Hallo liebe Forummietglieder,
Ich habe schon viele Beiträge hier lesen können und stelle immer wieder erschreckend fest, dass es verdammt viele Ähnlichkeiten zu unserer Beziehung gibt. Ich stell mal kurz meine Situation vor. Mein Partner leidet meines erachtens unter einer Depression. Wir haben einen kleinen Sohn, 2 1/2 Jahre. Und wir sind 8 Jahre ein Paar.
Er hat immer wieder extreme Wutanfälle, in denen er sich überhaupt nicht unter Kontrolle hat und ich auch schon Angst habe, dass er richtig austickt und uns( mir und meinem Sohn) etwas antut. Am meisten Angst habe ich um meinen Sohn, wenn ich Spät- oder Nachtschicht habe und er sich von ihm nicht beruhigen lässt. Er hat null Geduld und schreit ihn an und wird sehr grob in seinem Verhalten. Mein Sohn schreit dadurch natürlich noch mehr, weil er Angst hat. Sobald ich mit meinem Sohn telefoniere oder ihn zu mir nehme, beruhigt er sich. Was meinen Partner noch mehr auf die Palme bringt und ich echt Angst bekomme. Es ist wie ein Schalter der sich auf einmal umlegt und innerhalb von Sekunden Flippt er aus. Kurz danach tut er so als wäre nie was gewesen. Er hat es quasie VERGESSEN! Wie kann das sein???? Er kann sich nicht mehr daran erinnern, wenn ich ihn darauf anspreche.
Ich vergesse es definitiv nicht!!
Manchmal will ich ihn verlassen und mir einen anderen Partner suchen, der gelassen und ruhig ist, aber ich mach es meinem Kind zuliebe nicht. Er liebt seinen Papa. Nur er versteht es nicht. Das macht mich sehr traurig. Er droht mir ständig, dass er auszieht oder schlimmer noch, dass er sich einen Strick nimmt. Ich kann bald nicht mehr. Ich überlege schon, ob ich mich selbst in Therapie begebe.
Es muss unbedingt was passieren, aber er sieht selbst nicht ein, dass er Hilfe braucht. Ich möcht ihm gern helfen, aber er nimmt meine Hilfe nicht an. Wie bekomme ich ihn dazu, dass er endlich zum Arzt geht.
Ich bin kurz davor einfach einen Termin zu machen und ihn ohne zu fragen hin fahre.
Vieleicht kann mir jemand anhand von Erfahrungen verraten, wie ich ihn überzeugen kann, dass er dringend Hilfe braucht...
Vielen Dank
Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
-
Butterblume83
- Beiträge: 2
- Registriert: 27. Aug 2015, 09:10
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume
Das klingt ja schrecklich. War er schon mal beim Arzt? Hast du dich mal belesen? Das hört sich so bischen nach einer biporalen Störung (manische depression) an. Wenn er schon sagt das er sich nen Strick nehmen will. Pass bitte auf im Notfall Polizei oder Notarzt rufen und zwangseinweisen lassen. Was du am besten tun solltest, dein Kind schützen und raus da.
Das klingt ja schrecklich. War er schon mal beim Arzt? Hast du dich mal belesen? Das hört sich so bischen nach einer biporalen Störung (manische depression) an. Wenn er schon sagt das er sich nen Strick nehmen will. Pass bitte auf im Notfall Polizei oder Notarzt rufen und zwangseinweisen lassen. Was du am besten tun solltest, dein Kind schützen und raus da.
gruß
Florian
Wie oft belügen sich Menschen, damit sie von niemanden die Wahrheit hören?
Florian
Wie oft belügen sich Menschen, damit sie von niemanden die Wahrheit hören?
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume,
Du schreibst, dass Du Dich Deinem Kind zuliebe nicht trennen willst, weil Dein Sohn seinen Vater liebt.
Kinder sind leider gezwungen, die Menschen zu lieben, die sie traumatisieren, einfach weil sie Kinder sind. Und genau das schadet Kindern so sehr.
Deine Aufgabe ist es, Deinen Sohn zu schützen. Wenn Du also wirklich etwas Deinem Sohn zuliebe tun willst, dann bringe Dich und Dein Kind schnellstmöglich in Sicherheit.
Dein Sohn hat nicht die Zeit zu warten, bis sein Vater vielleicht irgendwann mal zu einem Arzt geht und sich vielleicht in einem jahrelangen therapeutischen Prozess (für den er sowieso nicht motiviert ist) ändert, was wahrscheinlich ohnehin nicht eintritt.
Lærke
Du schreibst, dass Du Dich Deinem Kind zuliebe nicht trennen willst, weil Dein Sohn seinen Vater liebt.
Kinder sind leider gezwungen, die Menschen zu lieben, die sie traumatisieren, einfach weil sie Kinder sind. Und genau das schadet Kindern so sehr.
Deine Aufgabe ist es, Deinen Sohn zu schützen. Wenn Du also wirklich etwas Deinem Sohn zuliebe tun willst, dann bringe Dich und Dein Kind schnellstmöglich in Sicherheit.
Dein Sohn hat nicht die Zeit zu warten, bis sein Vater vielleicht irgendwann mal zu einem Arzt geht und sich vielleicht in einem jahrelangen therapeutischen Prozess (für den er sowieso nicht motiviert ist) ändert, was wahrscheinlich ohnehin nicht eintritt.
Lærke
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume,
Schon mal bei bzw unter Persönlichkeitsstörung geschaut ?
Kommt mir eher so vor...
Ist nur ein Tipp
Schon mal bei bzw unter Persönlichkeitsstörung geschaut ?
Kommt mir eher so vor...
Ist nur ein Tipp
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume,
Du könntest selbst eingrenzen, ob er tatsächlich zeitweise die Selbstkontrolle komplett verliert, denn Du kennst ihn ja. Frage Dich doch mal, ob er sich genauso verhalten würde, wenn sein Chef vor ihm steht. Würde er sich auch genauso verhalten, wenn ein Kampfsportler vor ihm steht ? Oft ist es ja so, dass diese Leute nur bei Schwächeren austicken und sich bei Stärkeren erstaunlich gut beherrschen können, die Hacken zusammen knallen oder sich in die Hose machen. In diesem Fall solltest Du nicht über Krankheiten nachdenken, sondern zusehen, dass Du da schnell weg kommst. Für das Kind ist so eine Bezugsperson ganz übel. Da ist jeder Tag ein Tag zu viel.
Liebe Grüße vom Dobi
Du könntest selbst eingrenzen, ob er tatsächlich zeitweise die Selbstkontrolle komplett verliert, denn Du kennst ihn ja. Frage Dich doch mal, ob er sich genauso verhalten würde, wenn sein Chef vor ihm steht. Würde er sich auch genauso verhalten, wenn ein Kampfsportler vor ihm steht ? Oft ist es ja so, dass diese Leute nur bei Schwächeren austicken und sich bei Stärkeren erstaunlich gut beherrschen können, die Hacken zusammen knallen oder sich in die Hose machen. In diesem Fall solltest Du nicht über Krankheiten nachdenken, sondern zusehen, dass Du da schnell weg kommst. Für das Kind ist so eine Bezugsperson ganz übel. Da ist jeder Tag ein Tag zu viel.
Liebe Grüße vom Dobi
-
Butterblume83
- Beiträge: 2
- Registriert: 27. Aug 2015, 09:10
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Dobi,
"Du könntest selbst eingrenzen, ob er tatsächlich zeitweise die Selbstkontrolle komplett verliert, denn Du kennst ihn ja. Frage Dich doch mal, ob er sich genauso verhalten würde, wenn sein Chef vor ihm steht. Würde er sich auch genauso verhalten, wenn ein Kampfsportler vor ihm steht ? Oft ist es ja so, dass diese Leute nur bei Schwächeren austicken und sich bei Stärkeren erstaunlich gut beherrschen können, die Hacken zusammen knallen oder sich in die Hose machen. In diesem Fall solltest Du nicht über Krankheiten nachdenken, sondern zusehen, dass Du da schnell weg kommst. Für das Kind ist so eine Bezugsperson ganz übel. Da ist jeder Tag ein Tag zu viel. "
Wenn andere da sind würde er nie austicken. Da hat er sich ziemlich unter Kontrolle. Sobald der Besuch weg ist, kippt schlagartig die Stimmung. Und der ganze schöne Abend ist hin. Er hat selbst kein großes Selbstwertgefühl und hackt immer auf den anderen rum. Es sind immer andere Schuld, wenn irgendetas schief läuft, nie er selbst. Am meisten bin ich der Sündenbock...
Er hatte eine schlechte Kindheit und müsste eigentlich vieles psychologisch aufarbeiten, aber diese Einsicht kommt leider nicht von ihm
Ich habe ihn dass mehrmals im ruhigen erklärt. Ich kann das auch nicht in mich reinfressen. Ich sag ihm das auch direkt ins Gesicht, dass er mich mit seinem Verhalten sehr verletzt, aber das berührt ihn nicht. Er ist da absolut Gefühlskalt. Und will so etwas nicht hören.
Es ist so anstrengend und Kräfte raubend, aber das können sicherlich die meisten, die hier Rat suchen nachvollziehen.
Am meisten hab ich Angst, dass er sich was antut, wenn ich ihn verlasse.
Liebe Grüße
"Du könntest selbst eingrenzen, ob er tatsächlich zeitweise die Selbstkontrolle komplett verliert, denn Du kennst ihn ja. Frage Dich doch mal, ob er sich genauso verhalten würde, wenn sein Chef vor ihm steht. Würde er sich auch genauso verhalten, wenn ein Kampfsportler vor ihm steht ? Oft ist es ja so, dass diese Leute nur bei Schwächeren austicken und sich bei Stärkeren erstaunlich gut beherrschen können, die Hacken zusammen knallen oder sich in die Hose machen. In diesem Fall solltest Du nicht über Krankheiten nachdenken, sondern zusehen, dass Du da schnell weg kommst. Für das Kind ist so eine Bezugsperson ganz übel. Da ist jeder Tag ein Tag zu viel. "
Wenn andere da sind würde er nie austicken. Da hat er sich ziemlich unter Kontrolle. Sobald der Besuch weg ist, kippt schlagartig die Stimmung. Und der ganze schöne Abend ist hin. Er hat selbst kein großes Selbstwertgefühl und hackt immer auf den anderen rum. Es sind immer andere Schuld, wenn irgendetas schief läuft, nie er selbst. Am meisten bin ich der Sündenbock...
Er hatte eine schlechte Kindheit und müsste eigentlich vieles psychologisch aufarbeiten, aber diese Einsicht kommt leider nicht von ihm
Ich habe ihn dass mehrmals im ruhigen erklärt. Ich kann das auch nicht in mich reinfressen. Ich sag ihm das auch direkt ins Gesicht, dass er mich mit seinem Verhalten sehr verletzt, aber das berührt ihn nicht. Er ist da absolut Gefühlskalt. Und will so etwas nicht hören.Es ist so anstrengend und Kräfte raubend, aber das können sicherlich die meisten, die hier Rat suchen nachvollziehen.
Am meisten hab ich Angst, dass er sich was antut, wenn ich ihn verlasse.
Liebe Grüße
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume,
ich war einige Jahre lang einem Menschen mit ähnlichen Verhaltensweisen ausgesetzt. Irgendwann ging er noch weiter als nur zu brüllen und zu drohen. Und was soll ich sagen? Ich war älter als dein Sohn heute ist und habe davon eine Posttraumatische Belastungsstörung davon getragen - und zwar nicht nur von den Schlägen. Ich kann mich niemandem wirklich anvertrauen, habe immer Angst davor, dafür bestraft zu werden Schwäche zu zeigen, kann keine Emotionen zeigen und fange an zu zittern und zu heulen wenn mir gegenüber jemand laut wird, auch wenn er sich nur über irgendetwas anderes aufregt.
Dein Partner ist erwachsen und selbst für sich verantwortlich. Wenn du dich trennst und er so weit abstürzt, dass er sich wirklich etwas antun will, muss er sich Hilfe suchen. Bekommst du es zufällig akut mit, kannst du ihm Hilfe rufen. Das ist aber das Äußerste an Verantwortung, die du für deinen Partner trägst. Er ist für sich ganz alleine verantwortlich!
Dein Sohn kann sich aber nicht wehren. Ich würde sogar so weit gehen aus meiner eigenen Erfahrung zu sagen: Dein Sohn hat, wenn er langfristig so aufwächst, keine Chance darauf, zu einem stabilen, gesunden erwachsenen Menschen heranzuwachsen. Gerade in diesen jungen Jahren schadet ein solcher Umgang ihm ganz ungemein. Wenn dir das weh tut, was dein Partner macht, was denkst du, wie es deinem Sohn damit geht? Du kannst für ihn die Verantwortung übernehmen, oder für deinen Partner, der schon groß ist. Oder soll dein Sohn der nächste sein, der als Erwachsener dann seine schlimme Kindheit aufarbeiten muss?
Und ganz nebenbei: Depressionen zeigen sich anders. Entweder ist dein Partner Bipolar oder er hat eine Persönlichkeitsstörung, aber einfach nur depressiv ist er definitiv nicht. Und auch darum muss er sich kümmern, nicht du.
Viele Grüße,
Lyra
ich war einige Jahre lang einem Menschen mit ähnlichen Verhaltensweisen ausgesetzt. Irgendwann ging er noch weiter als nur zu brüllen und zu drohen. Und was soll ich sagen? Ich war älter als dein Sohn heute ist und habe davon eine Posttraumatische Belastungsstörung davon getragen - und zwar nicht nur von den Schlägen. Ich kann mich niemandem wirklich anvertrauen, habe immer Angst davor, dafür bestraft zu werden Schwäche zu zeigen, kann keine Emotionen zeigen und fange an zu zittern und zu heulen wenn mir gegenüber jemand laut wird, auch wenn er sich nur über irgendetwas anderes aufregt.
Dein Partner ist erwachsen und selbst für sich verantwortlich. Wenn du dich trennst und er so weit abstürzt, dass er sich wirklich etwas antun will, muss er sich Hilfe suchen. Bekommst du es zufällig akut mit, kannst du ihm Hilfe rufen. Das ist aber das Äußerste an Verantwortung, die du für deinen Partner trägst. Er ist für sich ganz alleine verantwortlich!
Dein Sohn kann sich aber nicht wehren. Ich würde sogar so weit gehen aus meiner eigenen Erfahrung zu sagen: Dein Sohn hat, wenn er langfristig so aufwächst, keine Chance darauf, zu einem stabilen, gesunden erwachsenen Menschen heranzuwachsen. Gerade in diesen jungen Jahren schadet ein solcher Umgang ihm ganz ungemein. Wenn dir das weh tut, was dein Partner macht, was denkst du, wie es deinem Sohn damit geht? Du kannst für ihn die Verantwortung übernehmen, oder für deinen Partner, der schon groß ist. Oder soll dein Sohn der nächste sein, der als Erwachsener dann seine schlimme Kindheit aufarbeiten muss?
Und ganz nebenbei: Depressionen zeigen sich anders. Entweder ist dein Partner Bipolar oder er hat eine Persönlichkeitsstörung, aber einfach nur depressiv ist er definitiv nicht. Und auch darum muss er sich kümmern, nicht du.
Viele Grüße,
Lyra
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume,Butterblume83 hat geschrieben:
Es muss unbedingt was passieren, aber er sieht selbst nicht ein, dass er Hilfe braucht. Ich möcht ihm gern helfen, aber er nimmt meine Hilfe nicht an. Wie bekomme ich ihn dazu, dass er endlich zum Arzt geht. Ich bin kurz davor einfach einen Termin zu machen und ihn ohne zu fragen hin fahre.
Vieleicht kann mir jemand anhand von Erfahrungen verraten, wie ich ihn überzeugen kann, dass er dringend Hilfe braucht...
Vielen Dank
hast Du denn keinen Vater, Bruder, Kumpel, Nachbarn oder Sonstwen, der sich erstmal übergangsweise drum kümmern kann ? Vielleicht gelingt es Deinem Partner ja, sich künftig auch zuhause zusammen zu reissen, wenn er einmal die Erfahrung macht, dass andernfalls sofort jemand auf der Matte steht. Wenn das alles so bleiben soll, brauchst Du auf jeden Fall Schutz.
Liebe Grüße vom Dobi
Re: Wie schaff ich es, dass er sich endlich Hilfe sucht...!
Hallo Butterblume,
Dein Partner hat vermutlich als Kind viel Gewalt erfahren. Misshandlungen können beim Kind die Empathiefähigkeit (d.h. das Mitgefühl für andere) zerstören. Wenn Du schreibst, dass Dein Partner gefühlskalt ist, dann hört sich das für mich so an, dass dies bei ihm der Fall ist.
Du solltest Dich von Deinem Partner nicht erpressen lassen, denn er ist für sich selbst verantwortlich.
Alles, was Du tun kannst, ist, wenn Du eine konkrete Sorge hast, die Polizei zu informieren.
Der Schutz Deines Sohnes hat Vorrang vor allem anderen!
Lærke
Dein Partner hat vermutlich als Kind viel Gewalt erfahren. Misshandlungen können beim Kind die Empathiefähigkeit (d.h. das Mitgefühl für andere) zerstören. Wenn Du schreibst, dass Dein Partner gefühlskalt ist, dann hört sich das für mich so an, dass dies bei ihm der Fall ist.
Du solltest Dich von Deinem Partner nicht erpressen lassen, denn er ist für sich selbst verantwortlich.
Alles, was Du tun kannst, ist, wenn Du eine konkrete Sorge hast, die Polizei zu informieren.
Der Schutz Deines Sohnes hat Vorrang vor allem anderen!
Lærke