Irgendwie wird alles zuviel

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Cleoline
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Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Ich stehe noch ganz am Anfang und weiß einfach nicht, wie ich alles angehen soll.
Ende August war ich stationär auf der *Schmerzstation* im Krankenhaus, da ich seit Jahren unter Schmerzen in den Beinen leide und mein Neurologe jetzt *aufgegeben* hat. Dort gehörte auch eine Psychologin zum Team. Sie stellte nach einem Test und mehreren Gesprächen fest, dass ich eine mittelschwer ausgeprägte depressive Störung habe und das sich der Vedacht auf eine Dissimulationshaltung ergeben hat.
Nun bekomme ich gegen die Schmerzen einige Medikamente, darunter auch eins welches eigentlich gegen Depressionen ist, aber als *Nebenwirkung* auch gegen Schmerzen eingesetzt wird. Leider helfen die Medis weder gegen die Schmerzen noch gegen die Depressionen.
Noch im Krankenhaus brach ich mir mehrere Zehen und ich war regelrecht froh darüber - war ich doch dadurch wegen *was Richtigem* krankgeschrieben und ich musste nicht zur Arbeit.
Ich habe einen sozialen Beruf, habe einen befristeten Job und meine Chefin hasst es, wenn man sich krank meldet. Außerdem redet sie mit mir, wie mit einem dummen kleinen Kind. Sucht nur ständig irgendwelche (vermeintlichen) Fehler und putzt mich in einer Art und Weise runter, dass ich völlig *kusche*.
Zu dem allen kommt noch, dass ich seit einem Jahr im Haus meiner Schwiegereltern lebe, da sie vermehrt Hilfe brauchen (beide über 80) und ich ihnen versprochen habe : wenn es mal soweit ist, dann ziehen wir zu euch und kümmern uns um euch. Mein Mann kommt nur am Wochenende, da er seinen Job nicht in diese Gegend hier verlegen konnte. Meine Schwiegermutter steuert auf eine Demenz hin, es wird immer schlimmer und das macht mir momentan echt Angst.
Es kommt also einiges zusammen, doch beim Gedanken an die Arbeit nimmt es mir regelrecht die Luft und ich heule los. Kündigen kann ich nicht, das würde eine dreimonatige Sperre nach sich ziehen - das ist momentan finanziell einfach nicht drin.
Morgen müsste ich wieder zur Arbeit, habe mir aber heute Abend einen Arzttermin geben lassen. Ich weiß noch nicht, ob ich den Mut habe ihm zu sagen wie es mir geht...........................und ob er mich dann überhaupt krank schreibt und wie es dann weitergehen soll. Meine Chefin kann ich nicht ändern oder *wegzaubern*............

Dankeschön fürs lesen
LG Cleo
arturo55
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von arturo55 »

Hallo Cleo,
studiere mal bitte diese Seite http://www.diesonnenstrahlen2012.de" onclick="window.open(this.href);return false; und melde dich wieder. Die Grundfrage ist doch, wie lange willst / kannst du dir dieses Martyrium noch antun bzw aushalten? Du musst auch nicht kündigen! Wenn du krank bist, dann bist halt arbeitsunfähig. Gehe zum Arzt, lasse dich zum Psychologen überweisen, von diesem krank schreiben und finde dort einen Behandlungsweg aus dieser Situation. Wäre mein Rat, aber wollen musst du das selbst, das kann dir niemand abnehmen.

Herzliche Grüße
Arturo
Cynthia
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cynthia »

Der Psychologe KANN nicht krank schreiben. Einfach zum Hausarzt gehen, die Dringlichkeit einer Auszeit darstellen, dann verstehen die das in der Regel. Wann ist die Befristung des Jobs abgelaufen? Natürlich würde ich mir wg. der Befristung nicht zu häufig eine AU nehmen (einfach an den AU Zeiten der Kollegen orientieren?) oder zur Arbeit gehen und nur halblang machen möglichst so, daß es die Chefin nicht merkt. Nur so meine Gedanken.
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Ich bin echt fertig : Komme gerade von meinem Hausarzt wieder ................. saß da und heulte, erzählte was alles so los ist, auch von meiner Chefin und das ich da morgen nicht hin kann.................. kommt er mit seiner *persönlichen Erfahrung* daher : eine AU ist nur eine Flucht, damit ändert sich gar nichts. Entweder sie versuchen mit der Chefin zu sprechen, oder sie kündigen. Sie sind ja verheiratet und durch ihren Mann finanziell abgesichert :shock: (woher will er unsere finanzielle Situation kennen ?)
Bekam mit Mühe eine AU bis Freitag. Habe nun meine Therapeutin angemailt und um einen dringenden Termin am 16.10. gebeten (sie ist dort, wo wir bis vor einem Jahr noch gewohnt haben und ich bin nur einmal monatl. dort bei Freunden übers Wochenende) Ich hoffe, dass das klappt. Werde am Donnerstag (da bekomme ich wieder eine Spritze beim Hausarzt) nachfragen, ob er bis zum Therapeutentermin die AU verlängern kann.
Wie stellt der sich das vor ? Wenn man so fertig ist, kann man kein Gespräch mit einer *angsteinflößenden* Chefin führen................ und man kann auch nicht zufriedenstellend arbeiten.
Ich müsste mich zu einem Psychiater überweisen lassen (DER dürfte weiter krankschreiben), doch hier gibt es nur einen einzigen und bis man da einen Termin bekommt ................... kann sonstwas passieren

@arturo: ich habe mir die Seite der *Sonnenstrahlen* angesehen, doch irgendwie fehlt mir da der Durchblick - wie sollte mir diese Seite helfen können ?
@Cynthia: warum rätst du dazu, sich während der Befristung nicht so häufig krank schreiben zu lassen ? Und nur *halblang* arbeiten ? Ich habe bisher *volle Pulle* gearbeitet und meine Chefin fand Gründe mich abzuwerten - was meinst du was sie macht, wenn ich nur *halblang* arbeite ?

LG Cleo
arturo55
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von arturo55 »

Nun gut Cynthia,
ich korrigiere mich. Konkret habe ich den Facharzt für Psychiatrie bzw. Nervenheilarzt gemeint. Aber wollen wir uns hier um des Kaisers Bart streiten? ;-)
Und die Bewältigung seines Leidens allein an den AU-Zeiten der Kollegen fest machen wollen. Eine sehr abenteuerliche "Lösung".
Herzliche Grüße
Arturo :hello:
arturo55
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von arturo55 »

Hallo Cleo,
entschuldige bitte, wenn ich das so frei heraus sage. Aber dann kannst du diese Seiten unmöglich vollständig und tiefgründig gelesen haben? Beruhige dich erst einmal, lies noch einmal und stelle dann biete deine Fragen. Deine jetzige Reaktion ist völlig normal. Der Knackpunkt ist der, du musst dich einlassen können und eine Änderung zulassen können. Ich weiss, einfach gesagt aber schwer getan.

Gruß
Arturo ;)
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

@Arturo : danke für deine *Nachsicht*, ich versuche es morgen noch einmal - kann mich heute auf nichts konzentrieren :oops:

LG Cleo
arturo55
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von arturo55 »

@cleo: ist schon o.k.
Schlaf drüber und dann frisch gewagt? :idea:
Sonnenblume14
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Sonnenblume14 »

hallo Cleo,

mein erster Gedanke: Hausarzt wechseln. SO geht es ja nun auch nicht, nicht jeder schafft so ein Gespräch, schon gar nicht, wenn man angeschlagen ist. Kopfschüttel ....

Ansonsten - um lange Wartezeiten zu vermeiden: Ist eine Psychiatrische Institutsambulanz in erreichbarer Nähe? Ansonsten evtl sozialpsychiatrischer Dienst der Stadt.

Dennoch solltest du dir in Ruhe Gedanken machen, wie du die Arbeitssituation langfristig lösen möchtest. Weiterarbeiten und woanders bewerben? Das KANN bereits entlasten, weil man einen Ausweg hat.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
katyfel
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von katyfel »

Cleo;
ich denke, dass du am ehesten spürst, ob du Arbeit und die Konfrontation mit deiner Chefin grade aushältst... und ob Zuhausebleiben (mit Pflege etc?!) entspannender ist.
Dein Arzt kann ja seine Erfahrungen haben und hat prinzipiell mit dem Flucht-Argument auch Recht, finde ich- nur eben nicht bei dir (und bei mir z.B. ... und bei anderen auch nicht)... die Verallgemeinerung ist eben einfach blöd und unzutreffend... und dass du so kämpfen musst für die AU ist natürlich in dieser Situation extrem blöd. Ich hoffe du findest da den für dich guten Weg. In einiger Zeit mithilfe der Therapeutin, erstmal für dich und im Austausch mit deinem Mann (Telefon, Skype o.ä.?), Freunden o.ä.
Sonst stimme ich (nochmal ;) ) Sonnenblume zu; Institutsambulanz, Beratungsstellen (städtisch oder kirchlich, je nach deinem Emfinden, gbt es normalerweise beides) oder auch ein Notfalltermin beim Facharzt (Psychiater) in deiner Nähe wären sicherlich wichtig- vielleicht auch mehreres davon versuchend, wenn das nötig ist, um schnell was zu bekommen.
Alles Gute dafür!

Für Infos und Hilfestellungen sind natürlich auch wir hier gerne weiter da (genauso wie Millionen mehr oder weniger seriöser Quellen im Internet :), deine Therapeutin, die ja leider woanders ist, vielleicht Bekannte, Freunde,...), aber in deiner Situation, in der so viel Druck vorzuherrschen scheint, hoffe ich vor allem, dass du auch vor Ort Hilfe findest- professionelle, im besten Fall.

@arturo: Die Unterscheidung Psychologe oder Psychiater ist eine der wichtigsten überhaupt ini diesem Zusammenhang... Arzt (inkl. Attesten, Medikamenten,...) oder Psychologe (eine Therapeutin scheint ja schon im Hintergrund zu sein...) ist nun mal zentral verschieden.

---Eine kurze Sache abseits des Themas; ich sehe in fast jedem deiner Beiträge diesen Link... meist ohne große Begründung und vor allem ohne wirklichen Bezug... Information? Wunsch, jemanden auf SHG generell oder diese im speziell naufmerksam zu machen? ist es schlicht deine Seite? Ich wüsste es gern und sähe es vor allem gern hier offen beantwortet. Danke.---
arturo55
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von arturo55 »

Hallo Katyfel,
darauf versuche ich sehr gerne zu antworten, wenn ich den deiner Zensur stand halte. :?:
Ich bin genauso wie alle hier im Forum Betroffener, kein Klugscheisser und auch um Lösungen bemüht. Wir sind eine SHG, die in der Zeit seiner Existenz sehr viele für sich erreichen und positive Erfahrungen sammeln konnte.
Erste Antwort, ja ich bin der Gestalter dieser Seiten. Muss ich mich nun dafür bei dir entschuldigen? ;) Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte mal. Vermutlich hast auch du den Inhalt nicht gelesen, sonst hättest du Sinn und Bezug vielleicht erkennen können? Unser Motto lautet "Hilfe zur Selbsthilfe "! Wer sich nicht einlassen kann und selbst gegen seine Leiden ankämpft, der hat sehr schlechte Karten. Aber das wirst du sicher auch wissen. :hello:
Genauso wie dieses gute Forum bilden bei der Bekämpfung unserer Leiden fachärztliche Betreuung und Selbsthilfegruppen eine sehr wichtige Einheit. Dachte ich immer, scheinbar sehen das einige anders, schade.
Jetzt habe ich einige Fragen an dich. Was konkret ist unseriös am Inhalt unserer Seiten? Warum sollen wir unsere Erfahrungen anderen vorenthalten und nicht versuchen zu helfen? Wir haben nicht vor, das Fahrrad neu zu erfinden! Unsere allgemeine Situation in der Gesellschaft ist schon schlimm genug, da müssen wir uns hier nicht noch gegenseitig belehren und "zerfleischen ". Also, was soll das werden?
Gut, wir können es nicht allen recht machen. Wenn meine / unsere Bemühungen hier nicht erwünscht sind, dann ist das so und wir konzentrieren uns in Zukunft wieder auf unsere unmittelbare Umgebung, wo wir eine starke Gemeinschaft geworden sind.

Herzliche Grüsse und viel Erfolg
Arturo :roll:
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Jungs - bitte bleibt friedlich ! Ich habe nicht herausgelesen, dass @katyfel eine Entschuldigung fordert oder gar *zensieren* will. In meinen Augen hat er nur nachgefragt (was ich verstehen kann, denn selbst mir - und ich bin erst zwei Tage dabei - ist beim lesen anderer Beiträge aufgefallen, dass du @arturo, gerne auf die sonnenstrahlen-Seite verweist)

Heute geht es mir etwas besser (sitze ja auch nicht vorm Doc :| ) denn ich habe meine Therapeutin per Mail erreicht und sie hat mir in 14 Tagen einen Termin freischaufeln können (eigentlich war der nächste Termin Mitte November geplant)
Habe nun meinen Hausarzt schriftlich darüber informiert und ihm mitgeteilt, dass ich mich vor dem Therapietermin nicht in der Lage sehe arbeiten zu gehen und um eine Verlängerung der AU bitte. Denn gleich heute morgen war eine Mail in meinem Postfach in dem meine Chefin deutlichst nachfragt, wielange ich denn nun noch krank bin. Sie muss das Personal planen, da meine direkte Kollegin nächste Woche Urlaub hat.
Donnerstag bin ich wieder in der HA-Praxis zum spritzen ............... ich hoffe, dass dann die AU-Verlängerung für mich bereit liegt. Wenn nicht, werde ich mich solange ins Wartezimmer setzen, bis ich zu ihm rein kann.
Das ist alles so anstrengend und ich bin so müde (körperlich und psychisch)

Ich bin echt froh hier zu sein und danke euch allen

LG Cleo
katyfel
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von katyfel »

Cleo,
was du schreibst, klingt wirklich gut für mich! Also nicht dieses Unterdrucksetzen der Chefin, aber wie du es schaffst, damit umzugehen! Dass das müde macht, ersschöpfend ist und an (und manchmal über...) Grenzen geht, ist klar. Aber vielleicht kannst du es dir etwas erleichtern durch die Vorstellung, dass du vermutlich stark und lange profitieren wirst, wenn du dich jetzt so engagiert für dich einsetzt?! Und das tust du, meiner Lesart nach, auf ziemlich bewundernswerte Art und Weise... Weiter so :)


(Arturo; wie Cleo es auch gelesen hat (ich bin froh, dass es nicht nur mein Empfinden ist); keine "Zensur" o.ä. meinerseits, sondern eine Nachfrage. Entgegen deiner Unterstellungen habe ich die Inhalte auch gelesen, nicht komplett natürlich, aber den Großteil, wohingegen du meinen Beitrag nicht aufmerksam erfasst zu haben scheinst... z.B. weil ich sie nie als "unseriös" o.ä. tituliert habe, geschweige denn versucht habe, dich oder dein Projekt zu "zerfleischen",...; es ging mir um die Klärung, warum du unkommentiert einen Link postest, statt z.B. den Ausschnitt der Seite, auf den du grade aufmerksam machen willst, für die entsprechende Person zu formulieren oder von mir aus auch zu kopieren von dort. So halte ich das für wenig sinnvoll und weniger hilfreich als ich dir als Intention unterstellen würde.
Eine Frage meinerseits, die ich durchaus berechtigt finde, und für die ich mich wiederums icherlich nicht rechtfertigen muss. Die hast du ja auch zu beantworten versucht, danke dafür, den Rest versuche ich einfach mal als Überreaktion aus Gründen, die ich nicht zu beurteilen vermag, abzuhaken.
Damit ist hoffentlich hier der Raum wieder offen für Cleos Anliegen)

Viele Grüße,
Sinfonia
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

katyfel hat geschrieben:Cleo,
was du schreibst, klingt wirklich gut für mich! Also nicht dieses Unterdrucksetzen der Chefin, aber wie du es schaffst, damit umzugehen! Dass das müde macht, ersschöpfend ist und an (und manchmal über...) Grenzen geht, ist klar. Aber vielleicht kannst du es dir etwas erleichtern durch die Vorstellung, dass du vermutlich stark und lange profitieren wirst, wenn du dich jetzt so engagiert für dich einsetzt?! Und das tust du, meiner Lesart nach, auf ziemlich bewundernswerte Art und Weise... Weiter so :)

Viele Grüße,
Sinfonia
Vielen lieben Dank für deine Worte. Klingt *aufbauend* (wobei ich mich aber gerade frage, ob man wirklich depressiv ist, wenn man doch noch soviel Kraft ausstrahlt .......................... :? )

LG Cleo
Zarra
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Zarra »

Hallo Cleo,
wobei ich mich aber gerade frage, ob man wirklich depressiv ist, wenn man doch noch soviel Kraft ausstrahlt
Doch das geht; ist auch nicht so "unüblich", gerade falls sich Symptome mehr auf die körperliche Ebene verlagern.

Ich habe mal zum Verständnis noch eine andere Frage: Dein Eingangsposting las sich für mich so, als ob Dich die Diagnose Depression, psychisch, total überrascht hätte. ... und ich frage mich, woher dann die Psychotherapeutin am ehemaligen Wohnort kommt.

LG, Zarra
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Zarra hat geschrieben:Ich habe mal zum Verständnis noch eine andere Frage: Dein Eingangsposting las sich für mich so, als ob Dich die Diagnose Depression, psychisch, total überrascht hätte. ... und ich frage mich, woher dann die Psychotherapeutin am ehemaligen Wohnort kommt.
Die Psychotherapeutin habe ich vor drei Jahren gesucht und gefunden, weil ich damals unheimlich Probleme mit meinem *Eigen-Bild einer guten Mutter* hatte. Zwei Jahre hatte ich einmal monatlich einen Termin, seit dem letzten Jahr nur noch einmal im Quartal. Der Zeitpunkt die Termine so weit auseinander zu ziehen war günstig, denn wir hatten *gute Arbeit* geleistet und ich fühlte mich gut.
Das glaubte ich auch noch, als ich ins Krankenhaus ging und dort dann diesen Test und die Gespräche mit der KH-Therapeutin hatte. Ich bin ein *Meister* im verdrängen und was mir dort bewußt wurde ist, dass ich anscheinend wieder so tat wie so oft : so tun als ob ich stark, gesund und taff bin. Ich habe Angst mir selbst (und anderen) einzugestehen, dass ich eben nicht so bin. Ganz tief in mir drin hätte ich furchtbar gerne jemanden, der sich um mich *kümmert*, der mir alles abnimmt und sagt : lass das mal, ich mach schon ! Ich empfand die Tage im Krankenhaus als so wohltuend, alle waren so freundlich, kümmerten sich um mich und nahmen meine Schmerzen ernst. Andererseits weiß ich aber, dass ich das eigentlich nicht bin, denn ich lasse mir im Alltag nicht gerne *das Heft aus der Hand nehmen*. Ich muss das alles irgendwie hinkriegen und eine Reha (wie die KH-Therapeutin empfohlen hat) kommt gar nicht in Frage, weil ich hier nicht weg kann - die Schwiegereltern möchte und kann ich nicht alleine lassen.

Boah, schon wieder soviel geschrieben, dabei hätten dir wahrscheinlich die ersten beiden Sätze als Erklärung gereicht :oops:

LG Cleo
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Zarra hat geschrieben:Dein Eingangsposting las sich für mich so, als ob Dich die Diagnose Depression, psychisch, total überrascht hätte. ..
Habe gerade nochmal über diesen Satz nachgedacht ......................... und ich glaube was mich so überrascht hat ist die Tatsache, dass sie es (trotz meiner *schauspielerischen Talente*) gemerkt hat

LG Cleo
Zarra
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Zarra »

Liebe Cleo,
dabei hätten dir wahrscheinlich die ersten beiden Sätze als Erklärung gereicht
... "oberflächlich" gesehen: ja. Doch die anderen sagen mehr über Dich aus. Und ich finde das GUT! Also nix mit :oops: !!
Das glaubte ich auch noch, als ich ins Krankenhaus ging und dort dann diesen Test und die Gespräche mit der KH-Therapeutin hatte. Ich bin ein *Meister* im verdrängen und was mir dort bewußt wurde ist, dass ich anscheinend wieder so tat wie so oft : so tun als ob [...]
In Bezug auf das ursprüngliche Problem und was in jener (!) Zeit anstand, mag das ja auch durchaus stimmen (daß die Therapie gut war, sie Dir geholfen hat). - Und spätestens jetzt gibt es halt noch weiteres ...
Naja, und Probleme wie "*Eigen-Bild einer guten Mutter*" fallen normalerweise auch nicht ganz aus dem Himmel und sind nicht ganz isoliert zu sehen. Und falls das über die Krankenkasse abgerechnet wurde, wird als Diagnose auch etwas anderes als das auf dem Abrechnungsschein gestanden haben (evtl. Anpassungsstörung o.ä.); ... ohne Diagnosen zuviel Beachtung schenken zu wollen, können sie halt auch durchaus hilfreich sein, wenn sie einen zu der passenden Behandlung leiten.

Bei Krankschreibung rate ich durchaus zur Abwägung; hinsichtlich der empfohlenen Reha kann ich Dir hingegen wirklich nur zuraten - mach das!! Ich kann mir gut vorstellen, daß es Dir hilft - in vielerlei Hinsicht. Das heißt nicht, daß ich Deine Bedenken nicht verstehen könnte. Ich rate Dir auch nicht zu Knall auf Fall, sondern zu gewisser Planung (allerdings sind irgendwann da aber auch andere in der Familie an der Reihe). Für ca. 5 Wochen ... möglich: 1. kommen sie doch noch allein klar, können Nachbarn, Freunde etc. einspringen oder 2. gibt es Pflegedienste ... 3. müssen Dein Mann und ggf. andere sich etwas überlegen. - Es darf auch mal um Dich gehen! ... und danach kannst Du u.U. viel besser wieder auch für sie da sein.

Und: Man darf durchaus auch unterschiedliche Seiten haben! ;) Je mehr Du ihnen ein bißchen Raum gibst, umso weniger ärgern sie Dich "hintenrum".

LG, Zarra
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Ich war heute ja wieder in der Praxis um mich spritzen zu lassen. Als ich mein Kärtchen über die Theke reichte, gab mir die Mitarbeiterin gleich die neue AU - ausgestellt bis nach dem Termin bei der Therapeutin.
Ich bin soooo erleichtert, jetzt habe ich erst einmal etwas Luft.

Und wie das Leben so spielt : gestern traf ich meine allererste Chefin und sie erzählte mir von ihrer Verwandten, die beim gleichen Träger wie ich arbeitet (nur in einer anderen Einrichtung), und deren Vertrag am Ende des Jahres nicht verlängert wird. Diese Verwandte würde gerne weiterarbeiten da sie gebaut haben usw.
Mir spukt nun folgende Idee im Kopf herum : ich bitte den Arbeitgeber meine zweite Verlängerung (Feb.-Aug. 2016) irgendwie *zu vernichten* (falls das rechtlich möglich ist), meine erste Verlängerung (bis 30.1.2016) einfach auslaufen zu lassen und dafür dann die Kollegin einzustellen (sie hat die gleiche Stundenzahl wie ich)
Im Moment kommt mir das als die beste Lösung vor, aber ich will das Wochenende noch drüber nachdenken bevor ich irgendwas in Gang setze.
Jetzt bin ich erst einmal froh und hoffe, dass sich diese Pause günstig auf meinen derzeitigen Zustand auswirkt. Dann noch das Gespräch bei meiner Therapeutin und alles könnte doch noch irgendwie *gerade gerückt* werden.

LG Cleo
katyfel
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von katyfel »

Cleoline,

das mit dem Kraft ausstrahlen kenne ich auch... und kann da Zarra nur zustimmen.
Mein Schmerzmediziner (und auch sonst jeder... aber der ist ja fast "Profi") sagt mir auch jedes Mal "Heute sehen Sie aber gut aus..." und mir fällt es sehr schwer, dann zu widersprechen...
Ist ein aktuelles Beispiel von vielen- nachdem mir am Anfang z.B. auch von einer ärztlichen Psychotherapeutin die Depression vollkommen abgesprochen wurde etc. ...
Damit will ich nur sagen; Nix ungewöhnlich, Kraft auszustrahlen.. ;)

Sonst; ich hab dich gelesen und grade das mit der AU ist doch super und gibt dir hoffentlich erstmal ein bisschen Ruhe, nimmt Druck raus... Daumen bleiben gedrückt, mehr geht grade bei mir nicht.

Liebe Grüße,
Sinfonia
Murkelchen
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Murkelchen »

Das ist Deine Antwort:

meine Chefin hasst es, wenn man sich krank meldet. Außerdem redet sie mit mir, wie mit einem dummen kleinen Kind. Sucht nur ständig irgendwelche (vermeintlichen) Fehler und putzt mich in einer Art und Weise runter, dass ich völlig *kusche*.

Das blockiert Dich so sehr, dass Dein Körper schon streikt.
Ich würde sagen-bin jedoch kein Profi!-das dies psychosomatisch ist.
Ursache-Wirkung
Die Seel beeinflusst den Körper............sie gibt uns Zeichen über unseren Körper.......
Baldige Genesung für Dich.
Alles Liebe.
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

@Murkelchen: habe erst eben deine Antwort gelesen und ich danke dir, dass du dir darum Gedanken machst. Du schreibst da etwas, was ich mich auch schon selbst gefragt habe : sind meine unerklärlichen Beinschmerzen vielleicht psychosomatisch ?
Zuerst dachte ich : kann man sich solche Schmerzen *einbilden* ? Aber es ist ja wohl nicht so, dass man sie sich einbildet, sondern das sie tatsächlich da sind.
Gestern war ich bei der Psychiaterin und sie hat zu der schweren depressiven Episode auch *chronische Schmerzstörung mit psychischen Faktoren* als Diagnose für die KK geschrieben.

LG Cleo
Cleoline
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Re: Irgendwie wird alles zuviel

Beitrag von Cleoline »

Durch meine AU bin ich ja ein bißchen *runtergekommen*, doch gestern hatte ich eine Mail meiner Chefin im Postfach und schon hat es mich wieder ganz doll erwischt.
Ich habe ja den Zeitvertrag, der bis Ende Januar geht, nun definitiv nicht verlängert und das hat mich ein wenig aufgebaut - doch meine starke Reaktion auf die Mail gestern hat mir gezeigt, dass ich es nicht schaffen werde, vorher dort noch einmal zu arbeiten.
Keine Ahnung wie ich das der Psychiaterin Ende des Monats beibringen werde ..................
Ich bin auch beim Biofeedback wieder in mein altes Muster verfallen : ich habe die Aufgaben dort suuupertoll gemacht, so dass die Dame dort sehr zufrieden war mit mir. Und genau DAS ist eins meiner Probleme : ich will es den anderen immer Recht machen, sogar eben der Dame vom Biofeedback :o Verrückt, gell ?
Mein Tinitus wird auch immer lauter (jedenfalss empfinde ich das so) und die Medis wirken kein bißchen. Gibt es das, dass ein Körper absolut nicht auf die Medis reagiert ?
Und dann dieses komische Gefühl im Bauch : heute passiert noch was ! - kennt ihr das auch ?

LG Cleo
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