wo ist meine insel???

flora80
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wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Hallo liebe Leute!

Nachdem mein "kleiner gruss von der insel" Thread mittlerweile etwas out of date ist und außerdem Stunden zum Laden braucht, versuche ich es mal mit einem neuen Thread. Den Titel "wo ist meine insel" finde ich insofern passend, als das er noch Bezug zum alten Thread hat und außerdem auch meine Situation ein bisschen spiegelt.
SO. erst einmal noch liebe Weihnachtsgrüße an alle. Ich bin bei meiner Familie und das war auch ganz o.k. bis jetzt. Aber so langsam kann ich dann doch nicht mehr so richtig. Ich habe mich für heute Nachmittag erst einmal ausgeklinkt und bin nicht mit auf den obligatorischen Weihnachtsspaziergang. Aber spätestens heute Abend hat mich dann alles wieder. Immerhin gibt es nicht ganz so viel Stress hier, wie die letzten Jahre, aber das auch nur, weil ich einfach alle Arbeit erledige und nichts sage, auch wenn mein Bruderherz sich von vorne bis hinten bedienen lässt.... Bis Sonntag muss ich noch durchhalten, dann verschwinde ich wieder hier. Ich sehne mich gerade nach "meiner" Insel, nach irgendeinem Ort, an dem ich völlig für mich alleine tun und lassen kann, was ich will und wo es mir gut geht. Mich nervt, dass meine Eltern überhauptnicht merken, wie wenig eigentlich bei mir in Ordnung ist. Sie wollen es einfach nicht sehen, egal, wie viele Signale man auch immer aussendet. Im Gegenteil, sie hauen irgendwie noch drauf. Die letzten Nächte habe ich ich ziemlich miserabel geschlafen und -wahrscheinlich eher ungesunder Weise- trotz einem ziemlich hohen Alkoholpegel, Benzos genommen, die ich eigentlich gar nicht mehr haben dürfte..... Naja, ich lebe ja noch und wirklich schlimm war das auch nicht. Ich bin bloß ruhig geworden und habe nicht mit Dissos uns klopfendem Herz im Bett gelegen. Sowas kann sich hier natürlich niemand auch nur im Ansatz vorstellen. Die sind ja alle froh, wenn sie über ihr eigenes ach so schweres Leben jammern können. Nach außen hin die tolle Familie, nach innen nur mit sich selbst beschäftigt, aber selbst fest davon überzeugt, die fürsorglichste Familie schlechthin zu sein.... Tja, Geld bekomme ich genug, aber das ist dann auch schon fast alles.... immerhin.....
Und was ich Silvester mache, steht auch noch nicht fest. Ich sehe mich schon an meinem Küchentisch sitzen und meinem Spiegelbild zuprosten....

nun gut, jetzt hab ich meinem Weihnachtsfrust, der wahrscheinlich allen ziemlich egal ist, hier abgeladen, wünsche aber trotzdem allen noch einen angenehmen Tag!

Lieber Gruß von flora
Marly
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von Marly »

Hallo Flora,

wollte dir bloss sagen das mir dein Weihnachtsfrust nicht egal ist auch wenn ich nicht die Kraft habe dich zu trösten zu können!!

Auch mir geht es heute nicht gut. Ich habe die letzten Tage (Hl.Abend - bis jetzt) alleine verbracht, denn meine Eltern leben nicht mehr. Eigentlich hatte ich die meiste Furcht vor dem Heilig Abend gehabt, aber da hab ich ausser Müdigkeit nichts in mir fühlen können.

Diese Insel (ganz alleine für dich) habe ich hier. Aber da ist auch niemand....bloss mein Spiegelbild dem ich ab und an mal zuweinken kann.

Ich bin jetzt richtig erschrocken über das was ich geschrieben habe und ich hoffe das du mir meinen Zynismus nicht verübelst. Leider ist das mit uns Depris so, wir können nicht alleine.....aber mit anderen können wir auch nicht.

Sorry, für den Müll den ich hier geschrieben habe.

trotzdem wünsch ich Dir noch ein schönes Restweihnachtsfest.

lg Marly
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Liebe Marlies!

Danke für die Antwort.
Ich bin jetzt wieder zu Hause und verdammt froh darüber.
Ja, es stimmt, ich brauche jemanden, aber das ist auf keinen Fall meine Familie, auch wenn ich weiß, dass sie mich unterstützen würden. Aber da hängt einfach super viel dran (würde zu lange dauern, das jetzt alles zu erklären...)
Jedenfalls war es ja schon irgendwie nett, Weihnachten dort zu sein, aber jetzt bin ich eben auch mehr als glücklich, wieder für mich zu sein. Ich kann einfach mittlerweile meine Eltern nicht mehr gut ständig um mich ertragen und außerdem fühle ich mich zu sehr als "Kind", wenn ich da bin. Ich fühle mich also auch wieder genau so ausgeliefert, wie damals, auch wenn ich weiß, dass das heute längst nicht mehr so ist. Meine Insel ist doch schon einmal mehr hier, als dort....
Lieber Gruß,

Flora
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

liebe leute,
vielleicht ist meine insel ja doch ganz wo anders... ich habe meinem psycho grad noch nen brief geschrieben. hab ich noch nie gemacht. aber jetzt ist einfach schluss. richtig oder falsch ist eh wurscht jetzt. lesen wird er's erst in der zweiten januarwoche. tja. aber abgeschickt wird das ganze morgen. vielleicht versteht er's ein bisschen...??? - schließlich gehört er zu den zwei menschen, von denen ich mich je ein kleines bisschen verstanden und wahrgenommen gefühlt habe. beide sind grad unerreichbar, auch wenns gute gründe dafür gibt. and tomorrow... the same procedure as every day.
flora
Marly
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von Marly »

Liebe Flora,

du hast dich für meine Antwort sogar bedankt und ich hatte schon die Befürchtung gehabt, dich gekränkt zu haben.

Mir ging es die letzten Tage auch nicht gut, besonders der 2.Weihnachtstag hatte es in sich. Ich habe die ganzen Feiertag alleine verbracht und mein zu Hause nicht als Insel, sondern als Gefängnis betrachtet.

Ich weiss das man in der Depression oft mit anderen Menschen nicht umgehen kann. Auch kenne ich deine Vorgeschichte, im Bezug auf deine Eltern, nicht. Trotzdem sind die Eltern eigentlich das was einem am nächsten steht. Ich hab das auch erst richtig erkannt als sie tot waren. Heute, wenn ich wiedermal so traurig und verzweifelt bin, sehne ich mich sehr nach meiner Mutter. Ich weiss das sie meine Probleme sicherlich nicht verstehen würde, denn sie ist in einer anderen Zeit gross geworden. Aber ich weiss das sie mich in den Arm nehmen würde und mich trösten würde.

Ich weiss nicht ob du meine Gedanken verstehst, aber vielleicht kannst du ja auch damit etwas anfangen.

So, nun wünsch ich Dir noch Glück bei der "Insel-Suche".

liebe Grüsse
marly
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Liebe Marlies!

Es tut gut, deine Antworten zu lesen, weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass niemand etwas mit mir anfangen kann und meine Gedanken zu wirr sind, als dass sich jemand dafür interessieren könnte.
Dein Bedürfnis, von deiner Mutter in den Arm genommen zu werden, kann ich sehr gut verstehen und vielleicht "würdige" ich es tatsächlich nicht genug, dass ich meine Eltern noch "habe". Und wen ich ehrlich bin, dann sehne ich mich auch oft danach, dass mein Papa (war schon immer mehr ein Papakind) kommt, alles versteht und mich festhält und nie wieder loslässt. Aber wenn er mich in den Arm nimmt, dann entsteht irgendwie in mir direkt eine Abwehrhaltung, die ich auch nicht abstellen kann. Ich kann diese Nähe einfach nicht zulassen, auch wenn ich sie mir noch so sehr wünsche. Ich finde mich selbst oft ungerecht meinen Eltern gegenüber, aber andererseits ist ja nicht alles nur Einbildung, was früher passiert ist und sie haben mich definitiv auch im Stich gelassen, als ich ganz dringend Hilfe gebraucht hätte. Das hat alles seine Gründe, die ich auch irgendwie verstehen kann. Aber wirklich akzeptieren und verzeihen kann ich eben auch nicht.
Ich habe über Weihnachten oft an dich gedacht und hatte fast ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Familie habe und sie sozusagen "verschmähe" und du alleine bist...
Wie man an meinem letzten Posting erkennen kann, geht es mir zur Zeit nicht gut. Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll. Dieses ständige auf und ab macht mich wahnsinnig. Mal geht es mir echt ganz annehmbar gut und dann wieder komplett schlecht. Ich kann das einfach nicht mehr aushalten, aber ich weiß nicht, welche Möglichkeiten ich noch habe. Ich mache ja nun schon seit über einem Jahr Therapie. Jetzt akut ist aber niemand da, der mir wirklich helfen könnte. Klinik kommt nicht in Frage, weil ich Angst habe, dann für länger da festgehalten zu werden und ich außerdem denke, dass es sooo schlimm ja nun auch wieder nicht ist (vielleicht doch...???). Und einen Arzt, der mir grad weiterhelfen könnte, kenne ich auch nicht. Notdienst kommt erst recht nicht in Frage, weil ich mir wie eine Simulantin vorkommen würde, den wegen irgend so 'nem Psychokram aufzuscheuchen.... Dabei geht es mir wirklich schlecht, nur irgendwie scheint das niemand zu interessieren, was die Sache nicht grade leichter macht. Und Freunde anrufen kann ich nicht, aus Angst, eine Abfuhr à la "ich hab grad keine Zeit" zu bekommen. Das wäre dann der völlige Absturz. Also besser nicht versuchen... Klingt irgendwie alles irrational, ist es vielleicht auch, aber ich komme da nicht raus. Und Leute, die sich längst bei mir melden wollte, haben auch noch nichts von sich hören lassen. Tja, da denk ich doch, ich bin allen egal. Sorry, aber ich sehe kaum noch Wege Grade. Was soll ich denn noch tun, was bitte????

Flora
Marly
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von Marly »

Liebe Flora,

eine Antwort auf deine Frage kann ich dir nicht geben, aber vielleicht ein paar Gedankenanstösse und das Gefühl das du nicht alleine so empfindest.
Ich denke auch sehr oft das niemand an mich denkt, das es keinen interessiert wie es mir geht. Damit meine ich mein Umfeld, aber auch hier Forum geht´s mir manchmal so. Aber wenn ich dann mal wieder "lichte Momente" habe, dann weiss ich auch dass das "so" nicht stimmt.

Solche Abfuhren, nach dem Motto "hab gerade keine Zeit", hab ich auch schon selbst erlebt - und das hat mir sehr weh getan. Kann mit solchen Enttäuschungen gar nicht gut umgehen, mache dann meist den Fehler und zieh mich wieder in mein Schneckenhaus zurück. Mittlerweile hab ich die Personenzahl an die ich mich bei Problemen wende (wenn überhaupt), stark reduziert und versuche nur über nachvollziehbare Dinge zu sprechen, denn mit irrationalen Dingen können Nicht-Depressive wenig anfangen. Im Augenblick nehme ich Medis um das schlimmste abzudecken und warte auf meine VT. Diese Zeit ohne medizinische Hilfe, dazu noch diese Feiertage, machen mir schwer zu schaffen. Ich hab mich heute dazu entschlossen das ich mich in eine Klinik einweisen lasse, wenns mir noch einmal so schlecht geht wie in den letzten beiden Tagen.

Ich habe nicht angenommen das du deine Eltern nicht würdigst. Du kommst halt mit zuviel Nähe nicht klar. Nimm dir einfach soviel Nähe wie du brauchst und geh dann wieder auf Distanz.

Ich hoffe das ich nicht zuviel "dummes Zeug" geschrieben habe. Aber glaube mir bitte, es gibt Menschen die interessieren sich für dich (z.B. ich)

liebe Grüsse
Marly
Emily
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von Emily »

Hallo Flora,

du schreibst davon, wie gerne du Hilfe annehmen würdest von deinen Freunden, sofern du ihnen denn sagen könntest, wie es dir geht. Du hast Angst, sie könnten dir eine Abfuhr erteilen nach dem Motto "keine Zeit", usw. Aber ich denke, eine wirkliche, echte Freundschaft muss sich doch auch mal einer in solchen Situationen beweisen, wenn der eine Freund dringend Hilfe braucht. Wäre es denn wirklich keine Möglichkeit für dich, einfach mal den Schritt nach vorne zu wagen und Freunde anzurufen, sie frei von der Leber weg zu fragen, ob sie Zeit für dich haben, und sich Zeit für dich nehmen wollen, weil du sie jetzt eben brauchst? Natürlich kommt man sich dann komisch vor, wenn man mit der Tür so offen ins Haus fällt, aber wenn ich deinen Beitrag so lese, dann drängt sich mir einfach der Gedanke auf, dass ungewöhnliche Situationen eben auch mal ungewöhnliche Methoden erforderlich machen können. Vielleicht würde es dir ja wirklich sehr gut tun, wenn der/die eine oder andere deiner Freunde/innen sich Zeit für ein Gespräch mit dir nehmen würde. Wofür sind Freunde denn da, wenn sie gerade in solch einer Situation kneifen? Du würdest doch als Freundin auch reagieren, wenn du um Hilfe gebeten würdest. Allerdings sollte schon klar sein, dass es sich nicht um Smalltalk handelt. Manchmal kann eine holprige Offenheit einen weiterbringen als eine elegante Zurückhaltung.

Lieber Gruß,
Emily.
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

hallo ihr!

ich weiß einfach nicht, wie ich verständlich machen soll, dass ich wirklich, wirklich, wirklich nicht mehr kann. wenn ich mit freunden geredet habe, dann war es bisher immer so, dass ich das gefühl hatte, sie fühlen sich irgendwie verpflichtet, sich das ganze anzuhören, aber eigentlich hätten sie lieber nichts damit zu tun oder wissen eben nicht, wie sie reagieren oder gar helfen sollen. das kann ich ihnen ja auch nicht verübeln, aber ich steh dann eben doch alleine da. und wenn ich manchmal einfach nur raus will, dann haben die meisten schon was anderes vor oder so. ich habe erst vor ein paar tagen erleben dürfen, dass meine eigentlich beste freundin noch aus schulzeiten es nicht einrichten konnte, mal einen abend für mich frei zu machen, dabei habe ich wirklich dringende und gute gründe gahabt. oder mir wird versprochen, dass sich jemand ganz bestimmt in den nächsten zwei tagen meldet und zwei wochen später warte ich immernoch.... was soll ich denn da machen? und diejenigen, die mich verstehn würden, die haben gerade selbst "die kacke am dampfen". da mag ich mich dann nicht auch noch aufdrängen. ich weiß eben nicht, wohin. alleine gehts nicht mehr lange. ich brauch meinen therapeuten oder meinen doc. beide im urlaub. toll.
ich hatte gerade einen sehr aufbauenden chat. das hat gut getan. und auch eure postings haben ein kleines bisschen geholfen. aber ich weiß nicht, wie lange das anhält. im zweifelsfall bis in fünf minuten.....
naja, keine chance halt.
flora
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Guten Morgen (oder besser "Tag"?)!

So nachdem ich eine einigermaßen grausame Nacht hinter mir habe, bin ich jetzt endlich aus dem Bett gekommen. Ich habe Bauchweh und Kopfweh und fühle mich, als hätte mich Nachts irgendetwas überrollt...
Gestern Abend habe ich es tatsächlich dann doch gewagt, bei jemandem anzurufen.... Anrufbeantworter...... heute Morgen bei jemand anderem das gleiche Spiel...... Ich meine, im Zweifelsfall hätte ich eh nicht erzählt, wie beschissen es mir geht, aber ich hätte wenigstens mit jemandem reden können.... Aber mein Mut wurde wohl nicht belohnt..... ich überlege, ob ich nicht doch zu irgendeinem Arzt hin soll, aber der kennt mich dann wieder nicht und ich müsste so viel "auspacken", was mir jetzt grade nicht gut tun würde, und außerdem ist es da jetzt nach den ganzen Feiertagen und Wochenende brechend voll. Wahrscheinlich komm ich erst gar nicht dran... und was sollte der tun können? Ich verschwende nicht gerne die Zeit anderer Leute...
Ich fühle mich, als ob ich wieder ganz an den Anfang zurückgeworfen wurde, als ob 50 Stunden Therapie spurlos an mir vorübergegangen wären. Ich finde es so seltsam, dass genau die Dinge, die ich eigentlich längst gelernt habe, wieder schwer fallen. SO blöd kann man doch gar nicht sein eigentlich. oder? Ich meine, ich werde versuchen, mich nicht überrollen zu lassen.... Ich werde gleich raus gehen, irgendwo zu Mittag essen, einen längeren Spaziergang machen und nicht heulend auf dem Sofa hängen..... und wenn ich unterwegs oder unter Leuten bin, dann ist das auch eine sehr willkommene Ablenkung für mich..... immerhin das habe ich gelernt..... Aber ärgern tut's mich, dass ich jetzt wieder alle Kraft dafür aufwenden muss, meinen scheiß Psychotick zu bekämpfen. Ich könnte und müsste so viel machen, vor allem für die Uni..... und jetzt wieder nichts, obwohl das das erste Semester seit längerem war, in dem ich das Gefühl hatte, wieder klarzukommen. Manchmal denke ich, ich stelle mich echt an und gehe allen auf den Keks inklusive der Leute hier im Forum..... Aber ich arbeite wirklich hart an mir, versuche herauszufinden, was ich tun kann, damit es besser wird. Ich lasse mich nicht hängen, überwinde mich, Dinge zu tun, von denen ich mir eigentlich nicht viel verspreche und oft hilft das ja auch. Aber dann wieder so ein Rückschlag, mit dem ich niemals mehr gerechnet hätte. Irgendwie bin ich grad nicht sonderlich objektiv.... wahrscheinlich ist es doch um Klassen besser, als es mal war, nur kommt es mir trotzdem sehr schlecht vor. Keine Ahnung...... ICH HASSE JAMMERN..... Aber manchmal kann selbst ich nicht anders. So, und jetzt trete ich mich in den Allerwertesten, gehe duschen und dann raus und hoffe, dass ich es schaffe. irgendwie.....
Bis wahrscheinlich später,

Flora
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

hallöle!

ja, es hat tatsächlich geholfen. ich war draußen, ich habe in der mensa leute getroffen und als ich nach hause gekommen bin, da hatte ich doch tatsächlich jemanden auf dem AB der heut abend mit mir ins kino will...... so kanns gehen..... ich meine, mir geht's nicht supertoll, aber ich bin ein bisschen aufgetaut. und jetzt mach ich nen arzttermin aus und dann geh ich in die stadt geld ausgeben, solange ich noch welches hab.....
echt vieeel besser grad, wenn auch immernoch kopfschmerzen, etc.
beste grüße,

flora
ymoe
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von ymoe »

Hey liebe Flo!
Ich war etwas länger nicht hier im Forum um Abstand zu gewinnen!
Es hat sich eineiges geändert unter anderm auch meine Name (becki)!
Ich wollte dich mal in den Arm nehmen wenn ich darf!
Das tut mir soo leid dass es dir im Moment wieder so sche... geht!
Ich kann dir leider nicht mehr geben als Verständnis für das was du da mitmachen mußt!
Ich habe in der Zwischenzeit einige male wieder die Sonne sehen dürfen dafür war der Fall aber um so tiefer!
Ich möchte dir sagen dass ich oft an dich gedacht habe und ich auch jetzt noch an dich denke und dir ein wenig von dem Licht schenken möchte welches ich kurz in der Hand halten durfte!
Du brauchst es im Moment glaube ich mehr und deswegen darfst du ein großes Stück davon haben!
Alles liebe deine Ymoe
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Hi Ymoe!
(So richtig??? Gab's keinen einfacheren namen mehr??? Becki war irgendwie eingänglicher....LOL)

Jedenfalls ICH FREUE MICH WAHNSINNIG VON DIR ZU HÖREN!!!!!
Seit heute Nachmittag geht es mir bedeutend besser. Auf und ab eben... Das ist sehr schwer auszuhalten, wie du dir wahrscheinlich lebhaft vorstellen kannst. Aber seit England hat sich bei mir schon auch einiges getan. Ich traue mir mehr zu, schließlich habe ich mich alleine im Ausland durchschlagen können!!!
Ansonsten tue ich mein Bestes, um klarzukommen, aber manchmal reicht das eben nicht. Aber den heftigen Tritt in den eigenen Hintern kann ich immer wieder nur empfehlen *lach* - ist natürlich manchmal auch nicht so ganz möglich, wie zum Beispiel meine letzten zwei Tage gezeigt haben. Aber heute Mittag war dann Schluss und ich hab versucht, mich aus dem ganzen irrationalen Gedankensumpf ein bisschen heraus zu ziehen. Mit relativem Erfolg, wie man sieht!

Also, ich schicke dir liebe Grüße und danke, dass du dich mal wieder gemeldet hast!

Flora
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Guten Morgen!

Mal wieder ich und mein Mitteilungsbedürfnis. Wenn ich nerve, dann bitte sagen... Ich habe nur das starke Gefühl, irgendwem zu erzählen zu müssen, was bei mir passiert. Für mich ist das alles höchst wichtig, für andere vielleicht totlangweilig, wer weiß. Mein Weg aus Krisen ist nun einmal KONTAKT, so viel hab ich mittlerweile herausgefunden.
Ich habe letzte Nacht das erste Mal seit Wochen wieder das Gefühl gehabt, erholsam geschlafen zu haben. Wenn ich gleich gefrühstückt habe, dann werde ich erst mal eine runde Gymnastik machen. Ich fühle mich wie ein schlaffer Sack und das muss ja eigentlich nicht sein. Auch mit ziemlichem Übergewicht kan man ja sportlich sein und wenn ich das Gefühl habe, ich habe Kraft in den Muskeln und ich kann mich einwandfrei bewegen, dann habe ich eben ein besseres Körpergefühl. Und Körpergefühl ist ja auch so eine Sache, die mir des öfteren völlig abgeht.... Aber ich muss sagen, dass ich seit mehreren Tagen keinen Schneidedruck habe, auch wenn es mir extrem schlecht ging. Ich hatte eine sehr depressive Phase, aber dafür hat sich der "Rest" zurückgehalten. Fällt mir grad auf und ich bewerte das einfach mal positiv (*jetztganzvielzustimmungbrauchtdamitdasanhält*). Ich spiele gerade mit dem Gedanken nächsten Sommer wieder ernsthaft Meisterschaften zu spielen und dazu müste ich jetzt langsam anfangen eben wenigstens solche Sachen wie Beweglichkeit und Muskelkraft ziu trainieren. Die Ausdauer kommt meistens irgendwann von selbst. Letztes Jahr habe ich zwar zwei größere Turniere gewonnen, aber ich habe nicht trainiert und das war eigentlich mehr Glück als Können... *g* Ich weiß ja nicht, wie es mir gehen wird, aber ich würde mir wünschen, einfach wieder mit Spaß und Elan dabei sein zu können...
Mein Silvesterproblem hat sich gestern übrigens auch endlich gelöst *UFF*
Echt, da stürzt man zwei Tage völlig ab und dann löst sich plötzlich alles innerhalb von drei Stunden auf.... Naja, wer weiß, wie lange das anhält, ich bin da ja eher skeptisch. Aber ich hoffe natürlich!

Lieber Gruß an alle, die meine Ergüsse über sich ergehen lassen (müssen)

Flora
ymoe
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von ymoe »

Ich finde es klasse wenn du wieder anfängst!
Ich denke dass es erst schwer sein wird da wieder rein zu kommen aber du wirst es schaffen da bin ich mir sicher!
So wie du dich auch durch England alleine geboxt hast!
Ich glaube es ist wieder eine erweiterung deines so wichtigen Horizontes denn Sport befreit und ich kann mich im Moment leider noch nicht dazu aufraffen!
Also Hut ab für so viel Mutivation!
Und übrigends ich lese gerne was du schreibst und ich empfinde es nicht als aufgezwungen!
Alles liebe Rebecca
ps: der name hat eine bestimmte bedeutung für mich vielleicht gehe ich da irgendwann einmal näher drauf ein
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Hi Ymoe!

Naja, erst mal abwarten, was aus der Motivation wird.... *g*

Hi alle!
Mir ist vorhin etwas sehr seltsames passiert und mich würde interessieren, ob das jemand vielleicht auch kennt oder mir noch andere Erkärungen anbieten kann als die, die ich selbst habe.
Also, ich habe vorhin versucht, mich zu entspannen, mit Musik etc. Habe auf der Erde gelegen und es seit Ewigkeiten mal wieder mit autogenem Training probiert. Früher bin ich auf so etwas immer voll eingestiegen und konnte dabei abschalten, aber diesmal war es anders. Ich konnte mich gar nicht richtig beruhigen und je mehr ich meinen Körper losgelassen habe, desto mehr hat mein Herz geklopft. Ich habe versucht, mich auf eine Phantasiereise einzulassen, aber mein Herzschlag hat mich immer wieder zurückgeholt. Dann habe ich plötzlich meinen Körper nicht mehr gespürt und bin in die Dissoziation gerutscht. Dabei wollte ich doch "nur" abschalten...
Meine Erklärung wäre, das ich es irgendwie nicht zulassen konnte, loszulassen, das es mir Angst gemacht hat, meinen Körper positiv wahrzunehmen und zu entspannen. Aber weshalb hat mir das vor ein paar Jahren nichts ausgemacht? Warum kommt das jetzt plötzlich? Irgendwie hat mich das verwirrt....
Über Erfahrungen oder Deutungen eurerseits wäre ich sehr dankbar!

Lieber Gruß von Flora
ymoe
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von ymoe »

Hey Flo!
Ich wünsche dir ein frohes und gesundes neues Jahr!
Na ja so wie du das beschreibst hört sich das nach Depersonalisation an!
Deine Seele konnte irgendetwas nicht akzeptieren und hat sich zurück gezogen!
Herzklopfen ist ja auch eine Sache die mit Angst zu tun hat und daraus folgt dann DP!
Das ist in so Situationen duraus ncht so unüblich!
Ich würde mir erst einmal nicht so viele Gedanken machen denn so Erlebnisse haben fast alle Menschen hin und wieder!
Nur wir Depris schauen intensiever auf unseren Körper und desshalb fält es uns so extrem auf!
Ich hoffe ich konnte dich etwas beruhigen!
Alles leibe Rebecca!
ps: so lebe ich schon seid über einem halben Jahr durchgehend nur dass meine Umwelt noch mit einbezogen ist!
Bei mir ist es aber etwas ganz anderes und desshalb denke ich dass du dem ganzen nicht so viel Aufmerksamkeit widmen solltest!
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Hallo Ymoe!

Ja, dir auch alles, alles Gute für's neue Jahr!!! Ich hoffe, du hattest eine schöne Silvesterfeier. Ich war erst um 5 im Bett, was bei mir extrem selten vorkommt und eine echte Auszeichnung für den Gastgeber ist. *g*


Vielen Dank, dass du auf meine Frage geantwortet hast. Das, was mir richtig Angst macht ist eigentlich nicht die Dissoziation an sich, denn das kenne ich ja nun zu genüge... Aber die Tatsache, dass sie dann aufgetreten ist, als ich mir eigentlich etwas gutes gönnen wollte, finde ich irgendwie erschreckend. Bisher kannte ich das nur aus Situationen, in denen ich irgenwie viel Stress ausgesetzt war oder bestimmte Trigger aufgetreten sind, aber nicht, wenn ich was entspannendes getan habe. Ich meine, ich hab jetzt echt Angst vor allem, egal ob gut oder schlecht, weil alles quasi zu einem potentiellen Auslöser geworden ist. Wenn ich nicht mal entspannen kann, ohne in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten.....?!?!? Dieses Mal bin ich gut da heraus gekommen, aber wer weiß, wie es noch werden kann.... naja, veileicht findet sich ja noch irgendeine Erklärung, die mir die Angst wieder etwas nehmen kann. Jetzt bin ich jedenfalls ständig unter Hochspannung, weil ich meine ganze Aufmerksamkeit darauf verwende, rechtzeitig zu merken, ob mich irgendetwas vielleicht wieder austicken lassen könnte... hm.

Alles, alles Liebe dir!

Flo
Xenia
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von Xenia »

Liebe Flora!

Ich wünsche Dir erstmal ein besseres neues Jahr.

Vielleicht könnte die Dissoziation ja damit zusammenhängen, daß Du erst vor kurzem von Deiner Familie zurückgekommen bist. Dort fühlst Du Dich ja nicht gerade so besonders gut, hast Du geschrieben - Du fühlst Dich genauso ausgeliefert wie früher. Das erhöht natürlich an sich schon die Anspannung. Und diese Anspannung verschwindet dann auch nicht so schnell wieder (so ist es zumindest bei mir). Das Herzklopfen ist ja schon ein ziemlich deutliches Anzeichen von Angst und Anspannung. Vielleicht war es einfach zuviel und Deine Psyche kann ein Entspannen noch nicht zulassen. Du kennst sicherlich den Begriff der Hypervigilanz. Vielleicht ist das noch ein kleiner Überbleibsel von Deinem Weihnachtsbesuch, der sich aber bestimmt auch wieder legen wird.

Ganz liebe Grüße,

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Liebe Xenia!

Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl davon noch besonders gestresst zu sein, im Gegenteil es war ja viel besser geworden. Aber es kann natürlich sein, dass das noch eine Rolle gespielt hat, klar. Trotzdem bringe ich die Kombination aus Entspannen und Dissos noch nicht ganz zusammen. Ich habe eigentlich bisher die Erfahrung gemacht, dass es mir hilft, wenn ich mir und meinem Körper versuche etwas Gutes zu tun, zu entspannen und dadurch eine positive Wahrnehmung zu bekommen. Und jetzt hat sich das völlig verkehrt. Ich traue mich nicht einmal mehr in die Badewanne, weil ich Angst habe, diese eigentlich für mich sehr positive und entspannende Angelegenheit auch noch irgendwie negativ zu besetzen. Dabei ist das immer eine der wenigen Möglichkeiten für mich gewesen, mich angenehm zu spüren und das auch annehmen zu können....
Ich hoffe sehr, dass ich diese Angst wieder los werden kann, nur weiß ich grad nicht ganz, wie ich das anstellen soll... Wahrscheinlich müsste ich es noch einmal probieren, um herauszufinden, ob das tatsächlich immer so ist oder ob das eine Ausnahme war, aber ich traue mich nicht mehr... So langsam will ich wirklich auf irgendeine Insel verschwinden, wo ich mit dem ganzen Kram nichts mehr zu tun hab...wenn das ginge...
Naja, liebe Grüße jedenfalls und danke!

flora
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Guten Morgen ihr alle!

Nachdem ich gestern abend also ziemlich in "Schwierigkeiten" gesteckt habe, geht es mir jetzt ein wenig besser. Ich ärgere mich nur darüber, so spät aufgestanden zu sein, aber ist ja nun nicht mehr zu ändern...
Ich bin gerade sehr, sehr, traurig, weil mich vorhin eine schlechte Nachricht ereilt hat, die mir sehr nahe geht. Manchmal wünsche ich mir, in die Klinik zu gehen und einfach mal alles loszulassen, aber es gibt so vieles, was dagegen spricht. Und irgendwie ist das ja dann doch das letzte Mittel der Wahl. Aber vielleicht könnte ich es dort schaffen, ein bisschen mehr stabilität in meine Gefühlswelt zu bekommen... Ich habe einen Fehler gemacht und der wird sich zur Zeit eben bemerkbar machen.... Ich hätte schon im Oktober zu meinem behandelnden Psychiater gesollt, aber da es mir zwischenzeitlich eher gut ging und ich wenig Zeit hatte, habe ich einfach keinen Termin ausgemacht. Und wenn ich in der Krise stecke, dann ist es doppelt schwer. Jetzt muss ich mir erst mal einen ordentlichen Hausarzt anschaffen, wegen der Praxisgebühr und das bekomme ich zur Zeit erst recht nicht hin, weil ich es einfach sehr schwierig finde, mit jemandem zu reden, den ich nicht kenne... was mach ma denn da? Und irgendwie bezweifel ich auch, dass man mit Medikamenten überhaupt etwas erreichen kann. Es geht mir ja nicht konstant schlecht, sondern "nur" immer wieder... Dumme Sache.
SO, genug gejammert. Ich trink jetzt erst mal nen Kaffee und dann überlege ich weiter, was ich tun kann. Langsam gehen mir die Möglichkeiten aus. Und dann sehe ich, wie anderen auch nicht geholfen werden kann und denke, dass es vielleicht auch nur ein Gerücht ist, dass man auch psychische Störungen heilen kann. Vielleicht könnte ich mir den ganzen Aufwand sparen? hm.
Also, liebe Grüße an euch alle und ich denk an euch!

Flora
artemis
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von artemis »

Hallo Flora,

was für eine schlechte Nachricht hat dich ereilt? Wenn du magst, dann schreib davon.

Zum Thema Klinik muß ich sagen, daß wahrscheinlich bei jedem auch immer viel dagegen spricht. Das sollte dich nicht davon abhalten es zu tun. Die Frage ist eher, ob ambulant wirklich alles ausgereizt ist und ob dein jetziges Tief nicht doch noch vorübergehend sein könnte, denke ich. Wenn es dir arg schlecht geht und du in Klinik für dich einen Weg siehst, sollten dich damit verbundene große Unannehmlichkeiten aber auch nicht davon abhalten diesen Weg zu gehen. Wäre es nicht am besten du diskutierst das Thema mal mit deinem Therapeuten?

Thema Praxisgebühr: Mußt du als Studentin die überhaut zahlen? Wenn ja, kannst du die auch bei deinem Psychiater bezahlen. Die Folge ist nur, daß er dann die Überweisung für alle anderen Ärzte die du im Quartal noch brauchst ausstellen müßte, damit du dort dann keine Gebühr mehr zahlen mußt. Vielleicht wäre das für dich vorläufig der beste, weil erst mal einfachste Weg. Und dann fragst du den Psychiater, wie das Problem zukünftig am besten zu lösen ist. Nimm jedenfalls so bald wie möglich Kontakt zu deinem Psychiater auf, denn das schein mir in deiner derzeitigen Krise das Wichtigste zu sein. Der Rest wird sich finden.

Klar, Medikament allein werden dir auf dauer nicht helfen, aber sie sind oft wertvolle Krücken. Und du machst doch auch Psychotherapie. Oder??? Sie sollte es sein, die dich letzlich gesund macht, oder zumindest das Leben lebenswert und lebbar.

Auf und Ab gehören zum Gesundwerden dazu, gib bitte nicht auf. Du hattest auch schon gute Wochen und die werden wieder kommen, werden immer mehr und immer länger.

Liebe Grüße von
Arte
flora80
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Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Liebe Arte!

Vielen Dank für deine Antwort!
Ja, ich werde auf jeden Fall am Mittwoch meine Arzt anrufen. Bis dahin ist er im Urlaub. Und am Donnerstag habe ich Therapiestunde, von der ich mir auch erhoffe, dass sie einiges auffängt. Das mit der schlechten Nachricht, da geht es um "na wen wohl?", die heute morgen in die geschlossene verlegt wurde. Ich wollte dich eh anrufen deshalb. Ich weiß, dass sie da gut aufgehoben ist und am Telefon klang sie auch so, dass sie es selbst für richtig hält. Aber traurig macht es mich eben doch...
Über Klinik habe ich mit meinem Psycho schon geredet und er hält es für eine gute Idee. Aber eigentlich mag ich nicht. Das würde bedeuten, dass ich einfach irre viel Zeit im Studium verliere und außerdem mit meinen Eltern reden müste, was mir irgendwie absolut unmöglich erscheint....
Ansonsten verweile ich heute Nacht bei den Mädels, bin also nicht alleine und eigentlich geht's mir grad ganz annehmbar. Die beiden sind aber auch nix mehr gewohnt... schon im Bett...*g*
Ich melde mich auf jeden Fall noch mal bei dir, wenn ich zu Hause bin!

Lieber Gruß von Flora
Xenia
Beiträge: 2051
Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: wo ist meine insel???

Beitrag von Xenia »

Liebe Flora,

es tut mir leid, daß sie auf die "Geschlossene" verlegt wurde. Und ich kann sehr gut nachempfinden, daß Dich das beunruhigt. Aber sieh' es mal so, daß das eine reine Vorsichtsmaßnahme ist, um schlimmeres zu verhindern. Daß Du als ihre Freundin schockiert und traurig bist darüber, ist ganz klar. Es zeigt, wieviel sie Dir bedeutet... Ich würde mich freuen, wenn Du ihr ganz viele liebe Grüße von mir ausrichten könntest. Daß sie jetzt dort ist, heißt aber nicht, daß sie auch die nächsten Wochen dort verbringen muß. Mir ist es auch schon öfter passiert, daß ich von einer offenen Station auf die Geschlossene verlegt wurde. Aber nach ein paar Tagen konnte ich meistens wieder zurück. Ich habe einmal mehrere Wochen auf der Geschlossenen verbracht und ich bin jetzt im nachhinein froh darüber, es hat mir damals das Leben gerettet. Vielleicht solltest Du die Geschlossene einfach als ultima ratio sehen. Es ist natürlich sehr traurig, das ist klar, vor allem, da Du sie ja auch nicht besuchen kannst (wegen der Entfernung). Aber selbst auf der Geschlossenen bekommt man irgendwann Ausgang, so daß es nicht immer wie ein Gefängnis ist dort. Hier hat die Geschlossene auch einen großen Garten, in dem man herumlaufen kann. Vielleicht ist es dort ja auch so?

Ich fände es traurig, wenn sie bis Ende Januar in der Klinik bleiben müßte. Du weißt schon warum...

Du schreibst, daß Du durch einen Klinikaufenthalt so viel Zeit verlieren würdest im Hinblick auf Dein Studium. Mach' doch mal eine Pro- und Contra-Liste, was spricht für einen stationären Aufenthalt und was dagegen. Und dann überlege Dir auch, wie die Chancen stehen, was Dein Studium und Deine derzeitige Krise betrifft. Ist es besser, auf jeden Fall eine gewisse Zeit zu verlieren und dann vielleicht wieder fitter ins Studium einzusteigen oder denkst Du, daß Du die Zeit, in der Du nicht in der Lage bist zu studieren auch ambulant überschaubar halten kannst? Ich habe irgendwie das Gefühl, daß eine Krisenintervention vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Und Kriseninterventionen dauern in der Regel ja nicht mehrere Monate sondern vielleicht ein paar Wochen. Es sind ja ohnehin Ende Februar Semesterferien. Oder hast Du noch wichtige Klausuren zu schreiben? Dann könntest Du das ja probieren und dann ab März in die Klinik gehen. Vorausgesetzt, Du hältst das Warten noch aus. Oder kannst Du vielleicht mit Deinen Profs reden, daß Du für die Klausuren Nachtermine bekommst, wenn Du denen erklärst, daß Du krank bist? Okay, bei mir ging das damals nicht, aber ich denke, daß die Regeln im Jura-Studium auch besonders hart sind (man bekam sogar Punktabzug wegen schlechter Orthographie...). Vielleicht kannst Du in Deinen Fächern ja doch mit denen reden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man schneller wieder aus der Klinik rauskommt, wenn man frühzeitig reinkommt. Überlege Dir diesen Aspekt vielleicht auch mal.

Wenn Du allerdings noch eine Zeit warten kannst, hat das auch einen großen Vorteil: man kann in Ruhe ein Bett für Dich suchen und Du mußt nicht das erstbeste nehmen.

Aber am besten besprichst Du das nochmal mit Deinem Therapeuten.

Müßtest Du denn unbedingt mit Deinen Eltern reden? Ich habe das nicht immer gemacht. Wenn man nur eine begrenzte Zeit in der Klinik ist, läßt sich das schon verheimlichen. Indem Du z.B. nur von Deinem Handy aus mit ihnen telefonierst. Und wenn das nicht geht, kannst Du nicht einfach Deinen Eltern sagen, daß Du jetzt in eine Klinik gehst und nicht darüber reden willst und auch nichts von ihnen hören möchtest? Das habe ich mal mit meinen Eltern so gemacht. Sie waren dann zwar beleidigt, aber das war es mir wert. Da Du ja auch nicht mehr zu Hause wohnst, kann Dir doch ein vorübergehendes Beleidigt-sein doch relativ egal sein? Du mußt denen doch auch keine Details nennen, warum Du stationär behandelt werden mußt etc. Auf Deine Eltern würde ich jetzt – wenn möglich – an Deiner Stelle als allerletztes Rücksicht nehmen. Es geht schließlich um Dich!!!!

Ganz liebe Grüße, Deine

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: wo ist meine insel???

Beitrag von flora80 »

Liebe Xenia!

Vielen, vielen dank für deine ausführliche Antwort!!!
Ich bin erst gegen 15.30h wieder zu Hause gewesen und bin etwas müde. Aber ich war vorhin in der Badewanne und es ging ohne Probleme *freu* (s.o. falls Erklärung nötig).

Ich habe es einfach gewagt, weil ich gleich noch zu einer Probe muss und ich somit im Falle eines Falles danach gut abgelenkt gewesen wäre.
So, und eigentlich bin ich auch auf dem Sprung. Ich schreibe später oder Morgen noch einmal etwas mehr.

Ganz liebe Grüße von Flora
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