Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

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ndskp01
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Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von ndskp01 »

Hallo liebe FreundInnen,

meine neuen analytische Therapeutin will nun für mich bei der KK eine langfristige Behandlung beantragen. Sie glaubt, ich benötige circa 3 Jahre und die Frequenz sollte 4 mal pro Woche sein. Die Zahl der Stunden, die die KK in der Regel genehmigt ist aber begrenzt (Ich glaube, sie sagte was von 240 Stunden, das wären bei drei Jahren pro Jahr 80 Stunden, kann das sein Salvatore? Es kommt mir wenig vor.)

Damit ich nicht mitten im therapeutischen Prozess wegen Auslaufen der Finanzierung abbrechen muss, schlägt sie vor, dass ich eine Stunde pro Woche selbst bezahle. Kennt ihr so ein Modell? Ist das ungewöhnlich?

Viele Dank fürs Beisteueren eurer Erfahrungen.

Viele Grüße, Puk
Salvatore
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von Salvatore »

Hallo liebe Puk,

Psychoanalyse ist leider nicht mein Fachgebiet. Ich kann also nur antworten mit "ich meine, mal gelesen zu haben..." (in den seltenen Fällen, wo ich mal "Wer Wird Millionär" gucke, regt mich es immer total auf, wenn der Publikumsjoker damit seine Antwort einleitet :roll: ).

Jedenfalls, so weit ich weiß, liegt die maximale Anzahl an Psychoanalysestunden bei 300, wobei üblicherweise im ersten Antrag bis zu 160 Stunden genehmigt werden, man von da aus auf bis zu 240 Stunden verlängern kann. "In begründeten Einzelfällen" (mit Sicherheit im Gutachterverfahren) dann möglicherweise eine weitere Verlängerung auf 300 Stunden. Die maximale Anzahl der Stunden pro Jahr ist auch begrenzt und liegt, glaube ich, bei 180. Keine Ahnung, ob diese Angaben aktuell sind.

Ich verstehe nur die Rechnung deiner Therapeutin nicht:

Vier Stunden Therapie pro Woche finde ich sogar für PA viel (und wäre mir persönlich auch ZU viel). Das Modell soll so aussehen, dass drei Sitzungen von der KK getragen werden und die vierte von dir privat.
Gerechnet auf 47 Wochen (52 Wochen hat das Jahr minus 5 Wochen Urlaub der Therapeutin) wären das bei drei krankenkassenabgerechneten Sitzungen pro Woche insgesamt 141 Stunden für das erste Jahr (47 Wochen x 3 Stunden). Übrig bleiben 99 Stunden im zweiten Jahr, die 33 Wochen halten.

Also, auch wenn du pro Woche eine Stunde selbst zahlst und drei über die KK laufen lässt, kommst du nie und nimmer auf eine Therapiedauer von drei Jahren - nicht mal annähernd. Wenn die KK sich überreden lässt, bis auf 300 Stunden zu verlängern, schaffst du es gerade mal auf zwei Jahre.
Enstprechend würde ich mir das noch mal genau überlegen und durchrechnen. Ist das überhaupt finanziell für dich machbar? Ich weiß nicht, was eine PA-Stunde kostet, bei TfP sind das knapp 90 Euro, das wären ja dann für dich um die 360 Euro, wenn es sich in einer ähnlichen Höhe befindet. Jeden Monat. Ist das überhaupt realistisch? Alleine auf zwei Jahre gerechnet bist du bei deutlich über 8000 Euro insgesamt.

Wenn hohe Frequenz und lange Dauer nicht beide zu bekommen sind, wäre mal zu überlegen, was (dir) wichtiger ist: ist es wichtiger, dass du in sehr kurzen Abständen zu ihr gehst? Oder ist es wichtiger, dass du über einen langen Zeitraum zu ihr gehst?
Und gibt es evtl. noch andere Modelle? Wo ist z.B. der Gewinn bei 4 Stunden pro Woche gegenüber 3 Stunden pro Woche? Dann könntest du z.B., falls die entsprechende finanzielle Einbuße für dich tragbar ist, zwei Stunden über die KK abrechnen und eine selbst zahlen; damit ist die Frequenz immer noch sehr hoch, die Dauer wird aber noch um einiges gestreckt. (Bei 240 Stunden gesamt: zwei Jahre komplett und im dritten Jahr 26 Wochen. Oder bei 300 Stunden sogar drei Jahre komplett und im vierten Jahr 9 Wochen.)

Ob das üblich ist oder nicht, kann ich leider nicht beantworten - ich kenne niemanden, der das schon mal so gemacht hätte, andererseits kenne ich auch niemanden, der schon mal eine PA gemacht hat... Je nachdem, wie diszipliniert du im Umgang mit Geld bist, gäbe auch noch eine andere Möglichkeit, die mir einfällt: erstmal alle Stunden aufbrauchen, die von der KK genehmigt wurden. Währenddessen ein Sparbuch extra anlegen, auf das du jeden Monat die Summe überweist, die es dich kostet, wenn du pro Woche eine Stunde selbst zahlst. Sind alle Stunden aufgebraucht, kannst du dir überlegen, ob dir der in der Therapie erzielte Fortschritt reicht (fertig wird man ja eh nie). Falls ja, hast du ein hübsches Sümmchen zum Verprassen. Falls nicht, kannst du von dem Geld den Fortgang der Therapie bezahlen.

So, hoffe das war strukturiert genug, dass du mir folgen konntest. Bitte selber noch mal nachrechnen, ich habe Dyskalkulie... :lol:

LG, Salvi
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ndskp01
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Salvi,
vielen Dank, ich wusste doch, dass von dir intelligente Überlegungen zu der Situation kommen würden. Die Rechnung stimmt nicht, das ist offensichtlich.

Aber ich glaube es ist eher eine Schätzung als eine Rechnung. Ob wohl vier Stunden pro Woche wirklich so ungewöhnlich sind? Vielleicht kann man den tatsächlichen Bedarf auch erst herausfinden, wenn die Situation tatsächlich da ist. Wenn ich weiß, was ich sagen möchte.

Es werden auf jeden Fall nicht von Anfang an so viele Stunden sein, das gibt wohl auch der Terminkalender der Therapeuten erstmal noch gar nicht her. Ich werde am Donnerstag nochmal nachhaken. Sicher ist, dass ich momentan 400 Euro im Monat nicht zahlen kann. 100 bis 200 wären mit Anstrengung machbar. Aber dann darf halt auch nichts anderes mehr kommen: Zahnersatz, Brille, Ferien (ja, auch das), neue Waschmaschine, Umzug, wären alles mögliche zukünftige finanzielle Belastungen, für die ich auch die eine oder andere Rücklage bräuchte.

Ich will ein gutes Leben führen. Gut für die Welt um mich rum, aber auch gut für mich.

lg puk
Salvatore
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von Salvatore »

Hallo Puk,

vielleicht geht ja auch ein dynamisches Modell - jetzt am Anfang weniger Stunden, danach eine (vor-geplante?) intensive Phase mit vier Stunden, danach wieder weniger?

Ich würde glaube ich den Weg gehen, Geld beiseite zu packen und die KK-Stunden aufbrauchen, danach ggf. das angesparte Geld für weitere Stunden verwenden. In 240 Stunden kann viel passieren, das man heute noch gar nicht vorhersehen kann. Vielleicht kommt ein Durchbruch oder du wirst therapiemüde und magst nicht mehr oder du merkst irgendwann, dass du mit der Therapeutin doch nicht weiter kommst.
Ich versuche immer, wenn es irgendwie geht, nicht am Limit zu kalkulieren. Denn es kommt IMMER was dazwischen, es kommen immer irgendwo mal unvorhergesehene Kosten auf einen zu. Es könnte auch einen Therapieprozess negativ beeinlussen, wenn du da mit Geldsorgen reingehst.

Wie gesagt fehlt mir da wirklich die Erfahrung, deshalb kann ich auch nicht sagen, wie oft das vorkommt, dass Patienten 4x/Woche zur PA gehen. Es ist halt ein erheblicher Zeitaufwand und du gehst ja auch noch arbeiten. Ich hätte Schwierigkeiten, Themen zu finden und wüsste sicher schnell nicht mehr, was ich noch erzählen soll - andererseits, vielleicht kommen auch gerade dann erst die wirklich interessanten Themen auf den Tisch. Keinen Schimmer.

Warst du heute bei ihr und hast das noch mal mit ihr besprochen? Da findet sich sicher eine Lösung, die für dich gut und auch praktikabel ist.

Mein Streit mit der KK über die Bezahlung meines Therapeuten ist leider immer noch im vollen Gange, die stellen sich stur. Ist doch wurscht, was der Gesetzgeber sagt! Vielleicht gehe ich nun wirklich vor das Sozialgericht, morgen telefoniere ich mit einem Anwalt... :roll:

LG, Salvi

EDIT: Der argentinische Schriftsteller Gabriel Rolón ist Psychoanalytiker, es gibt auf deutsch zwei Bücher mit Geschichten aus seiner Praxis, falls du Interesse hast: "Auf der Couch" und "Trauer, Panik, Leidenschaft".
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ndskp01
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Salvi,

der Deal ist: erstmal bis Ende Dezember nur eine Stunde pro Woche, dann ab Januar hochfrequent, davon drei Stunden KK-finanziert und eine Stunde pro Woche zusätzlich von mir bezahlt zum Preis von 10 Euro pro Stunde. Ich finde das praktikabel. :) Hatte ich mir irgendwie bedrohlicher vorgestellt.

Heute ging die Stunde wieder unglaublich schnell rum ...

Viele Grüße, Puk
Brummi59
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von Brummi59 »

Hi Puk :hello:

lass mal den Skeptiker zu Wort kommen ;-)
4 x wöchentlich oder auch hochfrequent, sind für mich nicht nachvollziehbar. Wie soll Dein Kopf das verarbeiten? Eine Therapie soll doch was anstoßen und Dich nicht erschlagen.
Mo, Do Therapie und an den Tagen dazwischen verarbeiten, Fragen formulieren, Gegensätze erkennen, mich selbst suchen und finden und und und.
Ich sehe in so einer Powertherapie absolut keinen Nutzen. Bei meiner Traumatherapie hatt ich 2 x wöchentlich ein Einzel mit der Bezugstherapeutin und zwei Einzel mit der Bezugspflegerin. Die Einzel mit der Pflege galten dabei eher dem Befinden und Tips zum verarbeiten. Damit war ich schon super versorgt. Alles andere wäre definitiv zu viel gewesen.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
M1971
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von M1971 »

Mir scheint die geplante Zahl an wöchentlichen Stunden ebenfalls viel zu hoch.
Neben der Überforderung sehe ich da auch die Gefahr einer extremen Abhängigkeit zum Therapeuten.
Der Weg zurück ins eigene selbstbestimmte Leben wird dann sehr sehr schwer
Luna1966
Beiträge: 784
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von Luna1966 »

Guten Morgen, Puk

Ich kann mir gerade auch gar nicht vorstellen, dass eine Therapie 4 x wöchentlich zweckmäßig ist. In meiner Therapie brauchte ich ganz viel Zeit um alles nachzuspüren und das war meist noch schlimmer, als die Zeit beim Therapeuten. Das allererste was mein Therapeut daher auf den Weg brachte, war (m)eine "besondere" Teilzeitbeschäftigung. Ich hatte in einer Woche Montags und Donnerstags Therapiestunden und arbeitsfrei. Die Woche darauf arbeitete ich Vollzeit ohne Therapiestunden. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte neben der Therapie noch arbeiten müssen, hätte es mich wohl völlig geschreddert.

Aber es gibt ja unterschiedliche Arten von Therapien - und am Ende ist alles richtig, was dir gut tut. Und bei 40 Euro monatlichen Eigenanteil kann man den Versuch ruhig starten.

Vielleicht berichtest du weiter, wie deine Erfahrungen mit dieser Art Therapie sind, es würde mich sehr interessieren.

Liebe Grüße

Luna
ndskp01
Beiträge: 2874
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von ndskp01 »

Liebe Luna,
Luna1966 hat geschrieben:am Ende ist alles richtig, was dir gut tut. Und bei 40 Euro monatlichen Eigenanteil kann man den Versuch ruhig starten.
:D :D

Ich arbeite zur Zeit und auch im nächsten Jahr nicht so viel, deswegen habe ich ja auch Zeit für eine hochfrequente Therapie, aber eben weniger Geld.

Ich fühle mich nach dem Gespräch mit der Therapeutin zur Zeit meist recht gut, ich brauche eine halbe Stunde um runterzukommen, und habe auch schon morgens 9 bis 10 Gespräch gehabt und ab halb elf gearbeitet, das geht gut. Aber klar, ich weiß ja nicht, was noch kommt. Zur Zeit liegt der offenkundige Gewinn der Stunden darin, dass ich von mir erzählen kann, was ich eben bisher in meinem Leben in der Form nicht konnte. Meine Geschichte hat Bedeutung und ist es wert, Raum zu bekommen.

Bei der Traumabehandlung kann ich mir vorstellen, dass vier Stunden nicht gehen. Da sind ja sehr schmerzhafte Erfahrungen im Focus. Die Therapeutin sagt, dass bei hochfrequenter Behandlung man nicht so viel alleine an den Anstößen weiterarbeiten würde, denn man weiß ja, am nächsten Tag kann man wieder zum Gespräch und an das Gesagte wieder anknüpfen.

Vielen Dank euch für eure Rückmeldungen. Ich berichte gerne, hoffentlich von Erfolgen ...
Puk
somebody
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Registriert: 3. Jul 2014, 10:55

Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von somebody »

Hallo liebe Puk,
ich habe bisher auch nur von 300 Stunden Maximalbewilligung gelesen, habe aber selbst bereits 320 bewilligt bekommen. Erst 160, dann weitere 80, dann nochmal 80. Ich denke, dass es zu sehr großen Teilen von der Motivation und Schreibegabe der Therapeutin abhängt, welche Anträge durchgehen. Zum anderen natürlich vom Krankheitsbild und Prognose.

Von der Frequenz her liest man ja meist was von 3-5 Stunden die Woche für eine Psychoanalyse. Ich selbst habe seit 3 Jahren 2 mal die Woche psychoanalytische Psychotherapie. Kenne auch andere mit dieser Frequenz, aber auch jemanden mit 3 Stunden die Woche.

Es gab sehr selten Zeiten, in denen ich 2 Stunden pro Woche viel fand, weil ich weniger Themen hatte oder mehr Zeit zum Verarbeiten brauchte. Dahingegen gab es immer wieder Phasen, in denen ich auch gerne eine dritte oder auch vierte Stunde gehabt hätte. Das waren dann teils Zeiten, in denen es mir besonders schlecht ging, ich mich von Stunde zu Stunde gehangelt habe. Oft merke ich aber auch dass es schwerfällt an der vergangenen Stunde direkt anzuknüpfen, wenn ich Mo-Fr oder derzeit Di-Fr Stunden habe. Nicht selten ist es so, dass es gegen Ende des Stunde "spannend" wird, man aber genau dann zum Ende kommen muss. Ich brauche mit meiner Thera meist am Anfang der Stunde etwas Zeit um "warm zu werden", bevor sich dann das Hauptthema herauskristallisiert. Ich denke, dass man dann teils wesentlich intensiver arbeiten kann mit höherer Stundenfrequenz. Es kommt vielleicht auch auf die Umstände an. Sehr lange Zeit gab es fast nahtlos neue aktuelle Probleme und Sorgen, sodass die Sitzungen meist auf die aktuellen Krisen bezogen waren und 2 Stunden die Woche echt knapp waren. Da versuche ich teils schon vor der Stunde mir eine Art Zusammenfassung zu überlegen, um einfach möglichst schnell die wichtigen Geschehnisse zu berichten und noch Zeit zu haben, um auf ein oder mehrere Themen näher einzugehen. Aber auch wenn es weniger akute Themen gibt, sind bei mir 2 Stunden auch ganz gut, da ich schnell dazu neige, Themen zu verdrängen. Und wie man die häufigen Stunden mit dem Tagesablauf vereinbaren kann, hängt einfach von der Fülle des Kalenders und der Flexibilität ab. Aber auch, wie viel Zeit man persönlich nach der Stunde zum Verdauen braucht.
ndskp01 hat geschrieben:der Deal ist: erstmal bis Ende Dezember nur eine Stunde pro Woche, dann ab Januar hochfrequent, davon drei Stunden KK-finanziert und eine Stunde pro Woche zusätzlich von mir bezahlt zum Preis von 10 Euro pro Stunde.
Wow, das klingt ja wirklich nach einem guten Deal. Würde das nicht klappen, finde ich Salavatores Idee mit dem Sparbuch auch eine gute Idee.
M1971 hat geschrieben:Gefahr einer extremen Abhängigkeit zum Therapeuten.
Der Weg zurück ins eigene selbstbestimmte Leben wird dann sehr sehr schwer
ich denke, das ist durchaus ein Punkt, dass es danach schwerer sein kann, wieder alleine zurecht zu kommen. Ein guter Therapeut sollte das aber hinbekommen, die Frequenz zu minimieren und die Abhängigkeit zu eliminieren. Zwischendrin soll es aber durchaus üblich sein, dass man sich auch mal abhängig fühlt. Im Idealfall sollte man selbst gegen Ende der Therapie den Therapeuten als "überflüssig" empfinden und teils selbst die analytische Position des Therapeuten einnehmen. Bzw. der Therapeut sollte sich überflüssig machen. Zumindest habe ich das mal so verstanden.
ndskp01 hat geschrieben:Ich berichte gerne, hoffentlich von Erfolgen ...
Ja bitte, ich drücke dir die Daumen, dass dir diese Therapie hilft!
liebe Grüße,
somebody
Regenwolke
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Puk,

Psychoanalytiker sind in verschiedenen Verbänden organisiert.
Soweit ich weiß, ist die DPV (Deutsche Psychoanalytische Vereinigung) der konservativste dieser Verbände, insofern, als dass er sich am stärksten an der klassischen Analyse Freuds orientiert.
Ich meine, dass es die Analytiker der DPV sind, die üblicherweise 4-stündig arbeiten und damit wöchentlich eine Stunde mehr anbieten, als die Kasse zahlt. Das ist also keine "Spezialität" deiner Analytikerin, sondern entspricht durchaus den Vorstellungen einer größeren Gruppe von Analytikern.

Das Angebot von 10 Euro pro Stunde finde ich fair, wenn dir der Rahmen insgesamt zusagt und du nicht lieber nur drei Stunden machen würdest. Und natürlich vorausgesetzt, dass du durch diese Zusatzkosten nicht finanziell stark belastet wirst.

Viele Grüße,
Wolke
ndskp01
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von ndskp01 »

Vielen Dank, Wolke,
für die hilfreiche Information!

Mein Vertrauen in diese Therapeutin ist also offenbar gerechtfertigt. Vielleicht lege ich ja auch meine Vorurteile gegen Sigmund Freud mal ab ;)

Viermal pro Woche habe ich ja noch nicht ausprobiert, ab Januar werde ich sehen, wie es mir damit geht. Meine berufliche Situation lässt das im Moment zu, ich habe nur im Mai, August und September Urlaubsvertretungen, ansonsten viel offene, sinnvoll zu nutzende Zeit. Und die Therapie i s t sinnvoll.

Viele Grüße, Puk
ndskp01
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Salvatore,

vielen Dank für die PN, nein, es war keine Absicht. Aber wer weiß, vielleicht brauche ich ja auch den Schutz der Anonymität gar nicht mehr, vielleicht war es eine "Freudsche Fehlleistung" ....

Viele Grüße, Puk
Salvatore
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Re: Bewilligung Analyse, Selbstbeteiligung

Beitrag von Salvatore »

Hallo Puk,

kann sein, vielleicht ist dein Unterbewusstsein schon weiter als dein Bewusstsein... :lol:

Die Regelung mit deiner Therapeutin finde ich toll, zehn Euro pro Stunde ist ein super Angebot und auf diese Weise kannst du die vier Stunden pro Woche ohne Bauchschmerzen ausprobieren. Es klingt alles sehr positiv und passend, also vielleicht ist es gerade genau das Richtige! Wäre doch schön.

LG, Salvi
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