Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe/r Zwiebelchen,
Zwiebelchen hat geschrieben:einfach machen.
Das ist genau der Ansatz, den ich zu verfolgen versuche: Einfach machen, nicht zu viel über Wenn und Aber nachdenken. Gelingt mir leider nicht immer so gut, aber ich versuche, dran zu bleiben.
Zwiebelchen hat geschrieben:Durch die Depression scheint ja eh oft alles sinnlos. Das ist Symptom der Krankheit und kann man ja nicht durch weiteres Nachdenken/Grübeln lösen.
Hm, ich glaube, dass alles tatsächlich sinnlos ist – diese Auffassung ist aber nicht der Krankheit geschuldet. Das ist meine Überzeugung. Leider ist diese Überzeugung nicht immer handlungsfördernd, aber daran arbeite ich ja gerade …

Im Moment macht mir allerdings wieder ein irgendwie unbestimmtes Gefühl der Sinn- und/oder Wertlosigkeit meiner eigenen Existenz sehr zu schaffen. Ich habe so ein Gefühl, dass doch alles ohnehin vergeblich ist und verspüre einen ganz starken Drang zur Resignation – keine Ahnung, wo das plötzlich wieder herkommt. Verspüre eine krasse innere Spannung und Unruhe sowie eine Unzufriedenheit mit meinem Leben … Da steht plötzlich wieder ein ganz großes, fettes Fragezeichen hinter meiner Existenz. Ich kann im Augenblick leider überhaupt nicht einordnen, was da mit mir los ist, woher diese Gefühle kommen.

Dennoch versuche ich, weiterhin meine kleinen Schrittchen zu gehen … Ich hoffe, dass mein Wille stark genug ist, habe aber auch große Angst zu scheitern.

Herzliche Grüße
Blake
szegfue75
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Blake,
ich wollte dir mal wieder schreiben und versuchen Mut zu machen. Für mich klingst du als ob du auf dem richtigen Weg für dich bist. Du scheinst dich voll und ganz wahr zu nehmen, aber trotzdem aktiv voranzugehen. Mach weiter so.
Alles Gute und liebe Grüße,
Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
hazmagetmaton
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von hazmagetmaton »

allerdings sehe ich da auch das andersherum-Poblem dabei, irgendwann wird das mit dem "noch kleiner" auch ziemlich ... unsinnig, vielleicht quasi unmöglich, löst einfach nichts mehr, reicht auch ganz realistisch schlicht nicht mehr aus.
Wie Blake schon geschrieben hat, das Gefühl der Selbstwirksamkeit wird dennoch gefördert. Wenn der Wille, nicht aufzugeben, bei euch da ist, dann habt ihr dieses Ziel schon erreicht, egal wie klein eure Schritte sind [EDIT: Meine damit das Ziel, nicht aufzugeben]. Egal, ob ihr beim ersten Schritt gleich auf die Nase fallt (womit ihr trotzdem weiter vorangekommen seid, als wenn ihr stehen geblieben wärt :P). Zu denken, dass so etwas "realistisch schlicht nicht mehr ausreicht" ist zum einen kontraproduktiv (wisst ihr wahrscheinlich selbst), zum anderen lässt es das Gefühl der Selbstwirksamkeit außer Acht. Dieses Gefühl ist nämlich essentiell um überhaupt noch aktiv zu werden, denke ich. Es mag euch zwar nicht in Richtung Ziel katapultieren, aber es ist eine Voraussetzung, um überhaupt darauf hinarbeiten zu können.

Und ich lese hier einiges an Willen heraus, nicht aufzugeben, mehr als ich das bei mir jemals wahrgenommen habe. Ich kann mich szegfue nur anschließen.

haz
Zuletzt geändert von hazmagetmaton am 13. Mär 2016, 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
-Mara-
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von -Mara- »

Das Zitat war aus meinem Text. - Und ich habe leider in keinster Weise ein Gefühl oder Eindruck von "Selbstwirksamkeit wird gefördert", bei dem was ich da sagte.

Auf manches, und manche, mag es vielleicht zutreffen. Und wenn dann ist das sicherlich auch sehr gut. Das Gefühl und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist sicherlich gut und hilfreich.

Zu denken, dass etwas "realistisch schlicht nicht mehr ausreicht", ist manchmal genau das richtige: die Augen vor der Realität zu verschliessen und sich in blindem "Aktionismus" zu verschreddern (oder depressivem "Schleich-onismus", wenn wirklicher Aktionismus eben nicht mehr geht) kann auch schädlich sein, und vor allem auch ganz das Gegenteil von "Erfolgserlebnissen" vermitteln. Kann ziemlich kontraproduktiv sein. Und das Gefühl, der Eindruck oder das Erkennen von Selbst-Unwirksamkeit ist nicht hilfreich.

Ich denke es hängt halt auch davon ab, an was man da arbeitet (und auch welche Bereiche, z. B. sind es absolut nötige Grundlagen, oder sind es "Extras"?) - und wie schnell man vorankommt und wie viel "eigentlich" nötig wäre (für wirkliche Veränderung).
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Szegfue,
lieber hazmagetmaton,

vielen Dank für eure ermutigenden Worte! Ich selbst bin leider im Moment nicht so optimistisch, dass ich auf dem richtigen Weg bin oder es schaffe, den eingeschlagenen Weg beizubehalten, sofern ich tatsächlich auf dem richtigen Weg sein sollte.

Im Moment fühle ich mich eher niedergeschlagen und antriebslos und bin sehr unmotiviert … Ich versuche, meinen Weg weiter zu bestreiten, aber, wie gesagt, habe Zweifel, dass ich die Depression letztlich wirklich überwinden kann – irgendwie findet meine Psyche doch immer wieder einen Weg, mir ein Bein zu stellen. Und im Moment werde ich einfach nicht schlau daraus, was mit mir los ist. Mich plagen Minderwertigkeitsgefühle und Selbstzweifel und ich fürchte, dass ich vielleicht nicht genug Kraft habe, diesen Gefühlen zum Trotz weiterzumachen. Wir werden sehen …

Herzliche Grüße
Blake
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Mara,
-Mara- hat geschrieben:[…] ich in blindem "Aktionismus" zu verschreddern (oder depressivem "Schleich-onismus", wenn wirklicher Aktionismus eben nicht mehr geht) kann auch schädlich sein, und vor allem auch ganz das Gegenteil von "Erfolgserlebnissen" vermitteln. Kann ziemlich kontraproduktiv sein.
Mit der Beschreibung meines derzeitigen – zugegeben, im Moment wackeligen – Versuchs, etwas zu ändern, lag es mir fern, so etwas wie blinden Aktionismus zu beschreiben. Mir ging es um den Versuch der Konzentration und der Fokussierung eines Lebensbereichs, in dem ich versuche, ganz kleine Schritte zu gehen. Jeder Versuch, einen Schritt zu gehen, birgt klarerweise auch die Möglichkeit des Scheiterns in sich – aber das gehört, denke ich, zu allem, was wir versuchen, dazu. Mir kam und kommt es darauf an, es trotzdem zu versuchen, das Risiko des Scheiterns einzugehen, um überhaupt die Chance wahrzunehmen, etwas zu ändern. Ich habe ja gar nicht im Sinn, alles auf einmal zu ändern. Aber ich persönlich möchte irgendetwas ändern und glaube, dass wir nur etwas ändern können, wenn wir bereit sind, ggf. auch zu scheitern.

Ich kenne deine Situation viel zu wenig, um einschätzen zu können, warum dir alles so aussichtslos erscheint. Aber auch ich bin, das habe ich in diesem Thread oft genug unter Beweis gestellt, alles andere als optimistisch. Aber ich will, der Möglichkeit des Scheiterns und meinem Pessimismus zum Trotz, dennoch den Versuch wagen, irgendetwas in meinem Leben zu ändern. Und ich dachte, vielleicht kann der Ansatz, den ich beschrieben habe, ja auch für andere ein Versuch wert sein – aber, wie gesagt, ich kenne dich und deine Situation zu wenig, um das einschätzen zu können, hoffe aber, dass sich auch dir irgendein Weg öffnet, den du bereit und fähig bist zu gehen, um eventuell einen Fortschritt zu machen; das Scheitern ist, dessen bin ich mir bewusst, auch in meinem Fall immer eine realistische Option. Aber wenn ich ohnehin schon am Boden liege, kann ich auch nicht mehr noch viel tiefer fallen.

Herzliche Grüße
Blake
-Mara-
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von -Mara- »

Lieber Blake,

ich hatte mich bei meinen letzten Zeilen nur auf den Post mit dem zitierten Textstück meines Textes bezogen, nicht auf deine Situation und deine Änderungs-Versuche. Tut mir leid wenn ich das nicht deutlich gemacht hatte. Ich meinte nicht, dass du Aktionismus betreibst, gar nicht.

Ich finde deinen Ansatz sehr gut, und ich denke dass das in vielen Bereichen auch wirklich weiterhelfen kann, ein guter Weg ist. Jedenfalls klingt das von dem was du berichtest so. Dass deine Bereiche dafür auch geeignet sind.
Wenn in der Situation etwas ist, was zur Depression beiträgt, ist es eigentlich ja wichtig, dort etwas zu ändern. (Es gibt ja tatsächlich solche Sachen. Die dazu beitragen, die es verstärken, die runterziehen und mutlos machen. Und nicht jede Depression gehört in die Kiste von "es ist doch alles super und bestens in meinem Leben, wieso fühle ich mich trotzdem so schlecht".) Und ja, die Möglichkeiten des Scheiterns gehören auch dazu. Und Perfektionismus hilft da nicht wirklich, sondern das was du machst, das beharrliche Weiterversuchen in kleinen Schritten. Und wenn's heut nicht so weit voran geht, dann halt morgen wieder einen Schritt. - Das würde ich übrigens auch nichtmal als Scheitern bezeichnen. So ist das halt, den einen Tag geht mal was den anderen Tag geht weniger.

Du scheinst ja eine ganz konkrete Sache in Angriff genommen zu haben, du sprichst von einem Bereich, an dem du in kleinen Schritten arbeiten willst. Das klingt danach, dass dort auch langsame Veränderungen möglich sind, und der eine Schritt auf dem anderen aufbauen kann, oder sich addieren.

Ich kämpfe eher dagegen an, nicht weiter (und völlig) abzurutschen, oder wenigstens weniger schnell. Und mit vielen vielen Baustellen gleichzeitig (die ich aber zu großen Teilen gar nicht wirklich lösen kann). Und es rutscht schneller als ich kleine Schritte gehen kann, das ist auch schon chronisch. Da ist nicht wirklich ein konkreter, abgrenzbarer "Bereich", in dem ich in aller Seelenruhe kleine Schrittchen vor mich hin gehen könnte und irgendwann wird es dadurch vielleicht besser. Da ist auch nicht wirklich irgendwer, der irgendwas für mich machen würde oder irgendwas alltägliches (mit)erledigen oder sowas, was ich nicht schaffe bleibt halt liegen (und wächst dadurch in der Regel halt stetig weiter an), da komme ich schon lange nicht mehr hinterher. So versuche ich halt irgendwie den Kopf über Wasser zu halten und trotzdem noch zu paddeln.

Vielleicht sollte ich besser nicht hier schreiben, ich kann ja wie ich jetzt sehe nicht wirklich irgendwas gutes zu deinen guten Schritten und Ansätzen beitragen, im Gegenteil, ich scheine da eher noch zu verwirren oder zu verunsichern. Das war nicht meine Absicht. Tut mir leid.

Viele Grüße,
Mara
hazmagetmaton
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von hazmagetmaton »

Hey Mara.

Hab meinen letzten Post editiert. Blinden Aktionismus wollte ich damit nicht andeuten, auch nicht, dass man die Augen vor der Realität verschließen sollte. Vielleicht haben wir an unterschiedliche Arten von Zielen gedacht.
Ich starte nicht so oft Mutmachversuche und dachte erst, das wäre bei dir so richtig ein Schuss ins Blaue geworden, aber von deinem letzten Beitrag kriege ich den Eindruck, dass du schon weißt, welches Prinzip gemeint ist (auch wenn das in meinem Beitrag vielleicht nicht ganz deutlich wurde).

Aber ich kann natürlich nicht beurteilen, inwieweit sich die Taktik auf deine Situation anwenden lässt. (Vielleicht kannst du dir einen Bereich neu erschaffen, in dem du es austesten kannst? Womöglich braucht es auch keine festgelegten Bereiche, sondern bloß den Gedanken "Das. Darauf möchte ich hinarbeiten. Was kann ich dafür tun?".)
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du was findest, was dir hilft, nicht aufzugeben.

Übrigens ist Blake glaube ich zu schlau, um sich hier verwirren zu lassen, da würde ich mir an deiner Stelle wenig Sorgen machen ;)

hazmagetmaton
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Mara,
-Mara- hat geschrieben:Vielleicht sollte ich besser nicht hier schreiben, ich kann ja wie ich jetzt sehe nicht wirklich irgendwas gutes zu deinen guten Schritten und Ansätzen beitragen, im Gegenteil, ich scheine da eher noch zu verwirren oder zu verunsichern.
du sollst, sofern dir danach ist, unbedingt hier schreiben! Ob man mit seinem Post etwas Gutes beiträgt oder nicht, kann man letztlich doch erst hinterher wissen. Und mach’ dir nicht so viele Sorgen um die anderen! Ich habe die Bemerkung bezüglich eines blinden Aktionismus tatsächlich nicht auf mich bezogen, sondern dich eher so verstanden, dass das bei dir (und ggf. bei anderen) darauf hinaus laufen würde oder könnte. Es tut mir leid, dass du so wenig Zuversicht hast, und ich hoffe, dass sich dir auch ein Weg eröffnet, den du zu gehen Kraft genug hast (auch wenn du mit der Möglichkeit des Scheiterns konfrontiert bist)!

Herzliche Grüße
Blake
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Hallo zusammen,

wollte mich mal wieder zurückmelden – leider nicht mit guten Nachrichten: mir geht es seit ca. eineinhalb Monaten wieder recht schlecht. Ich hatte gehofft, dass es sich lediglich um eine kürzere, überwindbare Phase handelt und ich mich dann wieder mit einer optimistischeren Nachricht zurückmelden kann, aber ich wurde eines Besseren belehrt …

Es scheint sich abzuzeichnen, dass es keine Lösungen – zumindest keine zufriedenstellenden – für meine Probleme gibt. Ich bin ziemlich verzweifelt und hoffnungslos, funktioniere aber weiterhin irgendwie … Ich versuche dennoch, meinen vor diesem Rückschlag eingeschlagenen Weg weiterzugehen, aber ich falle, metaphorisch gesprochen, immer häufiger hin, bleibe immer länger liegen … Wenn ich es dann doch irgendwann schaffe, wieder aufzustehen, trete ich auch nur auf der Stelle, gerate ins Straucheln, falle hin, bleibe liegen … Die wenige Hoffnung und Zuversicht, die ich hatte, sind wie ein Kartenhaus zusammengefallen und die Karten abgebrannt … Nichts scheint mehr Sinn zu ergeben.

Therapie und Medikament zeigen keine Wirkung. Andere Medikamente kommen wegen meiner Vorerkrankungen nicht in Frage. Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass ich aus eigener Kraft aus diesem dunklen Loch rauskomme. Ich funktioniere nur noch mechanisch und das auch nur mehr schlecht als recht.

Ich hätte euch wirklich gerne etwas anderes berichtet.

– Blake
Ziege04
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Blake

Ich würde Dir gerne die Hand reichen, Dir vom Boden aufhelfen, Dich auf einen Stuhl setzen und Dir neue Karten hinlegen.......


Sorry, habe nur am Rande den Tread verfolgt. Doch Du wirkst gerade so einsam und ich wollte Dir da ein klein wenig Mut machen......

LG Ziege04
szegfue75
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Blake,
das mit dem Hinfallen ist bei mir gerade ähnlich. Und wieder habe ich ein ganzes Wochenende im Bett verbracht. Ich kann mich zu nichts aufraffen...
Ich wollte gerade selbst etwas posten in einem meiner Threads. Nun bin ich bei deinem hängen geblieben. Manchmal traue ich mich gar nicht mehr etwas zu schreiben, weil es eh immer der selbe Quark ist.
Alles Gute und einen schönen Sonntag für dich.
Liebe Grüße,
Szegfue
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-Mara-
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von -Mara- »

Hallo Blake,

ich hätte dir so gewünscht, dass du vorankommst mit deinen Schritten, und etwas aus dem Loch dadurch auch. Nunja. Das Leben spielt oft anders, und es ist so wie es ist.
Schön dass du trotzdem wieder was berichtet hast.

Ich kann leider auch nichts positives beitragen, dass ich mich im Forum nicht habe blicken lassen die letzten Wochen lag daran, dass es mir zu schlecht geht. Nun bin ich an dem Punkt, dass ich in's Auge fasse stationär zu gehen, etwas anderes fällt mir nicht mehr ein. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich weiss (oder mir vorstellen kann), was mir das helfen soll, also nicht wirklich Zuversicht habe, halt keine Vorstellung davon, was mir daran wirklich hilfreich sein könnte oder sollte, (aber so einige Vorstellungen und Wissen davon, was für mich da besonders schwierig ist und werden kann, und von was mir nicht so hilft). Nunja, einen Versuch ist es wert, denke ich, dies brachte mich zu der Entscheidung das (zu versuchen) anzugehen, auf Rat vom Facharzt, Depressionsstation (ich hoffe das klappt, so einfach mit Einweisung wie der Arzt meinte geht es nicht, soviel habe ich auf dem bisherigen Weg der dazu nötigen Schritte schon erfahren).

Das schlechte Gewissen, einfach weggeblieben zu sein und nichts mehr geantwortet, brachte mich nochmal hierher, wenigstens nochmal melden, auch wenn ich mich derzeit (immer noch) nicht imstande sehe irgendetwas wirklich sinnvoll zu beantworten oder beizutragen.

Vor einer Wand zu stehen, keine befriedigenden Lösungen für die Probleme finden, trotz aller Suchen und Bemühungen, ist ... frustrierend im besten Fall. (Unter Umständen niederschmetternd, wenn man eh schon depressiv belastet ist, vermute ich.) Da fällt es natürlich schwer, Mut und Zuversicht nicht gänzlich zu verlieren.
Dass du trotzdem versuchst, den vorher geplanten Weg, die Schritte, zu versuchen weiter zu gehen, trotz vermehrtem Hinfallen (und Liegenbleiben), finde ich sehr stark und mutig.
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Ziege04,

vielen Dank für den Ermutigungsversuch! Es müsste wohl erst einmal ein tragfähiges Fundament her, auf dem die Karten dann eine Chance hätten, auch stehen zu bleiben … Im Augenblick bewege ich mich nur auf unsicherem Boden – wo ich auch hinschaue, mein Blick fällt auf den einen oder anderen Trümmerhaufen dessen, was wohl mal mein Leben war …


Liebe Szegfue,

ja, das Gefühl, immer nur dasselbe zu berichten zu haben, kenne ich. Tatsächlich glaube ich aber, dass von diesem „Problem“ nicht nur an Depressionen Erkrankte betroffen sind, sondern mehr oder weniger alle oder zumindest die meisten Menschen. Das Leben besteht wesentlich aus Wiederholungen, da bildet das Leben depressiver Menschen keine Ausnahme – nur bemerken letztere das vielleicht leichter und/oder leiden eher darunter. Was soll man schon dagegen tun? Der Bruch mit den Routinen würde, wenn man es damit nur konsequent genug meint, auch wieder zu einer Routine – ein Teufelskreis! Ich weiß letztlich nicht, was die Lösung für das Problem der Wiederholung ist …


Liebe Mara,

freut mich, mal wieder von dir zu lesen – habe mir schon ein bisschen Sorgen gemacht, weil du so lange nichts geschrieben hast. Leider war meine Sorge nicht ganz grundlos! Mache dir nicht so viele Gedanken darüber, ob das, was du zu sagen bzw. zu schreiben hast, sinnvoll ist oder nicht – das kannst du doch im Vorfeld gar nicht wissen.

Herzliche Grüße an euch alle!

- Blake
Ziege04
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Blake

Auch wenn das Fundament fehlt,-
wenn Du zumindest nicht mehr am Boden liegst -

Wo bist Du da, aktuell?

LG Ziege04
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Ziege04,

ich liege am Boden und weiß, ehrlich gesagt, nicht so recht weiter …

Meiner Erwerbstätigkeit gehe ich noch nach, allerdings mehr schlecht als recht, und auch der Job kostet, wie so ziemlich alles andere auch, nur Kraft; es gibt im Moment so gut wie keinen Energiespender … Der einzige Vorteil am Job ist, dass er meinem Tag Struktur verleiht – das ist auch der Grund, warum ich mich nicht arbeitsunfähig melde: mir würde dann umso mehr die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fallen …

Ich bin wirklich im Moment wieder sehr hoffnungslos und verzweifelt …

Herzliche Grüße
Blake
Ziege04
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Blake

Ja, es ist gut, daß Du die Arbeit hast!

Doch das ist auf Dauer keine Lösung - wie Du ja selbst weißt.

Wie könnte Dir eine Hand vom Boden aufhelfen?

Ich klammere mich auch an meine Verpflichtungen, denn ohne diese.....

Nicht hilfreich, doch ein weiteres Signal :
Du bist nicht allein!!!

LG Ziege04
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Ziege04,

ich weiß nicht so recht, was ich schreiben soll …

Ja, ich weiß, dass die Alltagsroutine keine Lösung ist, aber was wäre eine Lösung? – Ich weiß es einfach nicht. Ich weiß nicht, was mir gut tun, was mir helfen, wie mir eine Hand vom Boden aufhelfen könnte … Ich weiß es einfach nicht. Ich habe das Gefühl, als hätte ich jeglichen Kontakt nicht nur zu anderen, sondern auch zu mir selbst verloren … Selbst wenn ich nicht alleine bin: Ich fühle mich so schrecklich einsam! – Weiß nicht, wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen …

Wie auch immer, danke für deine Worte!

– Blake
Clank60
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von Clank60 »

Hallo Blake,
Ich glaube das es für deine und die Leere und Verzweiflung nicht die Lösung gibt . Für mich hab ich bis jetzt nur immer wieder feststellen können das die Depression bei mir nicht nur Nachteile hatte denn auch wenn es mir sehr schlecht geht so hab ich durch die Krankheit auch sehr viel tolle Menschen kennen gelernt sei es in der Klinik (wo ich 10 Wochen verbracht hab) oder jetzt in der Selbsthilfegruppe seit 5 Wochen und die Vielen Gespräche helfen mir zumindest zeitweise aus den ständig kreisenden Gedanken raus . Und damit das du überhaupt hier bist um darüber zu reden hast du den großen Schritt schon getan das war für mich am schwersten mir das überhaupt zuzugestehen das ich so krank bin . Ich wünsch dir alles gute das du dem Loch bald raus bist lg
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe/r Clank60,
liebe Formumsmitglieder,
Clank60 hat geschrieben:Ich glaube das es für deine und die Leere und Verzweiflung nicht die Lösung gibt .
Das nenne ich mal rosige Aussichten! Aber Sarkasmus beiseite: Ich habe ja auch meine Zweifel, dass es eine Lösung für meine Probleme gibt. Traurigkeit und Leere scheinen einfach so sehr mit meiner Lebensgeschichte verwachsen zu sein, dass ich auch keinen rechten Ausweg sehe. Zumal die Psychotherapie keine Erfolge zeigt und die aufgrund meiner Vorerkrankungen begrenzten Möglichkeiten einer Pharmakotherapie, dem behandelnden Arzt zufolge, ausgeschöpft sind – leider auch ohne merklichen Erfolg.

Anders als du, Clank60, kann ich der Depression nur nichts Positives abgewinnen. Die Krankheit ist eine einzige Qual! Dass ich unter Depressionen leide, ist mir schon lange bewusst. Seit ich stimmungstechnisch wieder stark abgerutscht bin, ist über zwei Jahre her, meine Versuche, professionelle Hilfe zu bekommen, sind ebenfalls bestimmt Jahre her. Ich habe also relativ schnell eingesehen, dass ich krank bin, nur gebracht hat es nichts – zum einen, weil ich dennoch eine Ewigkeit auf einen Therapieplatz warten musste, zum anderen, weil die Therapie, jetzt, da ich einen Therapieplatz habe, nichts zu bewirken scheint …

Ich versuche mich derzeit mit einer Art informeller Achtsamkeitsübung über Wasser zu halten, versuche, wenn ich merke, dass die Stimmung sehr düster wird, mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – ist mit Sicherheit keine anhaltende Lösung und hilft auch nicht immer, aber was anderes fällt mir im Moment nicht ein …

Hoffnung auf ein besseres, lebensfroheres Leben sieht ganz bestimmt anders aus.

Herzliche Grüße
Blake
-Mara-
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von -Mara- »

Hallo Blake,

ich kann der Depression auch nichts Positives abgewinnen.
Damit bist du also schon mal nicht allein.
Ich tu mich auch schwer damit, sowas zu lesen. Oder dass man davon etwas "lernen soll", oder "wir dadurch sensible/bessere/whatever Menschen geworden sind" - hätte ich gern drauf verzichtet, und denke man kann auch als Nicht-depressiver lernen, sensibel or whatever sein.
Ja, ich weiß, dass die Alltagsroutine keine Lösung ist, aber was wäre eine Lösung?
Das ist manchmal aber auch schon was "gutes", insofern als es ein bischen was zum dran festhalten ist.
Zumal die Psychotherapie keine Erfolge zeigt und die aufgrund meiner Vorerkrankungen begrenzten Möglichkeiten einer Pharmakotherapie, dem behandelnden Arzt zufolge, ausgeschöpft sind – leider auch ohne merklichen Erfolg.
Ich finde es immer schwer, was ich schreiben soll, kann, will, nachfragen nach deinen Krankheiten möchte ich nicht, und ich denke du hast auch guten Grund hier nicht unbedingt über alles (und persönliches) zu schreiben und zu benennen, das ist schliesslich Internet hier und öffentlich, nicht unbedingt der richtige Raum für ausbreiten von Details. Andererseits ist es auch schwierig, dann dazu etwas zu sagen oder zu überlegen. Und ich möchte manches, gesundheitliches auch nicht unbedingt hier ausbreiten.

Was mich aber beschäftigt sind Gedanken von ... wo hakt es, in deiner Therapie? Gibt es was spezifisches was du als nicht so hilfreich betrachtest, oder insgesamt einfach kein Vorankommen?
Manchmal tun ja auch ein Wechsel, von Methoden, oder sogar von Person, ganz gut; neuer Input, etwas anderes, ein anderer Blickwinkel auf Dinge, Ansatzpunkt, Fragestellung ... ?
Gerade bei Therapie denke ich ganz ganz oft, es funktioniert häufig nunmal nicht so sehr nach einem bestimmten "Schema" oder "abarbeiten", und oft ist es fast ein zufälliger Impuls, etwas von irgendwo, was einer Sache oder auch bearbeitetem "Thema" den Aspekt gibt der dann ein Stück weiterbringt.
Ich versuche mich derzeit mit einer Art informeller Achtsamkeitsübung über Wasser zu halten, versuche, wenn ich merke, dass die Stimmung sehr düster wird, mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren – ist mit Sicherheit keine anhaltende Lösung und hilft auch nicht immer, aber was anderes fällt mir im Moment nicht ein …
Das find ich gut. - Und wenn das Hier und Jetzt halbwegs erträglich ist (oder vielleicht sogar "ganz ok"-e Momente hat), ist das definitiv besser als nur Verzweiflung.

An anderer Stelle hier im Forum habe ich nun "CBASP" genannt gelesen, spezifisch für chronische Depressionen. Da will ich mich mal ein bischen einlesen, informieren.
Ich weiss nicht, inwieweit du noch manchmal hier Themen im Forum liest oder Gespräche/Diskussionen verfolgst.

Was wünschst du dir eigentlich? Hast du Wünsche von (oder zu) irgendwas? Oder Vorstellungen von was bzw wie du es gerne hättest, was du gut fändest ... ?
Erinnerungen an etwas, was mal gut war?

Das ist der eine Gedankengang. Und der andere ist, wie es sein müsste (vielleicht auch "Minimal-Anforderungen" / was sein müsste) damit der Ist-Zustand, wenn er denn schon nicht "verschwindet", "behebbar" ist, besser aushaltbar oder gar leb-bar würde?

Ich weiss nicht, ob du mit diesen Gedanken etwas anfangen kannst.

liebe Grüße,
Mara
W_Blake
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Mara,

bitte entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Ich besuche das Forum nicht mehr oft – fühle mich auch hier immer wieder wie ein Fremdkörper –, hatte aber zufällig kurz nach deinem Post reingeschaut, wusste aber nicht so recht, was ich hätte antworten können.

Es hat mich aber gefreut und freut mich, dass du an mich gedacht hast!
-Mara- hat geschrieben:Ich finde es immer schwer, was ich schreiben soll, kann, will, nachfragen nach deinen Krankheiten möchte ich nicht, und ich denke du hast auch guten Grund hier nicht unbedingt über alles (und persönliches) zu schreiben und zu benennen, das ist schliesslich Internet hier und öffentlich, nicht unbedingt der richtige Raum für ausbreiten von Details. Andererseits ist es auch schwierig, dann dazu etwas zu sagen oder zu überlegen. Und ich möchte manches, gesundheitliches auch nicht unbedingt hier ausbreiten.
Ja, das ist genau der Hintergrund. Vielleicht bin ich altmodisch, aber Privatsphäre und Anonymität im Zeitalter der weltweiten Vernetzung sind mir wichtig. Dass es das den anderen nicht unbedingt die Sache erleichtert, gehört eben dazu.
-Mara- hat geschrieben:Was mich aber beschäftigt sind Gedanken von ... wo hakt es, in deiner Therapie? Gibt es was spezifisches was du als nicht so hilfreich betrachtest, oder insgesamt einfach kein Vorankommen?
Gute Fragen, auf die ich keine Antworten habe. Vielleicht deutet sich nun aber eine Antwort an: die Wahl des Themas/Problems. Meine Therapeutin und ich werden ab sofort ein anderes Thema angehen – mal sehen, ob das mehr Aussicht auf Erfolg hat …

Methodenwechsel? Hm, Analyse und VT kann ich mir auch nicht vorstellen. Therapeutenwechsel? Ginge ja auch nur theoretisch, da die Wartezeiten ewig lang sind – außerdem bin ich mit der zwischenmenschlichen Ebene zufrieden. Wenn ich den Kontakt abbreche und geistig aus der Beziehung rausgehe, kann wohl niemand mehr viel bewirken.

CBASP scheint zu boomen: ich lese immer wieder von diesem Verfahren, das mich von den Vorannahmen über die Entstehung der Krankheit auch tatsächlich anspricht. Aber woher einen Therapieplatz nehmen, wenn es kein ambulantes Angebot in der Nähe gibt?
-Mara- hat geschrieben:Was wünschst du dir eigentlich? Hast du Wünsche von (oder zu) irgendwas? Oder Vorstellungen von was bzw wie du es gerne hättest, was du gut fändest ... ?
Erinnerungen an etwas, was mal gut war?

Das ist der eine Gedankengang. Und der andere ist, wie es sein müsste (vielleicht auch "Minimal-Anforderungen" / was sein müsste) damit der Ist-Zustand, wenn er denn schon nicht "verschwindet", "behebbar" ist, besser aushaltbar oder gar leb-bar würde?
Und schon wieder gute Fragen, auf die ich keine rechten Antworten habe. Ich weiß nicht, was ich mir für mich, meine Zukunft, mein Leben wünsche, außer, dass ich nicht mehr (so viel) leiden muss. Aber das ist ein sehr allgemeiner Wunsch und ich kann nicht sagen, was sich ändern müsste, damit dieser Fall eintritt. Eines meiner großen Probleme ist vermutlich gerade, dass ich den Kontakt zu mir selbst weitestgehend verloren habe und eben nicht weiß, was ich eigentlich will …

Es ist vertrackt und vielleicht aussichtslos. Aber ich habe noch nicht ganz aufgegeben, wenn ich auch nach wie vor verzweifelt und hoffnungslos bin.

Jetzt habe ich schon wieder viel zu viel geschrieben, mehr, als jemand lesen mag.

Wie geht es dir?

Herzliche Grüße
Blake
Bittchen
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Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von Bittchen »

Lieber Blake,

Ich freue mich von dir zu lesen ,das es dir immer noch nicht gut geht,das tut mir wirklich leid.
Mir geht es mittlerweile sehr viel besser,aber fast 2 Jahre Krise haben mich auch sehr verzweifeln lassen.
Mein Nikotinentzug hat da auch viel zu bei getragen,nehme ich mal an.
Jetzt rauche ich schon 17 Monate nicht mehr,das soll sich ja sehr positiv auf die Psyche auswirken.Da warte ich mal ab und hoffe dass es so ist.
Auch war ich 5 Wochen in einer psychosomatischen Reha,da habe ich sehr von profitiert.
Erst habe ich gedacht,das will ich hier Alles nicht,aber dann ging es mir immer besser.
Zu Hause ist es ja noch mal anders,aber ich bin schon zufrieden.
Da ich ja schon sehr lange mit Depressionen lebe ,bin ich sehr dankbar,wenn ich mich so fühle wie jetzt.
Gebe bitte nicht auf!!!
Der Therapeut in der Reha gab mir auf den Weg:"Es ist nicht in Stein gemeißelt,dass sie
immer krank bleiben."
Er wollte mir Hoffnung machen,warum auch nicht ?
Das habe ich hier schon öfter geschrieben,es gibt mir tatsächlich Hoffnung,wenn ich gut auf mich achte,das ich mich den Umständen entsprechend fühlen kann,ohne dunkle Wolke ständig.

Mir bleibt nur ,dir alles erdenklich Gute zu wünschen.
Liebe Grüße Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
-Mara-
Beiträge: 117
Registriert: 6. Jan 2016, 04:07

Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von -Mara- »

Hallo Blake,

doch, ich. (also....wenn ich auch als jemand zähle.)
Finde es schön deine Antworten und Gedanken zu lesen und finde es nicht zu viel.

Ich denke, es ist auch nicht schlimm, (noch?) keine Antworten zu haben. Aber mal in Richtungen zu denken, beim Denken über die Fragen, beim Überlegen, kann auch gut sein. Vielleicht kann sich dann irgendwann auch etwas ergeben.

Mir....hm. Ich weiss nicht ob ich die Frage beantworten möchte. Oder kann, momentan. Schlaflos, wie wieder so oft momentan, zu vieles was mir zusetzt.

Ich bin auch lange nicht hier gewesen (bzw. nur gelegentlich mal - dann nur lesend, und über die ersten 1-2 Seiten schauend meist nicht hinausgekommen. Fremdkörpergefühl, ich auch. Aber da ich das inzwischen bei so vielem habe, nicht nur hier, irgendwie fast schon allgemein, liegt es sicher an mir. Ich bin wohl eh auf dem falschen Planeten gestrandet.

Viele Stücke Gedanken auch zu Therapien, aber momentan leider nur Stücke, nichts was in Sätze passt oder findet.


Hallo Bittchen,
"Es ist nicht in Stein gemeißelt,dass sie
immer krank bleiben."
Er wollte mir Hoffnung machen,warum auch nicht ?
Ja. Warum nicht. Wenn etwas davon ankommen kann, ist das auf jedenfall etwas Gutes. Und wirklich wissen dass sich nichts zum besseren ändern kann oder könnte, kann man wohl (meistens?) nicht. Also solange man lebt kann sich wohl etwas ändern. Sogar unwahrscheinliches kann geschehen.
Ich les dich oft aufmunternde Sachen posten, und anderen Menschen antworten, Mut machen, ... Danke. Ich nehme mir da auch manchmal was davon mit, beim Lesen.


LG
Mara
W_Blake
Beiträge: 184
Registriert: 7. Sep 2015, 18:21

Re: Traurigkeit, Leere, Verzweiflung

Beitrag von W_Blake »

Liebe Forumsmitglieder,

ich melde mich auch mal wieder zu Wort, indem ich Bittchen und Mara antworte. Wen es interessiert, kann hier mitlesen:


Liebe Bittchen,

danke für deine guten Wünsche und dein unermüdliches Bestreben, andere aufzumuntern! Ich weiß nicht, wie du das machst, woher du die Hoffnung und Kraft nimmst …


Liebe Mara,

freut mich ganz besonders, von dir zu lesen! Klar zählst du als jemand, warum auch nicht? Wie gesagt, ich freue mich ganz besonders über eine Antwort von dir! Mir tut es leid, dass es dir nach wie vor sehr schlecht geht. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas daran ändern, aber das kann ich leider nicht …
-Mara- hat geschrieben:Ich bin wohl eh auf dem falschen Planeten gestrandet.
In diesem Punkt, kann ich, glaube ich, sehr gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Ich kenne das Gefühl, sich auf dieser Welt, unter anderen Menschen, bei menschlichen Tätigkeiten fremd zu fühlen – wie ein Außerirdischer, der mit den menschlichen Aktivitäten, Konventionen usw. nicht vertraut ist …
-Mara- hat geschrieben:Ich denke, es ist auch nicht schlimm, (noch?) keine Antworten zu haben.
Tja, aber wo sollen die Antworten irgendwann herkommen, wenn nicht aus mir selbst? Aber in mir scheine ich einfach keine Antworten finden zu können; nur Leere, Traurigkeit, Selbsthass …

Mein Programm, kleine Schritte zu machen, einen nach dem anderen, ist nun endgültig gescheitert. Ob ich den Weg noch einmal aufnehmen werde, weiß ich nicht. Ich möchte schon, glaube ich, aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe …

Im Moment gibt es auch andere Aufgaben zu bewältigen: Trennung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Wohnungssuche … Die Rahmenbedingungen haben sich also geändert bzw. befinden sich im Änderungsprozess. Ich bin nicht mehr ganz so verzweifelt und hoffnungslos (möglicherweise aufgrund einer anderen Medikation, die ich nun doch noch in Rücksprache mit einem anderen Arzt ausprobiere), dafür dominieren Traurigkeit, Wut (auf mich selbst) und Selbsthass mein Befinden.



Ich lasse es mal gut sein, strengt mich gerade zu sehr an …


Allen Lesenden und euch, Bittchen und Mara, einen herzlichen Gruß

Blake
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