fatigue

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timmie2002
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fatigue

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

wer mich ab und zu mal gelesen hat, weiß, dass ich besonders unter ständiger müdigkeit und erschöpfung leide. der leidensdruck ist sehr hoch, da ich durch diese erscheinungen stark eingeschränkt bin und ich zudem angst habe, meinen plan für die zukunft, 50% teilzeitarbeit, so nicht umsetzen kann.

in der letzten therapiesitzung habe ich die problematik wieder einmal thematisiert. daraufhin hat meine therapeutin die these aufgestellt, dass ich an fatigue leiden könnte. den pathologischen zusammenhang sieht sie so, dass durch traumatisierung mein körper unter ständiger hochspannung steht, die meine vorhandene energie regelrecht auffrisst.

da ich diese vermutung nicht für unberechtigt halte, habe ich versucht, mich zu informieren.
sehr fündig bin ich dabei nicht geworden, konnte nur erlesen, dass fatigue eine nebenerscheinung von depression sein kann.

so wende ich mich an euch:

wer hat kenntnisse und erfahrungen zu bzw. mit dieser erscheinung?
insbesondere interessiert mich der zusammenhang von traumatisierung und fatigue.
letztendlich möchte ich vor allem wissen, was ich dagegen tun kann.

ich hoffe, dass mir der eine oder andere von euch weiterhelfen kann.

glg final
Mim
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Re: fatigue

Beitrag von Mim »

Hallo Final,

ich kenne mich mit dem Fatigue-Syndrom nicht aus - dennoch, weil auch ich mit dem Thema Müdigkeit und Erschöpfung auseinandergesetzt habe, eine Idee - die wohlgemerkt die weitere therapeutische Arbeit NICHT ersetzen soll!

Google mal nach HPU oder KPU (stecke zu wenig in der Materie drin um es ausführlkich zu erklären).

Dort geht es u.a. um Vitamin D-Mangel, der zahlreiche Symptome mit sich bringt. Insbesondere durch ständige Anspannung, durch Stress (egal wodurch induziert), kann Vitamin D stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wie gesagt - nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu sehen.

Vielleicht ist es einen Versuch wert.

Liebe Grüße,

Mim
siyambala

Re: fatigue

Beitrag von siyambala »

Hallo Final,

da Du Trauma und Fatigue ansprichst, möchte ich Dir gerne schreiben. Ich habe Jahrelang unter Dauermüdigkeit gelitten. Immunsystem war eine permanente Baustelle. Dies hat sich erst mit der Therapie und Naturheilverfahren geändert. Auch heute wenn bestimmte Auslöser da sind spüre ich die Erschöpfung, allerdings nur ein paar Stunden. Früher war diese Erschöpfung Monatelang bemerkbar, eigentlich immer.

6 Monate Darmaufbau, Entgiftung und Kräutersäfte. Auch heute wende ich Spagyrik an. Ich weiß, dass solche Therapieverfahren von vielen mit Skepsis beäugt wird.

Gibt es in deine Stadt ein Traumazentrum? . Ich nehme im Oktober an eine Stabilisierungskurs teil.


Organische Ursachen können bei Dir wirklich ausgeschlossen werden? Naja...schwierig auch zu beantworten.

Gruß
Siyambala
otterchen
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Re: fatigue

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Final,

das hat sich bei mir im Zusammenhang mit der Fibromyalgie ergeben.
Fibromyalgie-Patienten haben häufiger auch einen traumatischen Background.
Genauere Quellen kann ich jetzt nicht nennen - habe ich aber letztes Jahr bei meiner "Recherche" hier und da aufgeschnappt.
Hier mal ein Link: http://dgrh.de/fibromyalgie.html
und hier noch einer: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 26082.html

Bei mir läuft das mit der Abgeschlagenheit also über die Fibromyalgie.
Will sagen: es kann also sein, dass kein DIREKTER Zusammenhang besteht, aber dennoch eine Verbindung vorhanden ist.

Die Fibromyalgie ist bei mir bestätigt worden (es gibt wohl noch nicht viele Stellen, die gesicherte Diagnosen ausgeben können; mein Orthopäde war aber auf diesem Bereich fit, und eine nahegelegene Klinik, die sich auf diesen Themenbereich spezialisiert hat, hat das nach 8 Tagen Untersuchung und Therapie letztendlich bestätigt).

Ok. Trauma. Fibromyalgie. Abgeschlagenheit, Schlappheit, Müdigkeit.
Tolle Wurst!
Helfen würde leichter Sport.
Und wo ist derjenige, der mich dazu motiviert? :roll:
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
siyambala

Re: fatigue

Beitrag von siyambala »

Yo Otterchen,

Du bist hier d. Quelle d. Motivation!

Lg
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: fatigue

Beitrag von timmie2002 »

wauwaffje,

habt ihr aber schnell geantwortet. danke ihr lieben.

mim,

das nehme ich auf jeden fall mit auf. ich bin ja auch dabei, organische ursachen mit abchecken zu lassen. ich spreche beim nächsten termin mit meiner hausärztin. meinen psychiater habe ich bereits eine blutuntersuchung machen lassen, aber der hat nur das gängige geprüft. ich schimpfe ja nicht gerne öffentlich, aber von dem habe ich echt die schnauze voll.

siyambala,

ein traumazentrum gibt es in der nähe. im moment will ich aber meine ambulante therapie weitermachen. ih war ja erst vor kurzem wieder in einer tagesklinik. die option werde ich mir aber vormerken.

an naturheilverfahren bin ich bisher noch nicht herangegangen. ich spreche auch hier mit meiner therapeutin, ob dies eine möglichkeit wäre. auf jeden fall ist es auch bei mir so, das mein immunsystem nicht so gut bestellt ist. könnte schon sein, dass ich in dieser richtung mal was machen sollte.

an der prüfung organischer ursachen bin ich ja schon dran. schilddrüse ist ok. im dezember termin für schlaflabor. ich werde dort mal anrufen und fragen, ob der termin vorgezogen werden kann.
bei meiner hausärztin will ich weitere untersuchungen veranlassen, z.b. auch man den cortisolspiegel messen.

otterchen,

werde mir die seiten mal anschauen.

sport- auch so ein thema bei mir. menno, es fehlt motivation. wenn es aber mit der neuen wohnung klappen sollte, wohne ich direkt gegenüber einer schwimmhalle und es ist mein festes vorhaben, diese zu nutzen.

oja, siyambala hat recht. ich würde dich auch gerne mal motivieren. hm, wenn ich es doch könnte.

dank euch allen.

glg final
Mim
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Re: fatigue

Beitrag von Mim »

meinen psychiater habe ich bereits eine blutuntersuchung machen lassen, aber der hat nur das gängige geprüft. ich schimpfe ja nicht gerne öffentlich, aber von dem habe ich echt die schnauze voll.
Das ist leider ein gängiges Phänomen. Viele Hausärzte und Psychiater richten sich nur nach der Schulmedizin. Und das testen der Micronährstoffe, wird von den Krankenkassen ohnehin nicht bezahlt - daher wird in diese Richtung oft nicht geschaut. Ich persönlich finde es auch schwer, in diese verschiedensten Richtungen zu schauen.
Dachte ja lange, nur Therapie würde helfen - aber es ist eben nur ein Baustein.

Simba, diese wahnsinnige Erschöpftheit, ausgelaugtsein, wenn mich irgendwas "angetriggert" hat, kenne ich auch. Leichte Überforderung kann das schon auslösen. Ich weiß gar nicht, ob das normal ist?
Und ja - Lethargie fördert Lethargie - das ist leider so.
Sport muss ja nicht auspowern sein - Spaziergänge, irgendwo rumwerkeln, (Final, Du hast doch einen Hund?) sind ja schon ein super Anfang.
Ich drück Dir die Daumen, dass es mit dem Schwimmen klappt! :)

Liebe Grüße,
Mim

(PS. Ich werde bald diesen HPU Test machen lassen, bei einer Freundin die Heilpraktikerin ist. Sie erklärte mir auch, dass das Blutabnehmen durch den HP günstiger ist, als beim Facharzt - das Labor ist im Endeffekt meist dasselbe)
Christiane1
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Re: fatigue

Beitrag von Christiane1 »

Hallo final,

du hast es eigentlich schon gesagt was der Grund für deine permanente Erschöpfung sein könnte, das möchte ich gern aufgreifen.

Ich hatte eine Kindheit mit extremen Angstgefühlen, genauer gesagt lauerte über viele Jahre ständig grosse Gefahr, was in meiner Seele Spuren von massivem Stress hinterlassen hat.
Deshalb ist das heute noch immer so bei mir, ich reagiere unmittelbar auf für mich gefährliche Situationen, so ungefährlich sie real auch sein mögen.

Der Dauerstress durch Traumatisierung (man fürchtet sich dauernd) ist real, deshalb würde ich genau an dieser Stelle ansetzen.
Du weisst am besten, ob du früher anders warst, also weniger unter der Dauererschöpfung gelitten hast, oder ob sie plötzlich auftrat und nicht mehr verschwand. So könntest du einen Anhaltspunkt finden intuitiv, wobei ich vermute, dass es bei dir wirklich um alten Stress geht, der sich über all die Jahre manifestiert hat.

Ich habe viele Jahre versucht mit Entspannungssachen meinen inneren Flitzebogen etwas abzuschwächen, aber das hat leider nicht geklappt. Tiefenentspannung macht mir Angst, weil sie mich wehrlos macht.
Mittlerweile versuche ich hinzunehmen, dass ich eine gewisse Aufregung und inneren Stress wohl brauche, aber nicht den von aussen, also wenn etwas oder jemand Druck auf mich ausübt.

Ich habe gerade das erste Mal seit Jahren wieder den Mut gehabt einen Job auszuüben, es war ein Minijob befristet für drei Monate. Der hat mich fast wieder in die Klinik befördert. Ein Trigger (Stress, Druck) jagte den nächsten
bei mir und das ganze alte Thema kam wieder hoch. Dass ich durchgehalten habe lag an meiner Bissigkeit und mir war jederzeit bewusst, dass ich leide wie Sau und überhaupt gar nichts dagegen machen kann.
Ich weinte jemanden voll, dass ich wohl nochmal das Gefühl des Druckes brauchte, um mich endlich mal im Leben dagegen aktiv wehren zu können.

Schau dir bei dir an, wovor du dich fürchtest, versuche herauszufinden was es eigentlich ist.
Traumatisierung führt immer zu erheblichem Stress lebenslang, vielleicht kannst du etwas damit anfangen, wenn ich dir sage, dass du ganz normal reagierst.

Wie damit umgehen ? Ich weiss es nicht, weitelerleben und das eigene Leben in Verhältnis betrachten zu dem, was man selbst erlebt hat, nicht vergleichen mit anderen.
Dann wird ein schöner Schuh draus eines Tages.

Lieber Gruss
Christiane
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

Re: fatigue

Beitrag von Kroki »

Liebe final,

als ich vor 10 Jahren in einer psychosomatischen Klinik war, dachte der Oberarzt damals im in einem Gespräch mit mir laut darüber nach, dass die Diagnose CFS/Chronisches Erschöpfungssyndrom auf mich zutreffen könnte.
Ich habe mich damals etwas kundig gemacht und fand das alles relativ wenig hilfreich. Mein Eindruck war, dass diese Diagnose letztlich nur besagt, dass jemand schneller erschöpft ist als durchschnittliche Menschen und längere Erholungszeiten braucht. Woran das jedoch liegt, weiß im Grunde keiner. Demzufolge gibt es auch keine brauchbare Therapie.

Heute, 10 Jahre später, denke ich, dass ich durch ein frühkindliches Trauma (Frühgeburt mit Trennung von der Mutter, künstliche Beatmung, künstliche Ernährung), das meiner bewussten Erinnerung nicht zugänglich ist, eine große Stressanfälligkeit entwickelt habe, die mir vor allem im Berufsleben immer wieder große Schwierigkeiten bereitet.

Inzwischen habe ich eine Reihe antriebssteigernder Antidepressiva durch, die allerdings nie eine wirklich durchschlagende Wirkung hatten. Am besten ging es mir rückblickend wohl mit der Kombination aus Clomipramin und Sertralin, die mir meine umzugsbedingt neue Psychiaterin irgendwann nicht mehr verscheiben wollte - wohl aus Sorge vor einem Serotonin-Syndrom.

Aus meinem Erstberuf als Lehrerin musste ich nach wenigen Jahren komplett aussteigen, weil ich ihm psychisch nicht gewachsen war. Nach einer weiteren Ausbildung für eine Verwaltungstätigkeit habe ich zunächst einige Zeit voll gearbeitet, musste meine Arbeitszeit dann aber auch wieder reduzieren und arbeite derzeit etwa 87 %.

In den knapp fünf Jahren, die ich an meinem jetzigen Arbeitsplatz bin, hat die Arbeitsbelastung dort aufgrund von Personalreduzierung jedoch so zugenommen, dass ich dem Stress im Moment im Grunde schon wieder nicht mehr gewachsen bin. In den letzten Tagen habe ich mir ernsthaft Gedanken darüber gemacht, ob es Sinn hat, meine Arbeitszeit weiter zu reduzieren oder ob sich pharmako- oder psychotherapeutisch noch etwas machen lässt.

Der einzige Weg, der mir im Moment hilfreich erscheint, wäre ein konsequentes Praktizieren von MBSR/Mindfulness Based Stress Reduction. Ich habe Ende letzten Jahres einen 8-Wochen-Kurs gemacht und gute Erfahrungen mit den Achtsamkeitstechniken gemacht. Trotzdem fällt es mir nach wie vor schwer, in meinem Arbeitsalltag regelmäßig die notwendige Übungszeit zu finden und konsequent dranzubleiben.

Ich bin gespannt, was es hier noch an Tipps gibt.

Dir herzliche Grüße

Kroki
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: fatigue

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen ihr lieben.

hallo kroki,

dein beitrag ist mir eine große innere stütze. bei mir helfen die antidepresiva auch nicht gegen die erschöpfungserscheinungen. auch ich habe probleme mit der bewältigung meiner arbeit und will nun von 75% auf 50% teilzeit gehen. bin übrigens auch lehrerin, kann aber, wenn eben auch nicht in vollem umfang, weiter diese tätigkeit ausüben.

mit mbsr bin ich nicht vertraut. ich sollte wohl auch wieder mehr entspannungs- und achtsamkeitsübungen machen. zu hause komme ich da sehr schlecht ran.

mit 87% arbeitest du ja noch sehr viel. da kann ich dir nur empfehlen zu reduzieren, wenn die belastung zu groß wird. immer noch besser, als irgendwann gar nicht mehr zu können. ist eben leider auch immer eine finanzielle frage. eine weitere option wäre, mal zu prüfen, was dich stresst: ist es der umfang der arbeit oder sind es bestimmte arbeitsabläufe. im zweiten fall könnte man ja auch überlegen, ob daran etwas zu ändern ist.


liebe christiane,

dich habe ich ja eine ganze weile nicht gelesen. schön, dass du immer mal wieder auftauchst.

deinen beitrag musste ich mehrfach lesen. du gehst sehr konkret auf diesen zusammenhang zwischen trauma und dauererschöpfung ein. zu lesen, wie es dir damit ergeht, tröstet zumindest ein wenig. ich bewundere dich dafür, dass du akzeptieren kannst, dass es bei dir so ist.

sich unterbewusst dauernd fürchten und gefahr fühlen. das scheint bei mir ebenso zu sein.
ich habe letztens zu meiner therapeutin gesagt, dass ich das aber nicht spüre, dass ich bei mir keine dauernde innere anspannung bemerke. im gegenteil, ich erlebe mich in der regel als ruhig und gelassen, bis auf konkrete situationen, in denen auch bei mir etwas angetriggert wird. daraufhin meinte sie, dass sie aber beobachten konnte, dass ich bei plötzlichen geräuschen immer erschrecke und das stimmt. könnte das ein zeichen für die innere anspannung sein?

wir haben im gespräch auch schon herausgearbeitet, dass ermüdung und erschöpfung bei mir schon länger ein thema ist, nicht erst seit ausbruch meiner depression.

ich möchte den ursachen, also was für mich traumatisch war, auf jeden fall auf den grund gehen und werde meine therapeutin in der nächsten sitzung fragen, ob es jetzt möglich ist. bisher haben wir das wegen der gefahr der dissoziation noch ausgeklammert. doch will ich es endlich wissen. endlich :-)
es wird sowieso eine ganze weile dauern.


siyambala,

darf ich dich noch einmal fragen, wie dir die therapie geholfen hat?


mim, ich bin am überlegen, ebenfalls einen solche ntest machen zu lassen. was kostet der beim heilpraktiker.

es geht übrigens auch über das internet. das kostet um die 60 euro.


allen eine angenehme woche.
heute nochmal über 30° aushalten und dann wird es wieder kühler. :-)

glg final
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: fatigue

Beitrag von otterchen »

Hallo final,
Die daueranspannung kann man sehr gut an schreckhaftigkeit erkennen. Besonders, wenn man mehrfach nacheinander erschreckt wird und immer gleich stark zusammenzuckt (ansonsten wird die Reaktion nämlich immer schwächer).
Bei mir waren es vor allem Auto-situationen, z.b. Überholmanöver, die mein Herz wie verrückt schlagen ließen.
Oder aber... streicheln bis zum einschlafen nicht möglich, da diese Berührung mich wachgehalten hat.

Der Körper ist also in dauernder Lauerstellung für den nächsten alarmauslöser. Das schlaucht immens.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
siyambala

Re: fatigue

Beitrag von siyambala »

Hallo Final,

hoffe Du verträgst die Hitze gut?
Ich habe sehr viel ausprobiert, da ich wirklich am Ende war. Ausserdem litt ich an extrem trockenen Augen. Tränengehalt war sehr reduziert, was dazu führte, dass ich ständig Augenentzündungen hatte.

Irgendwann hatte ich genug und ich begann mit Darmaufbau (Was sehr viel Geld kostete), Homeopathie, Kräuter etc etc..(Ach...habe ich ja eh schon erwähnt). Ich muss sagen, dass es sich gelohnt hat, alternative Therapien auszuprobieren. Ich bin sehr selten krank, bin kaum erschöpft, müde ja, aber keine Erschöpfung wie früher. Meine Augen kommen ohne Tränenersatz zu recht.

Ich versuche immer wieder Übungen zu machen um zu Lernen, präsent zu sein. Wichtig wohl bei dissoziativen Symptome. Dazu kann ich S. Boon, K. Steele und van der Hart (Traumabedingte Dissoziation) Empfehlen. Weiß jetzt nicht ob Dir das hilft, Du bist ja bereits lange dabei! Und kennst Dich ja aus.

Aktuell in der Therapie versuchen wir die ganzen Selbstanteile besser zu erkennen und zu definieren. Es ist wohl ein langer Prozess. Ich versuche dabei zu bleiben.

Schöne Grüße
Siyambala
Christiane1
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Re: fatigue

Beitrag von Christiane1 »

Liebe final,

zwar schreibe ich kaum noch, aber so wie viele bin ich ab und zu stille Mitleserin im Forum.

Ich glaube das Erschrecken könnte ein Hinweis sein, vielleicht aber noch mehr die Zeit, die du benötigst, um dich nach dem Schreck wieder zu regulieren.
Bei mir ist sie recht lang, was mit dem Anspannungsbogen zu tun hat, der eigentlich immer viel zu hoch ist, wenn ich Stress spüre.
Und auch ohne Stress empfinde ich Wachsamkeit (wie meine Katze), obwohl ich vielleicht nur auf dem Sofa liege und fernsehe.

Das musste ich notgedrungen akzeptieren lernen, weil ich diese alte Struktur nicht aus meinem Kopf bekommen kann, dafür aber hat sich mein äusseres Leben sehr verändert. Manchmal an sehr schlechten Tagen denke ich, dass ich eine gescheiterte Therapieexistenz bin, Versuch fehlgeschlagen, aber das sind dann irgendwie auch nicht meine inneren Stimmen. Diese alten inneren Stimmen sind nach wie vor nur darauf aus meinen Selbstwert so klein wie möglich zu halten.

Die Erschöpfung liegt dann darin, sich zum einen sich nicht anmerken zu lassen, wie es in einem aussieht und zum anderen, immer wieder aufs neue herauszuspüren, was tut mir gut, was will ich, wer bin ich usw.

Ich finde es sehr schwierig und anstrengend ohne die solide Basis einer sicheren und liebevollen Kindheit und Jugend sich selbst später zu mögen
und wertvoll zu fühlen. Das passt ja hinten und vorne nicht und wo nichts gepflanzt wurde kann auch nichts wachsen.
Allerdings habe ich dabei immer die Kraft der Eigenentwicklung unterschätzt, deshalb dauerte es bei mir auch so viele Jahre, bis ich wirklich mal sagen konnte, ich bin doch ganz in Ordnung so wie ich bin.

Das ist Arbeit und nochmals Arbeit, liebe final, und ehrlich, wie soll man da nicht müde und erschöpft sein ?
Ein rund um die Uhr laufender Motor verschleisst viele eher als einer, der
nur ab und zu hochgefahren wird. Das war jetzt aber die Erkenntnis schlechthin:D

Für dich auch eine gute Woche!

Liebe Grüsse
Christiane
siyambala

Re: fatigue

Beitrag von siyambala »

@Christiane
sehr schön formuliert.
Christiane1
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Re: fatigue

Beitrag von Christiane1 »

Oh, danke Siyambala.
Salvatore
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Re: fatigue

Beitrag von Salvatore »

Hallo Final (und auch Otterchen wegen der Fibromyalgie),

was heißt "Schilddrüse ist ok" - wurde mal ein Ultraschall gemacht?

LG, Salvi
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otterchen
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Re: fatigue

Beitrag von otterchen »

Huhu Salvi,
meine Schildi ist ok. Beim Burnout letztes Jahr wurden alle möglichen Sachen abgeklärt; darunter auch die Schilddrüse incl Scintigramm.
Danke der Nachfrage ;-)

Gibts da nen Zusammenhang zwischen Schilddrüse und der Fibro?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Salvatore
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Re: fatigue

Beitrag von Salvatore »

Hallo Otterchen,
otterchen hat geschrieben:Gibts da nen Zusammenhang zwischen Schilddrüse und der Fibro?
Nicht ursächlich, glaube ich. Aber Hashimoto ist auch eine Autoimmunerkrankung und taucht oft zusammen mit Fibromyalgie auf (kannst du ja bei Interesse mal zusammen bei Google eingeben).
Außerdem kann Hashimoto zu Symptomen führen, die in Teilen denen von Fibro ähneln.

Hier zum Wikipedia-Artikel zu Hashimoto: https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis
Via Ultraschall kann man sehen, ob die Schilddrüse angegriffen ist. Falls ihr Blutwerte zu Hause habt, könnt ihr mal gucken, ob die Antikörper TPO-AK (Thyreoperoxidase) und Tg-AK (Thyreoglobulin) getestet wurden, das gibt auch Aufschluss. Bei mir wurde in all den Jahren nix davon getestet, obwohl ich viele der Symptome habe. Muss nichts heißen, aber lieber mal gucken, finde ich - habe das in Angriff genommen, allerdings ist die Ärztin erstmal im Urlaub. Macht nichts. Meine Psychiaterin findet das mehr oder weniger überflüssig und vielleicht hat sie Recht, aber ich will das abgeklärt haben. Ich kann mir meine Müdigkeit jedenfalls nicht allein mit der Depression erklären. Bei Wikipedia steht, dass Hashimoto die häufigste AI des Menschen ist und die häufigste Ursache für eine SD-Unterfunktion und letztere ist ja bei mir vorhanden.


LG, Salvi
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malu60
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Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: fatigue

Beitrag von malu60 »

Hallo Christiane,
Danke für Deinen Text,Du schreibst mir aus der Seele.Hast es sehr anschaulich ausgedrückt.
Grüße von Malu
Leben ist mehr
Christiane1
Beiträge: 583
Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: fatigue

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Malu,

und mir spricht dieser ganze thread aus der Seele ;-)

Schönes Wochenende,
Christiane
timmie2002
Beiträge: 1706
Registriert: 2. Nov 2012, 13:32

Re: fatigue

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

ich war einige zeit nicht zugegen, weil ... naja...
im forum fragte jemand, wie man glücklich werden kann, wenn man alles hat.ohne denjenigen angreifen zu wollen- ich verstehe seine frage durchaus- kann ich für mich aber nur sagen, ich wäre froh, wenn ich mir diese frage stellen müsste. denn für mich hätte ich eine antwort darauf.

aber wie kann ich glücklich werden, wenn ich immer wieder rückschläge erleben muss? darauf weiß ich im moment einfach gar keine antwort.

ohne zu jammern: mein schwager, den ich sehr mag, ist an krebs erkrankt. es sieht nicht gut aus für ihn.
und was ich mit einem glücksmoment abgeschlossen glaubte, geht nun doch weitere. ich sah mich ja im vergangenen jahr kurz vor der privatinsolvenz, weil ich für einen unfall schuldig gesprochen wurde und zahlen muss bzw. meine haftpflicht diese zahlungen verweigerte. das ging dann noch einmal gut, weil die gegnerische seite selber mit meiner haftpflicht verhandelt hat und diese zur zahlung bereit war. nun habe ich zwei weitere zahlungsforderungen bekommen, eine von der gegnerischen rentenversicherung, bei der ich wiederum nicht weiß, wieviel auf mich zukommt. alles geht von vorne los. dabei habe ich mich finanziell noch nicht einmal erholen können.

demzufolge ist mein psychischer zustand auch nicht der beste. ich kann nicht mal sagen, ob ich depressiv bin. ich fühle eigentlich nur innere stumpfheit und ohnmacht. irgendwie scheint alles kämpfen nutzlos zu sein.

immer habe ich versucht, mir zumindest ein fünkchen hoffnung aufrecht zu erhalten. aber im moment...

nun wird es doch nur jammerei.

glg final
krimi56
Beiträge: 1920
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: fatigue

Beitrag von krimi56 »

Liebe final,

ich habe in deinem Thread immer Mal mitgelesen.
Was ich hätte antworten können - dazu fiel mir viel ein, aber irgendwie nicht zu Fatigue in der Depression bezogen.
Ich leide an Fatigue, aber halt auf meine Tumorerkrankungen bezogen.
In den Anschlussheilbehandlungen und Rehamaßnahmen war ich immer fit gemacht worden.
Zuhause die erlernten Maßnahmen fortzuführen funktionierte in den ersten Jahren gut.
Nach weiterer Erkrankung war nach der AHB die Motivation zu Hause weg.

So quäle ich mich quasi jeden Tag aufs Neue.

Deine Situation kenne ich von meinem Sohn her, der sich finanziell ins Aus geschossen hat.
Wir haben vor einigen Wochen einen Schuldnerberater hinzugezogen, um mit dem Ganzen besser klar zu kommen.

Alles Liebe für dich
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Mim
Beiträge: 1383
Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: fatigue

Beitrag von Mim »

Hallo Final,

entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, ich hatte zwischnezeitlich den THread völlig vergessen :-/

Ich weiß leider nicht genua, wieviel ein Heilpraktiker für die Blutabnahme nimmt - viellleicht ist auch das individuell.

Ich selbst mache bei meiner Heilpraktikerin gerade einen HPU Test - für den wird aber eine Urinprobe genommen. Für die Untewrsuchung zahle ich etwas über 65 Euro, dass ist etwa 20 Euro billiger, als wenn ich es privat machen lassen würde.

Vielleicht hilft Dir das?

Edit:

Habe gerade erts die restlichen Beiträge gelesen. Es tut mir sehr leid, dass es für Dich gerade so schlechte NEuigkeiten gibt. In der Depression sind solche Umstände wohl nochmal schwerer zu verkraften, aber auch ohne ... Ist doch egal, ob es dann depressiv oder traurig oder verzweifelt genannt wird. Es ist völlig verständlich, dass Du so fühlst.
Kraft tanken, Kraft tanken, Kraft tanken - wo auch immer, wie auch immer - ist das einzige was mir dazu einfällt. Viuelleicht hat noch irgenjemand einen Tipp, eine Idee wegen Deiner Zahlungen?

Ich drücke Dir so sehr allle Daumen und wünsche Dir, dass bald wieder bessere Zeiten kommen.

Liebe Grüße,

Mim


Mim
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