Hilfe-Bitterer Geschmack nach Opipramol

[Orchidee]

Hallo, neben meiner Depression leide ich auch unter einer Angststörung und nehme jetzt seit ca. 4 Wochen Opipramol. Das Mittel hilft zwar aber ich habe dauernd einen furchtbar bitteren Geschmack im Mund. Ich nehme z.Zt. 2xtgl 1. Habe von 3x1 auf 2x1 reduziert und hatte die Hoffnung, der Geschmack geht weg.Weiß jemand, was ich da machen kann? Lorazepam haben mir ohne Nebenwirkungen gut gegen meine Ängste geholfen, da habe ich 1/2 Tbl.tgl. genommen. Aber die Ärzte warnen ja immer davor, dass Lorazepam abhängig macht. Nur der bittere Geschmack ist auch nicht der Hit.
Vielen Dank für eure Antwort.
Gruß Orchidee.

[nubilus]

Hallo,

das ist natürlich doof, wenn die Wirkung so massiv überschattet wird.
Was hast du denn schon probiert?
Ich könnte mir vorstellen, mit Mundspülung nach der Einnahme. Oder (falls möglich) mörsern und mit einem Glas Wasser trinken. Oder mit einem Stückchen Käse oder so.

[Zarra]

Hallo Orchidee,

ich bin davon ausgegangen, daß es sich um eine Geschmacksstörung und nicht um eine direkte lokale Auswirkung des Medikaments handelt. Falls Du je doch Tropfen und nicht Tabletten einnimmst: Es gibt Tabletten, die man schlucken kann (auch nicht besonders groß, zumindest meine waren so). Und die Tropfen müssen laut Beipackzettel - und man tut das gern, weil sonst ungenießbar - in ausreichend Wasser aufgelöst werden.

Das mit dem Geschmack ist im Laufe der Zeit auch nicht besser geworden?

Ich hatte mal, von mir aus angeblich von einem AD keinen Geschmack (ich habe dann abgesetzt); als ich es jedoch das zweite Mal versuchte, weil mir der Psychiater eher keine Wahl lies und meinte, daß in der Literatur da nirgends was davon stünde, passierte aber einfach gar nichts - also lag es wohl an etwas ganz anderen, an was auch immer.

Lorazepam ist wirklich keine Alternative.

Maximalst würde ich das nochmals heranziehen, um zu testen, ob der bittere Geschmack verschwindet, wenn Du kein Opipramol einnimmst.

LG, Zarra

[Orchidee]

Vielen Dank für eure Antworten. Die Geschmacksveränderung kommt erst verzögert nach 1-2 wöchiger Einnahme von Opipramol. Dieser bittere Geschmack hat nichts mit der Einnahme im Mundraum zu tun, denn er bleibt ja ständig gleich Tag und Nacht. Käse oder ähnliches verbessert die Situation nicht dauerhaft, weil ich die Tablette ja direkt schlucke und der Geschmack bleibt gleich. Eine Zeitlang hatte ich Opipramol deswegen schon abgesetzt. Von anderen Mitteln habe ich aber noch viel schlimmere Nebenwirkungen bekommen. Also habe ich auf Rat meines Arztes wieder Opipramol genommen. Mit den gleichen Folgen. Welche Medikamente kennt ihr denn noch, die meine generalisierten Ängste beheben könnten. Denn Lorazepam will ich wirklich nur als Notfallmittel nehmen.
Vielen Dank für eure Tipps.
Gruß Orchidee

[FönX]

Hallo Orchidee,

hast du es schon mal mit Trimipramin probiert? Das ist auch ein Trizyklisches AD, das ich persönlich viel besser vertrage als Opipramol/Insidon.

Leider muss ich es seit einigen Wochen wieder regelmäßig nehmen. Aber nur in kleiner Dosis.

Liebe Grüße

[gvman]

Hallo Orchidee. Pregabalin-Lyrica oder andere Antiepileptika wie Valproat könnten auch versucht werden. Aber ich persönlich vertrage die auch viel schlechter als Benzodiazepine. Für Dich könnte es jedoch vielleicht eine Alternative sein. LG

[nubilus]

Trimipramin würde ich auch nur als Tablette empfehlen. Als Tropfen sind die auch echt hart. Ich habe es deswegen wieder abgesetzt.
Ich musste mir direkt den Mund mehrfach ausspülen, viel trinken (am besten Saft). Ein wirklich widerlicher Geschmack.

[FönX]

Trimipramin würde ich auch nur als Tablette empfehlen.

Und extrem schnell schlucken. Ab besten gleich runterspülen. Die Tropfen hatte ich auch anfangs, und aus dem selben Grund auf Tabletten gewechselt.

[Orchidee]

Hallo nubilus,
Hallo FönX,
danke für eure Antworten. Aber das Problem bei Opipramol ist nicht das Schlucken selbst, sondern der bittere Geschmack ist immer da Tag und Nacht. Ich glaube dass meine Geschmacksnerven davon beeinträchtigt werden. Das ist schade, weil es sonst bis jetzt keine anderen Nebenwirkungen macht und ganz gut hilft.
Jetzt werde ich mal eine ganz andere Wirkstoffgruppe ausprobieren (Antihistaminikum) nennt sich Atarax.
Mal sehen was dann wieder passiert. Man fühlt sich ja wie ein Versuchskaninchen. Gruß Orchidee

[Orchidee]

Hallo zarra,
vielen Dank für deine Antwort. Der bittere Geschmack rührt eindeutig von dem Opipramol her. Ich habe es früher schon einmal probiert aber auch da bin ich schon gescheitert. Wahrscheinlich beeinflusst Opipramol mein Geschmackszentrum. Aber Danke.
Gruß Orchidee

[nubilus]

Orchidee,
Trimipramin wurde dir als Alternative zu Opipramol empfohlen. Da Opipramol offenbar deinen Geschmackssinn permanent beeinflusst. Dass die Einnahme bei Opipramol nicht das Problem ist, ist angekommen.

Solltest du auf Trimipramin wechseln, dann halt die genannten Hinweise beachten, sonst wird die Einnahme sehr unangenehm.

[Orchidee]

Hallo nubilus,
ja vielen Dank für den Hinweis. Jetzt probiere ich erst mal Atarax aus. Und bin gespannt, wie mein Körper reagiert.
Schönes Wochenende euch allen.
Gruß Orchidee

[Orchidee]

Hallo gvman,
Pregabalin habe ich auch schon probiert mußte ich aber wegen der Nebenwirkungen wieder absetzen.
Gruß Orchidee

[nubilus]

Ich drücke dir die Daumen, dass Atarax das richtige für dich ist!

[Orchidee]

Hallo nubilus,
danke, ich habe gestern abend die erste Tablette Atarax genommen und bin heute morgen mit extremer Mundtrockenheit aufgewacht. Ich soll die Tabletten ja einschleichen, also werde ich heute Abend nur 1/2 nehmen. Vergehen denn solche Nebenwirkungen nach gewisser Zeit oder ist das individuell? Welche Erfahrungen hast du denn gemacht?
LG Orchidee

[nubilus]

Hallo Orchidee,

das mit den Nebenwirkungen ist wirklich sehr individuell.
Meist kommen erst die Nebenwirkungen und dann kommt die gewünschte Wirkung. Oft verschwinden viele NW auch wieder. Manche bleiben.

Ich würde an deiner Stelle, die Tabletten wie mit dem Arzt besprochen einschleichen. Beobachte die NW, versuch eine Weile durchzuhalten. Es kann sein, dass sie wieder vergehen.
Sollten NW auftreten, mit denen du absolut nicht zurecht kommst, solltest du umgehend noch einmal mit deinem Arzt sprechen.