Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

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Laufa25
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Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Laufa25 »

Hallo an alle Forumsmitglieder!
Ich hätte ein sehr wichtiges Anliegen!
Ich leider seit ungefähr 2 1/2 Jahren an einer Depression, angefangen mit einer leichten, mittlerweile bin ich bei einer schweren angelangt, habe zwei Klinikaufenthalte hinter mir und auch schon eine 45 stündige VT. Auch wurden meine Tabletten von Escitalopram 30 mg auf Venlafaxin 300mg (Höchstdosierung!!) umgestellt. Ich habe viel in der Psychotherapie gelernt und viel angewendet ( Positivtagebuch, Grübelstuhl, Morgensport,Lichttherapie mit einer 10.000 Luxlampe), kämpfe also sehr selbsbewusst dagegen an, dass ich gesund werde.
Dennoch gibt es immer wieder Phasen, in denen es mir trotz all diese medikamentösen und therapeutischen Selbstmaßnahmen richtig schlecht geht. Ich habe oft die Kraft nicht mehr weiterzumachen und bin sehr traurig und niedergeschlagen.
Jetzt habe ich von einer EKT (Elektrokrampftherapie) gelesen. Meine Frage:
Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht? Wäre das jetzt eine mögliche Maßnahme für mich, nachdem bisher nichts wirklich angeschlagen hat? Ich beginne ab morgen eine neue Therapie ( Hauptmerkmal Tiefenpsychologie). Sollte ich erst abwarten, wie diese Therapie verläuft oder doch schon nach ,,drastischeren" Maßnahmen schauen? Ich möchte ungern noch ein Semester wegen meiner Krankheit aussetzen.
Ich hoffe ihr könnt mich ein bisschen trösten und weiterhelfen!
Mit besten Grüßen
Laufa25
Salvatore
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Laufa,

EKT gilt als eines der letzten Mittel und wird angewendet, wenn sehr schwere Depressionen auf keinerlei andere Behandlung ansprechen.
Das ist ein Thema, das du mit deinen Behandlern besprechen musst, da wir deine Situation, deinen Alltag etc. nicht kennen. Allein aus deinem Eingangsposting kann ich jedoch nicht erkennen, dass du Stand heute schon eine Kandidatin für EKT bist.
Auch wenn es dir wie eine Ewigkeit vorkommt, sind 2,5 Jahre nicht so immens viel und es scheint dir auch nicht durchgehend richtig schlecht zu gehen (denn du schreibst ja von "immer wieder Phasen"). Du probierst gerade erst das zweite Medikament? Da gibt es noch reichlich Alternativen, die du vorher probieren kannst (und solltest!), mit anderen Wirkmechanismen.

Auch die 45 Stunden KVT sind jetzt nicht sooooo umwerfend, sondern eine vergleichweise kurze Zeit, um bei einer schweren Depression die ultimative Verbesserung zu erwarten. Ein Verfahrenswechsel, wie du ihn gerade angehst, ist eine tolle Idee und sehr sinnvoll. Arbeite in der TfP daran zu erforschen, was die Auslöser deiner Beschwerden sind.

Also, aus meiner Sicht: EKT ist noch in ferner Zukunft. Sie sollte nur angewendet werden, wenn du das Gefühl hast, überhaupt nicht mehr weiterleben zu können. Sie sollte nicht angewendet werden, weil du wieder funktionieren möchtest und es ungünstig findest, noch länger auszufallen. Ich verstehe deinen Leidensdruck, wie so viele andere hier auch leide ich schon seit etlichen Jahren an (überwiegend schweren) Depressionen. Sprich mit deinem Psychiater darüber, dass du über eine EKT nachdenkst und frag ihn, was er davon hält. Was er an Alternativen vorschlagen würde. Klinikaufenthalten können auch so und so sein, es kann passen oder nicht - wie war das denn bei dir? Warst du monatelang in einer (psychosomatischen?) Klinik, in der intensiv und mit unterschiedlichen Ansätzen therapeutisch gearbeitet wurde? Oder meinst du damit eine Woche Krisentintervention in der Psychiatrie ohne jede Form von Psychotherapie und dafür mit viel Tavor?

LG, Salvatore
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kaizer
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von kaizer »

Ich sehe das ähnlich. Die Dauer der Depression ist, so schei** es sich natürlich für dich anfühlt, im Vergleich (ich bin jetzt bei 16 Jahren) nicht sehr lang und die Therapieoptionen noch weit von ausgeschöpft.

Ich könnte mir vorstellen, dass die EKT da noch nicht ins Spiel gebracht wird, ich hab Therapeuten und Ärzte da auch immer extrem zurückhaltend erlebt, wenn man sie darauf angesprochen hat.
Laufa25
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Laufa25 »

Vielen Dank für eure schnellen Antworten!
Dann hat sich das mit der EKT wohl zunächst erledigt. Aber es stimmt schon ich habe viele Tage, an denen es mir wirklich gut geht und an denen ich sagen kann ,, Ich genieße mein Leben". Leider gibt es natürlich auch gegenteilige Tage an denen man einfach nur hofft, vom nächsten Bus überfahren zu werden. Aber wie ihr schon sagt, bei mir ist es erst das zweite Medikament, da kann man noch viel machen und die neue Tiefenpsychologie, die jetzt beginnt, hilft sicherlich auch. Es ist eben immer so ein Leidensdruck weil ich in 2 Jahren mein Lehramtsstudium beenden will und immer denke, ich MUSS bis dahin gesund sein oder ich kann meinen Traumberuf nicht ausüben :(. Das muss irgendwie noch aus dem Kopf!

@Salvatore: Mein erster Klinikaufenthalt war Im August 2015 wegen Burnout, da ich mich mich zu tote gearbeitet habe um mich von der Depression ablenken zu können! Der zweite Aufenthalt war 4 Wochen im Juli in der Psychiatrie. Ein Tag auf der geschlossenen und der Rest auf der offenen. Tavor habe ich nur ein einziges mal bekommen ansonsten nicht mehr, da mein Zustand relativ stabil war.
Mit besten Grüßen
Laufa25
qwertzuiopII
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
Laufa25
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Laufa25 »

@ qwertzuiopII
Da hast du natürlich recht so sollte das nicht geschrieben werden ;-)
Ich meine damit "Ich kämpfe sehr selbstbewusst DAFÜR, dass ich gesund werde"
Danke auch für deinen Beitrag :)
Salvatore
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Salvatore »

Hallo Laufa,

wenn du so ein Stimmungshickhack hast, würde ich an der Stelle versuchen anzusetzen. Was führt dazu, dass es dir plötzlich (?) wieder schlechter geht? Was führt letztlich dann dazu, dass es dir daraufhin aber auch wieder besser geht?
Weiß nicht, ob das in deiner VT auch schon Thema war - aber da gibt es ja z.B. Stimmungstagebücher. Falls die Stimmung in rascher Folge steigt und fällt, sprich mit deinem Psychiater über Phasenprophylaxe.

Ich würde an deiner Stelle zunächst mal bei der ambulanten TP bleiben, parallel weiter Antidepressiva versuchen und das anwenden, was du in der VT erarbeitet hast.
Vielleicht gibt es bei dir zentrale Themen oder Baustellen, die du entweder schon kennst oder die sich in der neuen Therapie herauskristallisieren; damit könntest du evtl. zu gegebener Zeit auch noch mal in einen geplanten Klinikaufenthalt gehen, um die noch mal intensiver zu bearbeiten. Da könnte eine Tagesklinik für dich interessant sein, damit du nicht (wieder) aus deinem Alltag und Umfeld gerissen wirst, außerdem bereitet eine TK auch besser auf einen Wiedereinstieg in das "reale" Leben vor. Das sollte dann idealerweise auch etwas länger gehen, also so im Bereich acht Wochen - wenn es kürzer ist, kommt man gar nicht erst ins Arbeiten, dann in aller Regel braucht man auch etwas Zeit, um überhaupt erstmal anzukommen.

LG, Salvatore
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nubilus
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Registriert: 11. Dez 2014, 18:59

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von nubilus »

EKT würde ich auch noch aufschieben.

Ich habe etliche Behandlungen bekommen. Dauerte bis sich überhaupt eine Wirkung zeigte und die verpuffte schon, als wir auf 14ägiges Intervall wechselten. Da bin ich wieder abgeschmiert. Geblieben sind fehlende Erinnerungen und über sehr lange Zeit starke Störungen des Gedächtnisses.
Ich habe aber auch einige Leute getroffen, denen die EKT sehr gut geholfen hat.

Was du nicht vergessen solltest: Es ist eine (kurze) Vollnarkose mit allen Risiken. Natürlich bist du nur ganz kurz weg, aber es ist trotzdem ein Risiko vorhanden.
Ich würde auch eher auf Therapie und ggf Medikamentenwechsel setzen.


Ich selbst bin auch Studentin und habe das Studium unterbrechen und deutlich in die Länge ziehen müssen. Ich dachte auch immer "Ich muss jetzt mal fertig werden".
Es geht aber einfach nicht immer nach unserem Willen. Klar will man so ein Kapitel irgendwann mal abschließen, aber es lässt sich nicht erzwingen. Konzentrier dich darauf gesund zu werden. Denn andernfalls wird der Abschluss des Studiums deutlich erschwert, verlängert oder im schlimmsten Fall unmöglich. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich deutlich über Regelstudienzeit komme.
Als ich das akzeptieren konnte, fühlte ich mich auch schon etwas freier. Ein Punkt, um den ich mir keine so großen Sorgen mehr machen musste.
Philosophin
Beiträge: 390
Registriert: 26. Jan 2015, 12:42

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Philosophin »

Auf gar keinen Fall in eine EKT Behandlung einwilligen!!!



Ich habe die Folgen dieser Behandlung an meiner schwerst depressiven Mutter miterleben dürfen, die heute (3 Jahre später) zutiefst bereut, darin eingewilligt zu haben. Sie hat innerhalb eines Jahres ungefähr 38 EKT´s erhalten, die unmittelbaren Folgen waren jedes mal der Verlust des Kurzzeitgedächtnis (alles was etwa 2 Tage zuvor statt gefunden hat, war komplett ausgelöscht). Aber nicht nur das Kurzzeitgedächtnis sondern auch das Arbeits-und Langzeitgedächtnis wurde schon nach den ersten EKT´s merklich geschädigt! Meine Mutter kann sich seither nicht mehr an unsere Familienurlaube erinnern, nicht mehr an die Geburt meiner Schwester, erkennt ihre ehemaligen Arbeitskollegen nicht wieder. Sie kann sich bis heute nur schlecht Gesichter einprägen, schlecht konzentrieren und es fällt ihr schwer, sich Dinge zu merken. Auch ihre Persönlichkeit hat sich verändert- natürlich kann ich nicht sagen, ob dies allein den EKT`s geschuldet ist. Zu dem Erfolg dieser Behandlung sagt sie selbst, dass sie wenige Tage nach so einem Elektroschock eine leichte Verbesserung ihrer Stimmung festgestellt hat- dies war jedoch nur für kurze Dauer und brachte keine Stabilität ihres psychischen Zustandes. Als Angehörige muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich den Eindruck habe, dass die Intelligenz (kognitive Fähigkeiten werden nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen) etwas nachgelassen hat. Bei Mitpatienten, die diese Behandlung ebenfalls erhalten haben, habe ich festgestellt, dass das ohnehin verminderte Interesse an der Umwelt noch weiter abgenommen hat. Ein Patient der vorher viel und gerne geredet hat, hat nach einem Jahr EKT Behandlung nur noch stumm vor sich hingestarrt. Ich kenne keinen Fall bei dem EKT´s auf lange Sicht Besserung gebracht hätten. Ich glaube auch, dass Ärzte und Psychiater die Risiken bzw. Spätfolgen gerne verharmlosen und sie als seltene Einzelfälle darstellen. Nach meiner Beobachtung sind solche Erscheinungen allerdings eher die Regel.

Da ich selbst an Depressionen erkrankt bin, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie groß der Leidensdruck- vor allen nach mehreren Jahren ununterbrochener Depression, sein kann. Aber bitte, bitte seht von dieser Form der Behandlung ab!

Mir selbst geht es nach 4 Jahren schwerer Depression wieder gut. Und was ich aus heutiger Sicht sagen kann, ist: Die Depression ist viel weniger eine Krankheit als eine anhaltende, tiefgreifende Traurigkeit als Ausdruck einer seelischen Verwundung, als Ausdruck unterdrückter Wut, Überforderung, Vernachlässigung etc.

C. G. Jung hat einmal gesagt: "Die Depression ist gleich eine Dame in Schwarz. Tritt sie auf, bitte sie hinein und höre, was sie zu sagen hat!"

Meine Sichtweise mag hier den wenigsten gefallen aber als mir meine Therapeutin dieses Zitat mit auf den Weg gegeben hat, habe ich begriffen, dass EKT´s und auch Medikamente nicht der Weg sein können, eine Depression nachhaltig zu heilen. Es geht darum, wieder hören zu lernen.

In dem man sich selbst mit Antidepressiva und Sedativa betäubt, schlägt man der Dame in Schwarz die Tür vor der Nase zu aber man sperrt damit auch das Leben aus, dass da draußen wartet. Um wirklich gesund zu werden, muss man den Mut und die Kraft aufbringen, sich selbst zu zuhören zu lernen und die Traurigkeit endlich zuzulassen.
Indem man die Depression aber als Krankheit begreift, begibt man sich in einen permanenten Kampf gegen sich selbst- man fühlt sich schuldig, immer wieder aufs neue zu versagen, fühlt sich verpflichtet mit allen Mitteln gegen sie zu halten und man entfernt sich nur noch weiter von sich selbst und der zu Grunde liegenden tiefen Traurigkeit, die erst wenn sie einmal verstanden und gelebt wurde, wieder abklingen wird.

Alles Liebe und Gute

Philosophin
riverflow
Beiträge: 535
Registriert: 4. Apr 2014, 11:30

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von riverflow »

Liebe Philosophin,

vielen Dank für diesen tollen Beitrag, mit dem ich sehr konform gehe.

Ein Psychologie-Dozent sagte mal in einem Seminar, dass wohl kein Psychiater/ kein Neurologe eine EKT bei sich selbst durchführen lassen würde, aus Angst vor bleibenden Hirnschäden.
Deine Zeilen bestätigen diese Auffassung.

Liebe Grüße
riverflow
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von M1971 »

Auch ich möchte Philosophin für diesen Beitrag danken.
Klartext über solche Behandlungsverfahren ist notwendig.
Laufa rate ich, die Berufswahl zu überdenken. Vermutlich übernimmst Du Dich da gerade. Es gibt genügend Menschen, die während der Ausübung eines Lehrberufes Depressionen bekommen. Da ist es denkbar schlecht, wenn man schon während des Studiums solche Probleme hat.
Durch eine berufliche Neuorientierung könntest Du Deinen Gesundheitszustand deutlich verbessern.
Gruß
M
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von malu60 »

:hello: Auch von mir einen lieben Dank an die Philosophin.

Deine Worte haben mich berührt.In einer Klinik,wurde uns auch geraten,die schwarze
Dame herein zu bitten,dann aber auch auf zu fordern wieder zu gehen,da es noch was zu tun gibt.Man sagte uns,dies sei eine Methode,sie in Schach zu halten.

Ansonsten kommt sie eh und bleibt,solange sie will.

Besonders berührt mich der Satz,es ist nicht immer eine Stoffwechselstörung,sondern
eine alte,tiefe Trauer.Behutsam ans Licht geholt und betrauert ist bestimmt eher eine
Chance,als mit Mittelchen alles zu zu decken.Die innere tiefe Trauer bleibt dann......

Ich bin chron.depressiv,seit 44Jahren,Gottseidank auch mit schönen Zeiten und
einer fröhlichen ,optimistischen Grund-Haltung ausgestattet.Doch richtig geholfen haben mir
eigentlich nur Ärzte,die erkannten,dass ich mehr Trost,denn Medi,s brauchte.

Ja, und hier beim lesen, wurde mir wieder deutlich,dass noch viel Kummer in mir schlummert.
Da ich fast nie weine,merke ich,da sitzt was in der Kehle.Weinen können würde mich mehr erleichtern,als medi,s.

Mit 17 Jahren hat man mir, (mit Erlaubnis meiner Eltern), EKT verabreicht.Damals alles andere als ein Spaß,hab aber alles gut vergessen ;)
Ich würd eher ein Gerät im Schädel implantieren lassen...als EKT.....damal war es sehr entwürdigend für mich ,als Teenie.Doch mein Gehirn,meine Intelligenz hat nicht so sehr gelitten.
Es waren auch höchstens 6( ;) vergessen wie viel........

Es mag Menschen geben,die gute Erfahrungen haben,mit EkT und auf Medi,s schwören.....
Ich denke manchmal meine Medi,s sollten nach 2Jahren mal wieder auf den Prüfstand.

Trotz 2Jahren 40mg Paroxetin ist das Morgentief und der fehlende Antrieb geblieben.
Würde ich es schaffen,jeden morgen einfach raus und stramm gehen durch Feld und Flur,wär
ich gut durchblutet,hätte Hunger.....hätte,hätte...so meine Gedanken in der Nacht.
Einen lieben Gruß von malu
Leben ist mehr
Laufa25
Beiträge: 47
Registriert: 5. Sep 2014, 17:26

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Laufa25 »

Hallo an alle!
Vielen Dank nochmals an alle für die vielen Rückmeldungen! Ich denke auch, dass man jetzt einfach Zeit braucht um die Wunden, die noch vorhanden sind zu schließen. Auch kann ich ja doch noch von Venlafaxin auf ein anderes Medikament umsteigen, sollte keine Besserung eintreten.
@M1971 Naja jetzt zu sagen ich sollte mir einen anderen Beruf suchen finde ich etwas überzogen. Natürlich hast du Recht dass man als Lehrer psychisch voll belastbar sein sollte, aber ich kann dir garantieren dass die jetzigen Depressionen nichts mit dem Studium zu tun haben. Ich hatte einfach eine sehr schwierige Kindheit und wurde so oft verletzt, dass es einfach irgendwann zu viel war. Wenn ich jetzt wirklich einen anderen Beruf wählen sollte, lösen sich die Depressionen auch nicht in Luft auf ;-). Und außerdem ist das mein Traumberuf, seitdem ich 8 Jahre alt bin. Also denke ich mir wieso sollte ich meine Träume aufgeben, nur weil ich im Moment gesundheitlich angeschlagen bin?! :)
Mit besten Grüßen
Laufa25
M1971
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Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von M1971 »

Hallo Laufa, leider muss man sich manchmal von Träumen im Leben verabschieden. Lehrer ist einer dee psychisch anspruchsvollsten Berufe überhaupt. Wenn man da schon vorher gesundheitlich angeschlagen ist, mutet man sich selbst unnötige Belastungen zu. Eine psychische Krankheit verschwindet ja mal nicht eben so.
Noch bist Du jung genug um Dich neu zu orientieren und Dir selbst einiges zu ersparen.
Gruß
M
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von malu60 »

Oh,bitte nicht so schwarz sehen, ;)
ich bin auch trotz Depressionen immer wieder
eine gute alleinerziehende Mutter gewesen und hab in einem Job unser Geld verdient,
als Schreibtischtäterin,(ätzend ,fast 30Jahre Vollzeit und Mutter).Wenn man aber das
tut,was man liebt.........
Ich sah mich immer in 1.Linie als Mutter,geht als Beamter auf Lebenszeit ganz gut,ich hatte Glück,auch wenn ich keine Freude an dieser Art Arbeit hatte.
Wenn ich aber meinen Berufswunsch ausübe,immer vorausgesetzt,mit realistischem Blick,
der Lehrerberuf ist in der heutigen Zeit (verwöhnte Prinzen,abgestellte Kinder,Flüchtlingskinder,traumatisierte Kinder,Inklusion ect..Einer der schwersten Berufe..

EKT wäre heute nie meine Lösung,doch ein Beruf,der Berufung ist kann
einen stabilisieren,wenn man den Stress und die Überforderung gut im Blick hat.

Mußte ich mal los werden.Wir wollen uns doch Mut machen,oder,? Alles Gute,nix für ungut Malu
Leben ist mehr
Laufa25
Beiträge: 47
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von Laufa25 »

@malu60 Danke du hast mir wirklich sehr geholfen :)
Ich habe im Moment eben eine große Krise und es stimmt dass dieser Beruf mir wahnsinnig Spaß macht und sogar tatsächlich befreiend für mich ist. Es liegt einfach am Studium . Das ständige Facharbeiten schreiben und der große Prüfungsdruck machen mich fertig, hinzu kommen starke private Probleme... Deswegen will ich nicht in einer Phase , in der ich extrem angeschlagen bin , entscheiden ob ich weiter studiere oder nicht. Und es sind eh nur noch 2 Semester
@M1971 natürlich muss man auch mal Träume aufheben, aber im jetzigen Zustand kann ich nicht mal ne Familie haben da ich beim kleinsten Stress zusammenbreche.... Ich denke ich sollte erst gesund werden und dann entscheiden
malu60
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Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von malu60 »

:hello: Liebe Laufa,vollkommen richtig,seh ich genauso.In dieser Zeit beendet man ja auch bekanntlich keine Ehe,ect.2 Semester ist ja nun wirklich kurz vorm Ziel. Und wichtig für Deine Zukunft.
Was Du an Abschlüssen kriegen kannst,kann Dir Keiner nehmen,ganz wichtig,besonders für Depressive!!! So meine Erfahrung,mein Beamtenstatus hat mich und meinen Sohn gerettet!!!

Als Rentner,oder Erwerbsloser kann man sowas leicht sagen.Falsche Zielsetzung,zuviel Stress,ect.
Aus meiner Sicht würdest Du Dir aber Deine finanzielle Zukunft total versauen,wenn Du so handeln würdest.Ganz schnell ist man ohne Abschluss,mit Depressionen in der Abwärtsspierale
und landet letzendlich in Hartz 4.Dies sollte man einer jungen Frau doch wohl wirklich nicht raten.

Halte bitte durch,gegebenenfalls dann lieber Klinik und Medi-Wechsel.Und gute Therau.Arzt
Wünsche Dir das Beste,wenn Du eine Frage hättest,ich antworte gerne.Schönes Wochenende malu
Leben ist mehr
M1971
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Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Jahre lang Depression... EKT als Lösung?

Beitrag von M1971 »

Hallo, die Information, dass der Studienabschluss nur 2 Semester entfernt ist war neu. Unter diesen Umständen rate ich dazu das Studium abzuschließen.
Viel Erfolg wünscht
M
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