wann ist eine Depression geheilt?

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Jens69
Beiträge: 10
Registriert: 27. Jun 2015, 17:15

wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von Jens69 »

das ist eine ernste Frage, denn hat man einmal eine bedeutende Deptession gehabt. So bekommt man ein Stickma und immer wenn was schief läuft heist es, der ist je depressiv!
Fehler die man Gesunden zugesteht, werden dann als krankhaft bewertet.
Die Fähigkeit psychiche Prozesse zu erkennen, es heisst nur, "er grübelt depressiv"
Klar Depression verändert, aber auf sich zu achten ist ja nicht negativ.
Also, wann wird man gesund diaknostiziert??
Gerbera
Beiträge: 619
Registriert: 31. Mär 2013, 00:24

Re: wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von Gerbera »

Hallo Jens,

da muss man, glaube ich, unterscheiden: klinisch gesehen bist Du gesund, wenn Du über einen gewissen Zeitraum keine Symptome mehr hast. Deine Umwelt wird erfahrungsgemäß längerfristig alles Mögliche auf die Depression schieben. Ist ja auch sehr bequem und erspart das Nachdenken.

Wenn Du es hinkriegst, bleib gelassen und lass die Menschen glauben, was sie wollen. Wichtig ist, dass Du Dich gut fühlst, Energie hast usw., nicht was die anderen denken.

Viele Grüße,
Gerbera
Jens69
Beiträge: 10
Registriert: 27. Jun 2015, 17:15

Re: wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von Jens69 »

Gefühlt würde ich sagen, keine Depression mehr, dafür eben eine andere Art mit Herausforderungen umzugehen und vielleicht psychisch aktiver in der Reaktion.
Und das ist eben der Unterschied, sich nicht hängen lassen und die Ärmel hoch krämpeln und die Schwierigkeiten an gehen.
Aber auch eine größere Fähigkeit psychische Belastungen auszuhalten und mit Niederlahen umzugehen. Was noch einwenig fehlt ist eben vielleicht äußere Festigkeit.
Also ich würde sagen den krankhaften Bereich habe ich verlassen und mache Fehler wie jeder Normalo auch.
Aber die Umwelt kreidet eben diese Fehler, die ja menschlich sind, mir als Krankheit an.
Und das ist unfair...
Jens69
Beiträge: 10
Registriert: 27. Jun 2015, 17:15

Re: wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von Jens69 »

Am Wochenend hatte ich mich psychisch Überanstrengt und bin abgestürtzt. Eine halbe Stunde habe ich much hängen lassen und bin dann mit Methodik dagegen angegangen.
Eine halbe Stunde später war die Mini-Kriese überwunden.
Das ist weit von der 2 wochen Faustregel weg, die für Depressionen gilt.
Ach ja, zum jammern habe ich keine Zeit gefunden, war dann eh vorbei.
Aber ich denke, wie lange will ich es mir an tun liegen zu bleiben.
Je eher ich wieder anfange zu strampeln, desto schneller ist es vor bei...
Gerbera
Beiträge: 619
Registriert: 31. Mär 2013, 00:24

Re: wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von Gerbera »

Hallo Jens,

wenn ich das so lese, bin ich etwas zwiegespalten. "Normalos" haben keine Abstürze, wenn sie sich psychisch überanstrengen, und sie überanstrengen sich auch nicht so leicht psychisch. Da stellt sich mir schon die Frage, wie gesund Du bist.

Ich dachte auch öfter mal, ich sei wieder gesund - und wurde dann eines Besseren belehrt. Ich habe irgendwann die Wochen gezählt, in denen es mir gut ging; dann die Monate, und jetzt hoffe ich auf ein ganzes Jahr.

Die 2-Wochen-Regel ist so eine Sache für sich. Wie oft hast Du denn kleinere oder größere Abstürze? Und wie äußern sich die? Was genau meinst Du mit "Was noch ein wenig fehlt, ist die äußere Festigkeit."?

Viele Grüße,
Gerbera
2304.1900
Beiträge: 260
Registriert: 21. Nov 2010, 00:19

Re: wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von 2304.1900 »

Hallo Jens ,

die Frage ist wohl ehr „rhetorisch“ aufzufassen.

Solange du die „wahren Ursachen“ deiner Depression nicht kennst, und
Behandeln kannst ist die Heilung als solches schwer umzusetzen und
als gesichert zu Betrachten.
Sorry wenn ich das etwas komplex schreibe.

Aber mal weniger umständlich würde ich sagen, dass du die Depressive Phase
deiner Krankheit erstmal überwunden hast und dich nun den eigentlichen
auslösenden Ursachen widmen kannst.

Die 2 Wochenregeln sind gut gemeint, für dich aber untauglich.
Es gibt eine Analogie, mit deren Hilfe du auch deinen Akuten
Zustand sehr gut beschreiben kannst.
An einem Fenster steht eine Blume die dringend gegossen werden muss,
daneben steht gefüllte Geißkanne.
Die Aufgabe ist es die Blume zu gießen.
(Bitte korrigieren wenn ich es jetzt falsch schreibe-> ich kann es nur
so beschreiben wie ich es erlebe)
Depression:
In der vollen Ausprägung der Krankheit Verzweifelst du an der Verzweiflung
in der Unfähigkeit die Kanne zu nehmen um die Blume zu Gießen.
So wie du es vor der Erkrankung, auch Gedankenlos getan hast.

Du hattest eine kleine „Krise“ und hast diese nach nur einer halben stunde
„Aktiv“ gemeistert.
Du warst also nicht passiv gefangen, sondern konntest aktiv, Bewusst
und nicht nur nebenbei !! erfolgreich dagegen ansteuern.

Innerhalb des Blumenbildes:
Du hast dich beim Heben der Gießkanne verhoben.

Das ist nicht so ungewöhnlich nach einer schweren Krankheit
(egal ob körperlich oder psychisch).
Da sollte man feststellen woran das liegt zb. ob zb. eine folge Erkrankung
Vorliegt und dann in einer REHA auf-trainieren.
Das Gehirn ist wie ein Muskel und kann wenn es Gesund ist,
auch so Trainiert werden. (nur mit anderen Mitteln)


So und nun zu deinem anderen Problem:

Klar wird dich deine Umwelt immer und auch noch in 20 Jahren,
mit der Depression in Verbindung bringen.
Es sei denn du gibst ihnen einen Grund, das nicht mehr zu tun.
Ich würde an deiner Stelle erstmal das mit der psychischen Belastbarkeit??
Abklären und mir dann etwas Schlüssiges überlegen, das so nicht
Unbedingt stimmen muss aber für andere nachvollziehbar ist.
Du kannst zb. öfter mal erwähnen das du keine Tabletten mehr
nehmen musst, oder die Dosis homöopathisch ist.
Nur Leute mit Erfahrung, werden auf die Idee kommen …

Das klappt natürlich nur wenn du nicht nur die Krankheit,
sondern auch ihre Folgen?? Überwunden hast.

Viele Grüße,
Stefan
Sexsi
Beiträge: 95
Registriert: 24. Mai 2014, 19:22

Re: wann ist eine Depression geheilt?

Beitrag von Sexsi »

Jens69 hat geschrieben:Eine halbe Stunde habe ich much hängen lassen und bin dann mit Methodik dagegen angegangen.
Kannst du dieses "mit Methodik dagegen angegangen" bitte mal in zwei Absätzen ausformulieren? Das interessiert mich.
Jens69 hat geschrieben:Ach ja, zum jammern habe ich keine Zeit gefunden, war dann eh vorbei.
Ich finde, dass das auch etwas gutes ist, also nicht im Tal des Jammers zu ertrinken.
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