Spiritualität und Depression IV

igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

...´tschuldigung, dass ich immer WIEBKE schreibe....
igel
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Wibke

ich denke (oder besser, habe erfahren), das Gott uns einen Messstab mitgab, um seinen Willen zu ergründen - unsere Gefühlswelt. Wenn was für uns passt, ohne das wir persönliche Profit daraus schlagen (etwas jemand zu helfen, um uns besser zu fühlen), dann ist das Gottes Wille. Auf diese Instanz zu hören (auch und gerade im Umgang mit uns selbst) ist meiner Meinung nach ein Schlüssel zum Lebensglück

Ben
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

Dein Beispiel mit der Lilie finde ich sehr schön! Was dahinter steckt oder stecken kann, kannst wohl nur Du für Dich beantworten - aber das hast Du ja schon getan

Wenns Dir jetzt wieder schlechter geht - woran liegt das? Worunter leidest Du zur Zeit? Kannst Du das formulieren?

Ben
down_under
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von down_under »

Hallo zusammen,

ich bin noch neu hier im Forum und ich hoffe ihr gestattet mir, daß ich mich einklinke.
Ich habe eine sehr positive Einstellung zu Religion und auch eine ganz gute zu den beiden großen christlichen Kirchen. Bin sogar immer noch in der katholischen Kirche, um brav meine Kirchensteuer zu zahlen.

Am meisten kann ich noch mit dem Buddhismus anfangen. Der ist aber keine Religion im eigentlichen Sinne.

Mir fällt es immer an der Stelle schwer, an der man (u.U. wider besseren Wissens) glauben soll.

Persönlich aber gelingt es mir leider nicht an einen Gott (egal in welcher Form) zu glauben. Das ist schon sehr lange so, habe mich darum auch nicht firmen lassen, als es eigentlich anstand.

Ich führe das darauf zurück, daß ich einfach zu sehr Kopfmensch bin und bedauere es.

Spätestens seit ich meine Depression habe wünsche ich mir mal wieder verstärkt einen Glauben zu haben, finde aber keinerlei Zugang dazu.

Hatte jemand hier vielleicht ein Schlüsselerlebnis, oder glaubt ihr einfach so? (Entschuldigt bitte, ist wirklich nicht despektierlich gemeint.)

Grüße,

down_under
kr
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von kr »

Hallo Wibke

ich denk ich muss mich mal entschuldigen. Du hast natürlich Recht – pauschalieren geht nicht. Es war von mir auch nicht so gemeint. Ja, ja, das Gefühl und dann keine richtigen Worte gefunden. Also ich versuch´s noch mal:

Manche nennen mich ungläubig, andere werfen mir einen „Patchwork“-Glauben vor und viele denken ich sei ein Spinner.

Grund dieses vielleicht so besser verständlichen Satzes waren diverse Leserzuschriften in meiner „Leib- und Magen Postille“ „Tag des Herrn“.

Grüße vom kleinen Raben und einen schönen Sonntag
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
kr
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von kr »

Hallo down_under,

erstmal danke, dass Du in der Nacht an mich gedacht hast.

Mir geht es mit dem Glauben ähnlich wie Dir. Nur dass ich kein Kopfmensch bin, obwohl ich das mein Leben lang gedacht habe. Deshalb erfahre ich „Gott“ mit dem Gefühl. Ich habe Gott bewusst in Anführung gesetzt, weil sich mir beim Schreiben meiner Gedanken ein großes Dilemma auftut: Ich schreibe „Gott“, meine aber nicht den Gott einer bestimmten religiösen Gruppe. Ich habe aber leider kein anderes Wort dafür – so entstehen immer wieder Missverständnisse und Irritationen, vielleicht sogar ungewollte Beleidigungen. Einerseits ziehe ich mich manchmal zurück, andererseits verprelle ich auch schon mal einen Gesprächspartner – und das nur durch eine unterschiedliche, ungenaue Begriffsdefinition.

Welcher „Kopfmensch“ hat Hilfe und Erklärung?

Vielleicht noch ein Wort zum Schlüsselerlebnis, auch wenn ich das für mich nicht ganz so hoch hängen möchte. Dass ich hier schreibe, meine Gedanken und Gefühle artikulieren kann fällt für mich schon in den Bereich eines „mitleren Wunders“. Die letzten größere Anzahl zusammenhängender Sätze brachte ich während der Abi-Prüfung in Deutsch zu Papier und das ist schon ein „paar“ Jahre her. Nach so vielen Jahren bin ich plötzlich in meinen Gedanken frei, ich kann meinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Und was das ausgelöst hat, vermag ich nicht zu beschreiben.

Liebe Grüße vom kleinen Raben
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
Ronja75
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Ronja75 »

Hallo alle zusammen!
Also erstmal: ihr braucht euch nicht alle sooft zu entschuldigen: das macht ein Gespräch doch wertvoll, wenn man sagen kann, was man denkt, ohne jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Ich bin überzeugt, dass hier niemand einen anderen verletzen will, dass alle Statements nicht böse gemeint sind. Manchmal ist es doch besser, etwas krass zu formulieren, weil es dann deutlicher wird

Sinn. Sinn des Lebens?
Ich glaube der Sinn liegt einfach im Leben selbst. "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde" Also zum Gegenüber. Als Bewohner seiner Welt.

Ja Ben, ich glaube auch, dass ich manchmal - wenn ich achtsam genug bin - etwas vom Reich Gottes/ seinem Wille erspüren kann. Aber ihn vollständig zu erfassen und begreifen geht wohl über den menschlichen Verstand.

Schlüsselerlebnis.
Hm. Anfangs wars bei mir ein mühsames rantasten: das unbestimmte Gefühl, auf eine Shatzkammer gestoßen zu sein. Ohne eine Ahnung, welcher Art dieser Schatz sein könnte. dann immer mehr die Sicherheit, dass das was die Bibel sagt wirklcih Erfahrungen von Menschen mit Gott sind, dass die Seligpreisungen Hinweise auf ein menschliches Leben geben.
Inzwischen habe ich Gott mehrmals gespürt: in Momenten tiefer Trauer, Ratlosigkeit, Panik breitete sich von ganz innen eine tiefe Ruhe in mir aus, ein Gefühl von Frieden und geliebt sein - das war eine Berührung Gottes für mich.

Kleiner Rabe : was ist denn deer "Tag des Herrn"?
Du suchst eine Erklärung. Hm, vielleicht ein Versuch: wenn es um Spiritualität geht, geht es um das Innerste, um Existentielles. Daher reagiert mensch so sensibel darauf (ist so schnell verletzt).
Und es ist fast schon unüblich, darüber zu sprechen, daher haben wir nur so wenige Worte dafür, und die bedeuten für jeden etas anderes. So gibts dann immer wieder Missverständnisse.
Ich habe Euch, die Ihr Gott sagt aber nicht an ihn glaubt bisher so verstanden, dass es eine Art göttliche Kraft ist, an die ihr glaubt. Ist das richtig?

Soviel für jetzt, mein Mittagessen ruft
Wibke
care4you
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von care4you »

Hallo,

das hab ich eben aufgeschnappt. Vielleicht interessiert´s Euch:

Rückkehr in die Kirchenbank 01.02.2004 17:05, NDR Info "Lebenswelten"
Warum Menschen wieder in die Kirche eintreten

Von Michael Hollenbach

(Sendetermin: 1. Februar 2004, 6.05 und 17.05 Uhr)
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

na, auch ausgeschlafen ?

Ich weiss noch nicht so genau, worunter ich im Moment leide. Vielleicht ist es eine Art Handlungsunfähigkeit. Ich stehe vor einem Berg verschiedener Aufgaben und kann nicht weitergehen. Ich fühle mich isoliert und kann aber die Isolation nicht durchbrechen. Ich bin mehr oder weniger sprachlos. Die Verbindung, meine innere Verbindung, zu meiner Familie ist irgendwie geringer geworden - das ist neu. Ich bin durcheinander. Ich will mich schützen und weiss nicht, wovor.

Werde versuchen, wieder zu mir zu kommen....

Melde mich Mittwoch wieder - hab´die nächsten Tage wieder das Laptop nicht.

Liebe Grüsse,
igel
Ronja75
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Ronja75 »

Hallo Igel!
Oh je, das klingt ja gar nicjht gut!!!!
Was ich kenne und vielleicht ein wenig nachvollziehen kann ist die unbestimmte Angst, bzw. das Gefühl, sich schützen zu müssen, obwohl es nichts benennbares gibt, was einen bedroht. Ich habe noch nichts gefunden, was das abstellt. Es gibt nur Mittel, das durchzustehen. Mir helfen Imaginationsübungen. Und ich erlaube mir in solchen Zeiten, mich zumindest stundenweise ins Bett zu verkriechen. Ein Therapet hat mir mal die Methode des "sicheren Ortes" beschrieben: Du erklärst eine Stelle in Deiner Woh nung (einen Sessel, eine Sofaecke, einen Stuhl, eine Ecke...) zum sicheren Ort. Dorthin kannst Du Dich zurückziehen, um Luft zu holen und Dir das ganze aus Distanz anzusehen.

Kennst Du Momo von Michael Ende?
Darin beschreibt ein alter Straßenkehrer seine Arbeit. Er muss eine lange Straße fegen. Wenn er anfängt sich zu beeilen, ist er nach ein paar Schriten aus der Puste. Er muss es langsam machen: Schritt, Atemzug, Besenstrich - dann hat er auf einmal die ganze Straße geschafft, ohne es zu merken.
Lass Dir Zeit.
Du mußt jetzt nicht den Berg schaffen, Du mußt den nächsten Tag überleben. Und dann den nächsten. Aber jetzt zählt erstmal der erste.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Geduld!
Wibke
kr
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von kr »

Hallo Wibke,

der „Tag des Herrn“ ist so eine katholische Wochenzeitung, die in allen Bistümern erscheint. Hat überall die gleichen Hauptseiten und berichtet im Lokalteil aus den jeweiligen Bistümern. Meine Frau liest sie schon immer und ich schaue natürlich auch mal rein. Wenn Du das Blatt nicht kennst hast Du, glaube ich , nichts verpasst.

Mir fällt es auch sehr schwer über Gott zu sprechen. Habe mich immer davor gedrückt und herumgeredet. Durch meine Ehe (wir sind, obwohl ich nicht getauft bin, katholisch getraut und ich bin sehr froh darüber) und meine Tochter, die in einer Gemeinschaft lebt , denke ich viel über Glauben nach. Die Missverständnisse, wie Du schreibst, sind mir auch schon immer aufgefallen. Und ich habe es bedauert, nie einen Gesprächspartner gefunden zu haben.

Dein Letzter Satz
< Ich habe Euch, die Ihr Gott sagt aber nicht an ihn glaubt bisher so verstanden, dass es eine Art göttliche Kraft ist, an die ihr glaubt. Ist das richtig? >
bedarf, denke ich einer Überlegung. Wenn Du "Euch" sagst ist das für mich nicht ganz richtig – ich empfinde das "Euch" als "Du". Dann kann ich Dir auch darauf antworten. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich spreche für mich!

Ich glaube nicht an Gott, weil ich weiß, dass er existiert, zu mir spricht, mich versteht. Das ist nicht irgeneine Kraft, das ist viel, viel mehr. Mit Worten kann ich es nicht beschreiben – irgendwie ein Klang, eine Art schöne Melodie in mir, um mich herum, überall. Auch wenn ich jetzt an Dich schreibe.

Nochmal meine Bitte: Das sind alles nur Worte. Worte, die Nicht stark genug sind, meine Gefühle auszudrücken.

Grüße vom kleinen Raben
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IMPOSSIBLE IS NOTHING.
momo
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von momo »

Hallo Wibke

Den Weg in mein Herz finden und dort die eigene Melodie hören... aber zuerst an all diesen grauen Männern vorbei müssen...

Momo
ben1
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von ben1 »

Hallo Igel

diese Phasen gibts und die sind wichtig - wichtig ist auch, das ganze bewußt zu durchleben, wenn auch mit ein wenig Distanz. es ordnet sich vieles neu in Deinem Leben und das ist erst mal gut, es ist Bewegung drin. Bestimmten Persönlichkeitsanteilen in Dir fällt es unheimlich schwer, sich auf neues einzulassen - die haben da mal schlechte und schlechteste Erfahrungen gemacht. Nimm diese Teil bitte ernst, ohne ihnen Macht zu geben. Schau Dir an, was die Angst zu sagen hat

Ben
Ronja75
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Ronja75 »

Hallo Kleiner Rabe - und alle anderen!
Erstmal: wenn ich Ihr oder Eiuch schreibe tue ich dass, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt. Aber mir ist klar, dass das ziehmlich unpersönlich klingt.

Kannst Du Gott wirklich iummer und überall fühlen?
Darum beneide ich Dich sehr! Mich kostet es oft sehr viel Konzentration, nur manchmal "überfällt" es mich.
Ist Gott immer nur schön, gut, ...?
Ist er nicht auch fordernd? Richtung weisend?
Vielleicht sogar böse?
Verwirrte Grüße,
Wibke
tomroerich
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von tomroerich »

.. a propos ausgeschlossen fühlen: Schade, dass seither niemand auf Marias Beitrag eingegangen ist. Mich spricht an, was sie schreibt bzw. zitiert denn auch ich glaube, dass lebendige Religiosität etwas mit Selbsterkenntnis zu tun hat.
Wibke fragt sich, WIE Gott denn ist. Ob er nur gut ist oder auch böse, ob er lenkt oder nur geschehen lässt. Aber schon, wenn wir von "Er" sprechen, tun wir ihm Unrecht, denn "Er" ist auch "Sie". Jede Vorstellung von Gott ist eine falsche Vorstellung, egal wie nahe ein Mensch auch an dieses Geheimnis kommt.
Aber wenn wir in uns selbst nachschauen, dann machen wir ja genau diese Erfahrung, dass wir in uns selbst ebenso widersprüchlich sind. Nicht einmal von uns selbst können wir eine Vorstellung bilden, die richtig ist in dem Sinne, dass sie uns umfassend selbst beschreibt. Wir sollten uns überhaupt keine Gedanken darüber machen, wie Gott ist. Wir sollten einfach nur hinschauen, aber ohne zu werten und zu prüfen. In die Natur, in uns selbst. Dort ist er lebendig und wirkt auf eine Weise, die wir auch verstehen können. Man muss wieder lernen, mit dem Herzen zu sehen um die Natur der Dinge zu erfassen.

Schneegrüße von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
kr
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von kr »

Hallo verwirrte Wibke * ggg *

Habe mich gefreut wieder von Dir zu hören. Wie geht´s Dir denn?

Also, ich fühle mich auf keinen Fall ausgeschlossen. Nur scheint mir, dass wir uns alle in diesem Gespräch auf sehr „glattem Eis“ befinden, denn wir sind erstens Persönlichkeiten mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Meinungen und Vorstellungen (ist auch gut so) und zweitens sprechen wir über ein Thema wo die Begriffsverwirrung sogar unter Religionswissenschaftlern eine gewaltige ist. Durch unsere unterschiedlichen Charaktere (auch gut so) kommt noch hinzu, dass einer mit dem „Kopf“, andere mit dem „Bauch“ bzw. mit einer „Mischung“ aus beiden an das Thema herangehen. Deshalb meine Bitte: Auch wenn manches in den Ohren des anderen „schräg“ klingen mag – es ist eine Meinung, die ich respektiere und akzeptiere, auch wenn mir etwas unklar vorkommt oder ich nichts verstehe.
Darum, auf geht´s.

An den Anfang möchte ich einen Text aus einem Roman stellen, den mir meine Tochter zu bedenken gab:
< Es ist ein Roman, in dem einer seinen (auch sehr ungewöhnlichen) Glauben an Gott beschrieb: Er wurde in den Hinduismus hineingeboren und erfuhr in sich drin, dass die Götter vor allem eins machten, die Menschen lieben. Eines Tages, noch als Jugendlicher, betrat er zum ersten Mal durch Zufall eine katholische Kirche, ließ sich von dem Priester unterrichten, und erfuhr (erfahren ist nun mal das beste Wort dafür), das der Gott der Christen die Liebe ist. Ein weiteres Jahr später bekam er Kontakt zur moslemischen Religion und erfuhr.... Gott ist die Liebe. (Beim Lesen musste ich damals schon an dich denken...und habe herzlich gelacht und gehofft.) In dem Roman hat er in seinem ganzen Leben sich nie für einen Glauben entscheiden können, er hielt es nicht für nötig (ist aber allen drei Glaubensgemeinschaften beigetreten und hat sie auch praktiziert). Er hat Recht, Gott ist die Liebe.>

Ein sehr schöner Gedanke wie ich finde. Liebe, davon umgeben durchdrungen werden, sie immer zu spüren, wer möchte das nicht, würde sich davor verschließen. Nur es ist sehr schwer ein solch starkes Gefühl zuzulassen, wie ich aus eigenem bitteren Erleben weiß. Ich fürchtete, dass ich dann nackt und verletzlich bin – halt eine Zielscheibe. Dabei haben Glaube, Liebe und Gott (die Reihenfolge ist beabsichtigt) vielleicht viel mehr mit dem Gefühl als mit dem Verstand zu tun.

Gott hat für mich keine Eigenschaften, denn dann würde ich ihn vermenschlichen. Vielleicht trifft „Liebe“ das alles noch am besten. Ich merke schon es wird wieder „unerklärbar“.
Vielleicht ein, natürlich „hinkender“ Vergleich. Zeit existiert unabhängig von uns Menschen. Zwar haben wir Atomuhren gebaut und den Terminkalender erfunden, stellen zwei mal im Jahr die Uhren um und betreiben, was für ein Irrsinn, Zeitmanagement. Doch verändern oder beeinflussen können wir die Zeit nicht. Gott ist für mich einfach da, unabhängig ob ich glaube oder ihn spüre. Mein Glück ist, dass ich ihn erlebe.

Ich habe lange überlegt, Dir zu mailen – entscheidend war dann die Überlegung, dass wir hier auch anderen Mut machen beim lesen oder sich selbst zu äußern. „Glauben ist Privatsache“find ich doof. * ggg *

Grüße an alle vom kleinen Raben
___________________________________________________


IMPOSSIBLE IS NOTHING.
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,
Hallo Wiebke,
Hallo Alle,

will heute nur kurz ein "Lebenszeichen" von mir geben! Bin noch bei dem, was Ben beschrieben hat....

Wiebke,

meine ganze Wohnung ist im Moment mein sicherer Ort....

Bitte seht es mir nach, wenn ich vielleicht nicht exat jedem von Euch antworte! Das fällt mir ein bischen schwer. Keiner soll sich ausgeschlossen fühlen!

Thomas,

"man sieht nur mit dem Herzen gut", das sagte schon ein bekannter Schriftsteller!

Grüsse Euch allen, - auf der Suche nach ihrem Herzen -
igel
Ronja75
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Ronja75 »

Hi kleiner rabe und alle anderen!

Ja,die Liebe.
Gott ist die Liebe, das habe ich schön oft gehört und manchmal auch gespürt.
aber ist nicht auch Liebe manchmal bitter?
Wird man nicht nirgendwo so sehr verletzt wie in der Liebe?

Das Gott mit unseren Worten nicht zu beschreiben ist glaube ich auch. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb die Autoren der Bibel Geschichten benutzt haben, um ihre Erfahrungen mit ihm mitzuteilen. Oder auch die Gleichnisse von Jesus weisen ja darauf hin.
Die Geschichte von der Du erzählt hast hat auch mich zum Schmunzeln gebracht, sie ist sehr wahr, glaube ich

Du fragst, wie es mir geht, oh ich bin sehr wirr. Ich habe seit langer zeit meine erste Klausur an der Uni geschrieben und sie bestanden, ich war in der Klinik, in der ich vor einem Jahr war um jemanden zu besuchen, ich bin dabei, mit einer Psychotherapie zu beginnen, .... ich bin dabei, mich neu zu sortieren und das Leben neu zu beginnen. Ein Teil davon ist es auch, dass ich meine Beziehung zu Gott versuche zu erfassen. Das ist verdammt schwer. Immer wieder habe ich tiefe Einbrüche. Aber ich versuche Schritt für Schritt zu denken und zu gehen.

Wenn Du mir was sagen oder mich was fragen willst, wofür hier nicht der richtige Ort ist, darfst Du mir gerne mailen.

Ach noch eines: ich bin mir sicher, dass Gott sher wohl von Menschen zu beeinflussen ist! Ich glaube schon, dass er auf Gebete, Bedürfnisse... reagiert.

@igel: schön, von Dir zu lesen!

Wibke
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Ben,

Du hast es richtig gesehen; es ist wieder die Angst! Das war mir erst gar nicht klar. Und auch jetzt bin ich immer noch wie gelähmt. Diese verflixten Angstzustände und Panikattacken. Ich hatte sie doch schon so gut im Griff - jetzt haben sie mich wieder im Griff. Erinnerst Du Dich an meine (an Dich privat gerichtete) Mail? Die Verabredung für dieses Wochenende habe ich abgesagt und ich hasse mich regelrecht dafür, dass ich es wieder nicht geschafft habe. Ich würde so gerne einfach wieder am Leben teilnehmen. Diese scheiss Phobie! Ich will die nicht mehr haben!

Da hat mich meine Therapeutin aber vorhin auf den Boden der Tatsachen geholt - es geht nämlich leider nicht darum, sie loszuwerden.

Die kleine Igel meldet sich mit Verlust- und Existenzängsten.

Mich auf Neues einzulassen, bedeutet auch, alte Bahnen zu verlassen....

Ich möchte noch etwas zur Phobie zitieren, vielleicht zum besseren Verständnis:

"Agoraphobie ist eine Kommunikationsangst (Menschenansammlungen und Öffentlichkeit). Die grösste Schwierigkeit ist, die vertraute Umgebung oder Bezugspersonen zu verlassen.

Kommunikative Situationen wünschen und befürchten die agoraphoben Patienten zugleich. Die Familie stellt einen Zufluchtsort dar. Durch Ambivalenz und Unentschiedenheit wird die Angst verstärkt. Eine Atmosphäre mit Zurückweisungen und Betrafungen emotionaler Reaktionen in der Kindheit führen zum Vermeiden emotionaler Reaktionen und die Symptome entwickeln sich dann im Konflikt zwischen Abhängigkeit und Verselbständigung."

Ich bin jedenfalls froh, Dich hier an meiner Seite zu haben...dass Du mir bloss nicht abhaust . Wenn ich zu anstrengend werde und den Blick dafür nicht habe, sagst Du es dann?
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Alle, die ich jetzt nicht direkt angesprochen habe,

seht es mir bitte nach, wenn ich zeitweise nur Ben (ausführlicher)antworte, ja? Das liegt daran, dass er mir im Moment am vertrautesten ist. Wir haben irgendwie eine gemeinsame Sprache entwickelt.

Mich interessiert das sehr, was Ihr schreibt, aber ich kann mich daran nicht so richtig beteiligen. Das kommt aber bestimmt wieder!

Liebe Grüsse,
igel
igel
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von igel »

Hallo Thomas,

hab´Dir eine Mail (Postkarte) geschickt. Ist hoffentlich angekommen....
igel
Ronja75
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Ronja75 »

Hallo Igel!

Klar, tu wenigstens hier, was Dir gut tut!
Das versuchen wir doch letztenendes alle hier.
Ich habe keine Phobie, kann also bestimmt nicht wirklich nachvollziehen, wie es Die geht.
Aber das Dilemma, sich etwas sooo sehr zu wünschen, gleichzeitig aber eine Wahnsinnsangst davor zu haben kenne ich auch von mir.
Das ist echt eine Hölle!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Wibke
Ronja75
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Re: Spiritualität und Depression IV

Beitrag von Ronja75 »

Labyrinth

manchmal überkommt uns auf unseren verworrenen lebenspfaden das gefühl, unsere mitte verloren zu haben und den sinn des lebens auf irrwegen zu suchen.
da kann uns der gedanke tröstlich sein, das vielleicht von weither gesehen unsere spur ein kluges, geordnetes bild ergibt.

(???)
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