Klinikaufenthalt?

[Nii Cole]

Hallo zusammen,
ich bin relativ neu in diesem Forum. Das ist erst mein 3.Beitrag, aber ich brauche dringend einen Rat!
Kurz zu mir: Habe seit Jahren immer mal wieder mit Depressionen zu kämpfen. Vor ca. 2 Jahren habe ich mir das erste Mal Hilfe gesucht. Mir wurde eine Psychologin empfohlen, die dann auch relativ schnell einen Termin für mich frei hatte. Nach mehreren Gesprächen diagnostizierte Sie eine leichte depressive Episode. Darauf folgte wochenlange Krankschreibung, eine Verhaltenstherapie einmal die Woche & ich bekam pflanzliches Medikament (Laif). Nach der Therapie ging es mir viel besser. Nun aber, 2 Jahre später, habe ich einen schlimmen Rückfall. Nach einem kleinen Zusammenbruch in der Arbeit, bin ich jetzt schon 3 Wochen krank geschrieben & ich wurde zur Betriebspsychologin geschickt. Nach einem langen Gespräch machte Sie einen Termin für mich bei der Oberärztin der Psychiatrie der Uniklinik. Mit großen Bauchschmerzen fuhr ich also zu dem Termin & nach einem weiteren langen Gespräch diagnostizierte Sie eine schwere Depression und riet mir ganz dringend mich sofort stationär in die Klinik zu begeben.
Allerdings kommt das für mich nicht in Frage und der Gedanke in eine Klinik zu gehen macht mir unglaubliche Angst. Zudem bin ich mir nicht sicher ob das überhaupt nötig ist. Kann natürlich sein, dass ich meine Krankheit gerade versuche klein zu reden um eben nicht in eine Klinik zu müssen. Es handelt sich um eine Station für Depressionskranke in der Psychoatrie der Uniklinik. Hat jemand Erfahrungen damit? Ist es sinnvoll in eine Klinik zu gehen, wenn man selbst große Panik davor hat und daran zweifelt ob es das Richtige für Einen ist? Ich würde eigentlich am Liebsten wieder eine wöchentliche Therapie bei meiner alten Psychologin machen. Allerdings bin ich zur Zeit, wie oben erwähnt, gegen ärztlichen Rat Zuhause. Ich spiele sogar mit dem Gedanken mich Montag wieder in die Arbeit zu quälen um nur nicht in eine Klinik zu müssen. Auf den nächsten Termin bei meiner Psychologin müsste ich aber noch bis Mitte November warten bin ratlos & weiß nicht was ich tun soll. Ich hoffe mir kann jemand einen Rat geben.

[Mohrmann]

Hallo Ni Cole,

es erstaunt mich, dass dir auf Anhieb ein Klinikaufenthalt empfohlen wurde. Ich hatte im Frühjahr eine schlechte Phase und dachte, ich muss unbedingt in eine Klinik, weil, wie soll das hier zuhause mit mir weitergehen. Die Ärztin hat mir jedoch eine "Integrierte Versorgung" verordnet. Das ist ein Modellprojekt, an dem verschiedene Krankenkassen teilnehmen und das dazu beitragen soll, Klinikaufenthalte zu vermeiden. In der akuten Phase habe ich nach Bedarf Besuch von einer jungen Frau eines ambulanten psychiatrischen Pflegedienstes bekommen, hatte stets eine Notrufnummer zur Hand, Beratung in jeglicher Hinsicht durch den Pflegedienst. Und es hat in der Tat einen Klinikaufenthalt verhindert. Vielleicht käme das auch für dich in Frage? Wenn du das Stichwort "integrierte Versorgung" und den Namen deiner Krankenkass eingibst, bekommst du bestimmt Infos über dieses Modell.

Liebe Grüße, Mohrmann

[musikpoet]

Hallo Ni Cole, du brauchst vor einem Klinik Aufenthalt keine Angst zu haben. Es gibt gute Kliniken, die du ausgooglen kannst und wo dir geholfen werden kann. Meist haben Klinik Aufenthalte den Vorteil, dass sie dich quasi auf den Kopf stellen können und so eine bessere Diagnose deiner Erkrankung erzielen. Bessere Diagnose heißt auch gezieltere Medikamente. Ich wünsch Dir alles gute...

[Cleo10]

Hallo Nicole,

wovor hast du denn Angst, wenn du in eine Klinik gehst?