Auszeit?

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Frau O
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Auszeit?

Beitrag von Frau O »

Hallo liebe Forengemeinde...

Ich laufe schon einige Zeit mit meinen Depris rum, seit Mitte letzen Jahres mit offizieller Diagnose und Therapie. Meine Medis habe ich im März (nach 6 Jahren und versch. Tabletten) ausgeschlichen, in Absprache mit meinem Psychiater, einfach mal um zu gucken wie ich ohne bin und wie es mir damit geht. Ging auch ganz gut.
Seit ca. 2 Wochen geht's nur noch bergab, irgendwie... in der Arbeit Stress ohne Ende, wenn ich zu Hause bin und mal frei habe, schlafe ich ein. Mein Magen hat inzwischen auch Pseudopolypen gebildet (harmlos, trotzdem irgendwie erschreckend), dazu kommen Reflux und Reizmagen. Meine Haare sind spröde, ich habe seit über 20 Jahren wieder leichte Neurodermitis im Gesicht und Zwischenblutungen. Ich habe von den letzten Medis zugenommen, was mich zusätzlich belastet (okay, 5 kg, gefühlt aber 20!). Ich könnte jede Sekunde anfangen zu heulen, unterdrücke es aber so gut es geht (gibt ja keinen Grund, nech :roll: ) und habe das Gefühl dadurch irgendwann zu platzen. So.

Gerne würde ich einfach mal eine Auszeit nehmen. Ich weiß mein Psychiater würde nicht eine Sekunde zögern und mich krankschreiben. Allerdings gibt es Dinge, die ich nächster Zeit seit Langem geplant habe (über Pfingsten nach Leipzig, Anfang Juni ein WE in Berlin etc.), auf die ich mich wahnsinnig freue und die ich nicht absagen kann/will. Eine Freundin, die sich mit der Thematik auskennt, meint, ich solle mir meine Auszeit gönnen, wegfahren könne ich trotzdem - ich habe ja kein MagenDarm und solle tun, was mir gut tut. Mich plagt da eher das schlechte Gewissen :?
Ich liebe meinen Job! Aber im Moment brauche ich nur dran denken und bin genervt. Hab das Gefühl, dass mir alles zu viel wird und ich mit Kleinigkeiten überfordert bin...

Habt ihr Erfahrungen damit? Was macht ihr wenn ihr krankgeschrieben seid? Nur Zuhause hocken ist ja auch keine Lösung...

Entschuldigt den langen Text :?

LG

O.
ndskp01
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Re: Auszeit?

Beitrag von ndskp01 »

Hallo O,

wenn du krank bist ist es rechtlich so, dass du alles tun darfst (und sollst), was deiner Genesung förderlich ist. Es gibt ja viele Krankheiten, bei denen man nicht an das Bett gefesselt ist. Nicht nur seelische. Und bei denen Sonne und Licht wichtig ist, Bewegung usw.

Ein Problem ist aber das schlechte Gefühl, das du dabei hast. Das könnte dir den Erholungseffekt kaputt machen. Ich frage mich gerade, wie du an das rankommen könntest. Vielleicht ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt? Absicherung bei einer Anwältin?

Liebe Grüße, deine Puk
M1971
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Re: Auszeit?

Beitrag von M1971 »

Hallo O.,
Ich wäre da sehr vorsichtig. Du hast zwar keine Krankheit bei der Du in Deiner Wohnung bleiben musst. Aber verreisen kann Dich ganz schnell den Job kosten. Etwas anderes ist natürlich eine verordnete Kur an einem anderen Ort
Gruß
M
ndskp01
Beiträge: 2874
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Re: Auszeit?

Beitrag von ndskp01 »

Ich habe das Thema noch ein wenig gegoogelt,
und folgendes Ergebnis herausgefunden:

Grundsätzlich darfst du bei Krankschreibung auch wegfahren.
Du bist im Krankenstand verpflichtet, alles zu tun, was deine Genesung fördert und zu unterlassen, was sie behindert.
Ob ein Wegfahren förderlich ist oder nicht, hängt von der Art der Erkrankung und von der konkreten Reise ab.
Bei Bronchitis kann z.B. eine Reise an die Nordsee gut und gesundheitsförderlich sein, bei akuter Lungenentzündung wäre die Reise wohl besser zu unterlassen.
Ein Aufenthalt bei den Eltern kann bei Krankheit gut sein, wenn sie am besten in der Lage sind, sich um dich zu kümmern, dich zu bekochen, dir Wadenwickel zu machen oder was auch immer.

In jedem Fall aber ist die Person oder Institution, die für dich in der Zeit der Krankschreibung zahlt, über die Reise zu informieren. Das wäre in deinem Fall dein Arbeitgeber, wenn du bereits länger als sechs Wochen krank bist die Krankenkasse.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Viele Grüße, Puk
Katerle
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Re: Auszeit?

Beitrag von Katerle »

Hallo O,

wenn du schon merkst, dass dir alles zuviel wird, dann ist es angebracht eine Auszeit zu nehmen. Deshalb sprich das bitte bei deinem Psychiater an. Das bedeutet nicht zwangsläufig, NUR zu Hause zu hocken. Klar, ausruhen tut auch mal gut, aber du kannst die Zeit auch nutzen, um Dinge zu tun, welche förderlich sind für deine Gesundheit, wie z. B. Spaziergänge in der Natur oder einem Saunabesuch, für Entspannungsübungen oder für ein Hobby. Sollte schon alles im Gleichgewicht sein.

Alles Gute
Katerle
Südfrust
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Re: Auszeit?

Beitrag von Südfrust »

So weit ich weiß darf man mit einer psychiatrischen Diagnose wenn man krankgeschrieben ist wegfahren. Da würde ich noch mal extra den Arzt drauf ansprechen bei der Krankschreibung.
Frau O
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Re: Auszeit?

Beitrag von Frau O »

Guten Morgen!

Vielen Dank, ihr Lieben, für eure Antworten! :-)

Jaa, arbeitsrechtlich ist es echt ne heikle Sache... Das schlechte Gewissen wird sich geben, wenn ich mir quasi die "Legitimation zum Kranksein" abhole. Ich denke Hauptauslöser des schlechten Gewissens bei mir ist nicht das Verreisen trotz Krankschreibung, sondern die Krankschreibung an sich - man ist ja schließlich nie krank genug, um als krank zu gelten, ich mein, andere haben n Bein ab und jammern nicht und ich hab halt "nur" was mit dem Kopf, ja mei! (ich hoffe ihr versteht ;-) )

Ich habe morgen wieder einen Termin mit meinem Therapeuten und werde mich ordentlich zu dem Thema auskotzen und dann schauen wir weiter...

LG
O.
Zarra
Beiträge: 5734
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Re: Auszeit?

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe Frau O,

ich schicke meinen Beitrag, den ich größtenteils schon gestern geschrieben habe, jetzt doch ab - auf die Gefahr hin, daß alle auf mich losgehen.

... vielleicht reagiere ich so eher rigoros, weil Du "Sehnsuchtswünsche" von mir ansprichst. Dennoch bin ich mir relativ sicher, daß meine Ärzte (sowohl die Hausärztin als auch mein Psychiater) das Wegfahren nicht abgesegnet hätten, nicht absegnen würden. Spazierengehen ja. Ich bin auch immer in die Sauna und hätte das begründen können - war aber sicher froh, wenn ich niemanden traf und mich niemand fragte. Auswärts zu übernachten riecht einfach nach Urlaub auf Krankschreibungszeit.

Vorher krankgeschrieben, nachher krankgeschrieben - kein Problem; aber nicht über die Verreisezeit (auch nicht, wenn das am Wochenende ist). ... wie willst Du das denn Deinen Kollegen erklären?!?

Und klar mag das anders sein, wenn man monatelang krankgeschrieben ist. Und das kann man erst recht ungerecht finden ...

Vielleicht ist es ja eine Möglichkeit, jetzt zum Arzt zu gehen und Dich bis zum Wegfahren krankschreiben zu lassen (es sind ja noch fast zwei ganze Wochen bis Pfingsten (!! - länger würde mein Psychiater sicher erst mal eh nicht krankschreiben)), dann wegzufahren und danach weiterzusehen, möglichst dann aber schon wieder zu arbeiten?!

Und Deine Formulierung: "Gerne würde ich einfach mal eine Auszeit nehmen", finde ich ziemlich unpassend, wenn eine Krankschreibung gerechtigt ist, wäre. Denn das würden viele gerne! Und es würde garantiert auch vielen gut tun, Depressiven und Undepressiven.

Und Bekannte fragen mich in solchen Fällen, wann ich denn das nächste Mal Urlaub habe.

Und "seit 2 Wochen" ... und im März die Medikamente abgesetzt ... äh, ja, da frage ich mich dann natürlich auch ...

... wahrscheinlich gehen jetzt alle auf mich los ... tja.

Zarra
Frau O
Beiträge: 18
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Re: Auszeit?

Beitrag von Frau O »

Hallo Zarra,

ich muss gestehen, so ganz verstehe ich deinen Beitrag auch nicht :-D Aber kein Problem - ich zumindest gehe nicht auf dich los, jeder hat das Recht auf seine Meinung :-)

Ich habe ja auch meine Zweifel mit dem Verreisen, daher ja auch mein Thread hier. Wie ich das meinen Kollegen erklären würde? Gar nicht. Punkt. Es geht sie nichts an. Mein Krankheitsbild ist die Sache von mir und meinen behandelnden Ärzten, Therapeuten etc. Eine Kollegin weiß etwas genauer über mich Bescheid, doch sie begreift das Ausmaß nicht (frei nach dem Motto "Ich bin auch manchmal traurig..."). Ich denke sehr oft an meine Kollegen, sitze daher oft völlig fertig am Schreibtisch, nur weil Abschluss ist oder der im Urlaub, der krank, dies, das, jenes. An mich denkt keiner. Warum soll ich immer Rücksicht nehmen, nur weil ich die jüngste im Team bin und nach außen hin fit und knackig?! Naja, das schweift ab vom Thema ^^

Ja, das Wort Auszeit... es gibt aber noch den feinen Unterschied zwischen "Ach, ich bin auch mal traurig oder kaputt..." und "Mir entgleitet alles, wenn ich jetzt kein STOPP setze, geht das schief!" Verstehst du, was ich meine? Zudem, wie ich oben schon geschrieben habe, ich selbst sehe mich immer als "zu wenig krank" an. Was aber auch zum Krankheitsbild gehört (eklig paradox diese scheiß Krankheit).

Urlaub habe ich das nächste Mal im Juli. Bis dahin keine Möglichkeit, da der Kollege oder die andere Kollegin jeweils im Urlaub sind oder Termine anstehen. So viel zum Gewissen.

Deinen letzten Satz verstehe ich wirklich nicht. Was fragst du dich? Warum abgesetzt? Warum nicht neue? Warum erst zwei Wochen?

LG

O.
IchBinHier
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Re: Auszeit?

Beitrag von IchBinHier »

Ich kenne das so gut. Ich versuche auch schon seit Wochen den Kopf über Wasser zu halten, weil ich niemanden im Stich lassen will.
Ich finde "Auszeit" keinen schlechten Begriff. Denn mit der Krankheit Depression ist es eben wichtig, rechtzeitig den "AUS-Knopf" zu drücken und sich ZEIT für sich zu nehmen. Es ist weder dem Arbeitgeber noch den Kollegen und erst recht nicht einem selber geholfen, wenn man die Zähne zusammen beißt bis gar nichts mehr geht und man in der Klinik landet und zwei ganze Monate ausfällt. Dann doch lieber frühzeitig seine Kräfte sammeln und ein Programm durchführen, das einen erdet, stützt... und eben zwei Wochen krank sein.

Es ist ganz witzig, weil das was Zarra sagt, das ist, was ich zu mir selber sage und das, was ich dir jetzt sage, das ist, was ich anderen raten würde (aber ich bin nicht umsonst Sozialarbeiterin und kümmere mich immer mehr um andere als um mich. Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung. Daher kenne ich beide Gedankengänge, finde den von Zarra aber eben genau passend für die Depression und was diese eben so aufrecht erhält. Ich muss, ich kann das schon, ich darf ja nicht... Daher, rate ich dir, wie auch mir selbst: Höre auf das Alarmsignal "Stop, tritt zurück, gönn dir was!" Auf Dauer ist natürlich das Ziel, vorher weniger zu machen, dait man erst gar nicht so weit kommt, dass man sich zwei Wochen Auszeit nehmen muss. Aber Schritt für Schritt. Das ist doch schon mal ein Schritt nach Vorne, dass du das so wahrnehmen kannst, oder?

Wegen des Wegfahrens? Ganz ehrlich, ich bin mir sicher, dass das keiner mitbekommt und rein rechtlich würde ich mich sehr wundern, wenn bei einer Depression nicht erlaubt wäre, wegzufahren. Meine Ärztin udn meien Therapeutin haben mir immer dazu geraten, vorausgesetzt, es wird dort gut für mich gesorgt (z.B. es ist jemand dabei) oder aber ich mache deutlich, dass die Zeit alleine gut und wichtig ist. Du verlässt ja nicht mal das Land. Also, mach dir deshalb keinen Kopf.

Genieß die Zeit. Wenn schon krank, dann aber ohne schlechtes Gewissen. :)
"Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut." (Pippi Langstrumpf)
Zarra
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Re: Auszeit?

Beitrag von Zarra »

Hallo,
Ich muss, ich kann das schon, ich darf ja nicht...
... ich möchte betonen, daß ich DAS nicht geschrieben habe. Und ich habe auch nicht geschrieben, daß ich eine Krankschreibung bei Frau O. für nicht gerechtfertigt halte - es wirkt eher anders auf mich - (und das könnte ich ja nun wirklich auch nicht beurteilen zudem) oder daß sie "sich zusammenreißen" soll.

Ich habe nur geschrieben (und dazu stehe ich), daß Wegfahren und Krankgeschriebensein - so, wie es beschrieben wurde - für mich nicht wirklich zusammengehen, auch wenn ich den Impuls verstehen kann.
(Manches geht halt vielleicht nicht wirklich, wenn man auf Kosten von Errungenschaften unseres Sozialsystems ... Ich glaube nicht, daß das in meinem Umfeld jemand abnicken würde. Klar, wenn ich zur Beerdigung meiner Oma durch halb Deutschland fahre. - Und ja, ich stimme IchBinHier zu: Wahrscheinlich kriegt es niemand mit. Nur: Ist es deshalb okay? Und ja, es sind meine Angstanteile, die sagen: Und was, wenn ein Unfall passiert und rauskommt, daß ich krankgeschrieben war?)

LG, Zarra

Sorry, für mich (!) klingt "Auszeit" nicht nach Krankheit, was Depression aber ist. - ... ist ja auch spannend, wie unterschiedlich das gesehen wird. (Ich hatte eher angenommen, daß Frau O. das eher "neutral", jedenfalls ohne länger darüber nachzusinnen, hingeschrieben hatte.)
IchBinHier
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Re: Auszeit?

Beitrag von IchBinHier »

@Zarra: Dann habe ich meine anderen Gedankengänge zu sehr in deine hineininterpretiert. :) Ich habe mich darin einfach wiedergefunden. Aber stimmt schon, du hast dich ja hauptsächlich auf das Wegfahren bezogen.
Ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht bzgl., was meine Ärztin und Therapeutin zum Wegfahren sagen. Insbesondere meine Therapeutin war froh, als ich in meinem Kranksein (als ich auf den Klinikplatz gewartet habe), ein Mal meinen Bruder besuchen gefahren bin udn ein Wochenende ans Meer gefahren bin. Sie hätte sich eher Sorgen gemacht, wenn ich zu Hause geblieben wäre und kein Programm gehabt hätte.
Auszeit klingt für mich auch nicht nach Krankheit. Sondern nach Gesundheit bzw. nach Bewältigung. Die Krankheit ist doch eh da. Die Frage ist, wenn sie mal wieder so schlimm ist, dass eine Auszeit nötig ist, um nicht tiefer in die Krankheit zu rutschen.
"Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut." (Pippi Langstrumpf)
Andra
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Re: Auszeit?

Beitrag von Andra »

Ich habe vor langer Zeit ähnliches erlebt, wie IchBinHier hier geschildert hat. In einer Phase des immer mehr Hineinsinkens in die Krankheit fragte mich die damalige Therapeutin, ob es einen Ort gibt, an dem ich jetzt gern wäre. Ich habe ihr den Ort genannt. Daraufhin hat sie mit meinem damaligen Psychiater gesprochen, der hat mich in seine Praxis bestellt und mir die ärztliche Genehmigung für diese Reise erteilt mit den Worten"...aber bitte ertränken Sie sich nicht dort im See. Das wäre nicht gut für mich". Ich muß wohl in dem Moment einen so verblüfften Gesichtsausdruck gezeigt haben, daß er lächelnd hinzufügte "Für Sie wäre das natürlich auch nicht gut". Ich habe ihm dann versprochen, am und im Leben zu bleiben Auch ich wartete damals auf einen Klinikplatz.
Für mich war diese Möglichkeit sehr hilfreich, weil dadurch tatsächlich eine Verschlechtung meines damaligen Zustandes verhindert wurde.

Ich denke, man muß in jedem Einzelfall differenzieren. Bei Suizidgefährdeten werden sich Ärzte vermutlich hüten, eine solche Genehmigung zu geben, weil im Fall des Falles der jeweils verantwortliche Arzt rechtliche Probleme bekommen könnte. Aber wenn deutlich ist, daß z.B. Reise bzw. Ortswechsel der Verbesserung der gesundheitlichen Situation dienen kann, spricht eigentlich nichts dagegen.
Ziege04
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Re: Auszeit?

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Frau O

Ich versuche zusammen zu fassen-

Du hast schon länger Depressionen, nimmst auch schon länger Medis, hast diese aber seit März ausgeschlichen.....

Aktuell geht es Dir nicht gut, Du fühlst Dich überfordert, wünscht Dir eine Auszeit und würdest sie auf Krankschreibung auch bekommen......

-
Erstmal sehe ich die Frage: hat Dein aktueller Status was damit zu tun, daß Du die Medis abgesetzt hast? Wie ging es Dir bis März, vor dem Ausschleichen?
Du schriebst, es geschah unter ärztlicher Aufsicht -
Ich weiß nicht, doch entweder solltest Du das Thema Medi wieder aufnehmen oder , ja, klären, wieso dieser dringende Wunsch nach einer Auszeit?
Bist Du zufrieden in Deinem Beruf? Ist es nur der aktuelle Stress?

LG Ziege04
Frau O
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Re: Auszeit

Beitrag von Frau O »

Guten Abend ihr Lieben!

Danke für die weiteren Antworten :-)

@IchBinHier: Der Kandidat erhält 100 Punkte. Du hast exakt verstanden, wie es mir geht - beruhigend, dass ich da nicht allein bin ;-) Auch finde ich deine Sichtweise gut. Fast dasselbe hat mir mein Therapeut am Mittwoch gesagt. Ich habe konsequent meinen inneren Marker ignoriert und bin nun kurz vorm Platzen. Bevor es dazu kommt, Notbremse ziehen und eine Woche nutzen um mal wieder auf sich selbst klar zu kommen (lapidar ausgedrückt).

@Zarra: Ich verstehe deinen Gedanken "Attest, Wegfahren, Unfall?" ganz und gar! Und inzwischen habe ich einen guten Weg gefunden ;-)

@Andra: Ich mag Ärzte mit Humor :-D Meiner ist zum Glück auch von der Sorte. Tapetenwechsel wirken bei mir immer wahre Wunder...

@Ziege04: Mein Psychiater ist leider bis Pfingsten im Urlaub (Frechheit ;-) ) Sobald er wieder da ist, werde ich Kontakt aufnehmen um eben dem auf den Grund zu gehen, ob das vllt nicht mit dem Ausschleichen zu tun hat... mein Therapeut hat die Vermutung aufgestellt, dass ja bisher immer noch eine Restwirkung da gewesen sein könnte, eine Art Wattepackung, die mich resistenter gemacht hat. Als die weg war und der Stress auf Arbeit (im Moment wirklich außergewöhnlich viel!) sich potenzierte, knickte ich ein. Schon um meinen Geburtstag und Ostern rum war ich nervlich an der Grenze, schwer erkältet und schleppte mich zur Arbeit. Im Nachhinein bin ich von mir selbst erschrocken, dass ich meine Prämisse "Wer krank ist, ist krank und bleibt zu Hause!" so konsequent ignoriert habe o.O
Meinen Job liebe ich! Klar gibt es Höhen und Tiefen, aber ich möchte nicht tauschen. Ich habe in dem Betrieb gelernt, bin also seit 10 Jahren da, seit 7 Jahren im Team, seit 2 Jahren in der Arbeitnehmervertretung. Ich denke, es ist wirklich nur der aktuelle Stress, der so krass bisher nie da war.

Fazit: Mein Therapeut empfahl mir nach unserer Sitzung am Mittwoch meinen Psychiater aufzusuchen, die Situation zu schildern und die nächste Woche dafür zu nutzen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Wenn es nach Pfingsten immer noch nicht gut ist, kann ich ja immer noch ein weiteres mal meinen Arzt aufsuchen. Psychiater ja im Urlaub *hmpf*, also werde ich Montag zum Hausarzt - der kennt meine Geschichte und mich seit ich ein Kind bin, da habe ich Vertrauen...
Im Moment ist dank des langen WEs das ein oder andere Lächeln meinerseits ehrlich gemeint und von Herzen. Die restliche Zeit schlafe ich ;-)

Vielen Dank euch!!!

LG

O.
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