Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Hallo,
Florian, was Du geschrieben hast, kann ich so nur bestätigen. Aus diesem Grund ist für mich auch jede Option auf Rückkehr gestorben, wenn sie sich einen neuen suchen würde. Keine Frage, miteinander umgehen müssten wir ja auf jeden Fall, aber ich denke ich werde dann auf emotionalen Autopilot schalten, zumindest hoffe ich, dass ich das noch kann.
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Florian77 hat geschrieben:Der Typ kann ihr nix bieten. Ich bin beruflich selbstständig, vergrößere mich in den nächsten Monaten, stehe mit beiden Beinen im Leben habe ein schönes zu Hause mit Garten und ein Auto. Sie hätte bei mir anfangen können. Geld verdienen, ein eigenes Auto haben können.
Hi Florian,

in solchen Fällen ist es doch häufig so, dass ein entgegenkommendes oder sogar unterwürfiges Verhalten zu verzeichnen ist, aber das Herz entscheidet zu Gunsten eines Gegenteils. Über diesen Klassiker gibt es hunderte von Songs und wahrscheinlich noch mehr Filme.

Ich denke, dass die Argumentation über Versorgung, Sicherheit, Sozialstatus etc. im Sinne der Zielsetzung kontraproduktiv ist und zudem allen Männern, die anders sind, zuspielt. Man(n) schädigt sich sozusagen selbst. Mit dem Argument, das Du auf den Tisch bringst, stärkst Du den Neuen und schwächst Deine Position.

Es besteht zudem auch die Gefahr, dass Deine Ex sich durch diese Argumentation abgewertet oder sogar erniedrigt sieht, denn folgt man dieser Argumentation in letzter Konsequenz, wäre sie ja quasi ein Nichts, dessen Aufstieg oder Fall allein von der richtigen oder falschen Auswahl des Mannes bestimmt wird.

Liebe Grüße vom Dobi
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Von dieser Seite betrachtet hat Dobi recht. Mir ging es eher darum, dass ich mich nicht (und auch sie nicht) erniedrigen werde. Wenn es dazu kommen sollte (was derzeit noch in weiter Ferne scheint) ist für mich aus Selbstschutz keine Alternative möglich als mich von ihr zu lösen.
Florian77
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Florian77 »

Hallo Dobi
Gesagt habe ich ihr es nicht. Das sind nur meine Gedanken über das wie sie nun leben möchte. Wenn sie das so will bitte schön. Ich werde jedenfalls sie nicht daran hindern. Hauptsache unser Kind gehts gut. Es gibt genug andere Frauen die meine Art und Weise, schon alleine wie wichtig mir mein Kind ist, zu schätzen wissen. Warum soll ich dieser Frau nachlaufen? Soll ich weiterhin für ihren Unterhalt sorgen? Eine Beziehung stell ich mir anders vor. Ein nehmen und geben. Sie hat in letzter Zeit nur genommen. Eines Tages wird sie schon wissen, was sie nicht mehr hat. Habe ihr mitgeteilt das sie sich gegen mich entschieden hat und langsam lernen soll auf mich zu verzichten.
gruß
Florian

Wie oft belügen sich Menschen, damit sie von niemanden die Wahrheit hören?
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Hallo Florian,

ich glaube, dass genau diese Denke für Dich richtig ist, damit es Dir gut geht, denn sie fährt auf der Schiene, die Deine Stärken darstellen, somit ist es auch am authentischsten.

Die große Stärke bei Dir (und auch bei Ellwood) sehe ich im unerschüttlerlichen Selbstbewusstsein, mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass es andere gibt, die großes Interesse hätten und die man somit haben könnte.

Dieses Selbstvertrauen sehe ich als ganz große Stärke, zumal es selbst nach solchen Ergebnissen noch unverändert vorhanden ist.

Viele würden nach solchen Resultaten in`s Zweifeln geraten, aber bei Euch ist das nicht so. Euer Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht bleibt unberührt. Insofern liegt hier wahrscheinlich auch am ehesten der Ausweg, dass es bald wieder besser geht.

Was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass Deine Ex sich niemals in klaren Worten darüber geäußert hat, was ihr konkret an Dir mißfällt. Du hast geschrieben, dass sie nur rumgepupt und rumgemäkelt hat. Das finde ich erstaunlich, denn meist sagen Frauen ziemlich konkret und auch wiederholt, was sie an dem Mann stört, bevor sie sich einen anderen nehmen und weg gehen.

Liebe Grüße vom Dobi
Florian77
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Florian77 »

Hallo Dobi
Das hat sie auch. Sie meinte aber auch das sie sachen gesagt hat die nicht so gemeint wären. Was ist jetzt? Der Kontakt zu mir wird immer intensiver. Hat sie Angst mich komplett zu verlieren? Wenn meine Schwägerin schon sagt das wir gar keine Trennung haben, was ich ihr so erzähle, hat das schon was zu bedeuten. Sie streitet aber ab für mich noch Gefühle zu haben und hätte wohl schon abgeschlossen. Macht sich aber übertrieben über meinen Gesundheitszustand sorgen. Nur weil ich mich nicht gleich zurück melde. Ich bin der Papa unseres Kindes und ihr ein sehr wichtiger Mensch meint sie. Mir wird es langsam doch bischen zuviel.
gruß
Florian

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Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Hallo Florian,

ja, das kenne ich auch. Es wird etwas gesagt und hinterher heißt es, es wäre nicht so gemeint gewesen. Ich gehe dann so vor, dass ich dem wie gewünscht folge und solche Ausreißer gar nicht gewichte.

Statt dessen schaue ich nur auf die Richtung und die Tendenz, in die die jeweilige Aussage ging. Die merke ich mir.

Nach eine gewissen Zahl von Aussagen habe ich dann eine Schnittmenge, was die Richtung und die Tendenz dessen betrifft, was da gesagt wird.

Meine Partnerin kann 20 x eine Aussage im Nachhinein relativieren (war nicht so gemeint oder sorry...), aber sie kann nicht entkräften, dass die 20 Aussagen alle in die selbe Richtung gingen.

Mit dieser Methode kann man Leute überlisten, die immer im Nachhinein behaupten, es wäre nicht so gemeint gewesen.

Es gibt Leute, die sind wie Teflon, nichts bleibt an ihnen haften. Sie sind auch wie Pudding, den man niemals festnageln kann. Wenn man es aber geschickt genug anstellt, kann man sie über die Tendenz und die Richtung dessen, was sie tun und sagen, stellen.

Nur auf diese Weise ist es mir gelungen, dahinter zu kommen, was meine Partnerin für ein Mensch ist und was genau sie so wütend und hassig auf mich machte.

Nachdem die Gründe endlich klar waren, wusste ich, dass das nur durch Trennung zu beheben ist.

Meine Partnerin ist es gewohnt, dass alle Wünsche, die Männer an das Leben haben, komplett gescheitert sind, sich aber schlagartig und zu 100 % erfüllen, wenn ihnen das Glück wiederfährt, eine Frau zu bekommen. Sie hatte immer Typen, die sich wie Abhängige verhielten.

Leider bin ich ein ganz anderer Typ als ihre sonstigen Männer. Ich habe und ich mache viele eigene Sachen. Ich bin auch kein Typ, der seit der Pubertät davon träumt, 1 x im Leben eine Frau von Dichtem zu sehen zu kriegen. Sie wünscht sich aber genau so einen Mann, einen Abhängigen und ich bin das Gegenteil dessen. Dadurch fühlte sie sich "abgewertet" und "reduziert", nicht standesgemäß behandelt usw. Das machte sie sehr wütend und erzeugte in ihr den Wunsch, mich mit Abwertungen zu konfrontieren und mich überall lächerlich zu machen.

Andererseits "brauchte" sie mich aber auch, weil sie ja von einer dauerhaften Partnerschaft träumte und das war früher mit den Abhängigen nie möglich, da meine Partnerin immer nach wenigen Wochen das Interesse an denen verlor.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 24. Sep 2015, 08:22, insgesamt 1-mal geändert.
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Hi Dobi,

einen ähnlichen Character wie Du habe ich da auch. Meine Frau war allerdings immer sehr selbstkritisch und keine Prinzessin in dem Sinne, dass ich froh sein könnte sie zu haben. Sie will aber immer alles in geregelten Bahnen abziehen und war daher auch immer mein kleiner Monk. Das hat auch ganz gut geklappt, da ich mein Ding durchgezogen und trotzdem bei ihren Sachen mitgezogen habe. Dann entwickelte sich alles in die Richtung wie ich es bereits beschrieben habe.
Irgendwie bin ich mir vorgekommen als wäre ich ihr Feind-Ersatz anstelle ihrer Eltern. Sie dachte immer ich würde versuchen sie zu ändern, dass war aber nicht so. Ich wurde dahin gestellt als wäre ich der Vater eines pubertierenden Kinde, obwohl ich sie immer ermutigt habe das zu tun was sie will und, dass sie endlich an sich glauben soll.
Jetzt habe ich wohl die Quittung. Heute kommt mein vormals zukünftiger Chef und will mich noch umstimmen nicht vor Dienstantritt zu kündigen. Ich schäme mich sehr, dass ich jetzt kündigen muss. Ich schäme mich vor meinen Kollegen, die mich ständig nach meinem Abschied fragen und mir zu dem tollen Schritt gratulieren. Aber all das musste ich erstmal verheimlichen, da nicht klar war ob ich bleiben darf. Für mich ist es die einzige Lösung, ich will für Be da sein. Ich hoffe ich pack das heute...
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Hallo BeMo,

ich würde das mit dem Schämen an Deiner Stelle beseitigen, indem ich einfach den Grund (das Kind) benenne. Das würde jeder verstehen und auch genauso handeln.

In meiner Beziehung war es ein bißchen ähnlich. Ich habe es meiner Partnerin gegenüber so formuliert, dass "sich das gesamte negative Potenzial aus Deinen Beziehungen zu anderen Personen stellvertretend auf mich entläd, sobald ich die Rolle Deines Partners erhalte."

Und genauso war es auch !

Deshalb ist auch klar, dass alles viel besser werden wird, sobald ich nicht mehr der Partner bin, sprich wir getrennt sind.

In der Zukunft wird ein anderer diesen undankbaren Job übernehmen. Das ist auch der Grund, warum ich nicht neidisch oder eifersüchtig auf einen Nachfolger wäre.

Liebe Grüße vom Dobi
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Hallo Dobi,

ja, irgendwie bin ich aber auch no so weit, dass ich ihr erstmal helfen möchte. Und das drängt mich in eine unangenehme Situation. Wenn ich jetzt überall erzähle, dass ich glaube, dass meine Frau an einer Depression leidet, bin ich wieder der Bösewicht und sie lässt sich nicht helfen. Im Moment tut sie mal wieder so, als wäre nur ich das Problem. Vielleicht bin ich das ja auch... ich weiß es echt selbst nicht mehr. Sie suggeriert mir, dass ich quasi spinnen würde. Ich solle ihr blos nicht nachher erzählen, dass sie irgendetwas mit dem Ende meiner Karriere zu tun hätte, darauf hätte sie keinen Einfluss genommen. Und dann bekommt sie im Moment wieder nichts auf die Kette, seit 3 Tagen will sie einkaufen und seit 4 Tagen bügeln. Abnehmen darf ich es ihr aber nicht, dann sagt sie ich soll das lassen, sie sei ja schließlich nicht krank. Das ist echt ein Dilemma.
Für mich wäre das schlimmste, wenn meine lieb Frau (also die alte) irgendwie wieder zu sich zurückfindet und versteht, dass sie einen Fehler gemacht hat. Zwischendurch habe ich ja, wie bereits häufig erwähnt, das Gefühl, dass es so sein könnte. Immer wenn sie die absolut toll und super gelaunte spielt fällt mir das auf. Das war immer ihre "Maske" wenn es ihr schlecht ging. Auch damals in unserer Trauer hatte sie Tage an denen sie so getan hat als wenn nichts wäre.
Ich bin gespannt und voller Hoffnung, dass mein neuer Chef mir das nicht übel nimmt und vor allem, dass das mit der Wohnung klappt.
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Hallo BeMo,

es gilt hier, einfach zu akzeptieren, dass man als Mann in einer Partnerschaft viel beeinflussen, also viel verbessern, aber auch viel verschulden kann, aber eben nicht alles.

Ich hatte ursprünglich mehr dazu geschrieben, aber ich lösche das wieder, da es Vergangenheit ist und auch da bleiben soll.

Sinngemäß: Man(n) kann nur für etwas verantwortlich sein, das mit einem anderen Mann anders (im Sinne von besser) gelaufen wäre. Bei meiner Partnerin ist es aber mit keinem Mann jemals besser gelaufen. Insofern sehe ich nicht 100 % der Schuld bei mir.

Liebe Grüße vom Dobi
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Hallo zusammen, das Gespräch mit meinem neuen oder besser gesagt jetzt ehemaligen zukünftigen Arbeitgeber ist gut und verständnisvoll gelaufen. Juhu, ich kann bleiben wo ich bin. Wenigstens eine Konstante.
Jetzt gilt es den ersten Schritt Richtung Trennung zu machen und irgendwie bin ich erleichtert. Ich gebe ihr jetzt Zeit und Raum. Wenn sie will kann sie bleiben, wenn sie auszieht kann sie (so wie es Momentan aussieht) auch wiederkommen. Wenn sie sich jemandem anderen zuwendet, dann ist es halt vorbei. Im Moment läuft es mal wieder sehr freundschaftlich und ich hoffe, dass das erstmal so bleibt.
duck
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von duck »

Hallo BeMo,

bei mir ist es sehr ähnlich, nur andersherum. Ich bin depressiv, habe meinen Partner lange Jahre vernachlässigt und er fühlte sich von mir nicht genug geliebt, verstanden und unterstützt. Durch meine Erkrankung habe ich ihm das Leben sehr schwer gemacht, durch meine pessimistische Sichtweise seine Träume und Ideen immer erstmal schlecht geredet (habe dabei eben vorallem die Probleme gesehen und nicht die Möglichkeiten).

Vor gut einem Monat hat er mir dann eröffnet, dass er keine Kraft mehr hat, dass er mich nicht mehr liebt und sich von mir trennen will. Eigentlich sagt mir mein Verstand, dass es vernünftig ist, denn ich sehe auch, wie sehr er unter der Situation leidet. Aber ich kann/will die Trennung nicht akzeptieren. Ich bin damals zu ihm gezogen, also wäre es eigentlich an mir auszuziehen. Aber ich liebe ihn und bin nicht bereit aufzugeben. Und eine eigene Wohnung zu suchen widerstrebt mir zutiefst.

Dabei wäre es wirklich das beste, erstmal Abstand zu gewinnen. Auch und vor allem für mich. Denn für mich ist das jetzige Zusammenleben mit dieser kalten Distanz eine echte Qual. Auch wir waren seit 2004 zusammen, haben aber keine Kinder. Trotzdem will man doch eine so lange Zeit nicht einfach wegwerfen, vor allem nicht, wenn man sich mal geliebt hat (oder es immer noch tut).

Ich denke, dass es bei euch tatsächlich eine gute Entscheidung war, dass sie ausgezogen ist. Sehr gut auch, dass sie nur 100 m weiter eine Wohnung gefunden hat. Ich denke, sie muss sich erstmal um sich kümmern. Vielleicht erkennt sie ja sogar, dass sie Hilfe braucht, wenn Du ihr nicht mehr das Einkaufen oder Bügeln o.ä. abnimmst. Du solltest sie nicht bedrängen, aber trotzdem immer zeigen, dass Du noch für sie da bist. Im Moment fühlt sie sich bei Dir nicht mehr wohl. Möglicherweise liegt das "nur" an den Depressionen, vielleicht ist es aber auch ein grundsätzliches Problem. Ich halte es für gar nicht mal für so unwahrscheinlich, dass sie sich Dir wieder annähert, wenn sie wirklich noch etwas für Dich empfinden sollte. Aber klar ist, dass sich sich vorher auf sich konzentrieren muss und dass es viel Zeit braucht.

Vorallem solltest Du jetzt für Deinen Sohn da sein, der das ganze bestimmt auch nicht so einfach verstehen wird. Leider taucht er kaum in Deinen Erzählungen auf. Wie nimmt er denn das alles wahr? Es ist großartig, dass es mit Deinem alten Job geklappt hat und der andere Chef so verständnisvoll ist. So hast Du mehr Zeit für Deinen Sohn und auch für Dich.

Ich wünschte, ich wäre schon an dem Punkt angekommen, endlich mein Leben einmal in die Hand zu nehmen und nicht nur in dieser quälenden Warteposition zu verbringen. Meine Rationalität sagt mir, dass es das Beste für mich, für ihn und auch für unsere Beziehung ist. Denn so treibe ich ihn ja eher noch weiter von mir weg. Aber irgendwie fehlt mir die innere Stärke für den entscheidenden Schritt.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft,
Viele Grüße,
duck
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Hallo Duck,
ob sie sich nochmal annähert wage ich nicht zu beurteilen. Darüber versuche ich mir keine Gedanken zu machen. Sie soll ihre Zeit für sich bekommen, ich brauche auch meine. Komisch ist, dass jetzt alles so ideal läuft und irgendwie alles klappt was wir uns vornehmen. Be nimmt die ganze Sache im Moment noch nicht wirklich war. Er weiß es noch nicht, aber ich glaube er spürt etwas. Deswegen wollen wir so sensibel wie möglich daran. Deswegen fühlt es sich an wie ein kleines Wunder, dass die Wohnung um die Ecke frei ist. Meine Frau ist auch seit dem wir uns die Wohnung angeschaut haben wieder aktiver. Wenn wir die jetzt noch bekommen würden wäre das ein Traum.
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Abstand wirkt immer Wunder ! Was diesen Aspekt betrifft, gibt es immer berechtigten Anlass zu Hoffnung.

Das sieht man doch schon daran, dass selbst Expartner, über die einem wirklich Schlimmes berichtet wurde, nach einer Weile wieder als ganz OK gesehen werden und es wird dann auch wieder geschwatzt oder die ehem. Beziehung zum 10000-sten mal aufgearbeitet.

Wenn ich eine Partnerin neu kennen lernte, habe ich nie so recht verstanden, was das soll, aber oft ist es einfach so. Wenn erstmal ein Abstand da ist, fangen Expartner im Rückspiegel wieder an zu glänzen.

In meinem Fall haben sie sogar dermaßen stark geglänzt, dass meine 12-jährige Partnerschaft eigentlich schon nach einem halben Jahr komplett kaputt war. Da hätten ich das spätestens beenden müssen, dummerweise habe ich das nicht.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 25. Sep 2015, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
duck
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von duck »

Hallo,

ich wollte Dir jetzt auch nicht zu viel Hoffnung machen mit der Annäherung. Ich wollte nur sagen, dass manchmal mehr Abstand auch ein Weg zu mehr Annäherung sein kann. Dazu müssen sich beide Seiten aber selbst bewust machen, was sie eigentlich wollen.

Dass es jetzt besser läuft, ist doch ein Zeichen, dass sie sich davor selbst sehr unter Druck gesetzt hat (vielleicht auch unter Druck gesetzt gefühlt hat, auch wenn Du es nicht so beabsichtigt hast). Es scheint, als ob von ihr ein wenig die Anspannung abfällt. Vor allem, wenn sie lange Zeit immer vorgespielt hat, dass alles in Ordnung ist, obwohl dem nicht so war. Dies könnte der erste Schritt sein, wie sie wieder zu sich finden kann.

Alles Gute,
duck
mirabella
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von mirabella »

JA, erstmal müssen die Erkrankten zu sich finden, dann müssen sie wieder zu uns finden....
Oft passiert aber in der Zwischenzeit einiges, wo es kein Weg mehr zurück gibt, auf beiden Seiten.
Deshalb scheitern soviele Beziehungen an dieser Krankheit!

LG
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Im Moment fühlt es sich ganz gut an wenn sie geht. Bin total gut gelaunt nach Hause gekommen und sie hat die ganze Zeit nur gemeckert. Dann hieß es, ich soll mich nicht aufführen wie ein Lämmchen. Sie schafft es echt, dass ich mir den Auszug herbeisehne.
Ich ertrage es auch nur noch schlecht, dass immer alles beschissen sein soll. Dabei hatte sie einen entspannten Tag, war laufen und beim Pferd. Dann steht sie im Haus und regt sich auf wie dreckig alles wäre. Da muss man(n) sich echt zurückhalten wenn man grad von der Arbeit kommt. :-)
Naja, dann hab ich den Flur gesaugt und es war falsch, dann hab ich aufgehört und es war auch falsch, weil ich die anderen Räume nicht gesaugt hab. So langsam muss ich drüber lachen. Be wird nu auch noch Krank und das bin ich dann wahrscheinlich auch Schuld.
Ist schon irgendwie geil.
Eine Depression wurde bis jetzt ja noch nicht wirklich diagnostiziert, mittlerweile muss ich aufpassen, dass ich nicht denke, dass sie einfach ein Arschloch ist. :-)
Sonnenblume14
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Sonnenblume14 »

hallo BeMo,

vielleicht ist es eine Mischung aus beiden? Jedenfalls ist dieses Nicht-Rechtmachen-Können eine typische Symptomatik einer Depression. Da gehen einfach die Pferde mit einem durch. Jetzt, ein Jahr später, kann ich gar nicht glauben, wie falsch gepolt ich war. Aber mein Tagebuch gibt da klare Auskunft. Kurz: einem wirklich Depressiven machst du nichts recht - er WILL alles falsch sehen.

Interessant finde ich die Lämmchen-Aussage. Vielleicht wünscht sie sich mal eine klare Ansage?! Dreh mal den Spiess um ... arrangiere dich mit dem Gedanken der Trennung ...

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

BeMo hat geschrieben:Im Moment fühlt es sich ganz gut an wenn sie geht. Bin total gut gelaunt nach Hause gekommen und sie hat die ganze Zeit nur gemeckert. Dann hieß es, ich soll mich nicht aufführen wie ein Lämmchen. Sie schafft es echt, dass ich mir den Auszug herbeisehne.
Ich ertrage es auch nur noch schlecht, dass immer alles beschissen sein soll. Dabei hatte sie einen entspannten Tag, war laufen und beim Pferd. Dann steht sie im Haus und regt sich auf wie dreckig alles wäre. Da muss man(n) sich echt zurückhalten wenn man grad von der Arbeit kommt. :-)
Naja, dann hab ich den Flur gesaugt und es war falsch, dann hab ich aufgehört und es war auch falsch, weil ich die anderen Räume nicht gesaugt hab. So langsam muss ich drüber lachen.
Hallo BeMo,

das Problem war, dass Du gute Laune hattest. Hau doch einfach ab, bis sie ausgezogen ist, das habe ich auch so gemacht. Ich war über 5 Wochen weg und habe das Ganze so erklärt, dass es auf die Weise leichter für mich ist. Stimmt ja auch. Für sie war das auch besser und ich konnte schon 5 Wochen vorher damit anfangen, mich zu erholen. Diese Lösung ist wirklich gar nicht so schlecht. Deine Partnerin ist dann später auch 5 Wochen früher wieder nett.

Dieses Rumgepupe, was Du da beschrieben hast, hatten wir nie, glücklicherweise. Bei sowas würde ich sofort die Biege machen. Ich kann nicht mal Streitereien von anderen Leuten mit anhören. Mir versaut sowas irgendwie die Laune und den Tag. Man kann sich doch auch normal unterhalten, ich meine ganz normal, normale Stimme, normale Gesichtsausdrücke usw. Dabei lässt sich doch auch viel mehr rüber bringen. Bei so einem Gefetze kann man doch eigentlich direkt abbrechen, oder ?

Ich finde es auch ein wenig ungerecht, dass Du arbeiten musst und sie kann laufen, reiten oder sonstwas machen. Warum habt Ihr das denn so geregelt ? Das ist doch eher ungünstig, ich meine für Dich. Was ist denn überhaupt ein Lämmchen ? Ist das ein Codewort zwischen Euch ? Kenne ich gar nicht.

Liebe Grüße vom Dobi
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Hi ihr zwei,

ich habe das Gefühl, dass sie sich dann schämt wenn wir gemeinsam danach lachen, weil ich ihr dann sage: "Das tut weh, lass das bitte" und danach zu meiner Laune zurückkehre. Ich wusste gar nicht mehr wie gut das tut einfach gut drauf zu sein. So war ich vor Mo's tot eigentlich immer.
Eben war sie wieder sehr nachdenklich, dann hat sie wieder von dem Auszug und der Trennung angefangen. Ich habe echt das Gefühl, das sie unbedingt was von mir hören will. Aber ich vermute ganz einfach, dass sie gerne negatives hören würde, damit ihr die Trennung leichter fällt. Aber den Gefallen tue ich ihr nicht. :-) so bin ich eigentlich nie gewesen.
Warum sie das so macht? Weil ich mir das so gewünscht habe, damit wir dann Nachmittags alle zusammen Zeit verbringen hätten können und es an Geld nicht gemangelt hat. Aber mein erhofftes Ziel bzw. mein Wunsch nach familiären Aktivitäten hat sich dann nie erfüllt, weil sie dann den Haushalt aufgeschoben und aufgeschoben hat. Ne und ich sind dann mal raus, sie wollte eigentlich alles machen und hat es dann doch wieder nicht gemacht. Weil ich es so nie von ihr gewohnt war hat es dann gekracht. Ein Teufelskreis.
Im Moment sage ich nichts zu laufen und Pferd, weil ich denke, dass es ihr gut tut. Und wenn sie es schafft wieder glücklich zu werden, dann läuft der Rest vielleicht auch.
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Dobi,
Ein Lämmchen soll heißen, "tu nicht so wie ein zartes Lamm". Sprich: "Warum streitest Du nicht? Du bist doch gar nicht so lieb wie Du tust!"
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

BeMo hat geschrieben:Dobi,
Ein Lämmchen soll heißen, "tu nicht so wie ein zartes Lamm". Sprich: "Warum streitest Du nicht? Du bist doch gar nicht so lieb wie Du tust!"
Häng` Ihr doch im Keller einen Box-Sack hin. ;-)

Das mit dem Zuhausebleiben ist aus meiner Sicht keine gute Idee, aber das muss jeder selber wissen. Hoffentlich geht sie wenigstens nach Eurer Trennung arbeiten, sonst wird das ja teuer.

Liebe Grüße vom Dobi
BeMo
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von BeMo »

Das wird sie erstmal nicht machen. Muss aber (zumindest wenn es so bleibt) nur für sie Unterhalt bezahlen. Das ist mir egal, schließlich hat sie hier 10 Jahre ihren Beitrag geleistet und die Hälfte ist nun mal ihr. Ich will auch, dass das mit dem Unterhalt auch nach der Scheidung so bleibt, bis Be in die Schule kommt. Das sind dann noch 2 Jahre. empfinde ich als fair. Auch gegenüber Be
Botus
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Re: Meine Frau würde am liebsten vor allem flüchten

Beitrag von Botus »

Hallo BeMo,

sowas ehrt einen Mann und entspricht einem hohen Anspruch. Das findet jeder gut, ich auch. Das Problem ist dummerweise immer die Praxis, weil heute dann vielfach genau sowas passiert, wie bei Euch. Ich bin in der Hinsicht einfach versaut, weil ich die Stories oft rückwärts erfuhr. Ich bekam oft zuerst das Ende mit und erfuhr hinterher scheibchenweise, wie es dazu kam. Dadurch bekommt man in solchen Angelegenheiten eine etwas andere Sicht. Die bringt mir nicht gerade Sympathiepunkte ein, aber ich stehe dazu.

Das ist auch der Grund, warum ich mich in Partnerschaften anders verhalte als ich es gern würde. Das ist ein Art Schutzmechanismus, der mir einerseits geschadet hat (das Urteil über mich war nie besonders gut), mich aber andererseits auch vor dem bewahrt hat, was den anderen passierte. Das war für mich eine Abwägungssache. Sie hat es ja nie lange bei einem ausgehalten. Auch ihre frühe Ehe war für ihren Ehemann ein Desaster. Sowas wollte ich auf keinen Fall und tatsächlich ist sie 12 Jahre geblieben. Das hätte damals keiner gedacht.

Es wäre auch noch bis zum Ende gegangen, sie liebt mich ja noch, aber auf diese Spielchen hatte ich keinen Bock mehr und auch sie war irgendwann ganz schön fertig davon. 12 Jahre reichen auch, denn die Kleine ist jetzt groß. Das wollte ich hauptsächlich hinkriegen. Sie sollte eine Kindheit mit allem drum und dran haben, vor allem Konstanz und nicht alle paar Monate einen Neuen. Das war mein Hauptgrund, damals zu intervenieren. Sie war Mutter geworden und da gingen die Typen ein- und aus. Da musste ich was tun. Somit ein völlig anderer Hintergrund.

Liebe Grüße vom Dobi
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