Einfach mal nichts tun?

[monimoni]

Hallo,

könnt ihr das: einfach mal ohne schlechtes Gewissen NICHTS tun?
Ich versuche, meiner Depression und meinen Ängsten Herr zu werden, in dem ich wirklich alles mögliche MACHE, was so empfohlen wird. Inzwischen mache ich 3 verschiedene Sportarten (Schwimmen, Gymnastik, Walken), jeweils einmal wöchentlich für eine Stunde, mache Ergotherapie, bin regelmäßig in der Vorbereitungsgruppe zur Tagesklinik (Beginn in 3 Wochen), denke ständig nach über mich und meine Depression, meine Ängste , versuche, zu analysieren.
Selbst wenn ich nur spazieren gehe, denke ich: das ist gut gegen die Depression.
Ich meditiere täglich, mache viel Progressive Muskelentspannung, höre in meine Imaginations-CD...
Nun frage ich mich: Ist das zuviel?
Ich glaube, ich muss auch mal nichts machen, bin ja ständig unter Strom.
Aber wie mache ich das? In meinem Wohnzimmer sitzen und nichts tun ?!?

Vielleicht kennt das irgendjemand hier und hat eine Idee...

Viele Grüße an alle
Moni

[Mike78]

Hallo Moni,

ich bin zwar nicht betroffen, aber ich kenne das, sich ständig zu beschäftigen.
Das "Nichts machen" würde ich jetzt nicht so herunter reduzieren, dass du tatsächlich nur da sitzt und nichts tust!

Fang doch einfach mal an ein Buch zu lesen oder mach ein Kreuzworträtsel. Auf diese Weise kann ich hervorragend herunter fahren!

LG
Mike

[Eva2]

Huch mir wurde ja regelrecht schwindelig Wenn du das Gefühl hast durch deine ganzen Aktivitäten unter Strom zu stehen, dann ist einfach mal nichts machen doch auch gut für deine Depression. Ausruhen kann man ja auch ganz ohne Meditieren. Anstatt im Wohnzimmer kannst du auch in der Badewanne sitzen. Beim spazieren nicht an die Depression denken, sondern in die Gegend schauen. Es gibt Menschen die lesen oder schauen TV wenn sie "runter kommen" wollen.

Ich persönlich mache ständig nichts. Einfach weil ich nicht kann. Erst jetzt in den letzten Wochen konnte ich so nach und nach wieder mehr Aktivität in meine Leben bringen.

[monimoni]

Ich habe mir eben eine Kerze angemacht, mein Buch geholt, einen Tee gemacht... und das um halb 3! Mir gehts gar nicht gut dabei, habe ein wahnsinnig schlechtes Gewissen.
Ganz klar: der Gedanke an meine ruhelose Mutter kommt da hoch.
Ich werde jetzt üben... Ihr glaubt ja nicht, wie schwer das ist, jetzt in Ruhe auf dem Sofa zu sitzen...

[M1971]

Hallo Monimoni, zwischen Deinem Vollzeitprogramm und nichts zu gibt es doch noch eine Spannbreite. Vielleicht kannst Du zwischen den beiden Extremen die richtige Balance finden?
Gruß
M

[monimoni]

Genau! Die Balance finde ich zurzeit aber nicht. Hatte eben, beim Buchlesen, eine heftige Panikattacke. Das hat mich etwas weiter gebracht . Ich sollte wohl öfter mal keine Termine haben. Ich bin ja auch krank geschrieben, und mein Terminkalender ist trotzdem voll (Sport/Ergo/Gruppengespräch/Treffen mit Freunden). Da muss ich wohl umdenken. Ist aber schwer... man soll doch Sport treiben und Leute treffen usw. Vielleicht jeden zweiten Tag keine Termine? Ich weiß nicht...

[M1971]

Krankschreibung und voller Terminkalender trägt nicht zur Gesundung bei
Einfach mal einen Gang zurückschalten.
Jetzt hast Du doch die Gelegenheit dazu

[Tink]

Hey Moni,
Du sprchst mir aus der Seele. Still sitzen, nichts tun oder den Moment einfach genießen ist etwas was ich gar nicht kann. Hier gibt es wohl "Aufmerksamkeit Straubing" wo man ne zeitlang zB Wolken beim fliegen zuschaut... Ich muss da auch mal meine Therapeutin fragen wie das genau gehen soll
Gruß Tink

[monimoni]

Eben habe ich einen Termin für diese Woche abgesagt, erst fühlte ich eine Befreiung... dann der Gedanke: Termine nicht einhalten können ist doch typisch für eine Depression, wird es also wieder schlimmer bei dir? Das ist wiedermal typisch, ich analysiere viel zu viel.
Ich muss meine Termine wohl mal sortieren!
Das Zauberwort heißt: Gelassenheit. Und die habe ich zurzeit gar nicht.

Wolken angucken ist ne gute Idee... oder ins Feuer gucken... ich habe ja einen kleinen Kaminofen... ich werde mal schauen, was mir noch so einfällt.
Jetzt gehts erstmal zum Walken. Das werde ich auf jeden Fall weiter machen...

Danke für die ganzen Antworten!

[Katerle]

Hallo Moni,

ja auch das ist kein einfacher Lernprozess, ohne schlechtes Gewissen einfach mal nichts tun, aber bei mir funktioniert es heute und das ist auch ein Erfolg. Du musst nicht immer was machen.

LG Katerle

[kaizer]

Ich finde das mit dem Nichtstun auch mal mehr, mal weniger schwierig. Ist halt eher ungewöhnlich in einer Leistungsgesellschaft. Allerdings ist ja die Frage, ob das "Tun" vieler Menschen in Form z. B. von Vertrieb komischer Produkte im Call-Center, Ausfüllen von Excel-Tabellen, im Internet Surfen im Büro oder Pitchen der nächsten Werbekampagne unbedingt als sinvoller anzusehen ist - aus wessen Perspektive denn eigentlich? Ich denk mir oft, bevor ich einer für mich sinnentleerten Arbeit nachgehe, ist streckenweises Nichtstun doch ganz sinnvoll. Auf jeden Fall besser für den Planeten.

Beim Lesen deines Vollzeit-Programms hab ich gedacht: Oft kann man eine Verbesserung nicht durch Erfüllen aller Empfehlungen erzwingen, es braucht halt auch Zeit. Wie Gras eben nicht schneller wächst, wenn man dran zieht.

[Melisse]

... gar nichts tun, gibt es denn sowas überhaupt? Entweder man sitzt, geht, steht, atmet aus, atmet ein, blickt in die Welt, bewegt einen Arm oder beide Armen, Hände, bewegt den Kopf, mal nach links, dann nach rechts, gerade aus. Ein Gedanke kommt, ein anderer verflüchtigt sich.

an kaizer:

Das ist ein wunderbarer Gedanke mit dem Gras.

Den Abendhimmel betrachten, einzelne Sterne oder den Mond, kann ich nur empfehlen. Egal wie lange man sich dafür Zeit nimmt. Bewegung und Ruhe gehören zusammen.

[monimoni]

Nochmal Danke für die Antworten und neuen Denkansätze (für mich tlw neu). Das mit dem Gras ist klasse .
Es stimmt schon, irgendwas macht man immer, selbst bei der Meditation denke ich an eine Farbe. Aber ich mache das meiste nur wegen der (gegen die) Depression. Und davon wohl auch zu viel. Ich werde versuchen, das zu ändern. Ich merke ja selber, dass es mir nicht gut tut.

[Salvatore]

Hallo Moni,

versuche doch mal etwas nur um seiner selbst Willen zu tun. Du machst ja nur Dinge, von denen dir jemand gesagt hat, dass es sinnvoll ist. Und hast du das Buch eigentlich gelesen, weil du es lesen WOLLTEST? Oder hast du es gelesen, weil dir jemand gesagt hat, dass du mal "nichts" tun solltest und dann hast du dir überlegt, lese ich mal ein Buch, um den Tipp umzusetzen?
Und jetzt willst du dir sogar Termine machen dafür, keinen Termin zu haben... Weil dir jemand gesagt hat, dass dein Programm zu voll ist?
Machst du auch mal was Unvernünftiges? Etwas, das keinen Sinn macht? Etwas, das du einfach nur machst?

Und bei den Dingen, die du gegen die Depression machst, überprüfst du da, ob die überhaupt helfen? Sport ist ja toll, aber geht es dir gut damit, hilft es dir, fühlst du dich besser, muntert es dich auf,...? Oder nichts von alledem, aber weil jeder sagt, Sport ist gut, machst du halt Sport?
Ich gehe dreimal die Woche laufen, meist so 5-6 km und ich steigere mich langsam in Durchhaltevermögen, Distanz und Schnelligkeit. Hilft gegen die Depression einen Scheiß, aber deswegen mache ich das auch nicht. Ich finde Laufen gut und ich mag es, etwas zu schaffen, mich zu fordern. Diese Kombination aus "challenging but yet rewarding". Das Laufen ist für mich Selbstzweck. Kennst du sowas?

Plane doch mal eine Woche lang gar nichts. Lass es auf dich zukommen und entscheide jeweils im Augenblick, ob du Schwimmen oder Walken gehen willst, ein Buch lesen, einen Kaffee trinken etc. Wie wäre das denn?
Wenn du dich dein Leben lang nur an anderen orientiert hast, wird es dir schwerfallen, das auszuhalten. Da werden noch mehrere Panikattacken kommen. Ich fürchte nur, wenn du in der TK bist, dann prasseln noch viele weitere Meinungen auf dich ein und du wirst die alle annehmen. Weil du das immer so gemacht hast und weil es sich richtiger anfühlt als auf die flüsterleise Stimme zu hören, die DICH ausmacht.

LG, Salvatore

[Kawusch]

Warum fällt es uns heute so schwer, mal nichts zu tun? Müssen wir denn ständig irgendwas machen, irgendwas und irgendwem hinterher hetzen? Ich glaube, der Mensch hat das verlernt - wiklich mal nichts zu tun. Es gibt Untersuchungen,wo Menschen gezwungen wurden, nichts zu tun - denen fiel das unglaublich schwer.

[monimoni]

@ Salvatore. Du hast ja so recht. Ich höre sehr auf andere und versuche, alles umzusetzen. Habe ich auch schon vor der Depression gemacht, kein Vertrauen in mich selber, immer auf andere gehört.
Es ist jetzt sehr schwer, umzudenken. Und anders zu handeln.
Was will ich überhaupt, was tut mir persönlich gut? Das habe ich schon lange nicht mehr gespürt.
Der Sport... hinterher fühle ich mich gut, weil ich etwas geschafft habe... weil ich mit netten Leuten gesprochen habe. Aber auch, weil ich einen weiteren Punkt abgehakt habe. Hmm. Was überwiegt da?
Das ist wohl meine große Aufgabe, die mir die Depression stellt: Was will ICH eigentlich? Was tut mir wirklich gut? Ich finde, das ist sehr schwer.
Mal was Unvernünftiges machen... mir fällt da gar nichts ein .

Viele Grüße und vielen Dank nochmal für die Antworten.

[SonnenStern85]

Hallo Ihr Lieben,

ich kann es auch nicht. Dieses "Nichtstun" hört sich toll an, aber bisher habe ich es noch nicht effektiv geschafft. Ich kann aber auch schwer was für mich machen. Bedeutet, wenn ich mich beschäftige, dann gehe ich Einkaufen, mache was in der Wohnung...gerade im vergangenen Jahr habe ich das deutlich verlernt. Viele schlimme Ereignisse und ich habe mich völlig aus den Augen verloren.

Ich gelobe Besserung, habe all eure guten Ratschläge gelesen und werde mir direkt heute nach Arbeit die Fragen stellen "Was willst du heute machen?"

Ich erzähl euch morgen, ob es geklappt hat

[monimoni]

Ich habe eben in einer Decke eingekuschelt (ich friere ja immer) dem Impuls gefolgt, in einem Buch zu blättern, nicht vollständig zu lesen, nur mal blättern. Das habe ich (zusamengefasst) gelesen und finde, es passt total auf mich:

Depression ist gesund. Sie weist darauf hin, das Veränderungen, Weiterentwicklungen, anstehen. Liebgewordene Gewohnheiten müssen aufgegeben werden. Wenn man diese Gewohnheiten nicht aufgeben kann, bleibt man stecken. Man entwickelt sich nicht weiter. Die Depression bleibt.

Ist (so in etwa) aus dem Buch: Der wunderbare Weg. von M.Scott Peck Ich habe es jedenfalls so verstanden.

Ich muss endlich mir selbst vertrauen. Verantwortung für mich selber übernehmen. Alleine Entscheidunen treffen. Auf mein Gefühl hören. Das fällt mir total schwer.

[kaizer]

Ich mag die Idee, dass die Depression eigentlich gesund ist, kann dem viel abgewinnen!

Muss aber auch sagen, dass ich seit vielen Jahren (bin 33) damit zu tun habe und in den letzten Jahren viel verändert habe - manchmal denke ich, dass die Depression das jetzt langsam mal anerkennen sollte, all meine Anstrengungen. Aber sie hält sich hartnäckig! Entweder waren es noch nicht genug Veränderungen oder das Gehirn braucht sehr lange, bis es diese realisiert hat... Frustrierend.

[M1971]

Eine Depression als gesund zu bezeichnen ist für mich eine Verhöhnung einer schweren Krankheit.

[kaizer]

Naja, wenn eine Depression eine Reaktion auf nicht passende Lebensumstände ist (es mag auch andere Arten geben), kann es schon gesund sein.

Genau wie Trauer als eigentlich gesunde Reaktion auf einen schweren Schicksalsschlag gesehen wird. Oder Fieber als gesunde Reaktion des Körpers auf einen Infekt. Damit soll sicher nicht eine Erkrankung und das damit verbundene Leid verhöhnt werden.

[Salvatore]

Warum fällt es uns heute so schwer, mal nichts zu tun? Müssen wir denn ständig irgendwas machen

Was soll denn das eigentlich sein, "Nichtstun"? Das wurde ja schon von jemandem angesprochen, man tut doch immer irgendwas. Wenn ich an die Wand starre, starre ich an die Wand. Wenn ich auf der Couch liege und döse, döse ich auf der Couch. Wenn ich lese, lese ich und wenn ich fernsehe, sehe ich fern. Wenn ich mich am Strand sonne, sonne ich mich am Strand.

Mal was Unvernünftiges machen... mir fällt da gar nichts ein .

Ich meine damit Dinge, die man ohne einen vernünftigen Hintergedanken macht, also nicht mit dem Anspruch, damit ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Kinder können das gut. Habe mal drüber nachgedacht und da fallen mir hunderte Dinge ein. Vieles von dem hat Mutti früher nicht erlaubt, denn "das macht man nicht/du könntest dir weh tun/du könntest krank werden/dazu haben wir keine Zeit/du sollst keinen Quatsch machen/du machst alles dreckig...".

Zum Beispiel:
- mit Fingerfarben malen (mit verbundenen Augen!)
- nach einem Regentag mit Anlauf in Pfützen springen und gucken, wie weit man spritzen kann
- auf dem Spielplatz schaukeln, auf dem Klettergerüst klettern (wenn keiner guckt und vielleicht nicht, wenn du 230 kg wiegst)
- den tollsten Sandkuchen oder die beste Burg bauen (okay, ist nicht mehr so die Jahreszeit dafür)
- Plätzchenteig machen und den auffuttern, bevor er ausgerollt, ausgestochen und gebacken ist
- eine zweite Ladung Plätzchenteig zubereiten und statt der Ausstecher fantasievolle eigene Formen kneten oder mit einem Messer ausschneiden; danach mit Streuseln und Lebesmittelfarbe so verzieren, dass Pippi Langstrumpf begeistert wäre
- Kastanien und Eicheln sammeln und mit Streichhölzern oder Zahnstochern Figuren basteln
- drei Packungen Kinderriegel anstelle von Abendbrot essen
- Schwimmeinheit schwänzen, um eine ganze Staffel der Lieblingsserie am Stück zu gucken
- mit Kreide draußen auf den Steinen malen
- Ausmalbilder (gibt viiiiieeeele Malbücher für Erwachsene, nicht nur Mandalas; natürlich kann man auch tonnenweise Bilder aus dem I-Net ausdrucken)

mit einer Freundin:
- wer schneidet die unheimlichsten Grimassen?
- wer schminkt die andere am hässlichsten?
- wer stellt das grauenhafteste Outfit zusammen?
- wer kann zu Musik am schrägsten tanzen?
- mit Stöckern einen Schwertkampf ausfechten
- wenn es schneit: Schneeballschlacht
- Klingelstreiche, Telefonstreiche (dafür gibt es sogar Apps!!! Und frag nicht, woher ich das weiß )
- falls entsprechendes Equipment organisierbar ist: Seilspringen, Hula-Hoop

Entdecke das Kind in dir! Könntest du dir das vorstellen?
Das muss sich alles auch gar nicht gut oder richtig anfühlen, darf ruhig komisch sein. Aber einfach mal was Kurioses machen und schauen, wie es sich anfühlt. In der Tagesklinik kann ich dir nur raten, dich in der Ergotherapie so richtig auszutoben und so viele Dinge wie möglich auszuprobieren - vor allem die, für die man viel Kram benötigt, den man sich sonst nicht besorgen würde. Den Rest, für den man nicht so viel braucht, notieren und zu Hause versuchen, wenn die TK vorbei ist.
Einfach ausprobieren und gucken, was passiert? Macht es Spaß? Ist es blöd oder langeweilig? Ist es dir peinlich (und wenn ja, warum?)? Nimmt das Schamgefühl ab, je öfter du was "Peinliches" machst?

LG, Salvi

[monimoni]

Guten Morgen Salvatore,

du hast immer tolle Ideen und schreibts tolle Texte. Ich habe mich schon manches mal gefragt: wieso hast du mit Depressionen zu tun. Du weißt so viel und hast so gute Ansätze.
Diese "unvernünftigen" Sachen mache ich nie. Hätte auch Hemmungen... aber ich werde darüber nachdenken. Vielleicht finde ich ja etwas, was ich machen möchte.
Ich hoffe auch, dass mir in der Ergotherapie etwas begegnet, was ich ganz toll finde .

LG
Moni

[monimoni]

Zu der Aussage "Depression ist gesund":

Es ist so, wie kaizer geschrieben hat. In einigen Fällen ist es eine gesunde Reaktion, die etwas anschieben will.
Ich habe mein Leben lang auf andere gehört, mich an andere geklammert, Verantwortung abgeschoben. Besonders auf meinen Ex. Dann kam die Trennung. Ich musste alleine klar kommen, habe wieder Menschen gesucht, die mir die Verantwortung an mein Leben abnehmen. Aber das hat diesmal nicht geklappt. Die Depression kann ich nur überwinden, wenn ich mich jetzt ändere, wenn ICH Entscheidungen treffe und Verantwortung übernehme. Ohne die Depression hätte ich keine Veranlassung, keinen Druck, das zu machen. Also hilft sie mir igendwie... so versuche ich es zu sehen. Das nimmt mir auch etwas die Katastrophengedanken: Du hast eine ganz ganz schlimme Krankheit... ich weiß, wie schlimme die Krankheit ist, aber es geht mit besser, wenn ich es nicht ganz so katastrophal sehe....

[ndskp01]

Mir gefällt die Liste, Salvatore,

bei mir sind es "normalere" Dinge, die ich (als Kind und später) nicht tat, weil es nicht vernünftig war oder ich dachte, dazu hätte ich keine Zeit:

Im Garten was pflanzen oder graben und aufhören, bevor alles fertig ist.
Pflanzen aus Samen ziehen und täglich nach ihnen schauen.
Eine Schallplatte auflegen und bewusst zuhören.
Sushi machen. Nudeln selber machen.
Beim Spülen zuschauen, wie das Geschirr sich zum Wasser verhält.
Ein Stunde mit einer Freundin telefonieren.
Zu Hause Posaune üben.
Mir Schnickschnack in die Wohnung stellen.
Ein Bild malen, obwohl ich eigentlich nicht malen kann.

Eine Wand in meiner Wohnung in einer anderen Farbe anmalen.
Die Fensterblumen umstellen.
Die Möbel umstellen.
Einfach so in ein Geschäft gehen und schöne Kleider anprobieren, ohne Kaufabsicht.
Mich in der Parfümerie schminken lassen....

Puk