Und das Warten geht weiter...

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Nona
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Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Nona »

Hallo zusammen,

ich hab mich gestern wieder mit meinem Ex getroffen und muss mal meine Gedanken dazu loswerden. Das Treffen war wirklich enorm schön. Wenn es ein typisches Date gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich danach meine beste Freundin danach angerufen und gesagt, dass der Typ so toll ist und auch wirklich interessiert wirkt. Waren erst was essen, er hat mich eingeladen, mir permanent Komplimente gemacht und haben uns sehr nett unterhalten und alles war schön. Danach noch länger spazieren gewesen und - körperlich äußerst eng - auf eine Bank gesetzt und den Sonnenuntergang beobachtet. Obwohl wir uns nur kurz treffen wollten und er eigentlich im Anschluss noch einkaufen wollte, ging es im Endeffekt von halb 6 bis halb 12. Dann hat er mich noch zum Auto gebracht und dort umarmt. Heute hat er mir schon 2 Nachrichten (in Richtung „Guten Morgen, wünsche dir einen schönen Tag“) geschickt und mich auf der Arbeit angerufen, um „mal zu hören“.
Soweit eigentlich ganz gut. Allerdings musste er mir dann gestern „beichten“, dass seine Therapie, die ja eigentlich jetzt beginnen sollte, sich doch noch 3-4 Wochen nach hinten verschiebt, weil die Ärztin weitere körperliche Tests gemacht hat und jetzt feststeht, dass seine Hormone enorm im Keller sind, er quasi gar kein Serotonin mehr im Körper hat und alle anderen wichtigen Hormone auch viel zu gering vorhanden sind. Sie sagt, dass man jetzt schwarz auf weiß den Beweis habe, dass er in einem totalen Tief ist (und sich das nicht nur einbildet), weil es ausgeschlossen wäre, dass jemand, der diese Werte hat auch nur in Ansätzen Glücksgefühle empfinden könnte. Sie sagt, dass es absolut keinen Sinn macht, in einem derartigen körperlichen Zustand eine Verhaltenstherapie zu beginnen, weil man dafür möglichst fit sein müsste und er jetzt erst mal Medikamente nehmen sollte. Sie ist wohl absolut euphorisch, dass sie das gefunden hat und sagt, dass es ihm in 4 Wochen deutlich besser gehen wird, wenn er einmal aus diesem „Hormon-Loch“ raus ist und dann gezielt ein paar (eher vereinzelte) Stunden beim Therapeuten machen könnte. Sie hätte das Mittel nach einem Burnout auch mal genommen und nach 4 Wochen wäre alles wieder gut gewesen und ihre Kräfte und Gefühle wären zurück genommen. Ich denke, dass es sich um Psychopharmaka handelt (hab den Namen vergessen, aber es stand „zur Behandlung von stressbedingten Depressionen und Serotoninmangel“ oder so drauf), aber es ist nicht verschreibungspflichtig, also wohl kein totaler Hammer…Der Ansatz der Ärztin klingt ja vernünftig, aber ich hatte trotzdem so gehofft, dass die Therapie endlich mal losgeht!
Auch äußerst frustrierend war, dass er gestern - wenn die Gespräche auf uns kamen bzw. ernster wurden - immer wieder betonte, dass er nichts fühlt, mir gar nichts zusagen kann und erst mal mit sich selbst klarkommen muss („ich habe im Moment für nichts außer für mich selbst den Kopf frei, ich hasse mich selbst gerade und kann daher auch keinen anderen Menschen lieben und muss jetzt erst mit mir selbst klarkommen)…Er hat sogar einmal wörtlich gesagt, dass ich mich nicht darauf versteifen solel, dass wir wieder ein Paar werden, weil er absolut nicht weiß, wie es mit ihm und mit uns weitergeht und was er sieht, wenn er wieder Gefühle hat…
Als ich heute meiner Freundin davon erzählt hab, hat sie gesagt, dass ich jetzt mal „Ruhe geben“ soll und dass es doch absolut klar wäre, dass ein Mensch ohne Serotonin im Körper nicht an eine Beziehung denken könnte. Es wäre doch sehr gut, dass er im Moment so offen mit mir reden würde und das irgendetwas in ihm ständig den Kontakt zu mir suchen würde, würde doch zeigen, dass da noch was wäre und er würde sicherlich zurück kommen, wenn es ihm besser ginge. Bis dahin sollte ich es mal so treiben lassen und versuchen, ihn nicht zusätzlich zu stressen.
Ich komme aber trotzdem kaum damit klar, dass mir ein Mann, der neben mir sitzt und sich absolut „pärchenmäßig“ verhält, solche Sache zu mir sagt und hatte die ganze Nacht „Stresszahnschmerzen“, die ich immer habe, wenn es mir schlecht geht. Ich hoffe so sehr, dass sich bald zumindest mal ein bisschen was tut und seine Gefühle ein bisschen zurück kommen!
Liebe Grüße an alle!
Mike78
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Mike78 »

Hallo Nona,

ich weiß, es ist verdammt schwer, aber ich sehe das genau so wie deine Freundin.
Druck auszuüben führt nicht zum gewünschten Ziel, eher zum Gegenteil!
Schwarzwaldmädel
Beiträge: 77
Registriert: 31. Mai 2016, 11:20

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Schwarzwaldmädel »

Hallöchen,

ich kann da Mike nur Recht geben.
Lass ihm Zeit. Freue dich darüber, dass er so ehrlich damit umgeht, aber erwarte nichts.
So etwas kann schnell aufwärts gehen, aber auch Jahre dauern. Oder im schlimmsten Fall nie mehr weg gehen.
Versuche die Zeit für dich zu nutzen und dich nicht auf die Beziehung zu versteifen.
Vielleicht hast du auch in die Nähe und Komplimente einfach zu viel hinein interpretiert.
Guten Freunden kommt man ja auch mal näher oder macht Komplimente.

Lass es einfach auf dich zu kommen und gib ihm den Freiraum den er braucht.
Nona
Beiträge: 15
Registriert: 1. Mai 2016, 20:24

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Nona »

Ja, ich weiß! Es ist nur so schwer!
Jetzt noch neue Situation: er ist seit heute wegen krank geschrieben und sagt er hat "akute Erschöpfung" und eventuell Fieber (hat kein Thermometer)... Keine weiteren Symptome wie Erkältung, Magen Darm etc... Er geht von einem Virus aus, ich denke, das es die Depression ist und finde das Recht besorgniserregend - es ist das erste mal überhaupt, das er nicht arbeiten kann... Er will wieder von keinem Hilfe (weder von mir, noch von seiner Familie), sondern einfach nur schlafen und seine Ruhe haben... Ich hab angeboten kurz vorbei zu kommen, was zu essen zu bringen etc, aber er will das alles nicht ("ich hab noch Nudeln mit Ketchup und will mich nicht unterhalten") habe ich jetzt so (zwangsläufig) akzeptiert und gesagt, er soll sich melden wenn was ist... Würdet ihr auch das "laufen lassen" oder mehr Druck machen, wenn er auch morgen nicht arbeitet und zB einfach mal vorbei fahren?. Außer mir kennt er hier in der Stadt niemanden so richtig (ist für mich vor 2 Jahren hier her gezogen und hat hier nur flüchtige Bekannte...) Ich will ihn nicht nerven, aber mir hat heute eine Psychologin gesagt, dass man verhindern muss, dass sie sich komplett zurück ziehen...
WernervonCroy
Beiträge: 102
Registriert: 3. Mai 2016, 06:52

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von WernervonCroy »

Hmmmm.....erstmal tut es mir echt Leid für dein Gefühlschaos, aber......ich habe da einige Fragen bzw Hinweise.

Wenn du dich hier ein wenig durch die diversen Themen liest, wirst selber feststellen, dass einiges nicht gerade wahrscheinlich ist, was dir dein Ex erzählt.

Serotoninwert wird normalerweise nicht geprüft, weil jeder einen indivduellen "Wohlfühlwert" hat. Sonst könnte man jedem Depressiven einfach etwas Blut abzapfen und auf den richtigen Wert"einstellen". Geheilt, fertig. So funktioniert das nicht! Warum wird wohl heute noch immer Medis ausprobiert, wenn die Lösung doch so einfach wäre?



AD sind immer verschreibungspflichtig und machen nicht abhängig. So jedenfalls mein Wissensstand. Es gibt mittel die einer Depression entgegenwirken und frei verkäuflich sind, aber sicher kein Serotonin.

PT(Psychotherapie) kommen eigentlich vor Medis bzw begleitend. Natürlich ist sind die Wartezeiten für eine PT enorm. Deshalb kann es zu Verschiebungen kommen.

Was ist das für eine Ärztin(welche Fachrichtung), die PT macht, körperliche Tests und PT nach hinten verschiebt? Meine Psychiaterin hat keine PT bei mir gemacht, da ich diese schon vorher von meinem HA(Hausarzt) verschrieben bekommen habe. Medis bekam ich erst während der PT und zwar von der Psychiaterin auf anraten des Therapeuten von der PT.

Weiter Frage, welche Hormone sollen noch im Keller sein? Hormone werde normalerweise beim Endokrimologen untersucht. Der hat mit der Depression wenig zu tun. Da gibt es andere Krankheitsfälle. Erbkrankheiten, Kinderwunsch, Geschlechtsumwandlung, usw....

Das einzige was stimmig ist an der Geschichte mit einer Depression, keine/wenig Gefühle und körperlich erschöpft.

Vielleicht habe ich auch alles nur falsch gelesen/verstanden.

Wenn er nicht will und dein Ex, dann lasse Ihn in Ruhe seinen Weg gehen. Das ist meisten das Beste.
Lebe dein Leben
Catrina
Beiträge: 91
Registriert: 2. Apr 2016, 09:32

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Catrina »

Liebe Nona,
In manchen Punkten kann ich Werner bestätigen - Serotonin wird im Körper und Hirn benötigt, aber messbar an sich ist der Pegel nicht so einfach. Es gibt verschiedene frei käufliche Pillen, die Substanzen enthalten, die im Körper zu Serotonin umgeformt werden. Habe selbst wochenlang HTP 5 geschluckt und nichts bemerkt (soll angeblich auch Normalos gut tun). Ansonsten fallen mir spontan Schilddrüsenwerte ein: hier eine Unterfunktion im Hormon löst starke negative körperliche und seelische Reaktionen hervor.
Daher tippe ich auf dieses Ergebnis der Blutabnahme.
Aber da wäre L Thyroxin das Medikament. Das wiederum verschreibungspflichtig ist.

Ansonsten sieh sein Verhalten so, wie ich es versuche zu sehen bei meinem, der die letzten Tage SO reizend war, dass ich ihn nicht wiedererkenne :

Ihr Kopf weiß, was wir wert sind, aber sie fühlen nicht dieses yippieh, wie wir. Kennst du das, wenn du erkältet bist und nichts schmecken kannst? Aber du WEISST ja trotzdem, dass der Käsekuchen lecker schmeckt und isst ihn trotzdem, vielleicht weil du hoffst, doch was zu schmecken.
Freu dich über die schoben Stunden, dränge ihn nicht (ich weiiiiiiiß, das ist schwer! Geht mir genauso!) und erinnere dich in dunklen Momenten an diese schönen.

Zum Fieber: Depression löst kein Fieber aus.
Er wird einen Virus haben, warum denn nicht?

Atme, geh spazieren! :)

Liebe Grüße
Salvatore
Beiträge: 3868
Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Salvatore »

Hallo Nona und Werner,

ich möchte hier mal ergänzend-korrigierend ein paar Aspekte ansprechen, damit Nona nicht zu ihrem Freund geht und ihn der Lüge bezichtigt, weil gar nicht stimmen kann was er gesagt hat - in Werners Post ist einiges nur so halb, aber nicht ganz richtig.

Zunächst mal werden Hormone nicht nur vom Endokrinologen untersucht, wobei dieser natürlich der absolute Experte ist, aber das hält andere Fachrichtungen nicht davon ab, auch mal selber rumzuprobieren. Was nicht nur schlecht ist, denn Endokrinos gibt es ja nicht so viele und das wäre doch schlimm, wenn nur die über Hormone Bescheid wüssten. Allerdings führt das auch dazu, dass z.B. Internisten oder Psychiater, Neurologen mit manchmal nur Halbwissen rumdoktern.
Serotonin lässt sich in Blut, Speichel und ich glaube auch im Schweiß nachweisen. Darüberhinaus gibt es Tests, die Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol, DHEA, Testosteron, Östrogen und noch so einiges mehr überprüfen, was alles einen Einfluss auf die psychische Verfassung haben KANN. Diese Tests sind allerdings höchst umstritten, da für psychische Erkrankungen die Konzentration im Gehirn entscheidend ist und diese aber gar nicht gemessen wird; die Konzentration im z.B. Blut ist also nur begrenzt aussagekräftig, man kann höchstens Rückschlüsse ziehen. Befürworter der Tests argumentieren, dass bei einer "normalen" Konzentration im Blut zwar die Konzentration im Gehirn trotzdem viel zu gering sein kann - aber wenn die Konzentration im Blut schon gering ist, ist es eher unwahrscheinlich, dass das Gehirn dennoch ausreichend versorgt ist. Man sagt sich also, wenn im Blut nix ist, ist im Gehirn höchstwahrscheinlich auch nix.
Dass die "Wohlfühlkonzentrationen" individuell sind, ist ja klar und betrifft auch alles andere Werte, die im großen und kleinen Blutbild auftauchen; dafür gibt es ja Grenzwerte. (Von denen halte ich auch nicht immer so arg viel, aber darüber habe ich schon öfter geschrieben.)

Diese Tests sind haben nicht nur begrenzte Aussagekraft, sondern sind auch noch sauteuer, weswegen sie in aller Regel nicht beim normalen (Kassen-)Patienten durchgeführt werden und schon gar gleich nicht zu Beginn einer Behandlung. Wenn das bei deinem Freund, Nona, trotzdem gemacht wurde, dann hat seine Ärztin entweder gerade eine Fortbildung dazu gemacht und ist noch so euphorisch, dass ihr das Praxisbduget vorübergehend egal ist; ich habe schon erlebt, dass einzelne Hormontests durchaus schon mal durchgeführt werden, bei mir wurde z.B. mal Cortisol überpüft - dass eine ganze Palette durchgetestet wird, ist mir zumindest auf GKV-Rechnung gänzlich unbekannt.
Also ist er vielleicht Privatzahler, dann kostet ihn der Spaß eine gute Stange Geld. Ob private Krankenkassen das u.U. übernehmen, weiß ich nicht, kann ich nicht ausschließen. Mich würde auch interessieren, wie der Titel seiner Ärztin (?) ganz genau im Wortlaut ist. Ich wäre nicht überrascht, wenn es sich in Wirklichkeit um eine Heilpraktikerin/Homöopathin handelt, da sich Schulmediziner eher nicht so recht damit beschäftigen. Oder es ist eine Schulmedizinerin mit einem eher alternativen Behandlungsschwerpunkt. Jedenfalls würden die allermeisten klassischen Schulmediziner nicht so vorgehen.

Dafür würde auch sprechen, dass sie ihm ein Mittel empfohlen hat, das nicht verschreibungspflichtig ist. Könnte es sonst evtl. Johanniskraut sein? Das ist ein pflanzliches Antidepressivum, das man grundsätzlich auch in jeder Drogerie im Regal findet. Bei diesen Produkten gibt es aber häufig Schwankungen in der Wirkstoffkonzentration, weswegen in der Regel zu einem Apothekenprodukt geraten wird, wo es keine Schwankungen geben soll. Johanniskraut KANN man aber inzwischen auch auf Kassenrezept bekommen.
Darüber hinaus gibt es noch diverse Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. 5-HTP oder Tryptophan; um Serotonin herzustellen, wandelt der Körper Tryptophan (das normalerweise über Nahrung aufgenommen wird) in 5-HTP um und dieses dann in Serotonin. Führt man dem Körper diese Stoffe zu, kann man also das Serotonin erhöhen. Im homöopathischen Bereich gibt es zudem Produkte, die "Serotonin" im Namen tragen, das sind dann z.B. Globuli zum Schlucken oder Ampullen für Injektionen (daher kann es sein, dass jemand der Meinung ist, er würde Serotonin einnehmen, einfach weil das so auf der Packung steht) - dies wäre aber wirklich nichts, was ein klassischer Schulmediziner vorschlagen würde (Johanniskraut schon, das wird häufiger als Erstversuch probiert). Also fände ich auch hier interessant zu erfahren, falls du das rauskriegen kannst, wie das Mittel genau heißt.

Um eine kassenbezahlte Psychotherapie zu beginnen, muss man spätestens nach den fünf Probesitzungen einen Konsiliarbericht beibringen. Darin bestätigt ein Schulmediziner, üblicherweise der Hausarzt oder behandelnde Psychiater (falls vorhanden), dass keine körperlichen Gründe gegen die Durchführung einer PT sprechen. Sprich, wenn dein psychisches Problem eigentlich ein körperliches ist, ist PT eh für die Katz und wird folgreichtig auch nicht bezahlt. So gesehen würde es schon Sinn machen, dass die Ärztin, wenn sie denn eine ist, die PT zunächst noch nicht befürwortet.
Manche Psychiater haben an ihre medizinische Ausbildung noch eine psychotherapeutische angeschlossen, dürfen also dann auch PT durchführen; diese nennt man dann Ärztliche Psychotherapeuten (im Vergleich zu Psychologischen Psychotherapeuten, die nicht Medizin studiert haben, sondern Psychologie). Ärztliche Psychotherapeuten sind eher selten, aber es gibt sie. Das ist einerseits praktisch, weil man nicht zwei Heilberuflern seine Geschichte vorbeten muss (einmal dem Thera, einmal dem Psychiater) und einen der Arzt dadurch auch gut kennt, also die Medikation spezifischer anpassen kann. Es kann aber auch ein Nachteil sein, da Ärztliche Psychotherapeuten nicht an die 50-min-pro-Sitzung-Regelung gebunden sind wie die Psychologischen Psychotherapeuten und es so häufig passiert, dass die einzelnen Sitzungen bedeutend kürzer ausfallen.
Psychotherapie bei Psychologischen Psychotherapeuten muss NICHT verschrieben werden. Der Hausarzt kann eine Überweisung ausstellen, aber die ist unnötig.
Geht es einem Patienten sehr schlecht, kann auch das ein Grund sein, PT noch nicht gleich zu beginnen. Das klingt erstmal überraschend, weil man sich sagt, gerade dann hätte der Patient PT doch bitter nötig. Aber man muss dafür ein großes Maß an Kraft und Energie aufbringen, eine gute dreiviertel Stunde PT kann einen extrem auslaugen. Diese doch sehr harte Arbeit kann man aber keinesfalls leisten, wenn man wirklich tief im Keller hängt. In dem Fall könnte eine Strategie sein, den Patienten zunächst mittels Medikamenten zu stabilisieren, so dass er sich und seine Situation einerseits in der Therapie zu reflektieren in der Lage ist und es andererseits auch schafft, die Hinweise des Therapeuten umzusetzen. Diese Art der Stabilisierung meint aber eigentlich nicht Nahrungsergänzungsmittel, und gerne auch mit dem Vorschlag eines (teil-)stationären Aufenthaltes. Wie gesagt würde ich bei den von dir gegebenen Infos eher nicht auf eine Ärztin mit Medizinstudium im Rücken tippen oder wenn doch, dann auf eine mit einem alternativen Behandlungsschwerpunkt. Und auch darauf, dass er einiges an Geld bei ihr lässt.

Was das andere angeht: es gibt tatsächlich virale Infekte, die sich nicht über die Symptome Schnupfen, Husten, Magen-Darm etc. äußern, die man üblicherweise im Hinterkopf hat. Aber es gibt durchaus auch Stress-Fieber. Kann man nicht beurteilen.
Wenn er deutlich geäußert hat, dass er deine Hilfe gerade nicht möchte, auch kein Essen vorbeigebracht bekommen will und sich lieber ins Bett hauen und schlafen - dann würde ich diesen Wunsch respektieren. Ist doch egal, was es nun in Wirklichkeit ist, für ihn fühlt es sich an wie ein fiebriger Infekt. Ich will da auch nicht, dass mir da jemand seine Anwesenheit aufzwingt. Es gibt Momente im Leben, da tut Rückzug und Ausruhen einfach nur gut und ist erholsam und nötig, auch wenn Verhaltenstherapeuten noch so sehr darauf bestehen, dass es ganz, ganz, ganz schlecht ist. Sollte das über Wochen pausenlos so anhalten, kannst du ja neu überlegen.

So, genug geklugscheißert (kluggeschissen?), aber das wollte ich loswerden.

Alles Gute für euch,
Salvatore

EDIT: Hat sich mit Catrina überschnitten. Dass bei dir 5-HTP keine Wirkung hatte, kann tausend Gründe haben, z.B. den, dass du überhaupt gar keinen Mangel an Serotonin hast. Die Serotonin-Mangel-Hypothese, welche die Basis für die ganzen Serotonin-Wiederaufnhame-Hemmer sind, konnte nie belegt werden. Es wurden im Rahmen von Studien Menschen untersucht, die keinen Mangel hatten und trotzdem depressiv waren. Und es gab Menschen, die einen Mangel hatten, aber nicht depressiv waren. Als man Probanden gezielt Serotonin entzogen hatte, wurde diese nicht depressiv, wie man es hätte erwarten können, wenn die Hypothese gestimmt hätte.
Es gibt aber Patienten, die sehr gut auf SSRI ansprechen; die würden u.U. auch von 5-HTP bzw. Tryptophan profitieren, sofern es richtig eingenommen wird.
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Catrina
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Catrina »

Salvador, vielen Dank für den klugen, übersichtlichen "Artikel" - bist du selbst aus der Branche?
Fand alles super erklärt, nur ein Ausdruck, so im 4. Fünftel des Textes ließ mich schmunzeln: "eine Ärztin ohne Medizinstudium", so etwas gibt es gar nicht :) das wäre wie "warmes Eis", ein Widerspruch in sich.

Ansonsten wären sicher viele von uns froh, wenn unsere Liebsten so "aktiv" wären wie Nonas :)

Liebe Grüße
Nona
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Nona »

Ich habe gestern noch direkt einen elend langen Post geschrieben, der wohl vom System gefressen wurde. Versuche es daher noch mal in etwas kürzer und kann jetzt ja auch schon neue Antworten einbauen 
Die Ärztin ist Allgemeinmedizinerin mit „ganzheitlichem Ansatz“, macht viel mit alternativen Behandlungsmethoden und Naturheilkunde. Es ist so eine „Schicki-Micki/Promi-Privatpraxis“, die vom Angebot/Service etc. eher wie eine Beauty-Klinik wirkt (alles im Lounge-Stil eingerichtet, keine Wartezeiten, Praxispersonal trägt Hosenanzug statt Kittel, es läuft Entspannungsmusik…). Die Ärztin ist ein bisschen „bekannter“, ich habe sie z.B. schon mal zum Thema Manager-Burnout im Fernsehen gesehen. Wir waren in der Praxis früher mehr durch Zufall (sind privat versichert, sie ist um die Ecke und hat bis 20 Uhr auf) in normaler hausärztlichen Behandlung und waren immer sehr zufrieden, haben aber irgendwann gewechselt, weil uns der ganzheitliche Ansatz (ständig Fragebögen ausfüllen wie es einem psychisch geht, was einen gerade glücklich/unglücklich macht) genervt hat, wenn wir nur 2 Mal im Jahr mit Erkältung behandelt werden wollten.
Mein Ex war auf mein Anraten erst bei einem Nervenarzt (Psychiater und Neurologe), fand das aber katastrophal und wollte da nicht mehr hin. Da ist mir diese Praxis wieder eingefallen und ich habe ihm geraten, da hin zu gehen, weil ich ja zumindest wusste, dass sie psychische Aspekte in ihre Behandlung immer mit einbezieht und höchst engagiert ist (klar, Privatpatienten zahlen ja auch gut)…Er fühlt sich da auch äußerst gut aufgehoben. Ich weiß noch nicht, was ich von ihr halte, weil der Ansatz doch alternativer zu sein scheint. Es geht alles so in die Richtung „Wir hart arbeitenden Akademiker haben alle mal solche Zusammenbrüche, hab ich hier täglich und hatte ich auch selbst schon, kriegen wir schnell wieder hin“ und von klassischer Psychotherapie scheint sie nicht so viel zu halten. Lieber später, wenn alles Körperliche soweit wieder stimmt und dann lieber 10 intensive Sitzungen als jahrelange Therapie. Von Kliniken hält sie z.B. gar nichts („da leben Sie in einer surrealen Wattebäuschchen-Scheinwelt, sitzen dann neben dem 50jährigen Rüdiger, der seit 10 Jahre sein Leben nicht auf die Reihe kriegt und alle reden Ihnen ein, dass Sie nur noch an sich selbst denken sollen, danach sind Sie dann richtig krank und für nichts mehr zu gebrauchen“).
Der Test wird wahrscheinlich tatsächlich der sein, den du angenommen hast, Salvatore. War höchst aufwendig und kostenintensiv (PKV zahlt das aber wohl), er musste alle 2 Stunden während der Arbeit sich selbst Speichelproben und Urinproben entnehmen und das abends ins Labor bringen…
Nona
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Nona »

Ps: Ich weiß leider nicht mehr wie das Mittel heißt! Versuche ihn noch mal zu fragen, aber da muss ich vorsichtig sein, weil er wieder fragen wird warum das wichtig ist :-)
Vom Namen war es so, dass ich sofort gefragt habe, ob es Psychopharmaka sind, weil Serotonin im Namen vorkam bzw. es ganz leicht abgewandelt war (Serotonium oder so ähnlich). Finde es aber leider auch nicht beim Googeln. Erinner emich noch, dass es pflanzlich war und in der Packungsbeilage stand, dass es hoch dosiertes Johanniskraut, hoch dosiertes Magnesium und noch einige weitere Sachen (ich meinte auch Serotonin, aber da kann ich mich täuschen) enthält. Uns als Beschreibung stand da, dass durch Stress der Hormonspiegel völlig durcheinander geraten könnte und dadurch Depressionen entstehen würden...
Botus
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Botus »

Man muss ja auch berücksichtigen, dass die Menschen zum Teil sehr unterschiedliche Haltungen zu Arztbesuchen ganz allgemein haben. Bei körperlichen Wehwehchen und Beschwerden wird das bereits deutlich.

Meine Partnerin entspricht beispielsweise genau dem Schnitt der Bevölkerung. Sie geht wegen allem und jedem zum Arzt. Ich habe exakt die gleiche Gesundheit wie sie, gehe aber nur alle 2 Jahre mal zum Arzt. Keiner von uns beiden ist gesünder oder kranker als der andere. Aber sie geht dauernd zum Arzt und ich nie. Die Einstellung zu Arztbesuchen allgemein kann sehr unterschiedlich sein.

Möglicherweise ist es bei Problemen mit der Psyche ja ähnlich (?) Für manche bricht dann eine Welt zusammen, sie brauchen Hilfe, möglichst sofort und sie möchten es untersuchen, das Warum und Wieso. Ich bin eher der Typ, der bei einem Anflug negativer Verstimmung sofort versucht, irgendetwas Schönes oder irgendwas Konstruktives zu machen. Die Einstellung kann sehr unterschiedlich sein.

Liebe Grüße vom Dobi
WernervonCroy
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von WernervonCroy »

Moin Dobi,

klar ist alles eine Kopfsache.

Ich bin so einer, ich brauche eine Ursache um eine Besserung zu erzielen.

Gruss Franky
Lebe dein Leben
Catrina
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Catrina »

Depressiv Erkrankte KÖNNEN sich nicht einfach entscheiden "so, ich reiße mich jetzt aus dem Tief heraus, gehe was Schönes unternehmen, das wird mir gut tun'. Das IST doch gerade die Erkrankung, dass im Gehirn diese Denkprozesse nicht mehr stattfinden können!
Es hat nichts mit nicht-wollen zu tun, dass depressiv Erkrankte sich anders verhalten, in gewissen Situationen.
Pummelchen
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Pummelchen »

Catrina genauso ist es!!! Wenn ich meine depressive Phase nur durch meine Einstellung ändern könnte das wäre ja wunderbar. Aber wenn der Körper sich wie tot anfühlt keine Gefühle mehr vorhanden sind und diese abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit da hilft mir das schönste Erlebnis in dem Moment nichts.
Selbstverständlich kann ich wenn es mir besser geht alles versuchen um einen stabileren Zustand zu erreichen und alles dran setzen wieder gesund zu werden. Aber in einer seelischen Krise geht es einfach nicht!!! Man sagt doch auch nicht zu einem Menschen mit gebrochenen Bein (Entschuldigung immer dasselbe Beispiel) los renn endlich los, such dir was positives lass dich nicht so hängen????. Das kann derjenige in dem Moment auch einfach nicht, und so ist es bei manchen Depressionsphasen auch. Ich versuche zwar mit aller Kraft dem Zustand entgegenzusteuern, aber es gibt leider keinen Schalter den ich umlegen kann. So empfinde ich es.
In bin auch niemanden böse wenn er sich da nicht reindenken kann und es nachempfinden wie denn auch?
Zur Zeit geht es mir glücklicherweise wieder einigermaßen gut, das ist so ein schönes Gefühl und ich bin wirklich dankbar dafür.

Wünsche allen denen es zur Zeit nicht gut geht ganz gute Besserung, viel Verständnis und ganz viel Kraft!

LG Pummelchen
Botus
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Botus »

Mit einem gebrochenen Bein kann man das nicht vergleichen.

Bei einem Knochenbruch ist der Patient vor dem Knochenbruch kerngesund. Plötzlich bricht das Bein. Innerhalb von Sekundenbruchteilen ist der Patient schwer krank und muss sofort in die Klinik.

Bei einer Depression ist das anders.

Aus diesem Grund widmen sich Fachleute ja (unter anderem...) auch der Lebenssituation des Patienten, sowie auch der Vergangenheit der letzten Jahre oder aber auch der Vergangenheit der länger zurück liegenden Jahre oder aber auch der Kindheit usw.

Ein weiterer Unterschied zum Beinbruch besteht darin, dass Knochenbrüche nicht zum Leben dazugehören. Jeder Mensch hat hin und wieder Knochenbrüche ? Das würde wohl keiner behaupten. Aber jeder Mensch ist mal traurig, niedergeschlagen, ohne Hoffnung, alles erscheint ihm schlecht. Derartige Verstimmungen gehören zum Leben dazu. Jeder Mensch hat mal solche Phasen.

Die Art, wie ein Mensch solche Phasen verarbeitet, ist sehr wichtig. Darauf wollte ich hinweisen. Denn an der Art, wie ein Mensch solche Phasen verarbeitet, ließe sich eine Voraussage treffen, ob dieser Mensch irgendwann mal eine behandlungsbedürftige Depression bekommen wird oder eher nicht. Eine Tendenz, ob ein Mensch dazu neigt, wäre schon Jahre vorher prognostizierbar. Aus diesem Grund ist mein Ansatz, als Mensch so früh wie möglich auf sich selbst, auf sein Leben, auf seine Muster usw. zu achten.
Zuletzt geändert von Botus am 20. Aug 2016, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
Pummelchen
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Dobi,

da gebe ich dir vollkommen recht, wenn es nur um Verstimmungen geht da ist die richtige Verarbeitung schon wichtig.Ich habe von einer richtigen Depression gesprochen und die kann einen auch überfallen ohne vorherige Ereignisse oder eine bestimmte Lebensgeschichte (z.B. bei einer endogenen Depression).
Ich versuchte es mit einem Beinbruch verständlich zu machen, mir geht es nur um die Situation das es einfach nicht möglich ist zu laufen, genauso wie es in bestimmten! Depressionsphasen einfach nicht möglich ist zu handeln. Verstehst du was ich meine?

Andere Frage wie geht es dir denn so im Moment und hast du noch deine Katze?

Viele liebe Grüße Pummelchen
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Botus »

Hallo Pummelchen,

wir beide meinen ja das gleiche. Ich finde nur, dass oftmals schon Jahre vorher (wenn die Betroffenen sich noch gesund fühlen) erkennbar ist, worauf sie zusteuern. Das Schlimme ist für mich (z.B. bei meinem damals besten Freund), dass es zu diesem Zeitpunkt schier unmöglich ist, mit ihnen darüber zu sprechen. Die würden mir einen Vogel zeigen und sagen, dass ich spinne. Erst wenn es zu spät ist, würde sie sagen, dass da doch was dran war. Ich habe das schon mehrfach erlebt, nicht nur bei dem besagten besten Freund. Wenn es zu spät ist, geht erstmal gar nichts mehr. Das sehe ich genauso wie Du.

Meiner Katze geht es super. Sie schläft inzwischen drinnen. Wenn sie wählen kann zwischen lecker Essen oder Durchgekraultwerden nimmt sie immer das Zweite :D

Liebe Grüße vom Dobi
Catrina
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Registriert: 2. Apr 2016, 09:32

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Catrina »

Ich widerspreche hier eindringlich. Niemand kann aktiv beeinflussen, ob er depressiv erkrankt oder nicht! Das Gehirn ist kein Ast, kein Gummiband... Bei dem einem bricht der Ast oder leiert das Gummiband aus, bei einem anderen nicht. Das stimmt einfach nicht.

Ich finde es nicht gut, dass hier die Krankheit verharmlost und quasi als selbst verursacht dargestellt wird. Natürlich geht jeder Mensch anders mit seinem Schicksal um. Aber nicht das Erlebte lässt das Hirn erkranken. Durch die Erkrankung wird das Erlebte anders wahrgenommen. Und das ist ein erheblicher Unterschied.
Botus
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Botus »

Diese Denke und Haltung vertraten sinngemäß auch all diejenigen, denen es nicht gelang, mit meiner Partnerin zusammen zu kommen, bei denen sie auf Distanz ging oder die von ihr verlassen wurden.

Ich möchte die Ergebnisse von denen nicht haben, somit ist meine Denke und auch meine Haltung zu dem Thema anders. Ein weiterer Unterschied ist, dass ich grundsätzlich damit klar komme, falls mal jemand nicht mit mir zusammen sein möchte oder falls mal jemand mit mir Schluss macht oder plötzlich jemand anders hat.

Es ist erlernbar, änderbare Dinge von nicht änderbaren Dingen zu unterscheiden. Es ist auch erlernbar, änderbare Dinge zu ändern und sich mit Nichtänderbarem abzufinden.

Wenn jemand eine andere psychische Krankheit hat und die Depression lediglich eine Begleiterkrankung hiervon darstellt, sieht die Sache natürlich anders aus. Aber sowas diskutieren wir hier ja gar nicht. Ich bin allein beim Thema Depressionen.
WernervonCroy
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Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von WernervonCroy »

Falls sich die Diskussion auf meinen Beitrag mit der Ursache beziehen sollte, dann wieder spreche ich gerne. Ich bin keinesfalls geheilt! Nur kann ich besser damit umgehen, wenn ich weiss was los ist. So in der Luft zu hängen ist nicht meine Art.
So ähnlich als wenn man mir ein Bein amputiert hat und ich es nicht sehen kann und mir keiner sagt. Damit könnte ich nicht umgehen, wenn ich aber gesagt bekomme, das Bein ist ab, damit kann ich umgehen. Ich weiss blöder Vergleich, aber ich kann mit Depression leben, bzw versuche es so gut es eben geht. Deswegen stecke ich nicht den Kopf in den Sand, aber ich mache das beste daraus.

Gruss Franky
Zuletzt geändert von WernervonCroy am 21. Aug 2016, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
Lebe dein Leben
Botus
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Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Und das Warten geht weiter...

Beitrag von Botus »

Hallo Franky,

es bezog sich nicht auf Deinen Beitrag. So wie Du es handhabst, würde ich es auch machen, bzw. ich mache es so oder ich versuche es.

Wenn es um die Frage geht, wo es hapert, sind für mich das Handeln, die Verläufe, die Ergebnisse etc. maßgeblich. Mit dieser Sichtweise sehe ich, wo es hapert und habe in Echtzeit eine Kontrollmöglichkeit, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder falsch liege. Ich lege keinen Wert darauf, einen einmal eingeschlagenen Weg um jeden Preis beizubehalten. Mir geht es vorrangig um das Ergebnis.

Die umgekehrte Variante finde ich ungünstig. Wenn man sich ungeachtet der Ergebnisse auf einen ganz bestimmten Weg festlegt, läuft man Gefahr, nicht in Richtung des angestrebten Ergebnisses zu kämpfen, sondern in Richtung der (Selbst-) Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg, den man geht, auf jeden Fall richtig sei.

Liebe Grüße vom Dobi
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