Hallo Schyrsa,
wünsche Dir,dass es im Moment wieder etwas besser geht bei Dir!?
Gestern war ich auch nicht wirklich auf
,und heute ist mir alles leicht-
gefallen,war in meiner Gruppe ,lange Spaziergang gemacht und auch
was im Haushalt und Papierkram erledigt.
Schön,dass Du Blumen häkeln wirst,also hast Du Freude an Deinem Strickzeug,
das ist schonmal prima,kreativ zu werden und der Depri etwas entgegenzusetzen....
Ich wollte Dir ja von meinen Tagesklinikaufenthalten berichten.
Auf der Station waren 18 Patienten(Ängste,Depri,Süchte...)es gab neben der Ärztin
Therapeut,Sozialarbeiter,Ergotherapeut,Sportlehrer und Krankenpfleger 2Mä-2Fr.
Um 8.30Uhr frühstückten wir zusammen,dann Morgenrunde mit Allen.Es wurde sehr
ausführlich gearbeitet und nachgefragt,auch Beurteilungen des Personals abgegeben.
Dies war für mich sehr anstrengend,aber im Nachhinein ein sehr gutes Übungsfeld.
Es gab Kunst und Sport im Tageswechsel,Kochgruppe,Dienstags wurde eine Ausser-
Hausaktivität von uns geplant(Museum,Kino Schwimmen e.c.)
Gespräche mit der Sozialarbeiterin halfen bei allen Behördengängen,Gespräche über
Arbeit,(vielleicht für Dich hilfreich)oder Wohnung e.c.
Wir machten Sport in der Halle auch draussen,meist eigene Wünsche(Ball-Spiel,walken e.c.)
Mittags gabs Küchendienste im Wechsel und in einem Ruheraum konnte man auch ein Mittags-
Schläfchen machen,oder raus an die Luft,oder Radio hören und zusammen sitzen.
Ich habe mich nie beobachtet gefühlt,das Prinzip einer Familie wurde gelebt und es gab
Eifersüchteleien und auch Kämpfe untereinander,die vom Personal aufgefangen und mit uns
bearbeitet wurden.In Einzelgesprächen mit Therapeut und Ärztin wurde vieles auf
die Ursprungsfamilie übertragen und mir hat das im Nachhinein viel bewusst gemacht.
Die Krankenpfleger waren meist ansprechbar und haben Trost gegeben........
Es gab Gruppen,themenbezogen,die besucht werden mussten,Alles in Allem,war es
anstrengend,abends war ich meist platt,für die Wochenenden musste man seine Pläne
machen und Montags berichten,Gespräche mit Partnern wurden angeboten und es gab
ein Cafe,wo auch ehemalige Patienten von Ihren Erfahrungen erzählt haben
Zwischen drin gab,s immer Feedback,wo man stand und was noch Wichtiges anstand.
Medikamente und Laboruntersuchungen und körperliche Untersuchungen wurden, wenn
nötig verordnet.Neben dem geregelten Tagesablauf gab es auch Zeit sich
mal mit einer Tasse Tee,oder einzelnen Patienten zurück zuziehen.Wir haben auch Spaß
gehabt und Freundschaft geschlossen.
Anfangs war ich sehr depressiv und hab mich schwergetan mich zu öffnen,malen und
töpfern,kochen etwas tun ist mir leichter gefallen als reden.Nach und nach hab ich vertraut
und auch in den Gruppen viel gelernt.Für mich war es eine gute Zeit und ich will Dir Mut machen
Du darfst auch dort gut für Dich sorgen,Du bestimmst das Tempo und was Du brauchst.
Später war ich in einer Landesklinik für 2Wochen stationär und anschließend in der angeschlossenen Tagesklinik.Dort ist so gut wie nix an Therapie gewesen.Das Gebäude war neu und mit tollem Innenhof,aber die Behandlung richtig flach.Man konnte morgens ruhig zu spät kommen,mittags später aus der Stadt kommen,alles lasch.
Dort ist mir keine große Einsicht gekommen,es ging um Zeit absitzen und ich hatte den Eindruck
die Menschen waren zu krank um richtig Therapie zu machen.
Da würde ich nie mehr hingehen,reine Zeitverschwendung.
Soweit meine Erfahrungen,vielleicht nimmt es Dir die Angst etwas,es liegt auch viel an Dir,
was Du erreichen möchtest und Du musst lernen,Dir das zu nehmen,was Du brauchst,Du willst gesund werden ,da brauchst Du jegliche Hilfe,die Du kriegen kannst.
Erst dachte ich,das sei egoistisch,und hab immer abgewartet,was Andere wollten.Dies bringt dich aber nicht ans Ziel.Diese Chance würde ich heute ganz bewusst für meine Gesundung nutzten,damit ich gestärkt wieder in die Arbeit gehe.Ich habe mit 2Stunden nach dem Hamburgermodell begonnen,dabei hab ich auch die Hilfe der Sozialarbeiterin genutzt.
Oh,jetzt ist es aber spät geworden.
Eine gute Nacht bis demnächst mal malu
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