Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Latinwoder
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Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Latinwoder »

Hallo,

seit einiger Zeit frage ich mich, ob ich meinen Traum eigene Kinder zu bekommen besser aufgeben sollte.
Die Veranlagung Depressionen zu bekommen, wird ja bekanntlich vererbt.
Auch wenn es für mich das schönste im Leben wäre, eigene Kinder zu bekommen, so wäre es um ein vielfaches schlimmer, wenn ich (hilflos) mit ansehen müsste, wenn diese Kinder ebenfalls an Depression erkranken würden. Das wäre schlimmer als alle körperlichen und seelischen Schmerzen....schlimmer als die Hölle..... Es wäre unerträglich, zu wissen, dass sie die gleichen Qualen durchleben müssten wie ich.

Mich würde deshalb einfach mal interessieren, wie Ihr das seht oder ob Ihr da schon Erfahrungen gemacht habt.
Ich selbst leide seit dem Teenager-Alter unter teilweise schweren Depressionen.

Schöne Grüße

P.S. die einzige Alternative, die mir einfiele, wäre Adoption. Da weiß ich dann, dass nichts von mir vererbt wird. Allerdings ist Adoption etwas schwieriges und wird vielleicht bei Depressiven abgelehnt.....
sunflower81
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von sunflower81 »

@Latinwoder

....hallo Du...

Ich bin eine Angehörige und sehe es auch aus Sicht eines Angehörigen.
Im Normalfall wäre man nicht alleine, wenn man ein Kind planen möchte.
Mir geht dieses Thema unter die Haut.

Und ich bin gespannt was Betroffene hierzu antworten.

Ganz ganz liebe Grüße
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
kaizer
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von kaizer »

Hi!

Ich weiß nicht, ob ich, wenn ich es mir sehr wünsche, die Entscheidung für Kinder von einer möglichen Vererbbarkeit der Depression abhängig machen würde. Vielleicht bricht die Erkrankung nie aus. Und selbst wenn, wäre es doch ein großer Vorteil, ein Elternteil zu haben, das sich damit auskennt und eine wertvolle Stütze sein kann. Und die Behandlungsmöglichkeiten werden ja tendenziell auch voranschreiten, also mit großer Wahrscheinlichkeit hätte dein Kind bessere Voraussetzungen als die meisten heutigen Betroffenen.

Bei mir persönlich ist der Wunsch nicht so stark und ich traue es mir nicht zu, diese Verantwortung für einen Menschen zu übernehmen, wo ich so sehr auf mich achten muss. Aber wenn ich es unbedingt wollte, würde ich mich von einem möglichen Risiko nicht abhalten lassen.
Katerle
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Katerle »

Hallo Latinwoder,

Sicher spielt die erbliche Veranlagung hierbei mit eine Rolle, aber die Erkrankung muss ja nicht zum Ausbruch kommen. Und die Vorstellung, dass die Kinder ebensolche Qualen erleben könnten, löst auch bei mir Unbehagen/Angst aus. Ich leide auch schon seit jungen Jahren an Depressionen (auch meine Eltern litten daran). Dennoch ist es für mich ein riesen Erfolgserlebnis zu erleben, was aus meinen Kindern geworden ist, mit der Erkrankung. Für mich war es der glücklichste Moment, meine Kinder nach der Geburt im Arm zu halten. Auch in meiner Umgebung gibt es Mütter mit einer solchen Erkrankung, die als fürsorglich gelten und es ist ganz einfach eine Herausforderung, an seinen Erfahrungen zu wachsen und trotz allem sein Bestes zu geben im Interesse seiner Kinder und dennoch liebenswerte Mütter/Väter sein und auch unterstützend. Das dieser Weg nicht einfach ist, klar. Aber lohnenswert.

VLG Katerle
Tink
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Tink »

Hi,
Ich habe zwei kleine süße wundervolle Kinder. Sicher es ist unglaublich anstrengend aber das schönste tollsten und unbeschreiblichste... Wenn sie dich anlachen, das erste mama lieb sagen sich krank an dich kuscheln und es ihnen gleich ein bisschen besser geht...
Ich würde sie auf keinen Fall missen wollen.
Erblichkeit... Es ist ja auch umstritten. Aber Depressionen liegen doch meistens Erlebnisse oder schwere Phasen zu Grunde. Natürlich kann ich nichts garantieren und da mir mal ne Therapeutin mal sagte Depression sei ein Stück weit erlernt... Ja da hab ich große Angst vor. Aber ich geb mein bestes. Und hab die Rückmeldung vom Kindergarten das meine kids sehr ausgeglichen und fröhlich seien...
Man kann trotz Depression gute Eltern sein solang man es will und dementsprechend handele und fals nötig Hilfen sucht.
Wenn man Kinder will sollte man es machen...
Meine Meinung
Alles gute Gruß Tink
M1971
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von M1971 »

Hallo, meiner Meinung nach sollte man als depressiver Mensch auf Kinder verzichten. Das Risiko der Vererbung halte ich für sehr gross. Und ich möchte keinen Menschen solch einer Krankheit aussetzen. Man liest ja auch hier im Forum, dass die Vererbung ein Riesenthema ist. Gespräche mit Ärtzen haben das ebenfalls bestätigt.
Wenn man schon mit dem eigenen Leben überfordert ist, sollte man auf Kinder verzichten.
Gruß
M
Latinwoder
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Latinwoder »

Vielen Dank für die Erfahrungen.

Grundsätzlich wurde mir schon einige Male berichtet, dass ich außerordentlich gut mit Kindern umgehen könnte. Ich glaube das liegt wiederum an meiner eigenen Kindheit, von der ich mittlerweile gelernt habe, was (meine) Eltern alles falsch machen (können) und ich mich so gerade nicht verhalten würde.

Depressionen sind meines Wissens nach immer eine Kombination aus Veranlagung, frühkindlicher Erlebnisse und späteren emotional schwer belastenden Ereignissen.
Die Frage ist nun, inwieweit bei Letzterem auch eine psychisch stabile Persönlichkeit mit depressiver Vorbelastung in Depressionen abdriftet.

Der zweite Punkt, der hier angesprochen wurde: Die Fähigkeit den Alltag mit einem Kind zu bewältigen. Dieser Punkt käme noch hinzu. Auch wenn ich auch das Gefühl habe, dass Kinder das gleiche emotionale Glück erzeugen, wie es hier berichtet wird, so besteht natürlich trotzdem die Angst, dass man in einer Phase der schweren Depression selbst als Elternteil auch kaum noch in der Lage ist, in dem Umfang für seine Kinder da zu sein, wie man es vorher war bzw. sein sollte.

Ähnliches gilt übrigens ganz allgemein für Partnerschaften. Wobei hier natürlich keine große Gefahr besteht, seinen liebsten Mitmenschen Kummer zu verursache, da diese im Extremfall sich selbst schützen können und reiß aus nehmen.....
Birko
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Birko »

Bloss nicht verzichten wenn der wunsch da ist.
Meine erste episode hatte ich nach der geburt. Also brauchte ich nicht abzuwägen.
Meine depression war im nachhinein gut so.
Drei jahre später war alles o.k.
Beide kinder sind gesund. Ich war aber auch immer in der lage mich zu kümmern obwohl ich manchmal abrutschte.

Wenn deine beziehung gut ist erfüll dir den wunsch. Sonst bist du irgendwann nicht mehr körperlich in der lage und dann geht es dir eventuell richtig schlecht.
Was glaubst du welche Glückseligkeit ich durch meine enkel erlebe. Es lohnt sich.

Grüsse
Katerle
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Katerle »

Danke Birko.

@ Latinwoder

Meine Kinder hatte ich mir gewünscht und dieser Traum hatte sich erfüllt. Möchte keinesfalls auf meine Kinder verzichten oder sie missen. Seit klein auf durfte ich trotz Depression wunderbare Momente erleben.

Auch ich konnte gut mit Kindern umgehen und hoffe das gelingt mir auch weiter, denn ich habe auch einen kleinen Enkel von einem Jahr, der mir auch viel Freude bereitet.

Mit meinen Eltern habe ich gute als auch weniger gute Erfahrungen gemacht und das was nicht so gut lief, hab eich versucht anders/besser zu machen.

Bei mir trifft diese Kombination, die du beschreibst, zu. In Zeiten von Depression begab ich mich in die Klinik und wenn ich daheim war, kümmerte ich mich weiter um meine Kinder, war für sie da, so gut es ging. Und ja, auch ich hatte Angst, nicht gut genug für meine Kinder dasein zu können und fühlte mich auch mal als Versager.

Meinen Partner hatte ich einmal sehr geliebt und das war anfangs in der Verliebtheitsphase. sonst hätte ich mir wohl auch keine Kinder gewünscht. Dennoch hatte ich aufgrund frühkindlicher Erlebnisse einige Probleme. Konnte aber anfangs meine Meinung ganz gut vertreten, was leider dann nicht mehr so war, weil er nur seine Meinung gelten ließ und alles bestimmen wollte. Seine M. und er versuchten mich auch nach dem ich krank wurde, weiter in die Ecke zu drängen, was keinesfalls förderlich für meine Gesundheit war...

LG Katerle
silkesilke
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von silkesilke »

Hallo!
Hier würde das schon mal diskutiert, dort habe ich meine Erfahrungen mitgeteilt:
http://www.diskussionsforum-depression. ... nderwunsch" onclick="window.open(this.href);return false;

Silke
Der-Micha
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Der-Micha »

Guten Abend,

ich habe mir diese Gedanken auch oft gemacht. Ich bin jetzt 30, werde in einer Woche 31, und Single. Single hin oder her, natürlich macht man sich in dem Alter dann irgendwann diese Gedanken und spielt das durch. Ich vor allem, weil ich im Sommer mal kurzzeitig ein Mädel kennengelernt hatte, das sich in mich verliebt hatte. Sie hatte 2 kleine(re) Kinder und wollte, dass ich relativ fix während des Kennenlernens offen mit in die Familie eingebunden werde, um den "Realitätscheck" mitzukriegen. Auch wenn das mit uns nix geworden ist, so bin ich dafür dennoch dankbar, denn es hat meine bisherige Ansicht zu diesem Thema nur bestätigt.

Mir geht es dabei noch nicht einmal so sehr um die Beantwortung der Frage im Hinblick auf die pot. Vererbung der Krankheit - was ansich schon schlimm wäre. Meine Sorgen und damit verbunden meine letzendliche Entscheidung niemals Kinder zu "machen" und/oder großzuziehen zielt mehr auf den Fakt, dass ich einfach einsehen muss, dass ich mit meinem eigenen Leben durch meine schwere Krankheit schon so vollkommen überfordert bin und es für immer sein werde, dass ich gar nicht in der Lage wäre, einem Kind ein vernünftiges Heim mit einem lebensfrohen, aktiven Vater zu bieten.

De facto glaube ich sogar, dass ein Kind, das da ist und versorgt werden muss, ob ich kann oder nicht, mich nur noch mehr runterziehen, noch mehr belasten würde. Das bißchen Rest vom eigenen, unbeschwerten Leben, das ich noch habe, bin ich nicht willens auch noch an ein Kind zu verschenken. Ich habe nur ein Leben und das ist schon halb rum und bis dahin eh schwer genug. Da möchte ich nicht die letzte Hälfte meines einen Lebens auch noch abgeben.

Das muss natürlich alles jeder für sich selber entscheiden. Aber aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, dass ich auf keinen Fall jetzt oder in der Zukunft jemals eigene Kinder oder eine Partnerin mit existierenden Kinder möchte.
Zuletzt geändert von Der-Micha am 20. Nov 2016, 21:54, insgesamt 2-mal geändert.
M1971
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von M1971 »

@ Micha
Danke für diese fundierte Antwort
man muss bei der K-Frage sachlich abwägen und sich nicht von einem egoistischen Wunsch treiben lassen
Der-Micha
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Der-Micha »

@ M1971 Sehr gerne! Ja das sehe ich auch so. Viele (auch gesunde Menschen) gehen das Thema viel zu emotional an, aus einer Laune heraus ("Ach ich liebe meinen neuen Partner", "ich bin doch schon 35", komm wir machen jetzt ein Kind"). Das halte ich generell für völlig falsch. Daher ist auf sachlicher Ebene auch meine Entscheidung für mich als schwer Depressiv Erkrankter die logische Konsequenz.
sunflower81
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von sunflower81 »

@micha und @m1971

Ich finde diese Männersicht mehr als verantwortungsbewußt.
Jedoch, Männersicht.
Frauen sind beim Thema Kinder glaube ich etwas emotionaler gepoolt.
Finde Eure Einstellung dazu aber sehr gut.
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Der-Micha
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Der-Micha »

@Sonnenblümschen ;)

Es ist ja nicht so, dass ich bei dem Thema nicht emotional bin. Diese Zeit mit besagtem Mädel war schon toll, als ich da eine Woche bei ihr geschlafen habe und den ganzen Tag die beiden Kleinen Teufel um mich rum hatte, die mich beide direkt ins Herz geschlossen haben (2 und 9 Jahre, glaub ich). Das war schon echt toll, mit den Rabauken zum Spielplatz zu flitzen und zu sehen, wie die Entlastung der "Freundin" gut tat. Sie fand sogar, ich sei ein verflixt guter Vater und so schnell hätten die beiden noch nie jemand neues in ihrem Leben ins Herz geschlossen. :P

Aber die andere Seite der Realität ist eben auch der Fakt, dass mich die Woche dort völlig leergesaugt hat. Also das bißchen Energie das ich als schwer Depressiver halt noch hatte. In den wenigen Stunden, wo die Große mal vormittags weg und die Kleine ins Bett verlagert war, lagen die Freundin und ich eigentlich bloß immer sofort im Bett zusammengerollt und sind ermüdet eingeschlafen. Ein Privat- oder Sexleben gab es nicht im Ansatz, meine eigenen Dinge daheim habe ich komplett nicht geregelt bekommen. Ich war am Ende des Tages einfach... leer. müde. ausgesaugt. meine Ohren klingelten vom Dauergeschrei, mein Kopf dröhnte. ich war mit meinem bißchen kraft am völligen ende.

Ich bin durchaus, wie Frauen auch, emotional, was das Thema angeht. Aber so wie oben beschrieben sieht eben die Realität aus, und dann überlegt man sich das mit der Emotionalität ganz flugs. :-) Das kann ich bloß jeder Frau raten.
M1971
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von M1971 »

Inzwischen bin ich froh keine Kinder zu haben.
Es wäre eine Belastung für mich und ein Kind. Daher ist es gut verantwortungsvoll gehandelt zu haben.
Tink
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Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Tink »

Wow
Das klingt ja so als ob alle die Kinder haben unverantwortlich gehandelt haben.
Und als ob jeder der Depressionen hat a grundsätzlich nicht mit Kindern klar kommen kann u b komplett mit sich und seinem leben über fordert ist...
Depressionen haben viele Facetten und zeigen sich unterschiedlich. Auch kommen Leute unterschiedlich damit zurecht!
Es gibt krebskranke die kommen (verhältnismäßig) gut klar u welche den fetzt es trotz Heilung den Boden weg...
Auch mag eure Haltung für euch passen wobei ich ganz klar sagen muss das eigene Kinder was anderes ist und man rein wächst als von jetzt auf gleich ne 9 jährige zu "haben"
Jeder muss es selbst entscheiden ob Kind oder nicht. Jeder bringt potentielle gefahren mit auch objektiv gesunde können Träger für tausend Dinge sein.
Zu sagen ihr wärd die "Verantwortlichen" find ich heftig.
Jeder hat ein recht auf seine Meinung und leben. Wieso urteilt ihr???
Ja Antwort ist heftig sry hierfür finde eure Anmaßungen aber auch heftig
Tink
Tink
Beiträge: 419
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Tink »

@Latinwoder
Du merkst die Meinungen gehen stark auseinander.
Nur du und dein Partner könnt entscheiden was für euch richtig ist. Wie stark der Wunsch ist und ob ihr es euch zutraut. Ggf wie gut ihr vernetzt seid (omas?)
Ich wünsche dir du findest für dich den passenden weg.
Alles gute dir
Tink
sunflower81
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von sunflower81 »

@mischa ;-)

...nunja, das glaub ich Dir aufs Wort, das 2Kids in so einem Alter kräftezehrend sind :-)
Kenne das ja. Finde es aber sehr gut das Du diese Erfahrung sammeln konntest.
Doch ja, und nun so ne verantwortungsvolle Stellung dazu beziehst, RESPEKT ;-)
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
sunflower81
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von sunflower81 »

@Tink

Mh, so war das nicht gemeint.
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Birko
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Birko »

Hallo tink

Ich schliesse mich deinen worten zu 100 prozent an
M1971
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von M1971 »

@ Tink
Bitte nicht gleich angegriffen fühlen:
Ich urteile nicht über andere. Ich habe für MICH und mein Leben verantwortungsvoll gehandelt
Es hat ja jeder Mensch ein unterschiedliches Verantwortungsgefühl
Alles Gute weiterhin für Dich und Deine Kinder
Gruß
M
Luna1966
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Luna1966 »

.... und es hat auch jeder ein anderes Leben und einen anderen Umgang bzw. andere Einschränkungen durch die Depression.

Ich selber bin nun 32 Jahre lang Mutter, meine Kinder waren bereits da, als ich vor einigen Jahren an Depressionen erkrankte.

Fakt ist fuer mich - meine Kinder sind der Grund, weshalb ich noch lebe. Sie sind für mich die wichtigsten Menschen auf dieser Welt. Wenn es sie nicht geben würde, hätte ich absolut keinen Grund mehr, mit den Auswirkungen dieser Krankheit leben zu wollen.

Ja, das ist egoistisch aber nicht weniger egoistisch, als ich mit 18 Jahren, unverheiratet, ohne Ausbildung und ohne finanzielle Sicherheit das erste Kind in diese Welt setzte. Auch der Gedanke, vom Kleinen ins Große in diese Welt überhaupt noch Kinder zu gebären ist doch schon Egoismus pur.

Ein jeder entscheidet ganz VERANTWORTUNGSVOLL ob er Kinder bekommen kann/will, wenn er sich mit dem tatsächlichen Gegebenheiten auseinander setzt und sein Leben danach ausrichtet.

Euch allen einen guten Wochenstart.

Luna
Latinwoder
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Latinwoder »

Ich bin Euch dankbar für die vielen wertvollen Erfahrungsberichte.

Auch möchte ich klarstellen, dass es keineswegs "unverantwortlich" ist, mit Depressionen Kinder zu bekommen. Da gibt es Partner, die viel schlimmer für Kinder sind....
Verantwortlich ist hier gemeint, dass jeder der Depressionen hat, sich Gedanken darüber macht, ob die eigene Depression später evtl. den eigenen Kindern zum Verhängnis werden kann.
Depression ist eine schwere und lebensgefährliche Erkrankung. Es gibt auch andere schwere körperliche Erkrankungen, bei denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Kinder sie auch erben. Dieses Problem ist also ein allgemeines bei schweren Erkrankungen.

Ich habe das Gefühl, dass beide Ansichten irgendwie sehr realistisch und praxisnah sind.
Bei den meisten Menschen bewirken Kinder eine Bereicherung im persönlichen Leben. Genauso sind Kinder aber auch immer höchst anstrengend - physisch und psychisch. Bei den meisten Leuten ist es wohl so, dass die Bereicherung (+) die Anstrengungen (-) übertreffen. Leider gibt es aber auch Eltern, bei denen das Saldo am Ende ins Minus rutscht. Und Depressive kommen ja quasi mit einem Handicap - Minuswert - in das Kinderkriegen herein.

Die Antwort auf die zentrale Frage bewegt sich in einem sehr engen Bereich, zwischen minus und plus, der persönlichen "Leistungsbilanz" beim Kinder kriegen.

Der Mensch ist von Natur aus darauf geprägt Kinder zu kriegen, weshalb die Natur diesen Umstand auch mit positiven Emotionen besetzt hat, damit der Drang auch nicht aufhört und die "Spezies" damit am Ende aussterben würde. Bei gesunden Menschen zumindest.
Es ist wohl eine höchst persönliche Entscheidung.

Und ich glaube Der-Micha hat mir einen Weg gezeigt, wie ich diese Frage für mich beantworten kann: Ein "Probelauf" mit Kindern.
Jetzt muss ich nur noch schauen, wie ich das umsetzen kann. Eine Kurz-Beziehung mit einer Mutter ist nicht mein Fall, wenn ich weiß, dass es keine Zukunft hat. Dann muss ich mich mal bei Freunden darum bemühen, dass die mich mal länger auf ihre Kinder aufpassen lassen..... mal schaun.
LG
Luna1966
Beiträge: 784
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Re: Verzicht auf eigene Kinder wegen Depressionen

Beitrag von Luna1966 »

Eltern sein, bedeutet kein Versuchsprojekt, dass man ggf. wieder beendet, wenn es nicht passt oder sich Lebensumstände ändern Hier gibt es soviele junge Menschen, die an den Folgen eines solchen Versuchs leiden...grauenvoll.

Die Antwort, ob du auf Kinder verzichten solltest, hast du gerade selber gegeben.
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