Postpartale Depression

Samu
Beiträge: 38
Registriert: 25. Jun 2015, 14:26

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Samu »

Einen schönen Abend miteinander,

Lupine, vielen Dank für Deinen Beitrag, es ist für mich sehr interessant zu lesen, dass Du Dich ein bisschen in mir wiederfindest ;) Wobei für mich diese Schemata, von denen Du schreibst (Partner, Hochzeit, Familie bzw. Schule, Abi, Studium) nie so ausgeprägt existiert haben. Natürlich gab es in meinem Leben bestimmte Zeiträume, die so verlaufen sind, aber eben auch Abbiegungen, die anders liefen; ich selbst fühlte (und fühle) mich zudem immer sehr "anders" als die Menschen, deren Leben sehr "geordnet" verläuft, oft auch minderwertig, weil ich mir vielleicht auch wünschte und wünsche, so ein geordnetes Leben zu haben. Vor allem in/nach der Schule und in den Zwanzigern war ich eigentlich nur auf der Suche und habe viele Dinge nicht aus Freude, sondern aus Angst vor dem Scheitern vorangetrieben - wie gerne hätte ich damals ein Schema im Kopf gehabt, das mir Sicherheit gibt. Ob das dann tatsächlich das Richtige für mich gewesen wäre, weiß ich allerdings auch nicht.

In dem Alter, in dem Du momentan bist, war ich weit davon entfernt, eigene Kinder auch nur annähernd in mein Leben zu lassen, dazu war ich selbst noch viel zu sehr unsicher im Leben stehend (nicht dass ich heute "gesetzt" bin, aber ich habe mich einfach verändert, kann vielleicht an der einen oder anderen Stelle besser zu mir stehen). Erst irgendwann ab 35 dachte ich, OK, jetzt muss ich doch mal irgendwie ran an diese Geschichte, auch meinem Mann zuliebe, und irgendeine Position sollte ich schon auch in meinem Sinne beziehen. Konkreter wurde das Ganze dann noch etwas später und dann hat dieses "Lotteriespiel" halt gleich so gut funktioniert … Damit sollte man/frau also dann doch auch rechnen ;)

In meiner Beratung hat die Frau einen Satz gesagt, der mir auch wichtig erscheint und dem ich auch "glauben" kann (er fällt mir ein, weil Du schreibst, dass Du in Deiner jetzigen Situation nur an deine Bedürfnisse nur an Dich denkst und nicht an die eines imaginären Kindes): Die Gefühle, die Eltern einem eigenen Kind entgegenbringen, kann man sich vor einem eigenen Kind schlichtweg nicht vorstellen, schon allein deshalb, weil man es nicht erlebt hat. Die Erfahrung werde ich erst noch machen, was diese Bindung dann bedeutet. Und klar, ich hoffe sehr, dass ich das "Leiden" bzw. die Auseinandersetzung mit allen Zweifeln vorweg nehme, um dann nach der Geburt eben nicht in ein Loch zu fallen, sondern diese neue Bindung annehmen zu können. Jamba schreibt ja, dass ihr genau dies vielleicht als Vorbereitung auf diese neue Lebenssituation gefehlt hat. Aber auch, dass sie trotz des Lochs, in das sie gefallen ist, in der Lage ist, eine gute Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen - mit allen Höhen und Tiefen (apropos: Ich finde es normal, dass es auch mal scheppert, schlimmer finde ich Umgebungen, in denen es nicht scheppert … Und es muss einem doch auch nicht alles leid tun, oder?).

Jamba, das, was Du schreibst ("schau mer mal, dann seh mer schon" wie auch das Reinwachsen in die Dinge), geht auch in die Richtung, was die Beraterin gesagt hat: Die Unsicherheiten und nicht planbaren Dinge in Verbindung mit Kindern können ja auch eine Chance sein, mit Unwägbarkeiten im Leben umgehen zu lernen. Die mag ich nämlich gar nicht, aber die lassen sich einfach mal nicht vermeiden, auch schon ohne Kinder nicht. Und vielleicht sind Kinder dann das erfreulichere "Übungsfeld" für so etwas als andere Übungsfelder … Das werde ich dann wohl erfahren.

Ich sehe es aber in jedem Fall auch wie Du, Jamba, dass diese Grübelei das Wesen der Depression ist, das einem den Blick auf die Dinge trübe macht. Die Grübelei und Ergebnisse aus einer solchen sind aber entsprechend auch kein guter Ratgeber bei Entscheidungen wie z.B. für oder gegen Kinder. Allerdings muss man halt auch irgendwie rausfinden, wie die eigene Position "hinter der Grübelei" dann tatsächlich ist, was oft gar nicht so einfach ist, wie ich finde. Bei der Frage mit den Kindern ist dann noch zusätzlich der Faktor "eingebaut", dass die Biologie entsprechend mitspielen muss, einem also die eigene Entscheidung z.B. für ein Kind wieder aus der Hand genommen werden kann, ohne das man das möchte. Alles nicht so einfach ;)

Vielleicht ist es für mich gar nicht schlecht gewesen für mich, ein bisschen von der Biologie "überrascht" worden zu sein, eine richtig aktive Entscheidung für ein Kind, wie ich es bei vielen anderen Frauen beobachte, hätte ich vermutlich nie getroffen. Insofern wurde mir die Entscheidung vielleicht ja sogar auch ein bisschen aus der Hand genommen, und vielleicht ist das auch gut so? …

Ein schönes Wochenende Euch allen! Samu
Minya
Beiträge: 79
Registriert: 18. Sep 2014, 16:42

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Minya »

Hallo ihr Lieben!

Ich versuche mal etwas Zeit zu finden nochmal was zu schreiben, da ich 1 Woche Urlaub hatte und erstmal eure 3 Beiträge nachgelesen habe ;).
Wollte so oder so schreiben, da ich im Moment das Gefühl habe vom TV zunehmend auf dieses "Thema" gestoßen zu werden. Habt ihr das auch mitbekommen?!? Im Moment gibt es von zich "Promi"-Frauen das Statement, dass sie unter postnatalen Depressionen gelitten hätten oder noch tun (Hayden Penetterie..die Frau von Wladimir Klitschko zB). Und immer mehr und immer mehr und egal wo ich manchmal hinschalte im TV, es geht nur darum.
Ich persönlich hatte ja lange Zeit ein arges Problem darüber zu sprechen und wie ich mich damals fühlte. Es war mir unangenehm..peinlich..so wie diese Frauen auch sagen : "Man kriegt dann oft zu hören, dass man sich nicht so anstellen soll, dass wäre normal nach ner Geburt".
Irgendwie fühle ich mich im Moment unwohl, wenn ich damit zichmal konfrontiert werde. Fragt mich nicht wieso und irgendwie schweife ich auch von unseren letzten Themen ab.
Obwohl nicht ganz :). Ich werde Ende April nochmal Mami, wenn alles gutgeht und hatte beim ersten "Vorgespräch" ne echt doofe Situation mit der Sprechstundenhilfe..sorry..ich bin da seit 5 Jahren..auch mit meiner ersten SSW..soa..Fragebogen im Mutterpass durchgegangen, ob nach der Geburt etwas auffällig war. Ich also gesagt "Postportale Depression"...sagt sie "Ja das ist ja keine Depression. Das hat jeder diesen Babyblues." Ich wieder "Nein. Ich hatte eine Depression!" Sie wieder (!!!) "Frau Minya, dass kommt immer nach der Geburt. Das ist vom Hormonumschwung. Das ist normal.". Langsam wurde ich echt fuchsig und sagte "Gute Frau. Meinen Sie mir fällt das leicht? Ich hatte eine postportale Depression und wurde auch medikamentös behandelt. Nix Babyblues!". Dann endlich schrieb sie das da rein. Ich fand das richtig doof...Weil ich hab ja schon allgemein immer sone Angst im Hinterkopf...ob wieder alles schief geht (Vorwehen usw.)...naja...Gedankenkarussel ;).
Das ich wieder eine PPD bekommen könnte belastet mich irgendwie nicht wirklich. Ich freu mich einfach sehr...halt weil das letzte Jahr einfach sehr anstrengend war...und das Baby auch irgendwie einen Abschluss und Neuanfang für uns darstellt. Mein Mann ist äußerst stabil..geht gerne arbeiten..ich bin sehr stolz auf ihn! Auf uns. Das krönt es jetzt irgendwie. Vorallem da der "Geschwisterwunsch" ja schon seit 1 Jahr bestand.

Sooo nun nochmal zu euch ;). Ich fand andere Kinder, bevor ich eins hatte, auch oft nervig. Vorallem die, die im Einkaufladen losbrüllten, stampften und sich heulend zu Boden warfen. Da verdrehte ich immer die Augen und dachte "Man das werd ich so nicht tollerieren". Bis jetzt nie vorgekommen bei unserem Kind :lol:. Aber so ist das einfach. Man sieht sein "eigenes" Kind eh mit anderen Augen. Man kritisiert bei anderen vielleicht innerlich was und tut dann selbst genau das, wenns keiner sieht.
Und JA ein Kind verändert ALLES. Aus einem Paar, werden Eltern. Die Veränderung ist krass. Schlicht und einfach ausgedrückt. Aber trotz der PPD habe ich es nie bereut. Wirklich nicht. Und ich bin auch gaaanz fest davon überzeugt, Samu, dass du dein Baby lieben wirst. Wenn du es (sie? ihn? wisst ihr es schon?) im Arm hast...dann sind alle Zweifel, die du jetzt immer mal hast, weg. Da glaube ich fest dran. Auch für dich. Diese Bindung zum Kind..hört sich gemein an, ist aber nicht so gemeint..kann auch dein Mann nicht nachempfinden..du hast es 10 Monate in die wachsen gehabt..gespürt..geboren..ihr wart lange "verbunden" körperlich und du wirst bestimmt sehr glücklich sein, wenn es da ist!

Liebe Grüße an euch.
-Minya
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo ihr!

Minya, herzlichen Glückwunsch!! Ich drücke die Daumen, dass die Schwangerschaft gut verläuft!

Die Trulla in der Praxis hatte ja wohl nen Vogel!! Was maßt die sich an, so über dich zu urteilen. Sie hätte sich durchaus charmanter vergewissern können, ob du nun einen Babyblues oder eine echte Depression hattest.

Nun nach deinem Beitrag ist bei mir wieder etwas ganz Typisches aufgetreten;
Eben komme ich noch völlig im Reinen mit meiner Nicht-Mama-Rolle nach Hause und dann lese ich von dir... und sofort kommt 'nein, noch jemand!?Alle kriegen sie Babys!!'
- ist das nun Neid? Ausdruck eines tiefliegenden Kinderwunsches? oder Verwirrung, weil wieder eine Frau mehr diesen Weg wählt und voller Glück darüber schreibt!?

Ich habe diese Empfindungen immer wenn jemand eine Schwangerschaft verkündet. Danach geht es wieder, ich gewöhne mich dran.
Und dieses "ich bin schwanger" oder die Geburt eines Kindes hat für mich einen wahnsinns Zauber, da liegt viel Bedeutung drin. Auf diese Teilerfahrung bin ich sicher neidisch..., aber auf den Mami-Alltag bisher nie :roll:

Muss das denn eine so unendliche schwere und schwerwiegende Entscheidung sein?!?

Ich freu mich jedenfalls über deine Freude Minya!

LG auch an alle andern
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Samu
Beiträge: 38
Registriert: 25. Jun 2015, 14:26

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Samu »

Hallo an Euch alle,

Minya, herzlichen Glückwunsch zum sich erneut ankündigenden Nachwuchs! Termin Ende April heißt ja, dass Du noch einige Zeit Schwangerschaft vor Dir hast - Du bist ja aber auch schon ein "alter Hase" ;)
Schön ist jedenfalls, dass es bei Euch ein Wunschkind ist und es dann auch damit geklappt hat! Ich denke, selbst wenn es wieder zu Depressionen kommen sollte (was hoffentlich nicht eintritt), seid Ihr insofern vorbereitet, als Ihr nun das Problem benennen könnt und wisst, und wie Ihr handeln könnt. Dass die Sprechstundenhilfe die Diagnose Postpartale Depression aus Deiner ersten Schwangerschaft nicht ernstnehmen wollte, ist natürlich wirklich ärgerlich. Wichtig ist aber in jedem Fall das Ergebnis, dass es nun aufgenommen wurde und im Zweifelsfall damit auch "zur Hand" ist.
Dass das Thema Postpartale Depression immer mal in den Medien auftaucht, habe ich am Rande mitbekommen. Vielleicht ist es ja gut, dass es damit etwas aus der Tabu-Zone rauskommt; ich bemerke in meiner Situation im privaten Umfeld schon sehr deutlich, dass die Tatsache, dass es mir in und mit der Schwangerschaft psychisch nicht unbedingt gut geht (und dass ich das auch artikuliere) auf Unverständnis stößt oder mir etwas "in den Mund" gelegt wird, was ich so nie gesagt habe, um diese Tatsache zu beschönigen. Ich kann damit umgehen, aber es ärgert mich natürlich schon, weil ich mich dann einfach nicht in meinen Gefühlen ernstgenommen fühle. Insofern ist so ein Thema in den Medien vielleicht ein Schritt dahin, dass die Menschen zumindest aufmerksam werden, dass es so etwas geben kann (wie die Berichterstattung dazu dann ist, steht vermutlich noch einmal auf einem anderen Blatt).

Lupine, wie interessant, dass für Dich gerade die Schwangerschaft und die Geburt einen Zauber ausübt - diesen Teil finde ich (zumindest den Teil Schwangerschaft, was ich bisher beurteilen kann) erstmal nur mühselig ;) Wobei ich nun wirklich sagen muss, dass für mich die zweite Hälfte der Schwangerschaft körperlich deutlich angenehmer verläuft als die erste; alleine dass ich wieder halbwegs normal essen kann, ist ein riesiger Gewinn an Lebensqualität …
Ich weiß jetzt so gar nicht, wie Dein "Stand" ist, aber bist Du denn in therapeutischer Behandlung? Wenn ja, lohnt es sich doch vielleicht einmal, sich dieses Thema "Kinder oder nicht" genauer anzusehen, damit Du mehr Klarheit bekommst, was dahinter stecken könnte (ich selbst habe einen solchen Zauber, wie Du ihn beschreibst, ja nie empfunden, auch jetzt nicht, ich habe da eher das Gefühl, dass ein "biologisches Programm" abläuft, wo vor ein paar Monaten der Startknopf gedrückt wurde). Ich bemerke aber Unsicherheit über die Entscheidung pro oder contra Kinder bei vielen Frauen im Alter zwischen Ende zwanzig und Ende dreißig. Diese Freiheit der Entscheidung scheint viele gedanklich umzutreiben (auch ohne Depressionen ;) ), vermutlich weil die Entscheidung heutzutage durch die Verhütungsmöglichkeiten bei einem selbst liegt, aber irgendwann dann doch die Uhr tickt, so dass man irgendeine Entscheidung als Frau nicht endlos hinauszögern kann. Letztlich bleibt einem ja auch die Möglichkeit, es einfach mal drauf ankommen zu lassen - mit allen Konsequenzen, ich spreche da aus Erfahrung :)

Ich hatte letzte Woche meinen vorerst letzten Beratungstermin, wobei die Beraterin betont hat, dass ich bzw. wir bei jeglicher Art von Problemen jederzeit wieder Termine in Anspruch nehmen könne/n. Ich fühle mich damit momentan sehr gut. Wichtige Themen wurden von mir angesprochen, ich hatte einige wertvolle Erkenntnisse, und ich habe gerade eine recht gelassene Stimmung. Der Bauch ist nun unübersehbar, die Kindsbewegungen verändern sich (irgendwie ist ja immer weniger Platz da drin), und ich kann jetzt auch mal neutral-positiv in die nächsten Monate schauen, ohne zu sehr in die weitere Zukunft zu sehen, die ich mir sowieso nicht vorstellen kann. Natürlich gibt es immer wieder noch Momente, in denen ich mich frage, was da eigentlich auf mich und uns zukommt, einige Entscheidungen müssen auch noch getroffen werden, aber es ist nicht mehr diese große Verzweiflung vom Beginn der Schwangerschaft. Und ich spreche viel mit meinem Mann, was mir auch sehr gut tut.

Ich hoffe natürlich, dass ich damit die "größte Klippe" erstmal umschifft habe, aber wie auch immer es werden wird, wissen wir zumindest, was wir tun bzw. wohin wir uns wenden können.

Einen schönen Abend Euch allen!
Samu
Jamba
Beiträge: 563
Registriert: 5. Dez 2014, 21:44

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Jamba »

Grüß euch alle,

Jetzt habe ich mich lange nicht mehr zu Wort gemeldet. Irgendwie läuft gerade ganz vieles mies bei mir. Wahrscheinlich, weil ich selbst unbewusst sehr verunsichert und nervös bin, in 6 Tagen geht meine Reha los. Seit ein paar Wochen habe ich schon eine ganz arge Schreib-Unlust (irgendwie schon fast eine Schreib-Blockade). Meinem Opa geht es sehr schlecht (habs im Hitze der Woche - Thread geschrieben) und meine Tage sind diesmal richtig schlimm. Sonst habe ich nie ein Problem damit, obwohl ich keine Hormone nehme und alles quasi in "Reinkultur" spüre. Diesmal habe ich schlimme Stimmungsschwankungen, Bauchweh, Schwindel. Wahrscheinlich spielt alles zusammen.

Erstmal, ganz herzlichen Glückwunsch an dich, minya! Das mit der Sprechstundenhilfe kann ich mir gut vorstellen. Es gibt so viele (grade die in solchen Berufen bzw. die, die noch keine Kinder haben), die siebengscheid daherreden und das nicht ernst nehmen. Es tut mir echt leid, dass ausgerechnet dir als Betroffene das so passiert ist.

Aber: Ist es z.T. nicht auch verständlich? Wenn in den Medien "Hinz und Kunz" der Öffentlichkeit erklärt, ich hatte eine postpartale Depression. Wie viele gibt es dann, die das einfach so behaupten, obwohl es wirklich nur die gewöhnliche Hormonumstellung war? Ist doch beim Burnout auch so. Auf einmal behauptete jeder, der sich mal schlapp fühlte, er hätte nen Burnout. Ganz überspitzt ausgedrückt.

Minya, du hörst dich so positiv an und voller Freude. Wie du von deinem Mann schreibst und von deiner Schwangerschaft. Auch dass du keine Angst vor einer weiteren PPD hast, toll! Hab eine riesen Hochachtung vor dir und bin überzeugt, dass du mit dieser Einstellung nichts schlimmes zu befürchten hast.

Lupine, mir ging es auch so. Ich konnte es nicht erklären, aber irgendwie war der Wunsch da, wenn jemand anderes von Schwangerschaft erzählte, dachte ich "Will ich auch!" Ich bin überzeugt, dass ist einfach ein Urinstinkt. Ein Mensch hat nunmal in sich, dass er sich fortpflanzen will.
Ob es richtig ist, dieses Gefühl, oder nur aus einer spontanen Reaktion raus, kann einem leider niemand sagen :| Rational denken bringt einen normalerweise auch nicht weiter, wenn der Wunsch tief in einem verwurzelt ist.
Hm...

Liebe Samu, du hörst dich auch positiv an, das ist sooo schön! Man liest deine Gelassenheit richtig raus! Super, dass dir die Beratung so sehr geholfen hat.
Wann ist es denn bei dir so weit? Und was wird es?

Sorry, mehr ist heut leider nicht drin... :?

Jamba
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo zusammen!

Jamba, mach dir keinen Kopf, wenn Schreiben nicht geht, dann ist das halt so. Kenne ich auch, irgendwie stoppt einen etwas und man kann es nicht überwinden. Hat sicher auch manchmal seine Gründe. Vielleicht will man sich mit bestimmten Themen nicht befassen.

Leider klingst du etwas gedrückter als zuletzt, aber ich kann mir auch vorstellen, dass die anstehende Reha dein Gemüt aufwirbelt. Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Gute für diese Zeit!

Samu, ich finde auch, dass du dich derzeit sehr kraftvoll anhörst :) Vielleicht wird ja noch ein Genießen daraus und eine echte Vorfreude... :)
Samu hat geschrieben:Ich weiß jetzt so gar nicht, wie Dein "Stand" ist, aber bist Du denn in therapeutischer Behandlung? Wenn ja, lohnt es sich doch vielleicht einmal, sich dieses Thema "Kinder oder nicht" genauer anzusehen, damit Du mehr Klarheit bekommst, was dahinter stecken könnte
Mein Stand ist eine abgeschlossene Psychotherapie nach meiner schweren Depression Ende 2011/Anf.2012.
Rückblickend kann ich die Psychotherapie nicht als so sehr hilfreich betrachten. Mir wurden hier im Forum deutlich tiefer gehende Fragen zu manchen meiner "typischen" Themen gestellt, als es mein Therapeut je geschafft hat (Tiefenpsychologe).

Das Thema Kind war damals genauso präsent und auf dem exakt gleichen Stand. Wir haben es auch mal "zum Thema" gemacht, aber auch hier habe ich nur "blabla" in Erinnerung. So allgemeine Lebensratschläge: Es sollte nicht nur durch die verstreichende Zeit entschieden werden, aber Sie haben ja (biolog.) auch noch Luft für diese Entscheidung... blabla. Für jede Entscheidung hat man einen gewissen Preis zu zahlen..., wie wäre es in 20 Jahren zurück zu blicken....

uff, mehr war es nicht. Und ich bin kein bisschen weiter gekommen. Aber ich fand generell unsere Therapie sehr "oberflächlich". Vor einem Jahr hatte ich noch eine Gruppentherapie mit unter anderem meinem Therapeuten begonnen (habe sie vorzeitig beendet) und da habe ich soooo viele seiner Sätze über das Leben und welche Seiten so dazu gehören gerade wieder gehört. Ich wurde schon richtig aggressiv durch diese allgemein gültigen Wiederholungen. Manche Floskeln sind ungefähr so treffsicher wie die Sätze in einem Horoskop :?

Ja, vielleicht sollte ich über kurz oder lang nochmal nach einem Therapieplatz suchen..., aber ich hatte den Eindruck, dass ich und meine Themen nicht therapiefähig/sinnvoll sind. Ich kann nichts Spezielles aufarbeiten, ich profitiere von meinem AD ...und das nervt manche Therapeuten dann auch noch....,
ich habe das Gefühl, dass all das Reden keinen Einfluss auf ein "Klick" oder sonst etwas in meinem Kopf hat. :|
Aber vielleicht war ich echt in den falschen Händen :?:

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Jamba
Beiträge: 563
Registriert: 5. Dez 2014, 21:44

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Jamba »

Hallo,

übermorgen geht es los mit meiner Reha, ich bin sehr nervös und werde immer noch nervöser. Ich hasse das!
Meine Tochter bekommt es natürlich auch mit. Sie weiß dass ich dann weg bin, aber unter einem Zeitraum von 5 Wochen kann sie sich nichts konkretes vorstellen.

Es gibt da wieder mein Depressions-Teufelchen, das mir einredet, dass es ganz schlecht für mein Kind ist, wenn ihre Mutter sie, wenn auch für begrenzte Zeit, verlässt :?
Ich hasse auch das! Diese Zwangsgedanken, Unsicherheiten, Grübeleien...

Lupine, es kann gut sein, dass du bisher einfach nicht an den oder die richtigen Therapeuten/in geraten bist. Leider findet man die ja nicht auf Knopfdruck :|
Aber ich glaube, der "Klick", auf den du wartest, der wird so nicht kommen, wenn dann sich ganz langsam entwickeln. Manchmal erkennt man erst Jahre später die Zusammenhänge und für was eine Therapie doch gut war.
Trotzdem: Einen fähigen, zu einem passenden Therapeuten zu finden ist Glückssache.

Wenn du nicht das Gefühl hast, etwas spezielles aufarbeiten zu müssen, kann es auch gut sein, dass du momentan keine Therapie brauchst, sondern einfach nur Zeit.

Sorry, ich kann nicht ausdrücken, was ich sagen will. Bin total konfus :roll: . Bin hier nur am schreiben und wieder löschen und überlegen und wieder schreiben, wieder löschen, .....

Deswegen höre ich jetzt auf und verabschiede mich. Weiß nicht, ob ich morgen noch schreiben werde, lesen denke ich schon.

Ich werde versuchen, auf der Reha kein Handy und kein Internet zu benutzen. Ob ich es schaffe ist das andere. Wenn ich nur hier ans Forum denke und dass ich gar nichts von euch mitbekomme, und wie viel sich angehäuft haben wird, wenn ich wieder komme... :o

Samu, ich wünsche dir weiterhin positive Gedanken und dass alles gesund bleibt :)
Minya, auch dir alles, alles Liebe!
Lupine, mach dir nicht zu viele Gedanken. Du musst nur auf deinen Körper hören lernen, er wird dir sagen, was du willst. Bin überzeugt, dass unser Leben viel einfacher, besser wäre, wenn jeder nur ganz tief in sich hineinhören würde / könnte.

Allen anderen Mitlesern eine schöne Zeit!

Jamba, nervös und hibbelig ...
Nach Regen kommt Sonne. Grün ist die Hoffnung.
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Jamba,

Dir nochmal alles Gute für die Reha!
Sicher wirst du von deiner Tochter vermisst, aber diese Investition in deine Gesundheit kann für euch beide sehr lohnend sein!
Ich hoffe, dass du gestärkt und zufrieden zurückkehrst!

Und mach dir bloß keine Sorgen, du könntest hier was verpassen ;) wir schreiben nur in kleinen Häppchen, wie es unsere Kraft zulässt :)

Samu, ja mein "Kinderwunsch" ist meist nur der Wunsch nach einigen emotional sehr beglückenden Momenten rund um Schwangerschaft, Geburt und max. das 1.-4. Lebensjahr.

Danach sind Kinder nur kleine Menschen, die verdammt anstrengend sein können :lol:

Gestern hatte eine Kollegin ihren 10-jährigen mittags bei der Arbeit dabei und ich fragte mich fortlaufend, was daran noch erfreulich sein soll, obwohl das ein höflicher aufgeweckter Junge war ;)

Ich bin ein schrecklicher Mensch, ich finde nur gut, was wahnsinnig niedlich ist, also bleibe ich lieber bei meinen Haustieren :lol:

LG in die Runde!
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Thyreoidea
Beiträge: 9
Registriert: 4. Nov 2015, 14:01

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Thyreoidea »

Liebe Betroffene und Angehörige,

auch ich hatte einen dringenden Kinderwunsch, nix klappte, nach Invitro Fertilisation wurde ich glücklich schwanger. Obwohl ich bekanntermassen schilddrüsenkrank bin, wurde ich während der Schwangerschaft nicht wegen der SD kontrolliert, nur vorher.

In der Schwangerschaft braucht eine Frau bis zum 1,5x der normalen SD-Leistung bzw Hormonmenge. Eine völlig gesunde SD kann das ausgleichen. Trotzdem müssen viele Frauen diese hohe Belastung mit einem SD-Schaden bezahlen. Postpartale Depression ist oft nichts anderes als eine Hypothyreose oder eine "ausgebrannte" Schilddrüse.

Wir sollten wirklich viel mehr darüber reden. Auch ich habe meinen Kinderwunsch viel zu selten vor den Ärzten thematisiert. Ist halt auch ein Tabuthema.

Mein Baby ging ab, Fehlgeburt...ich spürte es schon vorher...alles wurde schwarz und kalt und hart....ich hatte Hitzewallungen wie man es von den Wechseljahren kennt...


Obwohl ich bekanntermassen schilddrüsenkrank war, habe auch ich selber nicht daran gedacht, dass ich mich darum kümmern muss...öfter..und auch immer püünktlich mein Rezept abholen müssen. Denn wenn man dann einen SD-Hormonmangel hat wird man nicht nur depressiv sondern gern auch vergesslich.

Millionen Frauen leiden an unerkannter Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto.

Veraltete Ansichten führen dazu, dass viele Ärzte allzu oft sagen: "An der SD kanns nicht liegen!" "Mit der SD ist ALLES in Ordnung!"

Glaubt das erst nachdem ihr mehrere Zweitmeinungen eingeholt habt. Zuletzt war erst die 10. zielführend bei mir! Nur SD-Fachärzte hatte ich konsultiert.

Schwache Bilanz: nur einer von zehn Spezialisten erkannte meine SD-Situation richtig!

Oft wird man fündig wenn man Postpartale depressionen oder Fehlgeburten ind er Frühschwangerschaft erleiden muss, wenn man in der Familie mal recherchiert nach Schilddrüsenproblemen und Auztoimmunerkrnakungen. Holt Eure Blutbilder der letzten Jahre ab. Ist Euer Recht! Sucht den TSH-Wert. neue TSH-Norm geht nur bis 2,5. Ein TSH über 2,5 beweisst also eine Hypothyreose bei Euch. Dann könnte euch mit Thyroxin viel geholfen werden. Vielleicht werded ihr so glücklich, dass ihr gleich weitermachen wollt mit der Kinderplanung :oops: .

Das viele zuhausebleiben lässt auch Vitamin D-Mangel wahrscheinlich werden. Fragt Euren Arzt ob er Euch Dekristol 20.000 I.E. verordnet.
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Danke für diesen Hinweis!!!

Mein TSH liegt bei 3,26. Das untersuchende Labor hat aber eine Norm die bis 3,5 reicht.

Ich werd damit mal zu meinem Hausarzt gehen! Vielleicht kann ich ja doch noch was für mich tun, was nicht rein psychologisch erarbeitet werden muss.

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Thyreoidea
Beiträge: 9
Registriert: 4. Nov 2015, 14:01

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Thyreoidea »

http://derstandard.at/1233586884999/Sch ... l-Diagnose" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

oder siehe auch thyreotropin wikipedia

Du hast eine Schilddrüsenunterfunktion nach heutiger aktueller Auffassung. Wissenschaftlich veraltete Normwerte kursieren noch häufig.
Samu
Beiträge: 38
Registriert: 25. Jun 2015, 14:26

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Samu »

Einen schönen Sonntag zusammen,

Jamba, inzwischen bist Du schon ein paar Tage in Deiner Reha angekommen, und ich wünsche Dir, dass diese Zeit für Dich eine gute wird, und das Gleiche natürlich auch für Deine Familie, die zuhause bleibt und sich dann auf Deine Rückkehr freuen kann - Vorfreude ist doch etwas sehr schönes! Und die Idee, während der Reha, Handy und Computer nicht anzuschalten, ist sicherlich auch gut. Man merkt dann, dass es auch gut ohne geht und dass es ohne sehr entspannend sein kann ;)

Lupine, die Erfahrung, dass mich eine Therapie nicht oder nur begrenzt weiterbringt, habe ich ja auch gemacht. Daher ja auch meine Skepsis, mich überhaupt an irgendeine Art der psychologischen Betreuung zu wenden. Für mich war dann an dieser Stelle diese kurzzeitige Intervention ohne die Überschrift "Therapie" eben auch für diese jetzige Situation das Richtige. Vermutlich hat mir die Person gut gelegen, aber eben auch die "Technik", die nicht darauf abzielte, in einen "langwierigen" therapeutischen Prozess einzusteigen, sondern sehr fokussiert auf ein bestimmtes Problem zu schauen, wobei selbst in dieser Kürze doch auch recht viel "Außenrum" angeschaut wurde. Insgesamt bin ich vielleicht auch realistischer als früher in meinen Erwartungen, was solche Gespräche bringen können und was eben nicht. Dafür hatte ich dann sogar ein, zwei Aha-Erlebnisse bzw. Erkenntnisse, die ich in dieser Form nicht erwartet hätte, die mir aber wirklich ein Gewinn sind.
Vielleicht könnte so eine Sache ja auch für Dich interessant sein, um Deiner Kinderwunschfrage nachzuhorchen. Nicht gleich ein Fass in Form einer Therapie aufzumachen, sondern sich gezielt einmal diese Sache ansehen und schauen, was für Hintergründe da vorhanden sein könnten, dass Du mit Dir im Widerstreit bist, ob Du nun Kinder möchtest oder nicht.
Und ob es dann bei eigenen Kindern dann emotional ganz anders ist, kann ich dann ja berichten - ich finde nämlich weder das Alter von 1-4 noch das danach besonders attraktiv ;) Entsprechend beruhigt es mich, dass ich auch Mütter kenne, die das auch so oder ähnlich wie ich empfinden (ich also vielleicht doch nicht "unnormal" bin), aber bei den eigenen Kindern dann doch Muttergefühle entwickelt haben.

Der Hinweis von Dir, Thyreoidea, in Bezug auf die Schilddrüse ist in jedem Fall sehr gut, vor allem, wenn sich Standards bei solchen Werten verändern und sich das nur langsam verbreitet. Meine Situation ist allerdings eine etwas andere, ich habe ja kein Problem mit unerfülltem Kinderwunsch, sondern eher das Gegenteil ;) Und meine Physiologie scheint das Ganze recht gut verpacken zu können.

Es sind nun wirklich nur noch wenige Wochen, Termin ist (gaaanz gut platziert …) Silvester, ich hoffe eher auf später, je weiter weg von Weihnachten, umso besser … Stand ist immer noch Mädchen, aber beim letzten Ultraschall wollte es sich nicht von vorne zeigen, so dass wir es jetzt auch nicht nochmal bestätigen konnten.

Vom Gefühl her geht es mir nach wie vor recht neutral, worüber ich sehr froh bin. Unvorstellbar ist das Ganze auch irgendwie nach wie vor, aber das ist ja vermutlich auch genau der Punkt, dass man sich vorher einfach nicht vorstellen kann, wie es dann tatsächlich ist, wenn man ein Kind bekommt, welches Anteile von der Mutter und dem Vater in sich trägt und dabei dann aber auch etwas ganz Neues ist. Dass das Kind aus "uns" gekommen ist. Ich merke ja immer mehr, dass da "jemand in mir wohnt", der schon ein Eigenleben hat.
Natürlich habe ich auch immer wieder mal die "Sorgenbrille" auf, und morgens, wenn ich aufwache, muss ich mich oft erstmal wieder in der Situation, schwanger zu sein, wiederfinden - geht aber jetzt mit dem Bauch auch sehr schnell ... ;) Aber das ist für mich momentan in einem Rahmen, der irgendwie normal ist und der Situation auch angemessen; würde das Kommende an mir "abperlen" und ich würde völlig über den Dingen stehen, fände ich das sehr verdächtig. Dass es außerdem auch noch Dinge gibt, bei denen mein Mann und ich auch noch nach Lösungen, Kompromissen u.ä. schauen müssen, ist mir auch bewusst. Auch das sehe ich momentan im Bereich des Normalen, das bringt das (Zusammen-)Leben sowieso immer, mal mehr mal weniger, mit sich.

In diesem Sinne einen guten Start in die neue Woche für alle! Samu
Minya
Beiträge: 79
Registriert: 18. Sep 2014, 16:42

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Minya »

Hallo ihr alle Lieben.
Danke für eure netten Nachrichten & Glückwünsche bezüglich meiner zweiten Schwangerschaft.
Tut mir leid das ich mich so lange nicht gemeldet habe. Im Gegensatz zu meiner ersten Schwangerschaft ging es mir diesmal nicht besonders gut (Dauerübelkeit, Migräne, Kreislauf usw.). Was aber meine Freude nicht trübt ;).
Jamba du bist ja jetzt schon länger in deiner Reha und ich hoffe dass es dir dort gut ergeht auch wenn du das alles erst liest wenn du wieder kommst.
Samu Silvester ist ja ein schöner ET :D..mal sehen wann eurer kleines Mädchen sich dann auf den Weg macht! Bin später sehr gespannt wie du die Geburt und die Zeit danach empfunden hast. Wie ergeht es dir aktuell fühlst du dich einigermaßen wohl mit dem großen Bauch ;)?
Ich hatte gestern meine Hebamme hier und habe mit ihr nochmal das Thema der PPD besprochen und sie meinte wir werden einfach ein wenig mehr darauf achten wenn die Geburt dann vorbei ist, da die Chance ja schon sehr groß ist dass das wieder passiert aber wir wissen ja worauf wir uns einstellen müssen.
Du hast recht. Das mit dem Schwangerschaftsverlauf kenne ich ja schon alles ;).
Thyrioeda das Thema der Schilddrüse ist mir in keinster Weise unbekannt da ich an einer Unterfunktion leide. Da ich in meiner ersten Schwangerschaft nicht bei meiner Endokrinologin war..es hieß meine FA kontrolliert es..meine Endokrinologin hat nach der Geburt ein Jahr gebraucht um meine Schilddrüse wieder einzustellen. Ich weiß also sehr gut um das Problem einer nicht behandelten Unterfunktion und vorzeitigen Wehen beziehungsweise Früh- oder Fehlgeburten. Eine drohende Frühgeburt hatte ich nämlich in meiner ersten Schwangerschaft auch. Bei mir kann man zwar im Nachhinein nicht mehr sagen woran das alles genau lag aber meine Endokrinologin war der Überzeugung dass es mit der Schilddrüse schon mit da rein gespielt haben könnte.
Es tut mir sehr leid was du durchleben musstest. Im Moment gehe ich alle zehn Wochen zu meiner Endokrinologin.
Lupine wie geht es dir aktuell?
Liebe Grüße
-Minya
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo Minya

Bei mir wird gerade die Schilddrüse näher unter die Lupe genommen, Blutbild mit diversen Markern, SD-Sono nächsten Montag.
Von meinem jetzigen TSH-Wert ginge schon Handlungsbedarf aus, wenn ich einen Schwangerschaftswunsch hätte. Da müsste man schon unterstützen, sagte mein Arzt.
Mal sehen, was nun sonst heraus kommt. Den Schwangerschaftswunsch habe ich ja gerade nicht.

Ansonsten bin ich gerade im Urlaub. Eine Woche Wind und Wellness und Rumgammeln. Leider hab ich eine hartnäckige Erkältung mit in den Urlaub genommen.

Minya, du hattest quasi wirklich rund um die Geburt die Problematik mit der Depression, nachdem sie abgeklungen war, kam da deine volle Belastbarkeit zurück??
Du scheinst Kraft zu haben für den Alltag, daher auch die Freude über weiteren Familienzuwachs, oder?!

In meinem Kopf wäre fortlaufend ein: ich schaff das nicht, ich schaff das nicht, ich kann es gemessen am jetzigen Alltag UNMÖGLICH schaffen mich um Nachwuchs zu kümmern.

Ist den inzwischen einiges der unangenehmen Schwangerschafts-Begleiterscheinungen überstanden? Geht es dir schon besser?

LG, auch an euch andere :)
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Samu
Beiträge: 38
Registriert: 25. Jun 2015, 14:26

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Samu »

Hallo zusammen,

schön, wieder von Euch zu hören! Ich bin ein paar Tage um den Thread "herumgeschlichen", jetzt ist durch Eure Beiträge der Anstoß zum Schreiben wieder da.

Bei mir war die Stimmung über ein paar Tage leider wieder total abgedriftet. Der Mutterschutz hat begonnen; einerseits gut, da ich es die letzten zwei Wochen auf der Arbeit schon merkte, dass es einfach immer anstrengender wird, andererseits kann ich nur schlecht loslassen (bin mit mir auch immer noch nicht durch mit der Frage der Elternzeitlänge, aber immerhin gibt es schon eine Tendenz). Durch den Mutterschutz ist schließlich auch die Geburt und die Veränderung des Lebens durch das Kind in "bedrohliche Nähe" gerückt. Kleine Dinge brachten mich aus dem Gleichgewicht, und ich war plötzlich sehr nah am Wasser gebaut (auch von den großen Weltereignissen dieser Tage kann ich mich nicht völlig distanzieren). Die Klinikanmeldung hat mich dann total aus dem Konzept gebracht, der vereinbarte Termin musste verschoben werden, da gerade eine Geburt lief und die Hebamme, mit der ich den Termin hatte, dadurch keine Zeit hatte - durch die Konfrontation damit habe ich schon auf dem Heimweg vom Krankenhaus einen Heulkrampf bekommen, und mein "guter alter Bekannter" Angst saß mir im Nacken, der mich für einige Jahre wirklich in Frieden gelassen hatte, Angst vor der Geburt.

Der letzte Bluttest hatte ergeben, dass ich in einen Eisenmangel abgerutscht bin, was ich zeitgleich erfahren habe; der Wert war sehr lange Zeit meiner Schwangerschaft völlig im Normbereich, aber er ist in der Schwangerschaft ja anfällig dafür, abzurutschen. Vielleicht ist das ein (Mit-)Grund für dieses Stimmungstief, beim Recherchieren darüber wurde an mehr als nur einer Stelle auf einen Zusammenhang zwischen depressiven Verstimmungen u.ä. und Eisenmangel verwiesen. Es würde vielleicht auch zeitlich ganz gut passen, da beim Bluttest davor noch alles unkritisch war, sowohl der Wert wie auch meine Stimmung (gut, riesige Freude war nicht da, aber ich war irgendwie neutral-positiv gestimmt).

Mein Mann ist in solchen Zeiten zum Glück da für mich und geht gut mit mir und der Situation um, ich bin wirklich froh, dass ich nicht alleine bin. Bald hat er auch Urlaub. Auch der nachgeholte Anmeldetermin in der Klinik lief dann reibungslos. Ich war zwar total angespannt, dass ich alles vergessen habe, was ich fragen wollte. Aber die Hebamme dort hat das mit den Depressionen notiert und für wichtig befunden, auch für die Zeit nach der Geburt.

Dem Kind scheint es immerhin gut zu gehen, es bewegt sich sehr viel und nimmt mir immer wieder den Atem mit seinen Tritten, ist ja nicht mehr viel Platz im Bauch. Auch liegt es schon in der richtigen Position und das schon recht tief, so dass eine Beckenendlage wohl nicht mehr auftreten sollte.

Jetzt hat sich dieses Tief wieder etwas beruhigt, ich fühle mich besser, fasse wieder etwas Mut, aber ich war doch ganz schön erschüttert, wie heftig und schnell ich "umgeworfen" wurde und dass ganz plötzlich und heftig Angst aufgetaucht ist.

Ich frage mich aber schon, warum ich so reagiere, so viele Frauen auf der Welt kriegen ganz selbstverständlich Kinder, und gerade hierzulande ist die medizinische Betreuung dazu auch noch so gut und engmaschig. Es scheint wirklich physisch wie psychisch ein so einschneidendes Ereignis im Leben zu sein, dass es in der Lage ist, die Welt einer Frau aus den Fugen geraten lassen zu können …

So viel zu unserem aktuellen Stand, ich bin froh, dass ich Euch aus einer wieder etwas "zuversichtlicheren" Sicht schreiben kann, dass es also bei allem Ab auch wieder ein Auf gibt.
Minya, Dir weiterhin alles Gute! Es bestätigt sich bei Dir anscheinend, dass alle Schwangerschaften verschieden verlaufen, auch bei der gleichen Frau. Deine Erfahrung mit der ersten Schwangerschaft und Eurem Kind ist sicher umso mehr unersetzlich!
Lupine, ich bin gespannt auf mögliche Diagnosen mit der Schilddrüse! So wie ich Thyreoidea verstanden habe und was man auch sonst so liest, scheint eine Störung dieser Funktion ja große Auswirkungen auf Physis und Psyche haben zu können. Entsprechend könnte eine Behandlung an dieser Stelle ja in vielerlei Hinsicht positive Auswirkungen haben. Man merkt, dass das Thema Kinder Dich schon umtreibt, bei aller Überforderung, die Du gleich mal "vorneweg schickst" ;) Je nachdem, wie es bei mir dann tatsächlich werden wird, kann ich Dir vielleicht Mut machen … Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ich das könnte, schon in meinem Sinne :)

Ich wünsche Euch allen eine schönes Wochenende (gut, ist ja erst morgen, aber im Mutterschutz verschwimmen die Tage etwas …) und einen schönen ersten Advent!
Samu
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo Samu,

Dein Bericht zur vergangenen Zeit liest sich spannend für mich. Bin aber sehr froh, dass du gerade wieder etwas gestärkter wirkst.
Und ja, ich fände auch toll, wenn du mir Mut machen könntest! Zum einem, weil es hieße, dass es dir gut geht im neuen Lebensabschnitt und zum anderen, weil es mal was ganz anderes wäre, wenn ein "Kinder-Skeptiker" Worte für's Mutmachen hat und nicht immer nur die Leute, die sowieso denken, Kinder sind das einzig wahre Glück im Leben.

Ja, es treibt mich um. Im Bekanntenkreis kommen nun schon die zweiten Kinder (Lupine denkt: aha es muss so toll sein, dass man es nochmal wagt). Anfang Dezember bekommen 2 Freundinnen ihre zweiten Kinder. Hier im Urlaub haben wir schon ein Geschenk für diesen Anlass besorgt und waren in einem Kindergeschäft. Hach, ein bisschen schön ist das schon, alles ist so niedlich klein.
Aber es bleibt nicht niedlich. Spielende Kinder im Schuhgeschäft zerren sofort an meinen Nerven. Und überhaupt denke ich dann, die zerren den lieben langen Tag an Mamas Nerven. Mama ist Ansprechpartner Nr 1! 24h am Tag, für Jaaaahre! Wie packen das all die Mamas?!
Aber ich will dich nicht zu sehr mit dieser Sichtweise bedrängen, lass dich einfach mal überraschen von Glück und Muttergefühlen -von denen ich/wir vor dem ersten Kind ja definitiv keine Ahnung haben können!

Zeitweise habe ich das Gefühl, es würde mir gut tun, damit einfach -jetzt schon- abzuschließen. Ganz egal ob da biologisch noch ein paar Jahre Spielraum sind. Und meinen Mann kenn ich nun auch fast 15Jahre, der wird seine Meinung eher nicht mehr ändern. Vielleicht wenn es mir seeeeehr wichtig wäre. Aber bei soviel Unsicherheit komme ich da so schnell auch nicht hin.
Also, Frieden schließen damit. Egal ob es geht oder nicht. Einfach sagen, der Lebensweg tut mir so -unverändert- relativ gut. Es ist überschaubar für mich und lässt meinen Bedürfnissen nach Ruhe und Freiheit genug Raum. Einfach nicht mehr mit dieser potenziellen Entscheidung kämpfen. Ob das meine Depri-Reste ziehen lassen würde...?!?

Immer wieder komme ich zu dem friedvollen 'es passt so wie es ist' und dann..., dann bekommt irgendwer schon wieder ein Kind! Und Lupinchen denkt 'du bist wohl auf dem Holzweg, du denkst wohl ganz falsch!' :roll:

LG
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Minya
Beiträge: 79
Registriert: 18. Sep 2014, 16:42

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Minya »

Hallo ihr Lieben!
Freue mich von euch zu lesen.

Lupine ich denke manchmal ich hatte schon Anzeichen in der SS aber selbst nicht so gesehen. Aufgrund der Problematiken und Dauerangst in der SS und als Krönung noch meine "traumatisierende" Geburt. Ich führe das nicht aus, um Samu nicht abzuschrecken ;). Jede Frau empfindet ihre Geburt anders. Das ist ne Tatsache. Ich hoffe die nächste wird besser. Bin sogar doch gewillt spontan zu entbinden obwohl ich zeitweise total auf dem Trichter "Kaiserschnitt" war.
Meine Beschwerden waren fast pünktlich zum Ende der "kritischen Zeit" weg. Gott sei Dank. Das war echt nicht so schön.
Also später..als auch das pflanzliche Antidepressiva abgesetzt war, war ich deutlich belastbarer als vorher. Das stimmt. Vorher war ich schnell mit den Nerven runter und verunsichert..dazu dauernd Schuldgefühle..ein Niesen und ich brach in Tränen aus mein Kind krank gemacht zu haben weil vielleicht nur 1 Paar statt 2 Paar Socken. Verrückt aber war so.
Doch also ich beschreibe mich schon als stark da hast du Recht. Hab ehrlich gesagt auch wenig Angst vor einer vielleicht (!) 2ten PPD..ich weiß ja was kommen kann und was ich tun muss. Ich bin nicht allein :).

Samu ich bin froh wieder eher positives von dir zu lesen. Kommst du schlecht mit Situationen zurecht die nicht nach Plan laufen? Also nicht böse gemeint! Wegen dem kleinen "Zusammenbruch" als der erste Kliniktermin nicht klappte. Das mit dem Eisen und Depri weiß ich nicht, aber die Schilddrüse soll ja bei Störungen Depris "fördern". Ich hatte auch sofort n Mangel :(..konnte ja nicht gut essen am Anfang. Trinke nen Saft da ich wenig Tabletten vertrage und bin gespannt ob der Wert besser geworden ist. Nimmst du was für den Eisenmangel?!
Stress dich auf jeden Fall nicht mit dem Gedanken an die Geburt. Wie du schon sagst..viele kriegen welche :) sie kommen alle raus. Egal wie oder wann und es ist..ja..ein Instinkt! Du wirst wissen was du tun musst und ich bin sooo gespannt was du berichten wirst, was du gefühlt hast, als du sie dann gesehen hast. Dass du DAS geschaffen hast..ein kleines Leben.

Achso Lupine bin auf deine SD-Werte gespannt. Ist dein TSH weit über 1.5? Hast Recht bei Kiwu sollte er nicht höher als dieser Wert sein wegen Eisprung und so. Die SD regelt das ja alles ;). Ich war früher übrigens auch genervt von solchen Kindern wie im Schuhgeschäft..aber weißt du was? Wir hattens noch nie so schlimm..Wieso? Denke unsere Erziehung ;). Situation verlassen, unter 4 Augen mit dem Zwerg reden, ggf n bissel schimpfen :D und dann wieder rein oder nach Hause. Man muss als Eltern sowas nicht tolerieren :).
Falls du mit dem Kiwu abschließen kannst..dann tu es würde ich sagen. Bevor du dich immer wieder fragst "soll ich nicht doch? bin ich mir sicher keins zu wollen?"..wer keine will..hab ich kein Problem mit. Es ändert ja nunmal ALLES. Das kann Angst machen. Verstehe ich absolut. Ich liebe mein Kind so sehr..manchmal wein ich heimlich..diese Liebe die man bekommt..so süß selbstverständlich..ein Traum.

Ich drücke euch und hoffe auf weitere News!

-Minya
Salina87
Beiträge: 15
Registriert: 2. Dez 2015, 15:17

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Salina87 »

Hallo zusammen,

ich habe mich gestern hier ein wenig durchgelesen und wollte mich auch gerne mal zu diesem Thema öffnen. Vorher aber erstmal herzlichen Glückwunsch den schwangeren Damen Minya und Samu, ich wünsche Euch alles Gute. Zusätzlich möchte ich mich bei jedem hier bedanken, der so offen über diese Krankheit spricht. Und eins vorab, ich will niemanden mit meiner Story runterziehen, aber zurzeit geht es mir sehr schlecht und ich habe das Gefühl zu platzen wenn ich mich nicht äußern kann und darf.

Nun zu mir: Ich habe im Juni diesen Jahres Zwillinge auf die Welt gebracht. Sie mussten 9 Wochen zu früh geholt werden, weil meine Schwangerschaft etwas "speziell" war und von Anfang an klar war, dass sie mindestens 6 Wochen vor dem ET geholt werden müssen. Sie sind gesund, mussten aber 7 Wochen im Krankenhaus bleiben, anfangs auch im Brutkasten. Ich hatte einen Kaiserschnitt und wurde nach 5 Tagen Krankenhaus schon fast rausgeschmissen. So hatte ich zumindest das Gefühl. Aber dennoch fühlte ich mich noch gut. Ich war jedes Mal, wenn ich zu meinen Babies ging wie verliebt. Ich fühlte mich als hätte ich ein Date und habe mich gefreut. Kaum zu Hause, ging der Schlamassel los. Ich fühlte mich wie eine Teilzeitmutter, da ich meine Kinder nicht bei mir hatte und immer ins Krankenhaus musste um sie zu sehen. Dazu noch diese Atmosphäre. Klinik. Überall Schläuche, Alarmtöne und andere Babies die richtig krank waren. Da gings dann los... Was beschwer ich mich überhaupt? Andere habens doch viel schlimmer. Deine Kinder sind wenigstens gesund, jammer nicht! Dazu dieser "Zwang". Wenn man die Babies zum Knuddeln aus dem Brutkasten nehmen wollte, musste man mindestens 1 bis 1,5 h mit ihnen knuddeln, weil es sonst Stress für sie wäre. Verständlich ja, aber dennoch kam ich an meine Grenzen. Ich fühlte nicht das was ich fühlen sollte und wollte. Und es wurde immer schlimmer. Einerseits wollte ich nicht ins Krankenhaus weil mir alles zu viel war, andererseits sobald ich zu Hause war habe ich geheult weil da einfach ein leeres Kinderzimmer mit zwei leeren Bettchen stand und mich traurig machte. Warum darf es bei mir nicht wie bei anderen Mamis sein? Die entbinden, gehen nach Hause und haben ihr Baby. Und was ist mit mir?? So ging das die ganze Zeit. Dazu die Schlaflosigkeit. Das ständige Abpumpen. Auch hier, der eigene Zwang der eigene Leistungsdruck. Natürlich wollte ich gerne stillen bzw. abpumpen, weil ich für mich entschieden hatte, dass ich das gerne probieren möchte weil ich denke die Muttermilch tut denen gut. Aber dann: Zuerst mal sagten mir einige in der Schwangerschaft bereits: Das schaffst du nicht! Du kannst keine zwei Babies mit Milch versorgen! Und ich dachte mir, na warte, euch zeig ichs. Dadurch habe ich mir noch mehr Druck gemacht: Reicht die Milch? Warum gebe ich nicht mehr? So kommen sie nie aus dem Krankenhaus raus! Die anderen hatten ja doch Recht! Weiter Zwangsgedanken, Schuldgefühle (was bist du für ein Mensch? Warum liebst du deine Kinder nicht? Wie konntest du nur Kinder bekommen?? Du Egoistin!!). Ich war zusätzlich ständig gereizt und verschlossen. Mein Mann kam gar nicht mehr an mich heran. Es war als ob jede Freude aus meinem Körper rausgesaugt worden wäre. Stattdessen: Leere, bleischwere Müdigkeit und Trägheit, das Gefühl nur eine Außenhülle zu haben und nichts mehr dahinter. Ich konnte mit niemandem darüber sprechen. Mein Mann sprach mich dann an und sagte mir, dass ich mich verändert hatte. Was denn los sei. Daraufhin redeten wir. Er sagt, warte erstmal ab, wenn die Zwei zu Hause sind, gehts dir bestimmt besser. Aber es war nicht so. Nach sieben Wochen durften wir sie heim nehmen. Und es war nicht besser. Ich lag viel im Bett, konnte kaum schlafen (obwohl sie schon einen Schlafrythmus hatten und echt pflegeleicht sind), wollte und konnte sie nicht bei mir haben. Ich hatte das Gefühl zu ersticken, wenn ich sie im Arm hatte. Dazu die Angst, dass sie krank werden, dass ich Schuld bin, dass sie wieder ins Krankenhaus müssen.... Mein Mann organisierte schließlich für mich einen Arzttermin in einer Psychosomatischen Klinik. Ich begann diese 5 Gesprächsstunden bei einer Psychologin und mir wurden kurze Zeit später von einer Psychiaterin AD verschrieben (Sertralin, im Moment 75 mg). Da sagte man mir, was ich eh schon vermutete: postpartale Depression. Wobei sich eher nun herausgestellt hat, dass es eine rezidivierende Geschichte ist... aber egal. Nach der Geburt ging es mir jedenfalls sehr schlecht und ich wollte gesund werden um für meine Zwei da zu sein. Ich hatte auch Angst, dass sie dadurch einen "Schaden" erleiden mit so einer Mutter. Nach einigen Wochen ging es mir besser, auch dank des AD. Ich konnte so langsam wieder etwas fühlen wenn ich meine Kinder bei mir hatte. Ich konnte es immer mehr genießen sie zu spüren. Da war dann endlich diese Liebe (wenn auch nur zart) die ich so vermisst hatte. Ich hatte nach drei Monaten abgestillt und konnte dann auch nachts durchschlafen. Es wurde also immer besser.

Jetzt ist es leider so, dass ich wieder ein Tief habe. Ich spüre zwar was für meine Kinder, aber im Moment ist mir alles zu viel. Ich fühle mich wie eine Alleinerziehende mit Mann. Keiner ist für mich da. Keiner hilft mir. Meine Mutter nimmt mich hier nicht ernst. Die Schwiegereltern müssen sich schon um den Neffen von meinem Mann kümmern weil die Mama wirklich alleinerziehend ist. Die wohnen auch alle weiter weg. Außerdem will ich meine Kinder nicht bei meinen Schwiegereltern lassen. Damit ich weiter zur Therapie kann muss ich jetzt in der Weltgeschichte rumtelefonieren, damit jemand in der Zeit meine Kinder betreut. Es geht um zwei Stunden in der Woche. Ich habe versucht bei der Caritas Hilfe zu bekommen. Mich ruft aber keiner zurück obwohl ich da schon zweimal angerufen habe. Ich finde das so mies. Ich habe meine Situation geschildert. So langsam glaub ich nicht mehr dass ich die Therapie fortsetzen kann. Morgen habe ich einen Termin beim Hausarzt. Ich möchte gerne ein Attest, damit ich von der Krankenkasse eine Familienhilfe beantragen kann. Ich hoffe, dass wenigstens das dann klappt. Aber mal ehrlich, ich habe ja sonst keine Probleme oder? Habt ihr Erfahrung mit so Organisationen, Attesten etc...?

Weiterhin euch allen eine gute Besserung.

Salina87
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Salina,

In diesem Thread schreibe und lese ich ganz selten,heute aber doch.
In der Schwangerschaft meiner dritten Tochter ging es mir schon schlecht,
nach der Entbindung erst recht.
Es stellte sich raus ,das ich schon vorher an depressiven Störungen gelitten habe.
Meine jüngste Tochter ist 30 Jahre alt,so ernst hat man da die Erkrankung damals ja nicht behandelt.Der Frauenarzt stellte das fest,ein paar Pillen und fertig.Irgendwann gings wieder.
Heute ist meine Depression chronisch.
Du bist schwer erkrankt,damit du dich weiterhin um deine Kinder gut kümmern kannst,
solltest du weiterhin Hilfe in Anspruch nehmen.
Zwillinge zu versorgen ist ein Kraftakt,ich wünsche dir von ganzem Herzen,dass das mit der Familienhilfe klappt.

Alles Gute und liebe Grüße Von Bittchen
Salina87
Beiträge: 15
Registriert: 2. Dez 2015, 15:17

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Salina87 »

Hallo Bittchen,

danke für die Antwort.

Auch bei mir hat sich herausgestellt, dass ich schon länger wohl eine Depression habe, die halt immer wieder phasenweise auftritt. Eigentlich habe ich es schon immer irgendwie geahnt, aber wirklich tun wollte und konnte ich bisher nichts (auch das eigentlich wieder typisch und tückisch für diese Krankheit).

Jetzt mit den Kindern musste ich was tun, wobei ich ja schon gar nicht mehr selber in der Lage war, mein Mann musste ja aktiv werden.

Was bedeutet chronisch depressiv? Hast du gar keine guten Phasen mehr?

Auch dir alles Gute.

Salina87
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo,

mein Therapeut sagte chronisch,mein Psychologe meint,rezidivierende Depression.
Den genauen Unterschied kenne ich so auch nicht.
Momentan geht es mir schon lange nicht gut,es ging mir aber auch schon so schlecht wie dir, dass gar nichts mehr ging.Gute Phasen sind in letzter Zeit immer nur kurz gewesen.
Heute ist meine Stimmung ganz gut,aber ich will nicht raus gehen,habe auch sehr
wenig Antrieb.Dieses Gefühl es könnte immer so bleiben, ist nicht schön.
Darum,je früher eine Behandlung durch geführt wird ,um so besser.

Bittchen
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo an die Neuen :hello:

Salina, bitte nicht böse sein, dass ich dir gerade nichts schreiben kann. Ich selbst hab ja auch keine PPD, da keine Kinder, sondern ich habe immer nur die Vorstellung, dass es dann sicher auch so käme ...usw.

Ich möchte nur kurz Minya antworten:
Minya hat geschrieben:Achso Lupine bin auf deine SD-Werte gespannt. Ist dein TSH weit über 1.5?
Also mein Hausarzt hat gleich 2 mal geprüft, da mein freies T4 beim ersten Check erniedrigt war und er das im Gesamtbild aber widersprüchlich fand. Nun sagte mir die Praxis heute, dass bei der Wiederholung alles in der Norm gewesen ist.
In der Labornorm bin ich ja auch noch. Mein TSH war vor 2 Wochen 3,37. Die Labornorm geht aktuell bei diesem Labor bis 3,5.

Bei meiner Psychiaterin war ich heute auch und habe kurz berichtet. Aber da war es SD-technisch eher kontraproduktiv. Sie erzählte mir, dass sie neulich auf einer Fortbildung war und dass die Endokrinologen das eigentlich noch viel entspannter sehen würden :shock: . Die fänden einen TSH von 5 oder 6 auch nicht weiter bedenklich, wenn keine gravierenden Beschwerden vorliegen. Und da "sich nicht wohlfühlen" sehr viele Ursachen hat, meinen die angeblich auch, dass eine Therapie -die allein einer "Laborkorrektur" dient- nicht unbedingt sinnvoll ist.
Heißt soviel wie, dass diese speziellen Endokrinologen wohl meinen, dass die Laborgrenzen viel zu eng gefasst seien. :|

Tja, weiß ich nun auch nicht.
Vorerst also keine SD-Hormone.
Venlafaxin stabilisiert mich ja auch gut. Ich weiß ja nicht wirklich, ob meine Schwäche mit der SD zusammen hängt.
Zumindest werden meine Blutwerte nun regelmäßig kontrolliert.

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Samu
Beiträge: 38
Registriert: 25. Jun 2015, 14:26

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Samu »

Einen schönen zweiten Adventssonntag an alle!

Lupine, ich kann Dir in Deiner Situation eigentlich gar nichts dazu sagen, ob es sinnvoll ist, den Kinderwunsch jetzt schon abzuschließen, auch wenn noch ein paar Jahre Zeit wären. Ich selbst habe ganz anders auf das Kinderkriegen in meiner Umgebung reagiert: Ich habe es zur Kenntnis genommen, mich mitgefreut, wenn die Eltern erfreut waren, aber es hat bei mir überhaupt nicht dieses "ach, vielleicht ist es ja doch schön"-Gefühl ausgelöst. Wenn dann eher ein "nee, irgendwie nicht"-Gefühl. Kindersachen sind natürlich irgendwie niedlich, aber auch die lassen mein Herz nicht höher schlagen ;) Das macht mir ja auch Sorge, eben weil ich gar nicht so recht auf solche "Reize" reagiere. Auch auf die Kinder anderer reagiere ich nicht, egal in welchem Alter. Ich finde es mal richtig toll oder auch mal weniger toll, wie andere mit ihren Kindern umgehen und was aus ihnen so wird, aber es war bisher einfach außerhalb meiner Lebenswelt, kam irgendwie gar nicht an mich ran. Jetzt begegne ich den Kindern fast mit etwas Angst, weil ich mich mit meiner "Zukunft" konfrontiert sehe und mir die Gedanken kommen "Kriege ich das hin? Will ich das?".
Insofern habe ich schon ein bisschen den Eindruck (aber wirklich nur aus dem, was Du schreibst), dass Du "im Vergleich zu mir" ;) irgendwo tief in Dir drin doch einen klitzekleinen Kinderwunsch spürst. Ob das "für oder gegen Kinder" Auswirkungen auf die Depression hat? Hmmm, ich weiß es (noch?) nicht.

Ein nicht unwesentlicher Punkt ist aber dann natürlich auch der Partner: Mein Mann wünscht sich Kinder, das ist bei Dir nun nicht der Fall. Wenn sich Dein Partner also auf den Kinderwunsch einließe, würde er es vermutlich Dir zuliebe machen. Also wärest Du die treibende Kraft. Die Frage ist, ob Dein Wunsch dann groß genug wäre, um es auch wirklich drauf ankommen zu lassen. Interessanterweise haben wir nun im weiteren Bekanntenkreis ein Pärchen, wo der Mann keine Kinder wollte, aber jetzt, als die Frau (recht spät doch noch) schwanger wurde, sich plötzlich sehr darüber freut und fast ärgert, dass sie das nicht früher angegangen sind.

Das sind nur meine Gedanken dazu, was mir in Bezug auf Deine Situation in den Kopf kommt, hilfreich in Deiner Frage "Kinder ja oder nein" ist das vermutlich nicht für Dich …

Minya, danke, dass Du Deine erste, für Dich traumatisierende Geburt nicht ausführst ;) Zum Thema Kaiserschnitt habe ich bei Frauen "mit", die ich kenne, gehört, dass sie die Zeit direkt nach der Geburt meist als sehr belastend empfanden, weil es nach der Geburt körperlich wohl unheimlich belastend war, mit einer frischen OP-Narbe Nachwehen zu haben (wo sowieso schon alles schmerzt) und dazu auch noch das Stillen in Gang zu bringen, während die anderen Mütter schon wieder wesentlich besser auf den Beinen waren. Gehst Du denn wieder in das gleiche Krankenhaus oder suchst Du Dir ein anderes?

Mein Termin mit der Hebamme im Krankenhaus hat mich nicht aus dem Konzept gebracht, weil er nicht stattfinden konnte. Damit konnte ich gut umgehen. Für mich war die Konfrontation mit der Geburt einfach zu viel. Es hat mir Angst gemacht, da ich ja auch schon relativ "kurz davor" stehe, dass ich nicht weiß, ob und wie gut ich das Ganze ertragen kann und dass dann unausweichlich eine Art "neues Leben" beginnt. Ich habe einfach keine Einschätzung dafür, wie es mir damit gehen könnte, erstmal die Geburt und die damit verbundenen Anstrengungen und Schmerzen, und dann das Muttersein. Die Tatsache, dass ich auf Kinder nie angesprochen habe, bereitet mir einfach Sorgen, in Sinne des Kindes, das ja "nichts für seine Mutter kann". Es soll doch eine liebende und fürsorgende Mutter bekommen …
Gegen den Eisenmangel nehme ich jetzt Eisentabletten, der Frauenarzt meinte, dass der Wert bei mir sehr lange sehr gut war.

Ich bin jedenfalls sehr sehr froh, dass mein Mann da ist. Dass ich meine Unsicherheiten und Stimmungen mitteilen kann und er trotzdem zuversichtlich in die Zukunft schaut.

Salina, wenn ich Deinen Bericht lese, finde ich, dass Du ganz schön viel gestemmt hast seit der Geburt Deiner Zwillinge! Dass Dich die erste Zeit, in der die Kleinen nicht bei Dir waren, aus dem Konzept gebracht hat, ist vermutlich nicht verwunderlich. Der Widerspruch, Kinder bekommen zu haben, die aber erstmal nicht bei einem sind, die durchgeplante Krankenhausatmosphäre im Gegensatz zum "vorbereiteten" Zuhause, vermutlich muss man/frau da schon sehr stabil sein, um das Ganze emotional gut zu überstehen, oder?

Laut Deinem Bericht hat sich ja herausgestellt, dass das jetzt nicht "nur" eine postpartale Depression ist, sondern schon länger etwas in Dir schlummert. So wie Du es schreibst, scheint Dir die Therapie auch zu helfen, einen Halt in dieser schwierigen Zeit zu geben. Umso wichtiger ist es doch, dass Du diese Chance nutzen kannst. Geht Dein Mann voll arbeiten und kann sich deshalb nicht um die beiden Kleinen kümmern, wenn Du zur Therapie musst? Gibt es irgendwie die Möglichkeit "Randstunden" bei der Therapie zu finden, z.B. morgens oder abends, so dass Dein Mann die Betreuung der Kinder für diese Zeit übernehmen kann? Wie sieht er die Situation? Da er Dir den Termin in der psychosomatischen Klinik besorgt hatte, scheint er die Sache ja gut einzuschätzen. Oder wie ist die Situation jetzt?

Was Betreuungsmöglichkeiten angeht, so meinte die Hebamme (im zweiten "geglückten" Anlauf der Klinikanmeldung), dass die Krankenkasse vor dem Hintergrund einer Depression evtl. eine Haushaltshilfe o.ä. finanzieren könnte, vielleicht ist das eine Möglichkeit? Neben der Caritas gibt es zudem auch die AWO oder Diakonie, die Angebote haben, z.B. die Vermittlung von Babysittern (meine Beratung lief ja über die Diakonie, und die Frau gab mir auch Hinweise, wo man sich hinwenden kann).

Dass Deine Mutter Dich in Deiner Situation nicht ernst nimmt, ist natürlich nicht sehr schön. Hättest Du einen Beinbruch und müsstest zur Physiotherapie, würde sie vermutlich gar nicht darüber nachdenken, ob es wichtig wäre, dass Du die Termine wahrnimmst. Hätte sie denn grundsätzlich die Zeit und wäre bereit, die Zwillinge an Deinen Therapie-Terminen zu betreuen? Letztlich ist es ja egal, weswegen Du die Betreuung brauchst, es geht einfach darum, dass Du regelmäßige Termine wahrnehmen kannst (und im Gegensatz zu normalen Arztterminen sind solche Termine ja zeitlich sogar gut kalkulierbar, beim Arzt sitzt man ja auch mal ungeplant länger …).

Soweit meine Gedanken zu Euren Beiträgen. Viele Grüße an alle! Samu
Minya
Beiträge: 79
Registriert: 18. Sep 2014, 16:42

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Minya »

Hallo all ihr Lieben :)
Man hier hat sich ja was getan. Das freut mich sehr.

Lupine : Das mit der SD verstehe ich nicht wirklich..zu sagen die Endos würden annormale Werte über der Norm einfach hinnehmen. Kann ich persönlich nicht bestätigen :). Mein TSH wurde vor der SS "streng" eingestellt..zum Teil sogar 0.04! Und das wer gewollt unter (!) der Norm. Wenns dir am Herzen liegt, würde ich aber vielleicht doch mal nen Endo oder Nuklearmediziner aufsuchen. Musst du aber selbst entscheiden wenn du mit dem AD gut fährst und sagst "das reicht erstmal so".
Ja ich werde wieder ins selbe KH gehen.

Samu : Ja ich verschone alle von meinem Geburtsbericht :D. Ich bin schon sehr gespannt wie dein Bericht ausfallen wird. KS hab ich auch schon öfter gehört..Schmerzen..Nachwehen..eingeschränkte Beweglichkeit..ich sehs so : wenns fürs Kind besser ist..dann mache ich es. Ansonsten trotz der Vorerfahrung wieder spontan :).

Salina : Dein Text hat mich sooo berührt..und zu Tränen gerührt. Es hätte meine Geschichte sein können..ich sehe soviel in deinen Gefühlen..das waren meine! Ja ok ich bekam "1" Kind..aber auch drohende Frühgeburt..immer zu klein..1 Woche KH nach der Geburt (was schon der Horror war)..
Alles was du beschrieben hast..man :(..das kannte ich! Nicht schlafen können obwohl das Kind bei dir Kinder schon n schönen Schlafrythmus hatten..das abgepumpe..oooh du sprachst mir so aus der Seele! "Eine gute Mutter gibt Muttermilch egal wie"..gut dass du das aufgegeben hast! Da hat auch keiner reinzureden oder zu urteilen..mir gings auch viel besser, als ich nimmer abpumpte! Schonmal ein Druck weniger.
Dein "eine leere Hülle"..so beschrieb ichs meinem Psychiater damals..nach außen hin was alle sehen wollen, aber innerlich bin ich einfach LEER.
Bin froh und glücklich für dich, dass dein Mann dir geholfen hat..für dich Hilfe zu suchen. Das ers ernst nahm..statt runterzureden oder gar nicht ernst zu nehmen. Toll! Ich wurde ja damals auch auf meine Veränderung "angesprochen" von Mann und Familie.
Würde auch sagen dass du über deinen Arzt versuchst ne Haushaltshilfe zu bekommen von der KK..wie sähe es mit einer Tagesmutter für die Zeit der Therapiesitzungen aus? Ginge das vielleicht? Und Caritas ist ein guter Tipp..und AWO von Samu!
Schade mit deiner Mutter..Entfernung hin oder her..sie sollte hinter dir stehen! Dich stützen und unterstützen!

Hoffe weiter von euch zu lesen :*.

-Minya
Salina87
Beiträge: 15
Registriert: 2. Dez 2015, 15:17

Re: Postpartale Depression

Beitrag von Salina87 »

Hallo an Alle,

danke erstmal für die lieben Worte.

@Samu: Vielleicht kann ich Dir was Positives noch zum KS erzählen. Ich hätte nämlich einen und bin auch niemals zuvor irgendwie operiert worden. Ich war also sehr nervös. Aber die Schwestern, Ärzte und Hebammen waren soooo lieb und wir haben uns noch gegenseitig Witze erzählt. So war die Stimmung trotz der Aufregung echt gut. Nach dem Kaiserschnitt ist man nicht so schnell fit wie nach einer natürlichen Geburt, das stimmt. Aber es wird jeden Tag besser, ich kann mich gar nicht mehr an die Nachwehen erinnern (hatte ich überhaupt welche?). Ich hatte jedenfalls nur wie eine Art Muskelkater im Unterbauch. Doof nur wenn man im Bett liegt und der Mann anfängt Witze zu erzählen ;). Da tat das Lachen dann schon weh! Auch das Stillen/Abpumpen hat nach einer guten Anleitung sehr gut geklappt. Der Milcheinschuss kam ca 2-3 Tage nach der Entbindung. Man muss im Wochenbett noch vorsichtig sein, nicht schwer heben usw... aber für meine erste OP war die Erfahrung sehr sehr gut. Ich hoffe Dir da ein wenig die Angst nehmen zu können.

@Minya Es war nicht meine Absicht dass Du weinst. Wie gesagt, ich fand es ok und gut für mich abzupumpen bzw zu stillen, aber die Krankheit hat es mir schon verdammt schwer gemacht. Und als es nicht mehr ging habe ich aufgehört. Und das tat mir gut! Wie du es sagst, ein Druck weniger. Und richtig, es ist die Entscheidung der Frau was sie tun möchte und was nicht. Finde es bescheuert, wie es den Frauen heute so ein Stress gemacht wird: Wehe du stillst nicht, dann bist du keine gute Mutter und dein Kind wird nicht intelligent und gesund genug. Gehts eigentlich noch?? An alle anderen Frauen/werdenden MÜtter: Lasst euch nichts einreden! Macht was ihr für richtig haltet.

Nun zu der Sache mit der Unterstützung. Mein Mann muss derzeit leider Überstunden machen. Das heißt wenn er nach Hause kommt, gibt es lange keine Sprechstunde mehr. Und um seinen Job nicht zu gefährden kann er nicht einfach ständig früher gehen... Diese Woche will er eine Ausnahme machen, damit ich wieder zur Ärztin gehen kann weil ich mich leider wieder in einer Abwärtsspirale befinde. Die Caritas kann mir leider nicht vor Januar helfen. Die Krankenkasse habe ich gerade angerufen, die zahlen mir nur jemand der mich im Haushalt unterstützt. Was soll ich aber damit? Ich brauche jemand der auf meine Babies aufpasst, damit ich gesund werden kann... Ich habe gerade so entsetzlich geweint weil ich so enttäuscht bin und mich allein gelassen fühle. Ich habe kaum die Kraft jetzt mich um Alternativen zu kümmern. Mir gehts im Moment einfach zu schlecht. Um jeden Sch... darf man sich echt allein kümmern! Ja, und dass meine Mama mich nicht unterstützt bzw versteht tut mir so unendlich weh. Der Tag hat heute eigentlich so gut angefangen und jetzt fühl ich mich wieder so schlecht...

Jedenfalls danke ich euch allen für die lieben Worte, ich wünsche Euch allen das Beste!

Grüße, Salina87
Antworten