Weiß nicht mehr weiter....

RezDep
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Registriert: 13. Apr 2016, 18:09

Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von RezDep »

Hy Rosenfan,

bisher scheint ja noch nicht mal richtig rausgefunden zu sein, was mit Deiner Tochter eigentlich los ist. Solange da nicht Klarheit herrscht, wird auch keine adäquate Therapie stattfinden können. Es ist ja schon ein gewaltiger Unterschied zwischen schizoider PS und Borderline.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Deine Tochter aber schon in einem Prozess drin, d. h., sie schaut selber, sie sucht Unterstützung usw. Und sie weiß, dass ihr immer für sie da seid. Also schon mal alles auf einem guten Weg. Sie wird (wie vermutlich jeder erkrankte Mensch) erstmal viel suchen müssen, bis alles geklärt und eine Therapie gefunden ist. Aber ich glaub, das ist echt bei jeder ernsteren Erkrankung (egal, ob körperlich oder psychisch) erstmal so.

Ich kenne es sowohl aus der ambulanten als auch aus der stat. Therapie, dass bei Bedarf Angehörigengespräche (zusammen mit dem Pat. und Therapeuten) stattfinden und häufig ist es auch sehr hilfreich, eine Fremdananmnese zu haben. Nur scheint bisher ja wirklich noch alles unklar zu sein, also würde so ein Gespräch zum jetzigen Zeitpunkt wohl nichts bringen. Sobald deine Tochter den für sich richtigen Weg findet, wird sich eh viel neues ergeben. Dann siehst vllt. du die Notwendigkeit auch weniger oder im umgekehrten Fall der PT sieht vllt. die Notwendigkeit. Aber bislang ist ja noch alles etwas "wischiwaschi" und ganz am Anfang. Also Geduld :)

LG
Kessy
Rosenfan
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Registriert: 3. Jun 2015, 19:52

Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

RezDep hat geschrieben:
. Es ist ja schon ein gewaltiger Unterschied zwischen schizoider PS und Borderline.
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Deine Tochter aber schon in einem Prozess drin, d. h., sie schaut selber, sie sucht Unterstützung usw. Und sie weiß, dass ihr immer für sie da seid. Also schon mal alles auf einem guten Weg. Sie wird (wie vermutlich jeder erkrankte Mensch) erstmal viel suchen müssen, bis alles geklärt und eine Therapie gefunden ist. Aber ich glaub, das ist echt bei jeder ernsteren Erkrankung (egal, ob körperlich oder psychisch) erstmal so.

Ich kenne es sowohl aus der ambulanten als auch aus der stat. Therapie, dass bei Bedarf Angehörigengespräche (zusammen mit dem Pat. und Therapeuten) stattfinden und häufig ist es auch sehr hilfreich, eine Fremdananmnese zu haben. Nur scheint bisher ja wirklich noch alles unklar zu sein, also würde so ein Gespräch zum jetzigen Zeitpunkt wohl nichts bringen. Sobald deine Tochter den für sich richtigen Weg findet, wird sich eh viel neues ergeben. Dann siehst vllt. du die Notwendigkeit auch weniger oder im umgekehrten Fall der PT sieht vllt. die Notwendigkeit. Aber bislang ist ja noch alles etwas "wischiwaschi" und ganz am Anfang. Also Geduld :)
LG
Kessy
Ersteinmal entschuldige ich mich bei euch, daß ich bisher auf eure Antworten noch nicht reagiert habe.

Meine Tochter ist ganz spontan zu uns gefahren, um die Wartezeit hier bei uns zu überbrücken. Da hatte ich nicht die Möglichkeit, hier zu antworten.

Es ist in der Tat so, daß sie mit schweren Depressionen daß 1. Mal in die Klinik ging und dort wurde die schizoide PS diagnostiziert. Nach ambulanter Therapie wurde dann ja nach den 25 Stunden nicht verlängert, weil die Therapeutin zu dem Schluß kam ihr nicht mehr helfen zu können. Sie riet ihr, nochmals in eine andere Klinik zu gehen und dort an einem 10tägigen Testprogramm teilzunehmen, ich denke sie hatte da schon einen bestimmten Verdacht. Der sich dann bestätigte, Borderline!

Es sind total unterschiedliche Diagnosen, aber es wurde bestätigt, daß sie beides hat und daher wohl die Depressionen. Was die schizoide PS anbetrifft, hat sie sich schon immer "anders" gefühlt, ist damit auch zu Ärzten gegangen, wurde aber nie ernst genommen. Ich denke, so hat sich in den Jahren die Depression entwickelt. Die Borderlinestörung kam erst, als die Depressionen so stark waren und sie das Gefühl hatte, keine Hilfe zu bekommen.

Rezdep - es stimmt, sie ist ja schon in einem Prozess drin und kümmert sich um Hilfe. Da hat natürlich hier zu Hause mein Kopfkino verückt gespielt, weil sie sich nicht gemeldet hat.
Südfrust hat geschrieben: Du schreibst, du "weisst nicht mehr weiter", nur weil sie sich die 10 Tage während des Klinkaufenthalts, wo sie ja sicher ist und die nötige Hilfe hat nicht bei dir meldet. Ich meine, wenn sie suizidal gewesen wäre, dann hätten sie sie in einer psychotherapeutischen Klinik ja schon mal garnicht genommen, von daher bestand keine Gefahr, warum wäre es also so wichtig gewesen, dass sie sich sie bei dir melden?

Deine Reaktion auf 10 Tage nicht telefonieren IST extrem. Und es wäre wichtig, dass du hier anfängst, deine eigenen Bedürfnisse nach Sicherheit, Kontrolle etc von den Bedürfnissen deiner Tochter zu entwirren uns sie nicht, nur weil sie krank ist durch übermässiges Involviertsein in eine Symbiose mit dir reinzudrängen. Weil du als Angehöriger KANNST sie nicht therapieren und es schlecht für ihre Gesundung, wenn sie aufgrund der Krankheit, wieder in die Kind-Rolle dir gegenüber fällt.

Ich denke, dass wenn du mit der Krankheit deiner Tochter so wenig klarkommst dass sich bei dir so ein Kontrollbedürfnis aufbaut du dir evtl selbst für dich therapeutische Hilfe holen könntest. Es ist klarerweise eine schwierige Situation, einen akut psychisch kranken nahen Angehörigen zu haben.

quote]

Südfrust - ich weiß nicht, warum du so darauf herumreitest, daß ich mir Sorge gemacht habe, weil sie sich nicht gemeldet hat. Immerhin hatte sie mir ja gesagt, wenn sie in die Klinik geht zu dem Test und sie ein Ergebnis hat, dann meldet sie sich. Da die Zeit aber schon überschritten war und ich nichts mehr gehört habe - da dachte ich eben, es ist etwas passiert - hätte ja sein können, daß sie sich etwas angetan hat oder auf die geschlossene Station gekommen ist...
Mir scheint, da du darauf so stark reagierst, hat deine Mutter dich evtl. nicht loslassen können? Oder du hast keine Kinder! Einmal Eltern - immer Eltern, daß bleibt man ein Leben lang und auch wenn die Kinder erwachsen sind, dann macht man sich doch Sorgen, wenn es ihnen nicht gut geht.
Ich habe übrigens meine Tochter nicht bedrängt bzw. unter Druck gesetzt, daß sie sich hier zu melden hat oder auch hinterher, nicht vorgeworfen, daß ich nichts gehört habe. Ich nehme es so hin. D.h. aber nicht, daß ich mir hier für mich im Stillen zu Hause Sorgen mache und diese habe ich hier geäußert.
Ich habe auch nicht das Bedürfnis, sie zu "betüddeln", sondern es war einfach die Angst, daß etwas Schlimmes passiert ist.....
Sonnenblume14 hat geschrieben:Hallo,

die Worte von Südfrust empfinde ich als extrem hart. Ja, als Mutter macht man sich sorgen, der Ablösungsprozess von zuhause ist nicht nur für das Kind, sondern auch für die Eltern ein harter Schnitt. Den verkraftet einer besser, der andere schlechter.

, du hast ihr ihr Rüstzeug mitgegeben, nun muss sie etwas daraus machen. Die Gedanken, als Mutter etwas falsch gemacht zu haben und an dem Dilemma (Teil)schuld zu haben, muss man mit sich selber ausmahcen oder eben selber therapeutisch bearbeiten.

Für deine Tochter stellt es sich etwas anders dar: Sie kann und sollte nicht auf dich bzw das Elternhaus zurückgreifen, sondern lernen, mit ihrer Krankheit selber fertig zu werden. Für dich als Mutter bleibt nur, sie wissen zu lassen, dass die Tür zum Elternhaus offen ist. Für Notfälle - für kurzfristige Krisen - da muss man manchmal zurück unter das heimische Dach. Wenn es gar nicht anders geht und dann nur vorübergehend.

Dass du sie gefragt hast, ob sie zurückziehen möchte, finde ich absolut in Ordnung - diesen Vorschlag kann man als Mutter machen. Aber auch hier: Ablehnung müssen wir Mütter halt ebenso akzeptieren.

LG Sonnenblume
Hallo Sonnenblume, leider geht aus meinen Worten wegen der Sorge wohl hier nicht heraus, daß ich keinerlei Probleme mit dem Ablöseprozess meiner Tochter hatte. Ich habe sie immer ziehen lassen und habe mich gefreut, daß sie so jung schon ihren Wege gegangen ist.

Ich denke schon, daß ich ihr Rüstzeug mitgegeben habe, habe sie nie unter Druck gesetzt aber von meinen Erfahrungen, als ich selber depressiv war, habe ich ihr berichtet und ihr so mitgegeben, daß es Hilfe geben kann.
Ich mache mir auch keine Gedanken, etwas falsch gemacht zu haben, denn ich wüßte wirklich nicht, was hier bei uns im Elternhaus schief gelaufen sein sollte. Wir hatten immer und auch heute noch zu allen Kindern ein gutes Verhältnis. Das einzige, was ich evtl. denke, daß sie von meinen damaligen Depressionen mehr mitbekommen hat, als ich evtl. gedacht habe. Habe es vor den Kindern verborgen.
Sie hat mal erwähnt, daß sie sich immer als Aussenseiter in der Schule gefühlt hat. Aber da wird ja dann in der Therapie, wenn sie denn ins Programm aufgenommen wird, dran gearbeitet werden.

Aber ihr Besuch hat mich sehr beruhigt. Ich merke, sie arbeitet an sich und sie macht auch Pläne für die Zukunft. Sie wird schon lernen, mit ihrer Erkrankung zu leben, ich hoffe es.


LG
Rosenfan
Norea
Beiträge: 39
Registriert: 22. Mär 2016, 07:29

Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Norea »

Liebe Rosenfan,
freut mich sehr zu lesen, dass deine Tochter spontan zu euch gekommen ist und du durch das direkte persönliche Erleben mit ihr jetzt wieder zuversichtlicher bist, schön!

Wünsche dir und ihr eine gute weitere Entwicklung.

Alles Liebe
Norea
Rosenfan
Beiträge: 144
Registriert: 3. Jun 2015, 19:52

Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

Vielen Dank liebe Norea :)

Dir und deinem Sohn auch weiterhin alles Gute!

LG
Rosenfan :hello:
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