Mein Lebensgefährte ist in der Psychiatrie

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sally81
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Registriert: 4. Jul 2016, 16:35

Mein Lebensgefährte ist in der Psychiatrie

Beitrag von sally81 »

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe mich hier angemeldet weil ich grad emotional am Ende bin :cry:

Mein Verlobter hat seit ca. 4 Monaten Depressionen und hat sich letzte Woche freiwillig in die Klinik eingewiesen, weil er nicht mehr kann.
Er ist schon seit über 2 Monaten krankgeschrieben, weil er nicht mehr zu seiner Arbeitsstelle will und kann.
Damit hat eigentlich alles angefangen, er sagt er arbeitet seit 20 Jahren (wie sind bei 34) in einem Job der ihm überhaupt keinen Spaß macht und er hat das Gefühl er hat nichts in seinem Leben geleistet (dass er mit mir seit 4 Jahren eine schöne Beziehung führt, wir uns vor gut 2 Jahren ein Haus gekauft haben, dass sieht er nicht also Leistung momentan). Er sagt das Leben ist momentan so für ihn nicht lebenswert, er fühlt sich leer, antriebslos und hat eine innere Unruhe).
Er hat vor einigen Monaten eine Abmahnung auf der Arbeit bekommen, weil er angeblich einen Kollegen angeschrien hat und sollte als Strafe alleine an eine Maschine. Als der Zeitpunkt näher rückte, ist er morgens zur Hausärztin gefahren und hat sich krankschreiben lassen und sie hat ihm nahe gelegt zum Psychologen zu gehen und ihm eine Überweisung gegeben.
Mir hatte er nichts davon gesagt und ist einfach über Nacht nicht nach Hause gekommen, er hat bei einem Freund geschlafen.
Er war dann ein paar Mal beim Psychologen, aber er meinte das hat ihn nicht weiter gebracht, es war nicht intensiv genug. Waren auch zusammen bei einer Therapeutin und ich habe gemerkt, dass er nicht wirklich darüber reden konnte was in ihm vorgeht. Die Therapeutin kam nicht an ihn ran.
Er ist dann noch zu einer Psychiaterin gegangen und hat da Fenlafaxin verschrieben bekommen (75mg).
Die ersten Tage hat er mit den Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt, jetzt geht es.
Er hat sich dann vor ca. einem Monat für eine Tagesklinik angemeldet, da geht die Vorgruppe aber erst am 20.07. los. Vorletzte Woche ist er dann wieder über Nacht abgehauen weil ihm alles zu viel wurde und ich habe ihn gefragt, ob er vielleicht in eine Klinik will. Er sagte er muss drüber nachdenken und hat dann ein paar Tage später verschiedene Kliniken angerufen. Die Meisten hatten da auch Wochen Wartezeit und er war richtig verzweifelt. Dann rief aber Kalkar an und da ist er jetzt seit letzten Donnerstag. Ich habe ihn begleitet und war auch beim Aufnahmegespräch dabei.
Ich habe ihm immer gesagt wir stehen das gemeinsam durch und ich bin immer für dich da.
Er hat meine Liebe da auch immer noch erwidern können und hat gesagt er weiss das wir das gemeinsam schaffen.
Hab ihn auch mal gefragt, ob ihn das Thema Hochzeit und unser Kinderwunsch (versuchen schon seit über einem Jahr ein Kind zu bekommen, leider ist sein Spermiogramm nicht gut gewesen, hab ihm aber auch immer wieder gesagt, dass er nichts dafür kann und das es Mittel und Wege gibt) zu sehr unter Druck gesetzt hat. Aber er sagt nein, im Moment ist es zu viel für ihn (was ich auch akzeptiere), aber das war nicht der Auslöser, er will das ja eigentlich auch.
Jetzt ist es leider so, dass ich am Wochenende beide Tage bei ihm war. Am Samstag war noch alles prima, aber am Sonntag ist durch einen dummen Zufall rausbekommen, dass er vor zwei Wochen beim schwimmen (er versucht sich zum Sport aufzuraffen), von einer Frau angesprochen wurde, weil sie bemerkt hat, dass es ihm nicht gut geht. Warum auch immer hat er ihr direkt erzählt, dass er Depressionen hat und sie hat ihm dann wohl gesagt, dass sie auch schon Depressionen hatte. Auf jeden Fall haben die Beiden jetzt wohl Kontakt per Telefon uns sms. Sie hat ihm auch eine Karte in die Klinik geschickt und ein Tagebuch. Hab ihn geschockt gefragt warum er mir das nicht erzählt hat und er meinte er wollte nicht das ich mir Sorgen mache, er hat kein Interesse an ihr aber er findet sie nett. In den sms ging es auch hauptsächlich um die Krankheit aber er hat ihr zb nicht geschrieben, dass ich am Sonntag komme, nur das seine Eltern zu ihm kommen. Er hat dann auch hdl in einer sms geschrieben, hab ihn gefragt warum er das macht (finde das nicht sehr erwachsen das zu schreiben wo man sich gar nicht kennt und es passt auch nicht zu ihm). Er meinte das war so dahingeschrieben. Habe ihn dann gefragt ob er mich liebt und er sagte erst traurig ja und auf nochmal nachfragen kam dann: ich weiss es nicht, ich weiss grade gar nichts ich fühle momentan nichts alles ist wirr. Ich war dann erstmal geschockt, eine Schwester auf der Station hat wohl gemerkt, dass etwas nicht stimmt und hat mich gefragt ob alles ok ist, habe dann mit ihr ein paar Minuten gesprochen und sie sagte mir sie wird ihm empfehlen mit einer Psychologin zu sprechen und evtl. auch ein Familiengespräch mit mir zu führen.
Mein Lebensgefährte meinte aber auch zu mir das es wahrscheinlich die Krankheit ist und das jetzt auch nicht schluss ist. Abend hat er mich dann nochmal angerufen und hat mich auch mit Schatz angesprochen und hat gesagt dass er weiss das das alles nicht richtig ist.
Vorgestern haben wir zwischen den Therapien auch telefoniert und er hat mir gesagt: Schatz diese Kunsttherapie ist nichts für mich, ich hab das Gefühl ich mach da nur scheiße und schmeiß das gegen die Wand.
Hab ihm gesagt dass ich abends zu einem Angehörigentreffen gehe und habe ihn dann abends nochmal versucht anzurufen. Er rief mich aber nicht zurück. Hab ihm dann geschrieben, dass ich nur kurz nachfragen wollte wie die anderen Therapien gelaufen sind und ich ihm eine gute Nacht wünschen wollte.
Gestern habe ich gar nichts mehr von ihm gehört und er ging auch erst mal nicht ans Telefon (er hatte gestern früh auf jeden Fall sein Gespräch mit der Psychologin zu dem Vorfall).
nachmittags rief er dann zurück und meinte, dass es ihm den Abend vorher wieder schlecht ging.
Ich werde hier verrückt vor Sorge und Angst weil ich nicht weiß was los ist. Was soll ich bloß tun? Ich will ihn nicht wegen dieser Krankheit verlieren... :cry:
qwertzuiopII
Beiträge: 638
Registriert: 18. Jan 2016, 13:42

Re: Mein Lebensgefährte ist in der Psychiatrie

Beitrag von qwertzuiopII »

bevor du keine antwort bekommst.
calm down.
er ist in betreuung deine verantwortung und einflußmöglichkeiten sind sehr brgrenzt.
nutze die zeit für dich.
wenn er wieder da ist, wird es vermutlich anstrengend genug.
bau jetzt schon ein netz vorallem für dich, aber auch für ihn.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
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