Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

sensitivekind
Beiträge: 22
Registriert: 7. Mär 2016, 22:26

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von sensitivekind »

Huhu Kada,
Du hast Dir aber ein volles Programm vorgenommen :)
Ich backe da auch kleinere Brötchen....Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem ich sehr symbiotisch mit meiner Couch lebe :) Ich will einfach nur TV schauen,mich berieseln lassen, was lesen oder stricken...Dennoch werde ich später meinen täglichen "Gesundungsmarsch" machen- ein bißchen frische Luft um die Nase wehen lassen.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Karfreitag :)

Liebe Grüße,
Danni
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Botus »

Kada hat geschrieben: Mir sagte eine Therapeutin einmal, man könne es auch so sehen: Der Körper hat uns als Warnzeichen "nur" (!!!) eine Depression geschickt und keinen Herzinfarkt.
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Hallo Kada,

die Therapeutin hat das sicher nicht so gemeint. Ich denke, sie wollte damit zum Ausdruck bringen, dass bestimmte Einstellungen, Lebensphilosophien, Lebensweisen auf lange Sicht in eine Art "Lebensbeendigung" münden können. Das kann der innere Tod sein. Ebenso gut kann es aber auch der physische Tod sein. Ich denke, dass die Therapeutin damit sie Schwere der Erkrankung ausdrücken wollte.

Man könnte den Begriff Lebensbeendigung auch noch weiter ausdehnen. Ein Mensch, der hinsichtlich dieses Themas hoch sensibel ist oder Fachmann auf dem Gebiet, wäre in der Lage, diesen Zustand bei einem Betroffenen oder einem Paar oder einer Familie bereits festzustellen, wenn es allen noch gut geht. Die Menschen leben ja nicht erst ungesund, wenn sie Symptome feststellen, sondern schon vorher.

Das Dumme dabei ist, dass Du die Betreffenden zu diesem frühen Zeitpunkt nicht darauf hinweisen darfst, denn dann werden die nämlich böse und sagen, dass Du ein "Schlechtredner" seist. Sie behaupten, dass Du ihnen ihr tolles Glück und ihr tolles Leben schlecht reden willst und dafür hassen sie Dich. Erst, wenn die Phase gekommen ist, in denen es ihnen schlecht geht, sind sie bereit, Dir zuzuhören.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 26. Mär 2016, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Dobi,

das ist natürlich auch eine Sichtweise!!!Da kannst du Recht haben.

LG Bittchen
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kada »

Hallo Dobi,

du hast recht, ich habe es selbst erfahren. Als ich noch in der guten Phase war, merkte meine Schwester schon, dass ich wieder abrutsche. Ich hab's einfach nicht mitbekommen und ihr entrüstet gesagt: "Was hast du denn - mir gehts es doch gut!"

Ich glaube, es ist wichtig, seine inneren Anteile zu erkennen und mit ihnen in einen Dialog zu treten. Meine tiefenpsychologisch arbeitende Therapeutin hat mir dies beigebracht.

Ich stelle mir dann vor, ich sitze als Chefin mit meinen "Mitarbeitern" (meinen persönlichen Anteilen) Konferenztisch und lasse alle zu Wort kommen. Für mich ist das eine sehr gute Übung- ich vergesse sie leider oft.

Ach, meine Therapeutin hat ihre Praxis für mehrere Monate aus gesundheitlichen Gründen geschlossen. Ich mache mir große Sorgen um sie - sie ist wirklich gut und dazu noch sehr sympathisch. Sie hat mir jedoch einige Vertretungen genannt.

Einen schönen Abend,
Kada
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Nina345 »

Huhuu ihr Lieben,

melde mich zurück aus dem Oster-Urlaub. Ich glaube ehrlich gesagt tatsächlich, dass mir "anstatt eines Herzinfaktes eine Depression" geschickt wurde.

Aber selbst dieses Warnzeichen nehme ich nicht immer ernst. Selbst aus der Depression will ich was Gutes und Effektives ziehen. Sobald es mir besser geht, will ich immer sofort wieder voll durchstarten und muss mich richtig bremsen - was mir nicht immer gelingt. Hab mich jetzt für so Life-Balance, Meditationskurse angemeldet. Aber selbst da verhalt ich mich wieder etwas obsessiv und melde mich für zig Kurse an, recherchiere wie blöd was am besten ist,.....

Wie war der Oster-Brunch? Wie gehts dem Rest des Treads?
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kada »

Liebe Nina,
ja, Life-Balance, ein großes Thema! Hast du einen passenden Kurs für dich gefunden?

Mir gelingt die Balance immer noch nicht. Zu oft nehme ich mir zu viel vor, wenn es mir gut geht und hänge dann wieder durch. An Entspannungsmaßnamen habe ich schon einiges durch, am besten hilft mir eigentlich Sport, aber im Moment bin ich einfach zu schlapp.

Aber auch wenn mein Körper "Sofa" ruft, schleppe ich mich zum Sport. Ob das richtig ist, weiß ich nicht, zumal die Stimmung danach nicht immer besser ist.

Der Osterbrunch war schön, die Laune gut und ich hab sogar den Blondinenwitz aus diesem Forum erzählt!

Liebe Grüße,
Kada
Kaori
Beiträge: 11
Registriert: 30. Mär 2016, 20:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kaori »

oh man ich habe wirklich eure Beiträge nur grob überflogen und ich bekomme langsam Angst.

2014 war ich stationär in einer Klinik da ich da einen riesen Ausbruch meiner Depression hatte (also den vierten Selbstmordversuch) und ich war komplett fertig mit der welt. nach zwei Monaten habe ich mich entlassen da es mir echt wieder gut ging und bis vor ungefär zwei Wochen lief mein leben total super. nur jetzt habe ich wieder einen "schub" und ich hatte eigendlich hoffung das es irgendwann vorbei geht aber wenn ich hier lese "ich hab es schon 5 jahre" oder länger bekomme ich echt angst. Ich weiß nicht ob ich jemals wieder ein "normales" leben führen kann :(
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Nina345 »

Huhuu :)

Ja, das kenn ich. Ich schlepp mich auch immer überall hin. Ich hab aber leider keine Ahnung was gut für mich ist. Ich hab total die Verbindung zu mir verloren. Ich schlepp mich zum Sport, obwohl ich müde bin. Ich schlafe obwohl ich wach bin. Ich weiß es einfach nicht mehr was gut für mich ist. Erst danach kann ich sagen, japp, war gut dass ich da jetzt hin bin oder neeee, da wär ich lieber im bett geblieben. Ich versuche auf mich zu hören, aber ich versteh es nicht was ich höre.

Ich hab es jetzt seit etwas mehr als einem Jahr. Ich hab auch Angst, dass es nicht mehr weggeht. Wirklich Angst.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kada »

Hallo,

war gerade nordic walken (mal wieder mit zusammengebissenen Zähnen!), es ist aber etwas besser danach.

Ich glaube, die Angst, dass es nicht mehr weggeht, haben wir alle, und der oft gehörte Hinweis, dass die vielen, die es geschafft haben, sich in diesem Forum nicht mehr aufhalten, tröstet nur ein wenig.

Ich bin jetzt seit 2 Jahren krank, hatte aber auch immer wieder gute Phasen, in denen ich meinte, es käme nie wieder. Die Kunst ist es, die gute Stimmung zu halten, aber trotz der Mittel, die mir zur Verfügung stehen (Entspannung, Sport, AD, Psychotherapie), rutsche ich bei kleinsten körperlichen und psychischen Belastungen wieder ab.

Im Moment versuche ich einen neuen Ansatz, den ich durch das Buch "Denken wie ein Buddha" erhalten habe. Der Autor, Rick Hanson, ein Neuropsychologe, beschreibt darin, wie man durch seine Gedanken die neuronale Struktur im Gehirn verändern kann. Das hat nichts mit positivem Denken zu tun, denn das funktioniert nicht. Das Ganze ist wissenschaftlich belegt (ich brauche immer eindeutige Ergebnisse!), er räumt aber auch ein, dass es in der Depression schwer ist. Trotzdem sehe ich darin eine echte Perspektive für mich.

Drücken wir uns mal gegenseitig die Daumen, wir wissen ja, dass jedes Tief ein Ende hat!
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Ziege04 »

Hallo kada

Durch Deinen Buch - Hinweis erinnerte ich mich an Bücher, von
Howard C. Cutler, Dalai Lama.
Cutler ist Psychiater und beschreibt Interviews, welche er selbst mit dem Dalai Lama führte. Darin stellt er genau die Fragen und die Sichtweise eines Psychiaters vor und zitiert die Antworten des Dalai Lama darauf.
Etwas schwere Kost, besonders wenn es an Konzentration hapert, doch mit Potential zum Nachdenken.

Wünsche Dir Kraft, Deinen Weg zu finden!

LG Ziege04
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kada »

Liebe Ziege,

danke für den Buchtipp, morgen werde ich mir das Buch kaufen. Vielleicht ist die buddhistische Sichtweise ja eine Möglichkeit, die Depression zu verstehen und bestenfalls zu überwinden.

Ich habe mal einen Satz aus dem Buddhismus gelesen, den ich nicht mehr original zusammenbekomme. Sinngemäß lautete er: Glück ist das Ergebnis harter gedanklicher Arbeit.
Das trifft es doch genau, oder?

Viele Grüße,
Kada
Ziege04
Beiträge: 1329
Registriert: 1. Feb 2016, 17:56

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Kada

Ja, sinngemäß richtig. Und weiter heißt es-
' Das Potential zum Glück ist Jedem zur Geburt gegeben; nur durch äußere Einflüsse verkümmert es. Doch jeder kann, mit Selbstdisziplin, lernen, sich darauf zurück zu besinnen'
Auch sinngemäß.

Will nicht den Threath ins religiöse bringen..,.
Aber ich wüßte gerne, ob Du aus dieser Richtung was für Dich findest...

Gute Nacht und guten neuen Tag.
LG Ziege04
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Nina345 »

Huhuu Ziege,

ja, das klingt gut. Nimmt die Hoffnungslosigkeit.

Apropos Buddah, ich hab da noch etwas Volksmusik beizusteuern :D


"Die – ist die eine die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht,
oh die immer lacht und nur sie weiß es ist nicht wie es scheint
oh Sie weint, oh sie weint, sie weint,
aber nur, wenn sie alleine ist, wenn sie ist, wie sie ist und was sie ist.
Es ist nicht wie es scheint.
Wie geht es dir fragt schon lange keiner mehr,
ein Clown zu sein das fällt nicht schwer,
denn sie ist die eine – die eine die immer lacht,
die immer lacht, immer lacht, immer lacht,
oh die immer lacht - oh die immer lacht.
Es ist nicht wie es scheint.
Komm her meine Süße und reich mir deine Hand
zeig mir wer du bist und du wirst sehen wie es ist
zu lachen ohne dabei zu betrügen
oh zu weinen, du wirst sehen, wie sie Dich lieben,
oh zu lieben - ich zeig dir wie es geht.
Sie – ist die eine die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht,
oh die immer lacht und nur sie weiß es ist nicht wie es scheint
oh sie weint, oh sie weint, sie weint,
aber nur, wenn Sie alleine ist, wenn sie ist, wie sie ist und was sie ist.
Es ist nicht wie es scheint.
Sie – ist die eine die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht,
oh die immer lacht und nur sie weiß es ist nicht wie es scheint
oh sie weint, oh sie weint, sie weint,
aber nur, wenn sie alleine ist, wenn sie ist, wie sie ist und was sie ist.
Es ist nicht wie es scheint.
Sie – ist die eine die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht, die immer lacht…"


Original:
https://www.youtube.com/watch?v=Bkj3IVIO2Os" onclick="window.open(this.href);return false;

Remix:
https://www.youtube.com/watch?v=Bkj3IVIO2Os" onclick="window.open(this.href);return false;
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Katerle
Beiträge: 11288
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Katerle »

Kada hat geschrieben:Hallo,
ich lese eure Beiträge schon länger mit und muss jetzt auch mal etwas "loswerden".
Seit 2 Jahren leide ich an einer Depression, wenn auch immer mal wieder mit guten Phasen. Die letzte gute hat 5 Monate angehalten und ging bis vor etwa 3 Wochen. Ich war fest davon überzeugt, dass ich nie wieder abrutsche. Dann hatte ich beruflichen Stress, und die Stimmung kippte wieder.

Ich bin selbständig und muss oft unter Druck arbeiten, mache mir den Druck aber auch selbst und beiße dann die Zähne zusammen, um alles zu schaffen. Ich merke dann nicht, wie aus meiner schwungvollen Energie
Hetze wird.

Ich habe jetzt die Notbremse gezogen und bin mit meinem Mann ein paar Tage in den Urlaub gefahren, in der Hoffnung, dass alles wieder besser wird, aber es passiert nichts! Ich kann die schönen Angebote hier überhaupt nicht genießen und bin froh, wenn ich am Abend wieder ins Bett gehen kann.

Die Erwartung, dass mein richtiges Ich mit guter Laune und Spaß am Leben wiederkommt, ist so groß, dass ich alles mache, eine Verbesserung zu erzielen: Sport, Entspannung, Ablenkung durch Lesen z. B.
Es fällt so unheimlich schwer, und die ganze Zeit denke ich darüber nach, wie schlecht es mir geht. Aber wem sage ich das, ihr wisst ja, wie es ist!

Warum kann der Körper nicht einfach nur mit Müdigkeit reagieren, wenn der Stress zu viel wird, und muss gleich die Stimmung auf null setzen? Es ist so schwer auszuhalten!

Natürlich habe ich gelernt, mich zu entspannen, z. B. mit Yoga und Selbsthypnose, doch im Moment bringt es alles nichts. Vielleicht erwarte ich mal wieder zu viel.

Danke für's Lesen und viele Grüße,
Kada
Hallo Kada,

sorry, wenn ich erst jetzt was dazu schreibe.

Ich sehe das auch so, dass Selbständige manchmal unter sehr hohem Druck stehen, auch weil sie sich Druck selbst mit machen. Das beobachte ich auch schon länger bei meinem M. und ich wünschte mir sehr für ihn, er hätte rechtzeitig die Notbremse gezogen...

Kada, du scheinst ja für dich rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und auf dem richtigen Weg zu sein. Wünsche dir weiterhin alles Gute.

Wie gehts denn zur Zeit?

LG Katerle
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiet

Beitrag von Kada »

Liebe Ziege, Nina und Katerle,

danke für eure Beiträge. Was die Religiosität angeht, liebe Ziege, kann ich sagen: Ich bin aus der Kirche ausgetreten, glaube aber an Gott, bete und hoffe. Mit dem Buddhismus habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt, aber ich glaube, ich kann einiges an Erkenntnis daraus ziehen. Ich werde versuchen, das Beste aus Christentum und Buddhismus mitzunehmen. Wie ist es bei euch?

Nina, das Lied gefällt mir, auch der Text. Er spricht mich an, weil ich auch oft alles hinter einem Lachen verstecke, was meistens gut gelingt. Berufsbedingte Fröhlichkeit, aber sehr anstrengend. Zu Hause, wenn die Anspannung nachlässt, kommen dann die Tränen.

Katerle, was ist denn mit deinem Mann passiert? Ja, den Druck in unserem Betrieb habe ich mir teilweise wirklich selbst gemacht: viel zu viel Arbeit, keine Pausen gemacht und nach Feierabend weitergearbeitet. Alle Warnsignale ignoriert, z. B. habe ich einmal vor meinen Mitarbeitern (!!!) angefangen zu heulen, als der Druck so groß war. Mensch, war mir das peinlich! Ich habe dann kurz Pause gemacht und danach so weitergemacht. Das ging dann noch zwei Jahre gut, bis nichts mehr ging.

Momentan geht es mir so lala, ich habe den Luxus, dass ich viel zu Hause arbeiten kann und genieße die Ruhe dabei.

Liebe Grüße,
Kada
Katerle
Beiträge: 11288
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Katerle »

Schön Kada, dass du zu Hause dabei die Ruhe genießen kannst.

Nun, mir war damals selbst schon mal alles über meine Kräfte gegangen und ich erkrankte an einer Depression. Leider wurde das von einigen aus meiner Umgebung nicht so ernst genommen. Mein M. setzte sich weiter selbst unter Druck und stand auch auf Arbeit ziemlich unter Druck. Vor ca. 1 Jahr war er vor meinen Augen umgekippt und ich rief den Notarzt, er wurde eingewiesen und musste zur OP am Herzen. Von Seiten seines Hausarztes wurde ihm empfohlen, kürzer zu treten. Etwas weniger macht er schon, aber in meinen Augen ist das noch zuviel, was er an Druck hat. Zur Zeit liegt er erneut in der Klinik und wurde schon operiert, heute soll er nochmal in den OP. Wegen ner Darm-OP war er unmittelbar nach dem Hausbau im Krankenhaus, auch das hatte er nicht so ernstgenommen. Vor ein paar Jahren war er auch mal in psychotherapeutischer Behandlung, was ihm aber nicht viel gebracht hatte.

Werde ich heute erfahren, wie es weitergeht. Ich habe nur Angst, dass er, wenn alles überstanden ist, trotzdem so weitermacht, wie bisher.

Fahre heute zum Krankenhaus zusammen mit meinem S.

Liebe Grüße
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Nina345 »

Huhuu Kadda,

ja das dachte ich mir, dass du so wie ich auch so ne "die eine" bist. Selbst an dem Tag als ich die Diagnose Depression bekommen hatte ich danach was mit meinen Mädels ausgemacht und hab wie immer den Clown gespielt.

Mittlerweile gelingt es mir immer öfter auch andere Ichs zuzulassen und nicht nur die fröhliche, quirlige, schlaue und leistungsfähige.

Die Leute reagieren, da zwar nicht wirklich soooo super drauf. Lachen und Spaß ist jedem lieber, aber mir tut das trotzdem gut.

Den Druck macht man sich fast immer selbst. Iwie scheint man es auch zu brauchen sonst würde man es ja nicht tun.

Man muss seinen eigenen Weg finden. Nur das ist ziemlich schwer.
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kada »

@ Katerle
Deine Angst, dass dein Mann sich wieder überfordert, kann ich gut verstehen. Wie geht es ihm inzwischen?Wenn es mir wieder besser geht, möchte ich am liebsten alles nachholen, und dann auch noch mit Volldampf! Warum ist man da nicht lernfähig? Kann dein Mann einige Arbeit an Mitarbeiter abgeben? Gibt es neben dem Arbeitsdruck auch finanziellen Druck?

@ Nina
Du hast Recht, der Druck ist oft selbstgemacht. Warum? Um die eigene Leistungsfähigkeit zu beweisen? Und dadurch das Selbstwertgefühl zu steigern und vor anderen als Powerfrau dazustehen?

Ich habe mal eine Unternehmerin kennengelernt, die für mich lange Zeit ein Beispiel war: Beruflich erfolgreich, voller Elan, sozial engagiert, eigene große Familie, , witzig, sympathisch und dann auch noch gut aussehend !!!

Genauso wollte ich auch sein, hab dann aber schnell gemerkt, dass es nicht geht. Man kann eben nicht über seinen Schatten springen und muss sich so annehmen und gut finden, wie man ist!
Katerle
Beiträge: 11288
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Katerle »

Danke Kada, dass du meine Angst nachvollziehen kannst. Naja es geht ihm halt den Umständen entsprechend.

Im Prinzip ging es mir auch so, alles mit Volldampf nachzuholen. Bin da aber nun vorsichtiger geworden, denn ich möchte keinen Rückfall erleiden.

Denke schon, dass er einiges an Arbeit abgeben könnte, ist aber manchmal schlecht möglich, weil er tatsächlich auch unter finanziellem Druck steht und das belastet.

Das ist richtig, sich so anzunehmen und gut zu finden, wie man ist.

LG
Nina345
Beiträge: 280
Registriert: 25. Jan 2016, 16:02

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Nina345 »

Huhuu :) Dachte das gefällt dir vielleicht auch:

The importance of being alone sometimes:
It’s okay to sit alone at a cafe,

write on a napkin about your day

drink tea and fall in love with the way you fall in love

with them

sip on the strangers passing by,

be kind,

please be kind

live life with open eyes and arms,

twirl in the middle of a grocery store,

buy a tub of ice cream, sometimes,

but only sometimes and

crack their faces like an egg

and bake the most delicious of cakes

let them smile with you

and say,

life doesn’t have to be lived inside of the grays.

feel your humanity connecting through a simple smile

or an how are you

and please don’t ask

how are you

unless it flows from a river of authenticity

and realistically you will have moments

where your brain wants to escape your body

and your body will feel like a prison,

breaking bruises over your skull

but

please open your mouth and stick out your tongue

and taste life like snowflakes in a January storm

and know that it’s okay to taste something sour sometimes-

but you have to continue to try.

live inside of a bathtub for a night,

go to sleep alone

and put your hand over your chest

to feel your heart beating

and breathing is something we take for granted-

please don’t each each other for granted.

It’s okay to wear lipstick

or to not.

Fall in love with boys, or fall in love with girls,

but please fall in love with the love inside of yourself.

It’s okay to feel,

and leave yourself raw and real

living for the moments lips spread wide like summer sunset sky,

let rivers of shivers ripple through your spine,

it’s okay to cry, too-

even the clouds do it.

But it’s not okay to sit at home all day,

wishing and waiting constantly for someone to save you.

Taking razor blades to your mind,

begging for someone to crave you.

It’s not okay to never be alone sometimes,

to hide tears and never wipe your own eyes.

Those things, are not okay.

~Abby Young
Be a PINEAPLLE: Stand tall, wear a crown and be sweet on the inside!
Kada
Beiträge: 272
Registriert: 13. Mär 2016, 23:10

Re: Druck und Erwartung - meine Spezialgebiete

Beitrag von Kada »

Hallo Nina,

danke für diesen wunderschönen Text, der so viel Wahres enthält. Besonders gut hat mir der Satz
"please fall in love with the love inside of yourself" gefallen!

Aber auch der Gedanke, dass man sich nicht zurückziehen soll und darauf wartet, dass jemand kommt, der einen rettet, ist völlig richtig. Das ist zwar leichter gesagt als getan, gerade wenn man ganz tief unten ist. Allein die Medikamente und die Therapie helfen uns nicht aus dem Loch, es erfordert viel Eigeninitiative.

LG, Kada
Antworten