Keinen Schmerz ...

Bittchen65
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber Cyranoo,
hast du morgen deinen Termin fest?
Alles Gute für dich,bis bald.
Liebe Grüße Bittchen
Cyranoo
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Bittchen, liebe Pummelchen, liebe BadewanneVollGeld,

ich danke euch für die lieben Wünsche, die kann ich gebrauchen.

Ich habe keine Angst vor den Untersuchungen. Meine Stimmung ist nur schon seit einiger Zeit gedrückt und beim Gang ins Krankenhaus wird mir vor Augen geführt, wie allein ich im realen Leben bin. Niemand wird nach mir schauen, auch die Sozialarbeiterin hat zwei Wochen Urlaub.

Wenn ich ein Tief habe, werde ich an euch und die lieben Menschen hier im Forum denken. Das wird helfen. Dafür danke ich euch.

Ob es bei morgen bleibt, erfahre ich erst morgen früh (da soll ich noch mal anrufen), aber ich gehe fest davon aus. Leider wollte mir niemand sagen, wie lange das alles dauert. Vielleicht bin ich nach zwei Tagen wieder draußen.

Ich werde mich auf jeden Fall melden und wünsche euch und allen anderen hier bis dahin alles Liebe. Bis dahin, macht's gut, ich werde an euch denken.
Nina345
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Halli Hallo,

melde mich zurück aus dem Oster-Urlaub. Mit erhöhtem Schlafbedürfnis und Appetitlosigkeit kündigen sich bei mir immer die akuten Krisen an. Hatte aber diesmal die Kurve bekommen. was mein Körper mir genau damit sagen will, kann ich nicht sagen. Vermutlich Ruhe.

Tut mir leid, dass du im Real Life erstmal alleine bist. Aber genau du hast das Forum.

Ich drück dir Daumen und denk an dich.

Viele liebe Grüße.
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Pummelchen
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Pummelchen »

Lieber Cyranoo,

schade das wir alle soweit voneinander entfernt wohnen, sonst würde ich alle zusammentrommeln und wir könnten dich im Krankenhaus besuchen. Da könnten dann die Mitpatienten sehen was du für einen "Harem" hast! (lach). Würde dich wirklich besuchen ist nicht nur so daher gesagt.
Ich hoffe dir geht es einigermassen und der Krankenhausaufenthalt bringt dir eine Besserung!

Alles Gute und fühle dich gedrückt! LG Pummelchen
Nina345
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Hihiii ich wär beim Harem auch dabei :D

Vielleicht kannst dich ja tatsächlich auch so mit deinem Zimmergenossen anfreunden?

Ich fände es schön, wenn du ein paar Freunde hättest. Nicht nur für dich, sondern auch für deine Future-Freunde. Du bist ein wirklich netter Mensch.
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Nina345
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Ich hoffe dir geht es gut. Du wirst hier vermisst.
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Nina345
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Ich hoffe dir geht es gut! Der Thread freut sich schon auf deine Rückkehr.
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Nina345
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Ganz viele Grüße und Gedanken an dich. Hoffe dir geht es gut.
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marie1957
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von marie1957 »

Lieber Cyranoo,

du siehst, das Forum macht sich Sorgen.

Wenn du im Moment nicht schreiben magst oder kannst, gib nur ein kurzes Lebenszeichen von dir.

Du sollst nur wissen, dass du nicht vergessen und allein bist. Alles Gute für dich.


Liebe Grüße

Marie
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
Bittchen65
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber Cyranoo,

ich schaue auch immer mal,ob du wieder da bist.

Alles Gute wünsche ich Dir.
Lieben Gruß Bittchen
Cyranoo
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Nina, liebe Pummelchen, liebe Marie, liebe Bittchen, liebe Mitforisten,

ich bin gerade zum ersten Mal seit zweieinhalb Wochen wieder online und lese eure lieben Wünsche. Dafür danke ich euch sehr. Die letzte Zeit war nicht leicht und es tut gut, von euch zu lesen. Ich wusste, dass jemand an mich denkt und das hat mir Kraft gegeben.

Elf Tage war ich im Krankenhaus und dann noch mal sieben Tage ohne Telefon und Internet, ich hatte die Umstellung auf Internet-Telefonie verpasst und musste einen neuen Anschluss beantragen. Handy oder Smartphone habe ich nicht.

Ich möchte denen, die an mich gedacht und mir von Anfang an so viel Mut gemacht haben, kurz sagen, was gewesen ist.

Im Krankenhaus wurde das bestätigt, was ich vermutet und dem Neurologen und der Hausärztin gegenüber in den letzten Monaten mehrfach geäußert hatte. Beide haben mir nicht geglaubt, verwiesen immer wieder auf die Depression.

Jetzt ist es amtlich. Ich habe Parkinson, mit 48 Jahren. Vermutlich schon seit drei bis vier Jahren, viele Symptome deuten darauf hin. Was das bisher gemacht hat, habe ich schon gespürt. Verkrampfungen im rechten Fuß, feinmotorische Störungen in der rechten Hand, Schwäche in der rechten Körperhälfte, völlige Erschöpfung, zunehmende Gleichgültigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Verdauungsstörungen, Impotenz. Die Ärzte haben einhellig gesagt, dass das alles mit der Erkrankung zu tun hat.

Was es für die Zukunft bedeutet, kann ich noch nicht abschätzen. Jeder Verlauf ist anders. Das Zittern, das viele mit Parkinson verbinden, ist gar nicht so häufig und auch bei mir fehlte es bisher. Die angesetzten Medikamente wirken ganz gut, aber die Krankheit schreitet voran und die Wirksamkeit der Medikamente wird nachlassen. Weil die richtige Einstellung der Mittel im Verlauf oft immer schwieriger wird, empfiehlt man jungen Patienten heute nach einiger Zeit oft einen Hirnschrittmacher (tiefe Hirnstimulation). Der Arzt meinte, das könnte in einigen Jahren auch auf mich zukommen.

Im Krankenhaus gab es negative und positive Erfahrungen und Empfindungen. Die negativen erspare ich euch. Zu den positiven Erfahrungen zähle ich u.a., dass ich mit allen Menschen gut ausgekommen bin, dass alle Ärzte mich jederzeit ernst genommen haben, dass die Pfleger durchweg freundlich und hilfsbereit waren und dass ich durchgehalten habe bis zur endgültigen Verifizierung der Verdachtsdiagnose.

Wo ich heute stehe, kann ich nicht sagen. Durch die Medikamente habe ich mehr Aufmerksamkeit und mehr Kraft, das spüre ich ganz deutlich. Endlich kann ich mit der PC-Maus wieder auf Anhieb das klicken, was ich möchte und ich war zum ersten Mal seit langer Zeit spazieren, ohne dass der Fuß verkrampft. Auch die Stimmung ist verändert. Die Traurigkeit und Enttäuschung sitzt nicht mehr wabernd in jeder Faser des Körpers, sie ist irgendwie klarer und rationaler. Gleichzeitig weiß ich, dass die alten oder weitere Symptome irgendwann wieder einsetzen werden.

Ich weiß nicht, wie alles weiter geht. Im Moment weiß ich nur, dass die Depression jetzt einen kleinen Bruder an die Seite bekommen hat. Beide wollen mich klein kriegen, aber noch haben sie nicht gewonnen.

Ich möchte allen, die seit langer Zeit körperliche Symptome haben, die die Ärzte nicht anders erklären können oder wollen als mit der Depression, Mut machen. Mut, immer wieder nachzuhaken, wenn die Beschwerden nicht besser werden und Mut, auf die eigene Wahrnehmung zu vertrauen.

Euch allen noch mal vielen Dank für die Unterstützung. Ich hoffe, es geht euch gut.
Nina345
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Hallo Cyranoo,

ich freue mich von dir zu hören. Ich freue mich auch, dass du ernst genommen wurdest und freundlich behandelt wurdest. Das ist die Behandlung die jeder Mensch verdient, aber vor allem du.

Das mit dem Parkinson ist natürlich eine Hiobs-Botschaft. Das was ich jetzt gleich schreiben werde würde ich selbst vermutlich nicht umsetzen können, aber du wie es sich liest schon. Du hast jetzt eine Diagnose mit der man arbeiten kann!! Dir geht es jetzt schon besser. Dieses liegt alles an der Depression blablabala ist ja gut und recht, da kann man dann hoffen, dass es iwann von alleine weggeht. Aber ging es bei dir ja nicht. Von daher versuch es lösungsorientiert zu sehen: Als Depressionsnebensymptondiagno konnte man deine Lage nicht verbessern. Mit der Diagnose Parkinson kann man deine Lage verbessern.

Ich wünsch dir vom ganzen Herzen ganz viel Kraft und Mut.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Pummelchen
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Pummelchen »

Hallo lieber Cyranoo,

schön das du dich gemeldet hast. Deine Diagnose Parkinson hat mich jetzt schon geschockt. Ich bin froh das du im Krankenhaus angemessen behandelt worden bist und kompetente Ärzte hattest. Heute gibt es glücklicherweise gute Medikamente zur Behandlung von Parkinson. Vor einiger Zeit habe ich im Fernsehen einen Bericht über einen Patienten mit Hirnschrittmacher gesehen. Bei dem Patienten brachte dieser eine ganz starke Verbesserung seiner Beschwerden.
Weißt du ich finde es echt traurig das der Neurologe zuvor deinem Verdacht nicht nachgegangen ist. Es ist wirklich gefährlich alles auf die psychische Schiene zu schieben.
Schön das du schon eine kleine gesundheitliche Verbesserung spürst. Ja du hast ganz recht wie du schreibst die Krankheiten wollen dich klein kriegen, aber sie haben es nicht geschafft!!!
Cyranoo ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute für dich! LG Pummelchen
Bittchen65
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Cyraoo,

endlich lese ich von dir,diese Diagnose ist ein riesengroßer Mist.
Es tut mir so leid,aber ich habe bei deiner langen Abwesenheit kein gutes Gefühl gehabt.
Immer wieder habe ich mich zur Ordnung gerufen,das ich nicht so negativ denken soll.
Du wirst bitte jede Hilfe bei dieser Krankheit in Anspruch nehmen.
Du hast es gespürt und ich habe es vermutet ,dass du Recht behalten wirst.
Depressionen begleiten sehr oft die Erkrankung Parkinson,genau wie bei der Erkrankung MS.
Da du jetzt endlich die richtigen Medikamente bekommst,wird sich deine Lebensqualität verbessern,du merkst es ja schon etwas.
Gut dass du so hartnäckig warst.
Darf ich dich mal fest in den Arm nehmen und dich mütterlich trösten ?
Es tut mir so leid ,aber du wirst die Kraft haben,auch jetzt nach vorne zu schauen und
für dich zu sorgen.
Du kannst noch sehr lange gute Zeiten haben,jetzt da du richtig behandelt wirst.
Mir wurde jetzt ganz schnell eine psychotherapeutische Reha genehmigt.Immerhin bin ich schon 66 Jahre alt und verrentet.Am 10. Mai geht es los.
Das würde ich an deiner Stelle auch mal beantragen,spreche doch mal mit deinen behandelnden Ärzten.
Bestimmt gebt es da spezielle Kurkliniken.
Deine gesundheitliche Verfassung kann sich dadurch doch nur verbessern.
Alles erdenklich Gute wünsche ich dir und bleibe weiterhin so stark und einfühlsam wie ich dich hier zu schätzen gelernt habe.

Liebe Grüße von Bittchen
Cyranoo
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Nina,

danke für die guten Wünsche, die kann ich gut gebrauchen.

Mir sagt die neue Erkrankung, wie endlich alles ist. Und wie klein wir sind. Am erschreckendsten ist für mich im Nachhinein, wie stark die kognitiven Fähigkeiten abgebaut hatten und wie viel besser auf einmal alles ist.

Ich weiß nicht, ob ich noch mal etwas Produktives in meinem Leben leisten kann. Aber wenn ich es versuche, dann muss es etwas sein, hinter dem ich stehe. Ich habe keine Zeit und Kraft mehr für Dinge, die mich anwidern.


Liebe Pummelchen,

für mich war die Diagnose "Parkinson" kein Schock, ich hatte damit gerechnet. Die Beschreibungen anderer Betroffener passten zu gut.

Ich habe auch kurz mit einem Patienten mit Hirnschrittmacher gesprochen. Er äußerte sich auch zufrieden (denn vorher hatte er wohl sehr starkes Zittern), aber er wirkte sehr mitgenommen. Letztlich kann heute niemand sagen, wie sich die Krankheit bei mir weiterentwickeln wird.

Meinem Neurologen mache ich keinen großen Vorwurf. Er kennt mich seit über zehn Jahren wegen der Depression und hielt es (auch angesichts des Alters) einfach für sehr unwahrscheinlich, dass ich an Parkinson leide. Immerhin hat er mir auf meinen Wunsch ohne Zögern die Einweisung ins Krankenhaus gegeben.


Liebe Bittchen,

die Diagnose ist wirklich nicht schön, aber mach dir bitte keine Sorgen. Ich bin jetzt in guter Behandlung und kann etwas gegen die Symptome tun.

Gerne kannst du mich in den Arm nehmen, das ist ein Trost, den ich zwanzig Jahre entbehrt habe. Ich habe manchmal etwas kindlich Naives an mir (man sagt auch immer wieder "junger Mann" zu mir), manchmal aber auch etwas Unnahbares, das andere Menschen abschreckt und signalisiert "komm mir nicht zu nahe", ich weiß bis heute nicht, was es ist.

Im Krankenhaus gab es einen Pfleger (ein älterer, der aber noch sehr jung aussah), der wohl an einer Stelle gespürt hat, wie schlecht es mir ging und mich auch spontan und menschlich kurz getröstet hat, indem er mich an den Schultern gepackt und kurz "massiert" hat. Dafür war ich ihm in dem Moment sehr dankbar. Sonst käme nie ein Mensch auf die Idee, mich zu berühren, aber er hat in seiner ganzen Erfahrung wohl gefühlt, dass ich klein und hilfsbedürftig bin und nicht sicher und souverän.

Die Nachricht von deiner bevorstehenden Reha freut mich richtig. Freust du dich denn auch? Sicher ist das auch mit viel Aufregung verbunden, aber ich hoffe, es wird ganz viel positive Aufregung und Spannung und Vorfreude sein. Jeder Impuls von außen kann so belebend sein. Ein paar Tage hast du noch, dich vorzubereiten.

Über eine Kur oder Reha habe ich noch nicht nachgedacht. Ich denke auch, dass meine Stammärzte (Hausärztin und Neurologe) davon nichts wissen wollen. Als ich ihnen jetzt von der Diagnose "Parkinson" berichtet habe, wirkten sie auch nicht sehr interessiert. Aber ich kann in die Parkinson-Ambulanz des Krankenhauses und die werden mir sicher ein paar Tipps geben, was wann für mich am besten sein wird und welche Optionen es gibt. Vielleicht versuche ich im Herbst auch noch mal einen Anlauf in einer psychiatrischen Klinik.

Ich danke dir und Nina und Pummelchen und allen anderen, die mich hier unterstützen für die große Hilfe und wünsche euch auch Fortschritte in eurem Kampf. Liebe Grüße.
Selea

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Selea »

:hello: Guten Tag alle miteinander

Lieber Cyranno :)

Immer wieder habe ich in deinem Thread interessiert mitgelesen, so in der Phase, als es um deine E_Mail_Freundschaft gegangen ist und deinem Umgang damit.

Auch jetzt, als es um diese Symptome gegangen ist, und nun diese Diagnose "Parkinson" gestellt worden ist. Mit 48.
Es hat mich ungemein berührt.

Große Klasse finde ich, dass du nicht locker gelassen hast bei deinen Ärzten, und auf Überweisungen gedrängt hast, und dich nicht auf die Schiene "Depression" hast minimieren lassen.

Natürlich macht manchmal die Depression die schrägsten und komischsten Symptome. Richtig.
Aber gar nicht ganz so selten stecken hinter Symptomen handfeste Körpererkrankungen.
Neben einer Depression. Ganz einfach.

In einem Fachbuch für Depressionen habe ich gelesen, dass der Erkrankung Parkinson eine ganze Weile heftige Depressionen vorausgehen.
Das finde ich interessant.
(Wenn du es magst, such ich dir das Fachbuch heraus, oder vielleicht magst du auch einmal Tante GOOGLE bemühen)

Matthias Holtmann, ein SWR_Kultmoderator hier in meiner Großstadt, hat auch so mit 54, 55 Parkinson bekommen. Vielleicht magst du mal googeln.

Ich finde es ganz große Klasse, wenn es hier in diesem Forum einen PLATZ dafür gibt, dass eben nicht alle möglichen Symptome der Depression gezollt sind, sondern eben auch Körpererkrankungen dahinterstecken.

In meinen eigenen Threads hab ich ja in den letzten Jahren auch immer wieder davon berichtet, also von mir persönlich.
Dass meine ewigen Gelenk-und Rückenbeschwerden, vorallem als jüngere Frau nicht ernst genommen worden sind, trotz Skoliose im Röntgenbild etc, etc.
Die Überbelastung, die Depression wurde dann oft ganz schnell als Ursache angesehen, und das war sowas von falsch.
Nun gut, heute sind wir 30, 40 Jahre weiter in der Medizin mit bildgebenden Untersuchungen
und anderen Diagnosemöglichkeiten.

Rechtzeitig einer beginnenden Körpererkrankung gegensteuern zu können, mindert nämlich auch depressive Gefühle und Erschöpfung.
So wie LEIDER andersherum Erschöpfungszustände, Depressionen und Angsterkrankungen auch ganz genau Körpererkrankungen verstärken, bzw. halt die Wahrnehmung dessen.

Nun könnte sowas ja ein sehr interessanter Thread sein.
Da ich mich aber hier im Forum nur noch sporadisch aufhalte, bleibt es hier in deinem Thread mit meinen Gedanken.

Ich finde es gut, was du nun alles in Angriff genommen hast, eventuell also auch eine Reha,
schade empfinde ich es, dass deine Ärzte also Hausärztin und Neurologe doch wohl recht gleichgültig reagiert haben. Boah, da denke ich, Selea, *lach* natürlich gleich an einen Ärztewechsel.
Aber, du hast letztlich Recht, wenn du denen keine Vorwürfe machst, und alles Schritt für Schritt angehen wirst.

In diesem Sinne wünsche ich dir von Herzen einen guten Umgang mit der neueren Diagnose.


Herzlich
Selea
Bittchen65
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber CYranoo,

so richtig freuen kann ich mich noch nicht,erst mal war ich geschockt,das es doch so schnell ging.
Es ist die Vogelbergsklinik in Grebenhain,da wir nur 30 km entfernt wohnen habe wir sie uns mal angeschaut.
Es scheint da sehr schön zu sein,auch die Erfahrungsberichte sind sehr positiv.
Ein komisches Gefühl habe ich trotzdem,ich bin es nicht gewohnt ,nur für mich was zu tun.
Aber hier zu Hause,geht es mir schon lange sehr schlecht und ich werde mich überwinden
und die Therapie da in Anspruch nehmen.
Mit einer Bekannten konnte ich sprechen,sie war gerade in der Klinik und voll des Lobes.
Allerdings braucht es einige Zeit ,bis man angekommen ist.
Erst mal geht es noch mal bergab.Das gibt mir schon zu denken.
Natürlich werde ich berichten,wenn ich wieder da bin.
Für dich alles erdenklich Gute und versuche einfach mal raus zu kommen,auch wenn es eine Rehaklinik ist.
Nehme es schnell in Angriff,bis die Zusage kommt kann es noch dauern,bei mir war die schnelle Zusage ungewöhnlich.
Das Ambiente,regelmäßiges Essen und die Anwendungen können dich seelisch sehr
stabilisieren.Diese Diagnose musst du ja erst einmal verkraften.Da kann dir sicher in einer Klinik erst mal geholfen werden.
Du solltest nicht immer mit Allem alleine fertig werden wollen.

Bis dann und liebe Grüße Bittchen
Ziege04
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Cyrano

Ich weiß gerade nicht so, wie ich es beschreiben soll -

Einerseits eine relative Erleichterung angesichts einer Diagnose, welche keineswegs freudig ist - doch trotzdem ein Potential beinhaltet, mit Allem auf neuer Ebene, zu sich selbst finden.......

Das ist nicht gut, aber irgendwie auch doch....

Ich lese aus Deinen Beiträgen, Du verstehst was ich meine und ich wünsche Dir, daß Du diese Chance des neu betrachtens für Dich nutzen kannst!

Ich wünsche Dir dafür Kraft, Unterstützung und Geduld!
Herzliche Grüße
Ziege04
Cyranoo
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Selea,

danke für deine Anteilnahme.

Ich habe deinen Thread auch verfolgt, aber nicht geschrieben, weil das Gedächtnis in dieser Zeit so schlecht war, dass ich kaum etwas von dem behalten habe, was ich gelesen hatte. Ich wollte dann keinen Unsinn schreiben.

So hartnäckig war ich gar nicht. Ich habe mit der Abklärung lange gezögert, mir die Beschwerden selbst schön geredet und versucht zu kompensieren. Am Ende hatte ich aber so wenig Kraft und insbesondere die geistigen Auswirkungen (Vergesslichkeit, Gedankenabreißen, völlige geistige Erschöpfung) wurden immer bedrohlicher und es musste etwas geschehen.

Was Informationen zur Krankheit angeht, so habe ich vorerst beschlossen, nicht zu viel zu recherchieren. Nachdem ich eine Zeit lang ohne Internet war, habe ich gestern dann etwas gelesen und gemerkt, dass es mir nicht gut tut und eher die Ängste schürt. Die Krankheit ist sehr vielschichtig und so werde ich mich auf auf meine individuellen Beschwerden und die Auskünfte und Ratschläge der Ärzte konzentrieren, das sind zum Glück echte Experten.

Matthias Hoffmann kannte ich nicht, aber es gibt ja eine Reihe Prominenter, die an Parkinson erkrankt sind. Der Schauspieler Robin Williams z.B. war auch an Depressionen und Parkinson erkrankt und wenn ich das Gesicht von Michael J. Fox anschaue, erkenne ich dieselbe Sorge und Panik, die mittlerweile auch in mein Gesicht eingemeißelt ist.

Ich werde jetzt hier nicht laufend über meine Parkinson-Erkrankung berichten, aber ich denke, eine Erst-Information über die Diagnose war okay, weil es hilft, andere Dinge zu verstehen und weil es einen Bezug zur Depression gibt. Das haben mir alle Ärzte gesagt. Die Verschlechterung in den letzten Monaten ist ebenso eindeutig auf die Parkinson-Erkrankung zurückzuführen, wie eine vorläufige Besserung der Symptome an den Medikamenten liegen kann.

Dass die Hausärztin und der Neurologe nichts von Parkinson wissen wollten, kann ich zum Teil sogar nachvollziehen. Bei der hohen Arbeitsbelastung als Arzt muss man wohl erst einmal schnell auf die wahrscheinlichste Arbeitshypothese zurückgreifen (in meinem Fall also: zu jung, schwere Depression, kein Zittern = kein Parkinson) , ich würde es vielleicht genau so machen. Etwas enttäuscht war ich dann aber doch über die (Nicht-) Reaktion nach Bekanntwerden der Diagnose. Mein Neurologe hat mich fast aus dem Zimmer geschoben, obwohl ich noch einige Fragen hatte. Wahrscheinlich hatte er einfach einen schlechten Tag.

Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Ich werde mich um eine Weiterbehandlung in der Parkinson-Ambulanz der Klinik bemühen. Und vielleicht tatsächlich einen neuen Neurologen aufsuchen. Denn auch was die Depression angeht, brauche ich jetzt neue Impulse.


Liebe Bittchen,

ich kann deine Unruhe und Skepsis sehr gut nachvollziehen. Es sind noch gut zwei Wochen bis zur Reha, aber diese Zeit geht schnell rum. Mit einem so schnellen positiven Entscheid hast du sicher nicht gerechnet.

Ich habe kurz auf die Homepage der Klinik geschaut und alles sieht sehr freundlich und einladend aus. Aber das ist ja ganz klar, dass sich die Einrichtung positiv darstellt. Zumindest die Umgebung und das Ambiente kennst du jetzt aber schon und was die Therapieangebote angeht, kannst du alles in Ruhe auf dich zukommen lassen.

Ich habe bei meinem Klinikaufenthalt im letzten Jahr den großen Fehler gemacht, zu viel zu erwarten und war entsprechend enttäuscht. Ich denke, das wird dir nicht passieren. Du weißt auch, dass es erst mal eine Zeit der Eingewöhnung geben wird, das ist ein Vorteil.

Ich wünsche dir sehr, dass sich doch noch eine gewisse Vorfreude einstellen wird. Auf die schöne idyllische Natur, die Ruhe, die Behandlungen, die Mitpatienten, viele neue Eindrücke und Anregungen. Gönn dir ganz bewusst diese kleine Auszeit, in der du mal von allen Sorgen abschalten kannst. Du hast es verdient und du brauchst auch dringend mal die Möglichkeit, auf andere Gedanken zu kommen.

Ich werde auch schauen, was bei mir an Unterstützung möglich ist. Im Moment bin ich ja weitgehend beschwerdefrei, die Medikamente haben wirklich phänomenal eingeschlagen, ich kann die rechte Hand wieder drehen, alle Finger bewegen, fühle mich wach und konzentriert, spüre sogar mehr Kraft und bin jeden Morgen um fünf Uhr wach. Ich werde in der Nachbehandlung noch mal genau fragen, was mir die Ärzte, auch unter Berücksichtigung der Depression, raten.


Liebe Ziege,

ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Die Situation hat sich grundlegend verändert, es ist eine Art Wendepunkt eingetreten.

Eine neue Krankheit ist dazu gekommen und doch (oder gerade deswegen) bin ich aufmerksamer als zuvor. Vorher war da die unendlich tiefe Depression, gegen die ich bereits aufgeben wollte. Jetzt habe ich zum ersten Mal seit endlosen Zeiten die Erfahrung gemacht, dass sich mir Menschen (die Fachärzte) mit großem Ernst zuwenden und zuhören und meine Situation wirksam verbessern.

Ich weiß nicht, was ich aus dieser Chance machen kann, ich bin eher ein passiver und ängstlicher Typ und Unterstützung habe ich kaum. Die Gefahr, dass ich wieder versumpfe, ist groß, aber ich werde jetzt auf jeden Fall am Ball bleiben. Das heißt für mich, den Kontakt zu den Ärzten halten, die Medikamente mit äußerster Gewissenhaftigkeit nehmen, die Sozialarbeiterin um intensivere Hilfe bitten und schauen, was an Therapie möglich und sinnvoll ist.

Langfristig ist es glaube ich am wichtigsten, dass ich eine Aufgabe finde. Nicht nur eine Beschäftigung, sondern eine echte Aufgabe, für die ich mich engagieren kann.


Euch allen vielen Dank für eure Rückmeldungen, sie helfen mir sehr. Alles Liebe und einen schönen Sonntag wünsche ich euch.
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Cyranoo,

Danke für deine liebe Antwort.
Du liest dich so motiviert,so hoffnungsvoll,jeden Tag so gut es geht zu genießen.
Du wirst nicht mehr versumpfen sondern gut für dich sorgen.
Das deine Depression sich etwas verzogen hat,kann ich aus deinen Zeilen lesen.
Es freut mich für dich,dass du mehr Kraft hast und dadurch auch wieder planen kannst,
was du für deine Gesundheit tun kannst.

Liebe Grüße Bittchen
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Cyrano

Ja, ich weiß!, Du hast mich verstanden!

Und auch wenn Du äußerst, zum versumpfen zu neigen - Du siehst die Chancen, Du hast die Ärzte und Du gibst nicht auf!!!

Beste Voraussetzungen, um es anzugehen.

Ich glaube, Du schaffst das!!!!!

Einen lieben Gruß zum Sonntag - nach Schnee, aus der Abendsonne.
Ziege04
Cyranoo
Beiträge: 436
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Mitforisten,

leider ist das nächste Tief im Anmarsch und es fühlt sich nach einem gewaltigen Tief an. Ich würde gerne gegensteuern, aber ich weiß nicht so recht, wie.

Gestern ist die Stimmung endgültig gekippt, nachdem sich alles die Tage zuvor schon sehr komisch anfühlte.

Ich fühle mich im Moment leider allein gelassen (außer der Unterstützung hier im Forum).

Seit drei Wochen weiß ich jetzt, dass ich neben der Depression auch an Parkinson leide und ich konnte in der gesamten Zeit nur ein einziges Mal kurz mit jemandem darüber sprechen.

Niemand hat mich im Krankenhaus besucht oder gefragt, wie es mir geht. Das wusste ich natürlich vorher. Aber auch nach der Entlassung interessiert es scheinbar niemanden. Nicht meinen Neurologen (der mich fast aus dem Zimmer gedrängt hat), nicht meine Hausärztin, nicht die Sozialarbeiterin, zu der ich gehen darf.

Die Sozialarbeiterin geht überhaupt nicht auf die veränderte Situation ein. In der letzten Woche war der Termin verkürzt, gestern habe ich nur einige Telefonate dort geführt, denn mein Telefon geht immer noch nicht. Das passt in die Situation, denn nicht mal die Telefonseelsorge ist jetzt für mich zu erreichen. Einen Arzt könnte ich auch nicht anrufen.

Dazu kommt, dass ich meine, dass die durch die Medikamente bewirkten Verbesserungen schon wieder nachlassen. Das Schreiben fällt schon wieder schwerer.

Nur einer ist im realen Leben verlässlich an meiner Seite. Die Depression. Sie sitzt neben mir und sagt: "Siehst du, du bist und bleibst allein. Hör auf mich, wir beide machen das. Was die anderen sagen, ist uns egal, wir verstehen uns."

Heute ist wieder alles schwarz. Ich will das nicht, aber was kann ich tun? Ich werde nochmal rausgehen zum Telefonieren und vielleicht habe ich diesmal jemanden von der Telekom an der Leitung, der mir sagen kann, wo der Fehler liegt. Ich werde außerdem bis zum nächsten Termin mit der Sozialarbeiterin überlegen, wie ich konkrete Unterstützung, die mich weiterbringt, von ihr einfordern kann. Viel mehr fällt mir nicht en, aber das kann ich tun.

Vielen Dank fürs Lesen, das Schreiben gibt mir etwas Entlastung.


Liebe Bittchen,

du siehst, die Depression lässt nicht wirklich locker. Ich würde gerne etwas Schöneres sagen. Dir geht es ja leider auch ziemlich schlecht. Das tut mir wirklich leid, du hast es einfach nicht verdient. Aber wir geben beide die Hoffnung nicht auf. Dein Kliniktermin rückt näher und auch ich werde mich um weitere Hilfe bemühen.


Liebe Ziege,

danke, dass du mir Mut gemacht hast. Das hilft, auch wenn heute wieder alles finster ist. Aber das kann sich auch wieder ändern, wir alle hier kennen das und es gibt immer Möglichkeiten, die man nutzen kann.


Liebe Manu,

es tut richtig gut, von dir zu lesen, du hast eine ganz besondere Art zu schreiben, so lebendig und warmherzig und originell. Danke auch für die Wünsche. Robin Williams litt am Ende seines Lebens am Frühstadium von Parkinson, vielleicht hatte ihm das zusätzlich etwas Lebensmut genommen. Die Vorfälle mit dem Bein solltest du auf jeden Fall vom Arzt abklären lassen, vielleicht steckt ja auch etwas Neurologisches dahinter.


Euch allen vielen Dank für die Unterstützung und alles Gute.
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Nina345 »

Hallo Cyranoo,

auch wenn ich das Tief nachvollziehen kann und volles Verständnis habe - versuch deinen Kopf oben zu behalten.

Du schaffst das alleine (mit uns). Gerade diejenigen die ohne das Rudel überleben sind die, von dem das Rudel was lernen kann.

Ich werde heute wieder für dich beten.

Ich schick dir ganz viele positive Gedanken.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Selea

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Selea »

:hello: Hallo ihr alle.

Lieber cyranno :)

Ich habe sehr viel Mitgefühl für dich, mit dieser Diagnose "Parkinson" neben der Diagnose "Depression".
Das muss ein Schlag für dich gewesen sein.

Auch wenn deine Postings danach sehr aufgeräumt und klar und auch nicht mutlos rübergekommen sind.

Das muss doch erst einmal alles sacken, lieber cyranno. Es ist eine lebensverändernde Erkrankung, bei der du jetzt zu Beginn auf keinen Fall so alleine bleiben solltest.
Und dass die Gefühle wieder dunkler werden, halte ich für normal und der Schwere der Erkrankung Parkinson gezollt.
Damit muss ein Mensch erst einmal klarkommen.

Gut finde ich deine Einstellung, erst einmal nicht zuviel im Netz und sonst über die Erkrankung zu recherchieren. Es würde dir zuviel Angst machen.
Das kann ich gut nachvollziehen und ich halte die Methode der "kleineren Schritte" eh für gut.
Grundsätzlich.

Beim Lesen fand ich es auch eine gute Idee, die weitere Behandlung in der Parkinson_Ambulanz zu machen, anzuleiern.
Dort sitzen ja wirklich die Fachleute, die eben auch diese Kombination Depression und Parkinson sehr gut einschätzen können.

Vielleicht gibt es dort Gruppen, "zum Umgang mit der Erkrankung", so dass du dich damit nicht ganz so alleine fühlen musst. Wie oft hat mir im Leben schon "Reden" oder "Schreiben", auch hier im Forum geholfen, oder einfach nur das Mitgefühl von einem Menschen.

Zwar mag man ja nach Jahren ein geübter Single sein, trotzdem gibt es Phasen, in denen das zum Fluch wird, es die Einsamkeit schürt, und letztlich die Depression befeuert.

Aus deinen Beiträgen weiß ich , dass du sehr sehr zurückgezogen lebst, auch schüchtern bist,
deswegen könnte ich mir so eine Gruppe "Parkinson" gut vorstellen.

Auch kann ich mir vorstellen, dass dir durchaus eine Reha genehmigt wird.
Das wird ja oft genehmigt bei einer lebensverändernden Erkrankung, damit "Menschlein" einigermaßen klar kommt.
Das könntest du mit deinen Ärzten oder den Ärzten in der Ambulanz besprechen.

Es sind so Ideen, von außen besehen.

Ich weiß gar nicht, machst du Psychotherapie, nicht mehr oder noch. :?:
Verzeih____ich habe nicht alles aufm Schirm, was dich anbelangt. Auch wenn ich meistens genau lese.

Es gibt auch die Möglichkeit, dass ein Psychotherapeut zu dir ins Haus kommt, wenns arg ist.
Das weiß ich von dem Freund eines Nachbarn, der schwer an Krebs erkrankt war, und solche Hausbesuche eines Psychotherapeuten bekommen hat.

Man muss NICHT so ganz alleine bleiben.

Hast du schon einmal bei der Telefonseelsorge angerufen?

Frage ich einfach , weil ich es dreimal in meinem Leben gemacht habe , und ich es ganz einfach gut gefunden habe.
Das letzte Mal, als die Urnenbestattung meiner Mutter war, und ich einen fürchterlichen Streit mit meinem Bruder bekommen habe.
Das hatte mich ausgehebelt. Dem Berater, einem Mann, habe ich nur das Ohr abgeheult. Aber es hat gut getan, und er war fürsorglich.
Dort sitzen Menschen, denke ich, die auch schon Einiges an Leid selber durch haben.

Jetzt hoffe ich von Herzen, meine Ratschläge haben dich nicht erschlagen.
Ich denke halt nur, NIEMAND soll bei Schicksalsschlägen so ganz alleine bleiben. Auch du nicht.



In diesem Sinne
Selea
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Cyranoo,

es tut mir so leid,wieder zu lesen,dass es dir noch schlechter geht,wie sowieso schon.
Mir fällt nichts Tröstendes ein.
Es ist angesichts deiner Erkrankungen,nur zu verständlich,das es dir erstmal wieder nicht gut geht.
Selea hat ja schon viele Tipps geschrieben,mehr weiß ich leider auch nicht.
Aber ganz fest in den Arm nehme ich dich und wünsche dir so sehr,dass es bald wieder
besser wird.Verliere bitte nicht die Hoffnung !!!Alleine leben stelle ich mir sehr schwierig vor.
Mein Mann hat zwei mal eine genehmigte Kur abgesagt,weil es mir vorher so schlecht ging.
So eine Angst hatte ich vor dem alleine sein.
Aber Ängste begleiten mich schon seit meiner Kindheit,das habe ich nur immer als normal empfunden und nie so drüber nach gedacht.
Bei meiner Mutter war Angst vor irgendwas ganz normal.
Sie war total pessimistisch,das hat sie mir wohl in die Wiege gelegt.
Tue du bitte alles für dich,damit es dir besser geht. Telefon ist auch ganz wichtig.
Gestern noch wollte ich nicht raus gehen,heute konnte ich endlich in ein Geschäft fahren und mir schon mal ein paar Sportsachen kaufen.
Die habe ich nicht,ich bin ein echter Sportmuffel,nicht erst seit dem ich älter bin.
Immerhin ein Anfang,in kleinen Schritten werde ich eine Liste abarbeiten,was so alles in den Koffer muss.
Ich hätte nie gedacht ,das dass für mich so schwierig wird,aber darum gehe ich ja in die Reha.
Dir wünsche ich alles Gute ,du hörst wieder von mir ,ich denke an dich.

Liebe Grüße von Bittchen
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