Hmmm ... ich habe ja lange überlegt, ob ich hier mal schreibe ... aber jetzt muss ich auch mal:
Es geht mir seit vielen Tagen NICHT gut. Gar nicht.
Kennt Ihr das Gefühl, wie wenn man innerlich nur noch aus Blei ist? Genau so geht es mir gerade.
Alle Gefühle ... ob gut oder schlecht ... sind irgendwie nicht tastbar. Wie "pastellfarben-light". *snief*
Ich habe auf nichts richtig Lust und auch kaum mehr Kraft ... und muss mich für alles aufraffen. Haushalt schaut aus wie Sau ... es reicht gerade noch für meine terminlichen Verpflichtungen, die Versorgung der Tiere und notwendigste hygienische und reinliche Maßnahmen.
Lesen, schreiben, ausgehen, Pilates ... alles, was mir (eigentlich) gut tut, kostet soooo viel Mühe.
Auf RL habe ich gerade so gar keine Lust mehr, auch wenn ich weiß, dass der soziale Rückzug eigentlich das Schlechteste ist, was ich machen sollte.
Das Leben im Ausland schlaucht zusätzlich, wobei ich es nicht missen möchte (das ist doch auch irgendwie paradox, oder !?) ... und auch hier ist es Herbst, so dass meine Fibro+Rheuma inkl. der Schmerzen wieder da sind und schon das Aufwachen zu einem "unvergleichlichen Erlebnis" machen.
(Nach-)Schlafen, weil mir Albträume nach einem blöden unerwarteten Flashback vor sechs Wochen wieder das Leben schwer machen, macht alles nur noch schlimmer. Trotzdem bin ich ständig... ständig ... müde und "gelutscht".
Mir ist das im Moment trotzdem irgendwie alles zu viel.
Meinem Mann will ich nix sagen, der hat mit seinen vielen Überstunden, WE_Arbeit, grobe Hausarbeiten und Einkaufen und,und,und ... genug mit sich selber und seiner Zeit und Kraft zu tun ... wenn wir uns abends sehen, reicht es gerade noch für kleine, aber gute Gespräche, Abendessen ... danach kann ich ihm zusehen beim Fernsehschlaf .... da braucht er keine zusätzlichen Sorgen, dass seine "Holde" nicht ganz rund läuft. *seufz*
(Ich bin ihm ja nicht mal böse, aber das ist für ihn doch auch so kein Leben... das macht mir zusätzlich WIRKLICH Sorgen. )
Unser einziges Highlight ist unser gemeinsames morgendliches Kaffe-Aufsteh-Ritual ... ich würde, glaube ich, im Moment gar nicht mal aufstehen können (außer nach einem Albtraum .... da bin ich GANZ SCHNELL aus'm Bett draußen), wenn wir das nicht hätten.
(DAS ist im Moment mir wirklich das einzig Wichtige .... obwohl es ja eigentlich noch viele andere schöne Dinge gibt ...vielleicht nehme ich sie einfach nicht richtig wahr. *seufz*)
Und um mich abzulenken, wenn die Tränen mal wieder Unterkante-Oberlippe stehen (ich lasse das nicht zu, weil ich befürchte, die dann nicht mehr selber eingedämmt zu bekommen ... und das will ich niemandem antun) "rotz" ich mich dann nur noch auf's Komfortzonen-Sofa ... und übe mich fleißig in Netflix-Bing-Watching ... abgewechselt vom öden Fernseh-Harz4-Gedöns, weil ich mich manchmal nicht mal mehr durch irgendein Filmprogramm angehoben fühle.
Und ... jetzt ist der Punkt erreicht, wo ich es nicht mehr aushalte.
Ich habe mich bei meiner TK gemeldet für ein Antidepri-Online-Programm ( ...für einen RL-Arzt gibt mein französisch hier einfach nicht genug her und deutschsprachige Therapeuten gibt es hier nicht) ... und setze meinen Entschluss um, mal zu sagen/schreiben, wie es WIRKLICH in mir aussieht und von meiner intellektuellen Alles-ist-mit-Selbstdisziplin-lösbar-Schiene herunterzukommen.
Vielleicht hilft mir ja das weiter, um besser klar zu kommen.
Und ... einfach mal ehrlich sein. Wenigstens zu Euch.
Danke für's Lesen. Es ist jetzt doch seeeehr lang geworden.
GLG aus Südfrankreich !
Jenny
Auch weil Du schriebst, mal ehrlich zu sich selbst sein.