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Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Hallo darf endlich auch mitschreiben und wollte ein paar Zeilen über mich schreiben.

Ich bin 50 Jahre geworden ohne mir einzugestehen Depressive Episoden zu haben obwohl es immer wieder unübersehbare Anzeichen gab. (Auslöser, Gene, Schlafstörungen, Antriebsmangel, mittlerweile so gut wie keine soziale Kontakte mehr, Todessehnsucht, usw.) Selbst eine 2 jährige Therapie vor 15 Jahren, während der Trennungsphase von meinem Mann nach einer Krebserkrankung, haben mich nicht darauf gebracht. Hab das wohl total negiert oder als einmalige Sache auf die Situation geschoben. Kann ich mir gar nicht anders erklären.

Dann vor ein paar Tagen kam plötzlich wie aus dem Nichts die Einsicht.
Was heißt wie aus dem Nichts. Ich bin im Moment in einer medizinischen Ausbildung und bei dem Thema Depression fügte sich alles zusammen wie ein Puzzle. Das theoretische Krankheitsbild, meine Therapieerfahrungen (meine Therapeutin hat mich auf eine Depression behandelt), der Verlauf meines Lebens, mein Umgang mit Problemen, usw.

Es ist sicher nicht so massiv wie es andere hier beschreiben. Ich kann meinen Alltag insoweit bewältigen das ich morgens aufstehe, meiner Arbeit nachgehe, usw.( eben nach Außen die Fassade aufrecht erhalten) Aber wenn ich meine Haustür schließe liege ich nur auf dem Sofa rum, grübel, weine, mach mich selber runter und bekomme nichts mehr gebacken. Und das jetzt schon seit so langer Zeit.

Wichtig ist natürlich das ich jetzt die Einsicht habe. Jetzt bin ich nicht mehr Hilflos und die Hoffnungslosigkeit ist auch kleiner geworden. Jetzt kann ich handeln. Werde mir einen Therapeuten/ eine Therapeutin suchen. Aber das braucht alles seine Zeit.
Von diesem Forum erhoffe ich mir Anregungen, Austausch, Hilfestellungen und vielleicht kann ich auch das ein oder andere zurückgeben.

LG Amarusha
T Ally
Beiträge: 595
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Eine Neue

Beitrag von T Ally »

Hallo Amarusha,

willkommen hier. Ich hoffe, Du fühlst Dich wohl und kannst hier etwas mitnehmen.

Ich bin nicht die große Schreiberin und durch häufige dunkle Phasen auch nur sporadisch aktiv. Meist lese ich nur. In den ganz schlimmen Zeiten schaffe ich es nicht, mich hier zu äußern.

Grundsätzlich ergeht es mir aber wie Dir, ich habe eine sehr gute Fassade. Ich habe es sogar in der Klinik geschafft, die Ärzte zu täuschen.
Leider steht man sich damit selbst im Weg, da man auch nicht ins eigene innere schaut. Meine Therapeutin weist mich regelmäßig darauf hin. Ich schaffe es aber nicht. Dann fange ich an zu lächeln oder werde zynisch. Die meisten Leute kann ich im Alltag täuschen, die sehen nicht, dass ich innerlich schreie!

ich wünsche Dir, dass Du es schaffst Deine Kraft besser einzuteilen und zu erkennen, wie Du Deinen Akku aufladen kannst. Damit wäre ein großer Schritt getan.

Wir leben doch nicht nur für die Fassade, oder?

Alle Gute für Dich
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Eine Neue

Beitrag von Luna1966 »

Guten Morgen, Amarusha,

ich bin ebenfalls 50 Jahre alt und bin vor einigen Jahren infolge eines Todesfalls erstmals in eine tiefe depressive Phase abgetaucht. Darauf folgte eine langjährige Arbeitsunfähigkeit, ein Klinikaufenthalt und eine Psychotherapie.

Die Psychotherapie hat mich weitestgehend stabilisiert, denn wie du richtig beschreibst, beginnt alles mit dem Akzeptieren eigener Probleme. Das Verarbeiten bzw. daraufhin erlernte Verhaltensweisen zu ändern, fällt mir immer noch schwer.

Mittlerweile arbeite ich wieder einige Jahre, bin weitestgehend stabil aber trotzdem empfinde ich auch noch sehr häufig Kummer und Trauer. Den Todesfall habe ich akzeptiert aber dennoch bin ich das eine oder andere Mal Müde vom Leben. Ich empfinde alles als sehr anstrengend.

Vermutlich fehlt dir auch die Freude am Leben. Das kleine gewisse Etwas, was dich abends nach einem anstrengendem Arbeitsalltag mit einem Lächeln wieder ins Zuhause zurückführt.

Ich versuche durch Sport und Bewegung mehr Freude zu erlangen. Mein Idee dabei ist, mir durch meinen veränderten Körper ein Wohlfühlgefühl zu verschaffen. Vielleicht habe ich sogar Spass dabei, mir neue Klamotten zu kaufen. Noch ist es mir nicht richtig gelungen aber ich bleibe am Ball.

Was für ein Typ Mensch bist du?
Hättest du eine Ahnung, was du tun könntest, um wieder etwas mehr Freude empfinden zu können?

Sei ganz lieb gegrüßt
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Eine Neue

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Amarusha,

herzlich willkommen.
Die Akzeptanz erkrankt zu sein,ist ein wichtiger Schritt.
Jetzt kannst du dir Hilfe suchen und wirst auch Besserung haben.
Eine Fassade aufrecht zu erhalten ist sehr anstrengend.
Im Beruf geht es oft nicht anders.
Aber jeder Mensch braucht auch den Austausch,wo er seine verletzliche Seite offen zeigen kann.
Da findest du hier Verständnis.
Im realen Leben ist das oft ein Therapeut.
Wie Luna schreibt,wieder mehr Freude ins Leben bringen ist sehr hilfreich.
Das fällt mir auch nicht immer leicht,ja oft kann ich es nicht mal mehr.
Trotzdem will ich weitermachen und hoffe auf mehr Zufriedenheit.
Die kleinen Lichtblicke schätzen lernen ist wohl das Geheimnis.
Da können wir noch üben und auch das Genießen lernen.

Liebe Grüße Bittchen
Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Re: Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Hallo T Ally, Luna, Bittchen :hello:
danke für die nette Worte der Begrüßung. Damit habt ihr mir meine erste große Hürde Kontakt aufrecht zu erhalten ein wenig verkleinert.

Die Krankheitseinsicht ist sicherlich der erste große Schritt auf einer großen Wanderung und jetzt
sehe ich viele Arbeitsaufträge vor mir. Die machen mir ehrlich gesagt auch ganz schön Angst. Hab mir für den nächsten Schritt die Kontaktdaten von einer Informations- und Beratungsstelle rausgesucht und schiebe sie geschickt vor mich hin. Was die erste Euphorie wieder ganz schön dämpft. Geduld und vor allem Geduld mit mir selbst ist nicht gerade meine Stärke. Aber auch das ist einer dieser Arbeitsaufträge die ich lernen werde umzusetzen.

Luna du fragst welcher Typ ich bin und was mir wieder mehr Freude in mein Leben bringen würde.
Im Moment ist wohl das Gefühl der Einsamkeit mein größtes Problem.
Obwohl ich Halt habe in meiner 26 jährigen Tochter und meiner 8 Monate alten Enkelin, mit denen ich so viel Zeit wie möglich verbringe, ist das in meiner Gefühlswelt alles nichts mehr Wert wenn ich allein zuhause bin. Dabei steh ich mir im knüpfen von sozialen Kontakten meist selbst im Weg.
Jetzt wo ich mein Geschreibsel selber noch mal lese wird mir das erst so richtig bewusst. Da muss ich noch mal drüber nachdenken....

Melde mich später wieder

lg Amarusha
Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Re: Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Hallo,

wie ihr wohl bemerkt habt ist das Posten gestern nicht so gut für mich gelaufen.

Ich möchte auch auf keinen Fall irgendjemanden hier mit irgendetwas belasten. Ihr habt sicher alle selbst ein großes Päckchen zu tragen. Das muss sich furchtbar angehört haben was ich da geschrieben habe.

Es hat mich so geschockt, dass ich die Zeit die ich mit den Menschen verbringe die ich über alles Liebe als wertlos bezeichne. Das wirft ein Menge Fragen auf.
Bin das ich oder die Erkrankung?
Was macht die Krankheit aus mir?
Kein Wunder das ich keine sozialen Kontakte habe geschweige denn halte?

Das ist so ambivalent auf der einen Seite sag ich die Einsamkeit ist das Schlimmste im Moment und auf der anderen Zeit mit anderen zu verbringen ist wertlos weil sie meine Einsamkeit nicht wegnimmt.

Kennt ihr sowas auch?
Wie geht ihr damit um?

Über Antworten würde ich mich freuen...

Bis dahin Amarusha
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Eine Neue

Beitrag von Luna1966 »

Guten Morgren, Amarusha,

mich hat dein Ausspruch hinsichtlich deiner Tochter nicht geschockt oder erschreckt.

Ich bin selber Mutter 3er Kinder im Alter von 22 bis 32 Jahren. Ich liebe sie über alles und habe zu allen 3en einen sehr innigen Kontakt.

Leider hat sich mein Leben verändert oder das Leben im Allgemeinen, so dass auch ich die Freude, die ich früher empfunden habe, wenn sie bei mir waren, nicht mehr so spüren kann. Ich würde die Zeit, die ich mit ihnen verbringe nicht wertlos nennen, eher freudlos. Obwohl es das auch nicht trifft, denn ich genieße die Zeit sehr, wir lachen viel und objektiv gesehen ist alles wie früher, aber mein Gefühl hat sich verändert - ist abgetaucht, eingeschlafen, verschwunden, soetwas in der Art.

Was deine Arbeitsaufträge anbelangt, kann ich dich auch sehr gut verstehen. Ich bin immer sehr schnell und sehr euphorisch mit Anfängen dabei und auf dem Weg verliere ich das, was ich begonnen habe.
Ich habe mir deshalb angewöhnt, to-do-listen zu erstellen. Es steht nicht viel darauf aber was ich aufschreibe, erledige ich auch. Es ist vermutlich ziemlich dumm, aber wenn ich etwas durchstreiche und sehe, wie die Liste kleiner wird, motiviert es mich, am Ball zu bleiben und den Rest auch zu erledigen.

Soziale Kontakte halte ich, allerdings ist es auch eher eine freudlose Angelegenheit. Aber ich weiß ja, wie schön sich mal Freundschaften "anfühlten", also warte ich auf den Zeitpunkt, an dem ich sie auch wieder fühlen kann.
Eine Zeit der Einsamkeit kenne ich aber auch. Damals habe ich auch Zeit mit Verwandten und Bekannten verbracht, aber ich fühlte mich immer einsam. Ich war noch nicht bereit, das alltägliche Leben zu leben. Nur ab und zu, wenn ich z.B. ganz alleine zu einer Wasserskianlage fuhr, mich in den Sand setzte, die vielen fremden Menschen in ihrem steten Treiben beobachtete und meine Gedanken laufen ließ, fühlte ich mich nicht mehr einsam.
Was hindert dich daran, Kontakte aufrecht zu erhalten?

Ich würde mich sehr freuen, irgendwann von dir zu lesen, dass du die Kontaktdaten auch genutzt hast.

Sei herzlichst gegrüßt
Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Re: Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Nabend Luna,

eine to-do-Liste hab ich auch :) und da steht immer alles drauf auch die Kontaktdaten. Im Moment nutz ich leider jede Ausrede warum ich es heute nicht schaffen konnte anzurufen. Bis jetzt ist die Diagnose halt nur in meinem Kopf und mit dem Anruf würde ich sie ein ganzes Stück weiter in die Realität rücken und dazu bin ich noch nicht bereit. Mir ist schon klar das dieser Schritt der der nächste und der richtige ist. Brauch halt noch ein wenig.

Was mich davon abhält soziale Kontakte zu halten:
- es ist verdammt anstrengend die Fassade aufrecht zu erhalten
- hab ständig Angst die Zuneigung durch mein Sein und mein Verhalten zu verlieren
- bin durch dieses ständig auf der Hut sein selten entspannt oder authentisch
- ich interpretiere Kleinigkeiten als Ablehnung meiner Person
- und trete lieber den Rückzug an bevor ich durch die Ablehnung verletzt werde

Willkommen in meiner selbst gebastelten Hölle !!

Bin immer total beschämt, wenn sich diese Menschen nach ein paar Tagen melden und ich merke das gar nichts war bis auf mein Kopfkino von Ablehnung und Verletzung.

Und sollte mal jemand dabei sein der mich ablehnt wäre das ja auch nur das ganz normale Leben. Man kann halt nicht von jedem gemocht werden oder jedem alles recht machen. Das kann ich aber total schlecht aushalten. Ablehnung ist immer riesengroß und gemocht werden eher klitzeklein.

Oh man, da kommen Arbeitsaufträge zusammen... :lol:

Du schreibst, du weißt wie sich Freundschaft anfühlt.
Ob ich wirklich weiß wie sich das anfühlt, ohne die oben erwähnten Schatten, damit werde ich mich mal beschäftigen. Danke für den Anstoß..

liebe Grüße
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Eine Neue

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Amarusha

Auch ich heiße Dich hier herzlich willkommen!

Was ich las, hat Parallelen zu meinem Leben; fasse mal zusammen:
Bin Mitte 40, vor 3 Jahren hat ein SV meines Freundes und ein beruflicher Vorfall, vermutlich das Fass überlaufen lassen.
Nach 1 1/2 Jahren Tagesklinik und Reha bin ich heute in Rente....

Ich kann Deine Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen!
Doch Du bist mir einen Schritt voraus:

Du erkennst Symptome und bist bereit, sie anzunehmen!
Damit bist Du weiter, als ich!
Und dafür hast Du meinen Respekt!

Ich würde gerne noch viel mehr schreiben, doch ist mir jetzt leider zu anstrengend. Sorry, bitte.
Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Re: Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Hallo und Danke Ziege :hello:

Ich nehme das jetzt einfach mal so an.

Schönen Abend noch
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Eine Neue

Beitrag von Luna1966 »

Guten Morgen, Amarusha.

Bei jedem von uns sind die "Begleiterscheinungen", die Depressionen oder Verstimmungen auslösen, ganz unterschiedlich. Aber im Ergebnis ist alles doch wieder gleich, denn wir fühlen uns damit nicht wohl und es hindert uns, ein glückliches Leben zu führen.

Bei dir ist es wohl das Gefühl, nicht gemocht zu werden. Woher deine Gedanken kommen, die dich hindern, soziale Kontakte einzugehen, kann leider nur ein Therapeut mit dir gemeinsam ergründen.

Ich selber habe eher mit fehlender Selbsteinschätzung zu kämpfen.
Geprägt wurde dies durch meine Eltern. Sie haben mir nicht wissentlich etwas "angetan"; ihre Motive waren diesbezüglich eher löblich
- als Eltern von 6 Kindern wollten diese, dass ihre 5 Töchter einmal für sich alleine sorgen können. Dazu war es aus ihrer Sicht unerlässlich, eine vorbildliche Schulausbildung, bestenfalls Studium und danach Beruf zu erhalten. Um den Ehrgeiz jedes Einzelnen zu verstärken, hängte mein Vater z.B. eine Statistik der Zensuren aller Kinder in den Flur. Trotz meiner sehr guten schulischen Erfolge (Zensurendurchschnitte um 1,2) war ich niemals die Beste. Auch mein Studium, welches ich mit 1,4 abschloss, war nicht das beste Studium in meiner Familie. Meine Eltern, Verwandten und Bekannten haben bei Betrachten der Statistik immer nur die Leistung meiner "besseren" Schwester gelobt und gewürdigt. So lernte ich schon sehr früh, trotz Anstrengung nie gut genug sein zu können.
Niemals im Leben wäre ich ohne therapeutische Hilfe auf den Gedanken gekommen, dadurch eine Verhaltensweise erlernt zu habe, die mich in meinem Leben beeinträchtigen würde und mich sogar krank machen kann.
Mit diesem Wissen hat sich meine Erkrankung natürlich nicht in Luft aufgelöst, aber heute schaue ich auf meine Kollegen und ihr Maaßstab ist jetzt zu meinem Maaßstab geworden. Gehen meine Kollegen jetzt nach einem Arbeitstag nach Hause obwohl die Arbeit nicht erledigt ist, gehe ich auch nach Hause. Ich gestehe mir selber Fehler ein, denn das machen meine Kollegen auch. Einer Überbelastung als Auslöser für eine weitere depressive Episode kann ich so also aktiv entgegenwirken.

Wie du siehst braucht man manchmal einfach einen unbeteiligten Beobachter/Therapeut, der einem einen kleinen Anstoß gibt, um das Leben etwas friedlicher erleben zu können. Was du am Ende daraus machst, ist ohnehin ganz alleine deine Verantwortung. Aber es lohnt sich, diesen (schweren) Weg zu gehen.
Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Re: Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Hallo Luna,

ich bin stolz auf mich und Du wirst wie angekündigt sehr erfreuen sein. Habe angerufen und am nächsten Montag einen Beratungstermin.
Jetzt bin ich erleichtert und total aufgeregt in einem. :D
Gute Therapieerfahrungen hab ich ja schon mal vor 15 Jahren gemacht und bin da sehr positiv gestimmt.

Bei mir liegt das sicher auch zu einem großen Teil in der Kindheit und auch meine Mutter hat sicher nur ihr Bestes versucht. Meine Mutter leidet auch an einer Angsterkrankung und Depression und ihre Mutter hatte auch Probleme damit. Behandlung gab und gibt es nicht und so ist das ganze Dilemma von Generation zu Generation weiter gegeben worden.

Ein kluger Mensch hat mal gesagt: "Dinge die Du nicht lösen kannst, müssen deine Kinder für dich lösen."

Ich hoffe das ich diesen Kreislauf unterbrechen kann und wenn ich von deinen Erfolgen lese macht mich das zuversichtlich.

So bist später mal
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Eine Neue

Beitrag von Luna1966 »

Guten Morgen, Amarusha,

wow, jetzt ging es ja doch ganz schnell mit deinem Termin und du hast vollkommen Recht, ich freue mich sehr für dich. Du hast einen deiner Arbeitsaufträge (Termin vereinbaren) erledigt und dich danach nicht mal schlecht sondern erleichtert und aufgeregt gefühlt - einfach super.

"Dinge die Du nicht lösen kannst, müssen deine Kinder für dich lösen"
Ein schönes Zitat, das gleich zwei Sichtweisen vereint – einmal die Sichtweise
- von mir zu meinen Eltern (ich muss aufarbeiten, was sie mir zum Lösen „hinterlassen“ haben) und einmal die
- von mir zu meinen Kindern (ich möchte so viel wie möglich lösen, damit meine Kinder damit nicht belastet werden).

Mit diesen Gedanken verabschiede ich mich jetzt für fast zwei Wochen in den Urlaub. Ich habe keinen Computer zuhause und daher in dieser Zeit nur lesenden Zugriff durch´s Handy auf das Forum.
Es würde mich trotzdem sehr freuen, wenn ich ab und an wieder von dir lese – du erinnerst mich sehr an mich selber.

Liebe Grüße
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Eine Neue

Beitrag von Nina345 »

Huhuuu :)))

<3-lich willkommen im Forum!

Viel Erfolg auf deinem Weg. Ich wünsche dir möglichst wenig Rückschläge und viele Einsichten.

Die Erkenntnis über diese Krankheit ist sehr wichtig. Sei jedoch nicht enttäuscht, wenn die Besserung nicht so eintritt wie du dir das wünscht. So gut behandelbar wie viele Leute sagen sind Depressionen -meiner persönlichen Meinung nach - nicht. Es sind viele winzige Schritte. Du musst sehr geduldig sein. (Meine Erfahrung)

Liebe Grüße und alles Gute.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Amarusha
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mär 2016, 18:55

Re: Eine Neue

Beitrag von Amarusha »

Liebe Luna,

vor Aufregung bin ich die ganze Nacht wie im Hamsterrad die Dinge durchgegangen die sich an dem Termin ereignen könnten. Was ich sage will, ob man mich mag und für voll nimmt, ob und wie man mir helfen kann/will, usw. Immer im Kreis. So fühl ich mich heute total erschossen also eher etwas gedämpft und verunsichert.

Ist wie Tanzen ein Schritt vor und einen zurück. :) Wird schon irgendwie.

Dir wünsch ich auf jeden Fall viel Erholung und eine gute Zeit.

Liebe Nina,

ja die Erkenntnis ist nur der erste Schritt und aus meiner ersten Therapie vor 15 Jahren weiß ich das es auch immer wieder Rückschläge gibt. Was mir aber jetzt nach dieser langen Zeit auch klar wird ist das man manche Dinge gar nicht sehen kann, weil die Zeit dafür einfach noch nicht reif ist. So erklär ich mir auch teilweise die Lebensphasen in denen es besser und schlechter ist. Jetzt scheint die Zeit für mich reif zu sein die nächsten Hürden zu nehmen in der Hoffnung das es schlussendlich besser wird. Nach der ersten Therapie hatte ich erstmal eine lange bessere Phase. Mit dem Rüstzeug das ich gelernt habe bin ich rückblickend aber eher in die selben Fallen getappt und die Ergebnisse waren teilweise noch verheerender (beziehungstechnisch z.B.). Vieles sehe ich jetzt mit ganz anderen Augen als noch vor 15 Jahren. Mal sehen was passiert.

Liebe Grüße
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