Weiß nicht mehr weiter....

Rosenfan
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Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

guten Morgen zusammen,

habe ja schon einige Male von meiner Tochter berichtet (Depression, Klinikaufenthalt, ambulante Therapie, Therapieabbruch), die nun in der Klinik ist, in der sie für 10 Tage getestet wird, ob das dort angebotenen spezielle Therapieprogramm (DBT) für sie passend ist.

So wie ich vor einer Woche mit ihr sprach, scheint es für sie das richtige Programm zu sein, lt. Aussage der Psychologen dort, sie wartet nun auf die Entscheidung der Ärzte und wollte sich dann wieder melden.

Seitdem hören wir nichts mehr. Sie war vorher noch fröhlich, zuversichtlich hat auch in ihrer Freizeit (Wochenende brauchte sie nicht in der Klinik verbringen) wieder einige schöne Unternehmungen gemacht usw.

Sie hatte Konktakt zu uns gehalten und SMS geschickt, sogar mal Fotos, wenn sie unterwegs war. Nun reagiert sie nicht mehr. Seit einigen Tagen keine Reaktion, d.h. vor 2 Tagen dann doch einmal ganz kurz, auf unsere Frage, ob sie noch in der Klinik ist, kam ein knappes ja.

Ich habe Kopfkino ohne Ende, daß sie sich was antut, vielleicht war sie deshalb vorher so fröhlich.
Man liest ja, daß manche Patienten dann, wenn sie den Entschluss gefaßt haben, plötzlich "gut drauf sind.

Mein Mann meint, wir sollen sie in Ruhe lassen und abwarten. Sie war sonst immer so, daß, wenn es ihr nicht gut ging, sie sich für eine Weile zurückzog und sich dann wieder gemeldet hat.
Immerhin hat sie ja kurz einmal geantwortet.
Ich weiß überhaupt nicht, was mit ihr los ist, warum so ein plötzlicher Umschwung? Hat man ihr evtl. mitgeteilt, daß sie doch nicht für das Programm geeignet ist und sie hat wieder einen Zusammenbruch, so wie es vor kurzem erst war, als ihre Therapeutin mitgeteilt hat, daß sie ihr nicht helfen kann und die Therapie mit ihr nicht verlängern wird.

Ich weiß, daß könnt ihr mir ja auch nicht sagen, aber das sind meine Gedanken, die mir hier ständig durch den Kopf gehen. Fühle micht gerade zu nichts mehr fähig.

Ein Anruf in der Klinik würde auch nichts nutzen, da sie ja erwachsen ist, würden wir Eltern keine Auskunft bekommen, ob sie dort ist oder was mit ihr los ist. Evtl. ist sie auch wieder in der geschlossenen....

Sollen wir also abwarten oder gibt es doch noch irgendeine Möglichkeit, daß wir als Eltern von der Klinik Auskünfte bekommen können?

Ich weiß einfach nicht, was wir tun können und bin total verzweifelt...

LG
Rosenfan
RezDep
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von RezDep »

Hallo Rosenfan,

wenn der Psychologe dort DBT für richtig hielt, wird es wohl auch passend sein. Ich wüßte auch nicht, was an DBT falsch sein könnte, im Grunde genommen sind dort viele verhaltenstherapeutische Standardmethoden strukturiert zusammengefaßt.
Allerdings könnte es schon sein, dass es deine Tochter sehr fordert. Je nach Frequenz der Module und Gespräche dort, ist es schon eine "geballte" Ladung, was so an Information, Be- und Verarbeitung usw. auf einen zukommt. Vllt. verarbeitet sie grad viel, muss erstmal verdauen, was ist, was vllt .doch weniger funktioniert als gedacht usw. DBT kenne ich jetzt von der Borderline-Behandlung (wobei ich halt viele Aspekte auch für andere sinnvoll finde). Ich weiß zu wenig von Deiner Tochter (hab mir die anderen Threads nicht rausgesucht), aber falls es eine Station ist, wo überwiegend "Borderliner" (also Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeit) sind, wird der Schwerpunkt auch darauf ausgerichtet sein. Und dann kann man schon ins Grübeln kommen, entdeckt vllt. auch den ein oder anderen Aspekt an sich, stellt alles bisherige in Frage usw.

Bestünde wirklich die Gefahr, dass Deine Tochter zu instabil wäre, wäre sie für dieses Programm im Normalfall nicht aufgenommen worden. Krisen werden (im Normalfall) in der Klinik aufgefangen, wenn wirklich akute Selbstgefährdung bestünde, würde gehandelt werden.

Ich stimme da schon mit deinem Mann überein, kann aber verstehen, dass man als Mutter vllt. viel emotionaler reagiert. Vllt. hilft es dir, dich auf die Tatsachen zu konzentrieren? Aus deinem Beitrag ergeben sich für mich schon einige: sie ist gut aufgehoben und in Händen von Fachleuten; Rückzug ist kein vollkommen neues Verhalten; es kam keine Nachricht von der Polizei oder sonstwem, dass sich deine Tochter suizidiert hat; sie hat auf deine SMS reagiert, also kein kompletter Kontaktabbruch.

Weiß sie um Deine Sorgen? Vllt. will sie Euch auch schützen?

LG
Kessy
qwertzuiopII
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von qwertzuiopII »

@rosenfan

das mit der nicht auskunft der klinik hätte man im vorfeld evtl mit einer vollmacht regeln können.

jezt würde ich doch zumindest die klinik über die verändert situation informieren. es könnte für deren weitere vorgehen wichtig sein.
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

RezDep hat geschrieben:


Bestünde wirklich die Gefahr, dass Deine Tochter zu instabil wäre, wäre sie für dieses Programm im Normalfall nicht aufgenommen worden. Krisen werden (im Normalfall) in der Klinik aufgefangen, wenn wirklich akute Selbstgefährdung bestünde, würde gehandelt werden.


Weiß sie um Deine Sorgen? Vllt. will sie Euch auch schützen?

LG
Kessy
danke erstmal für deine Antwort. Ich denke schon, daß sie mich schützen will. Sie hat schon öfter mir gegenüber erwähnt, daß sie ja weiß, daß ich mir soviel Gedanken mache...

Inzwischen weiß ich mehr. Ich habe heute morgen nochmal eine SMS geschickt und endlich hat sie geantwortet. Sie ist nicht in der Klinik, sie hat eine Diagnose, aber ob sie an dem Programm teilnehmen kann, weiß sie immer noch nicht. Genau wie du oben schreibst, hat sie es mir auch geschrieben, sie darf nur teilnehmen, wenn sie stabil ist und mind. 3 Wochen vorher nicht in einer Klinik war, da das Programm wohl sehr anstrengend ist.
Nun sitzt sie zu Hause und wartet wieder mal ab, wie es weitergeht. Ich denke, daß ist jetzt auch der Grund, daß sie wohl nicht geantwortet hat, weil sie das erstmal wieder verarbeiten muss.

Sie hatte nach ihrem ersten KH-Aufenthalt die Diagnose, schwere Depression und eine Persönlichkeitsstörung. So eher in die Richtung ähnlich Asperger Syndrom.
Nun nach dem Test - Borderline. Ich habe davon schon einiges gehört und muss mich jetzt aber erstmal damit näher beschäftigen. Wenn sie nicht in dem Programm aufgenommen wird, welche Möglichkeiten der Therapie es dann für sie gibt.

@qwertuitopII - danke dir auch für die Antwort. Es stimmt, daß mit der Vollmacht hätte schon geregelt sein müssen. Wir haben es ihr gegenüber auch schon angesprochen, als sie hier zuletzt zu Besuch war, sie stand dem aber ablehnend gegenüber. Nun wollten wir sie nicht unter Druck setzten (mit unter Druck setzten hat sie ein ziemliches Problem).
Es zeigt uns aber, daß dies wohl doch dringend erforderlich ist. Wir werden das wohl doch nochmal ansprechen müssen.

LG
Rosenfan
qwertzuiopII
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von qwertzuiopII »

die vollmacht ist nur eine ideen geweisen, weil die meisten nicht dran denken.
wenn sie das abgelehnt hat, ist das ihr gutes recht. da keinen druck zu machen ist der richtige weg. sonst könnte das von ihr als übergriffig gewertet werden
Wenn das Lichtspiel des Lebens keine Schatten mehr wirft
RezDep
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von RezDep »

Hallo Rosenfan,

DBT "entstand" quasi für die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Also ist die Therapie grundsätzlich für deine Tochter geeignet. Das wichtigste ist halt erstmal Stabilisierung. Erfahrungsgemäß gibt es sowieso Wartezeiten bis zur Teilnahme an den Modulen.


Je nachdem wie gut ihr mittlerweile miteinander reden und euch austauschen könnte, könntet ihr vllt. mal schauen, ob ihr in Borderline-Foren o. ä. Informationen zum "Skilltraining" (Umgang mit Druck, Anspannung, überschießenden Emotionen) findet. Vllt. ist da schon was bei, was ihr zur Stabilisierung helfen kann. Klar, nachdem du dich erstmal etwas in die Symptomatik eingelesen hast und zumindest grob weißt, worum es überhaupt geht :)


Ich wünsch Euch alles Gute!!!

LG
Kessy
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

qwertzuiopII hat geschrieben:die vollmacht ist nur eine ideen geweisen, weil die meisten nicht dran denken.
wenn sie das abgelehnt hat, ist das ihr gutes recht. da keinen druck zu machen ist der richtige weg. sonst könnte das von ihr als übergriffig gewertet werden
genauso würde sie es empfinden. Aber einfach ist es nicht, so haben wir natürlich Sorge, wenn dann doch mal etwas ist, wo wir keinen Einfluss mehr haben und andere bestimmen, was mit ihr passiert.....
RezDep hat geschrieben:
DBT "entstand" quasi für die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Also ist die Therapie grundsätzlich für deine Tochter geeignet. Das wichtigste ist halt erstmal Stabilisierung. Erfahrungsgemäß gibt es sowieso Wartezeiten bis zur Teilnahme an den Modulen.


Je nachdem wie gut ihr mittlerweile miteinander reden und euch austauschen könnte, könntet ihr vllt. mal schauen, ob ihr in Borderline-Foren o. ä. Informationen zum "Skilltraining" (Umgang mit Druck, Anspannung, überschießenden Emotionen) findet. Vllt. ist da schon was bei, was ihr zur Stabilisierung helfen kann. Klar, nachdem du dich erstmal etwas in die Symptomatik eingelesen hast und zumindest grob weißt, worum es überhaupt geht :)


Ich wünsch Euch alles Gute!!!

LG
Kessy
danke, ich frage mich, wie kann man sie denn stabilisieren, bis sie dann doch an dem Programm teilnehmen kann bzw. bis es startet. AD bekommt sie ja schon, hat aber trotzdem starke Stimmungsschwankungen.

Mit dem miteinander Reden und Austauschen ist das sehr schwierig. Das denke ich, hängt mit ihrer Persönlichkeitsstörung zusammen. Aber dadurch, daß sie ja schon einige Monate Gesprächstherapie hatte, AD nimmt , hat sie sich schon verändert. Dass sie mir ihre Diagnose heute mitgeteilt hat, sehe ich als einen positiven Fortschritt an.

Es ist eben auch noch ein Problem, daß wir soweit voneinander entfernt wohnen (900 km), da kann ich leider nicht mal eben bei ihr vorbei und schauen, wie es ihr geht. Eine verzwickte Lage.

Haben ihr auch schon vorgeschlagen, ob sie nicht wieder in unsere Gegend ziehen möchte, dann wären wir wenigstens mal vor Ort, wenn es ihr gerade nicht gutgeht. So ist sie ja immer allein auf sich gestellt.
Das empfand sie auch als übergriffig, sie möchte schon dort bleiben, wo sie jetzt lebt, obwohl sie zugegeben hat, dass sie dass Alleinsein unterschätzt hat.

LG
Rosenfan
RezDep
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von RezDep »

Hy,

mir fällt grad ein: in der Klinik werden die ihr doch auch schon einige Möglichkeiten der STabilisierung (z. B. über Skills) vermittelt haben, oder? Dann ist sie doch schon wieder einen Schritt weiter. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass man sie einfach komplett "unvorbereitet" wieder nach Hause geschickt hat.

Positiv find ich, dass sich ja eine Veränderungsbereitschaft zeigt und deine Tochter nicht komplett auf stur stellt. Also ist doch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nach dem Wunden lecken an der Stabilisierung arbeitet ;). Und ihr steht auch hinter hier, egal was ist. Das ist auch nicht zu unterschätzen.

LG
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

RezDep hat geschrieben:Hy,

mir fällt grad ein: in der Klinik werden die ihr doch auch schon einige Möglichkeiten der STabilisierung (z. B. über Skills) vermittelt haben, oder? Dann ist sie doch schon wieder einen Schritt weiter. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass man sie einfach komplett "unvorbereitet" wieder nach Hause geschickt hat.

Positiv find ich, dass sich ja eine Veränderungsbereitschaft zeigt und deine Tochter nicht komplett auf stur stellt. Also ist doch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nach dem Wunden lecken an der Stabilisierung arbeitet ;). Und ihr steht auch hinter hier, egal was ist. Das ist auch nicht zu unterschätzen.

LG
ja ich hoffe es doch auch, daß man ihr da Möglichkeiten aufgezeigt hat oder wohin sie sich wenden kann, wenn es wieder akut wird.

ich denke auch, daß sie bereit ist, was zu verändern. Sie hat schon so viele Rückschläge gehabt, vor allem auch mit den Medikamenten, aber ich habe den Eindruck sie "kämpft" noch.

LG
Rosenfan
Norea
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Norea »

Liebe Rosenfan,
bin ja auch Mutter eines betroffenen erwachsenen Kindes, das auch weit entfernt wohnt. Möchte dir nur kurz kräftigende,liebe Gedanken von Mutter zu Mutter schicken und dir sagen, dass ich deine beschriebenen Gefühle alle sehr gut kenne und nachvollziehen kann, wie du dich sorgst.
Gut, dass du das Gefühl hast, dass deine Tochter noch kämpft.

Wie gerne würden wir doch unseren Kindern diese Kämpfe abnehmen.....

Alles Gute für dich,
liebe Grüße
Norea
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

@ Norea, danke für deine lieben Worte!

du scheinst wirklich in der gleichen Situation zu sein. Meine Tochter hat sich auch jahrelang gesträubt, in die Klinik zu gehen oder einen Therapeuten aufzusuchen. Aber nach über einem Jahr AD-Einnahme wirkte dieses nicht mehr und es ging ihr immer schlechter, so daß sie endlich selber einsichtig war und sich eine Überweisung in die Akutklinik geholt hat.

Mit den AD´s hat sie aber auch stark zu kämpfen. Viele Nebenwirkungen, immer wieder Medikamentenwechsel. Es scheint nicht leicht zu sein, das richtige AD zu finden.

Ich schicke dir auch liebe Grüße von Mutter zu Mutter und ich wünsche dir und vor allem deinem Sohn, daß er sich doch eines Tages auf eine Behandlung einlässt.

LG
Rosenfan
Norea
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Norea »

Danke dir auch, Rosenfan. Hoffe, du hast mittlerweile wieder etwas von deiner Tochter gehört?
Liebe Grüße
Norea
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

Norea hat geschrieben:Danke dir auch, Rosenfan. Hoffe, du hast mittlerweile wieder etwas von deiner Tochter gehört?
Liebe Grüße
Norea
ja, gottseidank - ich habe von ihr gehört. Sie ist nach dem 10tägigen Test in der Klinik nun wieder zu Hause in ihrer Wohnung. Sie weiß leider immer noch nicht wie es weitergeht. Sie sollte sich wieder melden, um nochmal einen Termin für ein Gespräch auszumachen. Leider versucht sie seit Tagen die Ärztin zu erreichen, die entweder nicht ans Telefon geht oder nur kurz, um zu sagen, daß sie zurückruft, was aber bisher nicht geschehen ist.

Ich finde das für einen Menschen in so einer Situation natürlich auch nicht gerade gut, sieht ja schon wieder so aus, als willl man sie nicht haben (ihr Empfinden) und sie ist auch ziemlich niedergeschlagen...

Mal sehen, ob sie nächste Woche einen Termin ausmachen kann. Es muss doch auch irgendwie mit der Behandlung weitergehen.

LG
Rosenfan
Norea
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Norea »

Oh man, das ist aber nicht sehr einfühlsam von dieser Ärztin, zu sagen, sie ruft zurück und sich dann nicht zu melden. Kann verstehen, dass deiner Tochter dann solche Gedanken kommen.
Hoffe für sie und für dich, Rosenfan, dass bald eine Entscheidung kommt, wie es weitergehen wird.

LG Norea
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

@Norea, da kann ich deinen Worten nur zustimmen. Leider hat sie bis heute immer noch nichts gehört...
Fange langsam an zu zweifeln, ob man sie evtl. doch nicht ins Programm aufnehmen will und jetzt nicht weiß, wie man ihr das mitteilen soll...?

LG
Rosenfan
tomausle
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von tomausle »

Ich kann Deine Tochter irgendwie auch ziemlich gut verstehen. Sie führt ihr eigenes Leben und trägt demzufolge auch Verantwortung für sich. An ihrer Stelle würde ich auch nicht nach Hause ziehen. Dort wäre sie das "Sorgenkind" um das sich gekümmert wird. Ich könnte das selbst nicht ertragen.

Mache Dir keine Sorgen. Deine Tochter ist auf einem sehr guten Weg. Sie ist sich auch ohne fremde Hilfe ihres Problems bewusst. Das verdient insbesondere unter dem Hintergrund ihrer Persönlichkeitsstörung großen Respekt.

LG
Thomas
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

tomausle hat geschrieben:Ich kann Deine Tochter irgendwie auch ziemlich gut verstehen. Sie führt ihr eigenes Leben und trägt demzufolge auch Verantwortung für sich. An ihrer Stelle würde ich auch nicht nach Hause ziehen. Dort wäre sie das "Sorgenkind" um das sich gekümmert wird. Ich könnte das selbst nicht ertragen.

Mache Dir keine Sorgen. Deine Tochter ist auf einem sehr guten Weg. Sie ist sich auch ohne fremde Hilfe ihres Problems bewusst. Das verdient insbesondere unter dem Hintergrund ihrer Persönlichkeitsstörung großen Respekt.

LG
Thomas
ich glaube, genau dass könnte es sein, sie möchte nicht das Sorgenkind sein. Sie war als Kind schon so, daß sie es unangenehm fand, wenn sie mal krank war und sie wurde "betüddelt". Heute weiß ich, daß kann nur mit der Diagnose zusammenhängen. Erst hieß es ja, sie hätte eine schizoide Persönlichkeitsstörung. Nun Borderline, ich weiß nicht, was davon nun tatsächlich stimmt.

Danke für deine Worte, daß sie auf einem guten Weg ist. Wenn man eingebunden ist, in dieses Problem, sieht man manchmal gar nicht mehr, was sie alles schon getan hat, um Hilfe anzunehmen und stimmt, daß trotz ihrer Persönlichkeitstörung, die sie ja jahrelang daran gehindert hat, sich keine Hilfe zu suchen - was für ein Fortschritt!

Übrigens, endlich hat sie die Ärztin erreicht und hat demnächst ihr Vorgespräch. Dauert ihr zwar zu lange, aber der Arzt, der dabei sein will, hat Urlaub. Nun hoffe ich nur noch, daß sie auch an dem Programm teilnehmen kann.

LG
Rosenfan
M1971
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von M1971 »

Hallo Rosenfan, wenn Deine Tochter Borderline hat, solltest Du In erster Linie Dich selber schützen. Es gibt viele Bücher für Angehörige, in denen das Krankheitsbild geschildert und der Umgang mit Betroffenen erklärt wird.
Meine Ex- Partnerin hatte Borderline. Seit dem endgültigen Ende der Beziehung bin ich am Boden.
Möchte nicht so ausführlich schreiben, aber mein dringender Rat: Grenze Dich ab
Gruß
M
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

M1971 hat geschrieben:Hallo Rosenfan, wenn Deine Tochter Borderline hat, solltest Du In erster Linie Dich selber schützen. Es gibt viele Bücher für Angehörige, in denen das Krankheitsbild geschildert und der Umgang mit Betroffenen erklärt wird.
Meine Ex- Partnerin hatte Borderline. Seit dem endgültigen Ende der Beziehung bin ich am Boden.
Möchte nicht so ausführlich schreiben, aber mein dringender Rat: Grenze Dich ab
Gruß
M
ich habe mir schon Bücher besorgt und kann meine Tochter darin nicht erkennen. Sie ist nicht aggressiv, schon gar nicht gegen andere, sie hat sich "nur" seit die Depressionen sehr schwer wurden und sie das Gefühl hatte, nichts hilft bzw. man nimmt sie nicht ernst mit ihren Beschwerden, 2mal selbst Verletzungen zugefügt. Es handelte sich dabei nicht um´s ritzen. Dies passierte übrigens in der Klinik.

Was sie mir natürlich evtl. nicht erzählt und ich nicht mitbekomme, da wir ja sehr weit voneinander entfernt wohnen, das weiß ich natürlich nicht. Ich weiß nur von ihren Stimmungsschwankungen, daß es ihr zwischendurch gutgeht und dann wieder ganz starke Stimmungsschwankungen hat.
Ich erlebe sie eigentlich eher so, daß sie ab und an mal "zickig" reagiert (so haben wir Eltern sie schon als Kind erlebt), also, wie ein gewöhnlich launischer Teenager.

Schade finde ich auch, daß wir Eltern nicht einbezogen werden in die Behandlung. Ich dachte immer, das wäre evtl. wichtig für die Therapie, um mal von uns zu hören, wie wir sie seit ihrer Kindheit erlebt haben. Auf jeden Fall habe ich angeboten, wenn es für die Therapie nützlich sein kann, bin ich gerne bereit, zu einem Termin dabeizusein.

LG
Rosenfan

PS. Ich habe noch einen Nachtrag: Sie selber hat viel nach ihren Symptomen recherchiert und fand sich bei den "Aspergern" wieder.
Südfrust
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Südfrust »

Rosenfan hat geschrieben: Schade finde ich auch, daß wir Eltern nicht einbezogen werden in die Behandlung. Ich dachte immer, das wäre evtl. wichtig für die Therapie, um mal von uns zu hören, wie wir sie seit ihrer Kindheit erlebt haben. Auf jeden Fall habe ich angeboten, wenn es für die Therapie nützlich sein kann, bin ich gerne bereit, zu einem Termin dabeizusein.
.

Kann es sein, dass du sie irgendwie nicht loslassen kannst? Hast du sie evtl schon als Kind mit übertriebener Fürsorglichkeit überfrachtet und damit evtl sogar die Krankheit befördert?

Weisst du, ich finde es schon recht befremdlich, dass jetzt, wo sie also endlich in der Klinik war, wo man also davon ausgehen kann, dass sie 24 Stunden am Tag kompetente Fach-Ansprechpartner hat und damit keine Gefahr besteht du einen Terz schiebst, nur weil sie sich nicht meldet.

Das Mädel ist VOLLJÄHRIG!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Du behandelst sie wie ein unfähiges Grundschulkind!

Menschen mit psychischen Krankheiten mögen es genauso wenig wie andere Menschen mit Krankheiten und Behinderungen, wenn man ihnen unerwünscht Fürsorge aufdrängt und ihnen mit besorger Mine hinterherhechelt. Warum? Weil man in eine Rolle gedrängt wird, in der kein Mensch gerne steckt, und zwar ganz besonders dann nicht, wenn es einem eh schon nicht gut geht.
Südfrust
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Südfrust »

Rosenfan hat geschrieben: Schade finde ich auch, daß wir Eltern nicht einbezogen werden in die Behandlung..

Nein, es ist sehr gut, dass Angehörige nur auf Wunsch des Betroffenen in eine Therapie einbezogen werden, und auch dann eher sparsam.
Rosenfan
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Rosenfan »

Südfrust hat geschrieben:
Kann es sein, dass du sie irgendwie nicht loslassen kannst? Hast du sie evtl schon als Kind mit übertriebener Fürsorglichkeit überfrachtet und damit evtl sogar die Krankheit befördert?

Weisst du, ich finde es schon recht befremdlich, dass jetzt, wo sie also endlich in der Klinik war, wo man also davon ausgehen kann, dass sie 24 Stunden am Tag kompetente Fach-Ansprechpartner hat und damit keine Gefahr besteht du einen Terz schiebst, nur weil sie sich nicht meldet.

Das Mädel ist VOLLJÄHRIG!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Du behandelst sie wie ein unfähiges Grundschulkind!
.
Du kennst uns nicht und daher interpretierst du das völlig falsch! Ich kann loslassen, ich habe sie, als sie 17 Jahre alt war, schon losgelassen - 1 Jahr ist sie damals als Austauschschülerin in die USA gegangen. Da wurde ich von anderen MÜttern gefragt, wie ich das mitmachen kann. Sie würden es nicht können. Ich weiss noch, das ich sagte, Kinder muss man loslassen können und ich habe mich mit ihr gefreut, daß sie damals schon so selbständig war und sich das zugetraut hat. Und danach ging sie in die Lehre, ausserhalb, also nicht, daß man sich mal eben besuchen konnte.

Wie kommst du darauf, daß ich sie wie ein Grundschulkind behandel? Was ich hier schreibe, sind nur meine Sorgen, die ich mir mache, aber ich dränge sie zu nichts, ich halte mich mit gutgemeinten Ratschlägen zurück. Ich glaube nicht, daß sie sich in irgendeiner Weise von mir bevormundet fühlt. Wie auch? Sie lebt allein und regelt soweit ihr Leben auch allein. Ich mache mir eben nur Sorgen, daß sie wieder ohne Behandlung dasteht!

Wenn es ihr Wunsch ist, daß die Eltern nicht in die Behandlung einbezogen werden, ist das auch ok. Das war ja nur eine Idee von mir, ob das nicht evtl. weiterhelfen könnte.

LG
Rosenfan
Südfrust
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Südfrust »

Du schreibst, du "weisst nicht mehr weiter", nur weil sie sich die 10 Tage während des Klinkaufenthalts, wo sie ja sicher ist und die nötige Hilfe hat nicht bei dir meldet. Ich meine, wenn sie suizidal gewesen wäre, dann hätten sie sie in einer psychotherapeutischen Klinik ja schon mal garnicht genommen, von daher bestand keine Gefahr, warum wäre es also so wichtig gewesen, dass sie sich sie bei dir melden?

Deine Reaktion auf 10 Tage nicht telefonieren IST extrem. Und es wäre wichtig, dass du hier anfängst, deine eigenen Bedürfnisse nach Sicherheit, Kontrolle etc von den Bedürfnissen deiner Tochter zu entwirren uns sie nicht, nur weil sie krank ist durch übermässiges Involviertsein in eine Symbiose mit dir reinzudrängen. Weil du als Angehöriger KANNST sie nicht therapieren und es schlecht für ihre Gesundung, wenn sie aufgrund der Krankheit, wieder in die Kind-Rolle dir gegenüber fällt.

Ich denke, dass wenn du mit der Krankheit deiner Tochter so wenig klarkommst dass sich bei dir so ein Kontrollbedürfnis aufbaut du dir evtl selbst für dich therapeutische Hilfe holen könntest. Es ist klarerweise eine schwierige Situation, einen akut psychisch kranken nahen Angehörigen zu haben.

Es gibt übrigens Kliniken, die schreiben eine Kontaktsperre für die ersten Wochen der Therapie vor, weil sich die Klienten auf die Therapie konzentrieren sollen.
Sonnenblume14
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

die Worte von Südfrust empfinde ich als extrem hart. Ja, als Mutter macht man sich sorgen, der Ablösungsprozess von zuhause ist nicht nur für das Kind, sondern auch für die Eltern ein harter Schnitt. Den verkraftet einer besser, der andere schlechter.

Ich habe in der Klinik erlebt, dass die einzelnen Lebensbereiche abgeklopft wurden, um zu schauen, wo eventuell Ursachen für die Erkrankung liegen können. Da ist das Elternhaus immer ein Thema - das wird in Therapien angeschnitten und es kann auch dazu führen, dass deine Tochter aus dem Verarbeitungsprozess heraus erst einmal auf Abstand geht. Fakt ist: sie ist erwachsen, du hast ihr ihr Rüstzeug mitgegeben, nun muss sie etwas daraus machen. Die Gedanken, als Mutter etwas falsch gemacht zu haben und an dem Dilemma (Teil)schuld zu haben, muss man mit sich selber ausmahcen oder eben selber therapeutisch bearbeiten.

Für deine Tochter stellt es sich etwas anders dar: Sie kann und sollte nicht auf dich bzw das Elternhaus zurückgreifen, sondern lernen, mit ihrer Krankheit selber fertig zu werden. Für dich als Mutter bleibt nur, sie wissen zu lassen, dass die Tür zum Elternhaus offen ist. Für Notfälle - für kurzfristige Krisen - da muss man manchmal zurück unter das heimische Dach. Wenn es gar nicht anders geht und dann nur vorübergehend.

Ungut finde ich, dass sich die Ärztin nicht meldet. Nicht schön ... manchmal mus sman dann nach anderen Möglichkeiten suchen. Und vor allem das Ganze ansprechen. Aber das ist Sache deiner Tochter. Wenn sie dir die Vollmacht nicht geben mag - ich kenne das von meinen Töchtern, die eine ist damit recht freigiebig, die andere will das grundsätzlich nicht. Beides ist okay, aber ein "nein" in diesem Fall ist für dich auf jeden Fall verletztend - dennoch bleibt dir nichts als es zu akzeptieren.

Dass du sie gefragt hast, ob sie zurückziehen möchte, finde ich absolut in Ordnung - diesen Vorschlag kann man als Mutter machen. Aber auch hier: Ablehnung müssen wir Mütter halt ebenso akzeptieren.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Norea
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Re: Weiß nicht mehr weiter....

Beitrag von Norea »

Südfrust hat geschrieben:
Rosenfan hat geschrieben: Schade finde ich auch, daß wir Eltern nicht einbezogen werden in die Behandlung. Ich dachte immer, das wäre evtl. wichtig für die Therapie, um mal von uns zu hören, wie wir sie seit ihrer Kindheit erlebt haben. Auf jeden Fall habe ich angeboten, wenn es für die Therapie nützlich sein kann, bin ich gerne bereit, zu einem Termin dabeizusein.
.
Kann es sein, dass du sie irgendwie nicht loslassen kannst? Hast du sie evtl schon als Kind mit übertriebener Fürsorglichkeit überfrachtet und damit evtl sogar die Krankheit befördert?
Weisst du, ich finde es schon recht befremdlich, dass jetzt, wo sie also endlich in der Klinik war, wo man also davon ausgehen kann, dass sie 24 Stunden am Tag kompetente Fach-Ansprechpartner hat und damit keine Gefahr besteht du einen Terz schiebst, nur weil sie sich nicht meldet.
Das Mädel ist VOLLJÄHRIG!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Du behandelst sie wie ein unfähiges Grundschulkind!

Menschen mit psychischen Krankheiten mögen es genauso wenig wie andere Menschen mit Krankheiten und Behinderungen, wenn man ihnen unerwünscht Fürsorge aufdrängt und ihnen mit besorger Mine hinterherhechelt. Warum? Weil man in eine Rolle gedrängt wird, in der kein Mensch gerne steckt, und zwar ganz besonders dann nicht, wenn es einem eh schon nicht gut geht.
Hallo Südfrust,
hast du selber Kinder?
Ich finde es auch etwas hart, wie du schreibst.
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