Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

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Mione
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Registriert: 17. Okt 2010, 16:41

Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Hallo zusammen,

ich würde mich über Rat und Erfahrungen freuen, ob ihr vielleicht eine ähnliche Situation kennt, wie ihr sie einschätzen würdet und was euch geholfen hat.

Folgende Situation: Seit meiner zweiten depressiven Episode vor knapp 3 Jahren fühlte ich mich bis vor kurzem stabil. Ich hatte Tage, die schwieriger waren als andere zwischendurch, aber damit konnte ich mit Hilfe meiner Strategien (Tempo im Alltag rausnehmen, auf positive Dinge des Tages konzentrieren usw.) recht gut umgehen.
Ich habe meinen ersten Studiumsabschluss in dieser Zeit geschafft und mit dem darauf aufbauenden Studiengang begonnen, eine neuen Nebenjob angefangen und mit meinem Mann an unseren Zukunftsplänen gebastelt.

Seit ein paar Wochen spürte ich dann schleichende Traurigkeit und Schwermut in mir, war dazu noch öfters gereizt. Ich dachte mir aber nicht viel dabei und vermutete, es kommt von dem tristen Novemberwetter und Stress auf der Arbeit (aktuell öfters Überstunden und das Klima ist etwas angespannt).
Letzte Woche hatte ich dann nach längerer Wartezeit einen Termin bei einem für mich neuen Psychiater (der alte ist durch Umzug zu weit entfernt). Ich wollte eigentlich nur über meine Zweiterkrankung (Zwänge) sprechen und mir Rat holen, was diesbezüglich unternommen werden kann. Der Arzt nahm sich viel Zeit und hatte einige Ideen, was man versuchen könnte. Ich fühlte mich gut aufgehoben und beraten. Wir verabredeten, dass ich in einem Vierteljahr wieder kommen soll und mich bis dahin um einen Psychotherapieplatz bemühe.
Während des Kennenlerngesprächs stellte er einige Fragen, auch zum Thema Depression. Irgendwie war ich baff, den er traf damit genau ins Schwarze und erkannte schnell, wo eine meiner Baustellen liegt. Irgendwie brachte mich das etwas aus der Fassung, denn mir selbst war alles vorher nicht so bewusst.

Unterwegs von dem Gespräch nach Hause versuchte ich die Tränen zurückzuhalten. Seitdem denke ich oft an Dinge, die ich im Alltag eher verdränge. In den letzten paar Tagen musste ich oft weinen und hatte so starke Panikattacken wie seit längerem nicht mehr. Aktuell wenig Appetit und zermürbendes stundenlanges Gedankenkreisen. Dazu Rücken- und Gliederschmerzen. Das macht mir wirklich Angst, weil es sich teilweise so anfühlt wie in meinen beiden depressiven Episoden damals. Andererseits funktioniert anderes, was damals nicht klappte, aktuell noch (Interessen nachgehen, Haushalt).

Schlittere ich da wieder in etwas hinein oder reagiere ich über und es ist einfach nur eine Reaktion auf das triste Wetter und das Gespräch?
Ich überlege, was ich jetzt tun soll. Dem ganzen etwas Zeit lassen und abwarten, bis/ob ich mich wieder fange? Hat ja die letzten zwei Jahre ganz gut funktioniert.
Oder doch besser fachlichen Rat holen, bevor es schlimmer wird (da hätte ich dann aber Angst, was die Leute dort denken, weil ich doch vor gerade einer Woche das letzte Mal dort beim Arzt war :oops: ).
Mein Mann und meine beste Freundin haben gemerkt, dass es mir nicht so gut geht und ihre Unterstützung versichert, aber ich schäme mich irgendwie vor ihnen und möchte sie nicht belasten. Ich habe Angst, noch einmal in eine Depression zu schlittern.

Liebe Grüße
Mione
Zuletzt geändert von Mione am 25. Nov 2015, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
Cleo10
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Registriert: 18. Nov 2015, 14:36

Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Cleo10 »

Hallo Mione,

da es dir ja schon seit ein paar Wochen schlechter geht und auch der Psychiater gemeint hat, dass du dich um einen Therapieplatz bemühen solltest, denke ich, dass du dir fachlichen Rat holen solltest. Und du brauchst dich auch nicht dafür schämen, dass du dir Hilfe suchst, im Gegenteil: das zeigt nur, dass du was an deiner Situation verändern willst. Und auch vor deinen Freunden brauchst du dich nicht schämen, sie bieten dir doch ihre Unterstützung an und das nur, weil sie es gerne tun. Nimm die Unterstützung an, falls es ihnen zu viel werden sollte, werden sie es dir schon mitteilen. Wenn es andersherum wäre würdest du die beiden doch auch unterstützen wollen oder?

Was das evtl. bevorstehende Gespräch mit einem Facharzt oder Therapeuten betrifft, solltest du ihm auf jeden Fall mitteilen, dass dich das letzte Gespräch beim Psychiater so aus der Fassung gebracht hat. Dafür muss es einen Grund geben und den gilt es herauszufinden. Auch solltest du über deine aktuellen Symptome und die Panikattacken berichten.

Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht.

Liebe Grüße,
Cleo
Zarra
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Zarra »

Hallo Mione,

... so wie sich das für mich liest ... ich würde zumindest fragen, ob das GANZ Aktuelle eine Reaktion auf das anstoßende Gespräch ist ... ... ... und dem daraus Folgenden zumindest insgesamt "folgen"! (Denn da schien ja Wesentliches drin zu liegen. - Und auch wenn das eine andere Baustelle ist: Zwänge oder etwas in diese Richtung sind ja auch nicht so "locker". Von daher: Auf alle Fälle schauen, daß da nicht noch "Futter" dazukommt, daß Du da mittel- und längerfristig Strukturen abmildern kannst.) ... aber auch etwas "mit Wasser kochen", zumindest wenn halbweg möglich, etwas zuwarten.

Und ggf. Stress und Klima auf der Arbeitsstelle "anschauen": Wie gehtst Du damit um? Ist Dein Umgang damit auch psychisch gut für Dich?

Natürlich kann ich die "nicht aufzuhaltende neue Episode" auch nicht ausschließen, doch wenn das so mächtig sein sollte (was es manchmal ist; was es aber auch nicht immer ist), dann ist es so, dann ...

Vorher: Auch heftige Krisen können zu Normalem dazugehören!

Und: Nutze die Angebote der Menschen, die Dich mögen! Scham hilft keinem!! Denn die helfen Dir lieber jetzt bei etwas und hören sich eine Stunde (schaffst Du das?;-)) "Jammerei" an als Dich später wochenlang in einer Klinik zu besuchen und nicht zu wissen, ob und wie ...

Nochmals zum Arzt gehen: Wenn Du einfach ein Gespräch haben kannst: Ja. - Doch was soll er darüber hinaus tun? Gut, wenn Du weißt, daß er Dir ein Medikament verschreiben kann, das Dir hilft. Gut, wenn Du die Einweisung in eine Klinik willst.

Sorry wegen der Kürze - muß irgendwie anscheinend ins Bett.

LG, Zarra
Cynthia
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Cynthia »

Kannst Du nicht noch mal zu dem Psychiater gehen? Hat er eine sog. Notfallsprechstunde? Vlt. versuchst Du das erst einmal, weil einen Therapieplatz bekommst Du auch nicht so schnell (Wartezeit).
Mione
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Guten Morgen,

vielen Dank euch dreien! Ihr habt mir viel zum Nachdenken gegeben. Muss gleich zur Arbeit los, daher jetzt nur kurz und später noch mal länger:

Habe gestern noch mit meiner Freundin gesprochen, das tat gut. Sie ist der Meinung, ich soll mich auf jeden Fall krank schreiben lassen für ein paar Tage und auch zu jemand mit fachlichem Rat (Hausarzt, Psychiater) gehen wenn möglich. Sie bot mir an, notfalls auch mitzukommen, wenn ich mich allein nicht traue :oops:
Ich bin mir unsicher, was am Besten wäre. Die Arbeit gibt mir Struktur, auch wenn es aktuell stressig ist dort. Dort komme ich nicht den ganzen Tag ins ewige Grübeln wie aktuell zuhause. Andererseits ist es sicher auch nicht gut, alles zu verdrängen und einfach weiterzumachen wie bisher, irgendwann holt es mich ja doch wieder ein. Und ich habe Angst, dass ich nachher dort noch anfange loszuheulen wie zuhause :?

Aktuell nehme ich weiter mein altes altes AD und telefoniere die Therapeutenliste ab, die ich bekommen habe. Der Doc schlug letztens einen Medikamentenwechsel vor, davor hatte ich aber Bammel. In einer Klinik war ich noch nie, bisher habe ich es immer ambulant versucht.

Viele liebe Grüße
Mione
Mione
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Hallo zusammen,

die letzten Tage habe ich beobachtet und das Gefühl, es wird von der Tendenz her eher schlechter statt besser. Folgende meiner bekannten Depressionssymptome habe ich

- grundlose Traurigkeit/Schwermut (seit mehreren Monaten)
- Weinen
- Appetit gedämpft, Gewicht etwas runter
-Panikattacken (seit einigen Monaten, Tendenz steigend)
- endlose Grübelein
- diffuse Ängste
- phasenweise das Gefühl von Kraftlosigkeit, auf Autopilot zu laufen
- Gereiztheit
- Morgentief, abends immer besser
- nachts hochschrecken
- einerseits das Gefühl, keine Nähe ertragen zu können vom Partner, andererseits das Gefühl,
unbedingt seine Nähe zu wollen

Die letzten Tage war ich arbeiten, was mir schwer viel. Andererseits war es auch wieder gut, weil es Struktur gab. Bin ich allein und ohne Aufgaben, grüble ich eher und sacke ab.
Auch Haushalt läuft noch einigermaßen, Lernen fürs Studium geht dagegen nicht.
Es ist schlimmer als in den letzten zwei Jahren, aber andererseits auch nicht so schlimm wie vor 2,5 Jahren, wo ich phasenweise nicht mehr Haushalt, Zähneputzen etc. geschafft habe. Zwischendurch habe ich gerade immer noch Momente, wo ich Interesse für Dinge spüre, kurz Freude an Kleinigkeiten und denke, das wird schon irgendwie wieder. Das wechselt mit Momenten eher hoffnungsloser Gedanken.

Nach langem hin und her innerlich habe ich mich getraut und für morgen einen Termin außer der Reihe bei meinem Psychiater bekommen.
Ich frage mich gerade - was wenn er Klinik vorschlägt? Ich war noch nie dort und die Vorstellung macht mir Angst. Die letzte Klinikeinweisung vor 2,5 Jahren habe ich aus Angst nicht verwendet. Die zuständige Klinik hier vor Ort hat keinen so guten Ruf. Sie ist groß, was mich auch einschüchtert.
Aber ich will auch wieder gesund werden und kann aktuell nicht einschätzen, wie sich die Lage entwickeln wird. Rutsche ich weiter ab (will ich nicht), bis zu einem Punkt, wo Hilfe nicht mehr so gut möglich ist wie jetzt oder stabilisiere ich mich mit etwas Zeit von allein ohne neues Medikament, Klinik? Ich weiß, das kann mir hier auch niemand beantworten, das würde ich natürlich auch nie erwarten.
Denke auch an meinen Job (sind gerade unterbesetzt) und meinen Mann (wie würde er reagieren, er meint, das vergeht schon alles von allein).

Vielleicht könnt ihr mir sagen: Wie sind eure Erfahrungen - ab wann haltet ihr einen stationären Aufenthalt für sinnvoll?

Viele Grüße
Mione
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe Mione,

ich finde und fand die Frage auch schwierig!! - Hilft Dir nicht weiter ...

Gut finde ich, daß Du den Psychiater nochmals um einen Termin gebeten hast.

Dann: Du hast doch mal Psychotherapie gemacht, oder??!? Kannst Du bei diesem Psychotherapeuten, dieser Psychotherapeutin nicht nochmals anrufen und zumindest um einen "Not-Sortierungs-Termin" bitten? Wenn es irgendwie gepaßt hat, ist oft jemand, der einen etwas kennt, hilfreicher (selbst dann, wenn er/sie sich nicht eindeutig äußert). Auch für die Entscheidung, was jetzt ansteht.

Ich empfinde bzw. empfand "Klinik" immer als Einschnitt; ich war aber nie wirklich akut, innerhalb von ein paar Tagen, in einer Klinik (bei mir war das immer "geplant", Reha oder KK). (Das empfindet aber vielleicht auch nicht jede/r so!) - Nichtsdestotrotz bzw. einfach unabhängig davon: Manchmal ist es unabdingbar; manchmal ist es auf alle Fälle gut und passend und man sollte es tun; manchmal ...

Wie hast Du Dich denn vor zweieinhalb Jahre stabilisiert, da Du ja anscheinend nicht in die Klinik bist?

Job // Mann: Man sucht sich Krankheit ja nicht aus! Es geht keiner aus Jux und Tollerei in eine Klinik. Und wirklich passend wird das auch nie sein. ;-)! - Allerdings wirst Du bei der Arbeit ja etwas sagen müssen - das kann unproblematisch sein, es kann aber auch in der Folge ...

Waren jetzt einfach so meine Gedanken dazu. - Wünsch Dir alles Gute und Stabilsierung!

Zarra
Mione
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Hallo Zarra,

ganz herzlichen Dank dir!

Eine Psychotherapie habe ich bisher noch nicht gemacht. Hätte ich vllt mal besser machen sollen :? Wurde die letzten fünf Jahre rein medikamentös behandelt, ansonsten halt unregelmäßig Gespräche mit der alten Psychiaterin (hab jetzt gewechselt) und viel, was ich selbst gelesen habe zum thema Depressionen und Zwänge. Letzte Woche wurde dann beschlossen, dass wir es mal mit Verhaltenstherapie versuchen.

Stabilisiert habe ich mich durch den Versuch, an meinen depressiven Denkmustern und Verhaltensweisen zu arbeiten, mich auf die guten Dinge in meinem Leben zu konzentrieren und durch den Gedanken an Partner, Freunde, Familie.

Danke dir für deine Erfahrungen! Hattest du denn das Gefühl, der Klinikaufenthalt hat dir geholfen?

DIe letzten Monate war ich die Alleinverdienerin in unserer Familie, da hatte ich auch schon Ängste etc., habe mich aber irgendwie zusammenreißen können, da ich wusste, ich darf nicht ausfallen. Jetzt hat mein Mann zum Glück eine neue Arbeit, da wäre es finanziell zumindest möglich, wenn ich kurzzeitig aussetze oder zurücktrete. Ich möchte meine Arbeit sowieso gern wechseln, aber vorzugsweise ohne gekündigt zu werden ...
Die Kollegen haben schon gemerkt, dass ich unkonzentrierter bin, mehr Fehler mache etc und ich muss mich teils zusammenreißen, dort nicht zu weinen.
Leider merkt mein Mann auch, dass etwas nicht stimmt. Teils zeigt er Verständnis und ist sehr fürsorglich, dann ist er eher gereizt , weil er gestresst ist und mault mich an, wenn ich aus Unkonzentriertheit etwas versemmle.

Viele liebe Grüße
Mione
Zarra
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe Mione,

sorry, aber ich bin gerade etwas "untergetaucht", weil mir teils einfach alles zuviel ist, ich wirklich von einem "Termin" (z.B. Arbeiten) zum nächsten (zufällig z.B. Termin bei der Gynäkologin) organisiere, gerade noch so irgendwie durchkomme, daneben alles liegenbleibt, ... oder ggf. dann halt einfach "abschlaffe", mal mehr entspannt gut, mal eher ungut, ...

Klinikaufenthalt: Ja, die in einer passenden psychotherapeutisch guten Klinik haben mir sehr geholfen und ich möchte die Erfahrungen auf keinen Fall missen. Das waren aber immer geplante Aufenthalte mit vielen Monaten Wartezeit, die in erster Linie auf Psychotherapeutisches zielten. Und das waren auch mindestens 8 Wochen.
Ob und was es an akuten Kriseninterventionen stationär geben kann, weiß ich einfach nicht.

Doch vielleicht schaust Du erst mal, was ambulant geht?

(Bei mir war für den ersten Klinikaufenthalt damals halt auch etwas ambulant "Schieflaufendes" mit verantwortlich.)

LG, Zarra
Mione
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Registriert: 17. Okt 2010, 16:41

Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Hallo liebe Zarra,

danke für deine Antwort und deine Erfahrungen.
Mir geht es aktuell nicht so gut, daher nur kurz, bin jetzt in der Klinik, nachdem meine Situation nach einem heftigen Streit zuhause sich verschlimmert hat. Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Sie sprechen hie viele Dinge an, die mich sehr aufwühlen und beschäftigen. Ich drücke dir die Daumen für deine Termine und wünsche dir alles Gute!

Herzliche Grüße
Mione
Zuletzt geändert von Mione am 2. Feb 2016, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
Zarra
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Zarra »

Liebe Mione,

Danke für Deine Rückmeldung. - Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Und ich drücke Dir fest die Daumen für gute Erfahrungen.

Alles Liebe, Zarra
Mione
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Hallo Zarra,

vielen Dank. Bisher habe ich das Gefühl, es hilft mir und dass Probleme erkannt werden, die lange unbehandelt blieben.

Liebe Grüße
Mione
Mione
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Hallo,

ich wollte mich einfach mal kurz wieder melden.

Ich bin noch in der Klinik, die Entlassung rückt jedoch langsam in Sichtweise. Inzwischen bin ich sehr froh und dankbar sagen zu können, dass die depressive Episode spürbar am Abklingen ist.

Die Gespräche mit meiner Bezugspsychologin und einigen Schwestern, die Medikamentenumstellung, der Austausch mit Mitpatienten, regelmäßig Bewegung und die Teilnahme an der Depressionsgruppe haben mir geholfen stabiler zu werden. Parallel dazu nehme ich an einem Programm für die Zwangserkrankung teil, die als ursächlich für meine Depression vermutet wird.
Gerade die Psychotherapie erlebe ich als sehr anstrengend und gleichzeitig als sehr hilfreich.Ich bin froh, mich getraut und trotz aller Angst in die Klinik gegangen zu sein.

Ich kämpfe weiterhin mit der Angst vor weiteren depressiven Episoden irgendwann,möchte mir aber von dieser Angst mein Leben nicht kaputt machen lassen und lernen, besser damit umzugehen.

So, das war´s auch schon ;-) :-)

Herzliche Grüße
Mione
Zuletzt geändert von Mione am 2. Feb 2016, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
Bittchen65
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Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Mione,

schön von dir Positives zu hören.
Die Angst vor einer erneuten Krise haben ja alle Betroffenen.
Vorbeugend kannst du nur lernen,auf dich aufzupassen,dich nicht zu überfordern,das ist sehr wichtig.
Die Psychotherapie kann sehr anstrengend sein,weil viel aus dem Unterbewusstsein hoch kommen kann.Bei mir war das oft auch schmerzhaft.
Die Angst macht dein Leben nicht kaputt ,sondern schütz dich ,besser auf dich zu achten.
Weiterhin gute Besserung und bleib hier im Austausch nach der Klinik,wenn es dir gut tut.

Liebe Grüße Bittchen
Mione
Beiträge: 284
Registriert: 17. Okt 2010, 16:41

Re: Novemberblues oder mehr - was würdet ihr raten?

Beitrag von Mione »

Liebe Bittchen,

vielen Dank, ich habe mich über deine Anteilnahme und die mutmachenden Worte gefreut!

Die Rückfallangst ist aktuell noch ein großes Thema für mich. Ich versuche es so zu sehen, wie du gesagt hast und besser auf mich und meine Frühwarnzeichen zu achten (die es auch bei dieser depressiven Episode gab, die ich aber leider zu lang ignoriert habe :? ) und auch, mehr Zuvertrauen zu mir zu gewinnen (Selbstwert, mein weiterer großer Baustein).

Viele liebe Grüße
Mione
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