Hilflosikeit

Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Liebe Bittchen,

ja ich möchte die kleinen Erfolge annehmen und das tut gut.
Gestern hätte ich noch Gedacht "ich pack das nicht", aber heute morgen habe ich mir Zeit genommen ruhig zu bleiben und es hat gklappt.
Bisher habe ich nur kleinigkeiten gemacht, doch es ist ausreichend. Bevor ich Duschen gegangen bin ist mir etwas seltsam geworden (keine Ahnung warum). Doch jetzt geht es mir nach dem Duschen gut. Ist schon seltsam das einen solche "selbstverständliche Dinge" ganz schön Kraf kosten können. Danke auch das du dich mit mir freust.

LG Anonymerin

PS: Auch wenn es langsam wird, aber es wird ;-)
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,

kennt sich jemand mit Reißdarm aus? Also was kann man dagegen tun?
Mein Hausarzt hatte das angedeutet das dies eventuell bei mir der Fall ist.

Vielen Dank
LG Anonymerin
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,

heute es mal wieder ewig gedauert bis ich aus dem Bett gekommen bin. Das finde ich total schrecklich. Aber versuche trotzdem routiniert in den Tag zu gehen. Frühstücken (auch wenn immer noch der Appetit fehlt), anziehen, Zähne putzen. Ein Teil Wäsche habe ich abgehangen und zusammengelegt. Spülmaschine eingeräumt und angestellt. Bin eben eine Kleinigkeit einkaufen gefahren und nur an der Kasse wurde es mir für 5 Sekunden schwindelig. Das Wetter ist leider nicht schön, es regnet und so fühle ich mich. Auf der einen Seite finde ich gut was ich heute gemacht habe und dann kommt das schlechte Gewissen „Ist das nicht zu wenig?“
Wie gestaltet Ihr euren Tag? Setzt Ihr euch Ziele und arbeitet das ab? Oder anders?
Würde mich über Anregungen bzw. Hilfestellungen freuen.
LG Anonymerin
sensitivekind
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von sensitivekind »

Hallo Anonymerin,
habe grade Deinen Thread gefunden und gelesen....Ich kann mich in so vielem Geschriebenem wiederfinden! Auch ich bin sehr ungeduldig mit mir und der Krankheit- naja, ist ja auch ein Teil der Ursache....
Aktuell bin ich in der 4. Woche krankgeschrieben und habe mittlerweile eine selbstgebastelte Tagesstruktur...In den ersten Tagen war es furchtbar!ich bin auch von jetzt auf gleich krank geschrieben worden bzw. hatte eine Art Zusammenbruch....
Da es immer wieder Tage gibt (so wie heute) an denen sich alles so schwer anfühlt, gibt es dennoch 2 Dinge,die ich immer tue: Ein Spaziergang und eine Dusche (inkl. Zähneputzen)! Das klingt nach "zu wenig",aber an solchen Tagen ist es schon das Maximun,das ich leisten kann. Wenn noch etwas darüber hinaus funktioniert,lobe ich mich ganz arg!
Ansonsten gibt es ja immer irgendwas zu tun: Aufräumen, Wäsche machen, aufgeschobene Dinge erledigen, lesen, stricken usw..
Ich versuche immer ganz genau in mich hineinzuhören und zu erspüren,was ich grade brauche. Das fällt mir nicht immer leicht,dennoch will ich dran bleiben.
Ich finde Deine Aktivitäten heute auch schon super!!! Lobe Dich dafür. Vielleicht gelingt morgen mehr,und selbst wenn nicht, geht davon die Welt nicht unter!
Ganz liebe Grüße und sei gut zu Dir selbst,
Danni
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo Danni,
deine Worte haben mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Warum? Weil du recht hast, dass ich mich für das was ich getan habe loben sollte. Selbst da habe ich aber schon Schwierigkeiten. Aber im Grunde hast du da doch vollkommen recht.
Mit der Geduld ist es bei mir im Moment echt wechselhaft. In einem Moment bin ich geduldig mit mir und im anderen Moment werde ich nervös und bin ungeduldig mit mir selbst.
Ich finde es super und gut wie du deinen Tag gestaltest und bewundere dass du einen Spaziergang machst. Ich werde mir dies nun auch mal mehr ans Herz legen. Durch meine Angststörung habe ich damit tatsächlich Schwierigkeiten. Doch es macht mir Mut es doch mehr zu versuchen. Ist ja eigentlich auch egal, wenn es nur für 10 Minuten ist.
In mich reinzuhören habe ich so meine Schwierigkeiten, da komme ich noch in die blödesten Gedankenkarusselle.
Meine beste Freundin hat mich am Samstag zum essen eingeladen. Erst kam freute auf und dann ein beklemmendes Gefühl. Doch ich habe Zugesagt mit dem Beisatz, dass ich dies hoffentlich nicht Absage. Sie schrieb mir dann, wenn es mir es damit nicht gut gehe, dann verschieben wir das. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich gefragt was mich daran hintern würde. Ich bin dann natürlich darauf gekommen das ich mal wieder Angst vor meiner Angst habe. Also was würde mir gut tun. Ich möchte keine Angst haben, doch muss ich mich auch ausprobieren und dann kam ich zu Plan B. Ich schrieb meiner Freundin, dass es bei unserer Verabredung bleibt und wir uns vor dem Restaurant treffen. Dies ist in meinem Dorf und wenn es mir dann doch nicht so behagen sollte, dann fahren wir zu mir nach Hause und bestellen uns was. Sie fand die Idee super und mir geht es damit auch gut.
Ja du hast Recht die Welt geht nicht davon unter. Danke dir besonders für diesen Satz.
Weiterhin gute Besserung und
GVLG Anonymerin
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Ich verzweifel noch. Heute morgen hatte ich wieder Durchfall und mir ist schon den ganzen Tag schlecht.
Heute habe ich mein Auto von der Werkstatt abgeholt und ist super verlaufen keinerlei Angst.
Wenn ich keine Angst habe, dann geht es mir anders schlecht. Könnte nur heulen und bin am Ende :-(
sensitivekind
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von sensitivekind »

Hallo Anonymerin,
ach Mensch....Lass Dich mal virtuell umarmen!!!Es tut mir echt leid zu hören,dass es heute so ein doofer Tag war!
Woher kommt denn Dein Durchfall und die Übelkeit?
Da ich selber an sozialer Phobie leide,kann ich Dich nur beglückwünschen,wie gut es Dir gelungen ist,das Auto heute abzuholen!Und das ganz ohne Angst-da kannst Du stolz auf Dich sein!
Ganz liebe Grüße,
Danni
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Guten Morgen Danni,
danke für die Umarmung. Ob real oder virtuell, es tut immer gut :-) .
Mir schlägt Stress und nervösität immer auf den Darm. Ich vermute schon, dass der Durchfall wegen dem Autoabholen war. Aber die Übelkeit kann ich mir nicht erklären. Vielleicht diesmal vom Citalopram? Ich weiß es leider nicht. Mache mir wegen der Arbeit wieder einen sehr großen Kopf. So wie ich mich körperlich fühle, kann ich noch nich arbeiten gehen. Bin ja noch eine Woche krankgeschrieben aber setzte mich gerade wieder voll unter Druck (in einer Woche kann ja sich noch so viel verändern). Diese Gedankengänge bekomme ich aber derzeit einfach nicht unterbrochen.
Ich freue mich schon das ich das mit dem Auto abholen so hin bekommen habe, aber kann mich leider irgendwie nicht so richtig freuen. Bin jeden Tag einfach nur tief traurig und das quält mich :-(
Danke und GvlG Anonymerin
sensitivekind
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von sensitivekind »

Guten Morgen Anonymerin,
ich wünsche Dir für heute einen schönen und entspannteren Tag,an dem Du gut mit Dir umgehst!
Was die Arbeit betrifft: Kannst Du Dich nicht länger krankschreiben lassen?
Ich kenne das Dilemma nur allzu gut. Bin ja nun "schon" seit 4 Wochen krankgeschrieben und sehe auch noch kein Land. Mein aktueller Krankenschein läuft noch bis zum 15.04., allerdings habe ich grade das Gefühl,dass dies auch nicht ausreicht....Und natürlich mache ich mir auch Druck,jetzt endlich mal wieder funktionieren zu müssen. Zudem habe ich einfach Angst,wie es finanziell weitergeht mit dem Kankengeld....Bin ja alleinstehend und muss alle Kosten alleine tragen. Dennoch denke ich mir immer wieder,dass meine Krankheit nicht nach 4-6 Wochen "ausgeheilt" ist- ein komplizierter Bruch würde ja auch mehrere Wochen/Monate brauchen. Leider sieht man meine Krankheit nicht, was es auch für mich schwierig macht,meine Krankmeldung zu akzeptieren. Für Bekannte und Freunde wirke ich "normal", aber in mir drin ist es schon sehr chaotisch und ich fühle mich nicht leistungsfähig...
Und genau dieser innere Druck ist ja auch eine Ursache für Depression- ich setze mich selbst schon mein ganzes Leben unter Druck. Vielleicht ist es daher nun genau DER Zeitpunkt,dass ich mich damit auseinandersetzen soll und meinem Leben eine neue Richtung geben kann!?
Ich drück Dich nochmal ganz fest und schicke Dir Sonnenstrahlen, die Deine Seele wärmen sollen!
Sei gut zu Dir und lobe Dich!
Ganz liebe Grüße,
Danni
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Liebe Danni,
ich kann mich ja schon glücklich schätzen, dass ich meinen Mann an der Seite habe. Bevor wir zusammen einkaufen gefahren sind habe ich ihm gesagt das ich mich so schrecklich fühle wie ich mich derzeit fühle. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich nicht will dass er böse auf mich ist und ich für ihn eine Belastung darstelle. Er sagt mir dass ich diesen Gedanke mal ganz schnell vergessen soll und er für mich da ist. Mir sind dann die Tränen gekommen und in dem Moment habe ich gemerkt, dass ich das Gefühl der Leichtigkeit im Leben vermisse. Wir sind einkaufen gefahren und ich war wieder sehr nervös und sobald mein Herz im Moment höher schlägt bekomme ich Angst. Dabei ist es doch normal, wenn man sich mehr bewegt auch das Herz sich anpasst. Doch das empfinde ich derzeit mehr als unangenehm. Zu Hause angekommen geht es mir wieder besser.
Meinem Mann habe ich auch gesagt, dass ich nächste Woche nochmal zusehen einen Termin bei meinem Arzt zu bekommen. Das ich insgeheim aber auch hoffe eventuell noch einmal krankgeschrieben zu werden, dies möchte ich meinem Mann gar nicht sagen. Bin wegen den Depressionen nun 4 Wochen zu Hause. Davon allerdings 1 Woche Urlaub (Resturlaub der sonst sowieso verfallen wäre, wenn ich den nun nicht genommen hätte). Angst vor Krankengeld oder sogar Kündigung schweben mir wiederum auch im Kopf rum (Doch dadurch wird die Welt eigentlich auch nicht untergehen. Es gibt Menschen die mit viel weniger auskommen müssen und schaffen es auch. Irgendwie geht es doch immer weiter). Meine Vorgesetzte steht voll hinter mir und sagt „die Gesundheit geht vor“ und doch ist dieses „schlechte Gewissen“, „Schamgefühl“, „Versagensgefühle“ einfach da. Natürlich merke ich Fortschritte, z.B. hätte ich meinem Mann sagen können „gehst du heute alleine Einkaufen?“. Aber das sind Dinge die ich ja gar nicht machen möchte. Das sind Dinge an denen ich mich ja auch selbst testen kann wie ich mich dabei fühle. Wenn ich dies dann gemacht habe, dann merke ich einfach dass die schlechten Gefühle auch schon einmal schlimmer waren und somit geht es ja auch schon besser. Aber halt zu langsam (für mich). Der größte Teil meine Verwanden und Bekannten stehen da auch total hinter mir und verurteilen mich gar nicht. Da entweder selbst schon in der Situation waren oder einfach aus dem Umfeld kennen. In gewisser Weise stärkt mich das auch und doch überkommt mich dann doch wieder ein großes Scharmgefühl. Ich weiß ich muss aktiver werden und doch fehlt mir im Moment dazu die Kraft. Anderseits drücke ich mich auch nicht vor bestimmte Tätigkeiten bzw. Terminen, das ist ja auch schon einmal ein gutes Gelingen und darauf sollte ich wirklich stolz sein.
Ja die Sonne scheint und das ist schon mal ein gutes Gefühl.
Liebe Danni ich drücke dich gerne zurück, geben wir uns Kraft, Mut und ruhe wieder gesund zu werden ;-)
GVLG Anonymerin
Ziege04
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Anonymerin

Du hast Menschen auf Deiner Seite, die Dich unterstützen:
Dein Mann!!, Familie, Freunde, Arbeit,-
Damit hast Du so viel mehr Rückhalt, als manch Anderer!

Ich weiß, wenn es Dir einfach schlecht geht, hilft das wenig weiter, denn spielt keine Rolle.
Aber bitte, falls es Dir möglich ist, denk mal darüber nach und sehe die
Chancen, die sich Dir in Unterstützung durch diese wichtigen Menschen
für Dich ergeben.

Deine Gesundheit geht vor!

Was immer Du dafür tun kannst, MACH ES!!!!!!

Mein eindringlich, liebgemeinter Wunsch an Dich!

Alles Gute Ziege04
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo Ziege04,
ja ich weiß dass ich mehr Rückhalt habe als so manch anderer. Gestern ist meine beste Freundin zu mir nach Hause gekommen, weil ich es doch nicht geschafft habe ins Restaurant zu gehen. Wir haben sehr lange und viel geredet. Das hat sehr gut getan. Obwohl ich es geschafft habe mit gutem Gefühl spazieren zu gehen. Mit Babyschritten komme ich vorfährst. Es hört sich vielleicht blöd an aber die Unterstützung setzt mich auch wieder unter Druck schneller wieder zu funktionieren. Irgendwie kann ich immer noch nicht für mich anerkennen, dass die Gesundheit vor geht. Doch das muss es und ich glaube ich werde jetzt auch auf meinen Arzt vertrauen und schauen was er mir sagt. Danke für deinen liebgemeinten Wunsch und möchte ich auch beherzigen.
LG Anonymerin
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,

Gestern hatte ich einen guten Tag. Ich habe einige Dinge erledtigt (trotz der aufsteigenden Ängste). Ich bin ins grüne gefahren und war spazieren. Beim spazieren gehen habe ich daran Gedacht, dass ich wieder befreit leben möchte. Als ich nach Hause gefahren bin war ich echt überrascht, dass ich eine Stunde weg war. Das hat sich gut angefühlt.
Doch heute ist wieder das Gegenteil der Fall. Leider habe ich ewig im Bett gelegen. Habe heute Angst einen Fuß vor die Tür zu setzen. Bin wieder dauernervös und bekomme mich einfach nicht runtergefahren. Das schlägt mir auf den Margen, so das mir schlecht ist. Vorhin habe ich die Zeit zu Hause mit bügeln verbracht. Hat schon mal ein wenig gut getan, weil ich ja etwas sinnvolles gemacht habe. Fühle mich heute mehr als schlecht und das macht mich wieder tief traurig. Ich weiß einfach nicht wie ich mir selbst helfen soll. Hoffe das sich das Citalopram noch weiter einstellt und es wieder aufwärts geht.

GVLG Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,
auch wenn mein Thema nun leider auch ein Blogcharakter erhält möchte ich mein Stand der Dinge einfach loswerden. (Hoffe es wir mir hier nicht übel genommen)
Gestern hatte ich einen Termin bei meiner Therapeutin und ich hatte echt schon fast daran gedacht diesen abzusagen. Vor dem Termin hatte ich Durchfall und dachte ich würde jeden Moment zusammenbrechen. Ich habe all meinen Mut zusammengefasst und bin hingefahren. Beim Gespräch hat sich herausgestellt, dass ich wohl Angst hatte ich müsste schon besser drauf sein und würde „ärger“ bekommen. Also wie immer ich setzte mich selbst zu sehr unter Druck. Kann also immer noch nicht für mich akzeptieren dass ich noch mehr Zeit brauche. Des Weiteren sind wir dann auf den Ursprung meines Zusammenbruchs gekommen. Es ist im Moment in der Familie nicht ganz einfach. Viele, viele Probleme und von mehreren Seiten. Es scheint auch leider so, dass dadurch ein Familiendrama sich kristallisiert. Diese Anzeichen hab ich vorab schon gemerkt und das hat mich fertig gemacht. Bin immer sehr Hilfsbereit und auf Harmonie bedacht. Doch leider kenne ich da immer noch nicht so die Grenzen bzw. wenn ich dann mal sagen „ich schaff das jetzt nicht“ sind die Schuldgefühle da. Mache mir auch um die Fehlzeiten auf der Arbeit einen Kopf. Meine Therapeutin konnte mich aber schon ein wenig beruhigen.
Jetzt habe mehrere Familienmitglieder heute Morgen eine Mail erhalten. „Wäre schön wenn ihr euch mal dafür interessiert. Von euch kommen keine Nachfragen. Wollt ihr überhaupt helfen?“ So in etwa. Ich habe die Mail beantworte, dass wir uns sehr wohl Gedanken machen doch meine derzeitige Situation auch nicht gerade berauschend ist. Dies natürlich auch meinen Mann beschäftigt. Jetzt frage ich mich „War das richtig? Musste ich mich jetzt wirklich rechtfertigen?“ Wenn mein Mann die Mail lesen wird, dann wird er vor Wut kochen (also meine nicht meine Mail). Tja und jetzt ist mir wieder übel und ich habe einen Kloß im Hals. Was kann ich gegen die Übelkeit tun? Tee hilft da leider nicht mehr.
LG Anonymerin
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,

bin nun nochmal für 2 1/2 Wochen krankgeschrieben. Der Arzt wollte mich eigentlich noch mal für 4 Wochen krankschrieben und haben uns aber auf die 2 1/2 Wochen geeinigt (natürlich mit dem Versprechen, wenn es noch nicht geht wieder zu kommen und noch einmal krankschreiben zu lassen).

LG Anonymerin
Ziege04
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Ziege04 »

Hallo Anonymerin

Vielleicht setzt Du sowohl Dich, als auch Dein persönliches Umfeld zu sehr unter Druck, bzw. gibst ihn weiter?!

Versuche doch für DICH erstmal zu sortieren:
Wo ist Belastung, was ist zuviel, wie kann ich für mich was ändern?

Die Krankschreibung und Dein Arzt/Therapeut helfen Dir, wenn Du die entsprechenden Fragen stellst....

Trau Dich, tu es, Du tust es für DICH!

Gute Wünsche und
LG Ziege04
Bittchen65
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Anonymerin,

alles habe ich nicht gelesen,aber ich lese aus deinen Postings den hohen Druck ,schnell wieder funktionieren zu wollen.
Das ist bei der schweren Krankheit oft nicht möglich.
Du brauchst Zeit und kannst dich jetzt nur um dich selber kümmern.
Die körperlichen Symptome ,wie Durchfall oder Magenschmerzen kenne ich sehr gut.
Das kann von deinem Medikament eine Nebenwirkung sein,
oder sind Symptome der Depression.
Wenn zu früh wieder alle Belastungen ignoriert werden und die depressive Phase noch nicht vorbei ist,kommt es zum Rückfall.
Dann kann es noch viel länger dauern bis es besser wird.
Meine Erkrankung ist auch durch viele familiäre Verletzungen und Entwicklungen sehr viel schlimmer geworden.
Im Moment kann ich nur damit leben,so wie es ist.
Mir geht es nicht gut dabei,aber ich muss viel Geduld haben.
Immer wünsche ich mir,dass es vorbei geht mit der Antriebslosigkeit ,der Trauer ,aber es gibt weiterhin sehr schlechte Tage .
Schuldgefühle,dass ich so kraftlos und oft mutlos bin begleiten mich ständig.
Ich nehme mein Medikament,versuche mich nicht total gehen zu lassen und behalte die Hoffnung ,es wird wieder besser.
Raus gehe ich auch nur wenig,ich igel mich ein.
Das ist nicht richtig,aber wenn es etwas besser ist ,schaffe ich einen kleinen Spaziergang.
Mir helfen nur die kleinen Schritte,das kann ich nur so akzeptieren .

Alles Gute für dich und liebe Grüße

von Bittchen
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,
@Ziege04 am Wochenende habe ich es schon sehr gut geschafft mich auf mich zu konzentriere und ich merke das es mir schon besser geht. Meine Belastung liegt darin, dass ich mir immer mehr Sorgen um die anderen machen. Ich möchte immer dass es den Menschen dir mir am Herzen liegen gut geht. Dabei vergesse ich immer wieder an mich zu denken. Daran muss ich sehr arbeiten. In den letzten Wochen habe ich z.B. mehr daran Gedacht wie es meinem Mann wohl dabei geht. Meine Therapeutin hat mich aber auf dem Weg gebracht, dass es für ihn sogar angenehm ist, dass ich jetzt zu Hause bin. Z.B. das ich kleine Dinge erledige um die er sich nicht mehr kümmern muss, Pakete für ihn annehme und er nicht im nächsten Tag zur Post fahren muss… Also eher eine gewisse Entlastung. Damit kann ich schon einmal sehr gut umgehen.
@Bittchen ja ich setzte mich viel unter Druck, doch merke ich auch seit dem Wochenende, dass der Druck doch weniger wird. Ich habe mir vorgenommen die Krankschreibung zu „genießen“ und kein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Die körperlichen Symptome lassen immer mehr nach. Es können natürlich Nebenwirkungen sein, aber wie gesagt ich merke es wird besser. 2 ½ Wochen sind lang und die werde ich für meinen Gesundheit nutzen.
Vielen Dank für eure Beiträge und Wünsche. Danke :-)
Weiterhin wünsche ich allen gute Besserung.
LG Anonymerin
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo zusammen,

am Montag war ich bei meiner Therapeutin und dabei haben wir dann festgestellt, dass die Signale in ein Loch zu fallen schon sehr früh da waren. Das ganze hat schon im November angefangen und wollte es nur nich wahr haben. Doch ärgert es mich sehr, dass ich das einfach nicht glauben wollte und somit der harte Zusammenbruch passiert ist. Des Weiteren haben wir festgestellt, dass ich mir einfach keine Pause gönnen kann. Es ist echt seltsam, aber dies war und ist wirklich schon immer so. Auf der Arbeit, wenn ich Pause mache kann ich nicht abschalten und bin immer noch sehr aktiv. Nach 5 Minuten Ruhe bin ich wieder zappelig. Der meiste Gedanke dabei "habe ich genug geleistet um mal durchzuatmen?". Ist wirklich verrückt. Als ich zurück Gedacht habe, da ist mir auch einfach gekommen das ich nie einen Ruhepunkt hatte. Mein erster Stiefvater war Drogenabhängig und wenn ich von der Schule nach Hause kam war nie Ruhe. Ich wusste nie was auf mich zukommt, wenn ich nach Hause komme. Mein zu Hause war keine Entspannung :-(
Gestern war Anfangs wirklich ein guter Tag. Mein Mann hat Geburtstag und ich bin Einkaufen gefahren um die Zutaten für sein Lieblingsessen zu kaufen und sein Lieblingskuchen zu holen. Das Einkaufen alleine hat auch wunderbar funktioniert.
Dann rief mein Mann an und erzählte mir, dass sein Bruder (derzeit in einer Klinik hat eine Erbkrankheit) sich beim essen so sehr verschluckt hat, dass er reanimiert werden musste und in ein künstliches Komma versetzt wurde. Diese Nachricht hat mir den Hals zugeschnürt. Heute Mittag wird man Schwager aus dem Komma geholt und erst dann erfahren wir, ob es bleibende Schäden gibt. Meine Kloß im Hals werde ich im Moment nicht los ansonsten geht es mir aber doch gut. (vermutlich Dank den Tabletten)

LG Anonymerin
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Mein Schwager liegt noch im Koma.
Soeben habe ich leider auch noch gesehen, dass meinem Firma in meinem Bereich einen neuen Mitarbeiter suchen. Ich habe meine Vorgesetzten angeschrieben und gefragt ob ich nun mit einer Kündigung zu rechnen habe. Irgendwie geht jetzt wirklich alles abwärts. Warte auf einen Antwort und bin am verzweifeln...
Pummelchen
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Pummelchen »

Liebe Anonymerin,

das tut mir ja leid mit deinem Schwager, da hast du gerade echt viel zusätzliche Sorgen. Wegen deiner Arbeitsstelle so einfach kann man dir doch nicht kündigen oder? Bei uns weiss ich von 2 Leuten die über 1 Jahr!! wegen Burnout krankgeschrieben waren, denen ist der Arbeitsplatz erhalten blieben. Hast du durch deine Erkrankung einen Grad der Behinderung? Da hättest du ab mindestens Grad 30 einen besonderen Kündigungsschutz. Ich hoffe sehr das du von deinen Vorgesetzten was positives für dich erfährst.

Alles Gute für dich!! LG Pummelchen
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Liebe Pummelchen,

danke für deinen Beitrag. Ja im Moment ist alles nicht ganz einfach.
So blöd es sich anhört, aber ich bin froh das die Medikamente bei mir ihre Wirkung zeigen. Sonst würde ich vermutlich zumindest jetzt einen Nervenzusammenbruch erleiden.
Leider habe ich noch nichts von meiner Vorgesetzten gehört. Solange ich krankgeschrieben bin kann ich im Grunde keine Kündigung erhalten. Es bleibt mir erst einmal nicht weiter übrig als zu warten was für eine Antwort ich bekomme.
Nein einen Schwerbindertenausweis habe ich nicht. Ich sehe da auch das Problem, dass die Arbeitgeber lieber die "Strafe" bezahlen und somit lieber keine Schwerbehinderten einstellen. Also auch nicht so einfach. Da natürlich noch der Gedanke dabei ist, dass ich bis zur Rente 31 Jahre arbeiten sollte.
Mal abwarten und sehen wofür alles doch noch sein gutes hat.

Wünsche allen Forenmitglieder ebenfalls weiterhin alles Gute.
LG Anonymerin
Pummelchen
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Pummelchen »

Liebe Anonymerin,

Behinderung Grad 30 ist keine Schwerbehinderung und muss auch nicht dem Arbeitgeber mitgeteilt werden. Es ist nur so das wenn man 30 Grad hat man eine Gleichstellung mit Schwerbehinderten beantragen kann, um einen Arbeitsplatz zu bekommen oder seinen zu behalten. Wollte ich bloss noch ergänzen.
Gut das du durch deine Medikamente stabiler bist, wird sich schon alles wieder regeln.

LG Pummelchen
Anonymerin
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Anonymerin »

Hallo Pummelchen,
Danke für die Info. Das hilft schon einmal weiter.
Meine Vorgesetzte hat meine Nachricht gegen 13:30 Uhr gelesen und noch nicht geantwortet. Daher gehe ich davon aus, dass ich mit meiner Vermutung ich die Kündigung erhalte leider wohl recht habe.
Die Ärzte haben bei meinem Schwager ein EEG gemacht und zum Glück nichts festgestellt und wollen nun noch einmal versuchen ihn aus dem Koma zu holen.
Stehe im Moment total neben mir. Keine Emotionale Reaktionen obwohl ich total losheulen könnte. Dieser Zustand ist im Moment wohl aber eher besser.
Ich habe schon Stellenanzeigen durchgeforstet und auch was gefunden. Soll ich mich nun direkt Bewerben oder ist das doch zu vorschnell???
LG Anonymerin
Zarra
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Re: Hilflosikeit

Beitrag von Zarra »

Hallo Anonymerin,

ich weiß ja nicht, wo Du arbeitest (in z.B. Kleinbetrieben ist wohl schneller eine Kündigung möglich), ... ich habe auch vielleicht etwas überlesen bzw. nicht alles gelesen ..., trotzdem klingt mir das jetzt eher nach Panikreaktion Deinerseits. Du bist wegen Depression o.ä. seit irgendwann im März 2016 krankgeschrieben?!? ... kein halbwegs ordentlicher Arbeitgeber kann da kündigen.

Nach sechs Wochen Krankschreibung wegen derselben Krankheit erhälst Du Krankengeld. - Von Kündigung ist da nicht die Rede, selbst falls - wenn Du eine entsprechende Fehlzeiten-Prognose mitteilst - da eine Aushilfe gesucht werden könnte!

Hast Du mal an eine Reha gedacht? ... vielleicht mal den Arzt darauf ansprechen? Deine Ängste scheinen ja schon recht ausgeprägt zu sein.

LG auf die Schnelle, Zarra
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