My Journey with Depression - Sharing Hope!

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Nina345
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My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Nina345 »

Sooo ihr Lieben,

erstmal Rückmeldung für diejenigen die mich hier schon öfter gelesen haben: Mir geht es gut!!

Ich wollte etwas positive Energie und Hoffnung versprühen, damit ihr seht dass es auch einen Weg mit Dperessionen gibt! :)

Mir ging es ca 1,5 Jahre furchtbar mit kurzen Hochs. Nichts hat mehr Spaß gemacht, ich konnte mich für mich nichts begeistern. Alles war grau in grau. Ich konnte nichts lebenswertes am Leben finden. Ich habe täglich mehrmals geweint. Mein Antrieb war noch ok.

Jetzt geht es mir gut! Was hat MIR PERSÖNLICH geholfen. Ich musste mir eingestehen: Da läuft was schief. Ich brauche Hilfe. Ich bin zum Arzt und habe mir Psychopharmaka verschreiben lassen und mir eine Therapeutin gesucht, die zu mir passt. Und dann ging es mir gut?! Nein, von wegen. Mir ging es noch schlechter. Ich war so verzweifelt, weil ich dachte "Hä? ich mach doch schon alles und es geht mir kein bißchen besser. Na super, mehr kann ich nicht machen." Ich hab meiner Depression den Kampf erklärt. Ich hatte noch relativ viel Antrieb und ich konnte mir ein Leben in diesem Zustand beim besten Willen nicht vorstellen.

Ich hab mich gesund ernährt, Sport gemacht, alles an Kultur mitgenommen, neue Freunde gesucht, alte aussortiert, aufgeräumt, zum Friseur gegangen, Selbsthilfebücher studiert, zu Selbsthilfegruppen gegangen, mich sozial engangiert, mit Tierheimhunden Gassi gegangen,.....
Ging es mir dann besser?! Nein! Ein bißchen besser schon, da ich einfach nicht mehr viel Zeit hatte darüber nachzudenken wie bescheuert mein Leben und das Leben im Allgemeinen eigentlich ist.

So was hat mir geholfen? Ich hab keine Ahnung :DDD Wahrscheinlich alles in Kombination und die Zeit.

Was möchte ich euch mit auf den Weg geben: Seid gut zu euch und passt auf euch auf! Versucht alle Energieräuber und alles Negatives auszuschalten oder minimieren. Seid ruhig etwas egoistisch. Holt ne Putzfrau, Hausaufgabenhilfe,.... Unternehmt oder kauft euch was schönes - ihr seid es wert!!! Es wird nichts davon sofort helfen. Ist wie bei sonst ner Krankheit auch, egal was man macht es hilft nicht sofort. Hinterfragt nicht zu viel, was hilft, alles was nur ein bißchen gut tut ist genau richtig. Wichtig ist, dass es euch gut tut. Aber Vorsicht: es ist alles wie ein Tropfen auf einen heißen Stein. Deshalb braucht man etliche Tropfen. Nicht aufgeben.

Meiner Meinung nach ist eine Depression etwas das aus einem Ungleichgewicht entsteht. Irgendein Ereignis, Erlebnis, eine andere zusätzliche Krankheit, Stress oder aber genetisches Ungleichgewicht. Das Ungleichgewicht spiegelt sich im Gehirn und im Leben wieder. Da gilt es ein Gleichgewicht reinzubringen. Versucht Gleichgewicht in euer Leben zu bringen. Dein Leben ist hektisch und Durcheinander - bring Ruhe und Ordnung rein. Dein Leben ist langweilig und zu ruhig - bring Leben rein. Das ist aber nicht einfach und muss gut geplant sein.

Jede Depression ist ein bißchen anders, ihr müsst euren eigenen Weg finden. Wichtig ist niemals aufzugeben.

Ich wünsch euch das Allerbeste!

Eure Nina
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Bittchen
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Bittchen »

Liebe Nina,

Diesen Beitrag hätte ich auch schreiben können.
Du hast das gut formuliert,Geduld und Zeit sind wichtige Faktoren und auch jede Hilfe ,die man bekommen kann, in Anspruch nehmen.
Selbst tue ich mir auch viel Gutes und ich gebe nicht auf .
Auch mit meinem langen Verlauf ,habe ich die Hoffnung gut leben zu können.
In früheren Zeiten gab es nicht so viel Hilfsmöglichkeiten,auch war das Stigma viel mehr.
Heute kannst du so viel mehr tun,um wieder gesund zu werden.
Passe weiter auf dich auf,damit es dir gut geht.
Denn die Veranlagung bleibt und Überforderung kann schnell zu schlechten Gefühlen führen.
Pausen und sich Ruhe gönnen schöne Dinge tun,so wie du schreibst.
Jeder Weg ist anders,aber wir können sehr viel dazu beitragen,dass er wieder nach oben geht.
Du Quirl hast da Großes geleistet.

Liebe Grüße und weiterhin alles Gute
Wünscht dir Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Nina345
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Nina345 »

Hallo Bittchen,

so schön von dir zu hören!!! :)))) hihihi Quirl ist ja großartig. Wie geht es dir denn?

Ja, ich bin auch froh, dass es so viel Verständnis und Unterstützung - professionell und in meinem Umfeld - gab. Das war das A und O meiner Genesung. Es ist absolut ok depressiv zu sein. Genau so ist es ok ne Grippe zu haben oder Krebs. Man sucht sich das nicht aus. Es ist definitiv nicht schön, aber es ist absolut ok.

Ich werde mich auch - sobald ich noch stabiler bin - auch weiter dafür einsetzen dieses furchtbare Stigma zu beenden und weiter aufzuklären.

Genau, immer auf sich aufpassen und gut zu sich sein. Auf Redflags und Vorboten achten. Auszeiten nehmen. Wichtig ist meiner Meinung auch, dass man nicht auf ein Happy End wartet. Das wird es nicht geben. Man muss aus jedem einzelnen Tag das Positive mitnehmen. Morgen kommen neue Herausforderungen. Und selbst wenn ich wieder falle (was leider doch relativ wahrscheinlich ist) habe ich einen Vertrag mit mir geschlossen immer so schnell wie möglich Hilfe zu suchen und nicht aufzugeben.

Liebe Grüße

Nina
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Zwiebelchen
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Zwiebelchen »

Hallo Nina,

diese Euphorie kenne ich auch, wenn es mal besser läuft.

Wie du sagst Rückfälle sind wahrscheinlich, aber wenn du dann schaffst besser auf dich aufzupassen und dir Hilfe zu holen und anzunehmen, kannst du lernen mit der Depression zu leben, sie abzufedern.

Ich finde es schwer, das zu lernen. Man merkt erst im Rückfall, wie man mit der Depression umgehen kann. So lange sie gerade weg ist und alles läuft, bin ich auch einfach immer nur froh.

Alles Gute! :hello:
Viele Grüße,
Zwiebelchen
Bittchen
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Bittchen »

Liebe Nina,danke der Nachfrage,

mir geht es heute gut.
Am Dienstag bin ich aus der psychosomatischen Reha gekommen,ist doch wieder ganz anders,wie eine Akutklinik.
Mir hat der Aufenthalt da sehr gut getan.
Ich habe da viele Angebote genutzt und konnte mich da gut einbringen,obwohl ich mit zu den Ältesten gehörte und es bei mir nicht um den Beruf usw.ging.
Anscheinend bin ich im Herzen jung geblieben und junge Therapeuten haben auch ein gutes Fachwissen,denn die Ausbildung ist auf dem neuesten Stand.
Jetzt habe ich mich gleich um die Nachsorge gekümmert und auch am 7.7.16 schon einen Termin.
In der Praxis war ich schon mal,sonst wäre das nicht so reibungslos gegangen.
Du siehst,man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu.
Früher hätte ich das gerne schleifen lassen und geglaubt jetzt geht es mir gut,nur nichts hören und sehen von der Krankheit.
Da bin ich eines Besseren belehrt worden.Ich will auf mich achten und eine gewisse Lebensqualität behalten, durch mein eigenes Verhalten.
Eine Garantie haben wir nie,egal welche Krankheit wie haben.
Auch fallen musst du nicht zwangsläufig,es kann sein,aber es muss nicht sein.
Du bist jung,du wirst viel besser aufgefangen wie ich früher.Bei den ersten Anzeichen gleich Hilfe holen und mit positiven Aktivitäten gegen steuern.
Heute ist ein guter Tag,das soll zählen.Gleich kommt meine älteste Tochter mit ihrer Familie und ich freue mich.

Genieße den heutigen Tag,was morgen ist weiß kein Mensch.
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
RezDep
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von RezDep »

Kann es so unterschreiben. Was ich auch noch einen Punkt finde: nichts darauf geben, wenn Leute aus dem Umfeld/Familie nichts mit der Erkrankung anfangen können und "dumme" (unwissende, aber "gut" gemeinte) Sprüche von sich geben. Meine Schwester hatte vor Wochen mal eine unkluge Bemerkung gemacht, was bei mir prompt ein schlechtes Gewissen (!!) wg. der Depression und das es mir so schlecht ging, während sie rein von dem Lebensumständen schlechter dran ist als ich und es mir gut gehen müßte, auslöste. Zudem viel Grübelei und Zweifel, ob ich mich nicht doch hängenlass;, was ich falsch mache, weil es mir nicht besser geht; ob ich wirlich alles tue usw. Hat mich schon die ganze Zeit im Hinterkopf begleitet incl. der dazugehörigen Selbstzweifel. Als ich mir dann endlich (da gings mir. schon besser) klar machen konnte, dass es purer Quatsch ist, das zu vergleichen, konnte ich mich davon mehr lösen. Damals war ich traurig drüber, jetzt bin ich eher wütend :).
Ich denke, man ist in den schlechten Phasen total anfällig für solche Sprüche. Also Selbstfürsorge und fernhalten wenn man sich grad nicht wehren kann/klären kann :) .

LG
Kessy
Nina345
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Nina345 »

Hallo Bittchen,

das hört sich gut an! Ich freu mich, dass der Klinikaufenthalt dir gut getan hat.

Ja, ich bin einfach nur froh und hoffe. Kleinere Rückfälle habe ich auch jetzt gerde noch. Die gehen aber nur 1-2 Tage.

Ja, das mit dem Umfeld kenn ich auch. Ich versuch mich dann davon dann zu distanzieren - möglichst auf der medinzinischen Ebene. "Ja, ich weiß selbst, dass es besser wäre xy zu tun. Aber es ist ganz typisches Symptom dieser Erkrankung, dass ich das nicht so umsetzen kann." Oder "Ja, das kann ich leder gerade nicht beeinflussen, momentan ist gerade mein Hirnstoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Das dauert. Glaub mir wenn ich könnte würde ich."

Und ja fernhalten von sowas bin ich auch dafür!! Auch wenn es heißt oftmals heißt man soll sich nicht isolieren. Ich bleib lieber authentisch, was soll ich denn auf ner party mit leuten die einen "aufmunterungsspruch" nach dem anderen loslassen, wenn bei mir akut alles tiefgrau ist. (Hat mich aber durchaus eine Freundin gekostet. Aber das ist das Leben.)

Liebe Grüße
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Ziege04
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Nina

Danke für diesen Thread! Es gibt wieder eine neue, frische Motivation, einen Sichtwechsel.
Dazu paßt Bittchen. @ Danke

Trotz dieser positiven Worte, ist es schwer, sich abzugrenzen, wenn zB vom Sohn wieder, an einem schlechten Tag, eine blöde Bemerkung kommt. (Du warst kürzlich besser... Was machst Du....Ich sehe nur, aber.....)
Das nimmt man sich, trotz aller Vorsätze, trotzdem man weiß, es ist nur der Moment, doch zu Herzen. Dafür habe ich noch keine Lösung gefunden.

Reden, erklären, nicht zu viel, nur eben im Austausch bleiben.
Wenn das nicht reicht, wird es schwierig.

Will nicht die positive Stimmung des Threads stören, doch fragen, ob Ihr dazu einen frischen Rat habt?

Ansonsten freue ich mich mit und für Euch!
Und nochmal danke, daß Ihr das Gute weitergebt.

LG Ziege04
RezDep
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von RezDep »

Hy Ziege,

ich kenn jetzt leider wenig von dir und noch weniger von deinen Sohn, also bitte nicht falsch verstehen, was ich jetzt schreibe (als Aussenstehende ist es halt einfacher so zu denken):
Ich würde gar nicht auf die blöden Bemerkungen eingehen. Nicht Reden, erklären usw. Austausch ja, aber nicht bei sowas. Ich denke, er weiß das alles schon (ich unterstell jetzt mal, das er "normal" intelligent und alt genug ist). Vllt ist es seine Art, mit SEINER Hilflosigkeit und Ängsten umzugehen? Deshalb mußt du aber nicht drauf einsteigen, damit "belohnst" du ihn quasi, eröffnest eine Nebenbaustelle. Vllt. wäre es eine Möglichkeit, nur bei neutralen bis positiven Dingen zu reagieren?
Wie gesagt, ich kenn Deine/Eure Situation nicht, denke aber mal, dass du schon genug geredet und erklärt (vllt. sogar gerechtfertigt??) hast. Im Austausch kann man auch über andere Themen bleiben.
Wenn es sonst aber wirklich nichts anderes an Themen gibt, ist es vllt. echt seine Art, zu dir Kontakt aufzubauen - aber es geht auf Deine Kosten und das finde ich jetzt auch nicht so ok.

LG
Kessy
Bittchen
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Bittchen »

Liebe Ziege,

wenn es mir schlecht geht,zählt die kleinste Verletzung doppelt.
Die Gelassenheit ist dann einfach weg.
Viel sagen kann ich dir da auch nicht,aber manchmal merke ich,wenn ich mich angegriffen fühle, können mein Mann oder meine Kinder das nicht verstehen.
Sie meinen es ja nur gut,sagen sie.Kommt bei mir aber ganz anders an.Ich fühle mich dann kritisiert,damit gehe ich dann sehr empfindlich um.
Es ist die Krankheit,wenn es mir besser geht,kann ich auch mit Kritik ganz gut umgehen, vorausgesetzt sie ist berechtigt.Wenn nicht ,kann in in guten Zeiten auch zurück schießen und nehme es mir nicht sehr zu Herzen.
Dafür weiß ich auch keine Lösung,dann erkläre ich manchmal meine Gefühle,aber ich werde
auch nicht immer verstanden.Es ist unsere Krankheit,die uns unsicher reagieren lässt,ja manchmal auch ungerecht.Darum haben es Angehörige auch nicht immer leicht,das ist nun mal so.Trotz mancher Auseinandersetzung fühle ich mich geliebt,das ist für mich das Wichtigste überhaupt.
Dieses Gefühl wünsche ich dir auch von ganzen Herzen.

Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Kessy

Danke für Antwort.

Bezüglich Reden/Austausch mit meinem Sohn, meinte ich, daß NEBEN Alltäglichen Themen, das Gespräch über mich/ meine Erkrankung stattfindet, ohne, zu sehr in den Fokus zu rutschen.
Doch wenn es einen schlechten Tag erwischt, gehen mir halt diese Bemerkungen extrem zu Herzen!

An meinen guten Tagen stecke ich das weg.
Und wir finden auch immer wieder zusammen.

Doch diese blöde Verletzlichkeit ist halt da.

Da wir miteinander leben müssen, zumindest noch einige Zeit, war meine Frage, wie kann ich mich genau eben dann insoweit abgrenzen, daß es mich nicht so berührt.

@ Bittchen (gerade reingekommen)
Es ist wie gesagt, mein Sohn. Ja, er ist 19, er tut, was er kann, und er zeigt mir auch seine Liebe und Zuneigung -
Doch in diesem Wechsel zwischen Zuneigung und Vorwurf/Verletzung kann ich mit den Verletzungen nicht gut umgehen. Auch wenn ich eigentlich ein zynisch/bissiges Wesen in mir habe.....
Danke Dir!

LG Ziege04
RezDep
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von RezDep »

Hallo Ziege,

jetzt versteh ich glaub ich eher, worum es dir eigentlich ging.

Könntest du die Verletzlichkeit (ohne das "blöde") nicht lernen anzunehmen? Erstens ist sie sowieso da und damit ein Teil von dir, der dann erst recht nicht blöde sein sollte und zweitens zeigt das ja auch nur, dass du halt sensibel bist und dich (wie du schon geschrieben hast) schlechter abgrenzen kannst.

Mir hilft es etwas (!!), mir klarzumachen, dass der andere es vllt. anders gemeint hat (ja, ich rede mir auch einiges schön aber bei manchem war es auch anders gemeint, hatte mich nur getroffen weil wunder Punkt). Und ich gehe grundsätzlich drüber hinweg, wechsel das Thema. Bin da immer noch getroffen, aber mache nicht mehr die Tür für weitere Verletzungen auf. Ob das die richtige Strategie ist weiß ich nicht, aber eine andere kenn ich nicht.
Und ganz wichtig: wie Bittchen schon schrieb "Es ist die Krankheit,wenn es mir besser geht,kann ich auch mit Kritik ganz gut umgehen, vorausgesetzt sie ist berechtigt.Wenn nicht ,kann in in guten Zeiten auch zurück schießen und nehme es mir nicht sehr zu Herzen." Vor allem, wenn dich das "nur" zeitweise mitnimmt.

LG
Kessy
krimi56
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von krimi56 »

Hallo Nina,

es ist schön zu lesen, dass es dir gut geht. Du einen Weg gefunden hast mit der Depression umzugehen, das Krankheitsbild zu besser, indem du Neue Wege mit Hilfe von Therapie und eigener Selbsthilfe gegangen bist.

Ich wünsche dir von Herzen, dass es lange so bleibt, du noch stabiler wirst. Und wenn es dich dann doch wieder in ein Loch ziehen will, findest du schnell wieder deinen Weg da raus.

Du schreibst
"...Es ist absolut ok depressiv zu sein. Genau so ist es ok ne Grippe zu haben oder Krebs. Man sucht sich das nicht aus. Es ist definitiv nicht schön, aber es ist absolut ok. ..."
Das ist nicht ok. Und es ist eine blöde Redensweise wie "Da musst du jetzt halt durch".
Ich denke aber zu verstehen was du eigentlich mit dieser Aussage meinst. Nämlich - seine Krankheit anzunehmen, sie zu akzeptieren. Nur dann ist man besser in der Lage etwas dagegen zu tun.

Wie eben Therapie, sein Umfeld neu zu sortieren, Änderungen vorzunehmen. Auch kleine Belohnungen.
Nina, Du wirst das für dich Richtige bestimmt weiter tun.


@ Ziege (und auch Kessy)

Kessy schrieb u.a. an Ziege:
"... Vllt ist es seine Art, mit SEINER Hilflosigkeit und Ängsten umzugehen? ..."
So war es zumindest bei meinem Sohn nach meiner Hirntumor-OP. (Und auch heute noch.) Wenn er von der Arbeit nach Hause kam und sah mich im Sessel sitzen, quasi in den Seilen hängen, dann kam schon mal der Spruch "Na Mutter, ist 'ne Schraube locker?" Ich fühlte dann an meinem Kopf die OP-Stelle und sagte "Ne, alle fest." Ich habe mich in diesem Moment auf seine Redensart eingelassen. Das war in diesem Moment die für uns richtige Art und Weise.

Kinder haben ihre eigene Art mit ihren Ängsten um ihre Mutter umzugehen, die auf einmal nicht mehr so funktionsfähig ist. Auch wenn sie erwachsen sind. Nicht immer sensibel, feinfühlig.
An nicht so guten Tagen sage ich dann auch schon mal "Du nervst" wenn ein für mich blöder Spruch kommt.

Bittchen hat es in ihrem letzten Beitrag gut zusammengefasst.

Liebe Nina, ich wünsche dir weiter alles Gute auf deinem Weg der Genesung. Und allen anderen natürlich auch.

Viele Grüße
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Nina345
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Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Nina345 »

Hej!

Für mich persönlich ist es durchaus "ok" depressiv zu sein und ich meine das nicht als blöde Redewendung, sondern aus tiefstem Herzen. Mit "ok" meine ich, dass man sich nicht schämen muss. Auch wenn die Depression zwangsläufig dieses Schamgefühl mit sich bring. Mit "ok" meine ich, dass man Akzeptanz und Verständnis verlangen kann und soll. Mit "ok" meine ich, dass man sich nicht andauernd rechtfertigen und erklären muss und dass sich andere nicht zu sehr einmischen sollen. Ja, man kann seine Genesung zu einem gewissen Grad selbst beeinflussen, aber eben auch nur zu einem gewissen Grad. Es ist eine Krankheit wie jede andere auch und es ist absolut ok krank zu sein und ob das jetzt ne Depression, Krebs, Asthma, etc ist, ist etwas egal. Auch wenn es super unagenehm ist, es ist ok. Es ist wirklich toll, wenn man das Glück hat und schnell wieder stabil wird. Aber wenn nicht - ist das wie bei jeder anderen Krankheit kein Versagen, kein Grund sich zu schämen, es ist wirklich nicht schön, aber ok. Zu jemanden der es nicht schafft den Krebs zu besiegen sagt man doch auch nich. "Was? Warum nicht? Dir ging es doch schon viel besser? Wieso schaffst du es denn nicht? Hast du schon mal Yoga versucht?" Was macht anstatt dessenn? Mitgefühl zeigen, Unterstützen, Aufmuntern, nicht aufgeben und bei der weiteren Therapie helfen. Und genau so wünsche ich mir das bei Depressionen auch.

So meine persönliche Ansicht :)

Hallo Ziege,

das mit der Verletztlichkeit ist bei mir auch so. Es ist unglaublich wie krass ich was an den falschen Hals bekommen kann an einem schlechten Tag. Ich rede viel mit meinem Partner darüber um diese Missverständnisse aufzuklären. Wir haben das mittlerweile meistens ganz gut im Griff. In deinem Fall ist das jedoch durchaus etwas komplizierter, da ihr nicht Partner, sondern Mutter und Sohn seid. Als Kind wünscht man sich eine glückliche Mama, die einen aus ganzem Herzen unterstützten kann. Mit einer Krankheit wie bei dir Depression (aber jede andere Krankheit auch) ist das nicht in dieser Art möglich. Das ist sowohl für dich als auch für deinen Sohn schwierig und bringt sehr viel Konfliktpotenzial mit sich für das es wahrscheinlich keine Patentlösung gibt. Vermutlich ist das eher ein längerer Weg den ihr da gehen müsst. Wie der aussieht kann euch vermutlich niemand sagen, sondern das müsst ihr selber rausfinden.

Ich wünsche euch beiden das Allerbeste.

Nina
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Zwiebelchen
Beiträge: 601
Registriert: 16. Jan 2016, 09:09

Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von Zwiebelchen »

Hallo Nina,
Nina345 hat geschrieben:Hej!
. Zu jemanden der es nicht schafft den Krebs zu besiegen sagt man doch auch nich. "Was? Warum nicht? Dir ging es doch schon viel besser? Wieso schaffst du es denn nicht? Hast du schon mal Yoga versucht?" Was macht anstatt dessenn? Mitgefühl zeigen, Unterstützen, Aufmuntern, nicht aufgeben und bei der weiteren Therapie helfen. Und genau so wünsche ich mir das bei Depressionen auch.
was man sich wünscht und wie die Realität ist sind ja zwei Paar Schuhe.

Und ich finde es nicht richtig, Depression und Krebs in eine Schublade zu packen.

Ja man muss keine Schuldgefühle haben, weil man krank ist. Das sehe ich auch so.

Aber es ist trotzdem nicht einerlei, ob man todkrank ist und kurze Zeit zu leben hat oder ob man depressiv ist. Auch wenn leider viele Menschen auch durch Depression sterben, sind ja einige auch "weniger" depressiv bzw. schaffen es damit gut zu leben und können auch gute Phasen haben oder evtl. sogar geheilt werden.

Bei Krebs im Endstadium hat man diese Chance nicht wirklich. Bei Depression, wenn sie früh genug erkannt wird oder man es selbst schafft, hat man einfach mehr Möglichkeiten - wenn man denn will, bzw. wollen kann. Es sind schon sehr verschiedene Dinge für mich.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin froh keinen Krebs zu haben und mein Leben trotz Depression und Beeinträchtigung - in die Hand zu nehmen und weiter leben zu können. Die Chance zu haben, gesund oder gesünder zu werden.
Viele Grüße,
Zwiebelchen
krimi56
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Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: My Journey with Depression - Sharing Hope!

Beitrag von krimi56 »

Danke Zwiebelchen, du hast verstanden was ich sagen wollte.

Krank sein kann ich nicht mit "es ist ok" bewerten.

Nina, ich verstehe in etwa was du damit meinst. Niemand muss sich für seine Krankheit schämen, gleich welchen Namen sie trägt.
Klar, mit einer Depression können die wenigsten aus unserem Umfeld umgehen. Aber glaube mir, mit einer Krebserkrankung auch nicht. Es wird nur eher Mitgefühl zum Ausdruck gebracht.

Ich habe ja geschrieben, dass es wichtig und gut ist die eigene Krankheit zu akzeptieren.
Das erleichtert das tägliche Leben mit der Krankheit und es steht nicht immer ein "WARUM" im Raum.
Meine Tumorerkrankung anzunehmen bedeutete für mich und meine Familie eine neue Spur im Leben zu finden. Eine Spur die anders ist und dennoch schön.

Die Depression wirft den Kranken und die Familie ebenfalls aus der Spur. In die alte Spur kommt man auch da meist nicht wieder. Und bei einer Depression fehlt eher das Einfühlungsvermögen des Umfelds.
Daran muss unser Umfeld noch sehr arbeiten - ganz gleich ob Familie, Freundeskreis oder im Beruf. Da kommen leider unbedachte, unüberlegte Kommentare.
Ich habe das in meinem Beruf bei depressiv erkrankten Kolleginnen erlebt.
Als ich meine Tumorerkrankung als Diagnose bekam, war die Betroffenheit eine andere.

Und auch die eigene Verletzlichkeit bezüglich Bemerkungen ist eine andere. In der Depression ist man verletzlicher, weil einem die eigenen Gefühle eine Achterbahn beschehrt, die man nicht steuern kann und auch nicht beherrscht.

Es ist ein immer wieder daran arbeiten die eigene Empfindsamkeit zu beherrschen. Ein schweres Gebiet.

Das sind meine Erlebnisse, meine Empfindungen die mir manchmal ein Bein stellen.
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
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