hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Clara,

ich werde morgen zu meinem Psychiater gehen und fragen, ob man medikamentös noch was machen kann. Ich habe einfach so'ne Angst, daß mein Tief nicht vorübergehender Natur ist sondern halt wieder die gute alte Depression mich fest im Griff hat. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich mal Ruhe gehabt hätte...

>Auch wenn's noch so banal klingt, ich denke sowas sind halt auch kleine "Lichtlein" die ein bisschen gegen das Dunkle mit anleuchten.>

Das klingt gar nicht banal; ich war danach richtig stolz auf mich, daß ich das geschafft habe! Und dann, als ich mein Licht ausgemacht habe zum Einschlafen, kam mir alles total hell vor, aber auch irgendwie schön und heimelig. Wenn meine Geduld es zuläßt, werde ich nächste Woche noch die ganz kleinen Sterne aufkleben. Versuche doch, Deine Sterne zu finden und fange auch an, sie anzukleben. Das ist nicht kompliziert und man kann sich danach echt auf die Schulter klopfen und sagen 'da hab ich aber echt was geschafft'. Außerdem liegt Dir doch Deine Wohnung so sehr am Herzen, versuche doch, sie noch gemütlicher zu machen. Vielleicht hilft es ja.

>Ich hoffe dass du es schaffst, "die bremse zu ziehen"!>

Bis jetzt sieht es ganz gut aus. Habe gestern abend zwar relativ viel Benzos geschluckt, aber ich habe wenigstens noch meine Impulsive unter Kontrolle. Und das ist mir das wichtigste und gefährlichste. Naja, ich werd's morgen mit meinem Psychiater besprechen, mal sehen, was der so sagt.

>Und ich bin froh, dass du für dich klar hast dass du dich morgen bei der Klinik meldest, wenn du merkst du schaffst es so nicht alleine.>

Ja. Mir haben die Leute aus der Klinik sehr deutlich gemacht, was es für sie bedeuten würde, wenn ich mich umbringen würde. Und da ich zuverlässig bin - leider manchmal zu zuverlässig, finde ich - habe ich auch fest versprochen, mich rechtzeitig zu melden...

>Du musst dich ja nicht auf oder über deinen Geburtstag freuen, wenn dir der eher nicht gut tut. Sondern kannst dich dann vielleicht einfach auf das danach freuen.>



>Ich weiss, das bringt dir sicherlich nicht viel wenn ich das schreibe... >

Ja, ja, mach' Dich ruhig klein, dumm usw.!!!!

>Ich sehe schon einen Zusammenhang zwischen dem, womit du dich vorher "auseinandersetzen" musstest (schreiben), und deinem verzweifelten Kampf gegen's abrutschen jetzt.>

Ja, da gibt es natürlich einen engen Zusammenhang. Bloß, die Erinnerungen und Flashbacks habe ich sowieso jeden Tag und in der letzten Zeit haben sie es nicht geschafft, mich wieder so tief fallen zu lassen. Deshalb denke ich halt wieder an meine Medikation und an meine Depression. Dr. Niedermeier hat irgendwo geschrieben, daß bipolare Störungen in der Regel chronisch verlaufen... hätte ich das nicht schon vorher gewußt, wäre ich jetzt total am Boden, aber ich schaffe es auch nach mittlerweile 16 Jahren, in denen ich mindestens einmal im Jahr eine depressive oder manische Phase hatte, bis auf die Zeit Ende 2001 bis September 2002, da war ich remittiert, zu akzeptieren, daß meine Störungen mich höchstwahrscheinlich bis in den Sarg begleiten werden... Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, das kann doch nicht ewig so weitergehen!!!

Aus einem seriösen Fachbuch zitiere ich:

"Eine Frau, die mit 25 Jahren an einer bipolaren Störung erkrankt (was dem Durchschnittsalter entspricht) hat

- eine um 9 Jahre verkürzte Lebenserwartung,
- verliert 12 Jahre normalen gesunden Lebens, sowie
- 14 Jahre normaler beruflicher und familiärer Aktivität"

Na, sind das nicht rosige Aussichten??? Die Zahlen stammen aus einer amerikanischen Studie. Ist also ernst zu nehmen...

Aber da ich noch nie in eine Schublade gepaßt habe, treffen diese Fakten ja vielleicht auch nicht auf mich NICHT zu!

>Ich finde es bewundernswert, dass du es überhaupt schaffst, solche dinge hinzukriegen wie sowas aufschreiben müssen.>

In den PC hacken, das ging schon. Ich habe meine Stellungnahme dem Versorgungsamt per mail zugehen lassen. Hätte ich keinen PC und hätte meine Erlebnisse (ist eigentlich nur eine Auswahl davon) mit dem Füller aufs Papier bringen müssen, hätte es sicherlich nicht geklappt.

>Hast du das 'am Anfang' auch schon so gekonnt?>

Nein, das Schreiben über seine inneren Dinge erfordert Übung. Aber das Schreiben an sich liegt mir schon. Ich habe ja auch während des Studiums jedes Semester mindestens einmal ein wissenschaftliches Gutachten schreiben müssen, jeweils um 20 Seiten PC-geschrieben. Da es damals an unserer Fakultät auch noch so war, daß man für schlechtes deutsch oder zuviele Rechtschreibfehler Punkte abgezogen gekriegt hat, hat sich jeder Student viel Mühe gegeben, es hinzubekommen, sich gut ausdrücken zu können. Naja und jetzt habe ich ja tagtäglich mit solchen Sachen zu tun. Da lernt man mit der Zeit "richtig" Schreiben. Auf meine Fähigkeit, mich gut ausdrücken zu können, bin ich auch echt stolz.

>Ich denke übrigens, dass es völlig normal ist, nicht immer funktionieren zu können und die Gedanken loslassen zu können. Ich denke jedes mal, wo das klappt, ist das ein riesiger Fortschritt!>

Da hast Du vollkommen Recht.

>Du hast mich an meinen Kampfgeist erinnert... ja, irgendwie ist er da, immer noch, immer wieder, trotz allem, auch wenn ich's oft so müde bin, aber er ist da und begleitet mich.>

Das freut mich zu lesen, ehrlich. Ich weiß ja, wie Du im Moment im Streß bist...

>Ich würde gerne deinen auch wieder ein bisschen rauslocken und stärken.>

Och Menno, keiner will ihm mal 'ne Pause gönnen oder Urlaub.

Viele liebe Grüße

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
mir tut es so leid, daß es Dir wieder so schlecht geht. Ich würde Dir so gern etwas von Deiner Depression abnehmen, wenn das irgendwie ginge.
Hoffentlich mußt Du die Feiertage nicht in der Klinik verbringen, das stelle ich mir so trostlos vor, aber trotzdem noch besser, als daheim einsam mit der Depression zu sein. Wir beide drücken Dir alle vorhandenen Daumen und Hundepfoten, daß Du es ambulant schaffst!!

Die Idee mit den Glitzersternen finde ich sehr schön, gerade wenn man mehr Zeit im Bett verbringen muß als der normal Sterbliche (kenne das noch gut vom Beginn des Jahres..). Schaffst Du es, wenn Du an Dein Praktikum denkst, Dich für kurze Zeit von Deiner Depression zu befreien, um etwas Luft zu holen (bildlich gesprochen)?

Viele liebe Grüße
Annie

Liebe Clara,
danke für Deinen Tip! Morgen werde ich es wahrscheinlich in Angriff nehmen.
Liebe Grüße
Annie
Faustus
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia !


Ich bin heute morgen wieder im Buero - hatte eine schoene Zeit, sowohl dienstlich als auch hinterher zuhause.

Schoen, dass Du Dir inzwischen ein "Heimplanetarium" aufgebaut hast - als Sterngucker kann ich das zu 100 % nachvollziehen. Ich habe zuhause einen einzigen Leuchtstern haengen (der aus einer Packung fiel die ich meiner Exfreundin schenkte und der durch Zufall dem Saugruessel des Staubsaugers entging ...) und irgendwie spricht das ja wieder fuer mich - ich fuehle mich ja auch oft allein in weiter Ferne, wie ein Einzelstern der vor sich hinleuchtet.

Die Geburtstagskrisen kenne ich sehr gut ! Bei mir ist es immer ein paar Tage nach dem Geburtstag, dass ich abstuerze - die letzten 10 Jahre konnte ich sozusagen die Uhr danach stellen. Vielleicht liegt das ja am winterlichen Serotoninmangel verbunden mit der Erkenntnis, dass wieder ein Jahr futsch ist. Aber andererseits, letzte Jahreswende war ich in Spanien, jeden Tag Sonnenschein und ich wurde immer depressiver, das Serotonin scheints wohl nicht zu sein. Der Wiederaufnahmehemmer brachte auch nichts.

Zu der amerikanischen Studie - 9 Jahre weniger Lebenserwartung liest sich dramatisch, aber das heisst ja nicht dass Du automatisch 9 Jahre weniger lebst. Es ist doch, denke ich, eher das erhoehte Suizidrisiko, das diese Zahl zur Folge hat.

Hoffentlich kann Dir irgendein Therapeut helfen, oder vielleicht ergibt sich ja auch eine Wende in Deinem Leben, die Dir gut tut.

Ich wuensch Dir das von Herzen !


Alles Gute,


Faustus !
SRT
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von SRT »

Liebe Xenia,
das dieser Tread in die Tiefen des Forums
entschwindet ist auch noch nicht passiert.
Wie geht es dir jetzt?
Du wolltest gestern doch zum Arzt.Wie ist das ausgegangen? Was ist jetzt bloss los.

Also wenn du hier um die Ecke wohnen würdest,
stände ich bei dir vor der Tür.

Liebe Grüsse und Sturmgeklingel

INUIT
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo,

macht Euch mal keine Sorgen, ich war gestern bei meinem Psychiater und bleibe vorerst zu Hause, ich meine, ich versuche es ambulant.

Da ich aber gerade sehr müde bin, mache ich hier mal Schluß, ich melde mich heute abend wieder - muß unbedingt 'ne Runde schlafen

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Hallo Ihr Lieben!

Ich versuche mal, mich aufzuraffen und wieder am Leben teilzunehmen. Dazu gehört Ihr ja auch irgendwie.

Gestern war ich also beim Psychiater, weil ich das Gefühl habe, wieder voll in die Depression gerutscht zu sein. Er läßt jetzt mal ein Blutbild machen, vielleicht sind das Anafranil und Noveril noch nicht hoch genug dosiert. Allerdings hat er mir nicht gerade viel Hoffnung gemacht, jemals ohne Depression zu leben: Ich habe ihn gefragt, was er von dem AD "Cipralex" hält (ich habe hier schon öfter davon gelesen und kenne es nicht). Er hält nichts davon, weil es starke Absetzsymptome erzeugt. Ich habe ihm dann erzählt, daß es aber wohl recht "in" ist. Daraufhin meinte er zu mir: "Sie werden es auch noch ausprobieren!" Das habe ich zunächst nicht verstanden. Er erklärte mir, daß er sich ziemlich sicher ist, daß ich bei meiner depressiven Erkrankung jede Gruppe ADs mal ausprobieren werde. Toll, habe ich gedacht und gefragt, warum die in der Klinik noch nie EKT vorgeschlagen haben bei mir. Er sagte daraufhin, daß er das auch nicht verstünde, er hätte das längst schon mal bei mir versucht...

Jetzt weiß ich halt nicht so recht, was ich machen soll. Soll ich EKT ausprobieren? Ich würde es ja am liebsten sofort machen. Aber dann müßten erstmal meine jetzigen ADs ausgeschlichen werden. Und das machen die in meinem Fall nur stationär. Und dann noch mindestens vier Wochen stationäre Behandlung, wenn ich mal von acht EKT-Behandlungen ausgehe; in der Regel sind es zwischen sechs und zwölf Behandlungen, wobei zweimal pro Woche EKT gemacht wird, dienstags und donnerstags. Und ich habe echt keinen Bock mehr auf die Station. Und auf das Pflegepersonal dort. In meinem letzten Aufenthalt hat sich einiges verändert - zwischenmenschlich gesehen zwischen dem Pflegepersonal und mir. Also ich habe echt überhaupt keinen Bock! Andererseits will ich auch diese ewigen Depressionen loswerden...

Ich werde mal abwarten, was das Blutbild ergibt. Ob man aufdosieren sollte. Aber davor habe ich auch irgendwie Angst, vielleicht bekomme ich ja dann wieder eine manische Phase (das ist bei meinen ADs nicht selten, sie gehören zu den Trizyklika). Und da ich nicht stationär bin, würde man es auch nicht so schnell bemerken und dann würde ich vielleicht immer mehr in die Manie kommen, bis ich dann wieder vollkommen durchgeknallt bin und mich für weiß Gott was halte und Geld ausgebe, das ich nicht habe. In einer meiner manischen Phasen hatte ich plötzlich die Idee, nach Teheran zu fliegen und den Frauen zu sagen, daß sie sich nicht verschleiern brauchen... ich habe aber meiner damaligen Therapeutin von diesem Plan erzählt. Die hat mich dann sofort zum Aufnahmearzt geschleppt und ruckzuck war ich auf der "Geschlossenen". Ich möchte das nicht mehr erleben müssen, manisch auf einer geschlossenen Station, plattgemacht mit Valium und Haldol... Ist echt ätzend...

Aber momentan ist es ja nicht so und ich sollte nicht immer so negativ in die Zukunft schauen.

Heute hat mich meine Chefin angerufen, weil sie meinen "Expertenrat" braucht. Sie möchte Informationen haben über die Aussagequalität von Zeuginnen mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung in einem Vergewaltigungsprozeß, vor allem wenn sie von einer Opferschutzorganisation "begleitet" werden und unter Medikation von u.a. Tavor stehen. Das mit der Tavor-Medikation ist kein Problem, ich werde ihr morgen den Beipackzettel vorbeibringen. Das mit der Aussagequalität ist da schon etwas anderes. Aus zwei Gründen: einerseits kenne ich mich da nicht so gut aus und andererseits widerstrebt es mir auch, ihr zu helfen, eine Zeugin als unglaubwürdig darzustellen. Da bin ich schon in einem Dilemma. Ich habe mich jetzt aber dazu entschieden, morgen mal in einem Buch nachzulesen, da geht es gerade um die Aussage in Vergewaltigungsprozessen. Ich habe mir nämlich gedacht, daß ich damit in der forensischen Arbeit auch konfrontiert sein werde (mit unglaubwürdigen Zeugenaussagen) und daß ich mein persönliches Gefühl da erstmal hintanstellen sollte. Ich werde also versuchen, objektiv daran zu gehen und wenn sich Merkmale finden, die eine Unglaubwürdigkeit indizieren, dann werde ich sie meiner Chefin mitteilen. Ich habe früher nicht geglaubt, daß Opfer von Sexualstraftaten lügen würden, d.h. daß sich die Opfer keine Vergewaltigungen o.ä. einbilden und dann anzeigen, um dem Typen eins reinzuwürgen. Aber leider habe ich im Laufe meiner Arbeit schon ein paarmal die Erfahrung machen müssen, daß gerade im sexualstrafrechtlichen Bereich gelogen wird. Vor allem, wenn es um s** Mi****ch geht. Es war auffällig, daß dann jeweils auch um Sorgerechtstreitigkeiten ging, als auf einmal dieser Vorwurf erhoben wurde. Der sich im nachhin als sicher falsch erwiesen hat. Das war irgendwie eine absolut enttäuschende Erfahrung für mich. Aber so ist wohl das Leben.

Und ich habe auch meine recht strenge Vorstellung von Rechtsstaatlichkeit, so daß ich mir auch deshalb morgen Literatur vornehmen werde. Denn auch für mich gilt das Unschuldsprinzip: man ist so lange als unschuldig anzusehen, bis man tatsächlich einer Tat überführt wird. Natürlich finde ich auch unsere Rechtspraxis zu täterorientiert, es müßte noch viel mehr auf seiten des Opferschutzes gemacht werden.

Also werde ich morgen mal in der Uni-Bibliothek recherchieren gehen... Ich habe heute auch endlich mein Buch über Sexualstraftäter gekriegt. Habe schon ein bißchen rumgelesen, ich glaube, daß das ein gutes Buch ist.

Irgendwie finde ich es manchmal seltsam, mit welchen Sachen ich mich in meiner Freizeit beschäftige: Psychopathologie, vor allem im sexuellen Bereich und Sexualstrafrecht. Auch die Stalinzeit interessiert mich sehr. Sind alles Themen, die mit irgendeiner Form von Gewalt zu tun haben. Während die Durchschnittsbürger ihr entspannendes Hobby pflegen oder Liebesromane lesen, beschäftige ich mich mit Sexualstraftaten. Hmm. Ein bißchen seltsam ist das schon. Aber ich war ja eigentlich schon immer ein wenig anders als die anderen Das Interesse für diese Themen hat ganz bestimmt auch gar nicht wenig mit meiner eigenen Lebensgeschichte zu tun. Vielleicht ist das ja auch eine Art für mich das Vergangene zu akzeptieren. Ich meine nicht, es zu entschuldigen! Sexualstraftäter sind für mich das letzte! Nicht daß jemand denkt, ich würde die Literatur lesen und benutzen, um die Täter zu exkulpieren!!!

Heute kann ich mich wieder darauf freuen, daß ich in zwei Monaten ein interessantes Praktikum anfangen werde. Es ist schön, so etwas wie Freude empfinden zu können...

Was macht Ihr eigentlich an Weihnachten und Sylvester? Ich werde Weihnachten höchtswahrscheinlich bei meinen Eltern verbringen und an Sylvester mache ich es mir mit meiner Freundin gemütlich, Raclette und Video - das hat schon fast Traditionswert bei uns...

An Heiligabend kommen höchstwahrscheinlich meine beiden Brüder zu mir, sie holen mich ab und mein älterer Bruder bringt meinen PC wieder auf Vordermann, damit ich endlich den DSL-Anschluß richtig nutzen kann.

Bis bald, liebe Grüße von Eurer

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
SRT
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von SRT »

Liebe Xenia,
wie schön das ich dein Posting noch erwischt
habe.Muss jetzt nämlich schlafen.

Mir kam eben der Gedanke.Du wärst eine Super-
anwältin.

Gute Nacht
INUIT
Faustus
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia,


freut mich, doch noch von Dir zu lesen heut abend. Hat sich die Laborspaetschicht ja gelohnt ...

Hoffentlich kann Dein Therapeut Dir weiterhelfen, habe schon einige Male gelesen dass die EKT Patienten weiterbringt, die nicht auf normale Medikation ansprechen - aber auch, dass diese Methode in D-Land nur selten eingesetzt wird. Hoffentlich tut sich da was, auch wenn weitere 4 Wochen Klinik nicht gerade toll sind ...

Deine "Hobbies" sind in der Tat aussergewoehnlich. Kann es sein, dass die ganze Aggression dahintersteckt, die sich durch das erlittene Unrecht bei Dir aufgestaut hat ? Ich meine, ich sehe aehnliche Strukturen bei ganz anderen Menschen. Zum Beispiel mein Vater - er ist im Krieg grossgeworden und er interessiert sich sein Leben lang fuer Schlachten und historische Waffen. Ob da unterbewusst ein Link existiert ... ?

Nun fahre ich auch nach Hause und versuche zu schlafen ... bis morgen !


Euer Faustus !
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Liebes Forum,

das war vielleicht ein Tag...

Er fing damit an, daß ich eine grauenhafte Nacht hinter mir habe. Ich bin dann heute früh aufgestanden, obwohl ich ja Ferien habe. Ich dachte mir, daß ich sowieso noch in die Ambulanz der Psychiatrie gehen muß für ein Rezept für ein Medikament, das mir mein Psychiater nicht verschreiben kann/darf und dann mußte ich ja noch zum Finanzamt, meinen Freibetrag wegen der Schwerbehinderung (immerhin € 1.060,00 pro Jahr - lohnt sich!) auf meine Lohnsteuerkarte eintragen lassen... Okay, in der Ambulanz haben sie mich vergessen, ich durfte also eine Stunde auf mein Rezept warten. Danach war ich schon mal total genervt. Dann bin ich zum Finanzamt, wo es Gott sei Dank schnell ging, aber der Sachbearbeiter hat mich mitleidig angeschaut, das hat mich auch genervt. Danach bin ich dann in die Kanzlei, um das Ergebnis meiner Recherche abzugeben und den Beipackzettel vom Tavor. Meine Chefin war nicht da und meine Kollegin hat mir erzählt, daß in der vergangenen Nacht ihr 89-jähriger Vater gestorben ist. So etwas macht mich irgendwie sprachlos und ich fühle mich seltsamerweise unter Druck gesetzt, ich denke dann, ich müsse irgendetwas tolles sagen, Verständnis zeigen oder so. Naja, das hatte ich dann hinter mir. In der Straßenbahn, ich war auf dem Nachhauseweg, hundemüde, bekomme ich auf einmal eine sms von meiner Freundin, die mir mitteilt, daß sie seit gestern abend in der Psychiatrie ist. Das war natürlich schon ein Schock für mich. Ich wußte zwar, daß es ihr total beschissen geht, aber mit einer Einweisung habe ich natürlich nicht gerechnet. Ihr Ex-Therapeut hat ihr die Polizei nach Hause geschickt, die sie dann in die Psychiatrie gebracht hat. Leider ist sie nicht in der hiesigen Klinik, sondern im Landeskrankenhaus. Also bin ich am Hauptbahnhof ausgestiegen um nach einer Zugverbindung zu schauen. Konnte dann noch ganz kurz nach Hause und bin dann zu ihr gefahren.

Wir saßen in dem Café auf dem Psychiatriegelände und haben etwas getrunken. Da sind bei mir alle möglichen Erinnerungen an meine schlimmste Zeit wieder wach geworden, vor allem, weil der Pfleger, der auf der Station die Tür aufgeschlossen hat, mich noch kannte, obwohl ich das letzte mal in dieser Klinik im September 1999 war. Ich scheine einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, worauf ich in diesem Fall aber gar nicht stolz bin...

Naja, seltsamerweise sieht man manchen Menschen einfach an, daß sie nicht alle Tassen im Schrank haben - vor allem in einer Landesklinik. Das ist mir heute mal wieder extrem aufgefallen... Meine Freundin mußte sich zwischendurch auf der Station melden. Ich stand an der Stationstür und habe mich mit dem Pfleger unterhalten, während ich auf sie wartete. Auf einmal kam eine Patientin (der man schon von weitem die Haldol-Medikation angesehen hat) auf mich uz und fragte mit Grabesstimme: "Wer sind Sie?" Ich fühlte mich irgendwie genötigt, zu sagen: "Ich, ich bin der Weihnachtsmann". Sie fand das nicht so lustig und vor allem hat sie wohl gemerkt, daß ich sie auf den Arm nehme. Sie hat mich eine Zeitlang fixiert, so daß ich schon ein bißchen Angst bekommen habe, sie würde sich auf mich stürzen, als sie mit ihrer Grabesstimme sagte: "Sie, Sie sind der Osterhase", sprachs und verschwand ins Raucherzimmer... Als meine Freundin dann kam, war die Patientin wieder da und sah, daß ich jemanden abhole. Da fragte sie, ob ich die Mutter sei... Ich habe das verneint und gesagt, daß ich ja so alt auch wieder nicht aussehe. Später war sie auch im Café und hat sich für die "Mutter-Frage" entschuldigt, hat sich gar nicht mehr eingekriegt... Das war mir sehr unangenehm, weil sie auch die ganze Zeit so aussah, als ob sie sich gleich einfach zu uns setzen würde. Und meine Freundin und ich hätten nicht gewußt, was wir dann hätten machen sollen, weil die andere Patientin so eine aggressive Ausstrahlung hat. Oh je.... Als ich das letzte Mal dort war, im September 1999, hatte ich eine Depression und bin sozusagen während meiner Therapiestunde eingewiesen worden. Meine damalige Therapeutin hat damals beim hiesigen Aufnahmearzt angerufen, der ihr aber mitteilte, daß auf der "geschlossenen" kein Bett frei sei. Dann hat sie mich einfach zu meinem Psychiater geschickt und mir ein Zeitlimit gesetzt, sie sagte, ich hätte jetzt eine halbe Stunde Zeit, in die Praxis zu gehen. Sie würde dann dort anrufen und falls ich nicht dort sei, müsse sie leider die Polizei benachrichtigen. Also bin ich zu meinem Psychiater geschlichen, der mir dann eine Einweisung gemacht und den Krankenwagen angerufen hat, der mich dann ins Landeskrankenhaus brachte. Zwei Wochen später bin ich von der dortigen "geschlossenen", wo jetzt auch meine Freundin ist, zu meinem Scheidungstermin fahren, am 08.09.99 war das. War nicht so schön damals... Naja, ist jetzt auch schon vier Jahre her.

Diese und andere Erinnerungen habe ich jetzt. Aber das hilft mir, weiter zu kämpfen um eine Einweisung zu verhindern - am Ende wäre ich noch gleichzeitig mit meiner Freundin dort... Sie muß voraussichtlich nur bis Freitag bleiben. Komisches Gefühl irgendwie, sie fehlt mir...

Als ich wieder zurück war, mußte ich noch zu meinem Psychiater, Blut abnehmen.

Hier zu Hause war ich dann gegen 18.45 Uhr. Jetzt bin ich total geschafft irgendwie. Habe noch Literatur von meinem Psychiater gekriegt, ich will mich noch ein wenig kundig machen über Schizophrenie für mein Praktikum. Es ist ein ganz dickes Lehrbuch über alle möglichen psychischen Störungen, bis nach Dreikönig darf ich es behalten. Ich habe mich eigentlich gefreut, aber bis jetzt habe ich das Buch noch nicht aus meinem Rucksack geholt, so müde bin ich... Werde es aber gleich nachholen, vielleicht finde ich ja noch was für meine Chefin darin...

So, das war mein Tag. Ich hoffe, daß Eurer weniger anstrengend war!

Lieber Inuit,

danke für das Kompliment!

Lieber Faustus,

>habe schon einige Male gelesen dass die EKT Patienten weiterbringt, die nicht auf normale Medikation ansprechen - aber auch, dass diese Methode in D-Land nur selten eingesetzt wird.>

Ja, es wird hierzulande viel zu selten eingesetzt! Ich finde das ein bißchen blöd, weil es eben erwiesen ist, daß EKT eine gute Alternative zu ADs ist.

>Hoffentlich tut sich da was, auch wenn weitere 4 Wochen Klinik nicht gerade toll sind ...>

Das Problem ist, daß es auf jeden Fall mehr als vier Wochen wären, da ja zuerst meine alten ADs abgesetzt werden müßten... Ich werde mal sehen, wie sich meine Stimmung entwickelt in der nächsten Zeit. Ich werde die EKT aber auf jeden Fall im Kopf behalten und mich dann ggf. mit der Klinik in Verbindung setzen.

>Kann es sein, dass die ganze Aggression dahintersteckt, die sich durch das erlittene Unrecht bei Dir aufgestaut hat ? (...) Zum Beispiel mein Vater - er ist im Krieg grossgeworden und er interessiert sich sein Leben lang fuer Schlachten und historische Waffen. Ob da unterbewusst ein Link existiert ... ?>

Ich bin überzeugt, daß meine Interessen mit meiner Lebensgeschichte eng verwoben sind. Aber das ist ja auch irgendwie logisch: mit Gewalt u.ä. kenne ich mich bestens aus. Und wenn man sich ohnehin schon in einem Bereich gut auskennt, wird leicht ein Hobby oder sogar ein Beruf daraus - so wie bei Dir mit der Astronomie. Nur daß es bei mir eben erst über Umwege so geworden ist bzw. erst ein Beruf daraus werden wird.

Ich habe mir schon überlegt, wo ich das nächste Praktikum - hoffentlich während eines Studiums - machen möchte: in Zürich, beim psychiatrischen Dienst für die Gefängnisse im dortigen Kanton. Ich werde jetzt in den kommenden Tagen mal versuchen, die e-mail-Adresse des Chefarztes herauszubekommen und dann anfragen, ob es generell möglich wäre, ein Praktikum in seiner Abteilung zu machen. Mal sehen, was für eine Antwort ich bekomme.

So, jetzt muß ich schließen, weil ich "emergency room" sehen will, sozusagen als Krönung des Tages. Vielleicht schaue ich danach nochmal vorbei.

Bis dann liebe Grüße, Eure geschaffte

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




ТЪПАЦИ!!!
Annie
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Annie »

Liebe Xenia,
Du Arme hast aber wirklich einen schlimmen Tag hinter Dir!! Erst erfährst Du, daß Deine Freundin in der Klinik ist und dann noch die seltsame Patientin mit Grabesstimme!
Ehrlich gesagt, ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn ich erfahren würde, daß meine Freundin plötzlich in die Klinik eingeliefert wurde. Ich würde aus allen Wolken fallen (nicht wegen der Psychiatrie, sondern weil, wenn ich an meine Freundin denke, ich sie mir immer in ihrer Wohnung oder auf der Straße oder in einem Café vorstelle, aber nie in einem Krankenhaus).

Du, mich freut es, daß Du an Dein zweites Praktikum denkst!!

Heute habe ich auf SWR 2 im Forum eine Diskussion über Frauen im Strafvollzug gehört und an Dich gedacht. Es ging um u.a. um Frauen als Opfer von häuslicher Gewalt, die daraufhin zu Täterinnen wurden. Bei diesem Thema kann ich ihre Tat nachvollziehen (sonst fällt mir so etwas schwer); ich weiß selbst nicht, ob ich unter diesen Umständen vielleicht auch zu so etwas fähig wäre.... Wenn man an den Hass denkt, der sich jahrelang aufstaut....

Vielleicht ist Dein Hobby auch ein Weg mit dem Hass konstruktiv umzugehen und ihn in andere Bahnen zu lenken. Ich finde das bewundernswert, denn ich weiß nicht, ob ich mit meinen Gefühlen so umgehen könnte.

Mich interessiert das Dritte Reich, wahrscheinlich weil ich in meiner entfernten Verwandschaft einen +++ (Parteimitglied und Blockwart) hatte. Dessen Sohn ist übrigens Vorstandsmitglied bei einer AG. Wie man doch Karriere machen kann.... Der ehemalige Kollege meines Vaters war "Heizer" (wie er es nennt)in Auschwitz, d.h. er gehörte zum Sonderkommando, das die Öfen (Topf und Söhne, Erfurt) beheizte ...

So, damit möchte ich jetzt aber nicht schließen. Hier noch etwas zum Amüsieren: die kleine Schweizerin ist fast ausgewachsen und im Vollbesitz ihrer körperlichen Kräfte und hat mit Elan den Gartenzaun niedergewalzt, weil sie zwei Nachbarshunde an selbigem Zaun vorbeilaufen sah. Wo rohe Kräfte SINNLOS walten... Der Zaun ist hin. Ich zweifle daran, daß sie ein einfacher Bernhardiner ist, wahrscheinlich wurde irgendwann einmal ein Walliser Rind (ich sage nur Kuhkämpfe) bei ihr eingekreuzt....
Viele liebe Grüße
von Annie, die zur Zeit sich wie eine Löwenbändigerin fühlt
C.
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von C. »

Liebe Xenia,

ich freue mich von dir wieder mehr zu hören, und auch dass du deine gedanken wieder mehr richten kannst auf wie es weitergeht, dein zweites praktikum, ...

ich find's sehr schön, dass auch du aus dem vielen negativen was du erlebt hast so viel positives aufbauen kannst, deine Interessen, deine Fähigkeiten, und deine Ziele...
Ja, du wärst sicher eine echt gute Anwältin! Und die Forensik scheint mir auch ein sehr "passendes" gebiet für dich, es deckt ja viele deiner Interessen ab und du kannst deine Fähigkeiten dort gut einsetzen denke ich. Ehrlich gesagt, sich mit den Hintergründen solcher Dinge zu beschäftigen scheint mir schon interessanter als im Anwaltsbüro am Ende vielleicht dauernd zähe "Kleinstreitigkeiten" / "Zänkereien" auseinanderpuzzeln zu müssen.
Immer wieder auch mit so viel Ähnlichkeiten zu eigenen Erlebnissen konfrontiert zu sein würd ich glaub ich als sehr sehr anstrengend empfinden. Aber vielleicht hat es auch etwas heilsames, ein gewisser Abstand ist ja bei "fremden Fällen" zum Glück da (bzw. hoffentlich; und ganz sicher wenn man selbst dann einige Schritte/Verarbeitung hinter sich lassen konnte)...

Deine "Feiertagspläne" klingen schön. Ich drück dir die Daumen dass deine Brüder die "paar mehr kilometer" ohne Murren machen und dich abholen - Problem Transport wäre gelöst! - und dir auch mit dem PC weiterhelfen können. Das wär doch echt klasse.

Puh, mein Kopf ist schon wieder leer.. bin zwar schon lange auf, aber aus dem Morgentief noch nicht wirklich aufgetaucht.
muss auch gleich los.. bis ein andermal

liebe Grüsse,
Clara
Xenia
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Registriert: 20. Apr 2003, 12:31

Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Guten morgen liebes Forum,

irgendwie habe ich das Gefühl, daß mein thread ein bißchen in Vergessenheit gerät... Das darf natürlich nicht sein. Aber wenn ich nicht schreibe, schreibt Ihr auch nicht (wozu auch)- Also:
AB HEUTE LASSE ICH WIEDER MEHR VON MIR HÖREN!!!!

Ich habe mir überlegt, daß ich meinen thread ganz schön schleifen lassen habe. Naja und außerdem dauert es ja auch schon wieder so lange, bis man bei der letzten Antwort angekommen ist, ich werde wohl bald die nächste Fortsetzung eröffnen. Aber ich will das erst nach der 100. Antwort tun. Also, Ihr Lieben, wenn Ihr einen thread wollt, der schneller geladen ist, dann müßt Ihr mir schon fleißig schreiben. Ich gebe mir auch Mühe. Vielleicht wird's ja wieder wie früher, daß ich auch einmal zwei Postings am Tag schreibe.

Aber zur Zeit gehts mir halt nicht so besonders gut. Und da fallen mir einfach nicht so viele Sachen ein, die ich schreiben könnte. Und an solchen Tagen ist es dann bei mir besonders ausgeprägt, daß ich sowieso nur uninteressantes Zeug schreibe...Aber vielleicht ist das nur mein depressives Hirn. Okay, manches, was ich hier schreibe, ist wahrscheinlich nicht sooo interessant. Aber wenn es mich irgendwie bewegt, dann landet es halt doch hier...

Gestern habe ich noch die e-mail-Adresse herausbekommen von dem Chefarzt des psychiatrisch-psychologischen Dienstes im Justizvollzug im Kanton Zürich. Dem werde ich nachher einfach mal eine Anfrage schicken, ob man dort generell ein Praktikum machen kann.

Ich habe nämlich momentan vor, im Sommer zu kündigen und dann nur noch Praktika zu machen. Das hängt natürlich auch davon ab, wie es mit meiner Rente (von der ich immer noch nichts gehört habe) wird. Ich weiß nicht, wie es ist, ob ich mehr Geld kriege, wenn ich kündige. Ich würde dann aus gesundheitlichen Gründen kündigen oder vielleicht würde ich von meiner Chefin auch eine Kündigung bekommen, je nach dem wie sie reagiert. Momentan ist bei uns in der Kanzlei ein bißchen komische Stimmung und auch ich habe irgendwie ein schlechtes Gefühl: wir hatten einen Anwalt mit in unserem Büro. Mit dem hat sich jetzt aber meine Chefin nicht mehr verstanden, so daß ihm sein Untermietverhältnis gekündigt wurde. Soweit kann es mir ja egal sein, ich konnte ihn sowieso nicht so besonders gut leiden. Aber jetzt kommt natürlich ein Nachfolger. Und da liegt das Problem: meine Chefin wird natürlich sagen, daß eine Angestellte (ich) fast 50 % Lohnkostenzuschuß bekommt aufgrund Schwerbehinderung. Das senkt die Bürokosten natürlich ungemein... Und jetzt mein Problem an der Sache: Meine Chefin geht wahrscheinlich davon aus, daß ich in der Kanzlei bleibe und berechnet dementsprechend auch die Unkosten. Aber ich weiß ja im Grunde ganz genau, daß ich im nächsten Herbst nicht mehr da arbeiten will.... Ich weiß nicht, ob ich es ihr jetzt schon sagen soll oder lieber nicht. Fair wäre es ja schon, wenn ich es ihr jetzt sage...Andererseits weiß ich natürlich nicht ganz hundertprozentig, ob ich im kommenden Wintersemester mache.

Hmm, blöde Situation irgendwie, finde ich... Was würdet Ihr denn an meiner Stelle machen? Ich glaube, daß ich zunächst einmal diesen Menschen in Zürich anschreiben werde, ob ich ein Praktikum machen kann (vielleicht so im August/September). Und je nach dem, was der mir antwortet, kann ich nochmal neu überlegen...

So, jetzt werde ich noch die Postings von Annie und Clara beantworten, jede Antwort bekommt ein einzelnes Posting, dann sind die 100 Postings schneller erreicht....

Liebe Grüße von Eurer momentan wieder etwas weniger schwarzsehenden

Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Clara,

>ich find's sehr schön, dass auch du aus dem vielen negativen was du erlebt hast so viel positives aufbauen kannst, deine Interessen, deine Fähigkeiten, und deine Ziele...>

Ja, das hat sich irgendwie mit der Zeit so entwickelt. Das liegt bestimmt auch mit daran, daß ich so oft in der Psychiatrie war und so einiges über psychische Erkrankungen gelernt habe. Und eigentlich ist es doch auch so, daß es keinen gibt, der sich besser auskennt mit irgendwelchen Sachen als derjenige, der es selbst erlebt hat. Wenn er genug Distanz hat zu dem Erlebten. Und durch meine Arbeit habe ich es schon geschafft, Distanz zu meiner Geschichte zu bekommen. Das hört sich jetzt wie ein Widerspruch an, weil ich ja so oft mit meinem Schicksal hadere. Aber ich kann schon meistens eine Art Mauer zwischen einzelne Mandate und mich schieben. Und dann ist es so, daß das halt Mandate sind, die mit mir nichts zu tun haben. Okay, abends ist es dann oft schwierig für mich. Aber ich bin davon überzeugt, daß sich das bessern wird, wenn ich die Traumaarbeit hinter mir habe

>Ja, du wärst sicher eine echt gute Anwältin!>

Das glaube ich nicht, denn ich könnte mir ja nicht alle Mandate aussuchen. Und selbst als Strafrechtlerin gibt es langweilige Sachen, wie z.B. Ladendiebstahl o.ä. Nee, Rechtsanwältin wäre nichts für mich...

Da ist die Forensik doch eher geeignet, weil wie schon Du schreibst, dann meine anderen Interessen auch abgedeckt wären: Psychiatrie und Psychologie bzw. psychopharmakkologische und psychotherapeutische Behandlung der Patienten...

>Immer wieder auch mit so viel Ähnlichkeiten zu eigenen Erlebnissen konfrontiert zu sein würd ich glaub ich als sehr sehr anstrengend empfinden. Aber vielleicht hat es auch etwas heilsames, ein gewisser Abstand ist ja bei "fremden Fällen" zum Glück da (bzw. hoffentlich; und ganz sicher wenn man selbst dann einige Schritte/Verarbeitung hinter sich lassen konnte)...>

Genau, das hatte ich ja schon geschrieben – die Distanz ist das wichtigste, glaube ich. Und wenn ich endlich mal die Traumaarbeit hinter mich gebracht habe. Natürlich werde ich danach kein glücklicher Mensch sein, aber ich erhoffe mir doch Distanz zu dem Geschehenen.

>Deine "Feiertagspläne" klingen schön. Ich drück dir die Daumen dass deine Brüder die "paar mehr kilometer" ohne Murren machen und dich abholen - Problem Transport wäre gelöst! - und dir auch mit dem PC weiterhelfen können. Das wär doch echt klasse.>

Ja, Daumendrücken ist da schon angezeigt, denn so ohne Murren wird es wohl nicht gehen... Was ich verstehen kann. Denn mein älterer Bruder, unser familieneigener Webmaster kommt aus Kiel und da hat er eigentlich keinen Bock, sich schon wieder ins Auto zu setzen. Und mein jüngerer Bruder muß an Heiligabend anscheinend arbeiten und hat danach bestimmt keinen Bock, in der Gegend herumzufahren. Aber ich habe schon eine andere Idee: Weihnachten ist ja dieses Jahr so gelegen, daß nach den Feiertagen noch das Wochenende kommt. Dann sollen sie mich einfach samstags nach Hause fahren, vielleicht sind da ja die Straßen noch nicht so voll... Naja, werde mal mit meiner Mutter nochmal konferieren, die macht bei uns die Logistik... Wir sind ja auch eine große Familie, ich habe fünf Geschwister...

>Puh, mein Kopf ist schon wieder leer.. bin zwar schon lange auf, aber aus dem Morgentief noch nicht wirklich aufgetaucht.>

Hoffentlich geht das Auftauchen schneller als bei mir – manchmal dauert mein Morgentief bis ca. 20.00 Uhr...

Ganz liebe Grüße

Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Liebe Löwenbändigerin (hi, hi),

weißt Du, ich habe es schon ein paarmal erlebt, daß ich einen Anruf bekomme von meiner Freundin, daß sie in der Klinik ist, so daß es kein Weltuntergang mehr ist für mich. Aber im ersten Moment bin ich natürlich trotzdem geschockt... Vor allem, weil sie diejenige von uns beiden ist, die ihre Therapie erfolgreich beendet hat. Nun ja, das mit dem "erfolgreich" ist wohl so'ne Sache... Ich bin mal gespannt, ob sie heute tatsächlich entlassen wird. Meine Freundin und ich haben uns auch in einer Borderline-Therapiegruppe kennengelernt, insofern ist uns beiden das Wort "Psychiatrie" relativ geläufig. Und sie war auch nicht so oft in der Klinik wie ich. Da kann ich ruhig mal 25 km Zugfahrt auf mich nehmen, um sie zu besuchen. Hier sind die Monatskarten auch sehr weit gültig, fast bis nach Basel (Richtung Süden) und die Klinik ist im Norden und nur 25 km entfernt. Ich brauche also keine Fahrkarte kaufen. Da ist es schon in Ordnung, wenn ich hinfahre - vor allem habe ich ja Urlaub und mir ist ohnehin langweilig. Obwohl ich dringendst meine Wohnung aufräumen muß - die Heizungsableser kommen nächste Woche... Wahrscheinlich muß ich noch meinen Schreibtisch ein Stück wegrücken. Das wird aber problematisch, weil lauter schweres Zeug (z.B. PC-Bildschirm) draufstehen und der Schreibtisch schon etwas älter ist (wackelt manchmal)... Also ich passe noch zwischen Schreibtisch und Heizung - da wird dann so ein Heizungsableser auch zwischen passen. Ich werde den Schreibtisch erstmal so stehen lassen und dann abwarten. Auf jeden Fall habe ich mir vorgenommen, mir deshalb jetzt nicht den Kopf zu zermartern!

>Du, mich freut es, daß Du an Dein zweites Praktikum denkst!!>

Ja, ich sehe das auch als ein Schritt raus aus der Depression. Und ich bin mir auch im Klaren darüber, daß es gut sein kann, daß ich gleich eine Absage bekomme. Aber ich will es zumindest versuchen. Ich werde Euch auf dem laufenden halten...

>Es ging um u.a. um Frauen als Opfer von häuslicher Gewalt, die daraufhin zu Täterinnen wurden. Bei diesem Thema kann ich ihre Tat nachvollziehen (sonst fällt mir so etwas schwer); ich weiß selbst nicht, ob ich unter diesen Umständen vielleicht auch zu so etwas fähig wäre.... Wenn man an den Hass denkt, der sich jahrelang aufstaut....>

Ich denke, es kommt in solchen Situationen stark darauf an, wie man in dem Moment drauf ist, ob ein gut funktionierendes Netz hat, das einen auffängt (ist meistens nicht der Fall) und letztendlich auch, wie leicht zugänglich die Waffe o.ä. ist, mein dem der Mann dann getötet wird. Ich glaube, das alles spielt sich innerhalb von Sekunden ab. Und hat nicht viel mit schon vorher vorhandener kriminellen Energie zu tun. Es ist einfach eine kleine Sekunde Deines Lebens, die das weitere Leben vorbestimmt.... Bei Menschen, die in gut funktionierenden (anderen) Beziehungen leben, ist die Schwelle, zum Messer o.ä. zu greifen vielleicht noch ein bißchen höher als bei Frauen, die ganz auf sich alleine gestellt sind und von außen keinerlei Hilfe erhalten.

Ich kann solche Täterinnen auch irgendwie verstehen - es gab auch in meinem Leben Zeiten, in denen ich ernsthaft überlegt habe, meinen Ex-Mann umzubringen oder umbringen zu lassen. Du hast es schon angedeutet: der Hass, der sich so lange Zeit aufstaut braucht irgendetwas, um sich abzureagieren. Gut, ich habe meinen Ex nicht umgebracht. Warum ich das nicht gemacht habe? Keine Ahnung. Vielleicht war meine Depression meine "Rettung", ich weiß es ehrlich nicht. Und meine Hemmschwelle war/ist wohl auch nicht hoch genug. Außerdem habe ich mir damals schon gedacht, daß diese Lösung zu einfach wäre: er wäre einfach nur tot, aber ich wäre weiterhin am Leben und hätte außer meinen Erinnerungen noch das Schuldgefühl, einen Menschen getötet zu haben. Das war es mir dann doch nicht wert... Aber ich habe wirklich stark gegen diesen Tötungsimpuls ankämpfen müssen... Auch heute noch manchmal, wenn ich an seinem schönen Atelier vorbeigehe und ihn drinnen sehe, wie er an meiner Nähmaschine näht (ich habe sie damals bezahlt). Da könnte ich manchmal schon durchdrehen, vor allem, weil ich seine Schulden bezahlen muß. Naja, es ist zwar nicht mehr so viel, aber trotzdem. Am liebsten würde ich das Atelier in die Luft sprengen oder einbrechen und alle Klamotten und Stoffe zerschneiden... Das hat er auch mit meinen sämlichen Kleidungsstücken gemacht. Aber lohnt es sich, dafür bestraft zu werden, noch mehr Schulden, weil dann noch 'ne Geldstrafe dazu kommt, wenn nicht sogar Haft auf Bewährung? Nein, das lohnt sich nicht. Also bleibe ich friedlich und warte auf den Prozeß. Und auf das Schmerzensgeld, was hoffentlich nicht allzu knapp ausfallen wird. Aber die Chancen stehen glaube ich ganz gut, da es von einer Stiftung kommt. Das wird dann so funktionieren, daß ich das Geld bekomme und die Stiftung das Geld bei meinem Ex-Mann pfändet (wenn was zu pfänden ist...). Aber wenn man eine Schneider in guter Geschäftslage hat, gibt es bestimmt auch was zu pfänden (hä, hä). Der wird noch büßen.

Aber ich will mir meine halbwegs gute Stimmung auch nicht vermiesen, deshalb höre ich mal auf, darüber nachzudenken...

>Vielleicht ist Dein Hobby auch ein Weg mit dem Hass konstruktiv umzugehen und ihn in andere Bahnen zu lenken.>

Ja, vielleicht. Ich denke oft, daß ich anderen mit meinen Erfahrungen helfen kann. Und da ich auch die Mechanismen kenne, die letztendlich zur Gewaltausübung führen, könnte ich mir vorstellen, ganz gut in der Gewaltprävention zu arbeiten. Na, das ist aber wieder Zukunftsmusik. Aber ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein Ziel, auf das ich hinarbeite. Früher hätte ich wahrscheinlich schon aufgegeben. Aber ich denke, meine Idee mit dem Praktikum in Basel ist schon ein Stück des Weges in die richtige Richtung. Und auch meine zweite Bewerbung kann nicht hindern. Selbst wenn es nicht klappt. Was für mich momentan zählt ist, daß ich nicht aufgebe. Und ich habe jetzt in den letzten beiden Tagen wieder ein bißchen Kraft schöpfen können. Vielleicht war mein Untertauchen mal nötig...

>Mich interessiert das Dritte Reich, wahrscheinlich weil ich in meiner entfernten Verwandschaft einen +++ (Parteimitglied und Blockwart) hatte. Dessen Sohn ist übrigens Vorstandsmitglied bei einer AG. Wie man doch Karriere machen kann.... Der ehemalige Kollege meines Vaters war "Heizer" (wie er es nennt)in Auschwitz, d.h. er gehörte zum Sonderkommando, das die Öfen (Topf und Söhne, Erfurt) beheizte ...>

Siehst Du, das ist doch in etwa das gleiche. Faustus' Vater ist ein Kriegskind und beschäftigt sich als Hobby damit, Dein Verwandter war in der NSDAP anscheinend nicht nur einfaches Mitglied und Du beschäftigst Dich damit...

Vielleicht kommt mein doch recht strenges Rechtsstaatverständnis auch aus meinen Wurzeln: der Vater meines Vaters war damals im Widerstand, war auch im Gefängnis und hatte Berufsverbot - er war Rechtsanwalt. Nach dem Krieg hat er dann in einer Kleinstadt die Entnazifizierung (mit) durchgeführt. Ich glaube, daß auch die Geschichte der Verwandten und Vorfahren einen prägt - im guten und im schlechten. Aber das ist jetzt eine ganz andere Frage...

>Ich zweifle daran, daß sie ein einfacher Bernhardiner ist, wahrscheinlich wurde irgendwann einmal ein Walliser Rind (ich sage nur Kuhkämpfe) bei ihr eingekreuzt....>

Ich kann es mir bildlich in etwa vorstellen - mußte herzhaft lachen. Vor allem, weil Du danach bestimmt nicht so sehr glücklich dreingeschaut hast... Wer hat sich mehr geschämt, Heidi oder Du???

Aber es ist doch auch irgendwie schön, wenn man manchmal so etwas erlebt. Wer führt eigentlich wen aus? Nimmst DU Heidi an die Leine oder eher SIE Dich???

Liebe Grüße, viel Spaß beim Löwenbändigen...

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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Faustus
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Faustus »

Liebe Xenia ! Und liebe Mitleser !


Posting Nummer 89 - noch elf ...


Ich finde es ziemlich mutig von Dir, dass Du zugibst auch Mordgedanken gehabt zu haben bezueglich Deines Ex-Diktators. Und ich glaube, es ist wichtig diese Gedanken zuzulassen und sich damit auseinanderzusetzen, solange sie nicht in die Tat umgesetzt werden. Und bei dem himmelschreienden Unrecht, was Dir widerfahren ist, finde ich es nur allzu verstaendlich dass dieser Gedanke hochkommt. Ich kann manchmal auch in meiner Gedankenwelt richtig boese sein, wenn ich sehe wie irgendwelche [zensiert]loecher Unschuldige unterdruecken oder gar umbringen. Und in meiner Gedankenwelt bekommen die wirklich Saures ... aber ich weiss auch, dass es dabei bleibt und ich deswegen nie zum selbstgerechten Amoklaeufer wuerde. Ist diese Grenze gezogen und wohldefiniert, eignet sich das innere Szenario gut zum Aggressionsabbau. Besser als die Aggression gegen sich selbst zu richten ...

So, ich habe den ganzen Tag im Labor verbracht und gemessen. Heute abend gehe ich mit "meinen" franzoesischen Gaesten einen echten traditionellen Pub besuchen, und morgen abend gebe ich mit einem Kollegen eine Party zur erfolgreichen Beendigung meines Projekts ... ich werde aber versuchen, oefter hier reinzuschauen uebers Wochenende !


Euch alles Gute und ein schoenes Adventswochenende. Wenn Euch die winterliche Dunkelheit plagt, erfreut Euch an den Sternen !


Euer Faustus ...
Xenia
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Re: hoffnungslos IX - Hoffnung trotz allem!!!

Beitrag von Xenia »

Also mir reicht es jetzt - das dauert mir alles viel zu lange...

Ich mache den X. Teil auf, aber ich weiß leider noch nicht so recht, wie ich ihn nennen soll...

Aber mir wird schon etwas einfallen.

Faustus' Text werde ich einfach in die nächste Fortsetzung kopieren, ich nehme an, daß ihm das nichts ausmacht.

Bis gleich, liebe Grüße

Eure

Xenia
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*




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