Tramadol und andere Opiate

[sk17]

Hallo Forum,

ich habe im Internet viele Berichte von "behandlungsresistent" Depressiven gelesen, denen Tramadol sehr geholfen hat. Tramadol ist ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate und hat leider ein Abhängigkeitspotential, so dass es nicht einfach mal so empfehlenswert ist.

Interessanterweise gibt es aktuell 2 Studien, die Opiate bei Depressiven versuchen einzusetzen:
- Tramadol als "ETS6103": Soviel ich verstehe, handelt es sich um ein Tramadol, was extrem langsam abgegeben wird, vermutlich, um einen Kick und damit eine Abhängigkeit zu vermindern: https://www.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02014363" onclick="window.open(this.href);return false;

- Das Opiat Buprenorphin zusammen mit einem u-Rezeptor Blocker (Opiatblocker), welcher die Abhängigkeit verhindert:
http://mentalhealthdaily.com/2015/09/11 ... al-trials/" onclick="window.open(this.href);return false;
(ALKS561)

Ich hoffe, dass endlich mal ein "gutes" und schneller wirksames Medikament auf den Markt kommt gegen diese Dreckserkrankung

Hat jemand von Euch zufällig wg. Schmerzen mal Tramadol bekommen? Fände Erfahrungsberichte interessant

sk17

[Frauhamster]

Hallo,

also ich habe mehrere Jahre Tramadol in retardierter Form gegen Schmerzen genommen, bin aber mittlerweile auf ein Stufe-3 Analgetikum umgestellt.

Ich bin während der Einnahme des Tramadols in die Depression gerutscht, bzw. eine bestehende Depression hat sich stark verschlimmert. Man spricht ja schon länger davon, dass Tramadol eine serotinerge, antidepressive Wirkung hat, aber bei mir hatte es die definitiv nicht. Auch der Ersatz von Tramadol erst durch Tilidin und jetzt durch Palexia hatte keine depressionssteigernde Wirkung.

Wahrscheinlich ist das aber auch bei jedem anders, genau wie bei allen Antidepressiva.

[StrassenAusZucker]

Ich hab Tramadol eigentlich wegen einer anderen Großbaustelle meines Körpers. Gerade verwende ich es aber mehr zur Therapie meiner Depression. Man fühlt sich halt schon fitter und freundlicher, ist ein bisschen MDMA light. Etwas Sorgen macht mir, dass leicht ein Gewöhnungseffekt eintritt. Abhängigkeitspotential scheint auch hoch zu sein, aber wenn ich so die Berichte über ADs lese ist es da doch auch nicht anders oder?

Wie auch immer, ich hoffe am Montag endlich mal zu einem Psychiater zu kommen, nach über 15 Jahren wieder. Vielleicht hat der ja noch eine andere Wunderwaffe Bin mir auch nicht sicher, ob ich lieber ADs nehmen sollte, denn dann kann ich vermutlich kein Tramadol mehr nehmen wegen Gefahr von Serotoninsyndrom.

[Brummi59]

Ich nehme seit fast zwei Jahren das Opiat "Targin" (BTM) gegen meine Hüftschmerzen.
Die Depressionen haben sich in dieser Zeit stark verschlimmert. Ergo, für mich keine Lösung.

[lucyannna]

Hallo,

ich habe Tramal (also selber Wirkstoff) mal nach einer OP bekommen. Ich bin davon richtig high geworden. Hab es dann auch Monate später noch zweimal genommen, einmal auch gleich zwei Tabletten, als ich keine körperlichen Schmerzen mehr hatte und es mir psychisch schlecht ging. Ich glaube, es war gut, dass ich keine Möglichkeit hatte, mir neue zu beschaffen; ansonsten hätten sie definitiv ein hohes Abhängigkeitsrisiko für mich gehabt. Ich wäre da also vorsichtig, aber ein Psychiater kann dir bestimmt sagen, was am besten ist. Ich hoffe du findest etwas, was für dich funktioniert.

Liebe Grüße,
lucyannna