Sich extrem hilflos fühlen

Antworten
Rene1978
Beiträge: 1
Registriert: 28. Sep 2016, 07:07

Sich extrem hilflos fühlen

Beitrag von Rene1978 »

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier bei Euch, also erstmal werde ich mich vorstellen.

Ich bin der René, bin 38 Jahre alt und habe eine stark depressive Tochter.

Zur Zeit fühle ich mich extrem hilflos, mit allen allein gelassen und total überfordert. Begonnen hatte es dieses Jahr im Januar, wo ich erst dort alles mit bekommen habe, was mit meiner Tochter in Wirklichkeit los ist bzw was vorher alles gewesen ist, daß sie so ist wie sie jetzt ist.
Ich habe meine Tochter von ganzen Herzen lieb und das zeige ich Ihr so oft wie es nur möglich ist.

Ich bin auch zur Zeit krank geschrieben, meine Diagnose lautet ebenfalls Depression, habe eine mittelgradige. Daran ist nicht meine Tochter Schuld, sondern ich allein, bzw ich bin selbst dorthin abgerutscht, was mir im ersten Moment nicht aufgefallen ist.
Die letzten 3 - 4 Jahre hatte ich im Durchschnitt eine 55 - 65 Std Woche, fühlte mich völlig leer, ausgepowert, Lustlos, Konzentration ließ extrem nach, Freunde und Hobbys vernachlässigt usw usw.

Trotzdem habe ich die Kraft gehabt,meine Tochter weitest gehend zu unterstützen und für da zu sein. Nur leider ist das so daß man hier bei mir in der Stadt kaum hilfe bekommt oder besser gesagt abslotut keine Hilfe, um mit der Situation besser um zu gehen.

Meine Frau und ich dachten, nach dem wir bzw meine Tochter ein Klinik Aufenthalt nach 6 Monaten Wartezeit bekommen hat. Dachte ich es kann jetzt nur noch bergauf gehen, in den ersten 2-3 Wochen war es auch so, sie kam zu mir und redete über alles was ihr so bdrückt, doch jetzt seid 3 Wochen geht alles von vorne los, ich bekomme sie leider nicht zur Schule, nicht aus ihrem Zimmer raus und sie zieht sich in ihr Schneckenhaus zurück.

Ich und meine Frau wissen einfach nicht mehr weiter, was wir noch machen können oder gar besser. Sie ist zwar in psycholgischer ambulanten Behandlung, doch leider empfinde ich da keine Besserung bei ihr, nun gehen wir wieder gemeinsam den Schritt mit meiner Tochter eine Tagesklinik zu besuchen in der Hoffnung das es Ihr besser geht.

Leider besteht die Angst weiter hin das es nach der Klinik, alles wieder von vorn beginnt und uns etliche Kraft Reserven kostet.
qwertzuiopII
Beiträge: 638
Registriert: 18. Jan 2016, 13:42

Re: Sich extrem hilflos fühlen

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
haltaho
Beiträge: 8
Registriert: 19. Sep 2016, 12:05

Re: Sich extrem hilflos fühlen

Beitrag von haltaho »

Hallo Rene1978,

ich/wir haben auch einen depressiven Sohn, der als 15jähriger bereits in einer psychosomatischen Klinik und derzeit mit 23 in/durch eine Tagesklinik behandelt wird. Du schreibst, dass es deiner Tochter seit Januar d. J. schlecht geht und du siehst keine Besserung. Das Problem ist, dass die Krankheit ihre Zeit gebraucht hat, um sich zu entwickeln und entsprechend wird sie nicht innerhalb von Wochen oder Monaten behandelt sein. Außerdem ist das 1. Gebot bei Depressionen der Zeitfaktor. Du kannst nichts erzwingen. Sofern sich deine Tochter auf die Behandlungen einlässt, braucht sie dennoch ihre Zeit.

Wie alt ist deine Tochter? Gerade bei Jugendlichen im Teenie-Alter ist es schwierig, da sie sowieso nicht Fisch oder Fleisch sind und sie sich doppelt belastet fühlen. Dass du und deine Frau euch ohnmächtig fühlt, kann ich gut verstehen. Das geht mir oft auch noch so. Und ich habe hier in diesem Forum für mich große verbale Hilfe von Betroffenen bekommen, die mir unglaublich gut getan hat.

Vielleicht war die Behandlungsmethode in der ersten Klinik nicht die richtige oder sie wurde zu früh entlassen o. ä. Habt ihr nicht Gespräche mit den dortigen Therapeuten geführt? Genauso kann es mit dem ambulanten Therapeuten sein, dass er/sie einfach nicht der/die richtige ist. Was sagt deine Tochter dazu?

Du solltest dich aber selbst nicht vergessen. Es tut weh als Eltern sein Kind leiden zu sehen aber du hilfst ihr noch weniger, wenn sie sieht, dass es dir auch nicht gut geht.
Antworten