Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktuell?*

[Salvatore]

Hallo Wölkchen und Arne,

ihr macht euch beide ganz schön Druck mit dem Schlafen - das ist ja eher kontraproduktiv. Wenn ihr noch relativ am Anfang steht, gibt es eine ganze Reihe an Dingen, die man ausprobieren kann. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten haben wir ja weiter oben schon angesprochen. Ihr könnte auch mal "Schlafhygiene" googeln, da findet ihr etliche Tipps - meist hilft davon nicht das EINE und führt zu einem Megaerfolg, aber in der Summe kann alles ein wenig was verbessern. Dann wären da noch Entspannungsverfahren zu nennen, wenn die Anspannung groß ist z.B. Progressive Muskelentspannung und gegen das Gedankenkarussel auch Autogenes Training.
Mit euren Behandlern solltet ihr auch mal sprechen. Zum einen können die euch vielleicht über Schlafentzug/Wachtherapie aufklären (dazu findet ihr hier auch über die Suchfunktion Fäden und Dr. Google weiß auch was drüber). Zum anderen gibt es reichlich medikamentöse Möglichkeiten, einige Antidepressiva wirken schlaffördernd und können entweder als Bedarf oder auch täglich eingenommen werden sowie Schlaftabletten wie Zopiclon oder Zolpidem nur als Bedarf.

Die allgemeine Ansicht ist, dass es eher ungünstig ist, sich stundenlang schlaflos hin- und herzuwälzen. Da wird eher geraten, nach einer bestimmten Zeitspanne (individuell, z.B. nach 30 oder 60 min oder nach Gefühl) wieder aufzustehen, wenn man nicht einschlafen konnte. Also, wenn ihr um drei wach werdet, für mindestens eine halbe Stunde aufstehen und z.B. einen Tee oder heiße Milch trinken oder was immer. Erst wieder ins Bett gehen, wenn sich ein Müdigkeitsgefühl einstellt - wenn das nicht passiert, dann aufbleiben. Wenn man sich wieder hinlegt, im Idealfall am nächsten Tag zur gewohnten Zeit wieder aufstehen (also nicht den verpassten Schlaf nachholen). Nicht tagsüber hinlegen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, bei Schlafschwierigkeiten funktioniert das ganz hervorragend. Bei (gravierenden) Schlafstörungen ist der Erfolg gering bis nicht vorhanden. Aber einen Versuch ist es allemal wert. Frei machen sollte man sich von dem inneren Antreiber, der die Peitsche schwingt und schreit "Einschlafen! Jetzt! Zackzack!" Auch sehr konkrete Vorstellungen wie "Ich will um elf Uhr einschlafen und um acht Uhr aufwachen und werte es als Misserfolg, wenn ich erst um eins schlafe und bis neun schlafe." Diese Art selbsterzeugter Druck ist Gift für den Schlaf. Genauso das beobachten der Uhr und ausrechnen der jetzt noch erreichbaren maximalen Schlafdauer ("Oh nein, schon ein Uhr und ich muss um halb sieben aufstehen, das macht dann wenn ich jetzt sofort einschlafe nur noch fünfeinhalb Stunden und ich schlafe ja noch nicht, also wird das weniger, das ist aber nicht genug und dann bin ich morgen so müde, also muss ich jetzt so schnell wie möglich..., sonst...").

LG, Salvi

[Brummi59]

Hallo Brummi,

wenn das Mirtazapin solche Nebenwirkungen mit Alpträumen bei dir hat, ist es dann das Richtige? Das ist ja echt blöd!

Klopfklopf auf den Stammtisch

sorry für das seltene antworten. Ich bin im tiefsten Loch und kann mich zu nix aufraffen. Heute ist mal ein hellerer Tag. Also schnell schreiben und dann was kochen. Wer weiß wann der nächste gute Tag kommt.
@Zwiebelchen
das Mirtazipin ist meine (Ein)Schlafgarantie. Bis jetzt komme ich mit den 30 mg ganz gut zu recht. Die Träume halten sich in Grenzen.
Wenn nur meine innere Uhr wieder normal ticken würde. Von 4/5 Uhr morgens, bis 12/13 Uhr schlafen nervt mich ungemein. Zumal ich in der Schlafenszeit auf keinen Wecker reagiere. Ich mache ihn zwar aus aber es kommt nicht der "Befehl" zum Aufstehen. Der Wecker (Handy) klingelt dann alle 10 Minuten in voller Lautstärke. Bis ich aufstehe, vergehen so bis zu zwei Stunden. Ohne diesen Wecker würde ich täglich 10 Stunden und mehr schlafen. 16-18 Stunden sind keine Seltenheit.

Am Donnerstag muß ich zum Kieferchirurgen. Da wird alles zur OP abgeklärt. Ich lass mir die restlichen Zähne unter Vollnarkose ziehen (Zahnarztphobie) und die Dritten verpassen. Sobald das beendet ist, geh ich wieder ins ZI Mannheim.
Mit dem Chefarzt im ZI komme ich sehr gut zurecht. Da hat vor einem Jahr eine Studie zur transkaniellen Magnetstimulation begonnen. Ich will versuchen dies oder gleich eine EKT zu bekommen. So wie es jetzt seit fast drei Jahren läuft, geht es nicht weiter. Ich kann nicht mehr.

[Bittchen]

Hallo Brummi,

die transkranielle Magnettherapie habe ich schon bekommen.
Allerdings in einer Praxis und wird da von der KK nicht bezahlt.
Mir hat es kurzfristig geholfen,allerdings muss man sich immer wieder behandeln lassen.
Das war für mich dann auf Dauer zu teuer.
Ich habe 10 Sitzungen gebraucht,dann ging es mir gut.
Nebenwirkungen hatte ich nicht,ich würde es immer wieder machen.
Es gibt nicht so viele Kliniken ,die die Behandlung anbieten und dann auch nur stationär.
Gute Besserung!!!

LG Bittchen

[Brummi59]

Hallo Bittchen,

ich bin nicht auf dem aktuellen Stand. Vor einem Jahr war es nur ein Aushang. Da war von einer Studie die Rede. Ob sie stattgefunden hat und/ oder ob sie noch läuft weiß ich nicht. Meine Hoffnung ist der Chefarzt. Mit ihm kann ich sehr gut, seit ich bei meinem letzten stationären Aufenthalt, an einer anderen Studie teilgenommen habe.
Auf jeden Fall muß ich wieder in die Klinik. Ich bin ganz weit unten.

[Bittchen]

Lieber Brummi,

es ist gut ,wenn du wieder in die Klinik gehst.
Du darfst nicht aufgeben,es wird wieder besser.
Schon lange habe ich mit Depressionen zu kämpfen.
Mein letzter schwerer Zusammenbruch war vor 7 Jahren,
Da konnte ich nicht mehr essen ,nicht mehr aufstehen alleine ,sogar manchmal nicht sprechen.
Seit dem habe ich immer wieder Krisen,aber so schlimm ist es nicht mehr geworden.
Im Moment geht es mir so lala,wie oft in der Jahreszeit.
Aber mein Befinden und auch meine Gedanken sind sehr viel besser.
Vertraue weiter deinem Arzt in der Klinik,du wirst dich auch wieder erholen von dem langen
bösem Albtraum.
Das wünsche ich dir von Herzen.

Liebe Grüße Bittchen

[T Ally]

Hallo Leute,

heute muss ich mal wieder jammern. Ich komme mit diesen Stimmungsschwankungen nicht mehr klar. Da denke ich, endlich wird alles besser und dann hauen mich mehrere Kleinigkeiten nacheinander wieder total um. Seit einer Woche hänge ich stimmungsmäßig durch. So schlimm war es lange nicht.

Letzten Dienstag ging nichts mehr, ich bin nach Feierabend im Dunklen draußen herumgelaufen damit niemand meine Tränen und die Verzweiflung sieht; war völlig von der Rolle, konnte aber auch keine Ruhe finden. Mittwoch hätte ich bei der Arbeit durchdrehen können, bin dann aber Mittags nach Hause.
Seitdem hat mich die totale Erschöpfung wieder und wenn mir im Job jemand nur eine Frage stellt, dann könnt ich heulen, fühle mich total überfordert. Jeder Impuls von außen, der meine "Ruhe" stört, ist wie ein Presslufthammer für mich und bringt mich aus dem Konzept. Ich kann mir nichts mehr merken, bin total vergesslich. Zudem finde ich beim Reden die Worte nicht. Ich ziehe das dann immer ins lächerliche, damit ich mich nicht schämen muss, natürlich tue ich das trotzdem.

Zudem quälen mich mich seit einer Woche Kopfschmerzen, ich will aber nicht jeden Tag Schmerztabletten schlucken, also gehe ich früh schlafen, um dem aus dem Weg zu gehen.

Was ist mit meinem Leben passiert? Wie konnte es so schnell wieder so werden? Jeder Tag kostet mich mehr Kraft, mein Leben im Job aufrecht zu erhalten. Von Sport darf ich schon seit Wochen nicht mehr reden, das schaffe ich schon länger nicht mehr.

Ich will das alles nicht mehr!

[Dauerläufer]

Hallo T Ally,

bin zwar ein Neuling hier im Forum aber (leider) in punkto Stimmungsschwankungen vom "gleichen Virus" befallen.
In etlichen Jahren habe ich mittlerweile festgestellt dass es mir hilft, mich im tiefsten Tief hoch zu raffen und Sport zu machen.
Muss nichts besonderes sein, Laufen oder Fahrrad fahren, immer aber soweit dass ich körperlich ausgepowert bin. Es ist sehr schwer sich dazu selbst zu animieren und durchzuhalten aber mir hilft es wenigstens kurzfristig aus dem Tiefpunkt etwas heraus.
Bin ebenfalls ein Typ der sich sehr gut zurückziehen kann, die Ruhe in den eigenen vier Wänden "schätzt" wenn man es mal positiv ausdrücken möchte und die Probleme mit sich selbst ausmacht. Nach einiger Zeit merke ich dann aber immer wieder, das es nicht der richtige Weg ist und versuche dann das Schneckenhaus zu verlassen.
Insgesamt alles nicht befriedigend, da dieser Zustand schon viele Jahre anhält und auch Reha, Psych.Th. und Grp.Ther. bisher nur kleine Ansätze zur Besserung gebracht haben.
Wünsche dir viel Kraft

[ElkeHeidi]

Hallo Ally,

nix bereitet Freude, alles wiegt schwer. Was zerstört nicht alles diese Depression. Nein, nicht nur... in dieser tiefdunkelschwarzen Zeit, auch in Aufwärtsströmungen.

Einen neuen, Dir hilfreichen Tipp habe ich nicht parat.

Da es mir nach und nach seit einiger Zeit immer weniger gut geht ( ich möchte dennoch mich um möglichst positive Ausdrucksweise bemühen ) schau ich auf meinem eigenen Spickzettel nach, was mir wohltut.

Bereits vor dem Urlaub im August verletzte ich mich am Fuß. einmal gestolpert, zwei Bänder angefetzt. Nun geht es wieder, die Schiene ist weg. Morgen werde ich erneut damit beginnen, was mich über Jahre extrinsisch definiert hat.
Ich verspreche mir, dass es eine Wohltat sein wird, wieder jeden Tag zu laufen, ein Stück Weg trabend unter die Füße zu nehmen. Mein kleines Date mit mir selbst.

Seid Ihr alle in allem behütet
Elke

[ichbingut]

*

[Bittchen]

Liebe TAlly,

leider kann ich dir keine wirklichen Tipps geben.
Schiebe es auf die Jahreszeit und versuche dir ganz viel Gutes zu tun.
Für mich gilt ,nicht zwingen etwas zu tun wozu ich keine Lust zu habe.
Ein kleiner Spaziergang in der Sonne und eine Freundin treffen kann auch erst mal genügen.
Ich kann dir nur wünschen,dass du schnell aus dem Tief raus kommst.

Liebe Grüße von Bittchen

[Bittchen]

Liebe ichbingut,

im Moment esse ich auch mehr,leider auch das Falsche.
Seit einer Woche bin ich viel mit meiner Familie zusammen und dann wird auch immer gut gegessen.
Das bekomme ich nächste Woche wieder in den Griff.
Zum Urlaub gehört ja auch immer mal ein gutes Essen dazu ,mache dir nicht so viele Gedanken.
Bei einem routinierten Tagesablauf wird das wieder besser.
Gegen Morgen träume ich auch die blödesten Sachen,aber oft über Dinge die mir immer mal negativ am Tag durch den Kopf gehen.
Matschig fühle ich mich dann nicht,gibt es dafür vielleicht andere Gründe?
Es kann ja auch immer körperlich was sein.

Liebe Grüße von Bittchen

[Salvatore]

Hallo in die Runde,

@Brummi: Wie lief es beim Kieferchirurgen?

@T Ally: Ich habe das jetzt nicht auf dem Plan, hast du einen Psychiater an der Seite und hast du mit dem mal über die Schwankungen gesprochen? Ich erinnere nur, dass es dir allgemein schwer fällt, über dich zu sprechen und auch deutlich auszudrücken, wie schlecht es dir wirklich geht. Ich weiß auch nicht (mehr?), wie du gegenüber Medikamenten eingestellt bist; grundsätzlich gibt es ja schon Phasenprophylaktika.
Bei mir ist es anders, aber auch nicht unbedingt besser. Ich weiß jeden Tag, was auf mich zukommt und meine Stimmung bewegt sich meist nur auf unterschiedlichen Ebenen der Kellertreppe. Mich haut nichts so richtig um, aber ich habe eben auch keine guten Phasen. Mich berührt kaum etwas; obwohl gestern - mein Therapeut zeigt und äußert sich zunehmend erschüttert und gestern wurde mir dann wohl auch mal klar, wie erbärmlich mein Leben eigentlich inhaltlich ist.

@Ichbingut: Einen Tipp habe ich leider nicht für dich, aber mir geht es ähnlich. Auch ich träume sehr viel, sehr intensiv, sehr realistisch, komme manchmal kaum vom Traum an die Oberfläche und brauche nach dem Aufstehen ewig, um auf Touren zu kommen, weil ich so unendlich zerschlagen bin. Für mich fühlt sich Schlafen an wie Schwerstarbeit, von der ich mich dann am Tag erholen muss...
Tja, bei Ärzten lande ich damit nicht. Keiner kennt das so, keiner kann das nachvollziehen und es ist aus schulmedizinischer Sicht nicht von Relevanz, weil es nicht gefährlich und keine Krankheit ist. Leidensdruck spielt da keine Rolle.
Auch mit meinem Therapeuten komme ich nicht weiter, er hat es generell nicht so mit Träumen und als Tiefenpsychologe will er nur wissen, was das Träumen für eine Bedeutung für mich hat und er ist der Meinung, dass es ein Ersatz für ein vergleichsweise ereignisloses Leben ist. Naja, das glaube ich nun nicht. Ich habe schon immer sehr lebhaft geträumt und bin auch lange schlafgewandelt, mitunter spreche ich im Schlaf.
Welcher Art sind denn deine Träume, sind das Albträume? (Bei mir nicht, bunt gemischt, aber selten schlimm beunruhigend oder beängstigend.) Ich habe vor einiger Zeit mal einen Bericht aus einer Schlafklinik (in Kiel, glaube ich) gesehen, da lief gerade ein Projekt mit Menschen, die sehr unter traumabedingten Albträumen litten. Die haben den Inhalt der Träume am nächsten Tag auf Band gesprochen und sich dann in Endlosschleife angehört, damit eine Gewöhnung stattfindet und der Traum seinen Schrecken verliert. Dann haben sie sich sozusagen ein alternatives Ende zu dem Traum überlegt und sich das so oft und plastisch wie möglich vorgesetellt. Also, wenn es z.B. in dem Traum darum ging, dass eine Frau überfallen wird, dann hat sie sich überlegt, wie sie sich gegen den erfolgreich wehrt o.ä. Auch vor dem Einschlafen sollten sie noch mal intensiv an diese neue Version des Traumes denken.

Für mich ist es am schlimmsten, wenn ich mitten aus dem Traum geweckt werde. Wenn man arbeiten muss, hat man natürlich nicht die Möglichkeit zu warten, bis man von alleine aufwacht. Aber es gibt ja diese Schlafphasenwecker, keine Ahnung wie sinnvoll die sind oder wie gut die funktionieren - ich habe eher die Vermutung, dass es Quatsch ist, aber ich habe mich auch noch nicht näher damit beschäftigt; du könntest das mal googeln. Vom Prinzip her ist das aber so, dass du keinen genauen Zeitpunkt zum Wecken angibst (06:30), sondern eine Zeitspanne (06:00 - 6:45) und ein Armband stellt fest, wann in dieser Zeitspanne der günstigste Zeitpunkt zum Wecken ist. Klingt in der Theorie gut, finde ich, in der Praxis...?

Ich konnte wieder nicht einschlafen letzte Nacht und habe mal spaßeshalber Puls und Blutdruck gemessen. Joa, belief sich in einem Zeitraum von etwa zwei Stunden so im Bereich 81/43 und Puls zwischen 93 - 98, im Liegen wohlgemerkt. Da ist es jedenfalls kein Wunder, wer kann mit diesen Werten auch schlafen? Am Donnerstag bin ich bei meiner Ärztin und werde sie danach fragen, allerdings bin ich wenig optimistisch, da mir das Problem niedriger Blutdruck ja schon länger bekannt ist und da von der Ärzteschaft auch niemand drüber besorgt ist. Jedenfalls spricht es für die Theorie, dass es sich doch um ein körperliches und kein psychologisches Phänomen handelt, denn bei einer Panikattacke würde man zwar auch einen hohen Puls erwarten, aber auch eher einen normalen bis erhöhten Blutdruck. In meinem Fall dürfte aber der hohe Puls eine Folge des niedrigen Blutdrucks sein. Mich würde interessieren, was das auslöst - kann das die Schilddrüse sein? Es ist jedenfalls extrem unangenehm.


So, ich habe jetzt etwa ein halbes Stündchen vor meiner Lichttherapielampe gesessen und werde mich nun an den Haushalt machen. Das Wetter draußen geht kaum trister, es sind null Stunden Sonne für heute angesagt.

Lg, Salvi

[Dauerläufer]

Habe auch den Eindruck dass dieses dauergraue Wetter extrem die Stimmung drückt. Hier in OWL wird es überhaupt nicht richtig hell...

[T Ally]

Hallo,

danke für die Rückmeldungen.

Richtig in die Reihenfolge bringe ich es nicht, bin aber für jeden Tipp und jede Antwort unheimlich dankbar. Ich kann es wahrscheinlich nicht richtig rüberbingen, also sage ich einfach VIELEN DANK!!!!

Ja, ich rede ungern über mich. Ich durfte das als Kind nie, weil ich kein Egoist sein sollte. Also habe ich es nicht gelernt und kann auch wenig über mein Befinden sagen.
Um so enttäuschter bin ich, wenn ich zum Arzt gehe und keine angemessene Hilfe bekomme. Aber woher soll er auch wissen, wie schlecht es mir wirklich geht.
Neulich habe ich mit starken Rückenschmerzen nur einen Blick bekommen und zwei Tage AU. Wenn ich zum Arzt gehe, dann trage ich bildlich gesprochen, den Kopf unter dem Arm. Ich erhoffe, dass man mir ansieht, wie es mir geht, denn jammern darf ich auch nicht. Ich gehe doch nicht zum Arzt, wenn es mir gut geht! Was soll ich dann da? Dennoch habe ich das Gefühl, dass der Arzt mich für einen Jammerlappen und Hypochonder hält.
Daher tue ich mich auch schwer, alles aufzuzählen, was mir Schmerzen bereitet, was mich quält. Ist doch nur Jammerei. Alles in allem sind es einige Beschwerden, meiner Meinung nach aber nicht ausreichend für eine Krankschreibung. Und dazu sagte meine Therapeutin am Montag: Was soll noch passieren? Wann bin ich es mir endlich wert?

Meinen Psychiater habe ich beim letzten Besuch gesagt, als er die Gefahr eine Selbstgefährdung abfragte; dass ich es für die Zukunft nicht ausschließen kann. Ich sollte also schneller wiederkommen zu ihm, hab mir aber erst einen Termin in 8 Wochen geholt. Bis dahin reichen die Pillen noch.
Ich habe Angst, dass mir mein Leben wieder aus den Händen genommen wird, wenn ich über meine echten Gedanken rede. Zudem habe ich Bedenken, dass es nur als Aufmerksamkeitsheischerei angesehen wird. Von daher verschweige ich in diesem Bereich lieber...

Ich bin ziemlich durcheinander und weiß nicht, wie ich wieder in die Spur kommen soll.
Ich will einfach nur meine Ruhe haben!
Ich möchte niemanden nerve, niemanden stören, niemanden belasten...

Eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass heute ein besserer Tag ist. Immerhin habe ich die Arbeit überstanden und heute morgen waren meine Knochen nicht ganz so schwer und das Leben nicht ganz so zäh wie gestern. Aber meine Kraft ist bereits wieder am Ende.

Vielen Dank nochmal allen, die mir zuhören!

[T Ally]

Hallo Dauerläufer,

magst du mir sagen, wo OWL ist?
Ich komme aus dem Norden und mir ist das kein Begriff

Grundsätzlich bin ich neugierig

[ichbingut]

*

[Dauerläufer]

Hallo Ally,
ja, klar.
Ostwestfalen-Lippe, Großraum Bielefeld

Viele Grüße

[Salvatore]

Hallo noch mal,

@ T Ally: Ich habe mit meiner Psychiaterin die Abmachung, dass sie nichts über meinen Kopf hinweg entscheidet. Dafür gehe ich freiwillig in die Klinik, wenn ich nicht mehr garantieren kann, mir nichts anzutun - für eine überschaubare Zeitspanne. Ich kann auch nicht sagen, was nächste Woche ist, aber heute bringe ich mich nicht um.
Es ist aber auch nicht so, dass ich da dauernd drüber spreche. Ich sehe den Sinn darin nicht (es auszusprechen oder darüber zu sprechen spendet mir keinen Trost und ich fühle mich nicht besser hinterher).

denn jammern darf ich auch nicht

Naja, ein Verhaltenstherapeut würde dir jetzt die Aufgabe geben, jemandem so richtig vom Feinsten die Ohren vollzujammern... Könntest du das nicht mal in der Therapie als Aufgabe versuchen? So nach dem Motto, "heute steht Jammern auf dem Stundenplan"?
Mir geht das oft so, dass ich mir vornehme, mal so richtig auszuholen was die Probleme angeht. Dann sitze ich im Wartezimmer und der Entschluss wackelt und dann sitze ich vor der Ärztin und erzähle, was alles bombig gelaufen ist... Da kann man sich aber selbst austricksen: alles auf einen Zettel schreiben, was man sagen will - ungeschönt. Dann eine Mail schreiben, dass man beim Termin einen Zettel abgeben wird mit der Bitte, dass der/die Behandler/in evtl.auch danach fragt. Könntest du dir das vorstellen? (Irgendwann solltest du vielleicht mal anfangen mit dem von dir/über dich sprechen. Bei allem Verständnis für Muster und Ängste... )

@Ichbingut: Findest du in deinen Träumen eine versteckte Botschaft oder hast du mal danach gesucht? Ein in seine Einzelteile zerlegtes Auto von dem du nicht weißt, wie du es wieder zusammensetzen sollst, weckt ja schon die eine oder andere Assoziation, findest du nicht? Wenn du zum Beispiel das Auto als Symbol für dein Leben oder Lebenskonzept, Lebensplanung o.ä. siehst? Dann birgt das ja auch Hoffnung, denn auch wenn es jetzt Chaos ist und viel Arbeit vor dir liegt, zusammensetzen lässt sich das Auto und man kann viele Menschen um Rat fragen, die sich damit gut auskennen. Scherben wären da schlimmer gewesen, denn das würde bedeuten, dass etwas unwiderruflich kaputt gegangen ist. Selbst wenn man es noch kleben kann, die Risse bleiben immer da.
Ich habe letzte Nacht geträumt, dass ich im Urlaub bin, aber wir mussten alle draußen auf dem Boden schlafen und ich habe partout meine Decke nicht gefunden. War schon genervt, dass ich kein Zimmer und kein Bett hatte und dann fehlt auch noch die Bettdecke...

Vielleicht kannst du dich vor dem Einschlafen ja mit Superkräften visualisieren? Dass du dir vorstellst, du wärst megastark oder könntest fliegen oder beides? Keine Ahnung, vielleicht findest du einen Weg, das in die Träume zu übernehmen. Man kann ja angeblich lernen, seine Träume zu kontrollieren; das war auch das Thema in diesem Fernsehbeitrag. Ich kann das auch hin und wieder, aber ich kann das nicht forcieren; also ich kann mir nicht vornehmen, den Traum zu steuern, sondern es passiert einfach.

Ich weiß schon, dass ich eine Unterfunktion der SD habe und nehme auch ein Hormon, so dass die Werte jedenfalls laut Labor okay sind. Aber mit dem Thema kennt sich kaum jemand wirklich aus. Die SD ist ein bisschen eine Diva, sehr komplexer Charakter und unberechnbar. Blutbild habe ich jetzt ca. ein dreiviertel Jahr oder so nicht machen lassen, aber da und auch in früheren war immer alles tippi toppi.
Ich gehe dreimal die Woche laufen, meistens jeweils so um die acht Kilometer. Das mit dem hohen Puls habe ich leider trotzdem und es hat auch nicht die mördermäßige antidepressive Wirkung, die überall propagiert wird. Ich bin mit und ohne Sport Hochpulser; ansonsten macht mir das nichts, aber wenn der an die 100 im Ruhezustand rangeht, ist das echt unangenehm. Da ich ja leider eine Angststörung diagnostiziert habe, wird immer gleich abgewunken, dass das eine Panikattacke sein muss. Und wenn es keinen bewussten Auslöser gibt, dann ist es halt unterbewusst!

Naja, ich hoffe mal, dass das Wetter etwas freundlicher wird. Heute war es wirklich zum Auswandern...

Guts Nächtle,
Salvi

[szegfue75]

Hallo T Ally,

mir ist noch eingefallen, was du tun könntest, wenn du das nächste Mal zum Arzt gehst. Ich bin nicht sicher, vielleicht hat hier jemand schon den Tipp gegeben.

Bevor du zum Arzt gehst, schreibe dir alle Symptome auf die du hast. Nimm diesen Zettel mit, wenn du zum Arzt gehst und lies ihn vor. Vielleicht hilft es.

Du kannst auch ruhig früher zum Arzt gehen, wenn etwas ist. Die Depression verstärkt leider Symptome.
Im Durchschnitt nehmen sich Ärzte nur 7 Minuten Zeit für einen Patienten.

Was denkst du über Selbsthilfegruppen? Ich überlege, ob ich mir eine suche, wo ich mind. einmal die Woche hingehe. Da kann man ganz gut üben über sich selbst zu sprechen. Ich hatte mir überlegt zu den emotions anonymous zu gehen. Das ist nach den 12 Schritten der Anonymen Alkoholiker aufgebaut. Mit den 12 Schritten hat man ein Regelwerk, an das man sich halten kann und das einem Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Man sitzt bei den Treffen nur zusammen und jeder darf mal äußern wie es ihm gerade geht. Es muss aber nicht. Du kannst auch einfach nur dasitzen. Es ist nicht erlaubt Ratschläge zu geben.

Und es wird mindestens einmal das Gelassenheitsgebet gesprochen:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Liebe Grüße,

Szegfue

[Bittchen]

Liebe Manu,

ganz herzliche Grüße sende ich dir und freue mich,dass es dir besser geht.
Eine schöne Weihnachtszeit und ganz viele gute Momente.

Deine Bittchen

[Salvatore]

Hallo Manu,

das klingt ja wirklich gut! Hat sich mächtig was bewegt bei dir und zum Positiven. Schau auf dich.
Ich sehne den Tag herbei, an dem es wettermäßig wieder bergauf geht. Die viele Dunkelheit bekommt mir nicht gut und für die Kälte bin ich auch nicht gemacht.

LG, Salvi

[Katerle]

Freue mich auch sehr für dich, manu. Schöne Vorweihnachtsgrüße.

[Pummelchen]

Hallo Manu,

schön wieder was von dir zu hören und freut mich auch das es wieder aufwärts geht!!!

Schöne Adventszeit! LG Pummelchen

[T Ally]

Hallo Manu,

genieße Deine Sonntage und hoffentlich das ganze Leben sowieso. Schön, von Dir zu hören, dass es besser geht. Der Weg nach oben ist lang und erfordert Durchhaltevermögen. Ich wünsche Dir von Herzen, dass es noch weiter so geht für Dich!
Liebe Grüße auch an Deine Schwester.


Bei mir ist er (der Weg nach oben) leider immer wieder von Abstiegen unterbrochen. Und ich kann nicht genau sagen ob die Aufwärtstrends (sofern es sie überhaupt gibt) die Abwärtsspiralen auffangen.

Vor einem Jahr ging es rapide abwärts und ich fand mich Ende Dezember in der Klinik wieder. Gerade habe ich die Befürchtung, dass es wieder so läuft. Dabei habe ich mit Weihnachten kein Problem. Ich habe eine stabile Herkunftsfamilie um mich und auch Freunde. Ich bin sehr gern allein. Dennoch fühle ich mich grundlos traurig und habe wenig bis keine Hoffnung. Weinen ist selten, dabei stehe ich oft kurz davor, bekomme aber die Schwelle nicht überschritten. Ich habe das Gefühl alle zu nerven, zu belasten und zu stören. So spiele ich weiter die gute Laune vor und stelle mich unangreifbar dar.
Die Therapie ist abgelaufen und so die Gefahr der erneuten Zwangseinweisung von dieser Seite wenigstens nicht gegeben.

Wenn jemand sehen könnte, wie wirr und düster mein Inneres aussieht... Aber es ist vielleicht besser so, dass ich es weiter in mir verschließe. Irgendwann muss ja die Sonne mal wieder scheinen.

Liebe Grüße an alle und eine entspannte Vorweihnachtszeit

[malu60]

Hallo,Ihr Lieben,
auch von mir ganz herzliche Grüße an Dich,liebe manu und Deine Schwester.
Schön,dass Du frei Sonntage für Dich gewonnen hast.an die kürzeren Tage hab
ich mich auch noch nicht gewöhnt,da bin ich früh müde,manchmal auch einsam.

Liebe T-Ally,ich versteh Dich so gut,eigentlich glaubt jeder,der Depri,s hat alle mit runter
zu ziehen.das Verstellen bringt Dich aber innerlich immer mehr rein.Es ist besser,Du bist
bei einigen Menschen,denen Du vertraust echt,das Entlastet Dich und Du wirst auch ein
wenig Trost und Anteilnahme erfahren.

Wir haben trotz allem einen guten Humor,wenn auch leicht sarkastisch,doch er hilft schon
mal ein wenig zu relativieren.Klinik ist eine gute Alternative,wenn Du das Ziel hast,auch
die Trauer mal rauszulassen und wirklich Deine innere Not zeigen kannst und Hilfe annimmst.

Bei mir war es nicht so hilfreich,hab da auch viel geschauspielert,ohne es zu wissen,dies war
hinterher um so schlimmer.ich war leer und hatte sehr wenig für mich erarbeitet.
Allein die Auszeit vom anstrengenden Job zählt aber bei Dir schon......

Schade,würd gern mit Dir spazieren gehen und dabei könnten wir unser Herz öffnen und
füreinander da sein.Dann einen heissen Kakao und ein Plätzchen für die Seele......
Geht leider nicht,doch in Gedanken bin ich bei Dir und sag Dir:

Du bist eine klasse Frau,ich mag wie Du bist,glaub an Dich und Deine inneren Gaben....
Es wird besser mit Deinen Erfahrungen.Jobwechsel und eine Liebe kann Dein Leben
jederzeit besser machen,glaube daran........In der Wundertüte des Lebens ist für Dich noch ganz viel drin,schau mal rein......Liebe Grüße an Alle von malu