Frage zur EKT

321_Michel_123
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Frage zur EKT

Beitrag von 321_Michel_123 »

Hallo,

durch Recherche im Internet bin ich auf die Theorie gestoßen, dass EKT wirkt weil, das Gehirn zu stark mit sich selbst kommuniziert und diese Kommunikation durch die Therapie abgebaut wird. Diese Kommunikation kann man auch "Hyperkonnektivität" nennen. Nun stellt sich mir die Frage, ob man durch irgendwelche Methoden herausfinden kann, ob solch eine Hyperkonnektivität des Gehirnes vorliegt. Kennt Ihr hier irgendwelche Methoden ?

Ich danke hier schon einmal für die folgenden Beiträge !
Mooseba
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
321_Michel_123
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von 321_Michel_123 »

Die typische Indikation für EKT ist die therapieresistente Deprssion (Siehe S3 Leitlinie). Ich habe schon so einiges gemacht: 2 Jahre Therapie und 9 verschiedene Tablettensorten.

Ich würde ja gerne diese Therapie ausprobieren, aber die Ärzte sagen, dass man nicht mehr weiß, ob die Tabletten ausgereizt wurden.

An Diejenigen, die das schon mal gemacht haben: Wie lange braucht diese Therapie, bis sie wirkt? Ich kann mir denken, dass sie nicht gleich nach dem Ersten mal zum gewünschten Ergebnis führt. Ist das wie bei Antidepressiva, dass das dann einige Wochen dauert, bis man einen antidepressiven Effekt spürt, oder geht es einem gleich wärhend der Behandlungszeit besser ? Ich meine, dass man zum Beispiel die EKT ein paar mal macht und beispielsweise nach dem 6. Mal wacht man aus der Narkose auf und man hat viele gewünschte Effekte: mehr Antrieb, bessere Stimmung, etc. ?
321_Michel_123
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von 321_Michel_123 »

Was ich noch sagen wollte: Ich kann aus persönlichen Gründen nur alle vierzehn Tage ins Internet und damit ins Forum.

viele Grüße,
Michel
Mooseba
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Mooseba »

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321_Michel_123
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von 321_Michel_123 »

Ich schreibe mal meinen ungefähren Verlauf hier hin:

-Ich habe 9 verschiedene Neuroleptika/Antidepressiva genommen, zurzeit 2 paralell.
-Ich nehme täglich 1350 mg Lithium, 15 mg Mirtazapin, 175 mg Nortrilen und 50 mg Iodid ein
-Ich habe eine ambulante Therapie (ein Jahr), eine Teilstationäre Therapie (ein Halbes Jahr) und nun eine stationäre Therapie (3 Monate) mit drei Monaten Pause dazwischen gemacht
-Zurzeit nehme ich 14 Tabletten Täglich
-Ich habe von Zeit zu Zeit Suizidgedanken (Ich weiss aber, wie ich damit umzugehen habe, macht euch keine Sorgen)
-Alle Therapien, einschließlich Pharmakotherapien haben NICHTS geholfen, daher mein Wunsch der EKT
-Diese Krankheit ist einfach nicht mehr zu ertragen
Zarra
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Zarra »

Hallo Michel,

es haben hier schon einige - ich würde sagen: eher Positives - von der EKT berichtet. Mit der Suchfunktion (oben rechts, wenn Du auf einer "Vollseite" bist - da, wo Du Dich auch an- und abmelden kannst) kannst Du die alten Beiträge finden. Vielleicht helfen die Dir etwas weiter.

LG, Zarra
321_Michel_123
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von 321_Michel_123 »

Danke für den Beitrag, Zarra. Ist die heutige EKT dieselbe wie vor 10 Jahren ? Es wäre doch vorstellbar, dass sich das weiterentwickelt hat. Deswegen habe ich auch gefragt, weil ich nicht weiss, ob die alten Beiträge noch aktuell sind.

Oh, da habe ich wohl einen Fehler gemacht... Ich dachte Google spuckt mir alles aus. Da habe ich mich geirrt.

Wer aber troozdem seine Erfahrungen zu dem Thema mir sagen will, ist hier gern Willkommen ! Ich will so viele Infos zu dem Thema wie nur möglich, denn Wissen = Macht. Vor allem wie häufig Gedächnisslücken auftreten.

Was ich noch sagen wollte: Ich bin seit 5 Jahren schwer Depressiv, seit 2 Jahren in Behandlung. Da meine Depression bereits chronifiziert ist, wollte ich fragen, ob sich die chronifizierung irgendwie auf die Erfolgschancen der EKT auswirkt. Ich habe schon einiges darüber gelesen, aber leider noch keinen Erfahrungsbericht. Deswegen frage ich hier.

Nochmals zusammengefasst:

1. Wie oft traten bei euch Gedächtnisslücken auf und wie gravierend waren diese ?
2. Wie wirkt sich die chronifizieriung der Krankheit auf die Erfolgschancen aus ?

viele Grüße,
euer Michel
Zarra
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Zarra »

Hi Michel,

ich meinte nicht die Suche in Google, sondern hier im Forum selbst - ... wie ich gerade feststelle, gibt es da aber ein Such-Problem (!!!) - null Treffer bei der Eingabe "EKT" kann einfach nicht stimmen, ... ich befürchte, daß das Suchwort mindestens 4 Zeichen lang sein muß oder irgend so etwas ... versuch's mal mit "Elektrokrampftherapie" - damit gibt es immerhin Treffer, wenn auch nicht alle.

Ob folgender Link jetzt zu einem der Threads funktioniert, weiß ich auch nicht sicher:
http://www.diskussionsforum-depression. ... 10#p426837 - einen Versuch ist es wert.

Gruß, Zarra

P.S. ... mit "EKTs" gibt's auch noch ein paar Treffer, der 4. Buchstabe scheint's zu machen. - Gute und gut angepaßte Technik ist was anderes als bisher manchmal die neue Forensoftware.
Lærke
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Lærke »

Hallo Michel,

meine Psychiaterin hat mir von EKT dringend abgeraten. Da die Wirkung der EKTs mit der Zeit nachlassen, sind immer wieder EKTs zu Erhaltung der Wirkung nötig. Nach der 10. - 15. EKT besteht die Gefahr ernsthafter Nebenwirkungen (wie ja auch bei epileptischen Anfällen, die durch EKTs quasi simuliert werden), dazu gehören nicht nur Gedächtnisprobleme (wurden auch hier im Forum berichtet), sondern auch kognitive Einbußen. Das heißt: wem die eigene intellektuellen/kognitiven Fähigkeiten wichtig sind (z.B. auch für die Bewältigung der Erkrankung), sollte die Finger davon lassen.

Ein berühmtes Beispiel für die problematischen Folgen von EKTs ist der amerikanische Autor David Foster Wallace. Er hat die ADs wegen Nebenwirkungen abgesetzt und nach den EKTs war er intellektuell nicht mehr so leistungsfähig und konnte seine hochkomplexen Bücher nicht mehr schreiben, er hat sich suizidiert ..... Ich lese gerade sein letztes vollendetes Buch "Unendlicher Spass" - sehr zu empfehlen.

Wer also sein Hirn gerne benutzt, sollte es sich nicht wegbrutzeln lassen.

Die neueste Entwicklung auf dem Elekto-Sektor ist die transkranielle Hirnstimulation, wenn überhaupt, würde ich in diese Richtung nachdenken.
http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Kli ... index.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Nach 2 Jahren Behandlung bist Du sicher nicht austherapiert. Ich will ja nicht mit meiner jahrzentelangen Patientinnenerfahrung kokettieren, aber Schätzkelein, 2 bzw. 5 Jahre sind wirklich .... also mir fehlen die Worte ...... sind sozusagen nix bei einer schweren Erkrankung.

2 Jahre erscheinen mir auch ziemlich kurz, um so viele Medikamente sinnvoll auszuprobieren und psychotherapeutisch stehst zu ja auch eher am Anfang. Die Frage ist auch, ob Du überhaupt schon abschießend diagnostiziert bist. Oft ist erst mit der Zeit erkennbar, was diagnostisch alles im Busch ist (oder sein könnte), z.B. Persönlichkeitsstörung (bei therapieresistenten Depressionen nicht selten), Traumafolgestörungen usw. Letztgenannte Diagnosen kann man leider nicht wegbeamen .... schön wär´s.

In diesem Sinne, LG, Lærke
321_Michel_123
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von 321_Michel_123 »

Ich habe auch schon viele Ärzte gehabt. Die einen meinen es wäre positiv, die anderen, es wäre negativ. Und ich sitze mittendrin und hab keine Ahnung, was ich glauben soll. Ich erfülle aber die Indikation nach der S3 Leitlinie. Suizidalität habe ich ja.

Intellekt habe ich sowieso keinen, also was wollen die da wegbrutzeln? Und das ist allemal noch besser, als suizid...

Antidepressivaresistent bin ich anscheinend auch, ich hab ja schon 9 hinter mir. Ich bin auch einer von denen, die den ganzen Tag am liebsten im Bett bleiben. Wenn ich mich dazu überwinde, rauszugehen wirds auch nicht besser. Manche Tabletten habe ich über längere Zeit genommen, viele wurden auch einfach so "durchgejagd".

5 Jahre nix ? Da fehlen mir eher die Worte... Ich weiss gar nicht, wie ich diese höllisch lange Zeit überlebt habe....

Nur ein Gespräch strengt mich schon so stark an ... Dann noch 3 h Ergo am Tag, mich regt das auf uund ich steh es kaum durch. Habe ich das dann alles hinter mir, lege ich mich ins Bett und penne durch, weil ich so fertig bin. Und das jeden verdammten Tag der letzten Jahre ....

Ich bin ein schwerstkranker Mensch, der so schnell wie möglich eine Verbesserung seines Zustandes braucht.
Markus1804
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Markus1804 »

An Deiner Stelle würde ich evtl. erstmal versuchen die Klinik zu wechseln. Die Ärzte behandeln Dich nämlich nicht entsprechend den Vorgaben der medizinischen Leitlinien - also nach dem aktuellen Stand der Medizin.
Die EKT ist indiziert nach zwei (!) erfolglosen Versuchen mit Antidepressiva und nicht erst nach 12 oder so!!

Die EKT hilft in der Regel sehr schnell. Eine Behandlungsserie besteht aus normalerweise 12 Sitzungen (2-3 pro Woche). Nach den ersten 3-5 Behandlungen stellt sich in der Regel eine spürbare Verbesserung ein. Falls nicht, kann von unilateral auf bitemporal umgestellt werden. Wichtig ist, dass der ausgelöste Heilkrampf gut ist. Das ist auf dem EEG zu erkennen.

Die Gedächtnisprobleme betreffen ausschließlich den Zeitraum während der Behandlung, sowie kurz davor und kurz danach. Das Langzeitgedächtnis wird nicht beeinflußt bzw. nicht durch die EKT. Die meisten Patienten haben ein so schweres Krankheitsbild, dass ihre kognitiven Fähigkeiten von vorn herein stark eingeschränkt sind. Sie sind sich dessen nur nicht bewußt und schieben das dann auf die EKT.
SallyG

Re: Frage zur EKT

Beitrag von SallyG »

Ich habe dieses Jahr Erfahrungen mit EKT gemacht und möchte diese hier schildern.
Bei der ersten und weiteren Behandlungen lief alles nach Plan
Eine Veränderung oder sogar Verbesserung trat nicht ein.
Die siebte Behandlung war meine Letzte, denn es geschah folgendes:
Ich weiß alles nur aus Erzählungen der Ärzte/Pflegepersonal, meiner Mutter und meines Partners. Als ich aus der Narkose erwachte, war ich sehr verstört. Ich wusste nicht wo ich bin und wieso. Ich wurde sofort auf die geschlossene Station verlegt. Zu meinem Freund sagte der Stationsarzt: "Der Zustand ihrer Partnerin ist erschreckend. So etwas ist noch nie vorgekommen." Im Entlassungsbericht steht: Ausgeprägter Verwirrtheitszustand. Ich bekam in der Klinik auch Tavor, das auf der Geschlossenen gleich erhöht wurde. Ich kann mich an fast nichts erinnern (auch jetzt noch nicht, gut 4 Monate danach). Nach ca. 3 Wochen konnte ich zurück auf die offene Station, nicht mehr verwirrt und (so wie es aussieht) ohne Schaden.
Pummelchen
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Pummelchen »

Hallo graue Sonne,
herzlich willkommen im Forum, ich kann dir leider zur EKT nichts sagen, aber ich hoffe du bekommst hilfreiche Tipps. Ich wünsche dir alles Gute!
LG Pummelchen
Lemur
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Lemur »

Ich war auch "resistent", und das waren nicht nur zwei, sondern bestimmt 10 Medikamente. Geholfen hat mir dann das Reserve-Medikament Jatrosom, das explizit für therapieresistente Depressionen zugelassen ist.
Brummi59
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Brummi59 »

Ich war jetzt 2,5 Monate stationär zu einer CBASP-Therapie im ZI (Zentralinstitut für seelische Gesundheit) in Mannheim.
Auf der Station waren mehrere Patienten, bei Denen eine EKT durchgeführt wurde. Da ich die EKT auch für mich in Betracht ziehe, habe ich das Ganze aufmerksam verfolgt.
Anfangs gab es 3 Anwendungen pro Woche. Nach 10 Anwendungen wurde es auf zwei Anwendungen/ Woche reduziert.
Bis auf teils erhebliche Lücken im Kurzzeitgedächtnis waren die Patienten voll im Stationsalltag. In der Ergo wurde mittels Denkaufgaben das Gehirn "auf Trab" gehalten.
Aktuell wird im ZI eine Studie zur Transkraniellen Magnetstimulation vorbereitet. Ich wäre gerne dabei aber dazu ist ein weiterer stationärer Aufenthalt von mind. drei Wochen nötig. Meine ganzen Begleitumstände lassen dies leider nicht zu (siehe CBASP-Thread).

Ich werde trotzdem versuchen vor einer EKT die TKM zu erhalten.
Achso, meine Diagnose: dysthemische Double Depression - also die Art von Depression, mit dem größten Anteil an Therapieresistenz.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
Brummi59
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Brummi59 »

Mannheim und Heidelberg arbeiten sehr eng miteinander zusammen. Beide Kliniken kann ich mit gutem Gewissen empfehlen.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
Mooseba
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
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sunlight69
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von sunlight69 »

Hallo Mooseba,

So weit ich weiß, geht die EKT nur im Krankenhaus. Du wirst dazu unter Betäubung gesetzt. Bei vollem Bewußtsein wäre es sehr mittelalterlich. Außerdem wirst Du danach noch ein bisschen überwacht wegen der Betäubung. Hinzu kommt, dass es unter der EKT in seltenen Fällen auch zu Knochenbrüchen kommen kann und da ist man im KH doch besser aufgehoben.

Gruß
Sunlight
Bittchen65
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo zusammen.

transkranielle Magnetstimmulation habe ich schon gemacht.
10 Anwendungen,2 mal die Woche.Ich kam aus dem akuten Tief raus.
Es hat mir vorüber gehend geholfen,muss aber aber immer wiederholt werden.
Wird von den Kassen nicht bezahlt,weil es kein anerkanntes Verfahren ist.
War total harmlos,geht aber auf die Dauer ins Geld.Ich habe das ambulant gemacht,wie das in Kliniken abgerechnet wird, weiß ich nicht.
LG Bittchen
Mooseba
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Pummelchen
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Mooseba,
habe persönlich keine Erfahrung mit EKT, habe aber ein Fachbuch da habe ich nachgeschlagen, da steht: Die EKT wird normalerweise stationär in einer Serie von sechs bis zwölf Behandlungen im Abstand von zwei bis drei Tagen durchgeführt (in den USA, zunehmend auch in Deutschland, sind auch ambulante Anwendungen üblich.)
Mehr kann ich leider dazu auch nicht sagen.
Alles Gute für dich! LG Pummelchen
Bluemchen-Blatt
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Re: Frage zur EKT

Beitrag von Bluemchen-Blatt »

Ich kann nur von Mitpatienten berichten

Aber da war die Erfahrung durch die Bank sehr gut. Hier ist eine Klinik die sehr gute Erfolge damit erzielt. Welche das ist gerne via PN. Da ich nicht öffentlich schreiben möchte wo ich herkomme.

Dort ist es so, dass man immer mit min. 6 Wochen Klinikaufenthalt rechnen muss. EKT's ambulant durch zu führen empfinde ich als grob fahrlässig. Weil die Nachwirkung schon erheblich sein können.

Das was ich beobachtet habe, waren immer gute Erfolge, ca nach der 4 Behandlung ging es den Patienten wesentlich besser. Um diese Besserung dauerhaft erhalten zu können wird in der Behandlung weiter gemacht.

Es kann vorkommen, dass direkt nach der Behandlung das Kurzzeitgedächtnis etwas gelitten hat, aber durch Therapien wieder voll da ist. Bei manchen ist das auch gar nicht so schlimm und es besserte sich laufe des Tages. Man darf hier auch nicht die Schwere der Therapie außer acht lassen. Da darf sowas passieren.

Bei einem Patient war ich wirklich sehr überrascht! Der ist auf Station gekommen und war wirklich durch. Da haben die Depressionen mit allem zugeschlagen was die zu bieten haben. Nach der 3. Behandlung war dieser nicht wieder zu erkennen. Der Patient durfte wieder "Mensch" sein. Ich habe dann viel mit ihm zusammen gesessen und haben uns unterhalten.

Mir wurden die auch empfohlen, dieses habe ich aber abgelehnt. Für mich sprach einiges dagegen. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört hier nicht her.
dieMary
Beiträge: 6
Registriert: 18. Okt 2015, 15:25

Re: Frage zur EKT

Beitrag von dieMary »

Ich möchte etwas dazu beitragen:
nach dem 3. Jahr sehr schwerer Depressionen (1,5 Jahre in der Klinik meistens auf der geschlossen Station) ca 25 verschiedenen ADs in unterschiedlichen Dosierungen und ambulante Therapie) bin ich in eine andere Klinik gegangen und dort wurde ich wesentlich besser behandelt. Der Oberarzt dort war ein Fan der EKT und hielt es für eine gute Idee mich in das Programm rein zu nehmen. Das erste Mal war ich 8 Wochen in der Klinik und bekam insgesamt 12 x eine EKT. 1 1/2 Jahre lang alle 2 Wochen eine ERHALTUNGS-EKT die ersten 35 x lief alles ganz gut, doch dann ließ die Wirkung nach, ich habe insgesamt 45 x EKT bekommen.
Jetzt kann ich keine mehr bekommen, weil ich mich einer THS-OP unterzogen habe. Aber nach 5 Jahren HÖLLE geht es mir gut und ich hoffe, dass es so bleibt.
PS: ohne die EKT, die 30 vers. ADs (während der EKT habe ich weitere ADs ausprobiert) und die ganzen Therapien (ambulante und stationäre) wäre eine THS-OP nicht möglich gewesen.
Latinwoder
Beiträge: 32
Registriert: 26. Sep 2015, 20:25

Re: Frage zur EKT

Beitrag von Latinwoder »

Hi graue Sonne,

deine Probleme mit der EKT kenn ich gut.
Es gibt letztlich nur einen sicheren Weg, wie Du eine EKT-Behandlung erhälst:
Du musst Dich von einem Psychiater (Hausarzt geht zur Not auch) stationär einweisen lassen. Auf der Einweisung sollte "therapierefraktäre, mittel bis schwerste Depression" als Diagnose aufgeführt werden und unter Therapie "stationäre Therapie einschl. EKT".

Die entscheidende Hürde kommt aber nun jetzt: die Frage der für Deinen Wohnort zuständigen psychiatrischen Klinik. Mit der o.g. Einweisung muss die für Dich zuständige Klinik Dich stationär aufnehmen, sonst machen sich die Ärtze persönlich strafbar. Das wissen die auch. Der einzige Knackpunkt ist nun die Frage, ob die für Deinen Wohnort zuständige Klinik auch EKT-Behandlngen durchführt. Welche Klinik für Dich "zuständig" ist, weiß der Hausarzt/Psychiater bzw. kann man beim sozialen/psychiatrischen Dienst des Landkreises erfahren. Wenn "deine Klinik" die EKT durchführt, dann kann Du Dich getrost einweisen lassen. Selbst wenn man sich dort anfangs weigert, EKT durchzuführen, wird das spätestens nach 2-3 Wochen gemacht, wenn es Dir stationär immer schlechter geht und die Ärzte merken, dass keine der sonstigen Therapien helfen.

Aufgrund regionaler Vereinbarungen ist es meistens rechtlich so geregelt, dass nur die für einen selbst zuständige Kinik verpflichtet ist einen stationär aufzunehmen. Wenn Du also das Pech hast, dass "Deine" Klinik diese Therapie nicht anbietet, dann hilft ein stationärer Aufenthalt dort nicht viel. Andere Kliniken die EKT anbieten, haben die Wahl Dich aufzunehmen oder nicht. Da Du offenbar daran gescheitert bist, empfehle ich zu versuchen in eine andere Klinik mit EKT aufgenommen zu werden.
Und um die m.E. höchst problematische "Abweisungsbefugnis" anderer Kliniken zu umgehen, hilft ein kleiner Trick: Du meldest (nur) bei Deiner Krankenkasse einen neuen Wohnsitz im Zuständigkeitsbereich einer EKT-Klinik um. Natürlich sollte dort wo jemand bekanntes wohnen der Deinen Namen an den Briefkasten pappen kann, damit die Post von der GKV und der Klinik auch in in den Briefkasten gelangt. Bei dieser Aktion findet eine Wohnsitzänderung ausschließlich für die GKV statt. Alles andere bleibt bei Alten. Der GKV ist es auch wurscht wo Du wohnst, so dass in der Regel eine E-Mail mit der neuen Anschrift ausreicht. Jetzt musst Du Dir natürlich nur nochmal eine Überweisung mit der neuen Adresse besorgen und dann wärst Du am Ziel.

Bei EKT-Behandlungen ist es möglich nach der 4-6-wöchigen stationären Serie, nach der Entlassung in größer werdenden Abständen eine Erhaltungs-EKT ambulant duchzuführen. Viele Kliniken machen das.

Zu guter letzt musst Du ja noch wissen, welche Kliniken in Deinem Umkreis die EKT anbieten. Eine Liste aller Kiniken in Deutschland und Österreich ist auf dieser Webseite zu finden:
http://www.elektrokonvulsionstherapie.org

Alles Gute,
und schöne Grüße
Antworten