KEINE Medikamente

RezDep
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von RezDep »

Hy,

ich wäre bei der depressiven Episode, ab der ich erstmalig in Behandlung kam, ohne AD nicht behandlungsfähig gewesen (nicht, weil mir das jmd. einredet oder so, sondern weil ich es so erlebte). Ich war den Dingern sehr skeptisch gegenüber eingestellt, hab sie direkt abgesetzt, sobald es mir nur ansatzweise besser ging. 3 Monate später wieder in Depression. Ärztin meinte, bei manchen (!) Menschen sei es wie bei Diabetiern und Insulin. Es fehle halt ein Stoff, so dass man sein Leben lang die Tabletten nehmen müsse. Ich total dagegen. Also erstmal wieder zeitlich begrenzt genommen (Citalopram), bei der 2. Einnahme diesmal mit extremer GEwichtszunahme und keinerlei Wirkung. Noch 2-3 durchprobiert, auch wenig. Zum Schluss bei Elontril "gelandet", worunter meine Konzentration (auch damals neben der Stimmung mein Hauptproblem) besser wurde. Nachdem die Depression Anfang letzten Jahres weg war, hatte ich die AD im Sommer abgesetzt. Tja, seit Anfang diesen Jahres wieder Rückfall (wenn auch nicht so schlimm wie zuvor). Also wieder AD.
Das Gefühl, irgendwie verändert zu sein/werden/anders fühlen ist auch etwas da, aber nicht so störend.
Ich hab lange Zeit die "Pille" genommen, worunter ich mir wesentlich "veränderter" oder "anders" vorkam als zur Zeit. Vllt. reagiert auch jeder anders auf bestimmte Stoffe. Ich hatte ohne Pille starke Stimmungsschwankungen, war bis zu 2-3 Wochen im Monat ohne großartige Konzentration, stand neben mir, Stimmung im Keller (damals nahm ich noch keine ADs). Mein Frauenarzt empfahl mir dann eine Pille auf anderer Hormonbasis (müßte nachsehen, was es ist). Seitdem habe ich nicht mehr diese monatlichen Schwankungen und empfinde dies als sehr erholsam.
Schilddrüse wurde abgeklärt, liegt zwar ein Abbau durch Hashimoto vor, aber die Einnahme von L-Thyroxin oder was das war brachte bzgl. der Stimmung rein gar nichts.

Sind also schon 3 verschiedene Bereiche, wo Medikamente (und zwar keine ADs oder andere Psychopharmaka) eine Wirkung erzielen bzw. nicht erzielen. Ich hatte echt auf die Schilddrüse gesetzt, Tabletten keine Wirkung. Pille total skeptisch, eindeutige Wirkung. AD anfangs total anti, jetzt weniger streng gegenüber. Die wirken bei mir jetzt auch nicht voll durchschlagend, ich behaupte aber mal, dadurch bin ich zur Zeit handlungsfähiger als ich es sonst wäre (und das kann ich vergleichen, da ich best. schon seit der Pubertät depressive Symptome hatte, total eindeutig und verstärkt ab Mitte 20, aber nicht wahrhaben wollen. Erste Behandlung mit PT und AD dann Anfang 30).

Ich finde eine kritische Auseinandersetzung mit Medikamenten wichtig, halte aber auch nichts von Pauschalisierungen. Jeder Mensch ist unterschiedlich und jeder hat seine Empfindlichkeit/Sensibilität (nicht nur auf ADs oder Medis bezogen). Und jeder kann ja auch für sich entscheiden. Und die Entscheidung (egal ob für oder gegen) sollte man respektieren.
Bei Kinder und Jugendlichen sehe ich die Einnahme vieler Stoffe allerdings auch als sehr kritisch an, da ist noch viel zu sehr im Auf- und Umbau und wer weiß, wo da "reingepfuscht" wird. Aber ein Kind/Jugendlicher, der vllt. betroffen ist/war und dem damit geholfen wurde, würde das ganze auch wieder anders sehen.

Sorry, der Text ist jetzt doch wesentlich länger geworden als gewollt, aber ich kann jetzt auch nicht merh entscheiden, was ich lösche oder so.
LOLALA

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von LOLALA »

Hallo....
ich kann auch ähnliches berichten, was ihr schreibt. Ich habe fast 10 Jahre Setralin genommen. Es ging mir gut damit, weil ich die Schmerzen durch die Fibromyalgie im Griff hatte...belastbarer war und keinerlei Ängste mehr hatte. Allerdings habe ich nicht mehr sonderlich an mir gearbeitet...weil es lief ja alles und ich konnte oft über meine Grenzen hinaus arbeiten und funktionieren. Habe meine Grenzen nicht gespürt. Jetzt wo ich das Medikament absetzen muss und es ausschleiche...und seit einem halben Jahr eine schwere Depression entwickelt habe, weil das Med. nicht mehr greift...habe ich viel durchgemacht und ganz klar erkannt, dass ich etwas in meinem Leben ändern muss...und entscheidend habe ich festgestellt und gelernt anzunehmen, dass ich auch viele verletzliche Seiten habe. Nicht immer die starke bin für die ich mich die ganzen Jahre gehalten habe.
Also...ich bin bald bei euch ohne Medikamente. Willkommen im Club.
lg
lolala
Norea
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Norea »

Als Angehörige eines Betroffenen, der sich bisher 2 x darauf einlassen konnte, AD zu nehmen, die er beide aber relativ schnell wegen starker Nebenwirkungen wieder selbstständig abgesetzt hat und sich nun total weigert, überhaupt jemals wieder ein AD zu nehmen, bin ich sehr froh, über dieses Thema hier.
Sehr informativ für mich eure unterschiedlichen Bericht und bin erstaunt, dass es doch einige gibt, die es irgendwie ohne Medikamente schaffen.
Danke euch allen sehr!

LG Norea
music_is_life
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von music_is_life »

Für mich ist das Thema z. Z. total interessant! Ich habe heute meine letzte Elontril genommen.
Es ist mein 2. Absetz-Versuch. Beim ersten Versuch vor ca. 1 Monat haben mich nach 1 Woche kleinste Verhaltensweisen anderer verunsichert oder tangiert und ich musste schnell wieder zurück. Das "Gedankenrasen" war wieder da und auch die Sensibilität war mir "zu viel".

Was das AD tatsächlich in mir bewirkte: es unterdrückte bestimmte Emotionen (nicht alle, ich konnte dennoch heulen) und machte mich widerstandsfähiger ggü. Einflüssen von Außen. Dafür gab ich ein Stück Hirnleistung ab. Meine Konzentration ließ mit Elontril nicht erheblich nach, aber ich konnte nicht mehr so sehr in die Breite und Tiefe denken. Es ist wie eine Schranke. Es ist - wie hier schon mal beschrieben wurde - ein Nebel, der bestimmte Dinge einfach ausblendet.

Wenn ich einen schönen Baum anschaue, fühle ich nichts. Ohne AD kann ich "schöne Gefühle" entwickeln, wenn ich "die Natur" betrachte oder Musik höre. Dafür bin ich auch extrem empfänglicher für negative Gefühle.

Erklären kann ich mir das so: durch die Wiederaufnahmehemmung von gezielten Botenstoffen (Elontril = NDRI) in ZNS, werden bestimmte Funktionen des Nervensystems aktiviert und andere wiederum in der Prio nach hinten gestellt.
Durch die mit Elontril erhöhten Noradrenalin-Konzentration im Blut wird die ergotrope Wirkung verstärkt, also nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit (bei z. B. Gefahrensituationen) und bewirkt dann halt, dass man nicht lange über eine Situation nachdenkt, sondern schnell handelt (Fight or Flight). Das lässt dann eben nicht zu, einen Baum anzuschauen und schöne Gefühle zu entwickeln, sondern schlicht die schnelle Bewertung: Baum. Groß. Alt.

NDRI erhöht aber auch die Dopamin-Konzentration. Dopamin spielt im Belohnungszentrum eine Rolle, hat auch motivations- und antriebssteigernde Effekte. Merke ich auch ganz deutlich.

Also würde ich mit dem NDRI quasi es so beschreiben, dass ich damit weniger Raum für Ruhe, Nachdenken und Durchdenken habe, dafür aber schnell und zum Teil sehr rational handeln kann.

Auch habe ich das Gefühl, mit Elontril schlechter dazu zu lernen. Auf der Arbeit will ich die Aufgaben einfach effizient und schnell lösen. Nicht viel nachdenken, machen. Als Informatiker muss ich aber beides können, nur ist der Lerneffekt mit dem AD gefühlt deutlich gesunken. Komplexe Strukturen kann ich mit Elontril scheinbar schlechter durchschauen. Manchmal spreche ich mit Kollegen über komplexe Dinge, die ich eigentlich vor der Medikation problemlos Gedanklich verfolgen konnte, seit der Elontril-Einnahme aber kaum noch folgen kann. Dafür kann ich eben Dinge schnell lösen. Toll.

Vergesslichkeit ist auch ein Thema geworden mit Elontril. Es mag subjektiv sein, aber ich meine früher nicht so extrem vergesslich gewesen zu sein.

Es ist das, was ich bisher mit und ohne AD "beobachten" konnte.
Wäre interessant zu wissen, ob das jemand noch so ähnlich erlebt oder erlebt hatte.
RezDep
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von RezDep »

Hy,

ich erlebs anders mit Elontril.
Hatte sie bestimmt über 2 Jahre genommen, im Sommer letzten Jahres abgesetzt, da die Depression Anfang 15 komplett weg war. Hab auch keine Absetzerscheinungen gehabt oder Unterschiede bemerkt.
Gegen Ende letzten Jahres war ich wieder stressanfälliger, instabiler (was aber wohl eher Auslöser für eine Depression ist als die Folge von ihr). Anfang diesen Jahres gings wieder los. Das schlimmste war bei mir halt die mangelnde Konzentration, mangelndes Denkvermögen, Unstrukturiertheit, ich konnte einfachste Sachen nicht mehr lesen. Dies ist jetzt besser geworden (noch nicht weg, aber halt besser).
Bis ca. 2011 oder so wollte ich die Depressionen überhaupt nicht wahrhaben, hatte durchweg mit wirklich allen Symptomen zu kämpfen gehabt. SSRIs brachten nix.
Ich tendier fast (!) dazu, mich damit abzufinden, die AD mein Leben lang zu nehmen. Bin aber durch mehrere Zufälle auf andere Zusammenhänge bzgl. Schilddrüse und Nebennieren gestoßen (was meiner Meinung nach auch erklären könnte, warum Elontril wenigstens im begrenzten Maß etwas hilft). Das klär ich jetzt alles ab und hoffe, dass sich die Depression zumindest soweit erledigt hat, das ich wieder "alltagsfähig" und belastbarer bin und auf ADs verzichten kann.
MoritzK
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von MoritzK »

Ich weiß, dass es äußerst provokativ klingt, doch ich sehe es als Zeichen mangelnden Mutes und mangelnden Willens unbedacht zu Medikamenten zu greifen. Lieber das zu glauben, was die Ärzte schönes über die Wirkung dieser Mittel erzählen. Es ist leichter als sich selbst zu hinterfragen, seinen Lebensstil zu verändern, den Erwartungen der anderen zu widerstehen. Es ist verschwendete Zeit, Unterdrückung des eigenen, wahren Selbst. Am schlimmsten trifft es die Kinder, und Menschen die nicht über die Mittel verfügen, zu hinterfragen, was mit ihnen gemacht wird.
Eine kritische Sichtweise finde ich völlig gesund und legitim - nur das was hier steht deckt sich absolut nicht mit meinen Erfahrungen.
Eine Depression kann auch verschwendete Zeit sein und das "Selbst" unterdrücken - man kann so etwas nicht für alle Menschen gleich definieren. Bei mir z.B. waren Emotionen erst durch das AD wieder möglich und auf einem normalen Level - ich war endlich wieder ich selbst. Den Nebel hatte ich vorher durch die Depression. Ich nehme seit vielen Jahren kein AD mehr - aber mir hat es damals sehr geholfen. Übrigens war es auch nicht der erste Wirkstoff, sondern erst der vierte Versuch - ich würde niemals alle diese Medikamente gleich bewerten und solche generellen Aussagen darüber treffen. Ich habe z.B. sehr viel Mut und einen starken Willen gebraucht um nach mehrfachen misslungenen Versuchen noch ein weiteres AD auszuprobieren. Ich habe also beides erlebt - erst sehr schlechte und später gute Erfahrungen mit Psychopharmaka.

Jedes Medikament kann unbedacht genommen werden - und man könnte immer sagen, dass nur mangelnder Mut und mangelnder Wille fehlt. Aber ist das nicht ein wenig einfach gedacht? Man dürfte dann keine Narkose annehmen - kein Schmerzmittel - kein Antibiotika. Oder wo genau verläuft die Grenze? Früher hat man Schmerz und Krankheit als Schicksal hingenommen und die Menschen hatten im Jahr 1900 nur eine Lebenserwartung von 40 Jahren. Man hat ganze Beine ohne Narkose abgenommen - da musste ein wenig Alkohol reichen und ein Beißkeil. Heute kann und darf man Schmerzen (auch seelische) unterdrücken. Diese "Unterdrückung" KANN aber auch der erste Schritt zur Heilung sein.

Es gibt doch einen eindeutigen medizinischen Fortschritt - natürlich mit Nebenwirkungen. Trotzdem möchte ich nicht an die Zeit zurückdenken, als es noch keine modernen Antidepressiva gab und die Suizidraten noch doppelt so hoch waren. Man muss sehr genau abwägen - vielleicht wird vieles zu schnell und zu viel genommen und verschrieben - aber so ein generelles Negativbild kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin total froh, dass ich nicht vor 100 Jahren gelebt habe, sondern dass ich die modernen Möglichkeiten ausprobieren und nutzen durfte.

lg mo
Pummelchen
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Moritz,

ich finde mich in deinem Beitrag wieder. Ich will gar nicht viel hinzufügen ich kann nur bestätigen das ich sehr viel Mut! brauchte bis ich endlich bereit war ein Antidepressiva einzunehmen. Ich habe es im Nachhinein sehr bereut nicht früher den Mut aufgebracht zu haben, dass hätte mir viel quälende Zeit erspart! Ich hatte das große Glück das das erste AD mir geholfen hat und mir wieder ein fast "normales" Leben ermöglichte. Aber die Krankheit Depression hat so viele Facetten da gibt es keine für alle gültige Empfehlung. Ich wünsche jedenfalls allen Betroffenen das sie einen Weg aus der Depression finde, gleich wie!

Viele liebe Grüße Pummelchen
Königin der Nacht
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Königin der Nacht »

Salvatore hat geschrieben:Hallo M. und Königin,

könnt ihr bitte noch mal genauer erklären, worauf genau sich eure Ablehnung bezieht? Also, Psychopharmaka generell oder nur Antidepressiva? Und da wiederum, lehnt ihr die generelle Einnahme ab oder nur die langfristige, so dass dann u.U. die kurzzeitige Behandlung doch okay wäre? Lehnt ihr das nur für euch selbst ab oder für alle? Und da dann, findet ihr, dass es für andere Menschen gewisse (Lebens-)Situationen gibt, in denen es (zeitweise) doch angemessen wäre, auf Medikamente zurückzugreifen?
..........
Mea culpa für die späte Antwort, hatte aber die letzte Zeit etwas viel um die Ohren und darüber hinaus hat leider auch noch mein Internet gestreikt.

Um Deine Frage zu beantworten: Ja, ich lehne Psychopharmaka/Antidepressiva generell ab, da es sich hierbei für mich um eine der größten Lügen der Pharmaindustrie (das Wort Industrie sagt ja schon alles, Industrie ist dazu gedacht möglichst viel Geld zu verdienen, das Wohl der Menschen ist da eher nebensächlich) handelt und zudem noch um sprichwörtliches Dreckszeug, das ich mir niemals freiwillig einwerfen würde. Ich kenne genug Leute, die sowas nehmen und rumlaufen wie ferngesteuerte Zombies, so würde ich nicht enden wollen. Massivste Nebenwirkungen, man brauche sich dazu nur mal die ganzen Threads dazu alleine hier im Forum durchzulesen, von nicht nicht wirklich bekannten Langzeitschäden ganz zu schweigen. Enorme Gewichtszunahmen etc. Und wozu sollte man ein Medikament jahrelang einnehmen, denn wenn man es so lange oder sogar immer einnehmen muß scheint es ja nicht zu helfen, sowas entzieht sich völlig meiner Logik. Es ist ein lukrativer Markt und vermutlich gar nicht dazu gedacht zu heilen. Mich erschreckt auch der völlig sorglose Umgang der Ärzteschaft mit diesen wahrlichen Chemiebomben. Wenn ich hier im Forum so lese was manche alles einwerfen, da schauderts mich und ich frage mich wirklich, kann das sein, darf das sein?
Meiner Meinung nach sollte vielmehr auf Therapien gesetzt werden, aber solange Termine beim Psychologen fast einem Sechser im Lotto gleichkommen ist schon klar daß man bis dato die Leute mit Pillen "ruhigstellen" muß. Geholfen wird ihnen dadurch aber nicht wirklich. Es mag für den einen oder anderen erträglicher sein, dieses Leben, aber wars das dann auch schon? Muß man sich damit zufrieden geben, es "erträglich" zu haben?

Nur um das klarzustellen: das ist einzig und alleine meine persönliche Meinung und letzten Endes muß jeder für sich selber entscheiden was er macht bzw. was er seinem Körper zumutet. In manchen Fällen mag es durchaus nützlich und hilfreich für den Betroffenen sein und das ist für ihn dann auch gut so. Ich für meinen Teil vermute nur, daß ein bewußterer Umgang mit Psychopharmaka dem einen oder anderen langfristig eventuell besser bekommen würde als wahllos alles was der Markt hergibt in sich hineinzufressen (was ja bei dem Leidensdruck durchaus verständlich und nachvollziehbar ist, wer hat schon groß Lust sich mit bewußtem Medikamentenumgang auseinanderzusetzen wenns ihm dermaßen dreckig geht und er es so nicht mehr aushält).

Ich persönlich setze auf hochdosiertes Johanniskraut, Traditionelle Chinesische Medizin und kognitive Therapie bei meinem Therapeuten. Nein, es geht mir nicht immer gut und neben guten Tagen gibt es auch schlechte Tage. Aber ich habe gelernt das für mich so zu akzeptieren, was es wiederum erträglicher macht, die schlechten Tage ;-).
Generell stehe ich der Schulmedizin mittlerweile auf Grund etlicher schlechter Erfahrungen sehr kritisch gegenüber. Ich lehne sie nicht vollständig ab, bin aber nicht mehr bereit alles ungefragt stehen zu lassen was man mir da als gut und richtig vermittlen will. Da habe ich leider auch zu oft mitbekommen, was da hinter den Kulissen läuft (womit wir mal wieder bei der Pharmaindustrie und dem leidigen Thema Geld wären) und daß den betreffenden Stellen ein gesunder Patient so gesehen nichts nützt.
Aber wie gesagt, das muß letzten Endes jeder für sich selber entscheiden.
katla
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von katla »

Ich habe selbst keine guten Erfahrungen mit Antidepressiva gemacht. Andere aber schon. Ueberliest du deren sorgfæltige Schilderungen einfach, damit du bei deiner Meinung bleiben kannst? Ich rate im Bekanntenkreis auch dringend davon ab, voreilig auf AD zurueckzugreifen. Aber so ein Rundumtotschlag!
Johanniskraut ist chemisch und in der Wirkweise einem AD sehr nahe (wikipedia:.. bewirk[t] eine geringe bis mittelstarke cerebrale Wiederaufnahmehemmung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin; dies sind bekannte Wirkmechanismen synthetischer Antidepressiva). Viele böse Phamaziemedikamente basieren auf pflanzlichen Grundstoffen. Anders als die TCM-Mittel etwa, werden die Industriepillen jedoch engmaschig ueberwacht. In beiden Fællen muss mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen gerechnet werden. Auch Psychotherapien können viel Schaden anrichten. Und ein gutes Geschæft wollen alle machen.

Dein Skeptizismus ist angebracht, du solltest aber in alle Richtungen schauen.
Königin der Nacht
Beiträge: 110
Registriert: 26. Okt 2015, 23:26

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Königin der Nacht »

Ich schaue auf Grund diverser jahrelanger Erfahrungen in alle möglichen Richtungen, liebe Katla. Und genau darauf fußt auch meine Meinung, die zugegebenermaßen für manche vielleicht etwas verstörend wirken mag ;) . Ich habe mich durchaus auch intensivst mit Kräuterheilkunde, fernöstlicher Medizin, alternativen Heilmethoden (nicht nur auf Depressionen bezogen) usw auseinandergesetzt, würde also auch behaupten ich weiß wovon ich rede.
Und wie ich schon geschrieben habe soll das jeder für sich selber entscheiden und das was ich geschrieben habe ist nunmal meine ganz eigenen Meinung und dazu stehe ich auch, punkt!
MoritzK
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von MoritzK »

Ich persönlich setze auf hochdosiertes Johanniskraut, Traditionelle Chinesische Medizin und kognitive Therapie bei meinem Therapeuten.
Johanniskraut ist auch ein Antidepressivum und wirkt ähnlich wie ein modernes SSRI. Das enthaltene Hyperforin wirkt als Wiederaufnahmehemmer von Serotonin und Dopamin. Es macht also keinen Sinn zu sagen, dass man "Psychopharmaka/Antidepressiva generell ablehne" - jedoch trotzdem "auf hochdosiertes Johanniskraut setze". Bei dem Thema sollte man einfach genauer differenzieren.

Ich z.B. habe Johanniskraut überhaupt nicht vertragen, da ich dadurch total unruhig wurde. Irgendwann konnte ich dann überhaupt nicht mehr schlafen und bin rumgelaufen "wie ein Zombie". Ein anderes AD hat mir dann nahezu nebenwirkungsfrei geholfen. Das habe ich auch nicht "mein Leben lang genommen" und es hat trotzdem geholfen. Eine Therapie habe ich selbstverständlich auch gemacht. (ich hoffe, Du kannst solche Erfahrungen auch achten)
Und wie ich schon geschrieben habe soll das jeder für sich selber entscheiden und das was ich geschrieben habe ist nunmal meine ganz eigenen Meinung und dazu stehe ich auch, punkt!
Ja das darf Deine Meinung sein - trotzdem wollte ich auf die Widersprüche hindeuten und wünsche Dir, dass Du den richtigen Weg gefunden hast und irgendwann auch wieder gelassener und differenzierter über solche Reizthemen sprechen kannst. Du scheinst wirklich sehr schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.

lg mo
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Nico Niedermeier »

Die Moderation ist ganz bei MoritzK und würde sich wirklich hier auch oft wünschen, dass die eigene Meinung etwas bescheidener und weniger dramatisch und absolutistisch geäußert wird....
Beste Grüße
Die Moderation
fendtsepp
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Registriert: 14. Jul 2016, 15:47

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von fendtsepp »

Hallo zusammen,
hat hier zufällig jemand auch mal "Opipramol" eingenommen.
Ich bin widersprüchlich. Im Prinzip bin ich der Ansicht der Philosophin und der Königin der Nacht. Trotzdem nehme ich dieses "leichte" AD, bei dem die Wirkweise ungeklärt ist, weil ich damit wieder halbwegs schlafen kann. Gegen meine Ängste hat es eigentlich nicht gewirkt, die sind jetzt aber aus anderen Gründen etwas abgeklungen.
Ich habe gestern eine sehr interessante Dissertation in dem Zusammenhang quergelesen:
http://edok.bib.mh-hannover.de/ediss/diss-ansari.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.depression-heute.de/depressi ... e/wir-sind" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Von Dr. Peter Ansari
Auf der WWW-Site von http://www.depression-heute.de" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; (Ehepaar Ansari) finden sich viele glaubwürdige Studien und Begründungen für die Ansichten von der Philosophin und der Königin der Nacht.
Ich weiß, dass ich da nur rauskommen kann, wenn ich mich ändere. Aber ich weiß auch wie unendlich schwer das ist. Ob dabei ADs hilfreich sind bezweifle ich eher.
Letzte Nacht konnte ich mal wieder gar nicht schlafen, weil ich am Abend zuvor ein sehr schwieriges Gespräch mit meiner Ex-Lebensgefährtin hatte. Danach war mir mal wieder klar dass ich von meiner Ich-Bezogenheit (Egozentrik, Egoismus) weg muss und mehr in die Richtung "Einfühlung" in die Anderen hin muss. Aber das weiß ich schon seit ich vor fast 10 Jahren Daniel Goldman "Emotionale Intelligenz" gelesen habe. Trotz langjähriger Bemühung habe ich da wohl kaum Fortschritte gemacht.
Seit Juni mache ich jetzt bei den EA (Emotional Anonymous) in deren 12-Schritte-Programm mit und versuche noch was mit Schematherapie zu machen.
LG
- fendtsepp -
monimoni
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von monimoni »

Hallo,

ich habe ein paar Monate Duloxaltan genommen, musste es wegen Leberproblemen absetzten. Mein Hausarzt hat mir das Medikament verschrieben, da ich so schnell keine Therapie erhalten konnte. Die Duloxaltan haben mir geholfen, meinen Alltag zu bewältigen. Ich lebe alleine und da muss ich in der Lage sein, mir Essen zu kaufen, Wäsche zu waschen usw usw.
Nach dem Absetzten nahm ich Opipramol. Das ist leichter, ich habe auch nur eine geringe Dosierung genommen. Es hat mir geholfen ruhiger zu werden. Übrigens ganz ohne Nebenwirkungen, das Absetzten war auch kein Problem.
Während der Therapie und Einnahme der AD ging es mir tlw recht gut (die Nebenwirkungen von Duloxaltan lasse ich mal weg, die waren geringer als die Wirkung der Depression vorher). Das ist allerdings der Grund (befürchte ich), dass die Therapie mir nicht so sehr geholfen hat. Ich hatte je kaum Druck, wirklich mitzuarbeiten. Ich habe mich nicht gesträubt, aber WIRKLICH GROßES verändert habe ich nicht. Mir ging es einigermaßen, die ADs haben wohl gewirkt.
Jetzt bin ich ohne AD und ohne Therapie. Und jetzt erkenne ich plötzlich vieles, was ich während der Therapie nicht gespürt habe. Es ist wirklich extrem. Jetzt bräuchte ich die Hilfe eines Therapeuten, jetzt spüre ich plötzlich, wo meine Probleme wirlich stecken. Das habe mit den AD nicht gespürt.

Da ich zurzeit massive Probleme mit dem Schlafen habe und auch Ängste und Depression wieder zunehmen, überlege ich, wieder Opipramol zu nehmen. Eine weitere Therapie wird mir zurzeit verwehrt. Mal sehen, wie lange ich das mit dem wenigen Schlaf noch aushalte. Ich bin ja berufstätig...

Kannst du etwas zu EA sagen? Ich habe darüber gelesen... aber verstehe es nicht ganz. Man erzählt aber bekommt kein Feedback? Hilft das?

LG
Moni
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Zarra »

@Moni
Man erzählt aber bekommt kein Feedback? Hilft das?
Manchen ja, mir nicht.

LG, Zarra
qwertzuiopII
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Registriert: 18. Jan 2016, 13:42

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
fendtsepp
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von fendtsepp »

@Moni
@Zarra

Hallo die 12-Schritte Gruppen sind wohl mit ältesten Selbsthilfegruppen auf der Welt. Begonnen hat es mit den AA, den anonymen Alkoholikern. Aufbauend auf der Gruppenprinzipien sind dann auch Gruppen mit einer anderen Zielrichtung entstanden, unter anderem Emotional Anonymous= EA.
http://www.ea-selbsthilfe.net/" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich gehe sowohl in solche Gruppen als auch in sogenannte Dialoggruppen mit Feedback.
Bei unserer EA-Gruppe treffen wir uns aber hinterher noch zum Gespräch/Kontaktpflege etc. in einer Gaststätte. Das tut mir auch ausgesprochen gut.
Auf die Art und Weise habe ich bei EA besseren Anschluss gefunden als in den normalen Selbsthilfegruppen.
LG
- fendtsepp -
fendtsepp
Beiträge: 36
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von fendtsepp »

Hallo qwertzuiopII,

medizinische Dissertationen sind nicht immer richtige Forschung mit neuen Erkenntnissen.
Der Text auf der Seite 239 ist sicherlich nicht eindeutig, aber er schreibt "Von den 524
ausgewerteten stationären Aufenthalten zeigten zusammengenommen fast 86 Prozent eine vollständige Remission oder zumindest eine Besserung."
Wenn man den Anteil "Besserung" inkludiert, dann ist das auch mit 86 Prozent richtig.
Dass er den Anteil für die "vollständige Remission" (Gesundung), der leider nur ca. 5% lt. Grafik ist, im Text nicht diskutiert ist schlecht.
Haben Sie schon mal in das Buch von Konstatin Ingenkamp "Depression und Gesellschaft: Zur Erfindung einer Volkskrankheit" gekuckt?
https://books.google.de/books/about/Dep ... edir_esc=y" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich habe da auch nur bei Google reingekuckt. Zumindest das man das Thema von dieser Seite aus mal untersucht finde ich lobenswert, auch wenn ich das nicht so sehe wie Herr Ingenkamp.
Für mich ist klar, dass es einen "medizinisch industriellen Komplex" gibt so wie es einen "militärisch industriellen Komplex" gibt. Das hat Barack Obama mal so gesagt (seine Mutter konnte ihre Krankenhauskosten irgendwann nicht bezahlen) und Horst Seehofer in seiner Zeit als Gesundheitsminister hat ähnliches gesagt.
Dass man selbst in Großstädten, die angeblich überversorgt sind, mehr als einen Monat auf einen Termin bei einem Facharzt für Psychiatrie warten muss ist nicht akzeptabel.
VG
- fendtsepp -
qwertzuiopII
Beiträge: 638
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Re: KEINE Medikamente

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
takatuka
Beiträge: 140
Registriert: 3. Jul 2016, 11:06

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von takatuka »

im Internet kannnst du bei deiner Krankenkasse einsehen wieviel deine Arztbehandlungen kosten. Weiß nicht ob das alle Krankenkassen machen.
"Aus Stolpersteinen , die einem in den Weg gelegt werden,kann man Treppen zum Himmel bauen -
es gibt keine Rolltreppe zum Glück, zum Erfolg, zum ... "
fendtsepp
Beiträge: 36
Registriert: 14. Jul 2016, 15:47

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von fendtsepp »

Hallo qwertzuiopII,

das mit den vielen Arztbesuchen
"das zu wenige ärzt zur verfügung stehen, hat eher etwas mit dem anspruchsdenken zu tun. keine ahnung wie man auf mehr als 12 arztbesuche im Jahr kommen kann. und zwar im schnitt jeder in jedem jahr. bei chronisch schwer kranken ok, aber alle vom kleinstkind bis zu greis?"
konnte ich früher auch nicht verstehen. Von 1990 bis 2015 war ich durchschnittlich 1 x pro Jahr beim Zahnarzt und vielleicht alle 3 Jahre mal beim Allgemeinmediziner.
Seit Anfang 2016 liege ich deutlich über dem von dir beschriebenen Durchschnitt. Jetzt kann ich das auch schon eher nachvollziehen.
Dass man in Berlin 6 - 12 Wochen warten muss um einen Termin bei einem Facharzt für Psychiatrie zu bekommen, passt nicht zur angeblichen Überversorgung in den Großstädten.
Ja, Sie haben Recht es gibt ein Anspruchsdenken. Es gibt aber auch Menschen in Not, die dringend einen ärztlichen Anspruchspartner brauchen.
Im Forum ist ja eine Diskussion über die "psychischen Erkrankungen" der Attentäter der jüngsten Vergangenheit aktuell.
In Deutschland sterben ca. 500 Menschen durch Gewalt von Straftätern. Die mediale Aufmerksamkeit und die zur Bekämpfung von Terrorismus eingesetzten Ressourcen stehen dazu in keinem Verhältnis.
Wie viele Menschen aufgrund von D sterben ist leider nur ganz grob geschätzt bekannt, deshalb halte ich mich da mal zurück. Aber sie ist um ein Mehrfaches größer als das was mit Mord und Totschlag, Attentaten etc. zu tun hat.
Ich würde mir wünschen dass für die seelische Gesundheit bzw. Heilung mehr Ressourcen eingesetzt werden, so dass seelisch Kranke nicht viele Monate auf einen Platz in einer qualifizierten Klinik oder einem Termin bei einem Facharzt oder einem Therapeuten warten müssten.
Herzliche Grüße
- fendtsepp -
M1971
Beiträge: 731
Registriert: 26. Apr 2014, 17:39

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von M1971 »

Im Ländervergleich steht das Gesundheitssystem in Deutschland ja gut da. Einfach mal mit der Chipkarte von Arzt zu Arzt tingeln gibt es sonst nirgendwo.
Somit gehen aber auch viele Leute wegen jeder Lapalie zum Arzt oder sicherheitshalber gleich zu mehreren. Das ist so eine Vollkasko Mentalität.
Und für die wirklich wichtigen Behandlungen fehlt dann das Geld. Ohne hier eine politische Diskussion loszutreten; die Chipkarte bekommen auch Menschen die nie unser Gesundheitssystem eingezahlt haben...
Tink
Beiträge: 419
Registriert: 6. Jan 2016, 09:54

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Tink »

Hi es passt zwar nicht in Zusammenhang aber zum Thema, deshalb...
Ich hab jetzt vor vier tagen Citalopram abgesetzt... Ich bin irgendwie unruhig fühl mich einsam und bin sehr nah am Wasser... Ich weiß nicht ob das vom absetzen kommt oder n tief ist. Ich wollte nie Tabletten nehmen Anfang des Jahres ging es nicht mehr aber halbes Jahr find ich mehr als genug.. Aber momentan ist mir irgendwie alles zuviel endlich Urlaub und ich kann es gar nicht genießen...
Aber eigentlich will ich das zeug nicht mehr nehmen....
Musste einfach mal rausdanke fürs "zuhören"
monimoni
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Registriert: 6. Sep 2015, 15:12

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von monimoni »

Es ist ja bei jedem anders... wie schon geschrieben, ich habe Opipramol vor 6 Wochen abgesetzt und bin jetzt wieder in eine Depression gerutscht. Habe morgen einen Termin bei einer Psychiaterin und will besprechen, ob es sinnvoll ist, wieder mit den AD anzufangen. Inzwischen habe ich gelesen, dass man ADs noch 6 Monate nehmen sollte, nachdem die Depression verschwunden ist. Sie war bei mir zwar besser, aber nie verschwunden. Habe wohl zu früh abgesetzt. Es wurde mir im Juni frei gestellt von der Ärztin...
Mohrmann
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Registriert: 28. Mai 2014, 16:06

Re: KEINE Medikamente

Beitrag von Mohrmann »

Tink hat geschrieben:Hi es passt zwar nicht in Zusammenhang aber zum Thema, deshalb...
Ich hab jetzt vor vier tagen Citalopram abgesetzt... Ich bin irgendwie unruhig fühl mich einsam und bin sehr nah am Wasser... Ich weiß nicht ob das vom absetzen kommt oder n tief ist. Ich wollte nie Tabletten nehmen Anfang des Jahres ging es nicht mehr aber halbes Jahr find ich mehr als genug.. Aber momentan ist mir irgendwie alles zuviel endlich Urlaub und ich kann es gar nicht genießen...
Aber eigentlich will ich das zeug nicht mehr nehmen....
Musste einfach mal rausdanke fürs "zuhören"
Hast du Citalopram von heute auf morgen komplett abgesetzt? Dann kann es sein, dass du jetzt unter Absetzerscheinungen leidest. ADs sollte man ausschleichen. Das steht inzwischen auch auf den Beipackzetteln und wenn du googelst, findest du eine ganze Menge dazu, z. B. unter http://www.adfd.org" onclick="window.open(this.href);return false;. Ich kann mir vorstellen, dass es günstig wäre, wieder einen Teil der Dosis zu nehmen um dann ganz langsam abzusetzen, möchte es dir sogar dringend empfehlen. Aber ich bin kein Arzt sondern rede in erster Linie aus persönlicher Erfahrung.

Liebe Grüße, Mohrmann :hello:
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