Alles auf Anfang .

Dunkelblond 65
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Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Ein freundliches Hallo an alle , bin neu hier und hoffe auf gute Gespräche ,ein wenig Aufmunterung oder ...ach ich werde ja sehen.
Seit Juli 2015 bin ich an einer Depression erkrankt und Arbeitsunfähig . Auf anraten meiner Neurologin habe ich auch eine Verhaltenstherapie angefangen die seit 5 Wochen läuft.
Inzwischen nehme ich das 4. Medikament weil ich die vorherigen nicht vertragen habe und warte bzw. hoffe ,dass sich endlich eine Besserung der Stimmung einstellt. Alles ist noch auf Anfang und heute ist wieder so ein ganz schwarzer Tag in meinem Leben obwohl die Sonne scheint .
Ich wünsche allen einen angenehmen Nachmittag .
Pummelchen
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Dunkelblond,
herzlich willkommen im Forum, darf ich dich fragen ob du das erste Mal an einer Depression erkrankt bist? Ganz wichtig du darfst die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben, die kommt mit Sicherheit. Das ist bei mir dann immer so ein Gefühl als wenn ein Schalter umgelegt wird u. die Depression liegt wie ein böser Alptraum hinter mir. In der Depressionsphase ist es sehr schwer zu glauben, dass es jemals wieder anders werden wird.
Bei mit war das auch ein ganz langer Prozeß damit umzugehen. Ich wünsche dir sehr das das jetztige Medikament dir hilft. Das deine Verhaltenstherapie läuft ist ja auch schon gut. Ich habe mich auch erst seit kurzem im Forum angemeldet u. bin überrascht was für tolle Beiträge hier geschrieben werden, u.auch betroffen von den Problemen. Aber ich denke wenn wir Betroffenen uns gegenseitig versuchen Hilfe zu geben, ist das viel wert. Du wirst sehen irgendwann kommt wieder ein bißchen Freude in dein Leben u. die innere Versteinerung nimmt ab u. plötzlich ist der "Normalzustand" wieder erreicht. Bei mir ist es immer so ein Gefühl als wenn ein Schraubzwinge um mein Herz ganz fest geschraubt ist u. keine Gefühle mehr durchlässt. Also auch wenn heute ein ganz schwarzer Tag für dich ist was mir sehr leid tut gib nicht auf daran zu glauben es wird wieder anders!!! Denk bitte daran, es ist eine Krankheit für die wir nichts können, u. das du genauso Zeit brauchts als wenn du von einer körperlichen Krankheit wieder genesen willst.
Ich wünsche dir alles Gute u. ganz viel Kraft es rentiert sich zu kämpfen!!
Viele liebe Grüße Pummelchen
Bittchen65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Dunkelblond,

herzlich willkommen hier im Forum.
Es tut mir leid, dass du erkrankt bist, aber hier kannst du dich sehr gut
über deine Probleme austauschen.
Wenn dich ein Thema interessiert ,schreib oder lese mit.
Fragen werden auch beantwortet,wenn du welche hast.
Bist du das erst mal erkrankt?
Vier Medikamente sind ja schon viel,seit Juli.Depressionen
zu behandeln kann schon mal länger dauern, bis du Linderung hast.
Du bist ja in Gesprächstherapie, da hattest du Glück, das du so schnell Alles in die Wege leiten konntest.
Gute Besserung und bis bald .
LG Bittchen
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Vielen lieben Dank für die netten Antworten. Tut sehr gut sich mit Menschen "unterhalten " zu können die einen verstehen. Nein ich bin nicht das Erste mal erkrankt. Das erste mal habe ich mir Hilfe im Jahr 2004 geholt. Der Auslöser war , dass sich meine erwachsene schwangere Tochter immer mehr von mir abgewandt hat. Meine Enkeltochter habe ich noch als Baby sehen dürfen aber der Kontakt ist irgendwann ganz in die Brüche gegangen . Die damalige Neurologin hat mir Medikamente verschrieben die ich eine zeitlang nahm. Irgendwann dachte ich aber ,es muss auch ohne wieder gehen und habe das beendet. Nun bin ich durch weitere sehr belastende Auslöser erneut in eine tiefe Deprie gefallen und werde mir die Hilfe holen die ich brauche. Weiß ,dass die Medi . nicht sofort wirken .Da ich mehrere "ausprobiert" habe ,habe ich auch noch nicht die Wirkung erreichen können. Muss Geduld haben,ich weiß.
Meine Tochter lehnt den Kontakt zu mir weiterhin ab ,dass hat sie mir heute bei einem zufälligen Wiedersehen im Supermarkt (nach Jahren ) unmissverständlich im Beisein meiner Enkeltochter gesagt. Deshalb schwarzer Tag . Danke für Euer Interesse und JA bis bald.
LG Dunkelblond
Bittchen65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Dunkelblond,

Abgesehen von deiner erneuten Erkrankung,wäre das für jede Mutter ein schwarzer Tag,sowas ist einfach schwer zu ertragen.
Mehr kann ich dazu gar nicht sagen,oft kennen ja die Eltern selbst, nicht die wahren Hintergründe warum sich die Kinder so verhalten.
Das Wichtigste ist jetzt ,dass du für dich was tust,damit es dir bald wieder besser geht.
Ja und wie du selber schreibst, du brauchst Geduld,es ist keine einfache Krankheit.
Alles Liebe für Dich und Viele Grüße von Bittchen
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Liebe Bittchen , ein ganz fester Drücker geht an dich ! :-) Danke ,du hast mir schon sehr geholfen heute. Und ja , ich kenne die Gründe der Ablehnung meiner Tochter nicht ,hat sie mir nie gesagt ...Ich werde versuchen damit zu leben. Wie sagt man doch , jeder hat sein Päckchen zu tragen und die Auslöser einer depressiven Erkrankung sind so verschieden. Bei mir war es vor Jahren eben o.g. Alles Liebe auch für Dich und einen schönen Abend noch wünscht Dunkelblond
Birko
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Birko »

Hallo dunkelblond.was dir gerade mit deiner tochter passiert beschäftigt mich sehr und wühlt mich auf.ich schreibe aus meiner sicht als tochter.ich habe auch meine mutter während der schwangerschaft abgelehnt.es endete für mich in einer depression mit therapie.ich kam wieder zu mir und erholte mich und bekam noch ein kind.zu meiner mutter hatte ich keinen kontakt mehr und wollte es auch nicht.bis heute nicht.bin jetzt 65 jahre alt und habe mich innerlich nicht ausgesöhnt.sie war nie bereit, sich ihre fehler mir gegenüber einzusehen.ich hatte immer panik, dass das mir mit meinen kindern auch passiert.zum glück nicht und ich darf meinen enkel geniessen.überleg doch mal ganz kritisch warum deine tochter so reagiert.
Grüsse birko
Sonnenblume14
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo dunkelblond,

ich bin ebenfalls Mutter von erwachsenen Töchtern und die von dir geschilderte situation geht mir sehr nahe. Viel wichtiger als den kontakt zum Enkelkind finde ich jedoch, dass ihr euch ausssprecht. Du hast eigentlich ein Recht darauf zu erfahren, was sie dir vorwirft und weshalb sie sich von dir abgewandt hat. Andernfalls könntet ihr es beide irgndwann bereuen.

Mir fiele da nur ein, ein gemeinsames Gespräch zu führen, dass durch einen Mentor geleitet wird, damit die gegenseitigen Vorwürfe nicht in Emotionalität entgleisen.

Geht es nicht, mussst du leider die Situation so ertragen - das Leben besteht ja nicht nur aus Kindern, sondern die Erziehung ist eine Zeitspanne des Lebens.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Hallo Birko, natürlich habe ich tausend mal überlegt ,was ich wohl falsch gemacht habe und war extrem selbstkritisch .Nicht umsonst zerbreche ich fast daran .Damit das nicht passiert mache ich eine Therapie und dieses Thema wird neben anderen ein wichtiges sein. Gruß dunkelblond
Birko hat geschrieben:Hallo dunkelblond.was dir gerade mit deiner tochter passiert beschäftigt mich sehr und wühlt mich auf.ich schreibe aus meiner sicht als tochter.ich habe auch meine mutter während der schwangerschaft abgelehnt.es endete für mich in einer depression mit therapie.ich kam wieder zu mir und erholte mich und bekam noch ein kind.zu meiner mutter hatte ich keinen kontakt mehr und wollte es auch nicht.bis heute nicht.bin jetzt 65 jahre alt und habe mich innerlich nicht ausgesöhnt.sie war nie bereit, sich ihre fehler mir gegenüber einzusehen.ich hatte immer panik, dass das mir mit meinen kindern auch passiert.zum glück nicht und ich darf meinen enkel geniessen.überleg doch mal ganz kritisch warum deine tochter so reagiert.
Grüsse birko
Birko
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Birko »

Hallo Dunkelblond.ich möchte gern wissen wie es Dir geht.Hat sich zwischen Dir und Deiner Tochter etwas getan oder geht es für Dich zumindest besser? Schlägt die Therapie an?ich wünsche es Dir von ganzem Herzen.
Liebe Grüsse birko
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Hallo Birko, der Bruch mit meiner Tochter wird sich nach der letzten zufälligen Begegnung wohl nie mehr kitten lassen. Ich werde weiterhin mit dieser Tatsache leben müssen. Es ist ein unglaublich schmerzhafter Verlust den ich nun schon viele Jahre ertragen muss.

In der Therapie sind wir nun mit dem Fragebogen den ich zu meiner Lebensgeschichte ausfüllen sollte durch und ein Therapieplan ist aufgelistet. Hierbei geht es darum :Selbstbewusstsein auf und Schuldgefühle abzubauen. Neben meiner Tochter habe ich noch einen jüngeren Sohn . Auch zu ihm lehnt meine Tochter jeglichen Kontakt ab und auch er weiß nicht warum.Beide sind altersmäßig 5 Jahre auseiander . Zu meinem Sohn hatte ich immer ein gutes ,vertrauensvolles Verhältnis.Er ist bereits Vater zweier Kinder und ich liebe meine Enkelkinder über alles. Beide kommen morgen für ein paar Tage zu mir worauf ich mich schon sehr freue. Leider macht mir seit längerem nun mein Sohn die größten Sorgen und ich weiß nicht wie lange ich das ganze noch ertragen kann. Bin mir im Augenblick selbst nur dankbar , dass ich mich in Professionelle Hilfe begeben hab . Die Medi. zeigen endlich eine ,wenn auch geringe Wirkung und ich muss weiter kämpfen wie wohl jeder von uns .

LIebe Grüße

Dunkelblond
Paint it Pink
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Paint it Pink »

Hallo Dunkelblond,

google doch mal nach "Verlassene Eltern". Vielleicht hilft es Dir ein wenig weiter.
Klingt doof, aber es scheint ein "Trend" zu sein.

Herzliche Grüße
PiP
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Guten Abend Paint it Pink ,

Danke für den Hinweis ...aber das habe ich schon gemacht ... und ja ,es gibt in heutiger Zeit viele erwachsene Kinder die sich von ihren Eltern abwenden. Da bin ich nicht allein . Bei "verlassene Eltern" habe ich über viele ähnliche Schicksale lesen können und ich weiß ICH BIN NICHT ALLEIN mit diesem Problem.

Ganz herzliche Grüße

Dunkelblond
Birko
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Birko »

Hallo Dunkelblond. Du hast Recht Dich so gut um dich zu kümmern. Du hast Deiner Tochter die Hand gereicht und Du bist kritikfaehig.Das war meine Mutter nicht. Dann musst du es wirklich für Dich abhaken.Ich freue mich zu hören, dass Du ja noch Enkel hast. Das mit Deinem Sohn tut mir leid. Ist er krank?Oder magst nicht drüber schreiben.ich denke Du tust viel für Dich und Du schaffst das.Therapie ist was Gutes und ich profitiere von meiner täglich.

Liebe Grüsse Birko
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Danke liebe Birko und ein schönes Restwochenende wünscht

Dunkelblond
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Hallo,

ich kann mal wieder keinen Schlaf finden. Es ist zum verrückt werden.

Das Medikament (mittlerweile das Vierte ) hilft mir nicht. Aber ich glaube ,es liegt auch an den Problemen die ich habe. Die Ereignisse der letzten Wochen können eigentlich auch keine Stimmungsaufhellende Wirkung zulassen .
Bin total ratlos und das bringt mich in einen Zustand in dem ich immer weniger auf mein äußeres achte. Mir egal.
Bin eh wegen meiner Major Deprie seit Monaten krankgeschrieben und gehe nur noch selten raus. Da ich mittlerweile schon Angst habe vor der schlaflosen Nacht ,greife ich zunehmend zum Alkohol weil der das einschlafen doch erleichtert .
Ist aber kein Zustand ! Ich bin ratlos und so traurig.

Das positive ist ...wenn man das positiv nennen kann ist das lesen hier im Forum und die Feststellung ,dass es auch anderen ähnlich geht .
Ich bin immer wieder überrascht , dass die Symtome für eine Depression ,genau diese sind die ich auch an mir festgestellt habe.
Also ,dieses sich nicht mehr freuen können , am liebsten im Bettbleiben ,Gesellschaft nicht mehr lange ertragen können und sich dennoch einsam fühlen usw.
Diese Krankheit ist eine echte Qual ...aber viele sehen es nicht so. Deshalb äussert man sich nicht Verwandten und Bekannten gegenüber .
Man fürchtet Sätze wie : reiß dich mal zusammen ,andere haben auch Sorgen und so
weiter.
Ich würde die Krankheit gerne gegen eine andere eintauschen .
Ein gebrochenes Bein heilt schneller ...

Liebe Grüße an alle Mitleser von

Dunkelblond
Pummelchen
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Dunkelblond,
Deine Schlaflosigkeit ist sicher für dich sehr belastend, die Depression bringt durch den gestörten Hirnstoffwechsel alles durcheinander. Wenn dich auch noch zusätzliche Probleme belasten ist das echt schlimm. Du schreibst du greifst zunehmend zum Alkohol, du schreibst selber das ist kein Zustand, ich will jetzt wirklich nicht schulmeisterisch wirken, aber ich habe es im nahen familiären Umfeld miterlebt den Teufelskreis Alkohol u. Depressionen. Weißt du das hat die Probleme bei meinem Angehörigen nur vergrößert, das weißt du ja mit Sicherheit alles selber.
Kannst du es nicht bei deinem Arzt nochmal ansprechen, vielleicht hat er für dich einen guten Rat.
Aber ich kann dich wirklich so gut verstehen das diese Krankheit eine Qual ist, weißt du es ist leider so das es viele einfach nicht verstehen können. Zu mir meinte auch erst eine Bekannte, wir sprachen über das Thema Depressionen: Man muß sich einfach zusammenreißen, da dachte ich mir nur, du hast noch nie eine richtige Depression gehabt.
Gerade das nicht können, ist ja auch ein Krankheitssyptom. Sagt irgendjemand zu einem Patienten mit frischoperiertem Beinbruch. "So jetzt reißen sie sich zusammen u. rennen den Gang entlang". Würde niemand auf die Idee kommen!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft u. Geduld u. ganz baldige Besserung!
Es drückt dich Pummelchen
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Hallo Pummelchen ,

hab mich über deine Antwort die so viel Verständnis ausdrückt ,sehr gefreut.
Herzlichen Dank .

VG Dunkelblond
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Birko hat geschrieben:Hallo Dunkelblond. Du hast Recht Dich so gut um dich zu kümmern. Du hast Deiner Tochter die Hand gereicht und Du bist kritikfaehig.Das war meine Mutter nicht. Dann musst du es wirklich für Dich abhaken.Ich freue mich zu hören, dass Du ja noch Enkel hast. Das mit Deinem Sohn tut mir leid. Ist er krank?Oder magst nicht drüber schreiben.ich denke Du tust viel für Dich und Du schaffst das.Therapie ist was Gutes und ich profitiere von meiner täglich.

Liebe Grüsse Birko
Hallo Birko, mein Sohn ist leider seit längerem schon Drogensüchtig. Eine Tatsache die mich quält Tag und Nacht . Er lehnt einen Entzug ab ,verharmlost und ist nicht mehr wieder zuerkennen.Zu sehen wie er immer dünner wird und elend aussieht macht mich kaputt.Niemand kann das nachvollziehen der es nicht selbst erlebt hat . Und wieder die Frage , was hast du falsch gemacht ...
Birko
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Birko »

Hallo Dunkelblond
Deine Antwort raubt mir gerade die Luft.Verzeih mir aber das ist keine Bagatelle mehr.Ich will Dich jetzt nicht noch mehr runterziehen fühle mich hilflos. Möchte dich irgendwie drücken. Kann jetzt auch nicht einfach schreiben das wird schon wieder, such dir Hilfe. Klingt so banal.
Ist das Dein Sohn der das Kind hat.? Wie geht die Frau damit um? Vielleicht kannst Du Dich verstärkt um Deinen Enkel kümmern. Ich würde Dir so gern helfen.
Verzeih mir meine Hilflosigkeit.
Gruss Birko
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Hallo Birko,
hätt nicht gedacht ,dass eine fremde soviel mitfühlt ! Danke.

Ja das ist mein Sohn der schon Vater zweier kleinen Kinder ist . Ich habe eine Tochter und einen Sohn.
Leider hat auch er neben seinen Kumpels aus Schulzeiten irgendwann zu diesem Gift gegriffen, und nun kommt er nicht mehr davon los.
Er lebt mit seiner Partnerin schon 11 Jahre zusammen und sie schafft es nicht sich zu trennen, auch wegen der Kinder.
Meine zwei Enkelkinder sind mein ein und alles und ich hole sie so oft ich die Kraft und Nerven dafür aufbieten kann zu mir. Ich habe mir Hilfe geholt und darüber bin ich froh. Erst heute haben wir über dieses Thema in der Therapiestunde ausführlich geredet.
Es tut gut es jemanden mit Verständnis und Kompetenz sagen zu können. Das hilft schon ein wenig.
Gruß Db
Bittchen65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Dunkelblond,
gerade kommen wir aus der Nähe von Köln zurück.Wir haben unsere jüngste Tochter zur Langzeittherapie gebracht.Wir haben drei Töchter und die Jüngste ist polytoxy. Clean ist sie jetzt seit 3 Monaten.Sie ist 29 Jahre alt und seit 13 Jahren abhängig.Es ist ihre zweite Therapie.Beim 1.mal,da war sie 26 Wochen weg, sie ist am selben Tag rückfällig geworden, wie sie zurück kam.Das war vor 3 Jahren.
Sie hat dann sehr schnell wieder abgebaut.Jetzt hoffen wir wieder.
Liebe Dunkelblond,kein Mensch kann das Leid nachempfinden was Eltern erleben ,wenn Kinder in diesen Abgrund sehen.
Genauso wenig, wie Jemand nachempfinden kann ,wie sich eine Depression anfühlt.Erst wenn sie selber von der Hölle betroffen sind,können sie verstehen.
Du hast weder bei deiner Tochter schuld noch bei deinem Sohn,Du hast dein Bestes gegeben und mehr geht nicht.
Bei der Krankheit deines Sohnes bist du hilflos,er muss selber Hilfe wollen,sonst funktioniert keine Therapie.
Kann es sein das deine Tochter ihr Leben ohne diese Probleme leben will und lieber den Kontakt abbricht?
Unsere zwei älteren Töchter haben Kontakt zu ihrer Schwester, auch unsere Enkelkinder(6 +12 J.)mögen ihre Tante sehr.Sie zieht sich aber zurück,wenn sie konsumiert hat.
Liebe Db,es ist immer der falsche Umgang und wenig Selbstbewusstsein, der die Kinder dahin bringt.
Unsere Tochter hat jetzt 8 Wochen bei uns gewohnt,so lange bis die Therapie anfing. Sie war zwar clean aber depressiv und passiv.Dann ich ,auch depressiv,das war eine explosive Mischung.Der Abschied war trotzdem schwer.Wir können nur abwarten wie sich das entwickelt.
Es wird noch ein langer Weg.
Für mich hoffe ich,dass ich mich auch erholen kann und mit meinem Mann etwas Zeit genießen kann. Davon bin ich noch weit entfernt,unsere Wohnung sieht auch aus wie ein Schlachtfeld.
Geld ist auch knapp,da wir ja auch einiges finanzieren mussten,denn arbeiten kann unsere Tochter schon lange nicht mehr.
Irgendwie geht es immer weiter.Einen ganz lieb gemeinten Rat möchte ich dir geben,trink keinen Alkohol ,um dich besser zu fühlen. Denn Alkohol ist auch eine Droge,sehr schnell ist man in diesem Teufelskreis und wird abhängig.Dann bekommst du nichts mehr geregelt,eine nasse Alkoholikerin zur Oma brauchen deine Enkel nicht.Sehr Viele ,an Depressionen Erkrankte,versuchen ihren Schmerz mit Alkohol zu bekämpfen,es ist der falsche Weg.
Sei ganz lieb gedrückt,denn ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst.Du bist in Therapie und hast auch Medikamente,du brauchst aber viel Geduld um das zu verkraften.Kinder bereiten nicht nur Freude und trotzdem würde man Alles tun,damit es ihnen gut geht. Aber uns muss es gut gehen,sonst können wir nichts für unsere Kinder tun.Darum kümmer dich sehr gut um dich,mache dir immer mal eine kleine Freude,mehr weiß ich nicht.Nur jede Depression geht vorbei!!!! Ganz liebe Grüße Bittchen
Dunkelblond 65
Beiträge: 58
Registriert: 30. Sep 2015, 12:15

Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Liebe Bittchen,

ich hab einen Kloß im Hals . DANKE für Deine ehrliche ,offene und liebe Antwort !!!

Ich bin also nicht allein auf der Welt mit diesem riesigen Problem.

Ich wünsche auch Dir und deiner Familie alles Gute und viel Kraft.

Mehr kann ich im Moment nicht schreiben ,sorry.

Herzlichen Dank nochmal und liebe Grüße

DB
Bittchen65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Dunkelblond,
so ehrlich habe ich dir geschrieben,damit du weißt,dieses Unglück kann Jeden treffen.
Da geht man nicht mehr lustig durchs Leben.
Nur wie hätten wir es verhindern können? Dir wünsche ich auch viel Kraft !!!!
Wenn du dich austauschen willst,jeder Zeit.
Wir müssen uns weder wegen der Depression schämen, noch für unsere suchtkranken Kinder.
Das ist aber leichter gesagt als getan ,nur bei Menschen,die Verständnis auf bringen,
kann ich mich öffnen.Viele begreifen nicht ,das Sucht und auch depressive Störungen, zwei sehr schwere Krankheiten sind und meinen, die Betroffenen wären faul und suchen den einfachen Weg.
Schreib dir deinen Kummer von der Seele,das schafft etwas Erleichterung.
Alles Liebe für dich.
Bittchen
Dunkelblond 65
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Re: Alles auf Anfang .

Beitrag von Dunkelblond 65 »

Guten Morgen liebe Bittchen ,

WAS musst du all die vielen Jahre ausgehalten haben !?
Mein Sohn ist "erst" ca. zwei Jahre Suchtkrank und ich weiß wie die Angst ums Kind einen aushöhlt. Und ja es stimmt ,viele Menschen können einen in dieser Situation nicht verstehen.
Man wird auch sehr empfindlich und vermutet in jedem Gesicht Ablehnung und versteckte Vorwürfe wie .na da hast du bestimmt was in der Erziehung falsch gemacht.
Oder es kommen Sätze wie :mein Kind würde mir das niemals antun usw.
Man fühlt sich nicht nur elend und verliert jede Art von Freude sondern man wird auch von einigen gemieden.
Einfach auch weil andere nicht wissen wie sie damit umgehen sollen.
Du hast zum Glück noch deinen Mann . Ich war lange Zeit alleinerziehend weil der Vater meiner Kinder sich das Leben genommen hat.
Somit muss ich das allein mit mir aus machen.
Mein derzeitiger Partner versucht mich zu verstehen aber oftmals ist auch er mit der Situation überfordert. Deshalb ziehe ich mich oft mit meinen quälenden Gedanken zurück und bleibe stumm.
Meine Tochter hat sich schon vor 10 Jahren immer mehr von mir entfernt.
Ich habe drei mal versucht den Kontakt wieder aufzubauen. Es hatte jedoch nur kurzen Erfolg.
Nach wenigen Wochen hat sie den Kontakt wieder einschlafen lassen.
Mit der Drogensucht meines Sohnes hat dies also nichts zu tun.
Ich stimme dir zu . Ja, mein Sohn muss selbst einsehen ,dass er Hilfe braucht .Ich habe ihn oft quasie angefleht einen Endzug zu machen .Ohne Erfolg. Die Gefühle die man da als Mutter empfindet kennst du bestimmt auch . Verzweiflung, Angst und auch Wut ...Ich wünsche deiner Tochter und dir das sie es diesmal endgültig schafft von der Sucht los zu kommen.

Ich freue mich sehr über unseren Austauch hier und wünsche dir & Familie ein angenehmes Wochenende.

Ganz liebe Grüße

Db
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