Ärger mit Krankenkasse

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Pupszessin
Beiträge: 9
Registriert: 2. Aug 2016, 10:23

Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Pupszessin »

Halli Hallo Hallöchen,

das ist für mich das erste Mal, dass ich mich an ein Forum wende. Aber vielleicht kann mir jemand helfen.

Meine Krankenkasse (KK) hat mir zum 15.07.2016 das Krankengeld (KG) gestrichen. MDK hat nach Aktenlage entschieden (telefonisch wurde mit mitgeteilt, dass eine Ärztin die ich nur einmal besucht habe ein Gutachten angefertigt hat). Allerdings wurden weder ich noch meine behandelnden Ärzte befragt. Nun habe ich Widerspruch mit Forderung einer Akteneinsicht beantragt. Nach Mitteilung der KK ist der Widerspruch eingegangen aber wird erst entschieden wenn ich nun Befunde bzw. Gutachten meiner behandelnden Ärzte einreiche. Über die Akteneinsicht wird noch entschieden (auf telefonischer Nachfrage bekam ich zur Antwort man müsse noch prüfen was ich alles sehen darf). Dazu muss ich sagen, dass ich im Oktober sowieso ausgesteuert werden würde und meine Ärzte diese Zeit noch nutzen wollten um mich vollständig zu stabilisieren.

Muss ich tatsächlich den Job des MDK's machen und Gutachten von meine Ärzten einfordern?
Soll ich zum Anwalt?

Ich bin so ratlos und habe angst, wieder in diesen scheiß Depri-Strudel zu rutschen....

Danke für euren Rat!
wolkenlos62
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Registriert: 3. Aug 2016, 09:46

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von wolkenlos62 »

Hallo, ich weiß was du mit der Krankenkasse gerade durchmachst. Ich habe das gleiche Problem. Ich war bis zum 21.6 in einer Rehamaßnahme. Bin als nicht arbeitsfähig und krank weiterhin entlassen worden. Bei mir läuft auch eine Berentung für eine volle Erwerbsminderungsrente , da die Reah auch sagte es ist nicht mal möglich für mich unter 3 Stunden zu arbeiten .Die Reha wurde im Eilverfahren gemacht wegen der Berentung die ich beantragt hatte vor einem Jahr. Bescheinigung der Reha lag der Krankenkasse vor.Konnte aber am 22.6 nicht zum Hausarzt weil dieser keinen Termin frei hatte und mir es aus gesundheitliche Gründen nicht zumutbar war zu jemand anderen zu gehen. Also bekam ich am 23.6 einen Termin. Krankenscheine wurden von mir dann sofort in der Kasse abgegeben und die Bescheinigung von der Reha. Beziehe seid dem Oktober 2015 Krankengeldzahlungen. Nun bekomme ich am 14.7 von der Kasse einen Brief , Zahlungen sind eingestellt und ich soll mich beim Arbeitsamt meiden als arbeitssuchend und mich dort registrieren lassen. Arbeitsamt sagt natürlich sie sind krank wir können sie nicht aufnehemen, bitte zur Kasse wieder zurück. Hab ich auch gemacht, Kasse sagt von uns keine Zahlungen mehr da nicht lückenlos nachgewiesen das ich krank bin, ich hätte am 22.6 zum Doc sollen. Hausarzt hat mit der Kasse sofort telefoniert und auch eine Bescheinigung gefaxt das kein Termin frei war .Das was die Reha bei mir ein wenig aufgebaut hat , hat die Kasse kaputt gemacht. Ich bin wieder ganz weit hinten in der Kette mir geht es nicht gut. Da ich die Kraft nicht mehr habe , habe ich diese Angelegenheit im Schnellverfahren an das Sozialgericht gegeben. Also du bist nicht allein mit dem Problem, lass dich nicht kaputt machen gebe das Problem weiter , ist meine Empfehlung . Wir lassen uns nicht weiter runterziehen, weil wir haben uns diese Situation nicht ausgesucht.Ich wünsche dir trotzdem....Kopf hoch auch wenn jeder Tag ein Kampf ist.
takatuka
Beiträge: 140
Registriert: 3. Jul 2016, 11:06

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von takatuka »

Hallo,

bei dir wurde nicht nach Aktenlage entschieden, sondern nach dem Gutachten von der Ärztin bei der du einmal warst. Diesen Gutachten kannst du anfordern. Es kann sein das es an deine behandelnden Ärztin geschickt wird und nicht direkt an dich. Jedenfalls die Einsicht des Gutachten steht dir zu.
Wenn es eine Schweigepflichtentbindung zwischen deiner Ärztin und dem MDK besteht, dann fordert der MDK von selbst Unterlagen an.
Es ist immer besser vorab schon einen Bericht der behandelnden Ärztin und auch andere Berichte einzureichen.

Wenn das Gutachten dir vorliegt,dann besprich es mit deiner Ärztin und überlege dir dann weitere Schritte.

VG
takatuka
"Aus Stolpersteinen , die einem in den Weg gelegt werden,kann man Treppen zum Himmel bauen -
es gibt keine Rolltreppe zum Glück, zum Erfolg, zum ... "
Pupszessin
Beiträge: 9
Registriert: 2. Aug 2016, 10:23

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Pupszessin »

Mahlzeit,

habe jetzt einen Termin beim VdK. Mal sehen was dabei raus kommt.

Die Methoden der Krankenkassen grenzen schon fast an Nötigung.
Gestern hatte ich ein Telefonat mit meinem behandelnden Arzt, da ich aufgrund der Situation wieder einen, zum Glück nur einen kleinen, Depri-Schub hatte und wegen einer anderen Erkrankung im Moment nur noch 37 Kilo wiege.
Erzählt mir mein Arzt, dass die KK diese Woche versucht hat von ihm eine "Gesundschreibung" zu bekommen. Meine Kasse schickte ihm per Fax einen Vordruck der aussieht wie eine Krankmeldung. Er hätte es im Eifer fast schon unterschrieben als ihm auffiel, dass das Feld letzter Tag der AU bereits ausgefüllt war. Was sind denn das bitte für Stasi-Methoden??!! Er hat der KK zurückgefaxt, dass ich bis auf Weiters krank bin.

Mein Arzt vermutet, dass der KK gar kein richtiges Gutachten eines Arztes vorliegt. Er meint, die würden sonst nicht zu solchen Methoden greifen.

Ich Persönlich empfinde es als eine Frechheit. Ich stelle mir einfach nur vor, wie oft es passiert, dass der ein oder andere Arzt so etwas im vorbeigehen unterschreibt ohne zu wissen was damit angerichtet wird. Ich bin so froh, einen Arzt zu haben der voll und ganz hinter mir steht. Noch besser: Da ich wegen einer Infektion so rapide abgenommen habe bekomme ich jetzt "Aufpeppel-Nahrung" auf Rezept. Mein Arzt meinte ganz trocken: "Wenn die Sie so ärgern, müssen se halt nun das bezahlen!" :lol:
WernervonCroy
Beiträge: 102
Registriert: 3. Mai 2016, 06:52

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von WernervonCroy »

Wir leben in einem bösen Land, wo es keine soziale Gerechtigkeit mehr gibt.
Leute mit Frau und Kindern, arbeiten sich kaputt um über die Runden zu kommen und bekommen nur Knüppel zwischen die Beine geworfen. Andere Familien leben von Hartz 4 und haben Zeit ohne Ende....aber anders Thema.

Gerade was KK angeht könnte ich ein Lied davon singen. Hatte 2 Jahre gegen die BKK Mobile Oil gekämpft, die erst meinen Stiefsohn anerkannt hatten und in bei mir kostenfrei mit versicherten(Familienversicherung), dann nach 2 Jahren, Rückwirkend für zwei Jahre freiwillig pflichtversichert einstuften und von mir(bzw von Ihm) mal eben 18 000€ wollten von mein 12 Jahre altem Stiefkind. Geil.

Ging soweit bis zur Pfändung durch den Zoll. Erst als ich mich an das Bundesamt für Versicherungen gewand habe und mich dort meinen Fall geschildert habe und über BKK Mobil Oil beschwert habe, ging es etwas vorwärts seitens BKK.

Mich rief auf einmal die Rechtsabteilung der BKK an und wollte nochmal ein paar Unterlagen haben, da diese bei Ihnen "verloren gegangen" seien. Natürlich kann ich Kopien nochmals zusenden, zum xten mal natürlich.....und sie da auf einmal ging es. Er wurde wieder in die Familienversicherung eingegliedert und die Beiträge wurden storniert. Angeblich ein Computerfehler:-(((Eine Entschuldigung seitens der BKK Mobil Oil habe ich bis heute nicht erhalten. Wäre zu mindestens eine kleine Entschädigung gewesen für den ganzen Ärger den wir deswegen hatten.

Lange Rede kurzer Sinn.

Du darfst immer Gutachten oder Anzeigen über dich einsehen. Dagegen vorzugehen wird schon schwieriger.
Notfalls mit einem Anwalt Akteneinsicht beantragen.

Was die KK angeht, ich habe damals nach dem hick hack mit der BKK gekündigt und bin mit meiner kompletten Familie zur AOK.
Mir war eine persönliche Beratung vor Ort wichtig. Ich mag die Telefon bzw Callcenters nicht mehr, da redest einmal mit X, das nächste mal mit Y und mit Z der entscheidet telefonierst du nie.

AOK habe ich meine perönliche Ansprechpartner, da konnte ich immer hin und wurde auch sehr weit über die KK Leistung hinaus "beraten".

Fand ich in dieser schwierigen Zeit sehr gut und kann ich nur empfehlen. Natürlich quatsche ich gerne mit Leuten und kann vieles im persönlichen Gespräch erreichen. Manchen liegt das nicht so.

Lass deinen Kopf nicht hängen und frage mal deinen Arzt, warum er dich den einen Tag nicht rückwirkend AU geschrieben hat, das darf der nähmlich gerade wegs den Terminproblemen mancher Ärzte.

Viel Erfolg bei dem Kampf. VdK ist eine sehr gute Beratungsadresse, wenn es um Sozialleistungen geht und kostet nicht die Welt.
Lebe dein Leben
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Werner von Croy,

es ist manchmal nicht zu glauben was alles passiert. Ich hatte auch mal so ein Erlebnis mit meiner Krankenkasse aber nicht so krass wie bei dir. Ich kam von einer Reha heim und war noch nicht arbeitsfähig, mein Arzt schrieb mich krank und ich schickte die Krankmeldung sofort zu meiner Kasse. Plötzlich bemerkte ich auf meinem Konto das kein Krankengeld nicht mehr einging. Bei dem sofort erfolgten Anruf bei der Krankenkasse kam die Antwort sie waren doch auf Reha und wir nahmen an sie machen jetzt die Wiedereingliederung. Auf meine Frage sie haben doch meine Krankmeldung bekommen bekam ich die Antwort die haben wir ignoriert!!! Da fehlten mir echt die Worte ich fragte die Dame "soll ich jetzt auf die Straße sitzen mit einem Hut" wie stellen sie sich das vor ohne Geld? Sie hat mir dann zugesichert das sie das Krankengeld sofort überweist und das ist dann auch geschehen.
Meine Krankenkasse ist leider auch nicht vor Ort das wäre wirklich praktischer wenn ich wie du jetzt direkt einen Ansprechpartner hätte. Aber bis auf dieses einmalige schlechte Erlebnis war ich eigentlich immer zufrieden mit den Leistungen meiner Kasse.

Aber was da bei Pupszessin passiert ist, ist ja wirklich der Gipfel. Ich bin auch beim VDK der ist wirklich sehr hilfreich. Schade das man um sein Recht und das was einem zusteht manchmal kämpfen muss!!!

Alles Gute für dich und alle anderen! LG Pummelchen
M1971
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Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von M1971 »

Hallo zusammen, auch bei der Krankenkasse ist es wie bei vielen anderen Dingen im Leben:
Das Preis - Leistungsverhältnis ist entscheidend. Daher vielleicht lieber in eine KK mit Zusatzbeitrag gehen und sich über eine bessere Versorgung und persönlichen Ansprechpartner freuen
Gruß
M
Keep It Real
Beiträge: 61
Registriert: 30. Dez 2015, 17:40

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Keep It Real »

Hallo, ich bin in einer Krankenkasse mit Zusatzbeitrag und Geschäftsstelle vor Ort versichert, aber was ich innerhalb des letzen Vierteljahres erlebt habe, lässt mich doch an deren Kompetenz zweifeln.

Ich war in April/Mai zur Reha und habe vorher abgeklärt, ob mir Lohnfortzahlung zusteht oder nicht. Die Kasse bestätigte mir, schriftlich dass mir Lohnfortzahlung zustehe. Als ich aus der Reha zurückkomme, finde ich von der gleichen Mitarbeiterin ein Schreiben mit einem Antrag auf Krankengeld ab dem Beginn der Reha vor. Auf meine Nachfrage und meinen Hinweis, dass der Kostenträger der Reha die Rentenversicherung sei und ich dann Übergangsgeld erhalten hätte, wurde es als Versehen abgetan.

Seit Anfang Juli bin ich erneut erkrankt und meine Hausärztin hat mich an einen Facharzt zur Medikamenteneinstellung überwiesen. Ich habe nach erfolgloser Suche die Kasse um Unterstützung gebeten, da diese einen Arztterminservice anbietet. Es stellte sich heraus, dass dies ein Callcenter in einem ganz anderen Bundesland ist, welches mir den Termin auch noch falsch übermittelt hat. Hätte ich nicht noch einmal in der Arztpraxis nachgefagt, würde ich den Termin, auf den ich wochenlang gewartet habe, auch noch verpassen.

Da es mir wirklich schlecht ging, habe ich noch versucht, in einer Institutsambulanz als Patient unterzukommen. Da ich bereits in ambulanter Psychotherapie bin, wäre dies nur mit Zustimmung der Kasse möglich. Irgendwie habe ich es geschafft, persönlich in die Geschäftsstelle zu gehen, da ich befürchtete, am Telefon abgewimmelt zu werden. In der Geschäftsstelle erging es mir aber auch nicht besser. Eine unfreundliche Mitarbeiterin erklärte, das gäbe es nicht und sie könne doch hier keine Kostenübernahme für eine Tagesklinik? zusagen. Ich habe nochmal meine Notlage geschildert und erklärt, dass ich in die Institutsambulanz und nicht in die Tagesklinik möchte. Sie antwortete dann pauschal, dass keine Kasse dem zustimmen würde (ich weiß definitiv, dass das nicht stimmt), verwies auf den Arztterminservice (haha) und sagte, dann müsse ich eben noch so lange bis zu dem Termin warten. Ganz verzweifelt und weinend bin ich dann aufgestanden und gegangen.

Nun bin ich die schon die sechste Woche krank und werde sicher bald wieder einen Antrag auf Krankengeld zugesandt bekommen. Dann können sie wieder für mich da sein...

Viele Grüße
Keep It Real
Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unbesiegbaren Sommer in mir gibt.
- Albert Camus -
Keep It Real
Beiträge: 61
Registriert: 30. Dez 2015, 17:40

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Keep It Real »

Zwei Tage nach meinem obigen Beitrag kamen der Krankengeldantrag und parallel ein Fragebogen, mit dem die Krankenkasse feststellen wollte, wie sie mir denn weiterhelfen könne. Ich habe dann meine fruchtlosen Bemühungen um eine zeitnahe Behandlung geschildert und auch den unfreundlichen Umgang mit mir in der Geschäftsstelle kritisiert. Heute habe ich nun wieder Post von der Krankenkasse, allerdings kein Unterstützungsangebot oder eine Reaktion auf meine Kritik. Stattdessen eine Schweigepflichtsentbindung, damit der MDK für die weitere Beurteilung der Arbeitsfähigkeit den Entlassungsbericht der Rehaklinik anfordern kann. Zwischenzeitlich war ich auch bei der Psychiaterin und die AU wurde von ihr schon bis Anfang Oktober verlängert. Mal sehen, wie es weitergeht ...

Viele Grüße
Keep It Real
Mitten im Winter habe ich erfahren, dass es einen unbesiegbaren Sommer in mir gibt.
- Albert Camus -
Pupszessin
Beiträge: 9
Registriert: 2. Aug 2016, 10:23

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Pupszessin »

Mahlzeit,

das ganze geht jetzt in Runde zwei: Die Arge will auch nicht zahlen!

Nun sitze ich hier seit 1,5 Monaten und bekomme kein Geld weil sich keiner zuständig fühlt. Ich bin froh, dass ich nicht alleine lebe ansonsten hätte ich bereits meine Wohnung verloren und wäre wahrscheinlich verhungert.

Seit dem 11.08.2016 liegen dem Amt alle Unterlagen vor (die KK hat sich sehr lange Zeit gelassen). Ich habe sogar eine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben. Jetzt erreichte mich ein Schreiben mit einem Vordruck der wirklich der Knaller ist. Ich soll das Formular ausfüllen, habe aber nur zwei Möglichkeiten die ich ankreuzen kann:

1. Ich akzeptiere die Entscheidung des MDK und stelle mich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung
oder
2. Ich akzeptiere die Entscheidung des MDK nicht und verzichte auf Alg 1 weil ich ja noch krankgeschrieben bin. Soll dann Alg II beantragen.

Also habe ich die Wahl zwischen Pest und Cholera, Friss oder stirb. Ne ne Freunde, so nicht. Ich habe mich lange genug rumschubsen lassen. War immer ehrlich, zu ehrlich wahrscheinlich. Offensichtlich muss man lügen wie gedruckt um Leistungen zu erhalten.

Es ist eine bodenlose Frechheit wie Ämter mit einem umgehen. :evil:
Ich habe angst, dass die Depressionen wieder kommen, bisher schlage ich mich ganz gut, was mir zeigt, dass die Behandlung/Therapie anschlägt. Aber ich hatte auch schon wieder den ein oder anderen Tag, an dem ich aufgeben wollte... Ist es tatsächlich so, dass man in unserem super tollen Sozialstaat nicht mehr gesund werden darf?

Ich habe mir jahrelang den Allerwertesten aufgerissen für meinen Ex-Chef. Habe mich kaputt gearbeitet. Und das ist jetzt der Dank?

Ich werde trotzdem weiter kämpfen.... Tschakka!!!! :twisted: :twisted: :twisted: :twisted:
mime
Beiträge: 1282
Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von mime »

Hallo Pupszessin,

alle Beiträge konnte ich nicht lesen und so ganz schlau werde ich momentan auch nicht aus den Schilderungen, doch dass du hochgradig verärgert bist, kann ich nachvollziehen.

Ich interpretiere in den ersten Ankreuzvorschlag hinein, dass der MDK der Ansicht ist, dass du arbeitsfähig bist?? Wie kommt er darauf? Welche Befunde hast du denn der KK eingereicht? Nur die vom Hausarzt oder ggf. auch die vom Psychiater, der Therapeutin usw.? Vielleicht "wiegen" Gutachten von Fachärzten einfach mehr, als die von einem Hausarzt.

Jedenfalls finde ich die Entscheidung des MDK sehr fragwürdig, vor allem, wenn du tatsächlich krank bist, und das scheint mir offensichtlich so zu sein.

Die zweite Ankreuz-Alternative stimmt (leider). Wenn du arbeitsunfähig krank bist, zahlt die Agentur für Arbeit kein ALG I, denn um in den ALG I-Bezug zu kommen, musst du dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen (sprich, arbeitsfähig sein).

Was hast du denn in der Eingliederungsvereinbarung unterschrieben?

Bei mir war es damals so, dass der Sachbearbeiter der Arbeitsagentur vorgeschlagen hat, meine Leistungsfähigkeit vom ärztlichen Dienst der Agentur f. Arbeit überprüfen zu lassen, bevor ich mich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stelle. Denn es war nach längerer Krankschreibung bei mir nicht klar, wieviele Stunden ich überhaupt arbeitsfähig bin. Allerdings hat mich zuvor auch der MDK nicht begutachtet, vielleicht ist es also ein bisschen anders als bei dir.

Trotzdem: Wenn du arbeitsunfähig erkrankt bist, KANNST du dem Arbeitsmarkt ja gar nicht zur Verfügung stehen, dass müssten auch die Arbeitsagentur und der MDK wissen.

Von wem kam denn das Schreiben mit den beiden Alternativvorschlägen?

Ich kann verstehen, dass du sauer und enttäuscht bist, was deinen ehemaligen Chef betrifft, und dass deine jetzige Situation auch alte Wunden aufreißt, doch das - so hart es klingt - tut hier erst mal nichts zur Sache.

Hast du dich mal bei den Sozialverbänden kundig gemacht, ob die dich da evtl. beraten können?

Mir scheint da einiges schief gelaufen zu sein, was die Aktenführung bzw. die Berücksichtigung deines Gesundheitszustandes angeht. Du hast beispielsweise dein sehr, sehr niedriges Gewicht erwähnt - das ist m. E. dringend behandlungsbedürftig - wie sollst du denn da leistungsfähig sein? Ich kapier' das nicht.

Abschließend: Leider ist es manchmal so, dass es einige Zeit, Briefe und Telefonate dauert, bis sich irgendjemand zuständig fühlt und man das Geld bekommt, was einem in der jeweiligen Lage zusteht - und man muss oftmals kämpfen, bis alles geregelt ist.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du die Unterstützung erhältst, die nötig ist zur Zeit.

Lass dich nicht unterkriegen!

Alles Gute
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
takatuka
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Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von takatuka »

Hallo,

ich verstehe es so das der MDK dich für gesund erklärt hat. ich finde das auch erstaunlich das das so geht. Die haben gut 1 1/2 Jahre deine Krankschreibung aktzeptiert und schmeißen dich kurz vorm Aussteuern aus dem Krankengeld.

wenn du AlG 1 bekommst, dann hättest du Anspruch auf Krankengeld.

Du würdest wenn du weiter krankgeschrieben bist, wahrscheinlich Sozialgeld bekommen. Für ALG 2 mußt du ja auch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Ich vermute es funktioniert so, das du AlG 2 beantragst. Die schicken dich zum medizinischen Dienst vom Arbeitsamt und der entscheidet ob du arbeitsfähig bist oder nicht.

Ich würde nichts mehr unterschreiben und auch nichts mehr selber machen. Sondern nur noch mit VDK oder Rechtsanwalt.

VG
takatuka
"Aus Stolpersteinen , die einem in den Weg gelegt werden,kann man Treppen zum Himmel bauen -
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Pupszessin
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Registriert: 2. Aug 2016, 10:23

Re: Ärger mit Krankenkasse

Beitrag von Pupszessin »

Hallöchen,

habe in meiner Aufregung etwas wirr geschrieben.

Ich fasse mal den Werdegang kurz zusammen:

AU seit April letzten Jahres.
August - September (5 Wochen) in Reha gewesen. Deutliche Verbesserung meines Zustandes.
Wieder Zuhause, keinen Therapeuten gefunden, von KK ziemlich unter Druck gesetzt worden (Verschlechterung Zustand).
In meiner Verzweiflung den erstbesten Facharzt aufgesucht (ziemlicher Reinfall da kein Gesprächstherapeut sondern Pillendoktor). Behandlung von mir somit abgebrochen.
Im Januar 2016 die wundersame Mitteilung meiner KK, dass sie mir einen Therapeutin auch vermitteln können (das hätte viel früher passieren müssen).
Seit März 2016 endlich in Therapie (Verbesserung meines Zustandes).
Plan mit Therapeutin: Die Zeit bis zur Aussteuerung sinnvoll nutzen und mich vollständig stabilisieren.
Druck der KK hörte sofort auf (keine Anrufe mehr).
Juli 2016: Telefonisch wurde mir Freitags mitgeteilt, dass ich ab Sonntag kein Krankengeld mehr erhalte.

Nun zum Eigentlichen:

Der MDK hat nach Aktenlage entschieden. Und zwar nach dem Gutachten von dem FA den ich einmal besuchte, im Februar. Ein FA, der sich lediglich 5 Minuten mit mir unterhalten hat. Die Therapeutin, die mir auch noch von der KK vermittelt wurde, wurde nicht befragt. Genauso wenig wie mein Hausarzt. Widerspruch eingelegt und Akteneinsicht beantragt. Akteneinsicht wurde mir bis heute verwehrt, deshalb bin ich nun beim VdK der sich nun um den Widerspruch kümmert.

Zur Arge gegangen, meinen Fall geschildert. Dort erhielt ich die Auskunft, dass solche Fälle ständig vorkommen, ich soll ganz normal den Antrag stellen. Da die Arge davon ausgeht, dass der Widerspruch erfolg hat (wie in den meisten Fällen) holen die sich das Geld von der KK sowieso wieder (übrigens die gleiche Aussage hat auch meine KK getroffen).
Also alles ausgefüllt und abgegeben.
Zusätzlich habe ich eine Eingliederungsvereinbarung unterschrieben in der geklärt werden soll in wie weit ich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe. Meinen Verpflichtungen die daraus resultieren bin ich nachgekommen.

Nun erreichte mich ein Schreiben einer anderen Agentur (Arge Waiblingen ist für mich zuständig, Schreiben kommt aber von Arge Stuttgart) in dem mir nun mitgeteilt wird, dass ich eben doch keinen Anspruch habe. Krankenversichert sei ich nun auch nicht mehr.

Den VdK habe ich bereits über den Vorgang informiert, und der Anwalt hat mich netter Weise aus seinem Urlaub angerufen.
Jetzt habe ich eine E-Mail an die Arge geschrieben, da diese ihrer Beratungs- und Aufklärungspflicht nach § 14 SBG II nicht nachgekommen ist sondern mich auch falsch beraten hat. Bin jetzt mal gespannt was kommt.

Ich muss dazu sagen, ich habe im öffentlichen Dienst gelernt. Ganz blöde im Umgang mit Gesetzestexten bin ich also nicht (uff schwäbisch: I bi nett uff dr Brodsubb daher gschwomme).

Ach ja, zu meinem Gewicht:

Ich bin schon immer sehr schlank gewesen, eigentlich alle in der Familie. Ich hatte mir aber nun zusätzlich auch noch einen Darmpilz eingefangen der zum Glück entdeckt wurde. Mittlerweile wiege ich wieder 41 Kg, immer noch zu wenig, und eigentlich sollte ich zusätzlich zur schnelleren Gewichtszunahme Fresubin nehmen, allerdings kann ich mir das nicht leisten und mein Arzt ist im Moment in Urlaub. Ich sehe meine hart erkämpfte Genesung durch diese Aktion schon wieder dahin.....

Hätten die einfach noch 4 - 8 Wochen Geduld gehabt...
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