wo ist meine insel? II

flora80
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wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Guten Morgen Xenia!

So, jetzt gibt's auch erst mal eine neue Fortsetzung von meinem Thread...
Ich habe ziemlich gut geschlafen und vor allem auch erholsam, was bei mir in letzter Zeit relativ selten war...
Es geht mir recht gut gerade, bin um 7.30h aufgestanden und habe schon eine Übersetzung für Englisch geschrieben, die ich bis heute Mittag per Mail eingeschickt haben muss. Bin zwar noch im Schlafanzug, aber das eher, weil ich noch zu faul war, mich richtig anzuziehen und nicht, weil es mir so schlecht ginge, dass ich es noch nicht geschafft hätte.

Du hast nach meinen Entspannungsübungen gefragt... hmm... die habe ich jetzt erst einmal wieder verworfen, weil es mir beim letzten Mal so schlecht damit ging. Aber meine anderen "Techniken" (Baden, Laufen gehen, etc.) funktionieren wieder ganz gut zum Glück. Vielleicht, weil die mehr an der Oberfläche bleiben, als wenn ich mich wirklich im autogenen Training fallen lasse.... ich weiß nicht... kann mir vorstellen, dass ich einfach im Moment nicht genug loslassen kann dazu und Angst davor habe, die Kontrolle zu verlieren...

Wegen meiner Medikation... hm, ich denke, dass das schon in Ordnung ist so. Ich habe ja auch keine bipolare Störung in dem Sinne, weil ich keine manischen Phasen habe. Ich vertraue meinem Doc da eigentlich sehr und er wird sich schon etwas dabei gedacht haben, da bin ich sicher.

Danke übrigens für's "in den Hintern treten". Das kann ich immer gebrauchen...*g*
Ich werde jetzt gleich duschen gehen und so, dann mal einkaufen und spülen und um zwei dann in die Uni bis um acht.. *brrr*

Hoffentlich war dein Telekom-Mensch frühzeitig da. Ich hasse solche Zeitangaben total... Da steht man dann extra früh auf, mit mit dem Ergebnis, dass die erst Mittags kommen oder so...
Hm. jetzt werde ich grade irgendwie müde... mache wohl besser Schluss hier.

Viele liebe Grüße von deiner

Flora
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr!

Kennt ihr das? - man möchte etwas sagen, aber man weiß nicht, was es ist? So fühle ich mich gerade.... sehr seltsam das... ich habe das Gefühl, ich muss irgendetwas mitteilen, aber ich kann nichts davon hervor bringen.... ich platze fast....

Nun ja, vielleicht kommt es ja noch... Heute war bis jetzt ein guter Tag, viel zu tun, etc. Aber es ging ganz gut. Morgen muss ich früh raus, weil ich vor der Uni noch arbeiten muss und dann hab ich Uni bis um sechs... Mal sehen, wie ich das überlebe....Mit meinem neuen Medikament fühle ich mich bisher ganz gut, von NWs keine Spur zum Glück!

Vielleicht gehe ich gleich schlafen oder noch chatten, mal sehen.... es kommt nix raus bei meinem Geschreibsel. Seltsam.

Ich fühle mich irgendwie wütend, wütend auf mich oder wer weiß wen.. keine ahnung. weiß auch nicht, woher das jetzt kommt. Ich bediene mich jetzt mal eines Smilies, den ich mir bei Xenia abgeguckt habe. Passt grade.

ICH

Beste Grüße von Flora
Xenia
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von Xenia »

Liebe Flora,

ja, das ist irgendwie schon fast mein Lieblings-smiley geworden. Er paßt irgendwie immer, egal, wer oder was Dir gerade auf die Nerven geht, nimm': und es geht Dir besser!

Ich kenne das auch, daß man etwas sagen möchte, es aber nicht kann, weil man die Worte nicht findet und/oder weil man gar nicht weiß, was man eigentlich sagen will. Bei mir sind es zumeist ganz seltsame Zustände, die ich erklären will, aber es geht dann einfach nicht. Seltsam. Irgendwas will da raus aus mir, aber ich kann nicht, ich weiß nicht genau, was es ist. Ist es wieder die verdammte Depression, auf die ich so gut verzichten kann? Ist es - wie mein Krisentherapeut meint - einfach eine sehr lange andauernde Teildissoziationi? Ich weiß es nicht, aber es ist sehr anstrengend. Weil es mich unruhig macht.

Oh, jetzt habe ich vergessen, daß das hier gar nicht "mein" hoffnungsloser thread ist... Ich will Dich ja nicht so volljammern mit meinem mehr oder weniger uninteressanten Zeugs.

Es ist gut, daß wenigstens manche Deiner Entspannungstechniken (z.B. Baden) wieder funktionieren. Wenn ich baden würde, wäre das für mich alles andere als entspannend. Liegt wohl an meinem etwas kranken Körpergefühl. Und autogenes Training kann ich nicht machen, weil ich dann gleich in die Dissoziation abrutsche. Oder ich kann mich nicht darauf einlassen, weil ich die ganze Zeit meine Ohren und Augen überall haben muß (immer schön auf der Hut sein, man weiß nie, was kommt...). Aber vielleicht kennst Du das ja und hast es irgendwie überwunden oder so. Auf jeden Fall freut es mich für Dich, daß Du solche Dinge hast, um Dich "runterzuholen" aus der Anspannung...

Liebe Grüße

Xenia

MEIN EX-MANN
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr!

Ich melde mich mal wieder aus dem Kampflager zurück. Diese Woche ging es mir bisher wirklich ziemlich annehmbar und das versetzt mich in die Lage, wieder etwas tiefgehender über mich nachzudenken und nicht "bloß" die ganze Zeit versuchen zu müssen, irgendeine Krise zu überleben.
Ja, es geht mir gut. Hier erst mal ein Punkt.
Da stellt sich mir die Frage, weshalb das ohne Medikamente nicht zu schaffen ist. Ich fühle mich plötzlich viel ausgeglichener, stehe nicht mehr ständig in der Angst, wieder abzustürzen, etc. Und an meinem Leben hat sich seit letzter Woche ja nun nicht wirklich relevant viel geändert. Gelobt sei die Erfindung der Psychopharmaka, ja. Aber das kann ja keine Dauerlösung sein. Und ich frage mich, wie ich es anstellen kann, dass ich es endlich aus diesem Sumpf schaffe. Für eine Weile werde ich jetzt erst einmal wieder brav meine Medikamente schlucken, weil sie mir ja nun auch tatsächlich sehr helfen. Und ich bin auch froh und glücklich, dass ich diese Möglichkeit habe. Aber mir fehlt der Ansatzpunkt dazu, wie ich mein Leben eben auch ohne dieses Zeugs bewältigen kann.......

Ratlose Grüße vom

Blümchen
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Guten Morgen Forum!

Ich bin gerade aus einem schrecklichen Traum aufgewacht, den ich sehr präsent in Erinnerung habe. Er hat mich regelrecht aufgescheucht, ich hab's im Bett nicht mehr ausgehalten... Erst mal habe ich jeden Winkel meiner Wohnung inspiziert und jetzt sitze ich eben mit dem Laptop auf dem Sofa... *brrr* sowas hatte ich lange nicht mehr.... Ich mag eigentlich nicht genau erzählen, worum es ging, nur so viel: es wurden eine Menge Leute erschossen und ein Kind hat's mit angesehen und vorher hatte es schon einen Flugzeugabsturz überlebt.... Und es war alles sehr zusammenhängend, eine richtige "lebendige" Geschichte, bis zum Ende.... Oh mann..... Und jetzt bin ich natürlich knallwach. Naja, werde wohl gleich wieder in's Bett gehen und hoffen, dass ich noch mal schlafen kann. Vier Stunden hab ich immerhin schon geschlafen. Eigentlich war ich wenigstens im Schlaf auf einer sicheren Insel....
Beste Grüße.

Die ängstliche Flora
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Ich noch mal!

Irgendwie kommt grad eine Menge hoch und ich mag das nicht unterdrücken. Andererseits ist es eigentlich nicht sinnig, das ohne Therapeuten durchzstehen... Egal... Ich werde einfach aufschreiben, was mich bewegt und hoffe, dass es hilft, das Ganze aus meinem Hirn auf ein virtuelles Papier zu bannen.
Ich habe Angst davor, verlassen zu werden, wenn ich nicht alles zur Zufridenheit meiner Eltern erledige. Ich habe Angst davor, eigestehen zu müssen, etwas nicht zu schaffen. Meine Mutter ruft mich an und teilt mir ihre Probleme mit. Oft haben sie mit meinem Vater oder mit meiner Oma zu tun. Und was soll ich dazu sagen? Soll ich mich auf eine Seite schlagen? Ich kann alle Seiten verstehen, das ist das fatale... Alle kommen zu mir. Und zu wem komme ich? Ich fühle mich benutzt. Benutzt zur Befriedung der Bedürfnisse anderer auf allen Ebenen. Ich erfülle das Bedürfnis meiner Mutter, "etwas zu sein". Sie erzählt jedem, der's nicht hören will, wie schwer doch mein Studium ist und wie bravourös ich das doch meistere.... Ich kann nur sagen: Sie hat keine Ahnung.... Meine Rolle ist die perfekte Tochter und sie verschließt vor allem die Augen, das diesem Bild nicht entspricht. Und schon immer wusste ich, dass ich nur eine Chance habe, wenn ich mich meiner Rolle beuge. Als Kind habe ich in heftigen Wutausbrüchen oder Heulkrämpfen versucht daraus auszubrechen, -ohne Erfolg. Nein, ich wurde sogar noch heftiger in dieses Schema gesteckt. Das ich Probleme hatte, die die meiner Mutter zumindest gleichwertig waren, wenn nicht noch schlimmer, das hat niemand sehen wollen. Hauptsache, ich funktioniere so, wie es sich alle vorstellen. Ärger habe ich immerhin schon genug gemacht, da muss man sich mit den Folgen nicht noch abgeben... Einen Halt fand ich auf fatale Weise in einem Familienmitglied, dass mich "anerkannte", mich als etwas besonderes sah und missbrauchte. Das gab mir das Gefühl von Wertschätzung, von einem speziellen Status. Ich bekam etwas, das niemand sonst bekam. So fühlte es sich an. Was ich wirklich bekam, war das Gegenteil. Mich schätzt niemand wert, das ist eine Illusion aus Kindertagen. Ich bin die Mutter meiner Mutter, der ehemalige Sexpartner meines Bruders und das Prinzesschen meines Vaters. Warum sieht niemand genau hin? Meine perfekte Welt ist nur zusammengeklebt. Nichts ist so, wie es sein sollte. Ich durchschaue diese Dinge mittlerweile halbwegs (ganz bestimmt nicht in vollem Ausmaß), aber fühle mich trotzdem nicht stark genug, um dem etwas entgegen zu setzen. Ich mache weiter wie bisher und wundere mich, dass es nicht vorwärts geht. Aber ich darf mir keine Auszeit nehmen, ich brauche dazu erst meine komplette Unabhängigkeit. Meine Fassade ist mein Leben, so abgedroschen das auch immer klingen mag. Das wars.

Flora
Xenia
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von Xenia »

Ach, meine liebes Flörchen,

ich möchte Dir schreiben, daß ich in Gedanken bei Dir bin.

Ich kann Dir keine Ratschläge geben, da die Geschichte mit dem speziellen Familienmitglied auch meine ist. Sie schuf die erste Kerbe, in die später noch viele reinschlagen würden. Ich weiß nicht, wie ich Dir helfen kann, aber ich möchte es so gerne. Weil ich weiß, wie Du Dich fühlst, das bilde ich mir zumindest ein.

Was kann ich Dir schreiben?

Mit Deinen Eltern solltest Du unbedingt mal eine Regelung finden, die es Dir ermöglicht, sich von ihnen abzunabeln. Du hast irgendwann einmal geschrieben, daß sie oft anrufen. Und daß Du Dich dem auch nicht entziehen kannst. Das ist aber wichtig, wenn Du Dein Leben leben willst, als erwachsene Flora und nicht als das Kind Flora. Mein Vater hatte auch eine Zeitlang die Angewohnheit, mich anzurufen, um mir seine Probleme mit meiner schwer depressiven Mutter mitzuteilen. Er wußte nicht, wie er damit umgehen soll. Haha, nach 27 Jahren weiß er das nicht.... Auf jeden Fall habe ich irgendwann einmal meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihm gesagt, daß ich ihm nicht helfen kann, daß das seine Geschichte ist und daß er sich jemand anderes suchen muß. Er war nicht beleidigt, ich glaube, er hat das sogar ganz gut verstanden und vielleicht war es ihm vorher gar nicht so bewußt. Vielleicht ist das bei Deiner Mutter ja ähnlich? Wenn Du Dich nicht traust, ihr das am Telefon zu sagen, könntest Du ihr doch einen Brief schreiben. Einen Brief, in dem Du ihr das alles mitteilst. Und vielleicht auch mitteilst, daß Du Dein eigenes Leben dringend brauchst und daß Du dafür etwas Abstand brauchst.

Und: Manchmal ist eine Auszeit Voraussetzung, um später unabhängig zu sein. In einer Klinik z.B. (ich weiß, Du hörst das nicht so gern) könnte das ein gutes Thema sein. Bei vielen Patienten, die ich so mitbekommen habe, war früher oder später eine Trennung angesagt oder eben auch Abnabelung von den Eltern. Das muß ja nicht Dein Ziel sein, daß Du mit Deinen Eltern nicht mehr sprichst. Aber versuche doch – mit Hilfe Deines Therapeuten – mal reinen Tisch zu machen. Daß Du nicht perfekt bist, daß Du total am Ende Deiner Kräfte bist und daß Du eine Auszeit brauchst. Vielleicht wäre ihre Reaktion ja gar nicht so furchtbar, wie Du wahrscheinlich denkst.

Ich werde mal versuchen, Dir am Wochenende eine Mail zu schreiben. Ist Anna noch in Inzell?

Liebe Grüße, Deine

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Danke Xenia!
Mehr kann ich im Moment dazu nicht sagen.

Liebe Grüße von

Flora


P.S.: Ach ja, Anna ist noch in Inzell.
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr Lieben!

So, nach dieser etwas seltsamen Nacht war ich heute Morgen schwimmen. Das hat gut getan, auch wenn ich mich jetzt ein bisschen müde fühle. Danach kalt geduscht (unfreiwillig....) und eigekauft, jetzt gerade gefrühstückt. Hach, so geht es doch gleich viel besser...
Und mit der letzten Nacht mache ich folgendes:


Also, bis bald ihr alle,

Flora
besen
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von besen »

Liebe Flora,

irgendwie passt der Name des Threads, ich habe im Moment wohl auch meine Insel etwas verloren. Seit ein paar Tagen habe ich wieder das Gefühl mich nicht sicher fühlen zu können (wenn ich überhaupt was fühle).

Gestern wollte ich überhaupt nicht mehr aus der Klinik wegfahren, das ist im Moment der einzige Ort, wo ich mich "sicher" fühle. Zu Hause fühle ich mich irgendwie anders, beobachtet, vielleicht auch eingeengt, kontrolliert. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, daß alle so lieb sind und mir was gutes tun wollen, ich aber mit so viel Nähe und Geborgenheit gar nichts anfangen kann. Blöde Situation, und man sagt dann nix, weil man ja dankbar ist, eine liebe Familie zu haben. Das wird noch ein Haufen Arbeit, über die ich gar nicht nachzudenken wage.

Irgendwie finde ich keine tröstenden Worte, es ist alles irgendwo eingekesselt und ich komme nicht dran. Aber ich möchte Dir wenigstens sagen, daß ich nachempfinden kann, was Du beschreibst, in Bezug auf Deine Eltern. So ähnlich sieht es bei mir auch aus. Und ich finde keinen Weg, davon loszukommen. Vielleicht ist die Entfernung noch nicht groß genug, um wirklich Abstand zu gewinnen???

Irgendwie bin ich müde heute, gestern nacht nicht geschlafen, oder kaum. Vielleicht ändert sich das ja heute nacht, sonst geh ich morgen am Stock. Vielleicht ist ja Dein Tag heute etwas besser verlaufen.

Ich wünsche noch einen schönen Rest-Tag

Liebe Grüße

Stefan
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flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Lieber Stefan!

Danke für deine Antwort! Ich kann gut verstehen, dass du dich in der Klnik am wohlsten fühlst. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich alleine wohne und keine Familie um mich habe, wenn es mir schlecht geht. Es ist immer schwierig für andere zu wissen, wie sie reagieren sollen, weil sie sich eben oft nicht vorstellen können, wie man sich fühlt. Und was ich am meisten hasse ist, wenn ich dann darauf reduziert werde, dass es mir schlecht geht. Am meisten hilft es mir, wenn alle um mich herum so weiter machen, wie immer.

Puuh, ich bin ja sowas von froh, dass es mir jetzt schon seit mehreren Tagen mit kleineren Ausnahmen ganz gut geht. Ich komme in einen "normalen" Rhythmus, gehe relativ früh schlafen und stehe nie nach acht Uhr auf. Ich merke, dass mir das gut tut. Und auch die Bewegung hilft mir wieder. Das war längere Zeit nicht so. Aber ich will versuchen, jetzt wieder halbwegs fit zu werden. Man fühlt sich einfach wirklich besser dann, auch wenn ich mir das nie vorstellen kann, wenn es mir grade schlecht geht. Heute Abend bekomme ich Besuch und ich freue mich schon auf's Kochen! Es gibt chinesisch. Rindfleisch (trotz BSE...) mit Bambussprossen, Pilzen und Chinakohl. Dazu natürlich Basmatireis. Noch jemand hunger??? *g*
Es ist wie immer. Kaum geht es mir besser, schon kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, was das Problem war... Aber wenn es mir schlecht geht, dann bin ich echt schon oft kurz davor... naja, ihr wisst schon... Aber wie gesagt, seit ich wieder Medikamente nehme, bin ich stabiler geworden, die Schwankungen sind nur noch ganz leicht spürbar, aber das ist O.K.

..... laber, laber, laber..... blablabla. Interessiert mein Geblubber hier überhaupt jemanden? Irgendwie denke ich oft, dass ich euch hier mit völlig nichtigen Dingen zuquatsche, wo andere doch viel größere Probleme haben als meine Wenigkeit... Vielleicht nehm ich mich aber auch selbst einfach nicht wichtig genug... ich nehme mir hier einfach meinen Raum, weil sich ja kaum jemand wirklich beschweren kann darüber... Aber im "richtigen Leben" würde ich mich nie so auslassen. Ich komme mir vor, als würde ich mich vor alle anderen Drängen.... Ist das so? Ihr könnt's ehrlich sagen...

Naja, ich werde mich jetzt in die Küche begeben und Gemüse schnibbeln. Bis demnächst.

flora
Larry
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von Larry »

Noch jemand hunger??? *g*

Jajajajaja......ich bring nen Pflaumenwein mit!!
Und sortier bitte vorher deine amputierten Finger aus der Brühe......
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Larry!

Sorry, alles aufgegessen jetzt..... Aber Finger sind noch alle dran. *g*

Ich habe mir meine Gedanken von oben noch einmal durch den Kopf gehen lassen... Ich denke, dass es vielleicht doch auch ganz gut ist, wenn ich schreibe, dass es mir besser geht und weshalb, denn vielleicht kann ja jemand was damit anfangen, auch wenn keiner was dazu sagt. Gibt ja auch stille Mitleser.

so, und jetzt schleunigst in's Bett... Hab nämlich entgegen aller Hinweise im Beipackzettel ziemlich viel Rotwein getrunken.... naja, war halt so lecker... Aber jetzt dringend schlafen... Bis morgen!

Flora
Xenia
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von Xenia »

Liebe Flora,

ich denke auch, daß es wichtig ist, sich auch zu melden, wenn es mal ganz gut läuft. Denn es machen sich tatsächlich der eine oder andere Gedanken um Dich und wie es Dir geht!!!!

Es freut mich, daß der gestrige Tag wohl ganz okay ist, hoffe aber, daß Du nicht mit einem Kater aufwachst....

Ich wollte Dir ja eigentlich eine mail schreiben übers Wochenende, bin aber nicht dazu gekommen, weil ich arg mit mir zu kämpfen hatte, nicht die Fassung zu verlieren. 'Tschuldige. Aber sie kommt bestimmt!

Ich wünschte, ich hätte auch die Kraft, ein Essen für andere zu bereiten. Ich schaffe es ja nicht einmal, mir zu kochen... Was hältst Du von einem Umzug in den schönsten Teil Deutschlands: Baden. Hier ist es immer schön warm (Ächz), es gibt gute Weine und die Badener sollen ja auch ganz nett sein *Werbung mach* Dann hätte ich jemanden, der mir essen macht, das wäre schön. Naja, den Rest Flora würde ich auch akzeptieren;)

Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen guten Start in die neue Woche....

Ganz liebe Grüße, Deine

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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besen
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von besen »

Liebe Flora,

das hört sich richtig gut an, was Du gekocht hast! Irgendwann lade ich mich auch mal bei Dir zum Essen ein, aber erst bist Du dran .

Wie war denn die Nacht? Hast Du einigermassen schlafen können und kannst Du den Kater heute ertragen? Ich habe wieder eine von den Nächten hinter mir, die man besser aus dem Gedächtnis streichen sollte. Dauernd wach geworden und dann vor Erschöpfung wieder eingeschlafen, nur um nach eine halben Stunde wieder... und so weiter. Und dann erst heute keine Therapie, dann nicht mal ein Auto hier und Schneesturm. Bald bin ich echt bedient

Hoffentlich wird der Rest des Tages besser, sonst geh ich gleich wieder ins Bett. Zur Hölle mit dem Nacht/Tag Rhythmus.

Nein, ich geh jetzt nicht schlafen, nein, ich geh jetzt nicht schlafen, nein... (!)


Liebe Xenia,

ich habe Deine(n) Threads verfolgt und bin irgendwie total beeindruckt, was Du geschafft hast, vielleicht siehst Du das anders, aber ich finde, Du hast superviel für Dich erreicht. Eigentlich wollte ich vor dem Prozess noch ein paar aufmunternde Worte schreiben, aber da war in dem Moment das Forum platt... Also jetzt Halt durch, es lohnt sich!!!


Liebe Grüße Euch!

Stefan
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flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!

Wollte nur kurz mitteilen, dass ich meine Mailadresse geändert habe. Steht im Profil.

Ansonsten geht es mir so naja... aber besser nicht rumjammern jetzt. Ich melde mich vielleicht später noch mal, um ein paar Sachen zu fragen. Jetzt grad hab ich irgendwie keinen Nerv viel zu schreiben.

@ Stefan
danke für deine Antwort! Jaja, das mit dem Essen kriegen wir schon irgendwann mal hin...

Lieber Gruß von

Flora
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

So, da bin ich wieder.... Es gibt schon endlose Threads zu dem Thema, aber ich komme mit dem Thema Nähe vs. Distanz irgendwie immer noch nicht klar..... Ich fühle mich wahnsinnig alleine, kann aber trotzdem niemanden um mich haben.... kennt ihr das? wie geht ihr damit um? und vor allem, was kann ich tun? ich finde es verdammt schwer, damit klar zu kommen, wenn ich abends alleine vor meinem pc sitze...... aber rausgehen hilft auch nicht. ist ja nicht so, dass ich es nicht versucht hätte.... und dann wieder geht es mir richtig gut.... ein paar tage habe ich mich echt gut gefühlt, aber seit gestern ist es ein auf und ab, so wie zuvor. ist das möglich? bilde ich mir da was ein? kann es sein, dass mir ein medikament für eine woche hilft und dann in der wirkung nachlässt? ich nehme perazin, das die spannungszustände ausgleichen soll. hat es ja bis gestern auch. und nun? war das placebo effect oder kann das echt sein? hm... komme mir echt durchgeknallt vor. und wütend bin ich. was soll das? erst ein bisschen am schönen leben schnuppern lassen und dann wieder in die alte sch.... zurückfallen? toll! gibt es so etwas wie eine gewöhnung an Ns? muss ich zum doc oder ist das nur eine phase, die vorbei geht und ich kann bis zu meinem regulären termin am 6. februar warten? fragen über fragen..... keine ahnung. was soll ich machen? heute war es mittags zum beispiel echt o.k. ich war in der uni, hab hausarbeit geschrieben, etc. dann zu hause wieder komplett weg. erst mal zwei stunden geschlafen. jetzt wieder super nervös. wer soll das aushalten und vor allem wie???
ach, dieser ganze mist geht mir sowas von auf den keks, eigentlich ist das nicht zum aushalten, aber ich hab ja keine wahl. ich lasse mich von stunde zu stunde überraschen. und meister im mich selbst fertig machen bin ich auch. das machts nicht grad leichter. gehe jetzt schlafen und hoffe auf nicht mehr aufwachen in den nächsten drei jahren oder so. wird nur wohl leider nix draus. dazu ist das leben zu gemein. nur der tod vielleicht nicht. tja, das werd ich wohl erst mal nicht erfahren hoffentlich. ich will ja eigentlich leben, nur nicht SO.
flora
besen
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von besen »

Liebe Flora,

Diesen Effekt mit Nähe und nicht-Nähe kenne ich. Nur zu gut. Nur erklären kann ich es nicht. Mir ist es schon schwer genug gefallen, zu erklären, warum ich sage, daß ich niemanden um mich haben will, aber trotzdem in einem überfüllten Aufenthaltsraum sitze und lese. Ich will beides gleichzeitig, allein sein - und Menschen um mich rum, damit ich nicht so allein bin. Manchmal komme ich mir vor wie ein Idiot. In der Klinik haben auch alle gefragt, warum ich nicht einfach auf mein Zimmer gehe (ich hatte wegen dieser Sache extra ein Einzelzimmer bekommen). Eine Erklärung konnte ich nicht liefern.

Mir hilft ich solchen Situationen, wenn ich "inkognito unter Leute" gehe, mich also irgendwo in ein Café setze (wir haben hier in der Nähe ein hervorragendes Café mit Lesestube), mich aber um die anderen nicht kümmere. Mittlerweile findet sich da öfter mal en Grüppchen, das an einem Tisch sitzt und wo die Leute sich gegenseitig anschweigen. Ich weiß nicht mal die Namen, mehr als "Guten Tag, darf ich mich dazusetzen" wird meist nicht geredet. Finde ich ganz angenehm, wenn ich mit Nähe und Distanz Probleme habe. Nur wenn es mir wirklich richtig schlecht geht, schaffe ich das nicht, weil ich mich sofort bedroht fühle.

Vielleicht kannst Du ja mit meinem wirren Geschreibsel was anfangen. Ich wünsche Dir, daß es Dir wieder etwas besser geht.

Liebe Grüße

Stefan

PS: Diesen "Medikament wirkt nur eine Woche effekt" hatte ich auch... im Sommer, kurz vor dem Klinikaufenthalt...
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flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!

@ stefan
ich gehe später vielleicht auf dein posting ein, kann jetzt grade nicht. aber danke dafür!

@ alle
es geht mir gerade so halbwegs erträglich, nachdem der vormittag einigermaßen ging, der nachmittag aber eine katastrophe war....hin und her und her und hin und wieder zurück. wahnsinn. ich dreh durch dabei. aber ein bisschen durchgeknallt hat ja auch was, nicht wahr? - sorry, galgenhumor... eigentlich ist mir gar nicht zum lachen. eher zum (das schreib ich besser nicht)

flora
artemis
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von artemis »

Flora,
du stehst bitte morgen früh bei deinem Doc auf der Matte und läßt die Medikation überprüfen. Keine Widerrede!!!
Liebe Grüße von
Arte
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

hm
besen
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von besen »

Liebe Flora,

da möchte ich mich Arte mal anschliessen!

Also, morgen zum Doc!!!

Liebe Grüße

Stefan
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Xenia
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von Xenia »

Und keine Widerrede. Basta!!!

Ganz viele liebe Grüße trotz allem, Deine

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hm, hm, hm. ich ruf vielleicht an, o.k.?
flora80
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Re: wo ist meine insel? II

Beitrag von flora80 »

Hab's nicht geschafft...
ich bin heute und morgen weg.... melde mich Sonntag wieder.
Aber danke für euren Hinterntritt. Vielleicht schaffe ich es ja doch noch, wenigstens telefonisch was zu klären heute... aber ich denke kurz vorher immer, dass es ja dann doch nicht so schlimm ist, vor allem, wenn es in dem Moment erträglich ist. Dann hab ich ganz schnell vergessen, wie es ist, wenn es nicht mehr zu ertragen ist..... tja.... flora und ihr Arztproblem.... kennma ja schon.... Wie gesagt, vielleicht schaffe ich es dieses Mal ja... Sonst eben Montag. Oder so.

Lieber Gruß von

Flora
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