Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

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makz
Beiträge: 9
Registriert: 10. Nov 2013, 12:24

Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von makz »

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass würde ich gerne mal ein Fauss aufmachen - und zwar würde ich gerne erfahren, ob sich hier jmd. beruflich aufgrund seiner Depressionen völlig neu orientieren musste - oder dies freiwillig passiert ist? Welche Erfahrungen waren damit verbunden ? Welche Voraussetzungen hattet ihr? Welche Konsequenzen daraus ergeben sich? usw...

Ich denke, dass von dieser Thematik sehr viele Menschen hier betroffen sind/waren...Ich (m/25) frage deshalb, da ich z.Zt. Vollzeit in einem Beruf festhänge, der mir seelisch den letzten Nerv raubt. Ich trage zuviel Verantwortung auf meinen Schultern - und das quasi noch als Berufsanfänger. Letzteres hat mir mein Chef sogar schon bestätigt, aber geändert hat sich noch nichts :D

Deshalb stellt sich mir die Frage, ob ich einen tiefen Einschnitt in meine (noch junge) berufliche Laufbahn einschlage und mir einen Job (oder Ausbildung?) suche, der mich erfüllt! Dazu hoffe ich hier einige interessante Antworten & Ratschläge zu bekommen!

Viele Grüße
makz
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von Bittchen »

Lieber maks,

Herzlich willkommen hier im Forum.
Das ist ein großes Thema.
Wenn man noch in einer Depression steckt,sollte man keine großen Veränderungen planen.
Es ist gut möglich,dass man gesund wird und dann sieht vieles anders aus.
Natürlich kann sich durch eine lange schwere Krankheit viel beruflich verändern,das ist bei anderen langen Krankheiten auch so.
Vielleicht kannst du mit deinem Chef sprechen,ob du etwas kürzer treten kannst.
Wenn du dich neu orientieren willst ,ist das sehr anstrengend,aber besser, als wenn du in einer ungeliebten Tätigkeit fest steckst.
Aber ich habe das Gefühl,Stress ist überall und vieles hängt an der Depression.
In meinem Leben habe ich drei Berufe gelernt ,aber frühzeitig ausgeschieden ,mit 58 Jahren ,bin ich nur durch die Depression.Habe Geduld und sehe wie es sich entwickelt,vielleicht solltest du dich mal ein paar Tage krank schreiben lassen.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von M1971 »

Hallo makz, heutzutage sind stetige berufliche Veränderungen ja eher die Regel als die Ausnahme.
Die Übernahme von Verantwortung ist ab einer bestimmten Position nicht abhängig vom Alter.
Du könntest Dir in Deinem erlernten Beruf zunächst eine andere Arbeitsstelle suchen und schauen wie es in anderen Firmen ist. Der nächste Schritt wäre dann eine Neuorientierung, aber die wäre ja auch mit Stress und Arbeit verbunden. Da Du noch mindestens 45 Jahre arbeiten musst, kannst Du ja auch noch etwas Neues ausprobieren
Gruß
M
Salvatore
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Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von Salvatore »

Hallo Makz,

ich bin Mitte 30 und in meinem Freundeskreis gibt es etliche, die sich (freiwillig) noch mal beruflich neu orientieren, sei es über eine neue Ausbildung oder über ein Studium. Mit 25 ist das noch leicht, weil du wahrscheinlich noch nicht so fest gebunden bist - wenn du erst ein Kind hast, wird es deutlich schwieriger.

Also, warum nicht? Und warum nicht jetzt? Du verbringst so viel Zeit auf Arbeit, da sollte es einem nicht schon gleich zu Beginn der Berufskarriere den letzten Nerv rauben. Würde auch erst mal gucken, ob der gleiche Beruf in anderen Betrieben evtl. einen angenehmeren Alltag hat oder ob du auf die bereits absolvierte Ausbildung noch aufbauen könntest. Ansonsten kann es ja auch was ganz anderes sein; ein Freund von mir war Filialleiter in einer Bank und hat sich dann entschlossen, Polizist zu werden (ist er inzwischen auch).

Alles Gute für dich,
Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Tink
Beiträge: 419
Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von Tink »

Hey,
berufliche Änderung kann gut sein und in deinem alter definitiv kein Thema.
Meine Frage wäre nur wieviel du vorher schon probiert hast...
Es klingt als wärst du in kurzer Zeit weit gekommen wärst... Dein Text war sehr kurz daher schwer zu interpretieren, aber ich fand das es nicht so klang das du deinen job nicht magst (VL täuscht der Eindruck) du hast erst Studium abgeschlossen, dann n offenbar guter job... Schnell weit gekommen... Trägst Verantwortung dann die Krankheit... Es ist viel. Die Frage ist ob du das aufgeben willst, bzw was es ggf vorerst zu probieren gäbe als Ausgleich.
Es ist ein großer schritt. Bist du unzufrieden mit dem job, mit der Art Arbeit macht dich die Arbeit an sich unglücklich??? Ja dann such dir was was du magst.
Bist du momentan rüber fordert, bewegt u verändert sich alles zu schnell aber macht dir die Arbeit an sich Spaß, schau erstmal ob es nicht andere Möglichkeiten gibt. Ggf hat hier jmd ne Idee, wenn du n bissi mehr erzählen magst...
Gruß Tink
makz
Beiträge: 9
Registriert: 10. Nov 2013, 12:24

Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von makz »

Vielen Dank für die lieben Rückmeldungen!

Der Text an sich war wirklich etwas zu kurz geraten, deshalb will ich mal etwas weiter ausholen...An Depression bin ich schon seit ca. 5 Jahren erkrankt - schon zu Beginn meines Bachelor-Studiums. Als ich nun 2014 meinen Master angefangen hatte, konnte ich mich endlich dazu durchringen mich in PSychotherapie zu begeben. Dieses Jahr war auch gleichzeitig das heftigste, weswegen ich mich dazu entschied das Studium abzubrechen und mir eine Arbeitsstelle zu suchen. Zusammen mit meiner damaligen Psychotherapeutin kamen wir zu dem Schluss, dass ich unbedingt eine Tagesstruktur brauche - ansonsten wäre ich glaub ich total untergangen (denke das kennen hier viele!).
Da ich bereits während meiner Studiumszeit in dem Büro, in dem ich heute auch festangestellt bin, als Hiwi gearbeitet habe, fragte ich dort natürlich zuerst nach und bekam auch einen Job. Das Ganze war allerdings mit einem Wohnortwechsel verbunden, weshalb ich die Therapie leider aufgeben musste.
Die derzeitige Situation ist deshalb unheimlich kompliziert, weil im Moment vieles zusammenkommt. Ich warte nun seit rd. 9 Monaten auf eine Therapiestelle (Warteliste, unzählige Anrufe bei Therapeuten usw.). Die Arbeit katalysiert quasi meine Depressionsschübe - läuft es auf der Arbeit schlecht, gehts mir einfach unheimlich mies. Dazu kommt eben, dass ich auf der Arbeit quasi als Projektmitarbeiter eingestellt wurde, aber eigentlich Projektleiter bin und eben einige meiner Projekte nicht laufen! Das Gespräch mit meinem Chef habe ich natürlich umgehend gesucht, aber von ihm werde ich einfach nur abgewatscht - frei nach dem Motto: Alles gut... mach du mal... Was er leider nicht sieht, dass für unseren Kunden eine Menge Geld auf dem Spiel steht...
Lange Rede Kurzer Sinn: Die Arbeit stresst mich so sehr, dass ich meine Freundin vernachlässige..mich privat so unter Stress setze, eben wegen der Arbeit...keine Therapieplatz finde...und so kann es definitiv nicht weitergehen! Und so schwirren mir schon seit geraumer Zeit diese Gedanken in meinem Kopf herum, ob es wirklich der Job ist, der mich zufrieden stellt? Ob es überhaupt die richtige Branche ist oder ob ich mich nicht lieber neu orientieren sollte...

...und so natürlich auch die Frage, welche Erfahrungen andere Menschen in ähnlichen Situationen gemacht haben!
Tink
Beiträge: 419
Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von Tink »

Hey,
ist es der stress? Die Tatsache dAS du die Probleme mit heim nimmt oder die Tatsache das der job sehr Geld orientiert ist u das doch nicht deins ist?
Zum ersten abgrenzen u Probleme lassen wo sie hin gehören musst du Überfall u grad soziale Jobs wie es so schön heißt können sehr Probleme belastet sein...
Ist es die geldorientierung dann würde ich mich umschauen nach alternativen.
Ich selbst stand mal an dem Punkt sehr unzufrieden war.
Ich hab es damals mit Zusatzausbildung versucht u hab auch nach anderen Jobs gesucht.
Im Endeffekt bin ich glücklich mit einer internen stellen Änderung.
Kannst du ggf reduzieren?
Es gibt Fortbildungen zur stress Bewältigung teils auch von den Firmen?
Hast du mal nach einer psychiatrischen Ambulanz für den Anfang geschaut oder nach einer Selbsthilfe Gruppe?
Machst du was zum stressanbau? Sport?
Deine Freundin: hast du mal mit ihr geredet und es erklärt. Vernachlässigen ist nie gut aber wenn sie den Grund kennt könnt ihr ggf gemeinsam dran arbeiten??
Gruß Tink
Reiseonkel87
Beiträge: 372
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Berufswechsel - Erfahrungen/Tipps

Beitrag von Reiseonkel87 »

Ein herzliches Moin Moin,

ich stecke in einer, würde mal sagen, fast ähnlichen Situation wie Du. Ich bin jetzt 29 und hänge seit 11 Jahren in der Touristik fest. Zwei Verträge hatte ich zwischendurch bei der Deutschen Post als Zusteller gehabt, es war eine sehr wichtige Erfahrung für mich und war immer drum und dran wirklich was neues zu machen.

Musst halt schauen, was genau macht Dich zzt. an deinen Beruf fertig? Bei mir sind/waren es die Kunden und/oder der durch Krisen in Europa geschuldeten Einbruch der Touristik (IS, arabischer Frühling etc... es wollte keiner mehr in das Gebiet wie Türkei, Ägypten, Tunesien. Auf einer Art verständlich, aber die Arschlöcher vom IS laufen auch hier vor deiner Haustür rum und könnten hier auch zünden..egal, das ist nen anderes Thema).

Ich hatte versucht irgendwie in der Logistik was zu machen (Standort Lübeck-Travemünde, größter RoRo-Schiff Hafen in Europa). Hat meist nicht geklappt, weil es nochmal ne speziellere Ausbildung ist und man noch zusätzlich, zumindest für unseren Standort noch ne weitere Fremdsprache (Schwedisch oder Russisch) können musst.

Es war letztes Jahr, da hatte ich es geschafft, eine Umschulung, beim Arbeitsamt, ja, genau, DAS ARBEITSAMT durchzubekommen. Schulplatz besorgt, Betrieb für Praktikum war auch klar gemacht. Was kam dann? Aufgrund des schlechten Haushalts der Hansestadt Lübeck konnten die es finanziell nicht mehr unterstützen und ich landete wieder im Reisebüro.

Jetzt steht erstmal eine Reha bei mir an. Da will ich versuchen, nochmal darüber eine Umschulung zu bekommen.

Toi Toi Toi!

LG Reiseonkel
LG von der Küste
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Reiseonkel
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