Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

bei dauerhaft unlösbaren sehr belastenden Konflikten finde ich es am Klügsten, einfach zu sagen "Beide Seiten haben Recht" (statt auf sein Recht zu pochen oder darüber herum zu streiten, wer nun Recht hat.)

Ich kürz` das mal ab, weil meine Geschichte eh keiner versteht, aber die Art der Lösung ließe sich vielleicht auch auf andere unlösbare Dauerkonflikte übertragen. Ich finde, dass die Frage von Recht oder Unrecht auch außen vor gelassen werden kann.

Selbst wenn ein Mensch genau weiß, dass er gerade einen Fehler macht oder etwas Dummes, Falsches oder Unrechtes tut, ist es vielfach so, dass dieser Mensch es trotzdem tut. Sobald die jeweilige Handlung dann beendet ist, sucht er krampfhaft nach einem Weg, trotzdem wie ein Mensch da zu stehen, der klug ist, der gut ist, der richtig ist und natürlich auch im Recht.

Bei manchen Menschen ist der Wille so stark, dass jedes mal Gehirn und Verstand abgeschaltet sind, wenn sie irgendwas unbedingt wollen. Bei manchen sind die Gefühle so stark, dass Gehirn und Verstand jedes mal abgeschaltet sind, wenn sie irgendwas fühlen.

Bei Menschen, die ihren Willen oder ihre Gefühle (oder beides) als das Höchste und Wichtigste sehen, das quasi über allem Anderen steht, kann man nicht mit Recht oder Unrecht argumentieren, auch nicht mit Logik, Gehirn oder Verstand, denn all dies ist beim Gegenüber ja komplett abgeschaltet.

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Hallo Dobi,

in deinem letzten Post steckt glaube ich ne ganze Menge Wahrheit drin. Man sollte sich wirklich viel öfter mal hinterfragen, was das Recht haben oder auf sein Recht pochen, denn am Ende eigentlich für einen Sinn macht oder einem nützt und bringt.
Und wenn mein Gegenüber nicht selbst einsieht, dass sie/er gerade einen Fehler macht oder sich falsch verhält, wird sie/er es trotzdem tun. Da helfen auch keine logischen Argumente. Das stimmt.
Wenn der Verstand abgeschaltet ist, wie du es so schön und treffend schreibst, dann hilft alles Reden nix. Man erreicht den Anderen dann eh nicht.

Vielleicht merkt es die/der Andere irgendwann, dass es ein Fehler oder eine Dummheit war. Die Hoffnung kann man natürlich haben. Nur dann bleibt die Frage, wie ehrlich ist die/der Andere zu sich selbst und uns und kann sich das auch eingestehen und zugeben.
Und genau bei diesem Punkt habe ich enorme Zweifel. Man schweigt es dann lieber tot, als einen Fehler zuzugeben.
Leider traurig, aber sehr oft die Wahrheit.

Wünsche dir einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

ich denke, es gibt verschiedene Arten des Egoismus.

Manchen ist es das Wichtigste, dass möglichst sofort das gewährleistet ist, was sie aktuell wollen oder fühlen. Ein kurzfristiger Vorteil. So was geht gelegentlich zu Lasten anderer. Oftmals völlig sinnlos, denn der Vorteil ist ja nur kurzfristig. Es dauert nicht lange und demjenigen fehlt erneut etwas.

Anderen ist es das Wichtigste, was am Ende unter dem Strich heraus kommt. Kein kurzfristiger Vorteil, sondern ein dauerhafter guter Schnitt. Den kriege ich nur, wenn mein Gegenüber ebenfalls profitiert. Niemand muss übervorteilt werden. Dieses System funktioniert logischerweise nur, wenn beide Seiten den Wert von dauerhaftem Gutem höher einschätzen als den Wert irgendwelcher kurzfristigen Vorteile.

Das war in unserer Partnerschaft nicht möglich, da bereits vom ersten Tag an ein starkes Wertegefälle vorlag. Ich messe einer Partnerschaft grundsätzlich einen gewissen Wert bei, während meine Partnerin eher ein Mensch war, für den sowas jetzt nicht so den ganz großen Wert darstellt. Das ist verständlich, denn sie erhält schon ihr Leben lang entsprechende Angebote. Das wird auch nie abreißen, egal wie alt sie ist. So sind die Karten nun mal verteilt und sie tut ja auch einiges dafür.

Ich finde das nicht fies oder ungerecht, denn ich hätte ja versuchen können, in diesem Wettbewerb mitzuhalten und den eigenen Wert / Partnerwert als Hauptsache im Leben zu sehen. Als wir uns kennen lernten, waren wir ja gleich. Es gab damals einige, die gern mit mir zusammen gewesen wären. Das Wertegefälle ist erst im Rahmen dieser Verbindung entstanden. Ich hätte das mit meinen ganzen Sachen, dem Haus, der Firma usw. bleiben lassen können und statt dessen all meine Energien in das Ziel investieren können, meinen Wert / bzw. Partnerwert zu halten, auszubauen, zu steigern, wie auch immer man dieses Spiel nennen will.

Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll (ich stoße da an meine Grenzen und muss schon wieder laufend ändern, *sorry*).

Ich will sagen, dass es zu Machtungleichgewichten in zwischenmenschlichen Beziehungen kommen kann, sofern Menschen sehr unterschiedliche Schwerpunkte im Leben haben. Meine Ziele unterscheiden sich prinzipiell ja nicht von anderen. Aber was danach kommt, ist anders. Der Schwerpunkt in meinem Leben war das Erreichen. Für so was kämpfe ich. Bei meiner Ex, ihren Ehemaligen, ihrem Umfeld etc. ist das komplett anders. Das Erreichen von Zielen ist denen unwichtig. Ihnen geht es eher um Status, bzw. Wert. Das ist es, worum die dort kämpfen. Das bedeutet, wie sind hinsichtlich unserer Schwerpunkte im Leben ganz weit auseinander gewesen.

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Guten Abend Dobi,

das mit den verschiedenen Arten von Egoismus stimmt. Ich spreche hier immer sehr gern vom kranken und gesunden Egoismus. Ich weiß nicht, ob diese Unterscheidung ganz korrekt ist. Kann es aber nicht anders beschreiben oder unterscheiden.

Zitat:
"Manchen ist es das Wichtigste, dass möglichst sofort das gewährleistet ist, was sie aktuell wollen oder fühlen. Ein kurzfristiger Vorteil. So was geht gelegentlich zu Lasten anderer. Oftmals völlig sinnlos, denn der Vorteil ist ja nur kurzfristig. Es dauert nicht lange und demjenigen fehlt erneut etwas."

Und genau das würde ich als kranken Egoismus bezeichnen. Eben dieser gerade gesehene kurzfristige eigene Vorteil, den man unbedingt jetzt und gleich haben muss. Andere haben darunter zu leiden und es ist so sinnlos und irgendwann fehlt wieder etwas und das Spiel beginnt erneut. Da hast du völlig recht. Diese Menschen sind nur auf sich fixiert, es muß sich alles um sie drehen, sie sehen nur ihre eigenen Vorteile die sie aus irgendetwas ziehen können. Ist das dann nicht mehr gegeben, sucht man sich halt jemand Neues.

Und dein zweites Beispiel, eben was unter dem Strich am Ende herauskommt, dass wäre für mich gesunder Egoismus. Und da gebe ich dir recht, dass funktioniert nur, wenn beide Seiten diesen Wert auch erkennen und schätzen.

Auch ich sehe das genau wie du, mit dem gewissen Wert einer Partnerschaft. Wenn ich eine Partnerschaft lebe, dann entweder ganz oder garnicht. Ein irgendwo dazwischen gibt es dann für mich nicht. Dann hat eben die Partnerschaft, meine Partnerin, die oberste Priorität.
Und wenn das einer eben nicht so sieht, so wie deine Partnerin, dann triftet das Ganze dann unweigerlich irgendwann auseinander.

Ja sicher hättest du versuchen können, deinen eignen Wert/Partnerwert als Hauptsache im Leben zu sehen. Das wäre dann aber mit Sicherheit zu Lasten von dem Ganzen gegangen, was dir heute lieb und teuer ist und du so sehr wertschätzt. Für dich war es wichtig im Leben etwas zu erreichen.
Und am Ende bleibt die Frage, wärst du dann heute noch mit deiner Partnerin zusammen? Diese Garantie hättest du sicher nicht gehabt, geschweige denn, hätte sie dir deine Partnerin geben können.

Wünsche dir einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
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Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

ich lebe ja schon etwas länger auf dieser Welt. Das ermöglicht mir, zumindest einigermaßen einzuschätzen, wie die Umwelt auf mich reagiert und mich einschätzt. Wenn ich beispielsweise 30 J. ganz normal lebe und dann plötzlich im Rahmen einer Beziehung nur noch Negatives über mich und meine Sachen gesagt wird und überhaupt nichts Positives mehr, fällt mir das logischerweise auf.

Wenn eine Beziehung sehr schlecht läuft, meine Partnerin sehr unzufrieden ist, gern wechseln möchte, werde ich ein unrealistisch schlechtes Urteil erhalten. Ich werde dann schlechter dargestellt, als ich tatsächlich bin. (Alles schon vorgekommen...)

Aber genau das gleiche passiert auch, wenn die Beziehung sehr gut läuft und meine Partnerin mich liebt. Dann kommen die Abwertungen von außen. Irgendwelche Exfreunde oder sonstige Drängler glauben, sie würden Verkehr oder eine Beziehung erhalten, wenn sie meiner Partnerin erklären, ich wäre ja schlecht, böse, ein Loser oder eine Witzfigur oder derartige Sachen 10 Jahre in`s Telefon schreien / weinen. (Alles schon vorgekommen...)

Insofern ist es völlig egal, ob eine Beziehung sehr gut läuft oder sehr schlecht. Dieses Herabgerede erfolgt so oder so. Selbst wenn ich Single bin, gibt es irgendwelche Hirnakrobaten, die meinen, keine Frau zu haben, wäre ja so ähnlich wie Scheitern. (Alles schon vorgekommen...)

Um mich vor komischem Gerede dieser Art zu schützen, habe ich schon vor langer Zeit damit begonnen, mich vermehrt um meine Sachen zu kümmern. In der Summe hat sich das für mich ausgezahlt. Ich finde, das ist eine gute Alternative, auch für Menschen, die andere Probleme im Rahmen von Beziehungen haben. Wenn man sich um seinen eigenen Kram kümmert, weiß man hinterher, was man hat. Bei Beziehungen weiß man das nie. Irgendwas ist doch immer. Innere Zufriedenheit und Konstanz im Leben beherrscht doch heute kaum noch jemand. Insofern finde ich es gut, die eigenen Sachen voran zu treiben, damit man wenigstens selber eine Basis für Zufriedenheit und Konstanz im Leben hat.

(Ich habe echt Probleme, das verständlich rüber zu bringen, ohne in Beispiele aus meinem Leben zu verfallen. Meine Beispiele bringen anderen nichts, weil es in meinem Fall ja um instrumentelle Abwertungen geht. Solche Probleme haben andere in der Regel ja nicht. Mir fällt das meist erst später auf und dann streiche ich das Unnütze / Überflüssige).

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Guten Abend Dobi,

das hast du gut geschrieben, mit dem schon etwas länger auf dieser Welt leben. Ich ja auch. Und auch ich glaube gut einschätzen zu können, wie meine Umwelt und Menschen auf mich reagieren. Ich habe beruflich mit den unterschiedlichsten Menschen und Charakteren zu tun und auch privat kenne ich sehr viele Leute. Und ich habe eigentlich sehr selten Probleme mit Leuten klar zu kommen. Was ich damit sagen will, ich komme eigentlich mit allen Leuten klar. Nur eben nicht mehr mit meiner Ex-Freundin.
Und daraus schließe ich, dass ich eigentlich nicht derjenige bin, der hier falsch ist. Da ich mich aufgrund der Trennung verändert hatte, dass natürlich bei meinen Freunden nicht verborgen blieb, und sie mir dann unabhängig voneinander sagten, sie wollen den alten fröhlichen Uwe wiederhaben, zeigt mir doch, dass ich mit meiner Art wie ich normalerweise bin, bei anderen sehr gut ankomme.

Ja Dobi, da gebe ich dir recht, es ist wirklich manchmal besser, wenn man sich um seine eigenen Sachen kümmert und es einen nicht interessiert, was andere sagen oder denken könnten. Ist vielleicht nicht immer ganz so einfach.

Man glaubt es zu wissen, woran man in einer Beziehung ist, aber in Wirklichkeit weiß man es eigentlich nicht. Man kann den Partner nur vor den Kopf gucken und eben nicht rein. Und wenn der Partner nicht offen und ehrlich ist, und auch offen und ehrlich über alles reden kann, dann kann man es halt auch nicht wissen.
Und wie du richtig schreibst, innere Zufriedenheit und das Konstante kriegen heute wohl die wenigsten hin. Und gerade das ist doch für eine beständige Beziehung so wichtig. Hat man das aber nicht, dann wechselt man eben den Partner und hofft erneut darauf. Hat man diese Dinge eben nicht oder kann diese nicht leben, kommt es auch in der neuen Beziehung irgendwann zum Knacks.

Wünsche dir einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
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Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

ich bin ja zumeist in der Firma oder im Haus oder rund um`s Haus, z.B. im Garten zugange. Ich muss das alles gewährleisten und am Laufen halten. Obwohl ich noch nicht so alt bin, kommt dabei so ne Art Opa-Leben raus. Ich sehe das selbst nicht so, aber viele würden das so bewerten. Man muss wohl einfach sehen, dass sich in den letzten 10-20 Jahren eine Menge geändert hat. Unter anderem auch die Maßstäbe, wie ein gutes Leben auszusehen hat.

Ich habe über Dritte einigen Kontakt zu weiblichen Singles, die etwas jünger sind als ich. Die sind echt super, ich mag die, aber es ist eine völlig andere Welt. Die daten Männer, die so leben wie Mitte 20. Auch sie selbst leben so, als wären sie bei 25 stehen geblieben. Die Leitbilder, wie ein gutes Leben aussieht, haben sich offenbar geändert. So lange wie möglich 29 bleiben, scheint die Devise.

Ich finde, dass Deine Ex in gewisser Weise ja irgendwie auch nicht so richtig erwachsen geworden ist. Kann das sein ? Sie brauchte immer jemanden, bei dem sie wohnen kann, entweder bei Mami oder bei einem Mann. Sie arbeitete, aber sie wusste nicht, wie sie von der Arbeit nach Hause kommt, denn der Tank ihres Autos war leer. Was soll man dazu sagen ? Mit fast 40 ? Sie wird viele Gleichaltrige finden, die wie sie sind. Das ist vielleicht auch die Erklärung, warum ihre Welt auf ganz einfache Weise und in kürzester Zeit wieder in Ordnung war.

Bei Dir ist das anders. Du bräuchtest möglicherweise eine Partnerin, die so fühlt, denkt und lebt, wie es ihrem Alter im Ausweis entspricht. Versuch` doch mal, in diese Richtung zu suchen. Sowas gibt es ja. Ich halte es auch für sinnvoll, sich in dieser Hinsicht ein bißchen unabhängig zu machen. Ein Partner, der gefällt, ist vergleichbar mit einer Wohnung in Berlin oder München, d.h. grundsätzlich belegt. Und wenn mal eine frei ist, stehen die Interessenten Schlange, selbst wenn da kein einziges Fenster drin ist und trotzdem ein Vermögen fällig wird. Aus diesem Grund halte ich es für ratsam, sich (zumindest ein klein wenig...) frei von diesem Wunsch zu machen und sich darüber bewusst zu werden, dass es außer dem Thema Paarung auch noch andere schöne und erstrebenswerte Dinge im Leben gibt.

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Moin Dobi,

du kümmerst dich halt um Dinge, die dir wichtig sind, wie Haus und Firma. Das sind einfach die Sachen, die du dir aufgebaut hast und die dir wichtig sind. Und dagegen ist absolut nichts einzuwenden. Das es für andere wie ein Opa-Leben wirken mag, kann schon gut sein, aber sie müssen ja nicht so leben wie du. Und da sind wir wieder bei dem Konstanten und der Beständigkeit.
Mit den Maßstäben was ein gutes Leben ist, ist auch immer so eine Sache. Da hat glaube ich jeder seine eigenen Vorstellungen und jeder empfindet etwas anderes, was für ihn als gutes Leben zählt und wie es auszusehen hat.
Aber du hast wohl recht, die Werte die mal einst als gutes Leben galten, scheinen sich heute in eine völlig andere Richtung verschoben zu haben.

Ja, dass meine Ex-Freundin irgendwie nicht richtig erwachsen geworden ist, da muss ich dir zustimmen. Und auch, dass sie immer jemanden brauchte, bei dem sie wohnen kann.
Und daran hat sich auch jetzt nichts geändert. Sie führt seit 10 Monaten immer noch ein Pendelleben zwischen ihrer Mama und ihrem neuen aus der Klinik. Sie ist ein paar Tage in der Woche bei ihrer Mama und die restlichen Tage bei ihrem Neuen aus der Klinik. Manchmal scheinen auch beide für ein paar Tage bei ihrer Mama zu sein. Die einfache Entfernung die sie hier pendeln muss, sind mindestens 100 km. Für mich macht das den Eindruck, als ob sie nirgends ankommt, immer auf der Flucht ist, wie ein gehetztes Tier. Wenn dass ihr neues Leben sein soll, dann erschließt sich mir das nicht und ist auch mit normalem Menschenverstand nicht zu erklären.
Zu Arbeiten scheint sie offensichtlich nicht, obwohl die maximale Krankschreibungszeit von 78 Wochen eigentlich jetzt vorbei sein müsste. Denn würde sie ihrer bisherigen Arbeit nachgehen, dann könnte sie unmöglich die Pendelei aufrecht erhalten, weil ihre bisherige Arbeitsstelle genau in entgegengesetzter Richtung liegt und von ihrer Mama aus es mindestens 70 km wären.

Für mich macht das nicht wirklich den Eindruck einer positiven Entwicklung bei ihr. Für mich wäre eine positive Entwicklung gewesen, wenn sie sich eine eigene Wohnung genommen hätte und dort für Alles selbst die Verantwortung übernommenen hätte, vom einrichten über Miete zahlen und Ausgaben kalkulieren usw.

Ja, dass mit dem Tank leer war meistens zum Monatsende, wenn halt das Geld knapp war und sie nicht wusste, wie sie mit ihrem Geld den Rest des Monats noch auskommen sollte. Da bin ich dann halt manchmal eingesprungen. Es kam nicht jeden Monat vor, aber hin und wieder war das schon der Fall. Und bei ihrer Fahrleistung aufgrund der Entfernung zur Arbeit, waren dann auch entsprechende Reparaturen und Wartungen an ihrer Auto fällig. Die konnte sie eigentlich nie zahlen. Wenn ich das nicht übernommen hätte, würde sich ihr Auto heute schon längst nicht mehr drehen.
Es war bei ihr immer ein Geldproblem auf Grund des geringen Verdienstes. Aber vielleicht die Arbeitsstelle wechseln und etwas ändern, dass war ja aus ihrer Sicht nicht möglich.

Vielleicht hast du ja tatsächlich recht, dass viele Gleichaltrige genauso sind wie sie. Ob ihre Welt jetzt allerdings in Ordnung ist, weil sie weggegangen ist, weiß ich nicht. Sieht vielleicht erstmal so aus, aber langfristig gesehen, habe ich da doch so meine Zweifel.

Ganz genau, bei mir ist das anders. Ich brauch eine Partnerin, die ihrem Alter entsprechend auch so lebt und auf die ich mich auch verlassen kann. Die auch zu dem steht, was sie sagt, fühlt, tut und denkt.
Dein Tipp mal in diese Richtung zu schauen, finde ich sehr gut. Und du hast recht, es gibt noch so viele andere Dinge im Leben, ausser das Thema Paarung.

Wünsche dir einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
sunflower81
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von sunflower81 »

Hallo Uwe,

in Deinem Beitrag fand ich mich zum Teil wieder.
Mein Lebensgefährte verweilt nun auch schon zig Wochen in eine psychosomtatischen Klinik.
Ebenfalls mit Verlängerung.
Auch ich habe auf Grund des Aufenthaltes viel gelesen und mich in die Thematik hinein gekniet.

Ja, ich kann vieles nachvollziehen heute wie man sich da fühlt und mit bekommt wie sich ein geliebter Mensch auch während des Aufenthaltes sehr verändert.

Ich wünsche Dir viel viel Kraft um das erlebte zu verdauen.

LG Tanja
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

es gab früher Umfragen und Erhebungen, in denen beispielsweise junge Männer beschreiben konnten, was sie sich im Leben so alles so wünschen. Die Top 5 Wünsche, die dabei heraus kamen, sind zufälligerweise auch die Sachen gewesen, die ich in meinem Leben realisieren wollte. Für diese Ziele habe ich alles gegeben. Ich habe auf wesentliche Teile meines Lebens verzichtet, um sie zu verwirklichen.

Blöderweise ist es so, dass sich die Kriterien zwischenzeitlich komplett geändert haben. Es wäre besser gewesen, überhaupt nichts zu machen und statt dessen 20 Jahre vor dem Spiegel zu üben, männlich zu gucken, gebildet zu gucken, interessant zu gucken, wie ein toller Mann zu gucken. Klingt blöd, aber es ist einfach so, dass alle, die eher wenig gemacht haben und sich statt dessen darauf konzentrierten, wie sie auf andere "wirken", in der heutigen Welt, die eine 24-Stunden-Rund-um-die-Uhr-Flutwelle-aus-Bildern-und-Gerede darstellt, logischerweise im Vorteil sind.

OK, das ist vielleicht übertrieben. Ich mache das absichtlich, um zu verdeutlichen, dass Illusionen und damit auch die Illusionisten in der Gegenwart ihre ganz große Zeit haben. Es ist zwecklos, mit irgendwelcher Realität zu argumentieren, wenn eine Gesellschaft sich geschlossen in diese Richtung bewegt. Wenn man Menschen finden möchte, die wirklich was machen und auch schon viel gemacht haben, muss man viel Geduld haben und wenn man Pech hat, lange suchen. Aber es gibt sie noch !

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Hallo Tanja und Dobi,

@ sunflower81

Schön das du meinen Beitrag gelesen hast. Ich habe hier auch sehr viele Geschichte gelesen, wie es anderen Partnern/Partnerinnen so ergangen ist. Und auch ich habe immer wieder Gemeinsamkeiten zu meinem Erlebten entdeckt und des öfteren gedacht, dass war doch bei dir ganz genau so. Mich erstaunt und erschreckt immer wieder zu gleich, wie viele Gemeinsamkeiten in den ganzen Beiträgen hier stecken.
Du schreibst, dass dein Lebensgefährte schon seit zig Wochen in einer psychosomatische Klinik ist, ebenfalls mit Verlängerung. Wie lange ist er denn schon dort? Habt ihr denn Kontakt und besuchst du ihn regelmäßig? Und wie ist dein Eindruck von ihm, jetzt nach den ganzen Wochen in der Klinik? Nimmt dein Lebensgefährte Antidepressiva?

Auch du hast viel über dieses Thema gelesen. Das finde ich sehr gut, da kann man so einiges besser verstehen und einordnen.
Und du hast vollkommen recht, wenn man mitbekommt wie sich der/die einst geliebte Partner/Partnerin in der Klinik verändert, dass ist ein echt beschissenen Gefühl. Man kann das Alles erstmal garnicht begreifen, geschweige denn einordnen, was da gerade passiert. Das fühlt sich so absolut unwirklich an, wie ein schlechter Traum.

Dankeschön für deine lieben Wünsche. Auch ich wünsche dir alles erdenklich Gute und das du und dein Lebensgefährte diese schwere Zeit gemeinsam durchsteht.

@ Dobi

diese von dir erwähnten Umfragen und Erhebungen aus früheren Zeiten sind mir leider nicht bekannt. Auch ich denke da wie du, dass sich in den letzten Jahren da sehr viel geändert und verschoben hat.
Wenn man sich heute mal intensiv umschaut, dann stellt man immer wieder fest, dass unsere heutige Gesellschaft oftmals nur aus Gerede und nichts dahinter besteht. Man wird den Eindruck nicht los, dass es heute immer öfter mehr auf den Schein, als auf das Sein ankommt.
Und wenn die heutige Gesellschaft so tickt, dann spiegelt sich das auch auf die Menschen wieder.
Und da hast du recht, mit Realität zu argumentieren oder darauf zu hoffen, scheint wohl wirklich sinn- und zwecklos zu sein.
Ich finde es traurig und schade wo die Entwicklung unserer Gesellschaft hin geht.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
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Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

das Dumme ist leider, dass man dieses Problem heute ständig und überall hat. Ich weiß nicht, wozu es gut sein soll, wenn Menschen, die überhaupt nichts miteinander gemeinsam haben, regelmäßig Kontakt haben.

Wenn Katzen sich untereinander vergleichen, auspendeln und wetteifern, wer am besten Mäuse fangen und auf Bäume klettern kann, finde ich es einfach unfair, wenn die ständig den Hund bitten, er soll her kommen, nur um einen zu haben, der immer Letzter wird.

Habe den Ursprungsbeitrag mal ein bißchen gekürzt, weil dieses lange Geschreibe für andere wahrscheinlich eher unverständlich ist.

Liebe Grüße vom Dobi
sunflower81
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von sunflower81 »

Hallo Uwe,

ich sehe erst jetzt das Du Worte an mich gerichtet hast und ich versuche es mal zusammen zu fassen,
so wie ich das verstanden habe ;-)

Er war vor seiner Therapie 2Wochen auf Abstand, Mitte August fuhr er in Therapie und kam Mitte Oktober wieder. Sein Medikament ist nun Citalopram und ich würde sagen es wirkt, er hat mehr Antrieb und redet wieder offener.

Wobei es nicht ganz so einfach ist, wie ich klinge.
Ich versuche immer stehts alle positiv zu sehen und mich nicht ständig wegen jeder Kleinigkeit, Stimmungsschwankung, Besonderheit verrückt zu machen. Ja, ich lerne.

Er ging als schwer geknickter, kraftloser, motivationsloser Mann in diese Therapie.
An Arbeit war nicht zu denken, schon Monate davor nicht.
Wir hatten per Handy täglich Kontakt, ich fuhr einmal hin und er besuchte mich einmal zu Hause.
Also, gesehen haben wir uns lange Zeit nicht.
Er war in der Klinik 4 Wochen ohne Medikamente, wo er im Grunde wenig Fortschritte machte.
Jedoch, er wurde sehr unternehmungslustig und ich war da oft Nebensache. Was schwer war für mich.
Es ist eine Therapie, klar. Aber mein Problem war immer die Eifersucht oder ist es. Weil wir eine Vorgeschichte haben, die einen Beziehungsstop (8Wochen) beinhaltete und das Vertrauen noch nicht korrekt wieder da war....das fand im April statt.
Nunja, mit Medikament, das auch eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, ging er wieder mehr aus sich herraus. Wurde wieder mehr der Mensch den ich zu Anfangs kennen lernte, vor 1nem Jahr. Wir sind noch nicht so lange zusammen.

Alles nicht so einfach und dennoch bin ich guter Dinge das wir das schaffen.
Wenn er sich dauerhaft für mich entschließt.
Er lernte da sehr viele Frauen/Männer kennen mit denen er Handykontakt auch nun zu Hause pflegt.
Ich bin da etwas empfindlich was das anbelangt, da ich diese ganzen Leute ja nicht kenne.

Ich hoffe, es wird alles gut.
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Moin,

@Dobi

ich hätte gerne auf deinen Ursprungsbeitrag geantwortet, aber da er weg ist und ich ihn nicht mehr aus dem Gedächtnis zusammen bekomme, geht das leider nicht mehr. Schade!
Du hast da recht, wozu soll es gut sein, dass Menschen regelmässig Kontakt haben, wenn sie doch miteinander nichts gemeinsam haben.
Wenn man aber eine Beziehung hat oder hatte, dann ist man die doch eingegangen, weil da irgendetwas gemeinsames zwischen den beiden Partnern bestanden hat. Ich geh doch nicht eine Beziehung ein, nur um nicht alleine zu sein, häng mich an irgend jemand dran, weil mir gerade langweilig ist oder ich unbedingt nicht mehr alleine sein will. Das ergibt für mich keinen Sinn.
Es sei denn, man hat massive Probleme mit sich selbst, kommt mit sich selbst nicht klar, kriegt irgendwie nix alleine geregelt und braucht daher jemand, an dem man sich dran hängt und der dann alles mögliche regelt und macht. Und wenn das dann ein Partner oder eine Partnerin ist, die nicht wirklich kommunizieren kann oder sich nicht traut, aus welchen Gründen und bisherigen Erfahrungen auch immer, dann tut und macht der eine Partner und wird von dem anderen womöglich lange Zeit in dem Glauben gelassen, dass was man tut findet der andere Partner oder Partnerin richtig und gut.
Anstatt das der Partner oder die Partnerin mit den massiven Problemen mal rechtzeitig sagen würde, z.B.dass was du tust oder machst ist ja gut, aber ich habe da diese oder jene Vorstellung und würde das vielleicht lieber so oder so machen wollen, oder wie du dieses oder jenes tust gefällt mir so garnicht, ich möchte lieber das oder dies.
Wer dies in einer Partnerschaft eben nicht tut, sondern sich nur an den Anderen dran hängt und einfach nur mitmacht, ohne seine eigenen Wünsche und Vorstellungen kund zu tun, ist unehrlich zu sich selbst und zu seinem Partner.
Ich weiß nicht, ob du mich hier verstehen kannst, aber ich sehe hier ein riesen Problem, wenn das so läuft.

@sunflower81

dann war dein Freund ja auch eine relativ lange Zeit in einer Therapie. Es ist schon mal positiv, wenn du den Eindruck hast, dass ihm sein Medikament hilft. Und das es für dich nicht einfach ist, dass will ich sehr gerne glauben. Da braucht man schon ne ganze Menge Geduld und muss sich sehr oft selbst zurück nehmen und nicht auf alles was da kommt persönlich reagieren..
Auch ich hatte in der Klinikzeit mit meiner Ex-Freundin täglich Handykontakt, sie war in den 3 1/2 Monaten nur zweimal zu Hause und ich hab sie die gesamte Klinikzeit jedes Wochenende besucht.
Ich wurde nach der Klinikzeit auch immer mehr zur Nebensache bis eben hin zu überhaupt keine Sache mehr.
Das mit deiner Eifersucht kann ich gut nachvollziehen, man fühlt sich da nicht mehr Wert geschätzt, wenn man so zur Nebensache abgestempelt und an den Rand gedrängt wird.
Die Hoffnung ist glaube ich das Wichtigste, an der man so lange es geht festhalten sollte.
Das mit dem Handykontakt zu den anderen Mitpatienten aus der Klinikzeit ist für mich schon irgendwie nachvollziehbar, dass sie das von zu Hause aus weiterpflegen. Sie haben ja alle irgendwie das gleiche Problem und tauschen sich halt untereinander aus. Nur das sollte nicht ein Ausmaß annehmen und zu ihrer Hauptaufgabe werden und alles andere ringsherum wir dann vergessen oder vernachlässigt, inkl. der eigene Partner oder die eigene Partnerin. Das geht dann irgendwie garnicht.
Das du deswegen etwas empfindlich bist und reagierst ist doch völlig nachvollziehbar und normal.
Bei meiner Ex-Freundin gab es ja nach der Klinik nix anderes mehr, als nur der Kontakt zu ihren Mitpatienten. Alles drehte sich nur noch darum, den ganzen lieben langen Tag. Wenn das solch ein Ausmaß annimmt, dann ist das in meinen Augen schon arg krank.

Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass sich dein Freund für dich und eure Beziehung entschließt und daran festhält und ihr eine gemeinsame Zukunft habt.

Ganz lieben Gruß
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

ich finde das nicht ungewöhnlich. Viele Menschen haben einen extremen Drang in sich, unbedingt jemanden "haben" zu wollen.

Sobald es dann zu einer entsprechenden Gelegenheit kommt, entsteht sofort eine Beziehung. Es wird in so einem Fall nicht groß nachgedacht und auch nicht unnötig in sich hineingehört. Wozu auch ? Der größte Traum ist schließlich in Erfüllung gegangen: Man "hat" jemanden.

So läuft das doch häufig. Das erforderliche Nachdenken und das In-sich-Reinhören kommt erst Jahre später. Ich finde das nicht so ungewöhnlich.

Meine Partnerin hat mal zu mir gesagt (in den Jahren vor der Partnerschaft, als wir lediglich befreundet waren), dass sie es idiotisch fände, eine Partnerschaft zu beenden, wenn man noch keinen neuen Partner hat. Sie meinte auch, dass jeder das so sehen würde. Sie bekräftigte, ich wäre total "komisch" mit meinen Ansichten.

Heute würde ich sagen, dass sie gewissermaßen recht hat. Denn wenn man es (wie sie..) mehrheitlich betrachtet, sind normale Beziehungen und normale Verläufe ja tatsächlich stark auf dem Rückzug und kaum noch anzutreffen. Wo man hinguckt, überall nur noch komische Geschichten. Für mich ist das Leben besser, seitdem ich mit dieser Entwicklung nicht mehr als Beteiligter konfrontiert bin.

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Guten Abend Dobi,

du meinst, viele gehen heute eine Beziehung ein, sobald die Gelegenheit dazu da ist, ohne erstmal zu schauen, ob dass da auch dauerhaft passen könnte oder es überhaupt Gemeinsamkeiten gibt. Und das nur weil sie nicht alleine sein wollen oder können, oder alleine nicht klar kommen mit ihrem Leben. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr komme ich dazu, du könntest mit deiner Aussage tatsächlich recht haben. Wenn man sich so heutige Beziehungen anschaut, wie die Trennungen ablaufen, wie man miteinander umgeht, dann scheint das wohl so zu sein. Erst teilt man Tisch und Bett, ist schwer verliebt, kaum steht jemand anderes da, wird der bisherige Partner/die bisherige Partnerin abgeschossen . Für mich ist so etwas verlogen und unehrlich seinem bisherigen Partner/seiner bisherigen Partnerin gegenüber. Aber die Zeit der heutigen Beziehungen scheint wohl von Verlogenheit und Unehrlichkeit geprägt zu sein. Und am Ende kommt noch Respektlosigkeit dazu.

Und genau das passt zu dem, was deine Partnerin mal zu dir gesagt hat. Man bleibt mit dem Partner zusammen, lügt ihn lieber an, weil es ist ja noch kein neuer Partner griffbereit und wenn man sich gleich trennen würde, dann wäre man ja womöglich allein. Wie kann man sich seinem Partner/ seiner Partnerin nur so respektlos gegenüber verhalten. Und das geht womöglich über Jahre so.

Und da stimme ich dir vollkommen zu, der Grossteil der heutigen Beziehungen scheinen wohl keinen normalen Verlauf mehr zu nehmen. Alles nur noch komische Beziehungskonstellationen, egal wo man hinschaut. Und das sind nicht nur Beziehungen zu Depressiven, dass sind auch ganz normale Beziehungen.

Die heutige Beziehungsentwicklung ist schon traurig. Man muss wohl damit leben lernen, oder man hält sich gänzlich von Beziehungen fern und geht erst gar keine ein. Dann bleiben einem solche herben Enttäuschung erspart. Und man hat nicht unnötig in eine Beziehung investiert, die sowieso keinen Bestand hat oder haben wird.
Man kann es auch anders sagen, der eine investiert in die Beziehung, der andere nimmt und geht irgendwann. Und der , der investiert hat, ist am Ende dann immer der Dumme und fragt sich wofür jetzt das Ganze.

Wünsche dir einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
sunflower81
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von sunflower81 »

Hallo Ihr 2 Männer, (Dobi und Uwe)

ich habe die letzten Beiträge verfolgt und versetze mich gerade in Euch hinein.
Ich habe auch schon einige Enttäuschungen erlebt...ich fühle aus Frauensicht mit Euch mit.
Bin geschieden und habe Kinder...mein neuer Partner um den es sich dreht hier ist nun 1Jahr an meiner Seite.
Wie ihr wißt, auch nicht einfach.

Aber, ab und an kommt das Glück auch unverhofft in Momenten wo man nicht daran denkt.
Gebt den Glauben an die Liebe nicht auf.
Es gibt sie, auch für Euch 2...da bin ich mir ganz sicher :-)

Ganz liebe Grüße an Euch
Tanja
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Für mich macht eine Partnerschaft keinen Sinn. Wie sähe so was denn in der Realität aus ? Sie steht morgens früh auf, arbeitet den ganzen Tag, kommt spät wieder nach Hause. Dann muss in großer Eile möglichst viel in kurzer Zeit erledigt werden, damit sie Zeit für das Smartphone hat und um ein oder zwei Stunden zum Sport zu gehen. Mein Leben sieht ganz anders aus. Ich habe immer nur aufgebaut und wenig gelebt. Das, was dabei heraus kam, möchte ich gern genießen, ich habe mir das verdient. Notfalls mach ich das halt alleine.

Ich respektiere es, wenn andere schwer beschäftigt sind, einen prallvollen Tagesplan abarbeiten müssen, ihre sozialen Kontakte per Smartphone abwickeln und auch das ganze Leben, alle Freunde etc. dort drin haben, aber ich sehe ich keinen Sinn darin, mein eigenes Leben mit einem solchen Leben zu verbinden. Verschiedene Lebensmodelle, die nicht zueinander passen und irgendwie auch nicht kombinierbar sind, muss man doch nicht zwingend miteinander verbinden, oder ? Wenn Partnerinnen schon rein technisch gesehen gar keine Zeit zum Leben haben, finde ich es besser, wenn man lediglich miteinander befreundet bleibt.
Gerbera
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Gerbera »

@Dobi,

"Für mich macht eine Partnerschaft keinen Sinn..." Bist Du sicher? Aus dem, was Du schreibst, kann ich nur herauslesen, dass für Dich eine Partnerschaft mit einem Menschen keinen Sinn macht, der so ganz anders leben will als Du. Das ist normal; das würde für mich auch keinen Sinn machen. Aber warum verallgemeinerst Du das? Es gibt mit Sicherheit Menschen, die genauso denken wie Du. Finde sie! Klingt einfacher, als es ist, ich weiß, aber aufgeben gilt nicht :-)!

Und Dobi, Du hast ein paar wunderschöne und sehr kluge Gedanken formuliert in diesem Thread. Hut ab!

@uwe:
Ich war lange nicht mehr im Forum, bin erst jetzt über Deine Geschichte gefallen und muss sagen, sie hat mich ziemlich berührt. Du hast sehr viel gegeben, aber es war nicht genug oder eher: nicht das richtige. Leider ist es sehr schwierig, depressiven Menschen gerecht zu werden. Und Deine Ex-Freundin steht, so wie Du das schilderst, ziemlich neben sich, hat noch längst nicht zu sich selbst gefunden.

Manche Menschen brauchen sehr viel Zeit, um eine Depression und ihre Folgen hinter sich zu lassen, manche schaffen es nie. Ich glaube, da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, alte Verletzungen, die Erziehung, die Umwelt, unerfüllte Hoffnungen und Wünsche, Erwartungen an sich selbst und andere. Ob die Klinik Ursache oder Katalysator für die aus Deiner Sicht negative Entwicklung Deiner Ex-Freundin war, wird sich nie mit Sicherheit klären lassen. Ob sie irgendwann zur Ruhe kommt und der Frau, die Du kennen- und lieben gelernt hast, wieder ähnlicher wird, steht in den Sternen. Ich habe gut 4 Jahre gebraucht, um wieder der ausgeglichene, in sich ruhende, gelassene, liebevolle Mensch von früher zu werden, den so schnell nichts umwirft - und ich bin noch immer dabei, die Erfahrungen, die ich während der Akutphasen der Depression mit mir selbst und anderen gemacht habe, aufzuarbeiten.

Was ich energisch bestreiten möchte, ist, dass AD die Persönlichkeit verändern. Mir ist bewusst, dass AD nicht jedem helfen und manche Leute derart starke Nebenwirkungen haben, dass es das kleinere Übel ist, die Mittel abzusetzen. Aber ich denke, das muss man von Fall zu Fall entscheiden.
So ganz verstehe ich die Ablehnung mancher Leute nicht, wenn es um AD geht. Man weiß heute, dass Depressive zuwenig freies Serotonin im Gehirn haben, einen Neurotransmitter, der das Denken und Fühlen beeinflusst. Die AD sollen den Mangel ausgleichen. Ein Diabetiker braucht Insulin in Tabletten- oder Spritzenform, weil er selbst nicht genug davon hat; ich muss aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung jeden Morgen eine Thyroxin-Tablette schlucken. Das ist aus meiner Sicht nicht so viel anders. Nicht die AD verändern die Persönlichkeit sondern die Depression tut das. Sie hat mich bis zur Unkenntlichkeit verändert, die AD haben mir geholfen, wieder ich selbst zu werden.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du mit der Geschichte irgendwann abschließen kannst und eine neue Liebe findest.

Viele Grüße,
Gerbera
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Gerbera,

ich guck` ja auch, wie es bei anderen so läuft, und das tu`ich schon mein ganzes Leben. Dabei sehe ich, dass es bei anderen auch nicht gerade gut läuft. Das bildet sich auch in den Statistiken ab. In 15 Jahren werden psychische Probleme die am häufigsten diagnostizierte Krankheit in Deutschland sein.

Wenn ich künftig keine Partnerschaft mehr möchte, liegt das daran, dass ich in dem Fall Probleme erwarte, die gar nichts mit mir und mit der Partnerschaft zu tun haben.

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
Beiträge: 122
Registriert: 2. Mai 2016, 19:08

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Moin,

ich war jetzt eine Weile hier nicht im Forum und möchte nun heute auf eure Beiträge in meinem Thread hier antworten. Ich hoffe es geht euch Allen soweit ganz gut und ihr könnt das Wochenende genießen.

@ sunflower81

Vielen lieben Dank Tanja für deine einfühlsamen und aufbauenden Worte. Das tut sehr gut und ich weiß das zu schätzen.
Du hast recht, man darf den Glauben und die Hoffnung an die Liebe und an das Glück und an sich selbst nicht aufgeben.
Und Liebe kann man nun mal nicht planen, genauso wenig in wen man sich verliebt.
Ich hatte halt gedacht, meine Ex-Freundin sei die Richtige für mich gewesen und sie sieht das umgekehrt halt genau so. Da habe ich mich wohl getäuscht, in den Menschen, der mir sehr nahe stand und das war für mich am Ende das Entäuschendste.
Es gibt gerade eine klasse Lied von Unheilig (Der Graf) "Krieger", aus dem Abschiedsalbum "Von Mensch zu Mensch", dass finde ich hat einen klasse Text, der mich momentan sehr aufbaut.

@ Dobi

Partnerschaft macht für mich schon Sinn. Man muss diese nur gemeinsam leben und sich dafür auch die nötige Zeit nehmen. Wenn natürlich alle anderen Dinge in der heutigen Zeit eine höhere Priorität kriegen, wie z.B. Smartphone oder Sport oder was sonst auch immer und am Ende jeder irgendwo sein eigenes Ding macht, dann bleibt für die Partnerschaft und das Gemeinsam logischerweise keine Zeit mehr. Und dann macht Partnerschaft keinen Sinn, da gebe ich dir recht Dobi.

@ Gerbera

Danke das du meinen Beitrag gelesen hast. Es stimmt, ich habe sehr viel gegeben und geholfen, dass was ich halt konnte hab ich gemacht und versucht. Ob es Erfolg hat oder genug und ausreichend oder das Richtige war, erfährt man immer erst am Ende. Und wenn die Person dann mit einem nicht mehr kommunizieren kann oder will, dann ist es eben sehr schwer und man ist da echt rat- und hilflos. Und das war es ja, was es für mich so unendlich schwer gemacht hat.
Ja, es stimmt, sie steht ziemlich neben der Spur nach der Klinik. Mein Eindruck war, nach der Klinik war es schlimmer mit ihr als vorher. Und das war nicht nur mein alleiniger Eindruck.

Und ich sehe es da genau wie du, dass die Heilung von Depression sehr viel Zeit braucht, ob es überhaupt eine Heilung gibt bleibt ungewiss, und manche schaffen es halt nie, da wieder raus zu kommen.
Und was die Ursache war, warum sie sich nach der Klinik so verhalten hat, werde ich wohl nie erfahren. Ich habe ja keinen Zugang mehr zu ihr. Und ob sie jemals wieder der Mensch wird, der sie einmal war oder sich dem annähert, steht wohl wirklich in den Sternen. Keiner weiß es.
Du hast 4 Jahre gebraucht, eine lange Zeit. Aber Zeit scheint bei Depressionen wohl ein enormer Faktor zu sein.

Danke auch für die Schilderung deiner Sichtweisen zu AD. Ich sehe es auch so, dass die Depressionen den Menschen verändern (sehr verändern können), ich denke sehr abhängig von der Schwere der jeweiligen Depression und jedes einzelnen Menschen. Das ist eben immer unterschiedlich.

Ich danke dir für deine lieben und aufbauenden Worte. Es tut gut, hier Hilfe und Unterstützung zu erfahren. Das finde ich immer wieder toll, und deshalb bleibe ich diesem Forum auch erhalten. Vielleicht kann ich ja dem ein oder anderen mit meinen Beiträgen Hilfe und Unterstützung geben, auch wenn es nur geschriebene Worte sind.

Ich wünsche euch Allen einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
sunflower81
Beiträge: 49
Registriert: 10. Okt 2016, 07:25

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von sunflower81 »

@uwe

...den Grafen höre ich sehr sehr gerne, mein Musikgeschmack geht in die rockige Richtung...
Rock your life, ist ein schönes Lebensmotto ;-)
Der Graf hat eine sehr gefühlvolle Textart mit viel Tiefgrund, höre ich je nach Laune sehr gerne.

Weißt Du, ich selbst bin durch eine Scheidung gewackelt, ich kenne Enttäuschungen in der Liebe, weiß aber auch das es immer weiter geht. Es lohnt sich zu hoffen und es lohnt sich, wenn man das Negative verdaute auch wieder an das Positive, an Liebe zu glauben.

Das mit meinem jetztigen Freund ist eine Art Ü-Ei ;-) für mich.
Die Erkrankung ist mir neu und ich habe auch mit ihm nun schon einige Schwierigkeiten durch und versuche mit allem klar zu kommen. Aber dann gibt es immer wieder die Momente die wunderschön sind.
Du brauchst sicher Zeit, wer brauch das nicht, wenn er etwas Negatives erlebte und bitter enttäuscht wurde. Aber versuche sie nicht zu hassen, versuche Frieden zu schließen.
Dann kommt das Glück auch zu Dir :-)
Leicht gesagt gell, aber nach einer gewissen Zeit funktioniert das.
Man kann auch aus STEINEN die einem in den WEG gelegt werden etwas SCHÖNES bauen ! :-)

Liebe Grüße
sunflower
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Uwe,

man muss ja nicht alles persönlich nehmen. Guck mal, wenn irgendeine Sie (...ganz egal, wer das jetzt ist...) ihre früheren Partner nur begrenzt gut fand und auch bei anderen Bewerbern um ihre Gunst immer immer nur mittelmäßig begeistert war, wüsste ich keinen Grund, warum Sie (... wer auch immer das sein mag ...) ausgerechnet mich gut finden sollte. Wenn sie bislang keinen Mann wirklich gut fand, wird Sie auch mich nicht gut finden. Davon gehe ich einfach aus.

Aus diesem Grund finde ich es klüger, nicht nach irgendeiner Partnerin Ausschau zu halten, sondern lieber nach einer guten Freundschaft. Bei allem, was zu Zweit mehr Spaß macht, gibt ja es oftmals viele Übereinstimmungen. Diese Übereinstimmungen sollte man ausnutzen, denn Übereinstimmungen führen Menschen gewöhnlich zusammen.

Die Erwartungshaltung, selbst gut gefunden und geliebt zu werden (und den anderen ebenfalls gut finden und lieben zu können) ist was Schönes, aber das führt ja leider in der Praxis oftmals dazu, dass Menschen sich voneinander entfernen oder voneinander entfernt bleiben. Noch nie zuvor gab es so viele Einzelhaushalte und es werden immer mehr. Ich finde, das sollte einem zu denken geben, ob die Menschen sich mit ihren heutigen Wünschen und Erwartungen wirklich was Gutes tun. Ich bezweifle das.

Liebe Grüße vom Dobi
Florian77
Beiträge: 173
Registriert: 19. Aug 2015, 13:46

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Florian77 »

Hallo
Auch mal wieder was von mir. Lese hier ja immer fleißig mit und erkenne diese Situationen was ihr hier schreibt wieder. Wie bekannt ist haben wir ein gemeinsames Kind und es ist wie Dobi mal gesagt hat. Sie möchte am besten zwei Männer. Einen mit dem führt sie eine Partnerschaft, den anderen, also mich, wünscht sie sich als ihren Diener. Der alles macht und sich auch um die Angelegenheiten ums Kind kümmert. Da sie mit ihm nun mittlerweile ein zweites Kind hat. Ich habe mich soweit es geht von ihr abgegrenzt. Musste mir aber anhören das ich mich ja so wenig melde. Ja warum auch habe ich sie gefragt und keine richtige Antwort bekommen. Es reicht doch wenn ich mein Kind zu den abgemachten Zeiten holen kann. Kurzer Smalltalk und denn nix wie weg. Auch die ständige Nachfrage ihrerseits ob alles ok ist und geklappt hat, wenn er, wie am Wochenende zu einem Kindergeburtstag gegangen ist und sie mir ne halbe Stunde später schon wieder eine Nachricht über WhatsApp schreibt. Da bin ich dann etwas unhöflich geworden und dann war auch erstmal ruhe. Am Freitag hatte die Kita angerufen das unser Kind dolle Bauchschmerzen hatte. Nachdem ich erfahren hatte das er zum Frühstück nur süßes gegessen hatte, war es auch kein Wunder. Sie sah das nicht als besonder schlimm an, aber wehe ich hätte das gemacht, da wär was los gewesen. Anscheind können sie nicht ganz von einem los lassen und haben Angst wenn man sich komplett zurück zieht. Für mich ist es aber auch gesundheitlich die beste Sache. Da es mich doch auch schon ziemlich mitgenommen hatte. Ich denke auch, das eine neue Beziehung mit einem gesunden Partner an der Seite, die beste Therapie für uns wäre. Aber heutzutage leider sehr schwer geworden, jemand passendes zu finden. Von Singlebörsen halte ich mittlerweile nicht mehr viel.
gruß
Florian

Wie oft belügen sich Menschen, damit sie von niemanden die Wahrheit hören?
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Florian,

naja, sie lebt davon, dass andere machen. Sie dirigiert, die anderen sind das Orchester. Du bist auch jemand, der irgendwas macht. Folglich dirigiert sie auch Dich. Und das Smartphone ist die Fernbedienung. Das Klügste wäre, wenn Du Dir einen guten Grund einfallen ließest, warum Dein Smartphone zu bestimmten Zeiten leider abgestellt sein muss. Dann wird es automatisch weniger.

Liebe Grüße vom Dobi
Antworten