Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Antworten
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Hallo an alle,
ich bin neu und habe lange mit mir gehadert, ob ich wirklich Hilfe suchen soll, aber im Moment weiß ich nicht weiter und mag auch langsam nicht mehr Freunde und Familie belasten.

Mein Freund ist 21 Jahre alt und seit Mai relativ „überraschend“ (zumindest für mich) wieder depressiv. Er war es wohl schon zwischen 12-16Jahren, hat dann auch eine Therapie gemacht, welche ihm damals auch geholfen hat. Wir kamen zusammen, als er 17 und ich 22Jahre alt war. Am Anfang war alles toll, wie das eben immer so ist. Wir merkten recht schnell, dass wir die gleichen Vorstellungen vom Leben hatten, er war für sein Alter schon recht reif, lehnte Alkoholkonsum ab, konnte sich klar zu allem positionieren und war wirklich immer für mich da.

Wir zogen zusammen und lebten 2 Jahre glücklich in unserer Wohnung. Dann jedoch musste ich beruflich bedingt zu meinen Eltern zurückziehen (das war dieses Jahr Ende Februar) und seitdem geht es kontinuierlich bergab. Immer wenn wir uns sahen, gab es kleine Streitigkeiten, aber auch die gehörten dazu. Anfang Mai machten wir noch zusammen Urlaub, ich genoss die Zeit, weil wir endlich über einige Dinge reden konnten und vieles für mich geklärt war.

Dann kam der Tag X. Mein Freund betrank sich so sehr (in den Jahren zuvor hatte er immer mal wieder ein wenig getrunken), dass er sich übergeben musste. Wir waren durch unser gemeinsames Hobby unterwegs mit Freunden, ich lag in unserem Zimmer und wachte in der Nacht auf, weil auf dem Flur großer Lärm war. Plötzlich kam ein gemeinsamer Freund auf mich zu und meinte: “Du musst dir keine Sorgen um ihn machen.“ Da waren dann natürlich alle Alarmglocken an. Nachdem ich erfahren habe, was sich ereignete, erfuhr ich zusätzlich, dass er sich ausgeheult habe, dass er mich nicht mehr glücklich machen könne und es bei uns nicht mehr gut liefe. Da fiel ich ein wenig aus allen Wolken, zumal ich davor immer wieder gefragt habt, ob und wenn ja was los sei.

Was daraufhin geschah, ist nicht weiter wichtig, auf jeden Fall war das der Auslöser dafür, dass ich ihm dringend bat, sich therapeutische Hilfe zu suchen, sein Selbstbewusstsein war am Boden, er hatte das Gefühl, dem Druck nicht länger standhalten zu können. Nachdem er Ähnliches bereits im November geäußert hatte, suchte er sich diesmal tatsächlich Hilfe.
Doch irgendwie habe ich den Eindruck, dass dies nicht so klug war. Zwei Wochen nach dem Vorfall meinte er, er sei depressiv, es fühle sich wieder an wie damals. Ich hatte bis dahin nur oberflächlichen Kontakt mit dieser Krankheit, belas mich und versuchte, ihn zu unterstützen. Jetzt weiß ich, dass das nicht immer gut geht. Die Quintessenz all dessen war, dass er irgendwann weinend vor mir saß und mir erklärte, dass er sein Leben so nicht weiter führen könne, mein Freund sei gestorben, er ist nicht mehr der, der er war. Und das stimmt…. Er meinte, unsere Beziehung würde ihn nur belasten. Er sprach mit diversen Fremden (Selbsthilfehotline, Freunde der Uni, dich ich nicht kenne) und alle rieten ihn etwas anderes. Einige ergriffen für mich Partei, andere rieten ihn, sich von mir zu trennen. Immerhin gab er nach einer Weile zum großen Teil das Lügen auf und erzählte mir all diese Dinge.

Er hat mich seit diesen ganzen Vorfällen so oft verletzt, geht mir körperlich immer wieder aus dem Weg. Wenn wir mal miteinander schlafen, dann immer nur, wenn er es will, was meistens mitten in der Nacht ist und mich aus dem Schlaf reißt. Kosenamen gibt es im Prinzip gar nicht mehr, er hat momentan nicht das Gefühl, mir welche geben zu wollen. Zärtlichkeiten muss ich mir erkämpfen, 1x Tag bekomme ich ein „Ich liebe dich“ zum Schlafen. Seiner Mum hingegen sagt er sehr oft, dass er sie lieb habe, sie wird immer wieder umarmt und gedrückt. Er hat im Rahmen der Therapie eine Liste erstellt mit Dingen, die er nicht mehr will und die ihn stören. Ohne zu übertreiben: 90% dieser Dinge haben mit mir zu tun. Einige Sachen kann ich verstehen, ich bin auch kein einfacher Mensch und es fällt mir schwer, aus gewohnten Strukturen auszubrechen, aber ich bemühe mich. Er will aber in vielen Dingen, dass ich es sofort und immer umsetze. Ein Beispiel: Er will gewisse Dinge nicht hinnehmen, sie müssen sofort geklärt werden. Wenn ich nun einen Zwist mit meinem Vater habe, dieser aber für mich geklärt ist, dann besteht er drauf, dass ich es mit meinem Vater bis ins Kleinste ausdiskutiere und ich es dann nicht einfach hinnehme und ihm schnell verzeihe. Das ist doch aber meine Sache, oder nicht? Er will sich nicht immer rechtfertigen müssen, verlangt es aber von mir. Er sagt, er gibt mir die Chance, mich zu verändern, ansonsten macht er Schluss. Aber er will keinen Druck mehr. Er spricht mit seiner Mum hinter meinem Rücken und sagt dann, ihnen sei aufgefallen, dass ich mich in mich zurückziehe, nicht lächle und wenn ich das nicht ändere, dann fährt er nicht mit mir in unsere Wohnung. Wenn er aber keine Reaktionen zeigt und ich ihn bitte, für mich zu lächeln, verdreht er die Augen und verlässt den Raum.

Er trinkt immer wieder viel Alkohol. Er erzählt mir, dass er nicht allein in unserer Wohnung trinkt, weil er Angst habe, oft zu trinken. Dann sehe ich zwei Sektflaschen, spreche ihn darauf an und was kommt? „Das sind zwei kleine Flaschen, die sollten alle sein, jetzt mach da nicht so ein Theater.“ Er meint außerdem, dass er sich ja wie ein 30jähriger aufführe, er will endlich jung sein. Ich möchte hinzufügen, dass ich ihn diesbezüglich wirklich, Hand aufs Herz, immer Freiraum gegeben habe, weil mir dies natürlich durchaus bewusst war. Aber er meinte immer, es anders machen zu müssen, bereut es nun und gibt indirekt mir die Schuld daran.

Dann sind da noch viele Kleinigkeiten. Wenn es mir schlecht geht, interessiert ihn das nur wenig. Er könne sich darum nicht auch noch kümmern. Zeitgleich sagt er mir aber immer wieder, dass er sich nicht auf sich konzentrieren könne, weil er immer nur an mich denken würde. Was soll ich denn noch machen? Soll ich mich in Luft auflösen? Was mich besonders fertig macht, ist, dass er vor allen anderen so tut, als wäre alles in Ordnung. Er sagt, dass er da bewusst Theater spielt, aber für mich ist dieser Umschwung jedes Mal schwierig. Gestern schien er wirklich mal wieder in Sorge um mich zu sein, aber diese Momente sind so selten, dass ich sie gar nicht mehr genießen kann. Er setzt sich immer wieder von mir weg, uns trennen immer mehrere Meter im Wohnzimmer. Momentan ist für alles die Ausrede, es sei ihm zu warm.

Meine neuste Idee war, dass ich im Oktober für ein paar Tage mit einer Kollegin verreise. Er hat im Moment weniger Geld als ich, da er noch studiert. Geld ist eh ein großes Thema bei uns. Er will immer und überall sparen, einladen darf ich ihn aber auch nicht. Also Kino tabu, Freunde außerhalb der Wohnung treffen tabu, freie Zeit lieber bei den Eltern als in unserer gemeinsamen Wohnung verbringen, denn Einkäufe sind zu teuer, Urlaub gänzlich gestrichen. Ich habe darauf aber keine Lust. Also schlug ich eben diese Reise mit einer Kollegin vor. Die Stimmung änderte sich rapide. Ich habe ihn gefragt, ob es für ihn in Ordnung sei. Er meinte zwar „ja“, zog sich dann aber komplett in sich zurück. Er will doch aber immer mir nicht im Weg stehen, mir meinen Freiraum lassen und außerdem ja auch mal eine Zeit haben, in der er nicht dauernd an mich denken muss. Bitte, das wäre doch eine Möglichkeit, oder sehe ich das so falsch. Ich habe ihn am späten Abend erneut darauf angesprochen und seine Reaktion war wieder abweisend. Alles, was ich zu hören bekam, war: „Es ist doch deine Entscheidung.“

Ich kann einfach langsam nicht mehr. Wir standen schon kurz vor der Trennung, aber da hängt so viel dran. Wohnung, Auto, Familie etc. Andererseits denke ich in letzter Zeit immer häufiger darüber oder über eine Pause nach. Dann könnte er nur über sich nachdenken und hätte vielleicht die Möglichkeit, neben der Tatsache, dass ich vermutlich einfach nur eine schlimme Freundin bin, mal nur über sich und seine Krankheit nachzudenken. Ich habe auch schon vorgeschlagen, dass ich ja mal mit zur Therapie kommen könnte, angeblich habe seine Therapeutin aber gemeint, dass das ganz furchtbar wäre, weil er ja dann in seinen alten Strukturen wäre und sich nicht frei entfalten könne. Bin ich denn so ein Monster? Wie kann sie das sagen? Kennt sie mich, kennt sie uns als Paar? Außerdem stellt sie nicht mal eine richtige Diagnose, sondern meint zu ihm, dass er wohl recht haben wird, wenn es sich wie damals anfühlt. Wer arbeitet denn so? Aber sie wird eben kostenlos bei der Uni als psychologische Beraterin beschäftigt, denn alle anderen würden ja etwas kosten und das geht, aus genannten Gründen, natürlich überhaupt nicht.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Familie hat wenig Zeit für mich, sie haben mit sich zu tun, meine besten Freundinnen wissen vieles, sind aber auch mit ihrem Rat am Ende. Könnt ihr mir einen Rat geben? Bitte?!
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Sonnenschein1
Beiträge: 13
Registriert: 6. Aug 2015, 10:49

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Sonnenschein1 »

Hallo liebe Trauerweide,
einiges was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Ich kenne meinen Freund erst 5 Monate und waren bis Sonntag sehr glücklich. Er ist auch ungemein sparsam. Aber, er hat mir auch meinen gesamten Urlaub,sprich essen und trinken, finanziert. Irgendwelche Unternehmungen gab es nicht, weil es ihn so stresst unter Leuten. Aber es war ok. Ich war bei ihm und das war sehr, sehr schön.
Danach ist er in ein Loch gefallen. Es geht nichts mehr.Die ersten Tage nur noch kurze Telefonate, wo er immer meinte, dass er fertig ist und alles so anstrengt. Er ist aber nach der Arbeit immer noch viel unterwegs und arbeitet da bis zum Umfallen. Ich glaube er betäubt sich damit. Und ja, er meinte auch schon im Vorfeld, dass ich es nie verstehen werde, wenn er dann Depressionen bekommt und ich ihn ja soundso verlassen werde.
Es gab auch bei uns Dinge, die ich nicht tun oder besser nicht sagen durfte. Er erträgt es nicht, wenn ich weine. Er denkt, ich will ihn damit erpressen. Aber manchmal kann ich nicht anders, da laufen die Tränen, wenn ein Lied im Radio kommt zB. Dann tut es gut, wenn er mich in den Arm nimmt. Er ist sehr lieb, aber nun kann er nicht mehr. Ich versuche ihn in Ruhe zulassen. Und gestern kam eine kurze SMS, dass er Zeit braucht. ok, aber ich leide. Sitze zu Hause, wir haben eine Fernbeziehung und kann grad nichts mit mir anfangen. Ich weiß, dass ist nicht gut.
Vor seinen Freunden und der Verwandschaft spielt er auch den Coolen. Ist eben nur Theater.
Ich möchte nicht, dass er vor mir Theater spielt, aber ich weiß nicht, warum Depressive sich bei den Menschen, die sie am meisten lieben, dann so kalt benehmen. Er sagt nichts böses, wir streiten uns fast nie."ich liebe Dich" kann er fast von alleine nicht sagen, und wenn, weiß ich, es kommt sehr von Herzen und das bedeutet mir dann sehr viel. Gut ein, zwei Kosenamen hat er schon für mich, nur im Moment nicht.
Es ist alles schwer und bei Euch natürlich noch mehr durch die gemeinsame Wohnung. Ihr könnt Euch nicht aus dem Weg gehen, aber ist es wirklich dass, was er will. Man weiß es nicht. Vielleicht ist eine räumliche Trennung gut, meinem Freund tut sie jedenfalls nicht gut.

Vielleicht sollte Dein Freund den Therapeuten wechseln und Dich da mehr einbeziehen.
Es tut mir leid, habe da auch keinen Rat, weiß kaum bei mir, wie es am besten geht.
Aber ich glaube Dir, dass man mit der Zeit nicht mehr kann. Folge Deinem Herzen und nimm Dir eine kleine Auszeit und denke nicht immer darüber nach.
Kopf hoch! Ich drück Euch die Daumen! Du wirst die richtige Entscheidung treffen.
Lg, Sonnenschein1
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Ja, das sagt er zu mir auch immer: "Ich kann dich nicht weinen sehen." Ich kann diesen Satz nicht mehr hören. Immer wenn ich weine, kann er mich plötzlich umarmen und rudert kurz zurück. Aber das ist totaler Quatsch, denn er sollte auch einfach akzeptieren, dass ich mal weinen muss, denn ich bin nicht aus Stein und kann manchmal auch einfach nicht mehr. Deswegen soll er nicht immer so tun, als wäre es nicht so schlimm. Dann würde ich ihn nämlich wirklich mit meinen Tränen erpressen. Auch wenn allein dieser Gedanke seinerseits mir wehtut.

Das Problem mit der gemeinsamen Wohnung besteht ja nur jetzt in meiner Urlaubszeit. Ansonsten müssen wir ja zwangsweise getrennt leben. Wenn ich anspreche, dass er sich einen anderen Therapeuten suchen sollte, kommt nur ein doofer Kommentar und der Hinweis, dass er das nicht bezahlen kann. Ich kann es einfach nicht mehr hören.

Tut mir leid, dass es bei dir auch so große Probleme gibt. Irgendwie weiß ich nicht, ob überhaupt irgendetwas helfen kann. Wenn ich die ganzen Beiträge hier lese, dann habe ich wenig Hoffnung, dass es jemals besser wird. In vielen Büchern steht, es gehe irgendwann vorbei und ja, bei mir sind es erst 3 Monate, aber wenn ich hier von mehreren Jahren lese, sinkt meine Zuversicht.

Wissen eure Partner eigentlich, dass ihr euch bei diesem Diskussionsforum angemeldet habt? Ich hätte irgendwie die Befürchtung, dass er es liest und sich dann noch mehr angegriffen fühlt. Ich halte mich in so vielen Dingen zurück und schlucke Sachen herunter, weinen soll ich vor ihm ja auch nicht mehr. Aber irgendwann muss ich das einfach mal thematisieren, ich kann das nicht immer weiter in mich hineinfressen, dann macht es mich kaputt und das möchte ich nicht zulassen.

Aber ich will auch unsere Beziehung nicht einfach so aufgeben. Wir haben so vieles zusammen durchgestanden und bevor das alles losging, war es nahezu perfekt, zumindest für mich. Aber jetzt ist er ja zu der Erkenntnis gelangt, dass alles von damals nicht zählt, weil er sich da dauerhaft verstellt habe. Er meint, er will nicht mehr mit Doppelstandards leben, legt sie bei mir aber ständig an. Gestern Abend fragte seine Mum, wie denn unsere weitere Planung aussehe und ich habe ihr ehrlich gesagt, dass das an ihm liegt, denn er will ja entscheiden, ob es wirklich wert wäre, noch Tage in unserer Wohnung zu verbringen. Gleich reagierte er so, als sei das allein meine Entscheidung, sie habe doch mich gefragt, bla bla. Scheinbar habe ich gut Theater gespielt, denn es ist, wie es aussieht, erlaubt, meine Wohnung zu sehen.

Liebe ist ja schön und gut, aber wenn alles so blöd an mir ist, was liebt er denn dann noch an mir? Und wenn alles bei ihm Lüge war, was kann ich dann noch an ihm lieben? Wer ist er denn überhaupt? Alles ändert sich und ich mache mit, aber warum eigentlich?
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Sonnenschein1
Beiträge: 13
Registriert: 6. Aug 2015, 10:49

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Sonnenschein1 »

Hallo Trauerweide,
warum eigentlich so ein trauriger Name? Mein Freund nennt mich: Sonnenschein, wenn er es ganz lieb meint. Da flipp ich aus vor Glück. Ist leider selten geworden, aber mit meinem Benutzernamen hab ich versucht bisschen Licht ins Dunkel zu bekommen.

Wissen eigentlich seine Eltern von dem ganzen Dilemma, davon, dass er wieder depressiv ist?
Was tun sie? Redet ihr darüber? vielleicht mußt Du Dir mal seine Mutter nehmen und dich mal ausheulen?

Bei seiner Familie redet niemand drüber. Da hört man nur: Mädel, Du hast viel Arbeit vor Dir. Dabei wohnt sein Bruder mit auf seinem Grundstück und die Schwester nebenan. Aber mein Freund läßt auch keinen an sich ran. Nur seinen Sohn, aber er ist erst 11 Jahre. Kommt aber zu selten seinen Vater besuchen.

Nein, er weiß nicht, dass ich hier angemeldet bin. Wenn es ihm wieder besser geht, sage ich es ihm auf jeden Fall. Es ist aber etwas für mich, weil ansonsten kann man ja mit niemanden drüber reden.
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Hallo Sonnenschein,

bei meiner Namenswahl habe ich an den Film "My girl" gedacht. Da ist die Trauerweide einerseits Zeichen und Symbol für glückliche Tag, die wir ja auch ab und zu haben und zeitgleich auch für traurige Tage, die wir auch nur zu gut kennen.

Sein Vater ist ein Arsch, anders kann man es nicht sagen. Sie haben kaum Kontakt, denn mein Freund ist ihm relativ egal. Seine Mum und er kommen gut miteinander aus. Sie weiß auch, dass er Probleme hat, aber hat im Moment auch eigene gesundheitliche und psychische Probleme zu bewältigen. Außerdem scheint in ihren Augen ja auch ich diejenige zu sein, die Probleme hat. Seine eine Halbschwester hat selbst seit Januar mit Burnout und Borderline zu kämpfen, außerdem ist das Verhältnis nicht das beste. Die anderen Halbgeschwister haben keinen Kontakt zu ihm.

Als ich meiner Familie davon berichtete, war er stocksauer. Ich aber habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie und kann und will mit ihnen in Ansätzen darüber reden. Das versteht er aber nicht. Mit meinen besten Freundinnen soll ich auch nicht reden, weil er sie ja ab und zu sieht. Dadurch isoliert er mich doch aber, oder? Deswegen werde ich ihm vermutlich auch nicht hiervon berichten, er weiß nur, dass ich etwas "für mich" mache. Das reicht meiner Meinung nach. Denn er meint auch immer, dass ich mir Hilfe suchen soll. Und du hast ganz recht, es ist etwas für mich, mit wem soll ich denn sonst drüber reden.

Es hilft mir auch, zu sehen, dass ich mit meinen Erlebnissen nicht allein bin. Danke für deine Antworten.
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Trauerweide,

@Sonnenschein: Trauerweiden können sehr malerisch und anmutig sein. Aber es ist schon wahr, es spricht sehr viel Verzweiflung aus den Beiträgen.

ich habe beim Lesen innerlich mit dem Kopf geschüttelt. Kurz: ich selber bin Betroffene, keine Angehörige. Natürlich läuft jede Depression anders ab, auch jede Therapie, dennoch sollte (auch für deinen Freund) folgender Grundsatz gelten:
Sich klarmachen, was belastet, ist okay. Dazu gehört aber AUCH, zu schauen, wie schwerwiegend dieses "stören" ist. Jeder hat so Eigenarten, die in der Partnerschaft toleriert werden sollten, ich möchte ja einen Partner und keine Ja-Sage-Kopie.
Wenn etwas massiv stört, dann spreche ich das an. Mit viel Glück sieht der Partner das Problem ein und ändert sein Verhalten. ABER: das ist nicht der Normalfall. Auch als Kranker (Depressiver) gibt es Variante 2: der Partner weigert sich, die Veränderung vorzunehmen. Dann hat er im Grunde nur eine Chance: eigene Veränderung. Und das heisst im Klartext: ändere die Situation oder die Sichtweise.
Ändere die Situation ist klar: Trennung. Die Sichtweise ist schon etwas schwieriger, denn da muss man reflektieren, warum mich dieses Verhalten so massiv stört. Oftmals liegt nämlich der Auslöser ganz woanders.

Ideal wäre gewesen, wenn der Therapeut gemeinsam mit ihm geschaut hätte, warum die Liste so aussieht. Wir kennen das doch alle: wenn etwas massiv stört, schaut man anschließend auf jede Kleinigkeit und das Ganze wird zu einem Klumpatsch aus Ärgernissen.

Hinzu kommt in seinem Fall natürlich, dass er depressiv ist, d.h. viele Sichtweisen sowieso verzerrt sind. Aber mit den Grundsätzen: die Umwelt kannst du normalerweise nicht ändern, ändere deine Sichtweise. Damit kommt man schon weiter - aber dazu braucht es oft fachliche Unterstützung.

Mir fiel bei deinem Beitrag durchaus das Wort Erpressung ein. Es ist nicht leicht aus der Ferne zu beurteilen, aber auf der Schiene "ich bin krank, ändere dich so, wie es gerne hätte" fährt es sich recht einfach. Ich möchte ihm nichts unterstellen, aber ihm muss klar sein, dass er an SICH arbeiten muss, wenn er das Problem lösen will.

Im Grunde kannst du nur für dich selber entscheiden. Es ist dein Leben und davon hast du nur eines. Ist er der Mann ,der es wert ist, diese schwere Zeit gemeinsam durchzustehen? Sucht er alle Hilfe, die möglich ist? Ein Therapeutenwechsel hat immer viel mit Vertrauen zu tun. Vielleicht reicht ambulant diesmal aber auch nicht aus?

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Liebe Sonnenblume,

danke für deine Sichtweise. Ich weiß nicht, ob oder wie ich ihn zum Nachdenken bringen kann. Er müsste die Liste vermutlich wirklich überdenken, aber würde ich ihm all das vor Augen führen, auch sein Anlegen von Doppelstandards an mich, dann würde er wieder vermutlich das Gefühl haben, ich würde ihn nicht verstehen, mich nicht ändern wollen etc und dann macht er Schluss.

Was kann ich also machen? Ich weiß es einfach nicht. Er arbeitet im Moment nicht sichtbar an sich, die Therapeuten haben gerade Urlaub und er meint ja, dass ich erst viele Dinge ändern muss, weil er erst dann an seinen eigentlichen Problemen arbeiten kann.

Gerade musste ich das Zimmer verlassen, im TV läuft "Haben Sie das von den Morgans gehört?" und vieles ist ähnlich. Ich ertrage es kaum, Paare zu sehen, die sich küssen und Sex haben, ich kann es nicht ertragen, wenn Kinderdiskussionen geführt werden. Denn seitdem er wieder so negativ gestimmt ist, will er nie Vater werden. Dabei bin ich mir sicher, dass er ein toller Vater gewesen wäre. Aber ich muss im Moment so vieles aufgeben. Ich weiß nicht, wie ich das durchhalten soll und kann. Ich will ihn nicht verlieren, aber im Moment komme ich mit all dem Druck nicht klar und will am liebsten ganz weit weg....

In eine Klinik wird er nicht gehen, das hat er mir schon sehr deutlich gesagt. Er ist mitten im Studium und hat sich jetzt für eine Prüfung angemeldet, bei der er angeblich bei Nichtantritt exmatrikuliert wird. Ich glaube, er lügt mich an. Ich weiß, dass er es in anderen Bereichen macht. Und ich bin es leid. Im Moment versprühe ich gute Laune, mach alles so, wie er es will und nehm mich komplett zurück. Es dauert jetzt drei Tage und es macht mich schon jetzt fertig. Ich brauche wirklich Hilfe.

Trauerweide
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Nun zieht er aus

Beitrag von Trauerweide252 »

Er zieht aus unserer gemeinsamen Wohnung aus und will in eine 4er WG mit Jungs, die er nicht kennt. Es sei etwas Neues und das bräuchte er jetzt. Ich weiß, dass ich ein Jahr lang nicht in unserer Wohnung wohnen kann, er vereinsamt hier und das verstehe ich. Aber ich liebe diese Wohnung und sie aufzugeben fällt mir sehr schwer.
Gestern haben wir uns eigentlich so gut wie getrennt gehabt, ich habe meine Sachen gepackt und bin dabei natürlich halb zusammengebrochen. Irgendwann kam, dass er mich nicht so unglücklich sehen kann und dass es sich falsch anfühlt, wenn ich packe und er mich nicht fahren lassen könne. Irgendwann haben wir beide uns beruhigt, aber ich habe ihm gesagt, dass wir immer noch nicht wissen, was jetzt ist. Das macht mich fertig. Dieser Schwebezustand - bleiben wir zusammen oder nicht - ist nach wie vor vorhanden- er erkauft sich durch den Wohnungswechsel nur Zeit, was er auch selbst zugegeben hat.
Unfair ist es außerdem: Meine Schwester hat Anfang August geheiratet und irgendwann davor meinte er zu mir, dass wir bis zur Hochzeit auf jeden Fall zusammen bleiben. Er hat sich Wohnungsangebote über das Studentenwerk geholt, mir aber gesagt, dass das für ihn im Moment gar kein Thema sei. Gestern kommt er damit um die Ecke, dass er das letzte Angebot bekommen hat (es ist schon eine Ausnahme, die er sich erkämpft hat, dass er 3 bekam) und sich bis Donnerstag entscheiden muss. WUMM!!! Von jetzt auf gleich will er raus, die Wohnung aufgeben. Ohne mit mir richtig drüber zu reden. Dabei ist es auch immer noch meine Wohnung. Ich war am Ende, konnte wirklich nicht mehr.
Ich habe versucht, ihm Mut zu machen, ihm gesagt, dass wir es schaffen. Dass ich ihn liebe und ich darauf vertraue, dass wir es schaffen. Er meinte aber, dass er uns nicht mehr vertraut. Wie schon gesagt, als ich kurz vorm Wegfahren war, knickte er ein, telefonierte mit seiner Mum und kam dann mit der tollen Idee, dass der Wohnungswechsel die Lösung sei. Dass er damit aber diesen Schwebezustand beibehält, weil er sich durch mich und meine und seine Familie nicht frei fühlt, er uns als Paar kein Vertrauen mehr schenkt, obwohl ich mich, wie gewünscht, in vielen Dingen verändert habe, das alles ändert sich dadurch doch nicht. Er meint aber, dass er ja weiterhin in Therapie ist, die Wohnung seinem Wunsch nach einem Neuanfang im Grunde entspricht und es dadurch vielleicht reichen könnte. Ich bin skeptisch. Was meint ihr???
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Sonnenblume14 »

Liebe Trauerweide,

ach weißt du, aus der Ferne ist das Beurteilen recht einfach. Da sind keine Emotionen im Spiel, man schaut sehr neutral drauf. Daher kann ich dein Gefühlswirrwarr gut verstehen - im Moment bin ich nur froh, nie in einer solchen Situation gewesen zu sein.

Zwei Dinge fallen mir so ganz spontan ein. Erstens: so schwer es fällt, eine Auszeit mag einiges klarer machen. Distanz, Zeit vergehen lassen, sich nicht mehr aneinander festhalten (und sich gegenseitig verletzen). Dann könnten nämlich zwei Dinge passieren: Ihr merkt, dass ihr auch allein klarkommt und vielleicht sogar besser // oder ihr stelt fest, was ihr aneinander habt.

Zweitens. Such du dir auch Hilfe. Ich habe den Eindruck, du stehst sehr unter Druck. Du willst ihn halten, fühlst dich vielleicht schuldig, ihn in dieser Situation gehen zu lassen?! Du kommst aber mit seiner Art emotional nicht besonders gut klar. Er ist ein anderer Mensch, vielleicht ist der "Schwebezustand" für ihn erträglicher als für dich. Momentan agiert er aber und du (musst) reagieren. Auch das macht Druck auf dich.

Eine Trennung tut weh. Immer. Es ist wie Trauer, du musst alle Phasen durchleben, das kann emotional richtig tief gehen. Gesteh dir das ein und lass es einfach zu. Vielleicht magst du dir ja auch Hilfe holen - einige Gespräche mit Therapeuten helfen bisweilen, eine neutralere Sichtweise zu erreichen, sich emotionla etwas aus der Situation zu lösen.

Und wenn er Probleme hat, kann man das auch so sehen: er hat diese Situation so herbeigeführt, dann muss er da jetzt auch durch. Studium hin oder her: die Gesundheit geht vor.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Sunshine90
Beiträge: 167
Registriert: 18. Jan 2015, 20:12

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Sunshine90 »

Liebe Trauerweide,

deine Situation kommt mir so bekannt vor, ich bin jetzt seit knapp nem Jahr in diesem Schwebezustand und auch der verändert sich immer mal, mal dichter, mal weiter weg. Er meinte dazu vor 2 Tagen er liebt niemanden alles ist taub, aber das passt mit uns nicht, ich bin ihm aber sehr wichtig. Er kann mich auch nicht weinen sehen, ich will ihn damit nur erpressen, das kenne ich auch. Hab dann gesagt das ist nicht so und das will ich nicht und angefangen mich einfach wegzudrehen wenn ich weinen musste, weil so ja auch nichts geklärt wird. Deswegen konnte er mir nie was sagen und hat rumgelogen (aufs Übelste wie sich Montag rausgestellt hat), weil er es mir nicht sagen konnte, dann würde ich ja anfangen zu weinen und er wollte mich ja nicht verletzen, ja, wie wäre es dann mal damit es einfach gar nicht erst zu machen? Dann muss er nicht lügen, die Schuld lasse ich mir jedenfalls nicht in die Schuhe schieben. Er hat mir dazu gesagt er sei sehr anfällig für ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle, kann ich mir irgendwie vorstellen, andererseits zeugt das was er da 9 Monate durchgezogen hat eigentlich eher vom Gegenteil.

Ich frage mich auch, wie er wissen kann, dass das mit uns nicht passt, wenn ihm jegliche Gefühle fehlen, wie kann da irgendwas passen? Er kennt mich ja auch gar nicht, er kennt mich nur verängstigt, misstrauisch, ständig unter Druck stehend was falsches zu sagen oder zu tun und Angst davor haben es zu tun, kurz also gehemmt, bedacht und bedrückt und ich bin obwohl das Montag wirlich ein Schlag war, froh, dass dieser Zustand endlich vorbei ist. Er sieht auch ein, dass er Scheiße gebaut hat (es ist auch schwer das irgendwie anders zu sehen, keiner meiner Freunde versteht, dass ich überhaupt noch etwas mit ihm zu tun habe) und von daher bin ich grade frei und sage was ich denke und fühle und frage einfach was ich wissen will, das tut erstmal schon gut, Glück im Unglück.

Ich wünsche dir alles Gute und möchte dir einen Ratschlag mit auf den Weg geben: setze dich nicht unter Druck, du kannst es ihnen eh nicht recht machen, das ist meine Erfahrung. Sei du, verbiege dich nicht, setze dich nicht unter Druck und wahre deine Grenzen, rechtzeitig, habe mir oft genug gewünscht ich hätte das auch getan.

Liebe Grüße,
Sunshine
"Life isn't about waiting for the storm to pass...
it's about learning to dance in the rain."
-Vivian Greene-
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Danke für eure Worte. Das Gute ist ja, dass er versteht, dass er mir weh tut. Er ist deswegen ja auch der Meinung, dass ich "Besseres" verdient habe. Heute ist er sehr anhänglich, überkompensiert seine Gefühle. Ich genieße es mit Vorsicht, weil ich weiß, dass es nur die Nachwehen des gestrigen Streits sind. Ich könnte den ganzen Tag nur weinen, weil mir unsere Wohnung sehr fehlen wird, aber wie schon gesagt, ich verstehe, dass er hier vereinsamt. Ab 22Uhr kommt man nicht mehr zu unserem Ort,in der Wohnung ist alles für ein Leben zu zweit eingerichtet und ich verstehe, dass er mich vermisst und einfach jemanden braucht, der nach der Uni da ist und mit ihm spricht. Eine WG ist daher optimal, aber die Art und Weise, wie er mich von jetzt auf gleich vor diese Tatsache gestellt hat,tut sehr weh.Ich habe mich beim Kongress in Leipzig angemeldet und irgendwie erhoffe ich mir wirkliche Tipps für den Alltag. Ich wünschte, ich hätte die Stelle in der Nähe meiner Eltern nie angenommen. Dann hätten wir auch Probleme, aber wir könnten konsequent und zusammen an ihnen arbeiten.

Gute Nacht
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
sajopo
Beiträge: 39
Registriert: 8. Aug 2015, 17:19

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von sajopo »

Hallo Trauerweide,

Man kann in so einem Fall nicht wirklich was tun außer warten, dass vielleicht eines schönen Tages wieder alles gut wird.

Auch mein Mann hat sich von mir getrennt weil er keine Gefühle mehr für mich hat. Und wegen diversen Kleinigkeiten, die ich aber nicht nachvollziehen kann und Vorfällen die leicht zu ändern sind.
Er hat aber in unseren zwölf Jahre andauernden Beziehung nicht einmal konkret gesagt, dass ihn das stört oder sonst was
Ich habe ihn auch mal gefragt ob ihn das nicht nervt wenn er immer für mich mit stark sein muss. Darauf hin hat er gesagt, er hält das aus. Immer und immer wieder.
Ich habe ihn auch sehr beansprucht. Als meine Mutter starb, als ich unglücklich im Job war.
Vieles blieb auf der Strecke.
Als ich dann schwanger war, hat er sich gefreut wie ein Schneekönig.
Dann hätte ich in der zehnten SSWneine Fehlgeburt. Und Viertagewoche später macht er Schluss.
Er kann nicht mehr. Dabei wollte ich in diesem Moment stark sein. Für uns

Ich weiß nicht wo das alles hinführen wird aber ich versuche mein Leben so gut wie es geht auf die Reihe zu bringen und ihn irgendwie zu vergessen.
Mir nachts das nur so schwer weil ich weiß dass er nicht so ist wie er im Moment ist.

Ich habe jetzt eine Kontaktsperre. Keine Anrufe, keine Sms.... Nichts
Mir Tüte eigentlich gut.
Da können wir beide einfach mal zur Ruhe kommen
Abstand kann oft helfen.
Happiness can be Fond Even in the darkest of Times if one only remembers to turn on the light.
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Liebe Sajopo,

ich glaub gerne, dass Abstand helfen kann. Aber heute erlebe ich ein wahres Wunder. Er ist gut drauf, wir haben eine Fahrradtour gemacht und kochen zusammen. Wir reden ganz viel über alles mögliche und gerade denke ich, dass dieser Umzug wirklich das beste war, was geschehen konnte. Er freut sich auf etwas Neues, ist aufgeregt, weil er ja die Mitbewohner noch nicht kennt und wir planen auf meine Idee hin eine "wir ziehen aus "-Party. Und wir reden darüber, wie es wird, wenn wir in einem Jahr wieder zusammen ziehen. Ich versuche, nicht all zu sehr zu hoffen, wir sind erst am Anfang und Nähe kann er noch immer nur sehr gering zulassen, aber er lässt sie zu. Ich hoffe, ich bin nicht zu optimistisch?
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Trauerweide252
Beiträge: 35
Registriert: 7. Aug 2015, 13:14

Re: Bitte, ich suche Rat und Hilfe!!

Beitrag von Trauerweide252 »

Ich könnte mich selbst in den Arsch beißen. Wie konnte ich nur so blöd sein, wegen zwei positiven Tagen wieder auf Besserung zu hoffen? Ich weiß im Moment nicht so richtig, was ich denken soll. Irgendwie erweckt er den Eindruck, sich nur bei meiner Familie zurück zu ziehen, bei seiner Mutter macht er das nicht. Er sieht wieder oft abwesend, traurig oder missbilligend aus. Fragen darf ich nicht, denn es ist nichts besonderes los. Körperliche Nähe ist wieder furchtbar. Ich hoffe, dass ich die Kraft finde, das alles durchzustehen. Heute darf ich meiner großen Schwester und ihrem Mann von seiner Krankheit berichten. Ich bin total nervös und weiß nicht, wie ich das Gespräch beginnen soll. Er will nicht dabei sein, ich soll es ihnen aber erzählen, bevor er Dienstag hinterher kommt. Hat jemand einen Rat?
Du hast ihm immer Zuflucht gewährt, und wie oft hast du sein glückliches Lachen gehört.
Trauerweide, hör bitte auf zu weinen.
Antworten