Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

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Engelchen1971
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Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

Hallo Ihr Lieben,

ich muss ganz dringend was loswerden, sonst dreh ich komplett durch.
Ich brauche jetzt dringend ein Ventil!!!!!

Was haltet Ihr von diesen Aussagen????

• Die Krankheit Depression kann man nicht heilen

• Wer Depressionen hat, verlässt seinen Partner

• Dann bring dich doch um

• Immer geht es um dich

• Mir geht es genauso schlecht wie dir (ja ne is klar)

• Ich habe auch ein Leben

• Du hast eine an der Klatsche

• Werd' mal wach

• Änder' dich, oder ich bin weg

Was würdet ihr sagen, wie würdet ihr Euch fühlen, was würdet ihr denken, wenn Ihr in einem sehr labilen Zustand seid und Ihr das von Eurem Partner/in an den Kopf "geknallt" kriegt?????

Danke für Eure "Aufmerksamkeit" (nächstes Stichwort) *grummel*

Ganz liebe Grüße

Engelchen1971
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
M1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von M1971 »

Aussage 1 stimme ich zu
Aussage 2 habe ich selber erlebt
Die restlichen Aussagen sind für mich das Stimmungsbild einer Person, die mit der momentanen Lebenssituation überfordert ist
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

M1971 hat geschrieben:Aussage 1 stimme ich zu
Aussage 2 habe ich selber erlebt
Die restlichen Aussagen sind für mich das Stimmungsbild einer Person, die mit der momentanen Lebenssituation überfordert ist
Vielen Dank
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

Hallo Engelchen,

finde diese Aussagen krass und echt deprimierend und ich würde mir überlegen, ob es noch Sinn macht, mit diesem Partner eine Beziehung zu führen...

LG Katerle
Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

sehr verletzend...
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

Katerle hat geschrieben:Hallo Engelchen,

finde diese Aussagen krass und echt deprimierend und ich würde mir überlegen, ob es noch Sinn macht, mit diesem Partner eine Beziehung zu führen...

LG Katerle
Hallo Katerle,

genau darüber denke ich auch nach. Aber das ist alles nicht so einfach.
Ich möchte einfach nichts mehr denken, nichts mehr fühlen.
Ich will keine Schmerzen mehr.
Bin totunglücklich. :-(
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
M1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von M1971 »

Bevor jetzt der Partner an den Pranger gestellt wird bitte eine etwaige Überforderung des Partners in Betracht ziehen
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

M1971 hat geschrieben:Bevor jetzt der Partner an den Pranger gestellt wird bitte eine etwaige Überforderung des Partners in Betracht ziehen
Ich weiß das sie damit überfordert ist und ich denke das ich ihr vielleicht zuviel input gegeben habe, das sie mich und meine krankheit etwas besser versteht.
Ich weiß das sie verzweifelt ist, aber sie redet alles schlecht und zieht mich noch mehr runter.
Das müßte sie doch wenigstens ein bißchen merken. Wir haben große Zukunftspläne und ich liebe sie von ganzem Herzen.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

@ Engelchen

Bei meinem P. war das auch Überforderung, hatte mir aber nicht gutgetan auf Dauer und deshalb war ich dann erst viel später den Weg einer r. T. gegangen, weil ich nciht mehr zulassen wollte, dass mit mir weiter so umgegangen wird.

Nein, einfach ist das nicht. Aber einen Versuch wert. So eine Trennung kann ja auch vorrübergehend sein. Ausserdem hast du die Möglichkeit, eure Beziehung aus dem Abstand her zu betrachten. Manchmal hilft auch eine Paartherapie.
Jedenfalls seit der r. T. wird mit mir besser umgegangen und wir sind auch noch ein P...

LG
otterchen
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von otterchen »

Neeee...
"man" wird nicht an den Pranger gestellt.
Und "an den Pranger" = öffentliche Demütigung? Sehe ich auch nicht.

Diese Überschrift vermittelt einen Gefühlszustand von " minus 10", aber wenn man die typischen depressiven Formulierungen entlarvt, reduziert sich die Dramatik wieder ein wenig.
Richtig?

Da brüllt der Partner nach Hilfe, Zuwendung, Unterstützung."He, ich bin auch noch da", "auch ich hab bald keine Kraft mehr", "mir gehts nicht gut".

Bei aller Rücksichtnahme auf das Befinden des Depressiven, aber:
auch Angehörige/Partner können stark belastet werden. So stark, dass sie selbst depressiv werden.
Zuwenden, hinhören, aus der eigenen Opferrolle rauskommen.

Nicht nur die eigene Sch*** stinkt! (sorry)
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
sunflower81
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von sunflower81 »

@Engelchen

Huhu Du,

ich muß Otterchen zustimmen. Da ich nunmal eher das Verständnis von Angehörigenseite mitfühlend vertrete kann, zugleich ich aber gewillt bin die Betroffenenseite besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Als Betroffener ist man bei sich, weil man alleine damit genug zu tun hat.
Ein liebender Partner wird durch die Krankheit mit sehr vielen neuen Dingen konfrontiert, ob er will oder nicht. Man hat als Angehöriger noch ein Leben außerhalb der Beziehung das sehr fordernd sein kann und diese Extremsituation durch die Krankheit und das krankhafte einigeln des Betroffenen kann einen Angehörigen an seine Grenzen bringen.

Man stößt bei dem geliebten Partner (Betroffener) auf gewisse Kälte, sicher unbewußt,man wird mit seltsamen Verhaltensweisen konfrontiert, obwohl man vielleicht als Angehöriger als selbst einen starken Partner bräuchte.

Ich sage nur, es ist absolut nicht einfach für einen Angehörigen mit dieser Situation umzugehen und man steht irgendwie alleine da. So fühlt man sich ab und an zumindest.
Auch ein Angehöriger brauch Zeit um hinein zu wachsen und darf sich daneben benehmen.
Das ist mehr als menschlich. Tut mir leid liebes Engelchen.
Es ist sicher nicht alles korrekt was Deine Freundin tut, ich finde nicht alles was sie tut gut.
Aber verstehen, verstehen kann ich es leider etwas.

Wünsche Dir viel Kraft...
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

Das sind verletzende Äusserungen und auch ein Schrei nach Hilfe. Deshalb halte ich es unbedingt für wichtig, dass sich der Partner auch in therapeutische Behandlung begibt.

Also war nur anfangs mal mit zur Therapie gegangen und dann nicht mehr. Und später, war er einmal mit zur Paartherapie und das war´s. Weil es nicht besser wurde, was den Umgang mit mir betraf, ging ich den Schritt der r. T., den ich nicht bereut habe bis jetzt.

Auf meine Empfehlung, mir mir nochmal eine Paartherapie in Angriff zu nehmen oder eine Therapie in seinem Interesse zu machen, wurde garnicht drauf eingegangen, weil er von Vorurteilen behaftet war. Inzwischen gesteht er es sich zwar ein, doch das bringt ihn nicht dazu, sich professionelle Hilfe zu suchen oder für uns Beide.

Ich fühlte mich mit meiner Erkrankung viel im Stich gelassen und habe mich weiterhin in Therapie begeben bis heute.

LG
M1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von M1971 »

Otterchen hat deutliche aber gute Worte gefunden um die Situation des Partners zu beschreiben.
Katerles Empfehlung, den Partner auch gleich in die Therapie zu schicken, finde ich übertrieben.
Das hat nur zur Folge, dass sich zwei Menschen in den Strudel einer Langzeitbehandlung begeben.
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

Hallo Otterchen,

Falsch...die Dramatik reduziert sich nicht.
Ich habe auch viel Verständnis gezeigt. Hab ihr gute Dinge getan, wenn es mir gut geht in meinen Phasen. Sie ist ein Mensch der sehr gerne im Vordergrund und Mittelpunkt steht. Außerdem sagt sie alles was sie denk und äussert jegliches inneres Gefühl und Gedanken. Sie teilt sofort mit, wenn sie was vermisst, wenn ihr was nicht passt, wenn sie dieses und jenes stört. Ich versuche es ihr so angenehm wie möglich zu machen. Aaaaber, wenn ich dann auch mal den "Mut" habe was zu sagen, wie es mir geht, was ich mir wünsche/vermisse, dann heißt es, es würde nur um mich gehen, sie könne mir das nicht geben was ich brauch (konnte sie vor 4 Wochen aber noch), sie sei total überfordert, ich würde sie unter Druck setzen.
Hab sie über eine Woche nicht gesehen. Die letzten 3 WEn hat sie sich verzogen. Dann äussere ich "nur" das es mir sehr schlecht geht (diagnose schwere depression am do erfahren!). Ich mir nur wünsche wenn sie auch mal was Gutes für mich tut. So wie wir es noch vor ein paar wochen füreinander getan haben. Beispiel im bett zusammen frühstücken, mal länger im bett kuscheln. Nichts ist mehr möglich. Sobald sie wach ist flüchtet sie aus dem bett.
Wenn man weiß das es dem Partner nicht gut geht, kann man ihm Gutes tun oder nicht!?!?
Man betüddelt ja auch jemanden der mit grippe im bett liegt (trinken, naschen, lesestoff, zuwenung, süppchen kochen...
)
Aber ich darf diese Sehnsüxhte nicht äussern?
Sie fühlt sich unter Druck gesetzt.
Wie fühl ICH mich denn, denn ich muss mir ihre Äußerungen egal in welche Richtung und weshalb auch anhören und nehme sie mir zu Herzen. Mir fällt grad kein beispiel ein....blöd jetzt...
Trotz allem finde ich diese Sätze nicht gut und sehr verletztend. Zurückhaltung mit solchen Sprüchen wäre sehr von Vorteil, auch wenn man mit der Sitation überfordert zu sein scheint.
Aber ich kann nicht sagen, du kannst immer mit mir reden, ich bin für dich da....trau ich mich dann zu reden ist Vetständnis da, doch mag ich mal zwischendurch über meine gefühle, mich und meine Krankheit reden, heißt es, fängst du "schon wieder" an, ich kanns nicht mehr hören (hab ja auch schon soooo oft drüber gesprochen)....nicht schön. Dann rede ich gar nicht mehr. Wie soll man sich da gegenseitig verstehen. Bei mir prallt dann auch nur noch alles ab, obwohl ich seit gestern großes Verständnis für sie zeige.
Alles so kompliziert.
Kann nicht mehr klar denken.
Ihr geht es auch nicht gut, auch gesundheitlich.
Hab mich aufgerafft zu duschen und mich anzuziehen, um zu ihr zu fahren. Für sie da zu sein, auch wenn sie nicht für mich da sein kann.
Sie würde es jetzt wieder als Vorwurf sehen. Egal was ich sage, für sie sind alle Aussagen von mir nur noch Vorwürfe.
Vielleicht bin ich zu krank im Kopf, zu verwirrt, um die ganze Materie klar zu sehen, aber ist es nicht ein natürliches Bedürfnis, wenn es einem mies geht, das der Partner für einen da ist???
Ich versuche ihr meine Symptome er Dpression zu erklären und sie bringt mir entgegen, sie hätte seit zwei Tagen Fieber (ich wusste es nicht) und das würde mich auch nicht interessieren.
Bin kein Hellseher. Aber jetzt wo ich es weiß, fahr ich zu ihr, weil ich weiß, das sie mich braucht.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

M1971 hat geschrieben:Otterchen hat deutliche aber gute Worte gefunden um die Situation des Partners zu beschreiben.
Katerles Empfehlung, den Partner auch gleich in die Therapie zu schicken, finde ich übertrieben.
Das hat nur zur Folge, dass sich zwei Menschen in den Strudel einer Langzeitbehandlung begeben.
Wer sagt denn gleich? Wenn sich aber in der Hinsicht nach Jahren noch nichts getan hat, dann stehe ich dem auch hilflos gegenüber als Betroffene. Und ausserdem, wenn ein Partner erkrankt, dann ist das eine sehr schwierige Situation für Beide und da ist es schon empfehlenswert sich fachmännischen Rat zu holen und nicht nur für einen Partner.

Es war nämlich bei uns so gekommen, dass sich mein Partner weiter unter Druck setzte und an mich Erwartungen stellte, so das wir in eine weitere schwierige Situation kamen, was mir Angst machte und soweit darf es einfach nicht kommen. Das sind aber nur meine Erfahrungen. Heute werde ich zwar nicht mehr unter Druck gesetzt, doch mein M. steht weiter unter Druck... Und das lag garnicht in meinem Interesse, dass es ihm auch gesundheitlich schlecht geht, da ich von Anfang an Angst hatte, es könne auch über seine Kräfte gehen, was allerdings ignoriert wurde.

LG
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

Ich möchte auf keinen Fall meine Freundin unter Druck setzen und schon gar nicht das sie so endet wie ich!!!! Dafür liebe ich sie viel zu sehr!!!
Das könnte ich mir nie verzeihen.
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
M1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von M1971 »

@ Engelchen
Versuche mal einen Gang zurück zu schalten. Die Anzahl der Ausrufezeichen zeigt wie aufgebracht Du bist
Falls Du Deiner Freundin auch so gegenüber trittst, baust Du unbewusst Druck auf
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

M1971 hat geschrieben:@ Engelchen
Versuche mal einen Gang zurück zu schalten. Die Anzahl der Ausrufezeichen zeigt wie aufgebracht Du bist
Falls Du Deiner Freundin auch so gegenüber trittst, baust Du unbewusst Druck auf
Ich bin völlig durcheinander. Ich bin so unter Druck. Muss nebenbei noch einen Umzug stämmen. Dann die Krankheit, Krankenkasse lässt seit Wochen auf sich warten. Hab seit 2 Wochen kein Geld mehr. Mein Hirn rattert wie verrückt. Ich muss noch alles zahlen, muss sofort wieder gesund werden, Arbeit suchen um selbst wieder Geld zu vetdienen. Dann Stress mit Freundin, Sohn kommt auch nicht in die Gänge sich ne Bude zu suchen...und und und...
So viel Dinge zu regeln und irgendwie läuft gar nix im Moment. Das macht mich total verrückt. Sitz hier rum und krieg nix mehr auf die Reihe. Mein Leben ist irgendwie total durcheinander und mein Kompass dreht sich wie verrückt im Kreis.
Tausend Dinge schwirren mir durch den Kopf. Ich will alles regeln und es geht nichts. Ich will hier endlich raus aus meiner Wohnung und meine Ruhe. Ich brauch so dringend Ruhe.
Ich bin nunmal ein Mensch der Ordnung im Leben hat und alles gleich erledigen will.
Wundert mich, das mein Kopf noch nicht explodiert ist :-(
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Ganz liebe Grüße
Engelchen1971
Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

@LaLeLu123

Die drei Ausrufezeichen entstanden bei mir in einer Verzweiflung.
Ich stelle und stehe zu meiner Krankheit. Was anderem u. U. schwer fällt und/oder sie länger brauchen dazu zu stehen.
Ich bin krank, so ist es nunmal, also stehe ich dazu.

Mir fällt es einfach nur schwer, mit diesen Tabletten anzufangen, weil ich großen Respekt vor diesen Dingern habe.
Aber ich werde sie anfangen zu nehmen und hoffen das es nicht schlimmer wird.
Ich möchte ja auch wieder gesund werden, denn so ein paar Zukunftspläne habe ich trotz allem doch noch. ;-)

LG
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Engelchen1971
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Engelchen1971 »

M1971 hat geschrieben:@ Engelchen
Versuche mal einen Gang zurück zu schalten. Die Anzahl der Ausrufezeichen zeigt wie aufgebracht Du bist
Falls Du Deiner Freundin auch so gegenüber trittst, baust Du unbewusst Druck auf
Hallo M1971,

vielleicht erwarte ich zuviel auf einmal von mir selbst. Ich spüre ja diesen Druck, aber ich möchte das auf keinen Fall auf jemand anderen projizieren.

LG
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Engelchen1971
Salvatore
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Salvatore »

Hallo Engelchen,

ich möchte dir einen Denkanstoß geben - mögen wirst du ihn nicht, aber du musst ihn ja nicht annehmen. Ich stelle einfach mal ein paar Gedanken in den Raum und jeder darf damit anstellen, was er oder sie möchte.

Die Depression hat eine Nebenwirkung, die die meisten erbittert ablehnen, die uns aber alle - ob wir wollen oder nicht - betrifft: den Krankheitsgewinn. Das bedeutet, dass so schrecklich die Depression auch ist und auch wenn wir tausendmal lieber gesund wären, sie trotz allem auch ihre Vorteile hat. Zum Beispiel dass man u.U. nicht oder weniger arbeiten gehen muss, Mitgefühl bekommt (wenn nicht von Angehörigen, dann aber von Ärzten und/oder Therapeuten, Mitpatienten etc.), lästige Pflichten wegschieben kann - weil man ja krank ist. Man muss sich beängstigenden Situationen nicht stellen - denn man ist einfach zu krank dafür. Man darf fordern, für die einfachsten und selbstverständlichsten Dinge gelobt zu werden, weil das nämlich auf einmal eben nicht mehr selbstverständlich, sondern plötzlich eine Leistung ist. Wenn man Scheiße baut, kann man es jederzeit auf die Krankheit schieben. Meistens belügt man sich in dieser Hinsicht selbst am allermeisten, was ein bisschen ein Dilemma ist.
Engelchen1971 hat geschrieben:Ich bin krank, so ist es nunmal, also stehe ich dazu.
Ich habe einen anderen Eindruck. Bei vielen Betroffenen lese ich ein "Ja, ist Scheiße, aber ich gehe das an! Lasse mich nicht unterkriegen, so weit kommt das noch, Tschakka!". Das ist für mich, die Krankheit zu akzeptieren und dazu zu stehen, indem man seiner Umwelt nicht vormacht, es wäre doch schon irgendwie alles okay.
Deine Postings lesen sich für mich aber unangenehm danach, dass du die Diagnose wie eine Trophäe vor dir herträgst. Irgendwie stolz. Als hättest du es "geschafft", die Diagnose schwere Depression zu "ergattern". Juchu! Als würdest du dich darin einhüllen wie in eine bequeme Decke.

Und da kommt der Krankheitsgewinn ins Spiel. Denn das obige ist nicht, zu der Krankheit zu stehen - das ist, sich darauf auszuruhen und sich von jeder Verantwortung freizusprechen. Was einen weiteren Gedanken nach sich zieht: hat dein Widerwille, die verordneten Tabletten einzunehmen, vielleicht auch damit zu tun? Denn wenn die wirken - was wäre denn dann?

LG, Salvatore
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Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

Engelchen1971 hat geschrieben:Ich möchte auf keinen Fall meine Freundin unter Druck setzen und schon gar nicht das sie so endet wie ich!!!! Dafür liebe ich sie viel zu sehr!!!
Das könnte ich mir nie verzeihen.
Was ja auch verständlich ist. Ich hatte das auch nicht, aber ich fing eines Tages an, Grenzen zu setzen, was zunächst nicht fruchtete und so weitergemacht wurde, wie bisher. Dann fasste ich den Entschluss, hatte auch Angst davor...

Versuch doch erstmal deiner Freundin klar zu machen, wie sehr dich diese Äusserungen verletzen und du das nicht mehr möchtest, du sie liebst und diese Beziehung nicht aufgeben möchtest.

Gruß Katerle
Katerle
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Re: Man wird für seine Krankheit an den Pranger gestellt!!!

Beitrag von Katerle »

Jedenfalls sind solche Äusserungen nicht förderlich, um gesund zu werden... Das stürzt einen höchstens noch tiefer in die Krise...
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