Lupine, vielen Dank für Deinen Beitrag, es ist für mich sehr interessant zu lesen, dass Du Dich ein bisschen in mir wiederfindest
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In dem Alter, in dem Du momentan bist, war ich weit davon entfernt, eigene Kinder auch nur annähernd in mein Leben zu lassen, dazu war ich selbst noch viel zu sehr unsicher im Leben stehend (nicht dass ich heute "gesetzt" bin, aber ich habe mich einfach verändert, kann vielleicht an der einen oder anderen Stelle besser zu mir stehen). Erst irgendwann ab 35 dachte ich, OK, jetzt muss ich doch mal irgendwie ran an diese Geschichte, auch meinem Mann zuliebe, und irgendeine Position sollte ich schon auch in meinem Sinne beziehen. Konkreter wurde das Ganze dann noch etwas später und dann hat dieses "Lotteriespiel" halt gleich so gut funktioniert … Damit sollte man/frau also dann doch auch rechnen
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In meiner Beratung hat die Frau einen Satz gesagt, der mir auch wichtig erscheint und dem ich auch "glauben" kann (er fällt mir ein, weil Du schreibst, dass Du in Deiner jetzigen Situation nur an deine Bedürfnisse nur an Dich denkst und nicht an die eines imaginären Kindes): Die Gefühle, die Eltern einem eigenen Kind entgegenbringen, kann man sich vor einem eigenen Kind schlichtweg nicht vorstellen, schon allein deshalb, weil man es nicht erlebt hat. Die Erfahrung werde ich erst noch machen, was diese Bindung dann bedeutet. Und klar, ich hoffe sehr, dass ich das "Leiden" bzw. die Auseinandersetzung mit allen Zweifeln vorweg nehme, um dann nach der Geburt eben nicht in ein Loch zu fallen, sondern diese neue Bindung annehmen zu können. Jamba schreibt ja, dass ihr genau dies vielleicht als Vorbereitung auf diese neue Lebenssituation gefehlt hat. Aber auch, dass sie trotz des Lochs, in das sie gefallen ist, in der Lage ist, eine gute Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen - mit allen Höhen und Tiefen (apropos: Ich finde es normal, dass es auch mal scheppert, schlimmer finde ich Umgebungen, in denen es nicht scheppert … Und es muss einem doch auch nicht alles leid tun, oder?).
Jamba, das, was Du schreibst ("schau mer mal, dann seh mer schon" wie auch das Reinwachsen in die Dinge), geht auch in die Richtung, was die Beraterin gesagt hat: Die Unsicherheiten und nicht planbaren Dinge in Verbindung mit Kindern können ja auch eine Chance sein, mit Unwägbarkeiten im Leben umgehen zu lernen. Die mag ich nämlich gar nicht, aber die lassen sich einfach mal nicht vermeiden, auch schon ohne Kinder nicht. Und vielleicht sind Kinder dann das erfreulichere "Übungsfeld" für so etwas als andere Übungsfelder … Das werde ich dann wohl erfahren.
Ich sehe es aber in jedem Fall auch wie Du, Jamba, dass diese Grübelei das Wesen der Depression ist, das einem den Blick auf die Dinge trübe macht. Die Grübelei und Ergebnisse aus einer solchen sind aber entsprechend auch kein guter Ratgeber bei Entscheidungen wie z.B. für oder gegen Kinder. Allerdings muss man halt auch irgendwie rausfinden, wie die eigene Position "hinter der Grübelei" dann tatsächlich ist, was oft gar nicht so einfach ist, wie ich finde. Bei der Frage mit den Kindern ist dann noch zusätzlich der Faktor "eingebaut", dass die Biologie entsprechend mitspielen muss, einem also die eigene Entscheidung z.B. für ein Kind wieder aus der Hand genommen werden kann, ohne das man das möchte. Alles nicht so einfach
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Vielleicht ist es für mich gar nicht schlecht gewesen für mich, ein bisschen von der Biologie "überrascht" worden zu sein, eine richtig aktive Entscheidung für ein Kind, wie ich es bei vielen anderen Frauen beobachte, hätte ich vermutlich nie getroffen. Insofern wurde mir die Entscheidung vielleicht ja sogar auch ein bisschen aus der Hand genommen, und vielleicht ist das auch gut so? …
Ein schönes Wochenende Euch allen! Samu