Das ist mein erster Beitrag und heute würde ich mich anders nennen.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich genau mit meienr Geschichte anfangen soll - deswegen fange ich einfach mitten drin an, bei der Frage die mir derzeit am meisten auf den Nägeln brennt.
Und zwar : Was hat die Diagnose mit euch und eurer Identität gemacht. Oder was hat die Krankheit mit eurer Identität gemacht? Was haben Meinungen (z.B. musst dich zusammenreißen, oder "ich kenne richtig depressive Leute, du bist nicht richtig depressiv) mit euch und eurer Identität gemacht?
Gab es Phasen wo ihr euch selber nur noch als "die Depressive", "die Ängstliche" wahrnehmen konntet?
Gab es Phasen wo ihr nicht mehr wusstet wer oder wie ihr seid, weil manche Ärzte sagten ihr hättet eine Depression und andere (Therapeutin) zum Beispiel gesagt haben, sie wären sich nicht ganz sicher was es wäre und weil Freunde wieder was anderes sagen?
Ich meine, mir haben schon 3 verschiedene Hausärzte Depressionen beschieden. In der Reha war ich wegen Anpassungsstörung und eine Psychiaterin hat mir jüngst Angst und Depression gemischt attestiert.
Meine Therapeutin meint, sie sieht keine richtig schwere Depression bei mir, eher eine verlängerte Adoleszenzphase (ich bin wohlgemerkt über 30)....
Ich nehme seit Monaten 20mg Citalopram, jetzt sogar 30.
Eine Freundin von mir hält mir fast schon vorwurfsvoll vor, dass "die Phasen" bei mir ja nie so lang anhalten, sondern sehr oft für so 3-4 Tage und dann ist es auch wieder ok und dann kommt es wieder...
Ich glaube, sie glaubt, dass ich mich zu wenig anstrenge. Wenn ich sie damit konfrontiere, dann sagt sie, dass sie mich schon ernst nimmt. Aber es fühlt sich nicht so an.
Ich weiß momentan selber nicht mehr was ich glauben soll.
Ich weiß nicht mehr wo die Depression anfängt und aufhört, was ist die Krankheit, was bin ich?
Wo sollte ich mich mehr schonen und wo weniger.
Die Therapie endet nach einer weiteren Stunde.
Eine Verlängerung hatte ich schon. Die weitere Verlängerung ist daran gescheitert, dass ich zunächst einige Wochen Pause dazwischen erbeten habe. Dann war der Platz weg.
Seht ihr euch selber als Menschen mit einer Depression oder als Depressive, die auch noch ein bisschen Mensch sind?
Momentan glaube ich nicht, dass sich je nochmal was ändert.
Ich fühle mich irgendwie verdammt und schuldig.
Ich weiß auch gar nicht, ob die Medikamente überhaupt gut für mich sind oder nicht sogar alles schlimmer machen, weil ich jetzt noch weniger weiß, wer ich bin und was die Medikamente vielleicht aus mir machen.
Gibts hier irgendwen, der richtig tief drin saß und seinen Lebensmut wiedergefunden hat?
Was muss ich selber tun an Kopfarbeit, damit es mir besser geht und ich mich wieder stabiler fühle?
Sport/Bewegung/gesundes Essen/Freunde sehen mache ich alles so weit es eben geht.
Und trotzdem heule ich bei jedem kleinen Pups nächtelang und erwarte nichts Gutes mehr.
Ich leide im Moment am meisten darunter, dass ich mich für "die Krankheit" selber stigmatisiere und noch nicht mal weiß, ob ich nun wirklich eine Depression habe oder nicht.
Weil es gibt manchmal Tage wo es mir gut geht. Ich arbeite auch Vollzeit. Allerdings bin ich aktuell 1 Woche krank geschrieben und ich weiß auch nicht ob das gerechtfertigt ist, oder ob ich eigentlich arbeiten gehen sollte.
Ich weiß zurzeit recht wenig
![Verwirrt :?](./images/smilies/icon_e_confused.gif)