Ich will nur weg !!!

[kessy4949]

Hallo Zusammen,
momentan weiß ich überhaupt nicht mehr, wie's wohin in welcher Richtung weitergehen soll. Das soziale Netz ist sowieso kaputt bzw. fast nicht vorhanden - weder Arbeit, Freunde, Familie (zumindest nicht das, was man als Familie bezeichnet) noch sonstwas. Eins weiß ich aber genau, daß mich diese scheiß Industrialisierung und ihre Folgen derartig ankotzen, daß ich mich nur noch eingeengt, beobachtet, kontrolliert und weiteres fühle. Fehlt nur noch, daß sie allen Menschen elektronische Fußfesseln anbinden !!!
Am liebsten würde ich irgendwo in die 3. Welt gehen um zu helfen, wenn man dafür wenigstens was zum Beißen kriegt. Reich will ich nicht werden, Geld ist zum Leben notwendig mehr aber auch nicht. Und hier kriegst für das was du gemacht hast höchstens nen Arschtritt verpaßt !!! Ich halts hier nur nicht mehr aus. Und vermissen würde ich hier auch Niemanden, nicht mal meine "Familie" !!
Vor einigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit einer Sozialpädagogin mit der ich gut zurecht komme. Leider hab ich erst am 20.1.04 wieder einen Termin bei ihr. Hilfe brauch ich aber jetzt. Ich überlege mir derzeit wenigstens Teilstationär (tagsüber) in eine Klinik zu gehen. War da schon Jemand mal - vielleicht sogar in meiner Umgebung? Nürnberg oder Ansbach. Ist das zu empfehlen oder ist davon eher abzuraten? Ich habe Bedenken, daß mich da vielleicht zu schlimme Bilder von Kranken erwarten. Alternative wäre vielleicht noch, Antidepressiva zu nehmen, damit ich mal wieder ruhiger werde. So wie jetzt mit 1000 Gedanken im Kopf die sich ständig im Kreis drehen gehts jedenfalls nicht mehr weiter. Mittlerweile ziehe ich mich immer mehr zurück. Mir graust es jedesmal schon, wenn ich raus gehe. Am liebsten gehe ich in der Natur spazieren, in der Hoffnung keinem Menschen zu begegnen. Und zu meinen Bekannten lasse ich den Kontakt aus verschiedenen Gründen - u.a. um nicht mehr weiter Lügen zu müssen, obwohl sie wissen daß ich Depris habe - einschlafen. Zu was würdet ihr mir raten?
PS: Das Selbstbewußtsein - was Arbeit im eigenen Land - betrifft reicht momentan nicht mal aus um ein Praktikum zu machen.
Grüße,
Kerstin

[kessy4949]

[care4you]

Liebe Kerstin,

Du hast den Rückzug aus den wichtigsten Lebensbereichen bereits nahezu vollzogen, um Dich zu schützen. Deine Einschätzung der Situation, dass Du jetzt dringend Unterstützung brauchst, teile ich. Ein guter Zeitpunkt, Dich liebevoll um Deine Seele zu kümmern und den Gedanken zuzulassen, dass es nun erstmal ausschließlich um Dich und Deine Gesundheit geht und nicht die 1000 anderen Sachen, die nach Lösungen schreien. Deine Seele schreit deutlich lauter, ich kann sie bis hier hören.

Klinikerfahrungen habe ich nicht. Vielleicht bekommst Du eher Antworten auf Deine Fragen, wenn Du Dein Posting auch in den Thread Klinik-Aufenthalte (Startseite) setzt. Vielleicht steht dort auch bereits etwas, das Dir weiterhilft.

Behalt Dein Ziel im Auge.

Ich wünsch Dir alles Gute für die kommende Zeit.
Care4You

[kessy4949]

Danke Care, werds mal in dem besagten Thread probieren. Wird schon noch irgendwann soweit kommen, daß ich in der geschlossenen Lande....wo auch sonst, wenn 1000de von anderen Versuchen und Therapien zur Behandlung der Depris scheitern.

[care4you]

Hallo nochmal, Kerstin,

ich hatte gerade gesehen, dass Du in dem Thread "Klinik-Aufenthalte" vor einiger Zeit schon geschrieben hattest, u. a., dass Dir eine Therapie seinerzeit (August?)nicht bewilligt wurde.
Hatte sich da denn zwischenzeitlich etwas geändert, wenn Du jetzt schreibst, "...wenn 1000de von anderen Versuchen und Therapien zur Behandlung der Depris scheitern"?

Das Universitätskrankenhaus unserer Stadt bietet einmal die Woche Gespräche an, in denen man sich mit Fachmenschen bspw. über mögliche Therapieformen unterhalten kann und man sowohl entsprechende Fachkliniken genannt bekommt, als auch eine Therapeutenliste erhält.
Hast Du im Krankenhaus Deiner Stadt schon einmal nachgefragt, ob dort psychologische Beratungsgespräche angeboten werden?
Vielleicht könnte Dir ein solches Gespräch ein bisschen mehr Klarheit darüber verschaffen, welchen Weg Du tatsächlich einschlagen möchtest - ambulant/stationär - bzw. welche Therapieform für Dich sinnvoll ist.

Care4You

[Conny37]

Liebe Christin,

deiner Aussage nach schliesse ich- dass du "die geschlossene" als die letzte aller Möglichkeiten siehst. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen- dass ich zu spät diese Möglichkeit erkannt habe. Ich hätte eher in die Kliník gehen sollen. Ich hatte auch schon einen Anlauf genommen und bin dann wieder nach Hause. Zum Schluss hat sich die Situation so verschärft- dass ich dorhin "musste". Mir hat es gutgetan- der Aufenthalt dort. Es ist ein geschützter Raum. Und man kann einfach nur "krank" sein. Dort wird das akzeptiert und nicht in Frage gestellt. Und daran gearbeitet- das Problem umfassend zu lösen. Es gibt die Möglichkeit sich selbst einzuliefern. Und wenn es dir wirklich schlecht geht- zögere nicht- davon Gebrauch zu machen.

Lieben Gruss

[kessy4949]

Hallo Care4you,
erstmal sorry für die späte Antwort. Welche Stadt meinst Du denn überhaupt mit der von Dir angesprochenen Klinik?
War das jetzt Zufall, daß Du meine Frage in dem anderen Thread entdeckt hast oder gibts da irgendwo ne Stelle, wo man unter den User-Namen schauen kann, wer bis jetzt was geschrieben hat?
Zu der Kurbeantragung, die wurde jetzt durch irgendso ne besch... Psychologin abgelehnt, aber dagegen hatte ich irgendwie nicht wirklich was, weil meine Katzen auch noch da sind. Und in ne Tagesklinik kann ich halt einfach hin und wieder heim. Und bei ner Kur glaub ich nicht mehr wirklich an Erfolge, vor allem in ein paar Wochen nicht. Für die Erholung an sich wäre es sicher wirklich wichtig gewesen, bin ich mir hundert pro sicher. Aber vor Ort bringt 'ne Klinik oder Gespräche eben wirklich mehr. Außerdem komm ich langsam mit den ganzen Behörden durcheinander, Arbeitsamt usw. Zudem macht sich die Bfa mal wieder die doppelte und dreifache Arbeit. Sie hat nämlich zum 2. Mal geschrieben, daß mein Antrag v. 09/03 zwecks der Beantragung der Kur bei ihnen eingegangen ist und sie das bearbeiten werden. Tja, den Psychologischen Gesprächstermin hatten die ja vereinbart, zwecks der Kur. Aber das macht ja nichts, die Bfa macht sich natürlich immer gerne doppelt die Arbeit, deswegen kommen die auch nicht nach. Natürlich ist es wichtiger seinen Namen zu ändern, anstatt die Anliegen der Menschen zu bearbeiten.
Ansonsten gehts momentan einigermaßen besser, zumindest bemühe. Warte auf jeden Fall erstmal meinen nächsten Gesprächstermin 20.1. ab und dann sehen wir weiter. Dort liegt meine große Hoffnung.

Viele Grüße,
Christin

[kessy4949]

Hallo Conny,
erstmal danke für Deine Antwort.
Ich meinte allerdings 'ne Tagesklinik oder wie immer das auch wieder heißt - fällt mir momentan nicht ein. Jedenfalls nicht die "geschlossene" davon, sondern wo man tagsüber in Behandlung ist und abends wieder heim gehen kann. Hab ich schonmal von gehört und eine Bekannte von mir hat sowas auch schon mal in Anspruch genommen.
Viele Grüße,
Christin

[Dini]

Hallo Cristin,

ich bin auch mal für ca. 5 Wochen in einer Tagesklinik gewesen, und ich muss sagen, der Aufenthalt dort hat mir sehr gut getan. Ich habe Leute kennengelernt, denen es auch schlecht ging (wenn vielleicht auch aus anderen Gründen). Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass ich die einzige auf der Welt bin, die diese Seelenqualen aushalten muss. Wir hatten viele Gruppengespräche über wirklich interessante Themen, die alle betrafen. Auch haben wir viel unternommen (Shopping- Touren etc.), so war man wenigstens mal ein bißchen abgelenkt. Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Aufenthalt ist eben nur für 8 Stunden- wie eine Arbeitsstelle. So verliert man nicht völlig den Bezug zum Umfeld. Die Betreuung des einzelnen bleibt dabei leider etwas auf der Strecke.

Jede Art von Klinik, ob vollstationär oder teilstationär würde ich nur im Akutfall empfehlen, ansonsten bringt eine Einzel- Psychotherapie wirklich mehr. Doch wie das leider so ist, haben auch derartige Kliniken eine lange Warteliste. Ich würde dir empfehlen, dich sofort irgendwo anzumelden und dir schon mal gleichzeitig einen guten Psychotherapeuten suchen, der dich danach betreut, damit du nach der Entlassung nicht völlig in der Luft hängst.

Viel Erfolg!

[care4you]

Hallo Christin,

erstmal freu ich mich, dass es Dir zurzeit besser geht und hoffe, dass es noch eine ganze Weile so bleibt.

In dem Thread war ich, weil ich Dich bei der Suche unterstützen wollte. Manchmal geht es einem so schlecht, dass jede "Mühe" zu viel wird und man hier auch nicht weitersuchen mag oder sich einfach auf nichts mehr konzentrieren kann und dicht macht.

Ich meinte die Hamburger Uniklinik Eppendorf. Dort gibt es dieses Angebot. Wie es in anderen Städten aussieht, weiss ich leider nicht.

Ich wünsch Dir erstmal ein erfolgreiches Gespräch am 20.01.

Viele Grüße
Care4You

[care4you]

.. Beitrag kam doppelt

[kessy4949]

Hallo Care und Dini,

das mit den Klinikgedanken hat sich jetzt vorerst sowieso mal erledigt, da die Bfa nach Ablehnung, Widerspruch, Artztermin+dessen Ablehnung immernoch am Überlegen ist, ob ich zur Kur komme. Sie haben das Schreiben nämlich an eine Widerspruchstelle gegeben. Naja, warum einfach wenns umständlich, umständlicher und am Umständlichsten auch geht!!! Typisch Bürokratie Deutschland !!! Da kann dieses Land wirklich stolz drauf sein !!! Sowas nennt man ABM, schließlich muß man ja vorweisen, daß man noch von Nutzen ist und die Einrichtung nicht auch noch geschlossen wird!!!! Ich lach mich tot!!!!!!
Und das mit dem Befinden kann sich auch schnell wieder ändern, wißt ihr doch wahrscheinlich aus eigener Erfahrung, oder? Besonders wenn man Nachrichten sieht und die grau angezogenen Gesichtsfratzen im Bildschirm !!! Nein damit waren jetzt nicht die Nachrichtensprecher gemeint.

Viele Grüße,
Christin

[Dini]

Hallo Christin,

ich meinte mit Klinik eigentlich weniger eine Kur, sondern erstmal eine normale Klinik. Dies bezahlt die Krankenkasse! Wie einen anderen Krankenhausaufenthalt auch.