Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Zuckerrübe
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Zuckerrübe »

Lieber Dobi,

oh, das ist süss!
Ok, dann verstehe ich das anders als vorher.
Hast du denn noch Kontakt zu dem Mädchen?

Lg Zuckerrübe
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Zuckerrübe,

in dieser Hinsicht ist alles beim alten geblieben. Ihr Name steht hier an der Tür und sie hat hier ihre Zimmer. Ich hol` sie jeden Tag von der Schule und fahr` sie auch sonst durch die Gegend, wie das bei Teenies halt so ist. In dem Alter brauchen sie die Eltern nicht mehr, aber trotzdem müssen die Eltern immer da sein. Mein Lebensmittelpunkt ist in dieser Stadt und ihrer ebenfalls, da bietet sich das an. Bei Ihrer Mutter ist das anders, die hat hier nie Wurzeln geschlagen, sie blieb innerlich am alten Wohnort und hat auch ihren Job dort behalten, somit ist sie viel weg und plant auch, in ein paar Jahren dort hin zurück zu ziehen.

Liebe Grüße vom Dobi
Florian77
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Florian77 »

Hallo Uwe
Danke für deine Antwort. Du schreibst: "Und wie du schreibst, scheint ja deine Ex-Freundin mit dem Kind wohl etwas überfordert sein. Und genau das befürchte ich ja bei meiner Ex-Freundin auch, sollte sie mal ein Kind haben."
Genau das wird wohl so sein. Meine Ex bekommt nun ihr zweites Kind von ihrem neuen Typen. Das wird dann noch schlimmer werden mit ihr. Ich sehe sie schon fast täglich bei mir oder ihrem Vater nach Hilfe rufen, ob wir unser Kind in die Kita bringen können. Da sie mit ihrem neuen Kind überfordert sein wird mit Wickeln und Stillen.
Ich erhoffe mir durch die professionelle Hilfe wie ich am besten mit ihrem Verhalten umgehen kann, wie ich mich am besten vor Ihr abgrenze und es mir dadurch wieder besser geht. Ich muss schließlich mit ihr noch jahrelang auskommen.

"Sicher gab es Anzeichen für ihre Krankheit in unserer Beziehung, dass weiß ich mit meinem heutigen Wissen über Depressionen auch. Ich hab ihre gesundheitlichen Probleme immer in Verbindung mit ihrem stressigen Job gesehen. Wusste ja früher nix wirklich über die Krankheit Depression.
Selbst meine Ex hat es ja auch erst erkannt, als es bereits schon zu spät und der Zusammenbruch da war. Vielleicht hat sie es auch lange Zeit verdrängt und wollte es nicht wahr haben.
Mit dem heutigen Wissen über Depressionen steht für mich fest, dass sie vor unserer Beziehung bereits Depressionen gehabt haben muss. Anders geht es nicht."

Da bin ich mir genauso sicher wie du. Sie verdrängen es und suchen bei uns ihren Halt. Ich denke das ich das Helfersyndrom habe. Habe sie unterstützt wo es nur ging. Sie konnte nicht lange einen stressigen Job machen. Sie war schon einmal mit einem Verdacht auf Burn Out arbeitsunfähig.
Sobald man aber nicht mehr nach ihren Regeln spielt, wird man durch jemand anderes ersetzt und das Spiel geht von neuem los. Solange bis der nächste in den Startlöchern steht und das solange bis sie irgendwann mal auf dem Boden liegt. Dann ist es aber zu spät und sie hat zuviele Schäden hinterlassen.
Vielleicht verlassen sie uns auch um uns vor ihnen zu schützen!
Um mein Kind mache ich mir ganz große Sorgen.
gruß
Florian

Wie oft belügen sich Menschen, damit sie von niemanden die Wahrheit hören?
Zuckerrübe
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Zuckerrübe »

Hey Dobi,

echt, sie wohnt noch bei Dir?
Das ist ja stark!

Florian:
komisch, Uwe scheint gerade nicht da zu sein, um Dir ausführlicher zu antworten und ich stecke da nicht so drin - aber es hört sich schon auch ziemlich schräg an, was deine Ex da so macht....

Uwe:
wo bist Du?

Lg Zuckerrübe
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Zuckkerrübe,

nein, sie wohnt nicht hier. Das Verhältnis kann man mit dem Verhältnis vergleichen, dass ich auch mit ihrer Mutter hatte oder mit dem Verhältnis zu meiner Schwester. Sie "wollen" mich, z.B. als Vater oder als Bruder oder als Freund oder als Mann. Aber sie wissen rein gar nichts mit mir anzufangen. Ich bekomme lediglich ein "Reserviert" Schild auf die Stirn genagelt. Anschließend führen sie wieder zu 100 % ihr vorheriges Leben, d.h. sie sind weg, sie haben nie Zeit, auch niemals Ruhe, kein Interesse und immer ist irgendwas zu tun.

Das ist ein bisschen vergleichbar mit einem Haus, einem Garten, oder mit schönen Unternehmungen, Urlauben, einem Boot oder einem Cabrio. Derartige Dinge findet man total geil, aber es soll bei dem Gelaber über solche Dinge bleiben und keinesfalls real werden, denn man hat weder Zeit für sowas, noch hat man Bock drauf. Egal, um was es sich auch handelt: Sie sagen toll, juppie, klasse... aber am Ende sieht die Sache so aus, dass ich das Jeweilige allein machen muss. Ich habe über 12 Jahre so gelebt. Immer alleine, mit einem "Reserviert" Schild auf dem Kopf. Nun hat ein neues Leben begonnen. Ich werde jemanden finden, der wirklich Lust auf Leben hat und das nicht nur vorspielt.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 10. Jul 2016, 08:02, insgesamt 2-mal geändert.
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Moin,

Zuckerrübe du hast so lieb nach mir gerufen, hier bin ich…dass ist ja süß. ;) :D
Danke, dass ist schön, von euch hier vermisst zu werden. Tut richtig gut, man fühlt sich nicht mehr so alleine mit dem Problem.
Es war eine arbeitsreiche Woche und da war die Zeit zum schreiben einfach irgendwie zu knapp. Und wenn ich hier schreibe, dann brauche ich dafür einfach eine gewisse Zeit, um auch ausführlich zu antworten. Will ja keinen Blödsinn schreiben, oder nur halbherzig zwei Sätze. Das gehört sich nicht und ist auch nicht mein Stil.

@ Dobermann

Ja, du hast wohl völlig recht, dass es in unserer heutige Gesellschaft mehr auf den Schein, als auf das tatsächliche Sein ankommt.
Es wird irgendetwas vorgegaukelt, was in Wirklichkeit gar nicht da ist. Man versucht sich besser darzustellen, als es die Wirklichkeit hergibt.
Wenn dann jemand dahinter kommt, dann bricht dieses Kartenhaus in sich zusammen und man tauscht diese Person (Partner) einfach aus, sucht sich ne neue Person, der man wieder eine zeitlang etwas vorgaukeln kann. Man bleibt seinem alten Muster treu, aber nicht dem Partner. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es auch wieder mit dem vermeintlichen neuen Partner zusammenbricht.
Und wir, die wir wirklich so sind, wie wir sind, und das auch in unserem Leben so leben, haben dadurch irgendwo Nachteile. Da stimme ich dir zu, dass man diese Nachteile nicht negativ sehen sollte. Wir sind nämlich authentisch und leben auch danach. Für uns zählt das, was wir wirklich sind und nicht irgendein Schein. Und genau das sollten wir uns bewahren.

@ Zuckerrübe
Diese Menschen haben da eine Gabe! Sie sind unglaublich gut, dir was zu vermitteln -und manipulieren dich damit! Sie lenken von sich selber ab, schieben dir wortgewandt und extrem geschickt ihre Themen unter - bis du denkst: Ach so, na ja, dann kann ich ja noch das und das ändern, dann klappts auch mit der Beziehung!
Klappt aber nicht - weils nämlich ihr Thema ist, wo sie selber dran müssten!
Genau so sehe ich das auch. Da haben wir wieder die oben beschriebene Scheinwelt. Von sich ablenken und sich selber besser darstellen, als die Realität es hergibt. Und wir, die authentisch sind und keinen Schein vorleben, zweifeln dann an uns und denken am Ende, wir müssten etwas ändern. Nein, genau das müssen wir eben nicht. Es dauert eben nur ne Zeit, bis wir dahinter kommen und das Spiel durchschauen.
Es zweifeln eben immer die Menschen an sich selbst und machen sich Gedanken, die es eigentlich am allerwenigsten nötig haben.

@ Florian77

Deine Ex bekommt ein zweites Kind, von dem neuen Typen!!! Du schreibst, dass sie ja offensichtlich mit eurem gemeinsamen Kind bereits überfordert ist. Was soll das denn bitteschön werden? Ich sehe das ganz genau wie du, da wird nix besser, eher schlimmer. Das dir diese Situation Angst macht, kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen. Auch dass du Angst um die Zukunft deines Kindes hast und dir darüber große Sorgen machst, verstehe ich vollkommen. Mir würde es in deiner Situation nicht anders gehen.

Sie scheint ja mit sich selbst nicht klar zukommen und will jetzt auch noch die Verantwortung für zwei Kinder übernehmen. Dazu müsste sie erstmal mit sich selbst und eurem gemeinsamen Kind zu recht kommen, bevor sie sich ein zweites Kind „machen lässt“.
Aber für diesen Gedanken ist es bei ihr ja nun bereits zu spät, dass zweite Kind ist ja schon unterwegs.
Da bin ich mir genauso sicher wie du. Sie verdrängen es und suchen bei uns ihren Halt. Ich denke das ich das Helfersyndrom habe. Habe sie unterstützt wo es nur ging. Sie konnte nicht lange einen stressigen Job machen. Sie war schon einmal mit einem Verdacht auf Burn Out arbeitsunfähig.
Sobald man aber nicht mehr nach ihren Regeln spielt, wird man durch jemand anderes ersetzt und das Spiel geht von neuem los. Solange bis der nächste in den Startlöchern steht und das solange bis sie irgendwann mal auf dem Boden liegt. Dann ist es aber zu spät und sie hat zuviele Schäden hinterlassen.
Vielleicht verlassen sie uns auch um uns vor ihnen zu schützen!
Ich sehe und betrachte es ja mittlerweile so, dass unsere depressiven Partner uns durchaus geliebt haben, eben auf ihre ganz besondere, spezielle Art und Weise. Oder sie haben unsere ihr entgegen gebrachte wirkliche Liebe, einfach nur auf uns zurück projeziert, so dass wir den Eindruck und den Glauben hatten, sie würden uns genauso lieben, wie wir sie. Vielleicht ist eine Beziehung auch für sie eine gewisse Art „Rettungsanker“, an den sie sich ne zeitlang klammern/festhalten, eben in der Beziehung Halt finden.
Bis irgendwann das ganze Konstrukt wieder ins wanken gerät.
Bis zu diesem Punkt, sind wir für sie perfekt und gut.
Bis dahin denke ich, sind sie auch glücklich in der Beziehung.
Und wenn das Ganze dann kippt, dann wird eben der bis dahin so gute und perfekte Partner ausgetauscht. Der ist dann auf einmal schlecht, nicht mehr gut und perfekt genug. Der wird dann als der Verantwortliche gesehen, obwohl dem gar nicht so ist. Aber das spielt dann am Ende keine Rolle mehr.
Sie hängen sich dann in eine neue Beziehung und das Spiel beginnt von vorn. Altes Muster, gleicher Ausgang. Und das geht so lange, bis sie mal an den falschen Partner geraten, der sie dann abserviert und fallen lässt, so wie sie es mit uns getan haben. Dann ist das Geschrei aber groß, wie schlecht und gemein doch die Anderen zu ihnen sind. Das sie die ganzen Jahre selbst so waren und mit ihren Partnern so umgegangen sind, dass sehen sie dabei nicht. Und so hart das klingt, du hast da völlig recht, sie müssen erst selbst am Boden liegen, um dann vielleicht zu begreifen, was sie Anderen jahrelang angetan haben und wie sie mit ihren Partnern letztendlich umgegangen sind.

Du schreibst, dass du denkst, dass du das Helfersyndrom hast und du sie unterstützt hast, wo es nur ging.
Mag vielleicht sein Florian, mit diesem Helfersyndrom. Aber ich denke, dass ist es nicht einzig und allein. Du hast einfach deine Partnerin von ganzem Herzen geliebt. Und wenn man seine Partnerin wirklich tief und innig liebt, dann stellt man seinen eigenen Egoismus nicht über die Beziehung. Dann ist man für seine Partnerin da, unterstützt und hilft wo es nur geht, macht und tut, dass es der Partnerin eben wieder gut geht. Denn wenn es der Partnerin gut geht, dann geht es auch uns gut. Und wenn es beiden Partner gut geht, dann geht es der Beziehung auch gut.
Das zeichnet in meinen Augen wahre Liebe aus. Aber sobald einer von Beiden seinen Egoismus über die Beziehung stellt, fängt das Ganze an zu kippen. Denn an diesem Punkt wird aus einem gesunden Egoismus, den ja jeder irgendwo in sich trägt, ein kranker Egoismus. Und dieser kranke Egoismus ist Gift für eine Beziehung.

Ich finde es völlig richtig und gut, dass du dir professionelle Hilfe gesucht hast. Das hilft dir auf alle Fälle, wie du mit ihrem Verhalten besser zu recht kommst und umgehen kannst.
Und die Abgrenzung zu ihr ist ganz wichtig, dass du zur Ruhe kommst und dein Leben leben kannst. Ist sicher schwierig auf Grund des gemeinsamen Kindes, denn den Kontakt zu deinem Kind willst du ja sicher aufrecht erhalten und nicht verlieren. Du siehst das völlig richtig, du musst mit ihr noch jahrelang auskommen.

Mir hat bisher die professionelle Hilfe auf jeden Fall gut getan. Man schafft es eben nicht alleine, wenn einem so etwas widerfährt, wie in meinem Fall.

Wünsche euch allen einen schönen Samstag Abend.

Ganz liebe Grüße
:hello:
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Wie die Menschen sich selbst darstellen, stimmt doch meistens nicht.

Würde man ausschließlich darauf achten, was ein aktueller oder ehemaliger Partner real tut, wie er lebt, wie sein Leben aussieht, wie seine Lebensgeschichte ist, dann könnte man dessen menschliches Wesen in seiner reinsten Urform erkennen.

Irgendwelche offene Fragen gäbe es dann nicht mehr.

Es gibt in der heutigen Zeit sehr viele Menschen, die lebenslang ein Teenager bleiben. In den Lebensphasen, in denen sie äußerlich attraktiv für das andere Geschlecht sind, wechseln sie mehrfach ihre Partner. Erst in späteren Lebensphasen, wenn die Attraktivität allmählich nachlässt, leben sie auch mal eine längere Zeit allein. In den letzten Lebensphasen, im Alter, leben sie dann ganz allein.

Wenn man mit so einem Menschen eine Partnerschaft eingeht, muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Ganze eine Sache auf Zeit ist, die irgendwann zu Ende geht, denn es ist nicht möglich, einen lebenslangen Teenager, der rastlos/ziellos durch das Leben irrt, zu ändern.

Das sind keine Einzelerscheinungen, sondern es handelt sich um einen millionenfachen Trend in unserer Gesellschaft, der sich unter anderem ja auch in der Sozialbilanz widerspiegelt. Rund 75% der Menschen in unserem Land nehmen im Laufe ihres Lebens mehr von der Gemeinschaft als sie ihr geben. Wir sollten uns damit abfinden, dass wir ein Volk von lebenslangen Teenies geworden sind, denen man entsprechend lebenslang unter die Arme greifen muss und zwar in jeder Hinsicht. Die einzige Disziplin, in der wir Spitze sind, ist das Selbstvertrauen. Nix im Leben gerissen kriegen, aber fest davon überzeugt sein, man wäre ganz toll. Das beherrscht unsere heutige Gesellschaft. Man kann das wunderbar in den sozialen Netzwerken nachverfolgen.

Liebe Grüße vom Dobi
Catrina
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Catrina »

Hallo Dobermann,

Du gehst mit einer Frau eine Beziehung ein, deren Lebenswandel du verwerflich findest, weil du ihr Kind so niedlich findest??!!

Ich habe jetzt schon so viele Beiträge von dir gelesen, auch zu meinen Einstellungen und Gedanken.
Und ich konnte vieles nicht nachvollziehen und frage mich bis heute: bist du Angehöriger oder Betroffener?

Auf alle Fälle, wie Zuckerrübe schon anmerkte: Schiebe nicht die Schuld für eine gescheiterte Beziehung allein auf dein Gegenüber , wenn doch auch deine Gefühle gar nicht dem Gegenüber galten.

Nichts für ungut.

Gruß C.
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Das hat doch mit niedlich nichts zu tun. Ich würde bei jedem Kind so handeln, wenn ich mitbekomme, dass es väterlicherseits regelmäßig uferlose Wutanfälle und Gewalt ertragen muss und bei der Mutter reihenweise die merkwürdigsten Typen ein- und ausgehen.

Hätte meine Ex mir früher nicht ständig ihre Schauergeschichten vorgejammert, dann hätte ich von den Umständen und Zuständen auf ihrer Seite gar keine Kenntnis erlangt und das Ganze wäre niemals zu meiner Sache geworden.

Die Beantwortung Deiner Frage, ob man selber psychisch krank oder lediglich passiv mitbetroffen ist, hängt davon ab, wonach man das beurteilen möchte. Ginge es nach entsprechenden Krankengeschichten, nach Versuchen, Klinikaufenthalten, Therapien etc., dann wäre die Antwort, dass meine Ex, ihre Eltern, ihre Freundinnen usw. alle betroffen sind. Ginge es hingegen danach, was die Mehrheit sagt, wäre ich der Kranke, denn darüber waren sich alle in dem Umfeld meiner Ex einig.
Zuletzt geändert von Botus am 10. Jul 2016, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
Czarek
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Czarek »

:hello:
Zuletzt geändert von Czarek am 1. Feb 2017, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
(Hirschhausen)
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Nö, wenn ich von Schauergeschichten keine Kenntnis erhalte, schreite ich auch nicht ein. Bei bestimmten Hintergründen mache ich mittlerweile einen Riesenbogen, insofern wird es keine Wiederholungen geben.
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Nico Niedermeier »

Und die Moderation würde sich wünschen, sich nicht weiter zu bekabbeln......
Uwe R
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Registriert: 2. Mai 2016, 19:08

Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Moin,

@ Dobermann
Die einzige Disziplin, in der wir Spitze sind, ist das Selbstvertrauen. Nix im Leben gerissen kriegen, aber fest davon überzeugt sein, man wäre ganz toll. Das beherrscht unsere heutige Gesellschaft. Man kann das wunderbar in den sozialen Netzwerken nachverfolgen.
Oh ja Dobi mit dieser Aussage hast du so vollkommen recht.
Einige Zeitgenossen haben ein riesiges Selbstbewusstsein und ne riesige große Klappe. Und wenn du dann mal ihr Scheunentor aufmachst und dahinter schaust, dann siehst du da nix, einfach weil da nix ist.
Ganz genau Dobi, unsere Gesellschaft ist leider so.

Neuer Sachstand zu meiner Geschichte:

Nach einer Nachricht in einem sozialen Netzwerk scheint meine Ex-Freundin sich momentan wieder in einer Klinik zu befinden. Aus der dort verfassten Nachricht von ihr schließe ich, dass es sich offensichtlich nicht um eine Tagesklinik handelt.
Ich weiß allerdings nicht, ob das jetzt ne Reha-Maßnahme oder psychosomatische Klinik Teil 2 ist.
Läuft dann wohl alles nicht so rund bei ihr.

Wünschen euch Allen einen schönen Abend

Ganz lieben Gruß
:hello:
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Uwe R hat geschrieben:
Einige Zeitgenossen haben ein riesiges Selbstbewusstsein und ne riesige große Klappe. Und wenn du dann mal ihr Scheunentor aufmachst und dahinter schaust, dann siehst du da nix, einfach weil da nix ist.
Ganz genau Dobi, unsere Gesellschaft ist leider so.
Hallo Uwe,

in dieser lebensverdunkelnden Entwicklung verbirgt sich glücklicherweise auch ein Lichtblick. In den heute leider immer brutaler ausgetragenen Wettbewerben ist es leichter geworden, zu gewinnen, denn die Art von Mitmenschen, die auch ohne irgendwelche entsprechenden Ergebnisse unbeirrbar mit der felsenfeste Überzeugung durch das Leben reisen, sie wären total gut, zerlegen sich ja früher oder später von selbst am harten Beton der Realität. Ich finde, dass der lästige und anstrengende Wettbewerb dadurch deutlich einfacher geworden ist.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuckerrübe
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Zuckerrübe »

Lieber Uwe, lieber Dobi,

schön, Uwe, dass Du wieder da bist! Ich dachte schon, du wärest abgetaucht.

Ja, Dobi, Du hast schon Recht. Ich erlebe auch immer mit zunehmenden Entsetzen, mit welcher stumpfen Selbstherrlichkeit manche Menschen durchs Leben gehen - eben gerade wieder, im Job.
Ich bin oft fassungslos: ich stelle mich ständig selbst in Frage, schaue nach meinem Umfeld und wie ich wirke - und manche sehen NUR SICH! Das ist manchmal zum Neidisch-werden.
Oder zum Kotzen, je nachdem :-)

Aber wir sollten uns nicht in zu allgemeinen "Welt-Hasstiraden" ergehen - das ist auch oft nur Ablenkung vom eigenen Schmerz und der eigenen Hilflosigkeit.
Erzählt lieber von Euch.

Lg Zuckerrübe
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Zuckerrübe,

Du hast zwei Reaktionen beschrieben, wenn Du mit sowas konfrontiert bist, zum Beispiel im Job. Die eine Reaktion ist neidisch werden, die andere ist Kotzen. Ich verstehe das gut, aber für mich sind das beides passive Reaktionen und sowas kann ich nicht. Um aktiv zu reagieren, muss ich die Funktionsweisen kennen, die Stärken, die Schwächen und natürlich auch die schwachen Punkte. Die eigenen. Und die der anderen. Das ist im Prinzip das gleiche, wie schon früher in der Schule. Negativ ist das nicht. Es wirkt nur so, weil wir hier über Begegnungen negativer Art sprechen. Wäre das hier ein Erfahrungsaustausch über die vielen positiven Begegnungen im Leben, würde ich ganz andere Dinge schreiben.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuckerrübe
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Zuckerrübe »

Hallo Dobi,

da hast du mich irgendwie erwischt....stimmt, beides ist passiv!
Ich fühle mich dann auch wie gegängelt, als würden andere ihre Dreistigkeit an mir ausleben- tun sie ja auch!
Ich versuche halt, fair zu sein und dort zu klären, wo es hingehört, nämlich beim Chef.
Nur, klappt leider nicht, tut sich nichts.

Genau, diesen Menschen gegenüber fühle ich mich passiv - und das ist falsch!
Da hast du Recht!

Lg Zuckerrübe
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Zuckerrübe,

sieh` es einfach als allgemeinen Trend. Selbstvertrauen bis zum Mond ist heute normal. Die einzige Möglichkeit, mit solchen Trends umzugehen, besteht aus meiner Sicht darin, das Gegenteil dessen zu leben.

Wenn man beispielsweise null Prozent Zeit und Energie dafür verschwendet, wie man auf Dritte wirkt (und die auf einen), hat man plötzlich sehr viel Zeit und Energie zur freien Verfügung übrig. Die könnte man nutzen, um sich dieses oder jenes zu erfüllen oder aufzubauen.

Das selbe gilt auch für Zeit und Energie, die die Menschen heutzutage rund um das Thema Daten, Beziehungen oder irgendwelchem Rumgetippe auf dem Smartphone verbringen. Wenn man diese unzähligen Stunden einmal in Arbeitstage umrechnet, verbringen viele (über das gesamte Leben gerechnet) Jahrzehnte ausschließlich mit sowas.

Würde man das nicht tun, sondern seine Zeit und Energien zur stetigen Verschönerung oder Verbesserung des eigenen Lebens und zum Aufbau einsetzen, würde ich das als schöne Antwort auf diejenigen sehen, die glauben, sie wären schon allein durch ihre Geburt ganz toll und müssten somit nichts weiter sein oder großartig machen.

Liebe Grüße vom Dobi
Schwarzwaldmädel
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Schwarzwaldmädel »

Hallo Dobermann,

Du hast vollkommen Recht!
Man verbringt viel zu viel Zeit im Leben mit unnützen Dingen und Gedanken, wobei ich sagen würde, für jeden ist etwas anderes unnütz...
Daten und daraus resultierend evtl. eine Beziehung sehe ich z.B. nicht als unnütz an, da es die Lebensqualität enorm steigern KANN.

Aber ansonsten... ich erlebe immer wieder, dass mir mein Freund sagt:
Hey, lass uns das zuhause diskutieren, kann ich so raus gehen, was meinst du was andere dazu sagen...
Und warum?
Weil ihm so extrem wichtig ist, was andere über ihn denken und von ihm halten.
Natürlich möchte ich auch nicht negativ gesehen werden, aber doch alles bis zu einem gewissen Grad.

Z.B. ist mir die Klärung eines Problems zwischen mir und meinem Freund wichtiger als das was die Leute um einem herum denken.

Aber wie ihr schon gesagt habt, dies ist ein allgemeines Problem der Gesellschaft. Sehen und gesehen werden, sein oder nicht sein, alles was zählt ist das perfekte Äußere,
dabei ist das was dahinter steht meist eine bröckelnde Mauer mit strahlend weißem Putz.

Trotzdem ist dies für mich kein Grund zu sagen, dass mein Freund ein Mensch ist mit dem ich nicht klar komme oder dessen Handeln ich nicht verstehe.
Er hat es eben so beigebracht bekommen.
Und ich glaube da liegt eher das Übel des Problems. Viele erziehen ihre Kinder zu diesen unsicheren Menschen die sie heute sind.
Um auf das Thema dieses Blogs zurück zu kommen.
Studien zeigen häufig, dass Depressionen nicht nur plötzlich bei jemandem auftreten, sondern sehr häufig familiär bedingt sind. Und hier nicht nur genetischer Art, sondern auch als anerzogene Verhaltensformen.
Welche ja genau dieses Problem wieder spiegeln.
Sei jemand der du eigentlich nicht bist, weil es nach außen gut aussieht. Dass der Mensch selbst darunter leidet und dieses Leiden irgendwann unerträglich wird und zur Depression führt wird dabei nicht bedacht.

Oder andersherum, wenn einem die Eltern beibringen, man ist der Größte, der Beste, der Schönste... man glaubt dies einfach und rennt mega selbstbewusst durchs Leben! Doch wenn man dann mal hinfällt...

Man muss einfach für sich ein Maß finden mit dem man selbst gut durchs Leben kommt und einen Partner der das vertritt was man sich wünscht.
Manch einer findet es ja auch toll das Mäuschen zu sein und den Partner anzuhimmeln.

leben und leben lassen!
Zuckerrübe
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Zuckerrübe »

Hi, ihr!

Ich bin heute so mies drauf! Gehts Euch auch so?
Sonne scheint, aber ich fühl mich wie ein Looser, klein, schwach, ängstlich.
Allein, angestrengt, einsam - wütend.

Uwe, Dobi, kennt ihr das?
Ich fühle mich auch scheisse, weil ich ihn vermisse, weil ich es echt mit meinen Jahren noch nicht geschafft habe, eine gescheite Partnerschaft aufzubauen....Frust!

LG Zuckerrübe
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Hallo Zuckerrübe,

bei mir hat sich ja nicht viel geändert. 12 Jahre war ich die meiste Zeit allein und auch wenn ich was unternahm, geschah dies alleine. Was soll ich nach dem Auszug meiner Ex vermissen ? Da war doch nix, was man vermissen könnte. Ich bin der einzige, der hier im Gewerbegebiet einen Betrieb hat, bei dem niemals eine Frau zu sehen ist.

Natürlich hat sie auch viel Gutes, sehr viel sogar, das habe ich ihr selbst am Schluss noch einmal ausführlich bestätigt. Es ist nur so, dass andere in den Genuss dieser guten Seiten kommen und ich davon überhaupt nichts zu sehen kriege.

Das spiegelt sich auch in dem wider, was sie am allerliebsten tut, nämlich früh los, eine lange Fahrt, ein langer Arbeitstag, wieder eine lange Fahrt und dann in`s Bett. Das mag sie total und sie begründet es auch. Sie liebt die Ruhe während der langen Autofahrten und fügt hinzu, dass sie bei der Arbeit die einzigen normalen Menschen trifft, das sei so schön. Sie plant, dass die nächsten 20 Jahre so weiter zu machen.

Ich respektiere diesen Entschluss, weil es ihr ausdrücklicher Wunsch ist. Das gilt auch für ihre anderen Wünsche, die sie in vollem Bewusstein lebt. Die Person, von der sie in der Kindheit gequält wurde, ist heute sowas wie ihre beste Freundin, Vertraute und Ratgeberin, die Mami. Auch mit dem gewalttätigen Ex hat sie keine Probleme. Man könnte sagen, dass alle Sachen, die üblicherweise schlecht sind, von ihr nicht als schlecht, sondern als gut gesehen werden.

Das muss man respektieren, wie ich finde. Genau wie man auch mich verstehen sollte, wenn ich sage, dass ich mich in dieser Welt, in der alles "umgedreht" lief, nicht wohl und auch nicht zu Hause fühlte. Ich bin froh bin, dass es vorbei ist. Ich finde auch, dass ich lange genug allein war.

Liebe Grüße vom Dobi
Uwe R
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Uwe R »

Moin,

hoffe ihr hattet heute alle einen halbwegs guten Tag. Möchte mich nun auch mal wieder zu Wort melden.

@ Dobermann

Ja vielleicht hast du recht, dass sich die Mitmenschen die sich für den Mittelpunkt der Erde halten und meinen sie wären das Non+Ultra, sich irgendwann in der harten Realität selbst zerlegen. Aber manchmal wundert man sich schon, wie lange solche Menschen oben auf schwimmen. Da fragt man sich dann, wieso eigentlich.
Man sollte wirklich so leben, dass man nicht genauso wird in der heutigen Gesellschaft.

@ Schwarzwaldmädel

Ich sehe es genau so, dass eine Beziehung die Lebensqualität enorm steigern kann. Aber eben nur kann und nicht muss.
Und es geht heute nur darum, wie werde ich von anderen gesehen. Wenn das Sein dann nicht ausreicht, dann wird eben die Scheinwelt hervorgebracht und gelebt. Bis die dann irgendwann zusammenbricht.

Ich sehe es auch so, dass Depressionen nicht plötzlich auftreten. Sie sind, wie du es schreibst, oftmals familiär bedingt oder bestehen schon lange Zeit im Verborgenen. Man erkennt es erst, denke ich, wenn es schon zu spät ist. Und ich glaube auch, man erkennt es selbst als Betroffener nicht oder will es lange Zeit nicht wahr haben.
Auch wie du es schreibst, mit den anerzogenen Verhaltensformen, weil es nach außen hin besser aussieht, sehe ich ebenfalls so. Und schon lebt man einen Schein und nicht sein wahres „Ich“. Dieser Weg geht dann hin zur Depression, da hast du recht.

Bei meiner Ex-Freundin bestand die Depression auch bereits vor unserer Beziehung. Und auch hier bin ich weiterhin überzeugt, dass es auch hier familiär bedingt ist, in Verbindung mit ihrem damaligen stressigen Job. Da kam dann eins zum anderen, bis zum Zusammenbruch.
Ihre Mutter ist m.E. auch depressiv, begibt sich aber nicht in Behandlung. Und die Cousine meiner Ex-Freundin war auch für 3 Monate in einer psychosomatischen Klinik. Sie hatte vor der Klinik aus meiner Sicht auch eine gesunde und glückliche Beziehung zu Ihrem Freund über Jahre, soweit ich das von außen beurteilen konnte. Sie kam dann aus der Klinik, ihr Freund wollte sie vom Bahnhof abholen mit einem Blumenstrauß in der Hand. Und sie hat sofort auf dem Bahnhof die Beziehung beendet und er konnte mit seinem Blumenstrauß wieder von dannen ziehen. Leider habe ich keinen Kontakt zu ihm, sonst würde ich mal das Gespräch mit Ihm suchen, wie es ihm heute so geht.

Genau wie du es sagst, man muss sein Maß für sein Leben finden, im Sein und nicht im Schein leben. Und das mit einem Partner der das genauso vertritt, dass wäre perfekt.
Aber leider scheint die Gefahr heutzutage groß zu sein, an eine(n) Partner(in) zu geraten, die eine Scheinwelt vorlebt. Das erkennt man oft erst, wenn es zu spät ist.

@ Zuckerrübe

Du hast vollkommen recht damit, man stellt sich dann selbst in Frage und schaut wie man auf sein Umfeld wirkt, wo andere eben nur sich und ihr eigenes Ego sehen.
Dabei muss man sich gar nicht in Frage stellen. Wir versuchen nur fair und ehrlich zu sein und kriegen dafür am Ende immer wieder einen Arschtritt.

Es tut mir so leid, dass es dir heute nicht so gut geht. Lass dich mal von mir ganz lieb in den Arm nehmen und drücken. Du bist hier nicht allein.

Mir geht es auch heute nach über einem halben Jahr immer noch nicht wirklich gut. Das Grübeln hab ich nicht mehr jeden Tag, es ist weniger, aber ganz abstellen schaffe ich leider immer noch nicht. Und die Fragen nach dem Warum und Wieso sind dann einfach da. Und dann merke ich genau, wie es mich nach unten zieht. Dann sind da genau die Gefühle, wie du sie beschreibst.
Glaube mir Zuckerrübe, auch ich fühle mich dann scheiße. Ich vermisse sie auch heute immer noch. Und das deute ich als ein Zeichen, dass ich sie von ganzem Herzen wirklich bedingungslos und innig geliebt habe. Ich trage sie immer noch in meinem Herzen mit mir rum und kann das irgendwie nicht abstellen. Sie ist da einfach drin.
Was mich richtig wütend macht ist, dass sie es nicht für nötig gehalten hat, mit mir auch nur ein einziges, ehrliches und offenes Gespräch zu suchen und zu führen.
Das wäre nach der langen Beziehung das Mindeste gewesen, was man seinem Partner an Anstand und Respekt gegenüber bringen kann.
Auch wenn sie nach der Klinik in einem Gespräch geäußert hätte, dass sie diese und jene Erkenntnis aus der Klinik gewonnen hat und ihr weiteres Leben jetzt ohne mich gehen möchte, hätte ich akzeptieren können und müssen. Es wäre für mich mit Sicherheit auch sehr schlimm geworden, aber ich hätte ihre Beweggründe gekannt und hätte damit umgehen können. Man hätte dann in Freundschaft auseinander gehen können und in Kontakt bleiben.
Eine weitere Option wäre gewesen, wenn sie nach der Klinik erstmal hätte alleine leben wollen. Und man hätte dann nach einer Zeit (keine Ahnung wie lange) schauen können, wie man die Beziehung wieder neu beleben kann und zueinander findet.

Aber Ihre Flucht war für mich so verletzend, unehrlich, respekt- und anstandslos und in höchstem Maße unanständig mir gegenüber. So geht man nicht mit Menschen um, erst recht nicht mit dem Menschen, dem man immer wieder gesagt hat, man liebt ihn und mit dem man Jahre zusammengelebt hat, soviel Schönes erlebt hat und intim war.

Vielleicht bringt sie mit ihrer Depression alles vor der Klinik in Verbindung und versucht das radikal auszublenden. Alles davor war schlecht und muss weg, daher die Flucht.
Das ist aber keine Problemlösung, sondern schlichtweg ein Verdrängen. Und ich kann mir vorstellen, dass sie das früher oder später wieder einholt. Vorausgesetzt sie ist ehrlich zu sich selbst.

„…weil ich es echt mit meinen Jahren noch nicht geschafft habe, eine gescheite Partnerschaft aufzubauen....Frust!“

Mir geht es da momentan ähnlich, sehe es aber nicht ganz so drastisch. Ich habe ja schon Beziehungen gehabt, die längere Zeit gehalten haben. Die mit meiner geschiedenen Frau und zwei Kindern, die hielt 18 Jahre. Und die jetzt mit meiner Ex-Freundin mit 6 ½ Jahren.
Ich betrachte mich damit noch nicht als Beziehungsunfähig.
Frustrierend ist das natürlich schon, wenn man immer wieder tut und macht und sich was aufbaut und für die Beziehung lebt und dann am Ende mit nichts dasteht.

Wünsche euch Allen eine gute Nacht.

Ach ja, was ich noch sagen wollte, meine Ex-Freundin befindet sich seit Mitte Juni in einer Reha-Maßnahme.

Ganz lieben Gruß
:hello:
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Meine Hoffnung ist, dass durch Trennung und Nullkontakt die Verhältnisse auf lange Sicht wieder so werden, wie sie vor dieser Partnerschaft waren. In den 5 J. zuvor, als wir lediglich befreundet waren, war sie ein ganz anderer Mensch. Sie sprach damals sehr offen über ihre Krankheit, ihren Versuch, ihre Kindheit und den Horror, der sich dort abspielte. Sie sprach damals auch offen über die kranken Sachen, die sie in der Gegenwart belasteten. Das waren keine Beziehungssachen, sondern ging eher in die Richtung Stalking. Sie sprach damals über all das sehr offen und mit jedem. Das gilt auch für die schwer kranken Eltern und die Krankheit von Freundinnen.

Jahrelang waren die Dinge klar. Als sie Mutter wurde, steigerte sich das Chaos und wie ich bereits schrieb, bin ich dann mit ihr zusammen gekommen. Ab diesem Zeitpunkt änderte sich alles schlagartig. Es wurde nie wieder über so was geredet und auch so getan als wäre nie irgendwas gewesen. Für sie und ihr gesamtes Umfeld gab es jetzt nur noch einen einzigen Menschen, der in psychischer Hinsicht auffällig war und zudem auch ein Sonderling, im Sinne von anders als andere, keiner mag ihn, jeder findet ihn komisch, unsympathisch, abstoßend etc. Man einigte sich darauf, dass ich das wäre. Einigkeit bestand auch darin, dass ich der einzige sei, der nichts auf die Reihe bekäme. Mir wurde ständig mitgeteilt, dass sogar neu kennengelernte Personen das alles sofort erkennen würden und jeder sich diesbezüglich umgehend zu Wort meldete.

Wenn man 12 Jahre lang so einer Bearbeitung ausgesetzt ist, wird man krank oder man kriegt Krebs oder man fährt gegen einen Baum. Von der Trennung und dem absoluten Nullkontakt erhoffe ich mir, dass künftig wieder die Realität derartige Fragen entscheidet. Ich war weder stark genug, um gegen Strategien dieser Art zu bestehen, noch war ich gewillt, nur wegen einer Handvoll Personen ein derartiger Mensch zu werden. Nur die Realität und das Schicksal haben die Macht, in solchen Fällen einzuschreiten und für Klarheit zu sorgen.
mirabella
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von mirabella »

@Dobermann,

Wenn deine Partnerin schon vorher, bzw vor eurer Beziehung krank war und nie eingesehen hat eine Langzeittherapie zu machen, ist die Beziehung auch zum scheitern verurteilt.
Das wird chronisch und es ändert sich nie, auch nicht in den nächsten Beziehungen.
Sie sind ständig auf der Suche nach Glück und Zufriedenheit und hoffen das ein anderer Partner sie glücklich machen kann.
Funktioniert aber nicht weil sie nie einsehen, dass es an ihnen selbst liegt.

Charaktereigenschaften spielen natürlich eine große Rolle.
Ich würde auch jedem abraten eine Partnerschaft mit einem Depressiven einzugehen, der nicht einsieht sich in Therapie zu begeben.
Solche Probleme sind vorprogramiert und treten immer wieder auf.
Und das zermürbt den gesunden Partner und macht ihn krank.

Aber ich bin immer noch der Meinung, es kommt darauf an wie der Partner und die Beziehung vor der Krankheit oder Episode war.
Und vor allem hat er eingesehen an sich zu arbeiten!

Alles andere ist sinnlos und führt zu nix!

Lg
Mirabella
Botus
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Re: Hoffnung, 3 1/2 Monate Klinik, große Liebe, alles vorbei

Beitrag von Botus »

Bei meiner Partnerin bestand aus med. Sicht kein Grund für spätere Therapien, irgendwelche Beratungen oder Sonstiges. Sie hat damals lediglich die Dinge durchlaufen, die vorgeschrieben sind, wenn jemand einen Versuch begeht. Sie hat das nicht besonders ernst genommen und macht Scherze mit ihrer besten Freundin über das dort Erlebte. Die beiden haben sich damals in dieser Einrichtung kennen gelernt. Außer dass es dort damals zu Affären mit anderen Patienten kam, weiß ich nichts von dieser Therapie.

Sie hat ihr Problem damals "anders herum" gelöst. Sie hat die Welt, in der sie lebt, zu sich selbst passend gemacht. Ihr Umfeld besteht ausschließlich aus Gleichen. Dadurch ist sie "wie alle" und hat auch nur die Art von Problemen, die "alle" haben. Als zusätzliche Bestätiger gibt es die Männer, die aktuellen Partner, die Arbeitskollegen, die aktuellen oder früheren Affären, die Bewunderer im Wartestand. Die betteln auf Knien rauf und runter, wie klasse und toll sie ist und wie wie schön es sei (oder wäre), mit so jemand Wunderbarem das Leben zu teilen.

Warum sollte sie glauben, dass mit ihr irgendwas nicht stimmt ? Das sind doch alles optimale Bedingungen, um sich wie alle zu sehen / zu fühlen und keineswegs als abweichend oder irgendwas in Richtung schlecht oder gar krank. Diese Gesundung gönne ich ihr von ganzem Herzen.

Das Recht, mich fortwährend mit Hinweisen zu bombardieren, ich sei das Gegenteil von dem allen, hatte sie jedoch nicht. Sie ist dabei vorgegangen wie aus dem Lehrbuch. Die Zielperson wird zunächst isoliert. Sie soll niemanden mehr haben. Es werden Dinge verdreht, frei Erfundenes hinzugefügt, das Erzeugnis anschließend überall verbreitet. Danach wird der Zielperson jeden Tag übermittelt, was "alle" sagen würden. Diese Form der Aggression zielt auf die Zersetzung der Persönlichkeit der jeweiligen Zielperson ab, um sie zu brechen oder gefügig zu machen. Genau das haben die Eltern mit ihr als Kind gemacht.

Sowas ist kein Spaß. Insofern hätte ich zu den Sachen, die da abliefen, gern eine zweite Meinung. In derart wichtigen Dingen möchte ich, dass das Instanzen durchführen, denen ich vertraue. Ich vertraue der Realität und ich vertraue dem Schicksal. Warten wir doch einfach mal ab, was das Schicksal für die Akteure bereit hält.
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