Hallo Blake,
ich kann der Depression auch nichts Positives abgewinnen.
Damit bist du also schon mal nicht allein.
Ich tu mich auch schwer damit, sowas zu lesen. Oder dass man davon etwas "lernen soll", oder "wir dadurch sensible/bessere/whatever Menschen geworden sind" - hätte ich gern drauf verzichtet, und denke man kann auch als Nicht-depressiver lernen, sensibel or whatever sein.
Ja, ich weiß, dass die Alltagsroutine keine Lösung ist, aber was wäre eine Lösung?
Das ist manchmal aber auch schon was "gutes", insofern als es ein bischen was zum dran festhalten ist.
Zumal die Psychotherapie keine Erfolge zeigt und die aufgrund meiner Vorerkrankungen begrenzten Möglichkeiten einer Pharmakotherapie, dem behandelnden Arzt zufolge, ausgeschöpft sind – leider auch ohne merklichen Erfolg.
Ich finde es immer schwer, was ich schreiben soll, kann, will, nachfragen nach deinen Krankheiten möchte ich nicht, und ich denke du hast auch guten Grund hier nicht unbedingt über alles (und persönliches) zu schreiben und zu benennen, das ist schliesslich Internet hier und öffentlich, nicht unbedingt der richtige Raum für ausbreiten von Details. Andererseits ist es auch schwierig, dann dazu etwas zu sagen oder zu überlegen. Und ich möchte manches, gesundheitliches auch nicht unbedingt hier ausbreiten.
Was mich aber beschäftigt sind Gedanken von ... wo hakt es, in deiner Therapie? Gibt es was spezifisches was du als nicht so hilfreich betrachtest, oder insgesamt einfach kein Vorankommen?
Manchmal tun ja auch ein Wechsel, von Methoden, oder sogar von Person, ganz gut; neuer Input, etwas anderes, ein anderer Blickwinkel auf Dinge, Ansatzpunkt, Fragestellung ... ?
Gerade bei Therapie denke ich ganz ganz oft, es funktioniert häufig nunmal nicht so sehr nach einem bestimmten "Schema" oder "abarbeiten", und oft ist es fast ein zufälliger Impuls, etwas von irgendwo, was einer Sache oder auch bearbeitetem "Thema" den Aspekt gibt der dann ein Stück weiterbringt.
Ich versuche mich derzeit mit einer Art informeller Achtsamkeitsübung über Wasser zu halten, versuche, wenn ich merke, dass die Stimmung sehr düster wird, mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – ist mit Sicherheit keine anhaltende Lösung und hilft auch nicht immer, aber was anderes fällt mir im Moment nicht ein …
Das find ich gut. - Und wenn das Hier und Jetzt halbwegs erträglich ist (oder vielleicht sogar "ganz ok"-e Momente hat), ist das definitiv besser als nur Verzweiflung.
An anderer Stelle hier im Forum habe ich nun "CBASP" genannt gelesen, spezifisch für chronische Depressionen. Da will ich mich mal ein bischen einlesen, informieren.
Ich weiss nicht, inwieweit du noch manchmal hier Themen im Forum liest oder Gespräche/Diskussionen verfolgst.
Was wünschst du dir eigentlich? Hast du Wünsche von (oder zu) irgendwas? Oder Vorstellungen von was bzw wie du es gerne hättest, was du gut fändest ... ?
Erinnerungen an etwas, was mal gut war?
Das ist der eine Gedankengang. Und der andere ist, wie es sein müsste (vielleicht auch "Minimal-Anforderungen" / was sein müsste) damit der Ist-Zustand, wenn er denn schon nicht "verschwindet", "behebbar" ist, besser aushaltbar oder gar leb-bar würde?
Ich weiss nicht, ob du mit diesen Gedanken etwas anfangen kannst.
liebe Grüße,
Mara