Ihr Lieben, ich mache das nun auch schon 13 Monate mit. Anfangs dachte ich, ich halte es nicht aus, wenn das noch weitere 4 Wochen geht. Aber wir müssen da wohl durch. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen. Wir an der Seite eines depressiven Menschen.
![Traurig :-(](./images/smilies/icon_e_sad.gif)
Die, die aufgegeben haben, werden hier ihre Worte nicht mehr nieder schreiben.
Wir jedoch kämpfen noch...tagtäglich auch mit unseren Gefühlen und wir hoffen! Und beten! Ich zumindest, das hilft mir!
Therapeuten helfen nicht, aber sie können uns etwas begreiflich machen, wo unser Verstand Mühe hat es an- bzw. aufzunehmen. Es ist keine plötzliche, bösartige Charakterveränderung unserer Liebsten, die aus dem Nichts auftaucht, sondern es hat einen Grund, warum sie so sind, wie sie sind, sie sind krank. Und hier müssen die Therapeuten uns helfen, es verstehen und annehmen zu lernen, da wir Gott sei Dank nicht davon betroffen sind und unser gesunder Geist es nicht begreifen will! Klar kommten die Sätze... :"ja aber früher war er/sie doch so lieb und fürsorglich und und und... Aber das hilft uns allen nicht weiter. Es ist jetzt anders. Das müssen wir verstehen lernen. Das braucht Zeit... (wir wir diese Wort doch lieben, nicht wahr
![Zwinkern ;-)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Und wenn sie nicht so gewesen wären unsere Partner/innen, wie wir sie lieben und schätzen gelernt haben, dann hätten wir sie schon längst verlassen. Aber hey, wir sind noch da!
Der Paartherapeut sollte unbedingt vermitteln. Wir wollen unseren Partner sofort wieder zurück, wie er einst war. Aber das geht nicht. Hier braucht es Einfühlungsvermögen des Paartherapeuten dem kranken Partner zu erklären, wie wir als Angehörige fühlen (und andersherum!) und wir sollten mit ihm im Dreiergespräch die emotionalen Sachen besprechen, das Unverfängliche kann man alleine zu Zweit regeln aber alles, was mit Emotionen und Gefühle zu tun hat, da braucht es ein "Vermittler", jemand der beide Sprachen spricht, die des Gesunden und die des Kranken. Wenn es um Gefühle geht brauchen wir einen Mentor und ein Sprachrohr!
Ich dachte die letzten Monate viel an Corinna Schuhmacher. Sie hat auch einen Partner, der wohl nie wieder so sein wird, wie er war. Aber sie kämpfen auch... Michael wird wahrscheinlich auch nicht mehr der sein, wie er war, aber sie werden andere Dinge miteinander machen, irgendwann....So, wie bei uns auch.... Das hoffe ich und wünsche ich der Familie und uns.
Ja wir hatten es doch schon so toll und wollen das wieder, richtig, aber wir können nicht wie trotzige, kleine Kinder mit den Füssen stampfen und was wollen, was nicht geht. Es ist so, lernt mit dem Therapeuten es anzunehmen oder verkriecht euch weiter im Schmerz und gebt auf, es gibt nur diese 2 Möglichkeiten. Und jede/r hier darf sich entscheiden! Ihr habt die Wahl!
Und da ist es wieder, in guten, wie in schweren Zeiten! Wie geschrieben, wir haben alle unser Päckchen. Keine Krankheit ist besser oder schlechter als die Andere. Mein Bruder hat MS, auch da ist die Familie drum herum nicht zu beneiden. Auch da heisst es den Alltag neu zu gestalten. Das müssen wir auch lernen. Tag für Tag. Auch mal weg hören, wenn es sein muss und uns zu sehr verletzt oder die Einsamkeit ertragen lernen. Wir brauchen Zeit und Geduld (diese Worte
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
). Wir sollten hier nicht nur traurig sein und im Schmerz vergraben sondern uns motivieren durchzuhalten. Wir sind noch da, gesund genug uns hier auszutauschen und wir bekommen Unterstützung. Auch das ist eine Form von Gottes Hilfe/Gnade, m.E. Wir leben in Länder, wo wir Hilfe in Anspruch nehmen können!
Nehmt sie in Anspruch! Und freut euch über ein nettes Wort oder eine nette, wenn auch noch so kleine Geste des Depressiven, auch wenn es schon 2 Wochen zurück liegt. Versuchen wir uns doch daran festzuhalten....Die dunklen Stunden haben wir alle, dann lasst uns einloggen und uns ausheulen. Hier werden wir ja verstanden! Wir sitzen im selben Boot...
Ich drücke euch...!!!