Hallo ihr lieben,
ich bin 28 leide an chronischen Depressionen und nehme bereits seit 2008 Cymbalta. Habe auch schon eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie und eine Analyse hinter mir. Derzeit mache ich eine Verhaltenstherapie.
Meine Depressionen dauern an und die Symptome waren bis auf einen Tag seit 2008 nie wirklich weg und in sehr stressigen Phasen zum Beispiel zu Klausurzeiten, ich studiere noch, ging es mir immer deutlich schlechter und ich war stark depressiv. Auch kleinere Probleme haben mich regelmässig aus der Bahn geworfen. Deshalb wollte ich Brintellix mal eine Chance geben und war auch schon komplett auf 10mg Brintellix morgens umgestellt. Das war ca. Anfang September. Zu dieser Zeit hatten wir noch strahlenden Sonnenschein, aber ich merkte, dass ich bereits in meinen WinterBlues driftete. Gleichzeitig standen auch Klausuren an für, die ich lernen musste.
Ich habe mich mit meiner Psychiaterin dazu entschieden, wieder zu Cymbalta zu wechseln.
Also nahm ich wieder Cymbalta und hatte 7 Tage das Problem, dass ich von A nach B ging und mich an den Weg nicht erinnern konnte. Meine Ärztin hat das als leichte Konzentrationsstörung diagnostiziert. Dies ließ aber nach und verschwand, wobei ich weiterhin hochdepressiv war.
Nun waren die Klausuren geschrieben und ich wartete darauf, dass sich meine Stimmung normalisierte, was immer nach Klausuren oder großem Stress passierte, aber sie blieb unten und ich war leicht depressiv. Seit ca. 25.09.2015 machte mir nichts Spaß und ich war gelangweilt und trübsinnig.
Nun hat sich diese Woche wieder weiter verschlechtert, wobei es keinen äußeren Anlass dazu gab. Ich hatte Angst- und Panikattacken und war hochdepressiv. Ich ging darauf zu meiner Psychiaterin, die mir sagte, dass sie nichts wüsste außer, dass ich nochmal in eine Klinik gehe. Dann fiel ihr doch ein, dass ich Mirtazapin nehmen könnte.
Ich erinnerte mich daran, dass ich das Mittel bereits ca. vor 2-3 Jahren schon einmal genommen hatte. Es aber nach einem Tag wieder sein lassen habe. Mirtazapin macht mich nach der Einnahme so sehr schläfrig, dass ich sofort ins Bett gehen muss. Am nächsten Morgen komme ich noch schwerer aus dem Bett, was mir schon so sehr schwer fällt. Das war auch der Grund, weshalb ich das Mittel nicht mehr genommen habe.
Nun nehme ich das Mittel seit 3 Tagen mit dem Resultat:
1. Tag: Schlaf von 17:00 bis 23:30 Uhr und von 23:45 Uhr bis 6:00 Uhr
2. Tag: Schlaf von 21:00 Uhr bis 8:45 Uhr
3. Tag: Schlaf von 22:30 Uhr bis 8:45 Uhr
Ich weiß, dass das zu viel Schlaf ist, aber ich komme einfach nicht aus dem Bett bzw. muss immer darauf achten, dass ich mind. meine 8 1/2 Stunden schlafe, weil ich sonst zu nichts zu gebrauchen bin.
Heute hatte ich nun auf einmal einen guten Tag, habe sogar Freude empfunden und ich frage mich nun, ob es das Cymbalta ist, was wieder beginnt ein bisschen zu wirken oder, ob es sogar schon das Mirtazapin ist, welches beginnt zu wirken.
Weshalb ich mich das frage ist, weil ich das Mirtazapin eigentlich wieder absetzen möchte, weil mich das mit dem Schlaf fertig macht und ich den ganzen Tag schläfrig bin.
Ich weiß, dass war ein langer Text, aber ich musste einfach den Hintergrund erläutern.
Liebe Grüße
FelisCatus
Mirtazapin nach 3 Tagen bereits einsetzende Wirkung?
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Re: Mirtazapin nach 3 Tagen bereits einsetzende Wirkung?
Hallo Felis,
da ja leider niemand die genaue Wirkweise von Antidepressiva kennt, kann dir das wohl auch keiner beantworten... Ausschließen kann man nix.
Du kannst aber mit deiner Ärztin folgende Maßnahmen besprechen:
- Dosis vom Mirtazapin verringern und gucken, ob sich der Überhang vermindert
- zusätzlich evtl. Einnahmezeitpunkt verändern
- Lichttherapielampe am Morgen einsetzen
- großes Blutbild erstellen lassen, falls noch nicht geschehen, und insbesondere Vitamin D sowie Vitamin B12 kontrollieren
LG, Salvatore
da ja leider niemand die genaue Wirkweise von Antidepressiva kennt, kann dir das wohl auch keiner beantworten... Ausschließen kann man nix.
Du kannst aber mit deiner Ärztin folgende Maßnahmen besprechen:
- Dosis vom Mirtazapin verringern und gucken, ob sich der Überhang vermindert
- zusätzlich evtl. Einnahmezeitpunkt verändern
- Lichttherapielampe am Morgen einsetzen
- großes Blutbild erstellen lassen, falls noch nicht geschehen, und insbesondere Vitamin D sowie Vitamin B12 kontrollieren
LG, Salvatore
Re: Mirtazapin nach 3 Tagen bereits einsetzende Wirkung?
Hallo Felis,
das Mirtazapin macht am Anfang fast alle Patienten so müde. Manchmal vergeht dieser negative Effekt aber nach einigen Wochen Eingewöhnungszeit. Nach nur 3 Tagen kann man die endgültige Wirkung noch nicht abschätzen.
Ich selbst habe diese extreme Müdigkeit eher bei niedrigen bis sehr niedrigen Dosierungen Mirtazapin gehabt. Bei höheren Dosierungen war die Müdigkeit nicht so stark.
Aber ich denke, Du brauchst einfach Geduld - 3 Tage sind nichts!
lg MoritzK
das Mirtazapin macht am Anfang fast alle Patienten so müde. Manchmal vergeht dieser negative Effekt aber nach einigen Wochen Eingewöhnungszeit. Nach nur 3 Tagen kann man die endgültige Wirkung noch nicht abschätzen.
Ich selbst habe diese extreme Müdigkeit eher bei niedrigen bis sehr niedrigen Dosierungen Mirtazapin gehabt. Bei höheren Dosierungen war die Müdigkeit nicht so stark.
Aber ich denke, Du brauchst einfach Geduld - 3 Tage sind nichts!
lg MoritzK
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- Registriert: 10. Sep 2015, 15:57
Re: Mirtazapin nach 3 Tagen bereits einsetzende Wirkung?
Hallo Salvatore und MoritzK,
vielen Dank für eure Antworten.
das Problem ist, dass meine Psychiaterin einfach keine Zeit hat. Man bekommt erst ein Termin in 2-3 Monaten und wenn man ohne Termin hingeht, wird man im Vorzimmer abgefertigt.
Ich kann ihr das auch nicht übel nehmen, weil sie einfach zu viele Patienten hat bzw. es zu wenig Psychiater gibt.
Am Freitagabend war ich das erste mal seit ca. 5 Jahren nicht depressiv. Ich fühlte mich völlig normal und nicht traurig und alle Begleitsymptome (vermin. Antrieb, dauerhaftes Nachdenken, .... ) waren weg. Ich konnte es kaum fassen.
Am Samstag ging es mir den Vormittag und Mittag über blendend der Nachmittag und Abend war auch OK. Samstagabend habe ich kein Mirtazapin genommen, weil ich heute viel schaffen musste und heute geht es mir nicht so gut.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich Mirtazapin weiternehmen möchte, weil es ja bei vielen Patienten zur Gewichtszunahme führt.
Mein Gewicht (106kg bei 1,68m) ist schon länger eine Baustelle. Ich weiß einfach nicht ein noch aus und bin irgendwie mit der Situation überfordert....
Liebe Grüße
Felis
vielen Dank für eure Antworten.
das Problem ist, dass meine Psychiaterin einfach keine Zeit hat. Man bekommt erst ein Termin in 2-3 Monaten und wenn man ohne Termin hingeht, wird man im Vorzimmer abgefertigt.
Ich kann ihr das auch nicht übel nehmen, weil sie einfach zu viele Patienten hat bzw. es zu wenig Psychiater gibt.
- Ich nehme ja "nur" 15 mg, ich könnte die Tablette aber dennoch teilenDu kannst aber mit deiner Ärztin folgende Maßnahmen besprechen:
- Dosis vom Mirtazapin verringern und gucken, ob sich der Überhang vermindert
- das Problem ist, dass ich nach der Einnahme ein widerliches müdes Gefühl bekomme und mich dann schnell hinlegen und schlafen musszusätzlich evtl. Einnahmezeitpunkt verändern
- mache ich bereits seit ca. 18.09.- Lichttherapielampe am Morgen einsetzen
- das werde ich mal in Angriff nehmengroßes Blutbild erstellen lassen, falls noch nicht geschehen, und insbesondere Vitamin D sowie Vitamin B12 kontrollieren
Ich weiß. Das Problem ist nur, dass ich bereits seit solange wieder depressiv bin. Ich kann keine 10-11 Stunden schlafen, das geht einfach nicht.Aber ich denke, Du brauchst einfach Geduld - 3 Tage sind nichts!
Am Freitagabend war ich das erste mal seit ca. 5 Jahren nicht depressiv. Ich fühlte mich völlig normal und nicht traurig und alle Begleitsymptome (vermin. Antrieb, dauerhaftes Nachdenken, .... ) waren weg. Ich konnte es kaum fassen.
Am Samstag ging es mir den Vormittag und Mittag über blendend der Nachmittag und Abend war auch OK. Samstagabend habe ich kein Mirtazapin genommen, weil ich heute viel schaffen musste und heute geht es mir nicht so gut.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich Mirtazapin weiternehmen möchte, weil es ja bei vielen Patienten zur Gewichtszunahme führt.
Mein Gewicht (106kg bei 1,68m) ist schon länger eine Baustelle. Ich weiß einfach nicht ein noch aus und bin irgendwie mit der Situation überfordert....
Liebe Grüße
Felis