Innere Unruhe

[Pummelchen]

Hallo alle miteinander,
ich hätte mal eine allgemeine Frage. Ich verspüre schon länger eine innere Unruhe, fühle mich eigentlich nie richtig entspannt. Habe immer das Gefühl ich werde nicht allem gerecht u. schaffe nicht alles. Also irgendwie so leicht gehetzt u. das Empfinden immer hinterher zu hängen. Kennt ihr das auch? Entspannungsübungen helfen bei mir leider nicht, habt ihr noch einen guten Rat für mich?
Herzliche Grüße Pummelchen

[Königin der Nacht]

Ja, ich kenne das. Das waren bei mir oft die Anfangssymptome eines schweren depressiven Schubes. Es ist so, als ob da im Inneren eine Uhr tickt und Dir zuflüstert: "es ist 14.31 Uhr, Du mußt noch das und das und das erledigen.............es ist 14.43 Uhr und Du hast noch nicht mal die Hälfte von dem geschafft, was Du eigentlich schon vor 10 Minuten schaffen wolltest........." usw. Und dann wird man hektisch. Und launisch. Und brüllt schonmal Leute an, die gar nichts dafür können. Oder man würde am liebsten einfach alles hinschmeißen und davonlaufen um zu heulen, weil man das Gefühl hat auf der Stelle zu treten, nie fertig zu werden während auf einem immer mehr und immer mehr einprasselt.
Sehr schwer da einen Rat zu geben, weil jeder Mensch anders reagiert. Mir hat hochdosiertes Johanniskraut (dauert aber ein Weilchen bis die Wirkung eintritt) und Akupunktur (Heilpraktiker) recht gut weitergeholfen, vielleicht wäre das eine Option?

[Pummelchen]

Hallo Königin der Nacht,
vielen Dank für deinen Beitrag. Vielleicht wäre Akupunktur eine Option. Johanniskraut hochdosiert hatte bei mir leider keine Wirkung. Du hast das sehr gut beschrieben, wie das bei dir war.
Alles Gute für dich! Herzliche Grüße Pummelchen

[Königin der Nacht]

Ein Versuch schadet nicht, ich habe mit Akupunktur schon bei diversen Sachen gute Erfahrungen gemacht, muß man einfach mal ausprobieren, jeder Mensch reagiert leider anders.
Das Johanniskraut hatte bei mir schon beruhigende Wirkung, allerdings hat es mich auch immer sehr sehr müde gemacht. Vielleicht lags aber einfach nur an der miesen Grundstimmung allgemein, ich weiß es nicht.

Pummelchen, ich wünsch Dir viel Kraft und alles Gute, wir alle hier werden das doch hoffentlich wieder auf die Reihe bekommen!?!
LG - KdN :

[diogenes]

hallo Pummelchen,

weiß leider nicht, was für Entspannungsübungen du machst. sagt dir "TRE" was?

LG diogenes

[moulingirl]

ich habe meditation probiert, das hat mir ein wenig geholfen habe kollegen die schworen auf progressive muskelentspannung ich habe das auch dasich manchmal nicht weiß wohin mit mir und bin gehetzt und weiß nicht was ich machen soll

[Cara Mia]

Liebes Pummelchen,

das ist bei mir eins der Hauptsymptome, dass ich depressiv werde. Seit ich das weiß, kann ich besser damit umgehen. Ich muss es seither nicht mehr so "ernst" nehmen, nur gut damit umgehen. Ich w e i ß einfach, dass es nicht stimmt, das ich nicht zu wenig tue oder zu langsam oder sonstwie verkehrt, sondern dass das Gefühl in Schieflage ist.

Mir hilft, wenn ich es schaffe, wieder in kleinem Rahmen in Aktion zu kommen. Eine Routine zu erledigen. Möglichst im Kontakt mit anderen Menschen. Deshalb bietet sich bei mir ein Einkauf an, den ich sowieso erledigen muss. Dann bin ich automatisch besser verortet, wenn ich mich in eine Situation begebe, die mich quasi zum Gespräch zwingt. Haus verlassen ist immer besser, als im Haus zu bleiben (da fühle ich mich sehr schnell sehr verloren).

Alles, was mit Entspannung zu tun hat, stresst mich dann zusätzlich. Wie? Jetzt noch entspannen, wo ich so unruhig bin? Nee!
Deshalb der kleine Umweg über eine Routinetätigkeit, die mir dann nebenbei Entspannung bringt. Erst ein Einkauf, dann schmeckt auch ein Kaffee. So ungefähr. Zur Not ein Bonbonpaier wegwerfen. Dann noch eins. Dann die Blumen gießen. Nur keine Großaktionen a la "den ganzen Haushalt mal ordentlich auf Vordermann bringen", "endlich die Steuer machen", "das Arbeitsprojekt mal auf 80% bringen" oder ähnliches. Die Mitte finden sozusagen, im Handeln, und dann auch im Inneren.

Liebe Grüße,
gute Nacht,
Cara

[Holger68]

Wie lange hast du meditiert? Es kann manchmal Monate dauern, bis sich etwas ändert, spreche aus eigener Erfahrung!

[Bittchen65]

Liebes Pummelchen,

Ich lese mit,kenne das auch,kann dir nur alles Liebe wünschen.
Ich habe leider auch keine Ideen mehr.Du hast schon viele gute Tipps bekommen.

Liebe Grüße Bittchen

[Pummelchen]

Hallo ihr Lieben,
vielen herzlichen Dank für eure Beiträge u. das ihr euch die Zeit genommen habt u. euch Gedanken gemacht habt. Es tut mir so gut, u. ihr seid wirklich liebevoll!!!!!
Herzliche Grüße Pummelchen

[irma]

liebes pummelchen,

das kenne ich auch nur zu gut. leider meistens vorm schlafengehen. dann bin ich innerlich total aufgeregt und weiss nicht warum. ok im moment weiss jch es.

aber auch wenn es keinen fassbaren grund gibt, bin ich innerlich unruhig und kann nur mit medis schlafen.

das soll aber keinesfalls ein tipp für dich sein.

ich habe mal kopfhörer aufgesetzt und mozart gehört. das hat übrigens super geklappt. viell. sollte ich das auch mal wieder machen. und du versuchst es auch mal. kann ja nicht schaden.

herzlichst
irma

[Kaschtin]

Hallo Pummelchen,

Autogenes Training bin ich auch nicht reingekommen, mache seit ein paar Wochen progressive
Muskelanspannung,Tut gut. Bei der IKK gibt es zum runter laden einen kurz und eine langfassungeinen Versuch ist es wert.

Gruß kaschtin

[Zarra]

Hallo Pummelchen,

Habe immer das Gefühl ich werde nicht allem gerecht u. schaffe nicht alles.

... dagegen kannst Du wohl nur "innerlich" bzw. psychotherapeutisch oder durch psychische Entwicklung (die kann ja auch unabhängig von Psychotherapie stattfinden) etwas ändern.

Und die medikamentöse Einwirkung von - ggf. hochdosiertem Baldrian, entsprechenden beruhigenden ADs auf innere Unruhe gibt es ja auch, vor allem wenn es dann keine Erklärung dafür gibt. (Ich selbst habe lange niedrigdosiert Opipramol zum Einschlafen genommen; und in heftigen Phasen war das super(super)niedrigdosiert auch die nur Bedarfsmedikation tagsüber.) Das kann akut zwar erst mal sehr hilfreich sein. Dauerhaft sollte aber etwas von Obigem dazukommen.

Und ausreichend Bewegung und Entspannungstechniken helfen auch. Hinsichtlich letzterem sind die Menschen extrem unterschiedlich; ich fand es vor vielen Jahren toll, an der vhs mal einen Tag lang ansatzweise alle anzuprobieren - das kann natürlich keinen vollständigen Einblick bieten, doch in der Regel merkt man schon, ob man eindeutig mehr der Typ Richtung Muskelentspannung nach Jacobson oder der Fantasiereise-Typ ist.

LG, Zarra

P.S. Noch ein ggf. unschädlicher Tip, der mir zumindest immer wieder mal zwischenrein half: Sauna (und ggf. Mineralwasser); in meinem Fall am besten ein richtig heftiger Wechsel zwischen Heiß und kurz Kalt, doch da mag bei anderen auch Softeres funktionieren (das war bei mir zwar angenehm, hatte aber nicht diesen Effekt).