Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

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susamann
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Registriert: 17. Mai 2008, 12:19

Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von susamann »

Hallo ihr alle,
ich bin inzwischen fast 65, muss dringend noch arbeiten, weil das Geld nicht reicht, habe gerade einen ganz witzigen Job für ein Jahr angeboten bekommen und merke, dass ich körperlich vollständig im Eimer bin: nach dem Aufstehen todmüde, nach einem Termin erschlagen usw. Da frage ich mich, ob ich den Job überhaupt schaffe, oder ob ich todkrank bin, Krebs oder so. Ich neme 3 Venlafaxin75 pro Tag. Kann es damit zusammenhängen? Obwohl es mir sonst sehr guttut?
Körperliche Beschwerden durch Depression?
Ich habe und finde hier keinen Therapeuten, Venlafaxin kriege ich vom Hausartzt.
Ich möchte nur wissen, kann einen die Depression körperlich so fertig machen?
Freue mich auf gute Antworten,
Susann
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von M1971 »

Hallo Susann, natürlich kann eine Depression auch körperliche Beschwerden verursachen.
Es kann aber auch eine Nebenwirkung des Arzneimittels sein. Am besten mal mit dem Arzt über Alternativen sprechen
Gruß
M
RezDep
Beiträge: 498
Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von RezDep »

Hy,

mich hat die letzte Episode trotz AD (die ich schon lange nehme und gut vertrage) körperlich total umgehauen. Absolute Erschöpfung, so ziemlich von einem Tag auf den anderen. Kämpfe immer noch damit, ist aber schon besser geworden.
Ich bin zur Zeit noch auf der Spur von Schilddrüse und Nebennierenschwäche, da die Symptome sich mit Depression teilweise überschneiden und meine Stimmung überwiegend stabil und soweit ok ist (bis auf kleine Durchhänger zwischendurch, aber vermutlich ist das total normal). Seit ich hier mit behandel, geht es laaaaangsam wieder aufwärts. Ich bin noch lange von der normalen Leistungsfähigkeit entfernt, aber nicht mehr so schlimm dran, wie es mal war.

Trotzdem kann es sinnvoll sein, mit dem Arzt über ein anderes AD zu sprechen, v. a., wenn du erst eins probiert hast und wenig Wirkung merkst.

LG
Kessy
Brummi59
Beiträge: 979
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Brummi59 »

susamann hat geschrieben:Ich neme 3 Venlafaxin75 pro Tag. Kann es damit zusammenhängen? Obwohl es mir sonst sehr guttut?
Körperliche Beschwerden durch Depression?
Ich habe und finde hier keinen Therapeuten, Venlafaxin kriege ich vom Hausartzt.
Ich möchte nur wissen, kann einen die Depression körperlich so fertig machen?
Freue mich auf gute Antworten,
Susann
Ich bring mal drei Punkte ein.

- Du bist im falschen Unterforum gelandet. "Umgang mit der Krankheit" wäre richtiger und es würden mehr Antworten kommen. Vielleicht machst Du einen neuen Thread auf.

- 3xtäglich Venlafaxin? Hab ich ja noch nie gehört. Ich habe es immer morgens genommen. Abends gab es dann was als Einschlafhilfe (grübeln). Versuche wenigstens einen Termin bei einem Neurologen/ Psychater zu bekommen. Der kennt sich mit Psychopharmaka bestimmt besser aus, als Dein Hausarzt.

- Depressionen können so fertig machen. Ich habe, um meine 40m² große Wohnung zu tapezieren, fast zwei Monate gebraucht. Häufig kommt zur Depression ein Erschöpfungssyndrom dazu.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
takatuka
Beiträge: 140
Registriert: 3. Jul 2016, 11:06

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von takatuka »

Hallo,

nicht Therapeut, sondern wie wäre es mit einem Facharzt.

Es ist ja gut einen Hausarzt zu haben. Aber das soviele Hausärzte eine Depression behandelt mit Medikamenten, wundert mich jedesmal.
Bei anderen Erkrankungen laufen viele von einem Arzt zum anderen, aber bei einer Depression vertrauen sie dem Hausarzt. Ich muß es nicht verstehen.

Zu deiner Frage. Ja eine Depression kann sich auch körperlich auswirken. Und meine Beobachtung und Erfahrung ist, das wenn die Depression nicht richtig behandelt wird, dann steigt die Gefahr das körperliche Symptome dazu kommen.

VG
takatuka
"Aus Stolpersteinen , die einem in den Weg gelegt werden,kann man Treppen zum Himmel bauen -
es gibt keine Rolltreppe zum Glück, zum Erfolg, zum ... "
Tink
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Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Tink »

Hey Susann,
natürlich kann es durch die Depression kimmen wie ja von vielen ausgeführt, aber kann es auch andere Gründe haben? Ich Wehr mich immer ein bisschen dagegen das alles von D kommt u such nach anderen Erklärungen. Du sagtest du hast gerade einen neuen job angefangen, hast du vorher länger nicht gearbeitet?? Wenn ich aus welchen gründen auch immer (und die haben nichts mit d zu tun) wieder angefangen hab zu arbeiten war ich danach auch immer fix u fertig... Die Gewöhnung fehlt. Hast du die extreme Müdigkeit erst seit dem job? Hat sich nich was verändert?
Gruß Tink
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Susann,
herzlich willkommen.
Fast 65 Jahre und arbeiten müssen wegen finanziellem Engpass kann schon sehr anstrengend sein und auch depressiv machen.
Bei mir macht sich eine Krise immer zuerst körperlich mit Schmerzen,Müdigkeit und auch sonstigen Unpässlichkeiten bemerkbar.
Antriebslosigkeit ist dann auch ein Symptom,die dunklen Gedanken können dann auch noch kommen,muss aber nicht sein.
Die Medikamente verhindern bei mir keine Krise,vielleicht wäre es ohne ADs noch schlimmer.
Das Wichtigst ist jetzt erst mal körperlich alles abklären lassen und dann auch einen Facharzt(Psychiater) aufsuchen .
Egal wie wichtig jetzt deine Arbeit ist,du solltest erst schauen,dass es dir besser geht.
Einen guten und auch hilfreichen Austausch hier.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von M1971 »

Auch mit weit über 65 Jahren zu arbeiten wird zukünftig ganz normal sein. ich kann gut verstehen wenn der Hausarzt die erste Anlaufstelle ist. Einen Ärztemarathon zu veranstalten ist nunmal ziemlich schwer wenn man beruflich stark eingebunden ist. Das Problem kenne ich zu gut.
Als Soforthilfe empfehle ich regelmäßige Bewegung oder auch einen anderweitigen Ausgleich wie Meditation oder Yoga
Gruß
M
silkesilke
Beiträge: 291
Registriert: 17. Jul 2015, 17:34

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von silkesilke »

Hallo Susann,

Ich habe zumeist 75mg Venlafaxin genommen. Kurzzeitig hatte ich (ambulant!) die Höchstdosis von 300mg. Damit ging es mir nicht gut.

225mg sind ja auch nicht gerade wenig.

Wenn du das Gefühl hast, es könnte mit oder auch an der Dosis liegen, dann berate Dich mit dem Arzt zu einer potentiellen Reduktion. Aus eigener Erfahrung war mir ein kleinteiliges reduzieren hilfreich. Vielleicht reicht ja etwas weniger aus, falls das körperliche auch NW sind.

Grüße, Silke
T Ally
Beiträge: 595
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von T Ally »

Ich nehme auch Venlafaxin - mittlerweile am Abend 75 mg. Da ich mit der Dosis von 150 mg am Morgen gar nicht mehr aus der Schlappheit herauskam. Den ganzen Tag habe ich gegähnt und hätte überall und jederzeit einschlafen können.
Nach Rücksprache mit meinem Facharzt sollte ich dann den Zeitpunkt der Einnahme ändern und auch reduzieren, da dieses Mittel nach seinen Angaben auch paradox wirken kann bei einigen Personen.

Leider geht es mir nun wieder schlechter und ich komme noch immer nicht gut in die Gänge. Aber einen Arzttermin habe ich erst wieder im Oktober, dann ist auch die Pillenpackung leer.

Wenn ich vorher zum Arzt gehe wegen mieser Stimmung, Aggression, totaler Schlappheit, Schmerzen, Unwohlsein, Schwindel und dauernder Schläfrigkeit, habe ich Angst, wieder krank geschrieben zu werden. Und ich muss jetzt erst einmal durchhalten um den Arbeitsplatz zu erhalten.

Jeder Tag ist ein Kampf für mich!
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Pummelchen »

Hallo T Ally

das kann ich dir nachfühlen der "tägliche Kampf". Ich arbeite an sich gerne und mir macht mein Beruf auch Spaß, aber wenn es mir nicht gut geht ist es wirklich sehr mühsam!!!

Einerseits ist es immer wieder ein kleiner Sieg wenn du die Arbeit geschafft hast trotz das es dir schlecht ging. Aber der Druck den Arbeitsplatz erhalten zu müssen ist für dich bestimmt auch sehr belastend. Das können sich nicht Betroffene gar nicht vorstellen was eine Depression alles beeinflusst und schwer der Kampf dagegen ist.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht das wirklich wieder bessere Zeiten kommen und die Depression wie ein böser Alptraum hinter mir liegt. Ich hoffe sehr das dir dein Facharzt gut helfen kann. Bei meinem Arzt ist die Wartezeit auf einen Termin auch immer sehr lang.Ich hatte gerade auch wieder eine depressive Phase, bekam wenigstens eine telefonische Beratung, aber Termin ist bei mir auch erst im Oktober.

Ich nehme schon sehr lang das AD Paroxetin ,seitdem stürze ich nicht mehr so tief ab aber es bewahrt mich nicht davor keine depressiven Phasen mehr zu haben. Aber ich kriege es wesentlich schneller wieder in den Griff, obwohl ich dann schon immer hadere mit dieser gemeinen Krankheit und der Hoffnungslosigkeit die dann immer auftritt.
Ich wünsche dir alles Gute und das es dir bald wieder besser geht! LG Pummelchen
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Bittchen »

Liebe T Ally,

Ich würde doch mal zum Arzt gehen,bis Oktober ist noch lange.
Raten kann ich dir wegen des Medikaments ja nicht.
Du scheinst es nicht zu vertragen oder nimmst du es erst sehr kurz?
Eine Woche oder so,dann kann es noch nicht wirken.
Die Umstellung dauert ja auch immer.
Aber gegen deinen Willen kann dich kein Arzt krank schreiben,da musst du schon einverstanden sein.
Dich weiter zur Arbeit zu schleppen,kann dir aber auch schaden,aber auch da kann ich dir nur sagen,dass du dich nicht weiter überfordern solltest.
Denn wenn dann nichts mehr geht ist es ungleich schlimmer.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Brummi59
Beiträge: 979
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Brummi59 »

silkesilke hat geschrieben: Ich habe zumeist 75mg Venlafaxin genommen. Kurzzeitig hatte ich (ambulant!) die Höchstdosis von 300mg. Damit ging es mir nicht gut.
Ist nicht ganz richtig. Ich war lange Zeit auf der nominalen Höchstdosis von 375mg. Da mein Körper stark verbrennt, sind höhere Dosen bei mir normal.
Liebe Grüße
Dieter

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*Arthur Lassen*
silkesilke
Beiträge: 291
Registriert: 17. Jul 2015, 17:34

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von silkesilke »

Ok, danke. Also noch mehr hätte ich nicht vertragen! Ich kam dann übrigens überwiegend mit 37,5mg zurecht.
Bogey
Beiträge: 136
Registriert: 7. Mai 2016, 07:33

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Bogey »

nach dem Aufstehen todmüde,
...und erschöpft.
Seit Jahren. Hat aber nichts mit Venlafaxin zu tun. Aber mit Depri.
Die Depression verhindert, dass man ausreichend Erholungsschlaf bekommt.
Ebenso kann man kaum richtig abschalten.
Durch Venlafaxin und Opipramol kam ich aber immerhin über haupt zu Schlaf. Cymbalta hat dann noch etwas für Wiederbelebung gesorgt - aber nicht für lange.
Jetzt bin ich wieder bei Venlafaxin.

Und diejenigen , die hier wieder alles besser wissen und im Griff haben, weil sie seit fünfzehn Jahren eine Psychotherapie an die andere reihen, sind entweder geheilt oder haben ein anderes Problem.
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M e l l y
Beiträge: 118
Registriert: 28. Dez 2015, 13:59

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von M e l l y »

Was bist Du nur für ein unsympathischer, großkotziger Typ...
Frauhamster
Beiträge: 370
Registriert: 6. Mai 2014, 17:11

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von Frauhamster »

Nicht provozieren lassen! ;)

Liebe Grüße von der Hamsterin

Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: Körperlich krank durch Depression trotz Psychopharmaka?

Beitrag von M1971 »

Andere Mitglieder beleidigen ist aber auch nicht die feine englische Art....
Man sollte schon so tolerant sein und andere Ansichten tolerieren
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